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Österreich Maritim, Ausgabe 75

Denkmal für jap. Gefallene, Minenleger S.M.S. Chameleon, Die K.u.K Kriegsmarine und Norwegen, Gedenktage 2019

Denkmal für jap. Gefallene, Minenleger S.M.S. Chameleon, Die K.u.K Kriegsmarine und Norwegen, Gedenktage 2019

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Zeitschrift der Freunde Historischer Schiffe<br />

<strong>75</strong><br />

<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong><br />

Denkmal f. jap. Gefallene in Malta<br />

Minenleger S.M.S. Chamäleon<br />

Die K.u.k. Kriegsmar. und Norwegen<br />

Gedenktage 2019<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>75</strong><br />

Juni 2019<br />

Preis € 9,–<br />

Aus den Sektionen


2 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

<strong>75</strong> <strong>Ausgabe</strong>n<br />

<strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 1<br />

Juni 2001<br />

<strong>Ausgabe</strong> 25<br />

März 2007<br />

Inhalt<br />

Denkmal für gefallene Japaner auf<br />

dem Friedhof der Insel Malta<br />

Wilhelm M. Donko<br />

Minenleger Chamäleon – Modell<br />

Kurzgeschichte<br />

Nikolaus A. Sifferlinger<br />

Die K.u.k. Kriegsmarine<br />

und Norwegen<br />

Helmut W. Malnig<br />

Pola 1918 – Der Heimweg unserer<br />

Professoren nach Wien<br />

Helmut W. Malnig<br />

Gorch Fock im Dilemma –<br />

Bald wieder auf See?<br />

Fritz J. Marschner<br />

Gedenktage 2019<br />

aus der österr. Kriegsmarine<br />

Oliver Trulei<br />

4<br />

8<br />

14<br />

17<br />

21<br />

22<br />

Aus den Sektionen 24<br />

Buchbesprechung 34<br />

Titelbild:<br />

Foto des Modells des Minenschiffes<br />

Chamäleon, von Otto Schetina, auf<br />

Titel- und Rückseite »gezaubert«.<br />

Originalfoto auf Seite 9<br />

<strong>Ausgabe</strong> 50<br />

März 2013<br />

FHS – Webseite: www.fhsaustria.org<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>75</strong><br />

Juni 2019<br />

Erratum:<br />

Das in <strong>Ausgabe</strong> 74 auf Seite 26 gedruckte<br />

Bild des Monitors Bodrog vor der Kronprinz<br />

Rudolf Brücke, befindet sich im Original<br />

im Archiv von Herrn Mag. Johannes<br />

Kubalek.<br />

ISSN 1813 - 3525 Key title: <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong><br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber:<br />

Verein FHS - Freunde Historischer Schiffe<br />

ZVR - Zahl 344016034 Sitz: Wien<br />

Redaktionsteam: Bobby Kugel, Georg Schaller, Robert Tögel.<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Wilhelm M. Donko, Nikolaus W. Sifferlinger,<br />

Helmut W. Malnig, Fritz J. Marschner, Oliver Trulei<br />

Druck: Print Invest Magyarország-H Zrt., 9027 Györ, HU<br />

Vereinszweck: Erforschung marinehistorischer und nautischer<br />

Sachverhalte, insbesondere unter Bezug zu <strong>Österreich</strong>,<br />

Durchführung einschlägiger Veranstaltungen Verantwortlicher Redakteur:<br />

zur Aus- und Weiterbildung, Erhaltung historischer Was-<br />

E-Mail: f.marschner@gmx.at<br />

Ing. Fritz Marschner.<br />

Rennbahnweg 46/3/56, 1220 Wien<br />

serfahrzeuge und Anlagen, Pflege enger Beziehung zum<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Bundesheer,<br />

Inseratenpreise: 1/4 Seite € 100,-, 1/2 Seite € 200,-, 1/1 Seite € 400,-<br />

Herausgabe eines Mitteilungsblattes.<br />

Abopreise: Inland € 36,-, Ausland EU € 44,-, übriges Ausland € 48,-<br />

Blattlinie: Fachmagazin für die Geschichte der Schifffahrt<br />

und verwandter Themen, insbesondere unter Bezug zu<br />

Abo unter: FHS - Freunde Historischer Schiffe<br />

Heiligenstädterstrasse 231, 1190 Wien<br />

<strong>Österreich</strong>. Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Bankverbindung: IBAN: AT85 6000 0005 1006 4100 - BIC: OPSKATWW


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

3<br />

Auf ein Wort…<br />

Kpt. Dipl. Ing. Gustav Jobstmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

In den ersten Monaten dieses Jahres gab es durch die<br />

schlechten Wetterbedingungen für Außenveranstaltungen<br />

leider keine brauchbaren Möglichkeiten.<br />

Wie es aussieht dürften sich jetzt ab Juni wesentliche Besserungen<br />

ergeben und wir werden mit unseren Modellen wieder<br />

auf dem Wasser sein. Wir können also in der nächsten<br />

ÖSTERREICH MARITIM sicher interessante Berichte darüber<br />

erwarten.<br />

Das ist das aktuelle Titelbild unseres<br />

FHS-Prospektes für unsere Veranstaltungen.<br />

Unser Charly Minke war jahrelang unser »Titelmann«!<br />

Es gab aber trotzdem einige schöne Veranstaltungen die unsere<br />

verantwortlichen Sektionsleiter und aktiven Freunde<br />

durchgeführt, oder daran teilgenommen haben. In dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> können sie darüber lesen.<br />

Für eine der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n der ÖSTERREICH MARI-<br />

TIM habe ich vor, unserem Gründungsmitglied Karl „Charly“<br />

Minke einen umfangreichen Bericht zu widmen.<br />

Er hat als Modellbauer bei den FHS begonnen und war vorerst<br />

beruflich als Maschinenbetriebsleiter und Mitglied des<br />

Aufsichtsrates der DDSG tätig. Dadurch war er auch mit seinen<br />

eigenen Booten immer wieder unterwegs und im Einsatz.<br />

Er machte Schulungen und unternahm viele Bootsfahrten für<br />

Freunde und Mitglieder, an die wir uns alle noch gerne erinnern.<br />

Es gab wohl auch keine Frage über die Donau oder den<br />

Schiffsbetrieb die er nicht beantworten konnte.<br />

Nochmals ein herzliches Dankeschön für all dein Tun und<br />

Schaffen in all den Jahren<br />

Natürlich haben heute – aufgrund des Alters von Charly und<br />

durch den Verkauf seiner Boote – bereits einige, vor allem<br />

jüngere Mitglieder, manche seiner Aufgaben übernommen.<br />

Hier ist unser Charly Minke bei der letzten<br />

Generalversammlung im September 2018.<br />

Also bis bald.<br />

Mit maritimen Grüßen<br />

Euer<br />

Gustav Jobstmann<br />

Dipl. Ing. Gustav Jobstmann<br />

Kapitän und Präsident der FHS<br />

g.jobstmann@fhsaustria.org<br />

+43(0)676 /545 79 78


4 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Das Denkmal für die im Mittelmeer<br />

gefallenen japanischen Soldaten auf Malta<br />

Wilhelm M. Donko<br />

Im Heft ÖM 68 wurde 2017 von Oliver Trulei daran erinnert,<br />

dass vor 100 Jahren das österreichisch-ungarische<br />

Unterseeboot U 27 den japanischen Zerstörer Sakaki vor<br />

Kreta torpedierte (S.13-14). Mit Premierminister Shinzo Abe<br />

besuchte damals auch erstmals ein japanischer Regierungschef<br />

die Republik Malta und legte einen Kranz am Ehrenmal für<br />

die gefallenen japanischen Soldaten nieder. Die nachfolgende<br />

Fotodokumentation soll dieses Ehrenmal, das einen engen<br />

Bezug zur k.u.k Marinegeschichte aufweist, genauer dokumentieren.<br />

Die meisten Fotos stammen vom Marineexperten<br />

Reinhard Kramer aus Rostock, aufgenommen im Juli 2018.<br />

Von Frühjahr 1917 bis Kriegsende 1918 waren von Malta<br />

aus insgesamt 3 Kreuzer, 14 Zerstörer und einige weitere<br />

Hilfsschiffe des 2. Sondergeschwaders der Kaiserlich Japanischen<br />

Kriegsmarine unter Konteradmiral SATO Kozo im<br />

Mittelmeer im Einsatz. Schwerpunkt waren Geleitaufgaben<br />

im Östlichen Mittelmeer, auf der Route Suezkanal-Malta.<br />

Die Japaner erlebten nach der Torpedierung der „Sakaki“<br />

im Juni 1917 keine weiteren Verluste durch direkte Feindeinwirkung.<br />

Die Kreuzer erfüllten in erster Linie Aufgaben<br />

als Flaggschiffe. Die Zerstörer führten bis Kriegsende insgesamt<br />

348 Sicherungsfahrten für 788 Schiffe durch; darunter<br />

waren besonders viele Truppentransporter, die zusammen<br />

etwa 70.000 Soldaten beförderten. Sie vermeldeten dabei insgesamt<br />

36 Angriffe (nach anderen Quellen 34) auf deutsche<br />

und österreichisch-ungarische U-Boote. Es konnte keines<br />

versenkt werden und es wird auch seitens Japans kein Versenkungserfolg<br />

beansprucht. Die hohe Leistung der Japaner<br />

bei der Geleitsicherung wurde auch von der Royal Navy in<br />

höchstem Ausmaß gewürdigt.<br />

Bei der Torpedierung der Sakaki am 11.6.1917 durch U 27<br />

starben 59 japanische Soldaten. Der Dienst an Bord war für<br />

die Seeleute hart und streng, der professionelle Drill in der<br />

japanischen Marine gnadenlos. Es soll eine erhebliche Zahl<br />

von Selbstmorden gegeben haben. Eine nicht genau bekannte<br />

Anzahl von japanischen Matrosen wurde über Bord gespült<br />

oder kam bei anderen Unfällen ums Leben. Insgesamt gehen<br />

die japanischen Quellen von 78 im Mittelmeer umgekommenen<br />

Japanern aus, wobei nicht ganz klar ist, ob darin auch<br />

Selbstmorde berücksichtigt sind.<br />

Das schlichte Denkmal für die japanischen Soldaten liegt<br />

etwas außerhalb von Valetta, in der knapp 3000 Einwohner<br />

zählenden Stadt Kalkara. Der Name Kalkara ist vom maltesischen<br />

Wort für „Brennofen“ abgeleitet, da solcher zum Brennen<br />

von Kalk seit der römischen Zeit hier existierte. Es steht<br />

konkret auf dem Marinefriedhof von Kalkara (Kalkara Naval<br />

Cemetery), der z.T. auch als Capuccini Naval Cemetery bezeichnet<br />

wird.<br />

Am Marinefriedhof von Kalkara liegen 1196 Kriegstote,<br />

davon 477 aus dem 1. Weltkrieg und 719 aus dem 2. Weltkrieg.<br />

Die meisten davon stammen aus Großbritannien, einige<br />

aus anderen Teilen des Empires, nur 131 sind „Foreign<br />

Nationals“. <strong>Österreich</strong>er dürften nicht dabei sein (bzw. gibt<br />

es keine entsprechenden Hinweistafeln), allerdings 27 deutsche<br />

Kriegsgefangene des 1. Weltkrieges. Des Weiteren sind<br />

ca. 2500 Personen hier bestattet, die außerhalb der beiden<br />

Weltkriege verstarben. Unterhalten wird der Friedhof von<br />

der Commonwealth War Graves Commission (CWGC, ursprünglich<br />

Imperial War Graves Commission), die von der<br />

Aufgabenstellung her in etwa dem ÖSK entspricht. Der<br />

Friedhof hat sogar einen Grabfinder im Internet:<br />

https://www.findagrave.com/cgi-bin/<br />

fg.cgi?page=cr&CRid=2184990<br />

Die bei der Torpedierung der Sakaki umgekommenen Soldaten<br />

sind aber laut japanischen Quellen nicht hier begraben.<br />

Die Japaner äscherten auch die Gefallenen der Sakaki ein,<br />

soweit sie geborgen werden konnten, und verbrachten die Urnen<br />

nach Japan. Ein ganz einfaches Gedenkmal wurde schon<br />

1917 errichtet und eine Trauerfeier für die Toten der Sakaki<br />

abgehalten.<br />

Das noch heute vorhandene Monument wurde 1918 aus<br />

weißem Kalkstein eingeweiht. Es besteht aus einem Obelisken,<br />

der auf einem Sockel (ebenfalls aus weißem Kalkstein)<br />

ruht. Es enthält, an der Stirnseite des Obelisken, japanische<br />

Schriftzeichen, die dieses Ehrenmal den Gefallenen des „Großen<br />

Japanischen Reiches“ widmen, die im 2. Sonder-Geschwader<br />

der Kaiserlichen Marine dienten. Am Sockel unter<br />

dem Obelisken befindet sich eine kleinere englischsprachige<br />

Aufschrift, die lautet:<br />

„SACRED TO THE MEMORY OF THE OFFICERS<br />

AND MEN BELONGING TO HIS IMPERIAL JAPANESE<br />

MAJESTY’S 2ND DETACHED SQADRON WHO GLORI-<br />

OUSLY FELL IN THE MEDITERRANEAN DURING THE<br />

GREAT WAR 1914-1918”.<br />

Auf der linken Seite des Kalkstein-Sockels befindet sich<br />

eine (recht eng bedruckte) Kupferplatte, die in japanischer<br />

Sprache die Geschichte und Hintergründe des Denkmals erzählt,<br />

inklusive Renovierung bzw. Wiederaufstellung. In der<br />

Mitte sind dazu die Namen und Ränge der gefallenen Japaner<br />

vermerkt. Es enthält 66 Namen von japanischen Soldaten,<br />

die 59 der Sakaki machen somit den Löwenanteil aus.<br />

Nach unten hin verbreitet sich das Monument durch einen<br />

weiteren, nunmehr gemauerten Sockel. Die Anlage ist durch<br />

eine Einfriedung begrenzt, die mit kleinen Obelisken als Art<br />

Zaunpfählen besetzt ist (Material ist auch hier durchgehend<br />

weißer Kalkstein). Dazu gibt es einen schmalen, befestigten


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

5<br />

Lage des Kalkara Naval Cementary am Stadtplan; auch<br />

Capuccini Naval Cemetery genannt (© Google Earth)<br />

Der Pfeil zeigt die genaue Lage des Denkmals am Marinefriedhof<br />

von Kalkara (© Google Earth)<br />

Zwei Zerstörer der Kaba-Klasse im Mittelmeer, dahinter ein<br />

französisches Linienschiff der Mirabeau- Klasse, wahrscheinlich<br />

in einer Aufnahme aus Korfu 1917. Insgesamt 14 japanische<br />

Zerstörer waren im 1. Weltkrieg auf Malta stationiert.<br />

Foto: Sammlung Donko<br />

Zugang zur Stirnseite des Obelisken, der mit drei Stufen beginnt.<br />

Umrahmt wird die Anlage von schattenspenden Bäumen.<br />

Besonders im 2. Weltkrieg war die Erinnerung an die Japaner<br />

in Malta nicht sehr populär, beide Seiten hatten keinerlei<br />

Interesse, an die britisch-japanische Waffenbrüderschaft im<br />

1. Weltkrieg zu erinnern.<br />

Das Denkmal wurde im Krieg durch deutsche Luftangriffe<br />

schwer beschädigt und vorerst nicht wieder hergestellt. 1964<br />

erlangte die Republik Malta die Unabhängigkeit. Erst im Jahr<br />

1973 wurde das Denkmal, auf japanisches Drängen und mit<br />

japanischen Mitteln, renoviert und wieder aufgebaut. 2002<br />

wurde es nach Witterungsschäden erneut einer Renovierung<br />

unterzogen.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass die weitaus meisten Gefallenen,<br />

derer hier gedacht wird, im Kampf mit der k.u.k. Kriegsmarine<br />

ihr Leben verloren, könnte das Denkmal auch für<br />

marinehistorisch interessierte Touristen aus <strong>Österreich</strong> von<br />

Feierliche Kranzniederlegung im 1. Weltkrieg am japanischen<br />

Ehrenmal in Malta, das auch der 59 Gefallenen der „Sakaki“<br />

gedenkt. Kronprinz Hirohito, der spätere Tenno, besuchte es im<br />

Jahr 1921, Premierminister Shinzo Abe im Jahr 2017, zum<br />

100. Jahrestag der Torpedierung der „Sakaki“. Die Japaner legen<br />

bis heute großen Wert auf die Ehrung ihrer gefallenen Soldaten.<br />

Foto: Sammlung Donko<br />

Interesse sein. Die Adresse lautet: 23 Zarzerell, Ix-Xghajra,<br />

Malta. Die nächstgelegene Busstation heißt Marzebb (Bus<br />

Nr. 94, 120, 121). Die genaue Lage des japanischen Denkmals<br />

am Friedhof ist im Foto-Teil mit Pfeil deutlich markiert.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

• Wilhelm M. Donko: „Japan im Krieg gegen <strong>Österreich</strong>-<br />

Ungarn 1914-18: Die k.u.k. Kriegsmarine im Kampf gegen<br />

Japans Streitkräfte in Ostasien und im Mittelmeer“, Berlin,<br />

überarbeitete Neuauflage 2018<br />

• Wilhelm M. Donko: „Die Kaiserlich Japanische Kriegsmarine<br />

im Mittelmeer 1917-19: Die Geschichte des 2. Sonder-<br />

Geschwaders unter Konteradmiral Sato“, Berlin, überarbeitete<br />

Neuauflage 2018<br />

• Oliver Trulei: „Torpedo los!: S.M. U 27 im Weltkrieg“,<br />

Wien, 2010


6 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Der Eingang zum Marinefriedhof von Kalkara<br />

Die Commonwealth War Graves Commission (CWGC) ist der<br />

Betreiber des Kalkara-Marinefriedhofs<br />

Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten<br />

Diverse Aufschriften und Hinweistafeln beim Eingang<br />

Kranzniederlegung durch den japanischen Premierminister Shinzo Abe am 25. Mai 2017, fast genau 100 Jahre nach<br />

der Torpedierung der IJN Sakaki durch S.M. U 27 am 11. Juni 1917 (Fotos: Amt des jap. Premierministers)


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

7<br />

Willkommen. Maltesisch basiert auf einem arabischen Dialekt<br />

Ein Eindruck von der Friedhofsanlage<br />

Umgebung des Monuments für die IJN Sakaki mit schattenspendenden Bäumen


8 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Minenleger Chamäleon - im Modell und Kurz-Geschichte<br />

Nikolaus A. Sifferlinger<br />

Von DI. Otto Schetina wurde nach den Plänen des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Kriegsarchivs ein 1:200 Modell des Minenlegers<br />

Chamäleon gebaut. Da der Minenleger erst am 2.<br />

Dezember 1914 in Dienst gestellt wurde und die Minenwaffe<br />

unter strenge Geheimhaltung fiel, sind von dieser Einheit relativ<br />

wenige Fotografien erhalten geblieben. Und die meisten<br />

erhaltenen Abbildungen sind nicht von besonders guter Wiedergabequalität.<br />

Umso mehr ermöglicht das Modell nach den<br />

Originalbauplänen einen Einblick, den eben fehlende historische<br />

Fotos nicht geben können.<br />

⚓<br />

Technische Daten Chamäleon<br />

Bauwerft:<br />

Arsenal Pola, Oliveninsel<br />

Wasserverdrängung: 1.099 t konstruktiv<br />

Länge über alles: 92,27 m<br />

Breite:<br />

9,2 m<br />

Tiefgang:<br />

2,70 m<br />

Maschinenleistung: 5.500 PSi ergaben eine<br />

Geschwindigkeit von 21,34 kn<br />

Besatzung:<br />

154 Mann<br />

Bewaffnung: 4 x 9 cm L/45 Ballon- und Torpedoboot-Kanonen,<br />

Schwenkwinkel vertikal 90°;<br />

ein Maschinengewehr; bis zu 300 Seeminen Typ C12<br />

Radiostation: VE2 Vertikalempfänger mit zwei<br />

Trockenzellen; 1.5 TV Siemens&Halske, Tönefunken, Variometerstation,<br />

1,5 kW Antennenenergie<br />

⚓<br />

Es ist festzuhalten, dass der Minenleger Chamäleon nicht<br />

nur zum Legen von Seeminen sondern auch zum Räumen<br />

und Instandhalten der eigenen Minen eingesetzt wurde. Daher<br />

hatte er einen sehr geringen Tiefgang von 2,7 m, die eigenen<br />

Minensperren wurden auf 4 m Tiefe ausgelegt. Die Minen<br />

wurden aber mit Beibooten gefischt, gesichert und dann<br />

erst an Bord genommen. Ein planmäßiges Überfahren der<br />

eigenen Sperren war doch zu riskant – Wellengang könnte<br />

den Tiefgang verändern oder auch eine kleine Abweichung<br />

in der Tiefenregelung der Mine könnte zu einer ungewollten<br />

Explosion führen.<br />

Geschichte Chamäleon<br />

Baubeginn im Arsenal Pola am 6. November 1912, Stapellauf<br />

am 15. Dezember 1913. Am Mittwoch, den 2. Dezember<br />

1914 um 1400 Uhr in Pola in Dienst gestellt.<br />

Vom 3. bis 20. Dezember 1914 Räumung der Verlegung von<br />

Medolino an der südistrianischen Küste gemeinsam mit den<br />

Torpedobooten 30 und 40 (als Minenräumboote ausgerüstet),<br />

drei Seeminentendern und zwei Bergungsbarkassen. Bei<br />

der Rückkehr am 20. Dezember stoppte Chamäleon vor Pola<br />

um 1600 Uhr, da gerade ein feindliches Unterseeboot (die<br />

französische Curie) an der Hafeneinfahrt von der Strandbatterie<br />

Punto Christo und den Torpedofahrzeugen Satellit<br />

und Ulan sowie zwei Torpedobooten beschossen wurde.<br />

Von 22. Dezember 1914 bis 9. Jänner 1915 war Chamäleon<br />

mit den Torpedobooten 30 und 40, drei Minentendern und<br />

zwei Bergungsbarkassen mit der Räumung der Nordverlegung<br />

bei Fasana beschäftigt.<br />

Die alten Minen wurden in Pola gegen neue Minen ausgetauscht<br />

und vom 12. bis 21. Jänner 1915 wurde die Nordverlegung<br />

neu ausgebracht. Der stürmische Herbst 1914 hatte<br />

gezeigt, dass die Minenverankerungen zu schwach waren<br />

treibende Minen wurden zur Gefahr für Freund und Feind.<br />

Daher wurden die Minenverankerungen verstärkt und Minen<br />

mit Deaktivierungseinrichtungen für den Fall des Losreißens<br />

versehen.<br />

Auf der Modellbauwerft von DI. Otto Schetina. März 2018<br />

Vorschiff mit 9 cm Geschütz und Brücke


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

9<br />

Steuerbordansicht des Minenlegers Chamäleon im Maßstab 1:200, von D.I. Otto Schetina 2018/19 nach den Plänen aus dem<br />

Kriegsarchiv gebaut.<br />

Anschließend führte Chamäleon bis 29. Jänner 915 im Kanal<br />

von Fasana Schießübungen durch.<br />

Am 16. Februar 1915 lief Chamäleon mit den Torpedobooten<br />

30 und 40, drei Seeminentendern und Arbeitsbooten aus<br />

Pola aus um die Ostverlegung bei Medolino zu räumen. Am<br />

23. Februar musste das Seeflugzeug L 40 bei Medolino wegen<br />

Havarie notlanden und wurde am nächsten Tag von Chamäleon<br />

in den Hafen von Pola geschleppt. Wegen schlechter<br />

Witterung wurden die Arbeiten an der Ostverlegung erst<br />

am 28. Februar bis 18. März fortgesetzt. Es wurden insgesamt<br />

199 Minen geborgen. Diese wurden von Chamäleon<br />

zur Überholung und Modifikation nach Pola gebracht. Dort<br />

wurden 180 neue Seeminen eingeschifft und am 23. und 24.<br />

März als neue Ostverlegung bei Medolino wieder ausgelegt.<br />

Vom 9. April bis 31. Mai 1915 war Chamäleon in Pola.<br />

Am 31. Mai 1915 verlegte Chamäleon im Geleischutz des<br />

Torpedofahrzeuges Streiter und zwei Torpedobooten im<br />

Kanal von Farasina 120 Seeminen.<br />

Am 3. Juni lief Chamäleon mit 120 Seeminen Typ C in den<br />

Kanal von Fasana und wechselte mit den Torpedobooten 30<br />

und 40 und zwei Seeminentendern samt Arbeitsbooten bis<br />

9. Juni 1915 die Nordverlegung aus. Bei Liegezeiten in Pola<br />

wurde ein Teil der Besatzung zum Seeminenkommando I an<br />

Land entsandt um dort bei der Instandsetzung von gefischten<br />

Minen mitzuwirken.<br />

Flieger meldeten feindliche Minenverlegungen vor S. Giovanni<br />

di Pelago und am 23./24. Juni 1915 wurden von Chamäleon<br />

und den Torpedobooten 30 und 40 geräumt. Es wurden<br />

43 italienische Minen intakt geborgen.<br />

In der Nacht vom 6. auf 7. Juli legte Chamäleon vor der Po-<br />

Mündung 50 Stück Minen vom Typ C und wurde dabei von<br />

den Torpedofahrzeugen Wildfang, Uskoke, Csikos und den<br />

Torpedobooten 77T und 78 begleitet.<br />

Vom 12. bis 23. Juli war Chamäleon im Kanal von Fasana<br />

und diente dabei auch als Zielschiff für die Unterseebootsschule.<br />

In der Nacht vom 23. auf 24. Juli 1915 legte Chamäleon<br />

68 erbeutete italienische Seeminen als Offensivsperre im<br />

Golf von Triest und wurde dabei von den Torpedofahrzeugen<br />

Wildfang, Streiter und Scharfschütze und den Torpedobooten<br />

55T, 62T, 69F und 70F geleitet. Anschließend bis 24.<br />

September in Pola, dort auch verschiedene Instandhaltungsarbeiten.<br />

Vom 24. September bis 26. Oktober 1915 gemeinsam mit<br />

den Torpedobooten 30 und 40, zwei Seeminentendern und<br />

drei Bergungsbarkassen die Ostverlegung bei Medolino ge-<br />

Beiboot und Dampfbarkasse<br />

Mittelschiff


10 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Heck des Minenlegers Chamäleon mit Seemine auf<br />

der Steuerbordablaufbühne<br />

wechselt. Dabei am 17. Oktober nachts, gesichert von 76T,<br />

Minen gelegt. Anschließend wieder in Pola.<br />

Ab diesem Zeitpunkt werden die erhaltenen Quellen zur Geschichte<br />

des Minenlegers Chamäleon sehr dürftig.<br />

Am 25. November 1915 legte Chamäleon Minen in der<br />

Nord- und Westsperre am Kanal von Fasana.<br />

Vom 29. November 1915 bis 19. Jänner 1916 Wechsel der<br />

West- und Nordwest-Minenverlegung vor Pola durch Chamäleon.<br />

Ab 21. Februar 1916 Wechsel der Südverlegung.<br />

Vom 13. bis 29. April 1916 Wechsel und Revision der Ostverlegung.<br />

Bei Minenarbeiten vor Pola wurde am 15. Mai 1916 eine<br />

Bergungsbarkasse der Chamäleon durch die Explosion einer<br />

Mine vernichtet, dabei werden 6 Mann vermisst und 8 verwundet.<br />

Ein Verwundeter erliegt seinen Wunden.<br />

Chamäleon läuft tags darauf in Pola ein.<br />

Am 1. Oktober 1916 Arbeiten an der Westverlegung vor Pola,<br />

am 4. November Arbeiten an der Ostverlegung. Am 26. November<br />

1916 wurden die Minen an Strahl 81 gelegt.<br />

Bei Minenarbeiten an der Ostverlegung wurden am 20. Dezember<br />

1916 Minen auf Strahl 77 und Strahl 79 gelegt.<br />

Für das Jahr 1917 wurde bisher nicht viel zur Geschichte von<br />

Chamäleon eruiert, außer die Stationierung in Pola (der<br />

Autor wird aber weiter forschen). Nur eine Dockung in Pola<br />

vom 8. bis 13. März 1917 ist bekannt.<br />

In ersten Halbjahr 1918 arbeite Chamäleon an den Minensperren<br />

vor Pola. Am 22. Juni 1918 (nach anderer Quelle am<br />

7. Oktober 1918) zur Verstärkung der Minenverlegungen<br />

nach Cattaro. Nach Beendigung der Arbeiten am 12. Oktober<br />

1918 zurück nach Pola. Bei Kriegsende in Pola.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen das Chamäleon einen wesentlichen<br />

Anteil an der Arbeit an den defensiven Minensperren<br />

der k.u.k. Kriegsmarine während des Ersten Weltkrieges<br />

hatte. Über Erfolge der von Chamäleon gelegten Offensivsperren<br />

ist nichts bekannt. Auf jeden Fall war die Besatzung<br />

während der gesamten Kriegszeit an der Räumung italienischer<br />

und eigener Seeminen beteiligt. Das diese Arbeit sehr<br />

gefährlich war, zeigte der tödliche Unfall vom 15. Mai 1916<br />

1.5 TV Siemens&Halske Radiostation des<br />

Minenlegers Chamäleon<br />

beim Minenräumen.<br />

1920 wurde Chamäleon Großbritannien zugesprochen und<br />

an eine italienische Firma in Messina zum Abbruch verkauft.<br />

Obwohl der Minenleger erst wenige Jahre alt war, war das<br />

Interesse an dem Schiff als Kriegsbeute gering. Bedingt durch<br />

den geringen Tiefgang für die Arbeiten an den Minenverlegungen<br />

war das Schiff kein gutes Seeschiff und bereits mit 150<br />

Minen an Bord sehr rank.<br />

Der Stab von Chamäleon<br />

5. Dezember 1914<br />

Fregattenkapitän Mahoritsch Alexander<br />

Linienschiffsleutnant Jonak von Freyenwald Artur<br />

Fregattenleutnant Hansel Erich<br />

Fregattenleutnant Plasil Eduard<br />

Maschinenbetriebsleiter 2. Klasse Donatich Raimund<br />

Marinekommissär 2. Klasse Pohl Albert<br />

25. September 1915<br />

Fregattenkapitän Mahoritsch Alexander<br />

Linienschiffsleutnant Jonak von Freyenwald Artur<br />

Fregattenleutnant Hansel Erich<br />

Seekadett in der Seewehr Huber Viktor<br />

Maschinenbetriebsleiter 1. Klasse Donatich Raimund<br />

Marinekommissär 2. Klasse Pohl Albert<br />

6. November 1916<br />

Fregattenkapitän Mahoritsch Alexander<br />

Linienschiffsleutnant Jonak von Freyenwald Artur<br />

Fregattenleutnant Hansel Erich<br />

Seekadett in der Seewehr Huber Viktor<br />

Maschinenbetriebsleiter 1. Klasse Rothenspieler August<br />

Marinekommissär 2. Klasse Pohl Albert<br />

11. August 1917<br />

Fregattenkapitän Lenoch Adolf (im Juni/Juli 1918 war Fregattenkapitän<br />

Salcher Richard Kommandant)<br />

Linienschiffsleutnant Jonak von Freyenwald Artur


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

11<br />

Bergen einer österreichisch-ungarischen Seemine mit einem Ruderboot –<br />

das Entschärfen wurde meist durch Unteroffiziere und Offiziere vorgenommen.<br />

Eine erbeutete italienische Tosi-Seemine<br />

wird an Bord Chamäleon verladen.<br />

Linienschiffsleutnant Hansel Erich<br />

Seekadett in der Reserve Huber Viktor<br />

Maschinenbetriebsleiter 1. Klasse Donatich Raimund<br />

Marinekommissär 2. Klasse Pohl Albert<br />

26. August 1918<br />

Fregattenkapitän Ende Wilhelm Freiherr von (9. Juli bis 9.<br />

September 1918)<br />

Linienschiffsleutnant Aichelburg Herr auf Potenhoff und<br />

Greifenstain Arnold Freiherr von und zu<br />

Fregattenleutnant Krasser Benno<br />

Korvettenleutnant Licen Oskar<br />

Maschinenbetriebsleiter 1. Klasse Donatich Raimund<br />

Für die Unterstützung sowie die Verfügungstellung von Dokumenten<br />

bedanke ich mich bei Georg Pawlik, Prof. Erwin<br />

Sieche und Oliver Trulei.<br />

Quellen:<br />

Grundbuch S.M.S. Chamäleon<br />

Kriegstagebuch 2. Dezember 1914 bis 15. November 1915;<br />

Kriegstagebuch Oktober bis Dezember 1916<br />

Wladimir Aichelburg, Register der k.(u.)k. Kriegsschiffe, neuer<br />

wissenschaftlicher Verlag, Wien Graz 2002.<br />

Erwin Sieche, Zeittafel der maritimen Kriegsereignisse der<br />

k.u.k. Kriegsmarine 1914 – 1916, K.u.k. Kriegsmarinearchiv,<br />

Wien 2013.<br />

Akten des <strong>Österreich</strong>ischen Staatsarchiv,<br />

Kriegsarchiv, Marinearchiv<br />

Am 6. Februar 1916 an Bord Chamäleon mit Kameraden der<br />

deutschen Kaiserlichen Marine am 9 cm L/45 Mehrzweckgeschütz<br />

Für die gefährliche Arbeit wurden das Personal im Seeminendienst<br />

wiederholt ausgezeichnet, hier an Bord Chamäleon mit<br />

dem Oberstabsminenmeister


12 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Mannschaft in Freizeitbeschäftigung<br />

Mannschaft des Minenlegers<br />

Chamäleon am 8. Juli 1918<br />

Chamäleon in Pola


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

13<br />

Plan der Minensperre des Hafens von Pola<br />

Plan der Minenspere des<br />

Golfs von Cattaro


14 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Gedenktage 2019<br />

aus der österreichischen Kriegsmarine<br />

Oliver Trulei<br />

Vor 170 Jahren 1849<br />

2. Quartal 2019<br />

Am 24. Mai wurde in Deutsch Wagram der spätere Vizeadmiral Leopold Freiherr von Jedina-Palombini geboren. Er trat 1864<br />

als Seekadett in die k.k. Kriegsmarine ein und war von 1865 bis 1867 mit der Schraubenkorvette Dandolo in Mexiko. Von<br />

1873 bis 18<strong>75</strong> machte er als Wachoffizier die Reise mit der Schraubenkorvette Helgoland mit, welche er in seinem Buch<br />

„Um Afrika“ lebendig schilderte. Anschließend war er als Torpedofachmann tätig. 1883 wurde er dem Hofstaat von Erzherzog<br />

Ferdinand IV, Großherzog von Toskana, zugeteilt und war unter anderem Erzieher von Erzherzog Leopold Ferdinand. Mit<br />

dem Erzherzog machte er 1887/89 die Reise mit der Schraubenkorvette Fasana mit, welche er im Buch „An Asiens Küste und<br />

Fürstenhöfen“ beschrieb. Von 1891 bis 1896 war er Marine-Attaché in London. Danach kommandierte er einige Kreuzer und<br />

war in der Präsidialkanzlei tätig. 1908 war er k.u.k. Delegierter bei der Seerechtskonferenz in London und wurde 1909 in den<br />

Ruhestand versetzt. Er starb am 14. April 1924 in Wien.<br />

Vor 160 Jahren 1859<br />

Nach dem Kriegsausbruch mit Frankreich und Sardinien wurden vor den wichtigsten Häfen<br />

kleine Kriegsschiffe als Wachschiffe eingeteilt. Vor Ragusa (Dubrovnik) lag die Brigg Triton unter dem<br />

Kommando des 29jährigen Linienschiffsleutnant Alfred d’Orsay Ritter von Barry (* 7.5.1830 Genua †<br />

2.7.1907 Langwies/OÖ). Am 9. Mai ging die Brigg bei Lacroma (Lokrum) durch Explosion unter. Als Ursache<br />

wurde eine Selbstzündung des Pulvers in der Pulverkammer angegeben. Von der 111 Mann starken<br />

Besatzung überlebten nur 19 das Unglück. Der Kommandant überlebte, da er zur Zeit der Explosion an<br />

Land war. Erzählungen zufolge hatte er fortan weiße Kopfhaare. Marinekommandant Erzherzog Ferdinand<br />

Max ließ später auf der Insel Lacroma, die Insel befand sich in Privatbesitz des Erzherzogs, ein zirka<br />

vier Meter hohes Steinkreuz errichten. Die Namen der ums Leben gekommenen Seeleute, auch die der<br />

Matrosen, sind alle am Kreuz eingemeißelt. Das Kreuz existiert heute noch.<br />

Am 15. Mai wurde das aus Cardiff kommende Handelsschiff Eolo des Kapitäns Antonio Celestino Ivancich (* 1813 Lussin<br />

Piccolo † 1893 Fiume) bei der Insel Grossa an der dalmatinischen Küste von den französischen Linienschiffen Napoleon und<br />

Eylau sowie der Fregatte Impétueuse als Prise aufgebracht. Auf der Fahrt von Ancona nach Toulon gelang es dem Kapitän<br />

am 13. Juni mit seiner Besatzung auf der Höhe der Insel Lagosta (Lastovo) das französische Prisenkommando zu überwältigen,<br />

das Schiff nach Ragusa (Dubrovnik) zu bringen und die Prisenbesatzung als Gefangene zu übergeben. Für diese Tat erhielt<br />

der Kapitän die „Rote Ehrenflagge“ sowie das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens. Die Verleihung der Flagge und der Auszeichnung<br />

erfolgte am 14. August an Bord der Fregatte Radetzky durch den Marinekommandanten Erzherzog Ferdinand<br />

Max. Anschließend hißte Ivancich die Ehrenflagge am Großtopp seines Schiffes und erhielt den Ehrensalut aller anwesenden<br />

k.k. Kriegsschiffe. Es war dies das einzige Mal, daß die 1850 von Kaiser Franz Joseph I. gestiftete Ehrenflagge verliehen wurde.<br />

Vor 150 Jahren 1869<br />

Am 20. Februar ging die Schraubenfregatte Radetzky im Kanal von<br />

Lissa durch Explosion der Pulverkammer unter. Dabei kamen, neben dem<br />

Kommandanten, Linienschiffskapitän Adolf Ritter von Daufalik (* 1828<br />

Wien), 21 Offiziere und 323 Matrosen ums Leben. Es konnten nur ein<br />

Linienschiffsfähnrich und 22 Matrosen gerettet werden. Die genaue Ursache<br />

wurde nie geklärt.<br />

Im Jänner 1882 wurde ein schlichtes Denkmal in Form eines steinernen<br />

Obelisken eingeweiht, welches sich heute noch in Fisella befindet.


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

15<br />

Am 19. April wurde in Graz der spätere Kontreadmiral Arthur von Khuepach zu Ried geboren.<br />

Er trat am 27. Juni 1886 als Seekadett 2. Klasse in die k.k. Kriegsmarine ein. Besonders erfolgreich<br />

war er als Artillerie-Offizier und wurde mehrmals als Ausbilder eingesetzt. Bei Kriegsbeginn<br />

kommandierte er das Artillerie-Schulschiff Adria. Sein Interesse für historische und heraldische<br />

Studien war bekannt, daher wurde er 1916 nach Wien kommandiert, um an Entwürfen für neue<br />

Flaggen und Embleme mitzuarbeiten. Danach war übernahm er das Referat für Presse und Propagandadienst.<br />

Am 1. Mai 1918 wurde er zum Kontreadmiral befördert. Nach dem Krieg widmete<br />

sich seinen historischen Studien und war Autor zahlreicher Artikel und Bücher. Besonders hervorzuheben<br />

wäre sein „Ehrenbuch der k.u.k. Kriegsmarine“ welches am 8. März 1936 beim Marine-<br />

Ehrenmal in der Michaelerkirche hinterlegt wurde. Das Buch wurde vom ‚Marineverband‘ 1955<br />

dem HGM als Dauerleihgabe übergeben. Er starb am 10. Mai 1951 in Volders, Tirol.<br />

Vor 130 Jahren 1889<br />

Am 1. April wurde in Chlumec/Böhmen der spätere Korvettenkapitän Heinrich Bayer von<br />

Bayersburg geboren. Während des Krieges war zunächst auf Torpedofahrzeug Tátra, später bei<br />

der Minensuchgruppe Triest eingeteilt. Seine Erlebnisse schilderte er eindrucksvoll in seinem Tagebuch,<br />

welche 1995 veröffentlicht wurden. Er gehörte 1924 zu den Gründungsmitgliedern vom<br />

„Marineverband“ (heute: „Marineverband Wien“) und war von 1965 bis 1970 dessen Präsident.<br />

1966 erhielt er, anläßlich des 100ten Jahrestages der Seeschlacht von Lissa, die Erlaubnis nach Lissa<br />

zu fahren. Er legte am Gefallenendenkmal einen Kranz nieder und hielt eine Ansprache. Die Insel<br />

war bis zum Zerfall Jugoslawien militärisches Sperrgebiet. Er verfaßte zahlreiche Marinebücher, darunter<br />

„Die Geschichte der k.k. Kriegsmarine 1814 – 1847“. Er starb am 14. März 1980 in Wien.<br />

Am 18. Mai fand bei STT in Triest der Stapellauf des Rammkreuzers Kaiser Franz<br />

Joseph I. statt. Das rund 5,1 Millionen Kronen (2019 ≈ € 33,3 Mio.) teure Schiff wurde<br />

am 2. Juni 1890 in Dienst gestellt. Die erste Reise, von 21. Juli 1890 bis 21.10. 1890, führte<br />

mit einer Eskadre, in die Nord- und Ostsee. Am 11. August besuchte Queen Victoria,<br />

am 3. September Kaiser Wilhelm II. das Schiff. 1895 war der Rammkreuzer, anläßlich der<br />

Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals, erneut mit einer Eskadre in der Nordsee. Mit an<br />

Bord war auch der Marinekapellmeister Franz Lehár. 1897/98 war das Schiff in Ostasien<br />

und wurde, nach einem größeren Umbau 1905 erneut bis 1908 und von 1910 bis 1913 als<br />

Stationsschiff in Ostasien verwendet. Während des Ersten Weltkrieges war der Rammkreuzer<br />

nur selten im Einsatz.<br />

Es wurde nach dem Krieg von Frankreich als Munitionsdepot außerhalb der Bocche verwendet<br />

wo das Schiff am 17. Oktober 1919 bei schwerer Bora sank.<br />

Vor 120 Jahren 1899<br />

Am 3. Mai fand im Seearsenal Pola der Stapellauf des kleinen Kreuzers Aspern<br />

statt. Das rund 4,5 Millionen Kronen (2019 ≈ € 29,3 Mio.) teure Schiff wurde am 29. Mai<br />

1900 in Dienst gestellt. Am 24. Juli 1900 verließ es zur Verstärkung der dortigen Eskadre<br />

zur Bekämpfung des Boxeraufstandes Pola nach Ostasien und erreichte am 19. März 1902<br />

wieder den Heimathafen. Der Kreuzer nahm an zahlreichen Missionsreisen teil, unter anderem<br />

1907 nach Nordamerika zur 300-Jahr-Feier der Gründung von Jamestown, Virginia.<br />

Während des Ersten Weltkrieges war der Kreuzer nur selten im Einsatz und wurde am<br />

15. März 1918 außer Dienst gestellt<br />

vor 110 Jahren 1909<br />

Nach einem Massaker an Christen beteiligte sich die k.u.k. Kriegsmarine an einer internationalen Flottendemonstration<br />

in der Levante. Am 23. April verließ eine Eskadre, unter dem Kommando von Kontreadmiral Lazar Schukić (* 1.4.1852<br />

Mitrovica † 13.10.1938 Triest), bestehend aus Panzerkreuzer Kaiser Karl VI., Kreuzer Zenta und Zerstörer Magnet, Pola.<br />

Am 21. Mai beteiligte man sich an Löscharbeiten eines in der Nähe des Hafens ausgebrochenes Brandes in Piräus. Am 10. Juni<br />

erreichte die Eskadre wieder Pola.


16 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Die K.u.k. Kriegsmarine und Norwegen<br />

Helmut W. Malnig<br />

Am 28. März 2019 hielt Dipl. Ing. Helmut Malnig einen<br />

Vortrag im Marineverband-Wien. Sein Thema war »Die<br />

Beziehungen der k.u.k. Kriegsmarine zu Norwegen«. Als<br />

besondere Gäste hatte er Victor W. Jensen, Botschaftsrat der<br />

Norwegischen Botschaft und Bernt Hage Musikexperte,<br />

ebenfalls aus Norwegen, mitgebracht. Norwegen, dieses am<br />

Nordatlantik liegende Land, ist in <strong>Österreich</strong> gut bekannt,<br />

viele unserer Landsleute verbrachten ihre Urlaube dort, man<br />

kennt die gewaltige Fjordlandschaft, das einprägsame Nordkap,<br />

die Hauptstadt Oslo, auch Tromsö, Trondheim, den<br />

Erzhafen Narvik und manchem sagt auch Edward Grieg etwas<br />

und dass dort einmal die Wikinger zu Hause waren und<br />

mit ihren Drachenschiffen Amerika entdeckten. Was vielleicht<br />

nicht jeder weiß ist, daß <strong>Österreich</strong>er Teile der Arktis,<br />

der Polarregion als erste erforschten. Darüber berichtete der<br />

Vortragende in einer interessanten Bildpräsentation.<br />

Bevor die Marine eine Forschungsexpedition unternehmen<br />

sollte, die vielleicht Jahre dauern würde, man wusste ja nur,<br />

dass dort oben eisig kalt ist, Eisbären und Robben leben,<br />

wurde eine Vorausexpedition unternommen. Dazu charterte<br />

man für die Jahre 1871/72 in Tromsö eine Segelschaluppe,<br />

die Isbjörn, um Aufklärungsfahrten durchzuführen. Graf<br />

Wilczek unterstützte das Unternehmen finanziell und als<br />

Kommandant kam Schiffsleutnant Carl Weyprecht und Julius<br />

Payer als Wissenschaftler an Bord.<br />

1871 wurde die sog. Erste Isbjörn-Erkundungsfahrt auf der<br />

man nördlich von Nowaja Semlja offenes Meer entdeckte.<br />

Das erweckte Hoffnung einen Seeweg über den Norden nach<br />

Amerika zu finden.<br />

1872 begann die zweite Isbjörn-Erkundung.<br />

Auf Grund der gewonnenen Erfahrungen heuerte man in<br />

Tromsö 1872 den norwegische Eismeerkapitän Elling Olaf<br />

Carlson als Eispilot und Harpunier an. Man wusste, ohne einen<br />

mit der unwirtlichen Umgebung vertrauten Steuermann<br />

würde man nicht weit kommen.<br />

das von Carl Weyprecht zur Erforschung des Klimaeinflusses<br />

der Polkappen für 1882 /3 bestellt worden war, wurde<br />

<strong>Österreich</strong>-Ungarn mit der Erforschung der herrenlosen Vulkaninsel<br />

Jan Mayen beauftragt<br />

Im 2. Internationalen Polarjahr (IPY 2) 1932 /3 arbeiteten 3<br />

österreichische Forscher 14 Monate lang auf der nun norwegischen<br />

Insel Jan Mayen<br />

Im Anschluss wurden einige Seemannslieder von Erik Bye,<br />

einem norwegischen Schriftsteller, Dichter und Sänger dargeboten.<br />

Die <strong>Österreich</strong>isch-Ungarische Nordpolexpedition 1872 – 1874<br />

Das Ziel der Expedition war die Erschließung der Nord-Ost-<br />

Passage und wenn möglich den Nordpol zu erreichen.<br />

Nun konnte das Abenteuer beginnen.<br />

Am 13. Juni 1872 läuft das Expeditionsschiff Admiral<br />

Tegetthoff von Bremerhaven aus.<br />

Am 3. Juli fällt der Anker in Tromsö<br />

Am 14. Juli wird Kurs Richtung Norden gesetzt.<br />

Elling Carlson ist mit an Bord.<br />

Am 30. Juli ist der Tegetthoff im Eis - 1872 war ein ungünstiges,<br />

früh einsetzendes Eisjahr.<br />

Am 12. August trifft man mit der Isbjörn vor Nowaja Semlja<br />

zusammen.<br />

Auf den nahegelegenen Barents Inseln wird am 15. August ein<br />

Lebensmittel- und Kohlendepot angelegt. Dieses bleibt später<br />

ungenützt.<br />

Der Tegetthoff wird nördlich von Nowaja Semlja am 21.<br />

August vom Packeis eingeschlossen.<br />

Position 76° 22‘ N, 62° 03‘ O.<br />

Am 13. Oktober ist der Tegetthoff vom Eis »belegt« und<br />

driftet mit dem Packeis.<br />

Am 4. Februar 1873 wird die Position 78° 42‘ N, 73° 18‘<br />

O im Drift erreicht. Die Hoffnung auf ein Freikommen ist<br />

vergeblich.<br />

Am 30. August 1873 wird Land gesichtet.<br />

Dieses wird »Kaiser Franz Joseph-Land« benannt.<br />

Position: 79°42,5‘ N, 59° 34,1‘ O<br />

»Nie zurück«<br />

Original im HGM, Wien


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

17<br />

Die Mitglieder unseres Vereins FHS-Freunde Historischer<br />

Schiffe interessiert allerdings auch die Frage, woher kam<br />

das Expeditionsschiff Tegetthoff? Aus einer Werft an der<br />

Adria? Keineswegs, wir hören ja, dass die Tegetthoff von<br />

Bremerhaven auslief, so liegt der Leser mit seiner Vermutung<br />

richtig, dass sie vielleicht auch dort gebaut wurde?<br />

Julius Payer, der an der 2. Deutschen Polarexpedition bereits<br />

teilgenommen hatte, kam mit C. Weyprecht überein, die<br />

Werft J. C. Tecklenborg in Bremerhaven, mit dem Bau zu beauftragen.<br />

Diese hatte ja bereits das deutsche Forschungsschiff<br />

Germania (1869) gebaut und daher Erfahrung im Bau widerstandsfähiger<br />

Schiffe.<br />

So wurde der Auftrag am 14. Jänner 1872 erteilt und als Neubau<br />

Nr. 43 in der Werft verbucht. Die Kosten des fertigen,<br />

ausgerüsteten Schiffes - ohne Antriebsanlage, diese wurde<br />

von der Kriegsmarine beigestellt - wurden mit 32.400 Talern<br />

(preußisch) festgelegt. Fertig sollte das Schiff in etwa vier Monaten,<br />

am 20. April 1872 sein! Der Ablauf vom Stapel erfolgte<br />

allerdings erst am 13. April 1872.<br />

Der Rumpf ist fast ganz aus Eichenholz gebaut, die Teile unter<br />

Wasser aus Buchenholz und mit einer »Eishaut« (Dopplung)<br />

versehen. Im Bugbereich und in der Wasserlinie wurde für<br />

die Dopplung sogenanntes Eisenholz - African Greenheart -<br />

gewählt. Der Bug wurde zusätzlich am Steven mit 3/8 Zoll<br />

(ca. 10mm) Eisenplatten belegt. Die Vorderkante des 7 Zoll<br />

starken Stevens wurde mit einem 4 zölligen Schmiedeisenteil,<br />

der 5 Fuß über die Wasserlinie und bis unter den Kiel reichte,<br />

verstärkt.<br />

Admiral Tegetthoff, Daten<br />

Schiffstyp Forschungsschiff<br />

Bauwerft Joh. C. Tecklenborg<br />

Baunummer 41<br />

Indienststellung August 1871<br />

Verbleib 1874 aufgegeben<br />

Schiffsmaße und Besatzung<br />

Länge<br />

38,39 m (Lüa)<br />

Breite<br />

7,3 m<br />

Tiefgang max. 3,47 m<br />

Vermessung 300 BRT<br />

Besatzung 24 Mann<br />

Maschinenanlage<br />

Maschine Dampfmaschine<br />

1 Schraube, hissbar<br />

Takelung und Rigg<br />

Takelung Schonerbark<br />

Anzahl Masten 3<br />

Anzahl Segel 12<br />

Transportkapazitäten<br />

Tragfähigkeit 520 tdw<br />

Das Forschungsschiff Admiral Tegetthoff<br />

Gegen den Eisdruck - Eispressung - ist das Schiff durch eine<br />

Lage schwerer Balken an den Seiten, die in Höhe Wasserlinie<br />

unter Beladung, 3 Fuß voneinender liegen, sowie durch<br />

schwere Knie und eiserne Bänder im Bug und Heck geschützt.<br />

Allgemein sind die Materialstärken der Hauptverbände des<br />

Schiffsrumpfs der Zweckbestimmung angepasst und um etwa<br />

50% stärker als es für Schiffe dieser Größe erforderlich wäre.<br />

Die bewohnten Räume sind zum Schutz vor Kälte rundum<br />

mit doppelten Wänden ausgeführt. Die Zwischenräume wurden<br />

teils mit Torf und Sägespänen, teils mit Kuhhaarfilz isoliert.<br />

Die Raumeinteilung sieht man auf der Risszeichnung.<br />

Die Galionsfigur stellt den Sieger von Lissa 1866, Admiral<br />

Wilhelm v. Tegetthoff, dar<br />

Als zusätzlicher Antrieb wurde eine Auxiliar-Dampfmaschine<br />

vorgesehen. Auch hier wählte man eine bewährten Hoch-und<br />

Niederdruckdampfmaschine mit Oberflächenkondensator.<br />

Die Leistung betrug etwa 95 PSi, das sind (heute lächerliche)<br />

25 PSn. Die Welle wirkte auf eine zweiflügelige Schraube von<br />

6 Fuß 10 Zoll (ca. 2 m) Durchmesser und 8 Zoll (20,3 cm)<br />

Steigung. Als Besonderheit konnte die Schraube ausgekuppelt<br />

werden und aus dem Wasser gehoben werden um sie vor Beschädigung<br />

durch Eis zu schützen. Die Antriebsanlage wurde<br />

vom Stabilimento tecnico in Triest gebaut und geliefert.<br />

Der Kessel mit zwei Feuerungen wurde von der Firma Thomas<br />

Holt in Triest beigestellt.<br />

Fritz Marschner


18 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Tegetthoff im Eis gefangen<br />

Aufbruch vom Tegetthoff mit Booten, Schlitten und Hunden.<br />

Diorama von der Ausstellung in der Vega-Payer-Weyprecht Kaserne.<br />

Modellbau von Georg Toppa. Foto Robert Tögel.<br />

Übrigens:<br />

Gratulation und Alles Gute<br />

zum<br />

Geburtstag am 5. Mai<br />

für unseren Autor<br />

Dipl. Ing. Helmut Malnig<br />

Bitte weiter So!


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

19<br />

Pola 1918<br />

Der Heimweg unserer Professoren nach Wien<br />

Helmut W. Malnig<br />

A Brain Drain!<br />

Nach einem Vortrag anlässlich der Essay-Tage Pula 1918-<br />

2018, am 20. Oktober 2018<br />

Nach 1918 stellte Jugoslawien, seiner von <strong>Österreich</strong>-<br />

Ungarn übertragenen Flotte beraubt, für das siegreiche<br />

Italien in der Adria keinen potentiellen Gegner dar und da<br />

Italien keine strategischen Pläne für den nördlichen Balkan<br />

hatte, sah es auch keinen Grund, Pola als Flottenstützpunkt<br />

oder Arsenal beizubehalten. Pola schien zu einem Prestige<br />

Objekt verurteilt. Neben einiger Nachkriegs-Reparaturen<br />

und Umbauten an Schiffen im Arsenal und in den Werften<br />

mussten Schiffsbauer, Techniker und Personal einfach entlassen<br />

werden. Also: ohne Arbeit und ohne Zukunft, zogen viele<br />

der gut ausgebildeten, früheren Regierungsbeamten, Offiziere<br />

und Ingenieure die Emigration vor. Letzteres betraf auch einige<br />

unserer zukünftigen Professoren - sehr zum Vorteil des<br />

heutigen <strong>Österreich</strong>s.<br />

Das Jahr 1918 war der Beginn einer Abwanderung der oberen<br />

Bevölkerungsschichten, die auch die übrigen Kronländer<br />

ergriff und die Wissenschaftler, Künstler und Intellektuelle<br />

betraf.<br />

Relativ zur geringen Größe Polas erlangten erstaunlich viele<br />

Wissenschaftler und Ingenieure aus Pola an der Technischen<br />

Hochschule, Wien eine Professur. [1 u. 7] Sie sollten es sein,<br />

die mehreren Generationen von Studenten ihr Wissen und<br />

ihre Erfahrung beibrachten.<br />

Karte von Pola 1913<br />

1. Einleitung<br />

Der Zusammenbruch der Doppelmonarchie und das Kriegsende<br />

1918 in der Adria bewirkten das Ende der k.u.k. Kriegsmarine<br />

und führte nach Besetzung Istriens durch die Italiener<br />

zur Auflassung der Marinebasis Pola mit all ihren technischen<br />

Anlagen. Die Suche der von Entlassung Betroffenen nach<br />

Existenzmöglichkeit leitete danach die Abwanderung des<br />

hochqualifizierten Personals ein, wodurch damals ein Verlust<br />

an technisch ausgebildetem Personal entstand. Positiv war,<br />

dass diese Abwanderung für andere aber einen wertvollen Gewinn<br />

bedeutete, wie ich nachweisen will.<br />

2. Historischer Hintergrund – die Ereignisse<br />

2.1 Das Ende der k.u.k. Kriegsmarine [8]<br />

Mit dem Zusammenbruch 1918 der Habsburger Monarchie<br />

begann eine neue Zeit, die uns unserer gemeinsamen Wurzeln<br />

zu entfremden schien. Jugoslawien erhielt durch Erlass vom<br />

30. Okt. 1918 von Kaiser Karl die k.u.k. Kriegsflotte übertragen.<br />

Tags darauf wurde die k.u.k. Kriegsflagge eingeholt.<br />

Admiral von Horthy nahm die gefaltete Flagge an sich und<br />

ging, während die rot-weiß-blaue Flagge Jugoslawiens gehißt<br />

wurde. Die Donauflottille wurde unter ungarischer Flagge<br />

nach Budapest beordert.<br />

Mit diesen formellen Akten hatte nach über 200 Jahren ruhmreichen<br />

Wirkens die <strong>Österreich</strong>isch-Ungarische Kriegsmarine<br />

aufgehört zu existieren. Das siegreiche Italien und die Entente<br />

hatten aber dafür gesorgt, dass der Nachfolgestaat Jugoslawien<br />

davon keinerlei nennenswerte Schiffseinheiten für seine<br />

Flotte bekam, damit in der nördlichen Adria kein potentieller<br />

Gegner mehr auftreten sollte. Aus dem gewaltigen<br />

Gros der k.u.k. Kriegsflotte, die damals<br />

zur 8-stärksten der Welt zählte, hatten sich die<br />

Engländer, Franzosen und Italiener das Beste<br />

einverleibt. Schließlich sollten nur 11 ältere<br />

Torpedoboote und 4 Flussmonitore für den<br />

neuen Adriastaat Jugoslawien übrig bleiben!<br />

2.2 Das Ende in Pola<br />

Pola muss man sich als Kriegs- und Handelshafen,<br />

Garnisonsstadt eines riesigen Festungsareals<br />

und als Industriezentrum in Symbiose<br />

mit der k.u.k. Kriegsmarine vorstellen. Von<br />

den etwa 42.000 Einwohnern waren um 1914<br />

etwa 2/3 italienischer Herkunft.<br />

Am 1. November 1918, während die neuen<br />

Machthaber an Bord der Jugoslavia (Dreadnought:<br />

S.M.S. Viribus Unitis: 22 000t, 4<br />

x 3 x 30.5cm, 280 mm Pzg., 21 kn) feierten,<br />

wurde das Schiff von italienischen Froschmännern<br />

durch adaptierte Unterwasser- Sprengsät-


20 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

ze versenkt. Dabei kamen Lschkpt. Janko Vukovic und ca.<br />

400 Mann der Besatzung ums Leben. In dem darauffolgenden<br />

Aufruhr und der Panik, durch Fremdagitation aufgehetzt,<br />

entstanden Szenarien unwürdig unserer gemeinsamen<br />

Geschichte.<br />

2.3 Die Nachwirkungen<br />

Freuten sich die italienischen Bewohner Polas anfangs über<br />

ihre lang ersehnten Landsleute, die bis 9. Nov. 1918 Pola und<br />

die übrigen Städte Istriens besetzten, so waren die restlichen<br />

Volksgruppen zumindest wegen des Kriegsendes zufrieden.<br />

Aber wie sollte es weiter gehen, denn alle hatten auf einmal<br />

ihre Lebensgrundlage verloren? Mit Ausnahme einiger Nachkriegs-<br />

Reparaturen und Überholungen in den Werften von<br />

Scoglio Olivi (Oliveninsel)und dem Arsenal war nichts zu<br />

tun.<br />

Außerdem hatte Italien keine strategischen Absichten im<br />

nordwestlichen Balkan, sodass überhaupt kein Grund vorlag,<br />

Pola als Marinebasis oder als Arsenal zu übernehmen bzw.<br />

weiter zu führen. Schiffbauingenieure, Ingenieure, Hafenarbeiter<br />

und Beamte mussten einfach entlassen werden [6]. Da<br />

half auch nach einiger Zeit selbst die italienische Staatsbürgerschaft<br />

oder das Ansuchen darum nichts mehr. Also, keine<br />

Zukunft! Außerdem war alles zu weit vom italienischen<br />

Mutterland entfernt und Pola schien auf einmal nur noch von<br />

Prestigewert.<br />

3. Brain-Drain<br />

Es gibt nur wenige Gründe, derentwegen ein Mann seine Heimat<br />

verlässt: Meist ist es die Suche nach einer Existenzmöglichkeit<br />

und persönlicher Zukunft, d.h. Arbeit oder Suche<br />

nach besseren Lebens- oder Arbeitsbedingungen. An zweiter<br />

Stelle kommt, an die Zukunft zu denken, wozu auch die<br />

Suche nach einem Partner gehört, drittens: die Welt zu entdecken.<br />

Schließlich – weniger positiv – die Flucht vor unerträglichen<br />

Lebensbedingungen durch äußere Umstände. Alle<br />

diese Motive mögen hier mitgespielt haben.<br />

Ohne eine geregelte Arbeit, ohne Zukunft und der frühere<br />

Feind in einer fremden Sprache regierend, versuchten viele der<br />

gut ausgebildeten früheren Regierungsbeamten, Offiziere und<br />

Ingenieure schließlich zu emigrieren. Dieses Schicksal betraf<br />

auch einige unserer späteren Professoren, die nach Kriegsende<br />

Pola verließen bzw. einfach nach ihrer Demobilisation nicht<br />

Zentralkriegshafen Pola um 1917<br />

mehr zurückkehrten sowie Ingenieure und Offiziere (z.B. der<br />

geniale Herman Potočnik) – sehr zum Nutzen <strong>Österreich</strong>s!<br />

Heute würde man dies Brain-Drain nennen.<br />

Man versteht darunter die Abwanderung von hochqualifizierten<br />

Fachkräften, insbesondere von Wissenschaftlern ins Ausland.<br />

„Des einen Freud‘ - des anderen Leid!“, wie ein Sprichwort<br />

treffend sagt.<br />

Im Verhältnis zur relativ geringen Einwohnerzahl von Pola, einer<br />

bis dahin dank der k.u.k. Marinebasis florierenden Stadt,<br />

war der Anteil der späteren Professoren von dort an der Technischen<br />

Hochschule Wien überproportional hoch, aber Pola<br />

war eben ein technisches Zentrum. Sicherlich genossen auch<br />

andere Institutionen der ehemaligen Doppelmonarchie den<br />

Zustrom der Ingenieure und Technologen als spätere Wissenschaftler<br />

und Professoren. Sie waren es, die uns Studenten mit<br />

ihrem Wissen und Vortrag nach dem Zweiten Weltkrieg zu<br />

begeistern verstanden.<br />

Sie sind Beispiel einer Abwanderung aus den ursprünglichen<br />

Kronländern hochqualifizierter Menschen aller Bevölkerungsschichten,<br />

vorzugsweise deutscher Ethnie oder deutscher<br />

Sprache. Aber warum zog es alle gerade nach Wien? Nach<br />

dem großen verlorenen Krieg war es im Sinne der Immigranten<br />

trotz Inflation, sozialer Unruhen etc. nach wie vor das<br />

geistige, kulturelle und symbolische Zentrum in nächster und<br />

bekannter Nähe. Der Lebensstandard war vielleicht geringfügig<br />

höher, aber es war frei und vom Feinde unbesetzt. Die Industrie<br />

war noch intakt, bzw. wurde in sie neu investiert, und<br />

die Fachschulen, Akademien und Universitäten boten der bildungshungrigen<br />

Jugend Ausbildung und Möglichkeiten. Das<br />

war es, weshalb Wien wenige Jahre nach dem „Nullpunkt“<br />

dank des Zustroms so vieler Begabungen aus den Kronländern<br />

von einem politischen Machtzentrum zu einem Kulturund<br />

Geisteszentrum Mitteleuropas wurde – eine neue „Silberne<br />

Zeit“ erlebte bis zur deutschen Annexion im März 1938!<br />

Ich habe anhand von sechs Professoren, bzw. einer davon war<br />

„nur“ Dozent an der TH Wien, versucht aus ihren Lebensbeschreibungen,<br />

von denen ich zwei stark gekürzt im Anhang<br />

wiedergebe, Allgemeinheiten abzuleiten. (s. Anhang A1 und<br />

Anhang A 2!)<br />

Vier davon waren gebürtige Polaner: also die Professoren<br />

Paul Cicin, Eugen Czitary, Leonhard Kneissler und Jaroslav<br />

Zeman und zwei frühere, brillante Marine Ingenieure: Prof.<br />

Eckert von Labin und Doz. Max Szombathy, ursprünglich<br />

aus <strong>Österreich</strong> [3], sie lebten und wirkten in Pola. Alle sechs<br />

starben in Wien und sind auch hier begraben.<br />

Ich selbst war Hörer während des Rektorats (nach 1951) von<br />

Prof. Eckert-Labin bei den Professoren Czitary, Zeman und<br />

Szombathy, deren Konstruktions- und Laborübungen ich<br />

ebenfalls absolvierte.<br />

Übrigens leistete Eckert- Labin 1918 /19 bei der Repatriierung<br />

Tausender Soldaten in die Kronländer Hervorragendes.<br />

Von diesen hochqualifizierten Personen möchte ich hier<br />

nur auf die Schiffsbauer Eckert-Labin und Szombathy<br />

(s.Anhänge!) eingehen, denn sie sind den Marine-Enthusiasten<br />

wegen ihrer Klein-Kombattanten bekannt. Letztere waren<br />

Schnellboote von innovativer Art und sollten die italienischen


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

21<br />

Eingang zum See-Arsenal<br />

„M.A.S.“ (motoscafi-anti-sommergibile) bekämpfen. Leider<br />

waren sie für einen Einsatz zu spät auf Kiel gelegt worden.<br />

Nur ein Boot kam schließlich zum Einsatz.<br />

Alle sechs Professoren hatten den gleichen Weg/Ziel: Nach<br />

Kriegsende bzw. Demobilisation suchten sie notgedrungen<br />

Arbeit in <strong>Österreich</strong>. Für ihre wissenschaftliche Tätigkeit und<br />

um ihre Berufschancen zu verbessern bzw. um gelegentlichen<br />

Arbeitsmangel zu kompensieren, schlugen sie den akademischen<br />

Weg ein. Das heißt: sie promovierten zum Dr. techn.,<br />

leisteten wissenschaftliche Arbeiten, wurden Dozenten, und<br />

zu a.o. Professoren, bzw. zu o. Professoren ernannt. Drei<br />

von ihnen wurden Dekane und zwei sogar zu Rektoren, darunter<br />

auch Eckert-Labin, der Technischen Universität Wien<br />

gewählt. Sie wurden unsere Lehrer, die uns ihr Wissen, Erfahrung<br />

und die Ingenieursethik beibrachten: Disziplin, Zuverlässigkeit,<br />

Ausdauer und Erfindungskraft – Ein Weg – ist<br />

kein Weg! ... war ihr Leitspruch.<br />

4. Historischer Vergleich<br />

Auf Grund des Zusammenbruches der Doppelmonarchie und<br />

der fremden Okkupation drängen sich zwei Vergleiche auf:<br />

Das Schicksal Polas nach 1918 gleicht jenem des totalen<br />

Niedergangs von Triest, der Heimat meiner Großeltern,<br />

zur selben Zeit. Diese Stadt hatte zumindest wirtschaftlich<br />

Venedig den Rang abgelaufen und ihr Siechtum dauert dank<br />

einer gewissen Ängstlichkeit Italiens vor „fremder“ Einflussnahme<br />

oder gar Besitznahme bis heute an. Alles zum Leidwesen<br />

der Bevölkerung, die heute mehr denn je auf ihre k.u.k.<br />

Vergangenheit stolz ist.<br />

Beide Städte waren auf Grund der neuen Gegebenheiten in<br />

der Adria für Italien nur noch von Prestige-Wert.<br />

Der Brain-Drain von Pola 1918 wurde damals zum<br />

technischen Brain-Gain für Wien.<br />

Er ist mit dem Verlust der kulturellen, wissenschaftlichen<br />

und geistigen Größen Wiens nach 1938 vergleichbar - letzterer<br />

konnte nie wieder, auch nur annähernd wettgemacht werden!<br />

Man denke z.B. an Oskar Kokoschka, Sigmund Freud,<br />

Ludwig Wittgenstein; oder berühmte Literaten wie Hermann<br />

Broch, Max Brod, Ödon v. Horvath, Robert Musil und Stefan<br />

Zweig, und an Architekten wie Hoffmann, und Komponisten<br />

und Dirigenten wie Lehar, Schönberg u.a., sodass viele spätere<br />

Nobelpreisträger, wissenschaftliche-, kulturelle- und geistige<br />

Größen sollten im Ausland insbesondere in Amerika aus ihren<br />

Reihen kommen und der Heimat verloren gehen.<br />

5. Eine Übersicht<br />

Grund des Brain Drains:<br />

Zusammenbruch des Habsburger Reiches im Nov. 1918<br />

Für Italien wurde Pola nur ein Beuteobjekt. Ein Arbeitsersatz<br />

für die dort Beschäftigten scheiterte wegen des nun fehlenden<br />

Hinterlandes.<br />

Daraus resultierte: Schließen der Werften, Entlassung von Arbeitern<br />

und Fachkräften, sodass den so Betroffenen nur die<br />

Emigration als Ausweg blieb.<br />

Der Durchschnittsemigrant (von den 6 Professoren) war<br />

unter dreißig Jahre alt und von typisch österreichisch-ungarischer<br />

Herkunft, meist polyglott mit vorwiegend deutscher<br />

Sprache, aus guter Familie, mit guter Ausbildung und professionell<br />

hochqualifiziert.<br />

Die meisten waren Offiziere im Krieg und von gehobenem<br />

gesellschaftlichen Stand.<br />

Es handelte sich um unternehmende, kreative und innovativ-gesinnte<br />

Menschen, die auf Suche nach einer positiven<br />

Zukunft waren. Das Weiterstudium kompensierte den zeitweisen<br />

Arbeitsmangel, bzw. diente es der geforderten wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit und der Fortbildung.<br />

Aber wohin? Aus ethnischen, sprachlichen und traditionellen<br />

Gründen zog Wien das meiste kulturelle-, wissenschaftliche-,<br />

militärische-, und wirtschaftswissenschaftliche Personal der<br />

einstigen Doppelmonarchie an. Sie kehrten meist zur „alma<br />

mater“ nach Wien zurück, wo sie die geeigneten Möglichkeiten<br />

fanden, obwohl wie Prof. Jaro Zeman zeigt, man das<br />

Heimweh nach der verlorenen Heimat mit sich trug [9].<br />

Wir aber haben von Ihnen profitiert, denn wir brauchten sie<br />

damals!<br />

6. Referenzen und Quellen:<br />

[1] Archiv der Technischen Universität Wien, Karlsplatz 13,<br />

Dr. Paulus Ebner<br />

[2] James Baker: Austria: Her People and Their Homelands,<br />

John Lane, London 1913<br />

[3] Franz F. Bilzer: Die Torpedoboote der k.u.k. Kriegsmarine<br />

18<strong>75</strong> - 1918, H. Weishaupt Verlag, Graz, 1984<br />

[4] Kriegsarchiv Wien: MS IICG 1915 E/14, - 1916 47K/19<br />

[5] Helmut Malnig: Historische, technische Notizen…in rotweiß-rot,<br />

Neuer Wissenschaftlicher Verlag, Wien 2017<br />

[6] Raul Marsetič: Il Cantiere Navale Scoglio Olivi e in generale<br />

l’area dell’Arsenale durante il periodo italiano, Rovigno-<br />

Trieste, 2006<br />

[7] H. Sequenz, im Auftrage des Professorenkollegiums: 150<br />

Jahre Technische Hochschule Wien, Christoph Reissers Söhne<br />

und Brüder Rosenbaum, Wien 1965<br />

[8] Anthony E. Sokol: The Imperial and Royal Austro-Hungarian<br />

Navy, USNI, Annapolis 1968<br />

[9] Jaro Zeman: Pola- Verlorene Heimat, Historica Verlag des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Archäologie Bundes, 2010<br />

Abbildungsverzeichnis:<br />

Pola Karte, Hartleben 1913, Privatarchiv,des Autors,<br />

Pola Zentralkriegshafen, Privatarchiv<br />

Pola: Eingang ins Arsenal, Privatarchiv


22 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Dr. techn. Dipl.Ing. Max Szombathy,<br />

Schiffsbau-Ingenieur 1. Kl., Universitäts Dozent<br />

Geb. 6. April 1889 in Wien, gest. 26. Jänner 1956, Wien<br />

1899-1907 Staatsgymnasium, Matura mit Auszch. in Wien<br />

1907-1911 Technische Hochschule Wien<br />

Spezialgebiet: Schiffsbau, Automobil- und Flugzeugtechnik<br />

1911 Graduation mit Auszeichnung als Dipl.-Ing.<br />

1911-12 Universitäts Assistent bei Prof. Franz List,<br />

Maschinenbau<br />

1912-1918 k.u.k. Schiffsbau-Ingenieur 1. Kl. in Pola<br />

Zusammenarbeit mit k.u.k Klt. Müller von Thomamühl,<br />

1917 Entwurf und Konstruktion von Kleinkampfschiffen<br />

im Arsenal Pola<br />

Innovatives erstes gepanzertes Luftkissenboot mit 6 t und 33<br />

kn Geschwindigkeit<br />

Projekt für ein 1.200 t Unterseeboot<br />

1918-1948 verschiedene Anstellungen als Konsulent und<br />

Designer in der Privatindustrie<br />

1921-24 Design verschiedener Wasserkraft- und Maschinenanlagen<br />

1934 Promotion an der Techn. Hochschule Wien, Dr.<br />

techn.<br />

1925-34 Detailentwürfe von Automobilen<br />

1934-36 systematische Dampfkessel-Tests<br />

1936-39 Realisierung von Niederdruckdampfanlagen in<br />

Verbindung mit einem eigenen Patent<br />

1940-41wissenschaftliche Mitarbeit an Autobahn-Alpentunneln,<br />

Lüftungsanlagen<br />

1943-45 Konstruktion von Gasgeneratoren nach einem<br />

eigenen Patent<br />

1947 Gas-Sicherheitsvorrichtungen entsprechend einem<br />

eigenen Patent<br />

ein 6 t Szombathy-Gleitboot mit variabler Bewaffnung<br />

1945-54 Vortragender für Dampfkessel und Mechanischer<br />

Technologie an der TU, Wien<br />

Dr. techn. Max Szombathy war ein hervorragender und innovativer<br />

Ingenieur, der alle technischen Herausforderungen<br />

analytisch, organisatorisch und innovativ annahm, was auch<br />

zu einigen Patenten führte.<br />

Er war ein positiver und begeisternder Lehrer mit großer<br />

Erfahrung und tiefen Wissen, mit dem er seine Studenten<br />

beeinflusste.<br />

Dipl. Ing. Dr. techn., o. Prof. Josef K. Eckert-Labin<br />

Schiffsbau-Ingenieur 1. Kl.<br />

Geb. 15. Nov. 1881 in Innsbruck, gest. am 30. Juli 1959 in<br />

Wien<br />

Sein Familenhintergrund war der hoher Regierungsbeamter,<br />

sein Vater war Oberstleutnant in der k.u.k. Armee.<br />

Josef Eckert von Labin besuchte Volksschule und Gymnasium<br />

(Matura) in Wien und besuchte dann die Technische<br />

Hochschule.<br />

Nach dem 1. Staatsexamen war er im Festungs-Artillerie Rgt,<br />

I. Volontär.<br />

1906 Graduation als Diplomingenieur, Univ. Assist. für Hydraulik-Maschinen<br />

1909 Eintritt in die k.u.k. Marine, Schiffsbau-Ing. 1. Kl.<br />

Intensiv engagiert als Schiffsbauer und Ingenieur für Schiffsmaschinen.<br />

Dort wurde sein Wissen und die innovativen<br />

Ideen hoch geschätzt. Schließlich unterstanden ihm alle mechanischen<br />

Werkstätten in Pola.<br />

Er war betraut mit der Entwicklung von schnellen gepanzerten<br />

Motorbooten gegen die ital. M.A.S.<br />

1918 beim Zusammenbruch der Monarchie wurde er verantwortlicher<br />

Offizier für die Rückführung Tausender Soldaten<br />

und Zivilpersonen, die in Pola gestrandet waren, in ihre jeweiligen<br />

Heimatländer.<br />

1920 wurde er Konsulent für Schiffsbau und Schiffsmaschinen,<br />

und später auch für Maschinenbau.<br />

1921 wurde er a.o. Professor für Schiffbau<br />

an der TU-Wien.<br />

1923-25 wurde er leitender Direktor<br />

der Schiffsbau Linz AG. wo er erste<br />

schraubengetriebene Schiffe für die Donau<br />

konstruierte.<br />

1927-52 wurde er o. Professor für Schiffbau<br />

und Maschinenbau an der Technischen<br />

Universität Wien. In dieser Zeit<br />

wurde er auch zum Dekan und Rektor der Uni ernannt.<br />

Prof. Eckert-Labin wurde hochdekoriert und geehrt sowohl<br />

in Kriegszeiten als auch im Frieden.<br />

Gepanzertes Torpedoschnellboot von 25 t. Entwurf Eckert-Labin.


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

23<br />

Gorch Fock im Dilemma<br />

Bald wieder auf See?<br />

Fritz J. Marschner<br />

Seit einigen Jahren überlegt die Deutsche Kriegsmarine ihr<br />

immerhin mehr als 60 Jahre altes Segelschulschiff Gorch<br />

Fock, zu einer längst fälligen General-Überholung einzudocken.<br />

»Normale« Werftaufenthalte wurden 20 Jahre lang turnusmäßig<br />

alle zwei Jahre durchgeführt. Die Kosten wurden<br />

z.B. mit 3, 8 oder 10 Mio. € veranschlagt, wurden aber meist<br />

überzogen.<br />

Nun kam das Schiff 2015 zur Elsflether Werft, die im Eigentum<br />

der Sky Stiftung ist. Die Instandsetzung wurde mit 10<br />

Mio € veranschlagt.<br />

2016 musste die Dreimastbark nach Bremerhaven zur Bredo-<br />

Werft, da die Elsflether Werft kein entsprechend großes Trockendock<br />

besitzt.<br />

Im März 2019 liegt der Segler, in Teile zerlegt, noch immer im<br />

Trockendock hinter Planen abgedeckt.<br />

Nicht nur Schiffe können aus dem Ruder laufen, sondern<br />

auch Instandsetzungsarbeiten, wie mancher das auch vom<br />

eigenen Budget kennt. Nur hier kommt der deutsche Steuerzahler<br />

zum Handkuss. Die Kosten sind inzwischen auf 69<br />

Mio. € gestiegen und schlussendlich werden etwa 135 Mio. €<br />

auf der Rechnung stehen. Die Werftvorstände wurden inzwischen<br />

von der Hamburger Justizbehörde abgelöst.<br />

Der Umfang der Arbeiten ist allerdings immens gewachsen<br />

und die Arbeiten gleichen schon fast einem Neubau. Wir wollen<br />

hier nicht auf die in den entsprechenden deutschen Zeitungen<br />

Berichte über Unregelmäßigkeiten eingehen, sondern<br />

fragen, ob und wann die GF wieder ihre weißen Segel setzen<br />

wird.Die Hoffnung der neuen Werftleitung geht dahin, dass<br />

im Sommer das Schiff wieder schwimmen wird.<br />

Die Besatzung, die in der Zwischenzeit auf dem Wohnschiff<br />

Y811 Knurrhahn untergebracht ist, übt bereits auf dem<br />

rumänischen Segelschulschiff Mircea. Diese ist ein Schwesterschiff<br />

der Gorch Fock. Sicherheitsvoschriften verbieten<br />

allerdings den Aufenthalt in der Takelage für die deutschen<br />

Kadetten.<br />

Diese Segel-Ausbildung wird daher auf dem Dreimaster Alexander<br />

von Humboldt II durchgeführt. Das Schiff ist bekannt<br />

durch seine grünen Segel und grünen Rumpf.<br />

Auch wir hoffen, dass die schöne alte Bark bald wieder die See<br />

durchpflügen wird. Inzwischen ist aber alle Hoffnung weg.<br />

Gorch Fock - Windjammerparade<br />

Die Gorch Fock im Trockendock. Y811 Knurrhahn<br />

Alexander von Humboldt II<br />

Alexander von Humboldt I


24 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Sektion Modellbau<br />

Modelle erzählen Geschichte<br />

Modelle in voller Fahrt<br />

Robert A. Tögel<br />

Wir sind hier aktiv.<br />

Zum Beispiel Rudi & Fritz<br />

weiteren Schiffen als Carl Ludwig, 1938 in<br />

Grein umbenannt und 1945 wurde die originale<br />

Johann Strauss versenkt, der Motor in die<br />

Grein eingebaut und danach Johann Strauss<br />

genannt.<br />

Ja, eine Beschreibung wird in einem Stammtisch<br />

folgen.<br />

Wir sind auch hier aktiv.<br />

Bei der SCHINAKL-Bootsvermietung<br />

an der Alten Donau.<br />

Lloyddampfer Baron Gautsch bis 1914<br />

Unsere Modelle, die historische Geschichte erzählen,<br />

ermöglichen die Vergangenheit zu demonstrieren. In<br />

unseren Ausstellungen, in unseren Räumen und bei unseren<br />

Produzenten.<br />

Unser bekannter Fernseh-Modellbauer Rudi Fischer ist<br />

gerade dabei, sich für das erste große zivile Schiff, das im<br />

1. Weltkrieg versenkt wurde, zum Bau im Maßstab 1:50<br />

vorzubereiten: Baron Gautsch von Lloyd-Austria. Eigenbau<br />

ohne Bausatz! Er sucht gerade optimale Bauunterlagen und<br />

Fotos dafür. Es gibt nämlich kaum welche. Wer etwas hat,<br />

bitte an mich oder an rudolffischer@aon.at direkt senden.<br />

Unser weiterer bekannter Modellbauer Fritz Kermauner<br />

ist gerade dabei, das später Johann Strauss genannte Schiff<br />

im Maßstab 1:50 zu bauen. Ein Eigenbau ohne Bausatz.<br />

Der Rumpf und Innenausbau sind schon sehr weit bearbeitet<br />

Johann Strauss 1960 vor der Reichsbrücke<br />

und stehen in unserem Schaufenster im MODELL-LOKAL.<br />

Damit wollen wir den Bau von Modellen darstellen und<br />

Bekannte ersuchen, uns Unterlagen für den Auf- und Einbau<br />

der weiteren Teile zu übergeben.<br />

Oder senden: friedrich.kermauner@chello.at.<br />

Der Hintergrund ist sehr intensiv: Bauzeit 1853 mit 4<br />

Nachdem wir in den ersten Wochen ab Mai sowohl Wetter- als<br />

auch Zeitprobleme hatten, haben wir am Sonntag, den 2. Juni<br />

unser Modell-Schiff-Fahren hier gestartet. Wahrscheinlich<br />

werden wir im Juni noch ein zweites Mal dort sein.<br />

Also bis bald.<br />

Termine folgen über ÖSTERREICH-MARITIMAktuell.<br />

Wir waren bei wunderschönem Wetter bei der MEINE-<br />

INSEL BOOTSVERMIETUNG unseres Freundes und<br />

Obmanns der FHS-Sektion pro futuro Dr. Martin Mai, am<br />

Laberlweg 19 in Wien-Kaisermühlen.<br />

Das war unser Modell-Stammtisch am Rande des Geländes,<br />

wo wir unsere Schiffsmodelle zur Besichtigung stehen hatten


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

25<br />

und diese auch für den Betrieb vorgearbeitet wurden.<br />

Hier am vordersten Ende des Steges der innovativen<br />

Boote haben wir mit unseren Modell-Booten den Betrieb<br />

übernommen. Obwohl rundherum sehr viele Originalboote<br />

der MEINE-INSEL von Martin unterwegs waren.<br />

Wir waren mit unseren Modellen in voller Fahrt „auf See“.<br />

Auch das sehr gute Restaurant „Zum Schinakl“, gleich an der Strandpromenade wurde von einigen gerne besucht.<br />

Die Boote von „Meiner Insel“ waren ebenfalls unterwegs.<br />

Ein schöner, erfolgreicher Tag.


26 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Sektion Historiker<br />

Robert A. Tögel<br />

Wir waren dabei: ORF III - Fernsehbeiträge<br />

die im Juni 2019 gesendet werden.<br />

Ehemaliger S.M.Monitor BODROG/SAVA ist reanoviert!<br />

Fernsehbeiträge über unsere zivilen und<br />

militärischen Einsätze.<br />

Jetzt im Juni werden endlich die bereits 2018 hergestellten<br />

Filme, die unser Freund und Mitglied Purzl Klingohr produziert,<br />

hat im ORF III gesendet.<br />

Ich konnte unsere Mitglieder über die ÖSTERREICHMA-<br />

RITIMAktuell am 7. Mai zur Besichtigung einladen.<br />

Ein besonderer Erfolg nach den bereits offiziellen Sendungen<br />

der insgesamt drei Filme ist die Möglichkeit, dass ich bei unseren<br />

Stammtischen diese Filme auch für unsere Mitglieder<br />

nochmals vorführen kann!<br />

Damit können alle unsere Mitglieder die Filme erstmals –<br />

oder sogar zum zweiten Mal erfolgreich sehen!<br />

Nachdem ja einige unserer Freunde bei den Sendungen mitgearbeitet<br />

haben, sind diese Sendungen natürlich besonders<br />

interessant für uns!<br />

Die Sendungen am Samstag, den 15. Juni im ORF III:<br />

20.15 Uhr »Die kuk Kriegsmarine«<br />

21.05 Uhr »Der österreichische Lloyd«<br />

21.55 Uhr »Der Untergang der Linz«<br />

(2. Sendung -erste am 24. November 2018 – siehe hier)<br />

Noch ein Hinweis über S.M.Monitor<br />

Bodrog/Sava in Belgrad.<br />

Danke für die vielen Kommentare über die Informationen<br />

auf dem www.doppeladler.com über die Renovierung und das<br />

Ergebnis.<br />

Der Ex-Bodrog ist nun schon sehr gut renoviert.<br />

Sichtbar der Vorname natürlich nach wie vor auf der<br />

DA-Homepage.<br />

Wenn jemand von uns das restaurierte SAVA in<br />

Belgrad sieht, bitte Fotos und Kommentare an uns<br />

senden!!!!! Wir möchten sie gerne veröffentlichen.<br />

Das ist die aktive Renovierung der Sava/Caba in den letzten<br />

Monaten in der Werft<br />

ÖSTERREICH-MARITIMAktuell.<br />

Unsere Termine und Einladungen.<br />

Bitte die eigenen Veranstaltungen an mich übergeben,<br />

damit ich sie unseren Mitgliedern und Freunden<br />

übermitteln kann…<br />

Ich habe übrigens mit dem ÖSTERREICHMARITIMAktuell<br />

am 7. Mai auch alle unsere Stammtische richtig<br />

gestellt.<br />

Sie wurden nämlich in der Zeitung ÖSTERREICH<br />

MARITIM Nr. 74 vollkommen falsch veröffentlicht!!!<br />

24.3.2019 die Sava/Caba war bereits aktiv unterwegs.<br />

Unsere Stammtische – interessante Tage:<br />

Wir haben uns in den Floridsdorfer Stuben schon öfter wohlgefühlt.<br />

Die nächsten Treffen:.<br />

11. Juni Unser Treffen & anschließend Bildmaterial von unseren<br />

bisherigen Modell-Schiff-Fahrten – also eher ein Modellbau-Bericht.<br />

Dienstag, 09. Juli.<br />

Unser Treffen ab 18.00 Uhr und danach ein richtiger historischer<br />

Vortrag von unserem Freund<br />

Ivan Kajgana ab 19.30 Uhr:<br />

»Wien aus der Sicht des Donauliebhabers Ivan Kajgana«


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

27<br />

Sektion Traditionsescadre & Allgemein<br />

Frühjahrsparade in Linz - Dragoneregiment No. 7<br />

Georg Schaller, Walter Simmerl<br />

Info: Georg Schaller, Tel.: 01 804 701 149, Mail: g.schaller@cybercov.at<br />

Walter Simmerl, Tel.: 0699 140 24 579, Mail: siwal@aon.at<br />

Wen mag es wundern, wenn die Traditionsescadre<br />

an traditionellen Traditionsveranstaltungen gerne<br />

teilnimmt, gehört doch die Traditionspflege zur traditionellen<br />

Aufgabe der Escadre. Wer jetzt denkt, ich hätte zuviel Schnaps<br />

getrunken, der irrt, gibt es doch Traditionsveranstaltungen,<br />

die erst seit Kurzem bestehen, also selbst noch keine Tradition<br />

haben. Genug der Tradition. Die Frühjahrsparade in Linz des<br />

Dragonerregiments No.7 gehört (nach dem Kaiserball) zu<br />

den ersten Veranstaltungen des Jahres. Der Kommentar und<br />

die Detaildurchführung lagen diesmal in den Händen von<br />

SchLt i.Tr. Markus Tiller, das Generalkommando hatte Mjr<br />

Alexander Sascha Eckhardt von Eckenfeld inne.<br />

Nach dem Sammeln vor der Evangelischen Kirche und der<br />

Kommandantenbesprechung erfolgte um 14:00 das Signal<br />

zum Antreten, um 14:10 der Abmarsch der Parade mit Musik.<br />

Bis zur Landstraße hatten die meisten den Schritt gefunden<br />

und der Marsch der langen Gruppe endete am Hauptplatz,<br />

wo Aufstellung genommen wurde. SchLt i.Tr. Markus Tiller<br />

stellte die Regimenter und Gruppen vor. Nach der Meldung<br />

durch Mjr i.Tr. Alexander Sascha Eckhardt von Eckenfeld an<br />

den militärisch Höchstanwesenden wurden je eine Strophe<br />

der Volkshymne und der Bundeshymne gesungen. Das<br />

Abschreiten der Front erfolgte durch Bgdr Nikolaus Egger,<br />

LAbg Dr. Hattmannsdorfer, IKKH EH Johann, GenMjr i.Tr.<br />

Andreas Rotter, Kulturstadträtin Doris Lang – Mayerhofer<br />

und Oberst i.Tr. Kons. Johann Eckhardt von Eckenfeld .<br />

Grußworte sprachen der Kommandant des Linzer Traditions-<br />

Dragonerregimentes No.7, Oberst i.Tr. Kons. Johann M.<br />

Eckhardt von Eckenfeld, Frau Kulturstadtrat Doris Lang-<br />

Mayerhofer, Labg. Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer (in<br />

Vertretung des LH ) und SchLt i.Tr Markus Tiller.<br />

Wie schon oft hielt Bgdr. Nikolaus Egger, Kommandant<br />

der Heeresunteroffiziersakademie Enns, die<br />

Festansprache. Nach dem Wortgottesdienst, zelebriert von<br />

Pfarrer Mag. Samuel Josef Ebner aus Linz und Diakon<br />

Andreas Weyringer aus Salzburg unter musikalischer<br />

Gestaltung durch die Regimentsmusik des LIR2 Linz unter<br />

ihrem Musikmeister Helmut Pointl und dem Chor des DR5<br />

aus Cerknica / Slowenien (das ist ein ganz hervorragender<br />

Chor, der uns schon oft erfreut hat und diesmal offiziell in das<br />

Programm eingebunden war), wurde von der Ehrenkompanie<br />

Regau eine General de Charge abgefeuert. Das Publikum<br />

war erfreut, die Tauben nicht. Nach drei Strophen der OÖ<br />

Landeshymne und der Bitte um weitere Befehle erfolgten<br />

der Abmarsch der Abordnungen mit Musik und ein Defilee<br />

vor dem Alten Rathaus. Zuletzt gab es wie immer einen<br />

gemütlichen Ausklang im Rathaus mit Speis und Trank. Viele<br />

der Angetretenen saßen aber noch bis in die Nacht zusammen,<br />

man sieht sich ja nur so selten!<br />

Das Wetter war dem Anlaß entsprechend: Kaiserwetter, da<br />

waren alle vergnügt und gut drauf. Die Erwartung von 425<br />

Uniformierten wurde weit übertroffen, es kamen deutlich<br />

über 500!! Neben den üblichen Verdächtigen der Escadre<br />

(sieben waren wir, wenn ich mich nicht verzählte) gab es<br />

große Unterstützung durch Ungarische Marineangehörige,<br />

so gab es diesmal auch ein Matrosenkorps (ein Korps, nicht<br />

einen Chor!)!<br />

Ich habe die Abfolge heute einmal etwas ausführlicher<br />

beschrieben, damit auch jene, die nicht an diesen<br />

Veranstaltungen teilnehmen können, eine Vorstellung haben,<br />

wie sich so etwas abspielt. Nun freuen wir uns auf Brandeis!<br />

Abschreiten der Front mit Bgdr. Egger und der sichtlich<br />

vergnügten Kulturstadträtin.<br />

Spiegelung in der Tuba.


28 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Wichtig! Eine Stärkung vor der Parade!<br />

Der Generalkommandierende bespricht<br />

sich mit unserem Fahnenträger.<br />

Der Präsident der UEWHG (Union der<br />

Europäischen Wehrhistorischen Gruppen,<br />

FHS ist hier Mitglied).<br />

Die Goldhaubendamen sind immer eine Augenweide.<br />

Marine, Cavallerie und Infanterie.<br />

Dragoner mit den tollen Sängern aus Slowenien.<br />

Marine in der Parade.


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

29<br />

Die Ennser Stadtgarde. Ungarische Marine. Die gute Seele der Frühjahrsparade: Obst.<br />

i.Tr. Johann Eckhardt von Eckenfeld.<br />

IKKH EH Johann und GenMaj Blaha (Präsident der UEWHG).<br />

Bild links Mitte:<br />

Pater MMag. theol. Dipl.Ing.<br />

Petrus Schuster mit Walter<br />

Simmerl.<br />

links unten:<br />

Ernennungsdekret zum<br />

Marinekurat II. Klasse<br />

links unten Mitte:<br />

Die Buna der ehemaligen<br />

4er Dragoner in Wels


30 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

»Audienz bei Kaiser Karl«<br />

in Brandeis<br />

Georg Schaller<br />

Brandeis ist immer wieder ein Erlebnis. Die große Anzahl<br />

an Vertretern der Traditionsregimenter, die hier jedesmal<br />

in der kleinen Böhmischen Stadt mit dem längsten Namen<br />

in der Tschechischen Republik (Brandys nad Labem-Stará<br />

Boleslav) zusammenkommt ist allein schon ein Grund zur<br />

Freude. Auch diesmal war die Beteiligung gut und die Zahl<br />

der Ehrengäste lang. Heuer gab es aus technischen Gründen<br />

Änderungen: die bisher besuchten Kirchen in Altbunzlau<br />

(die Wallfahrtskirche der Jesuiten und die Wenzels Kirche)<br />

waren beide wegen Renovierung geschlossen. Damit entfiel<br />

der Marsch von Brandeis nach Altbunzlau, da er kein Ziel<br />

gefunden hätte. An seiner Statt marschierten wir vom Bahnhof,<br />

wo der Sonderzug aus Prag mit dem Salonwagen EH. Franz<br />

Ferdinands eintraf, zum Schloß. Merkwürdigkeit am Rande:<br />

mit genau diesem Wagen hätte der Thronfolger nach Sarajevo<br />

fahren sollen, doch unmittelbar vor seinem Einsatz fiel der<br />

Wagen mit einem Achslagerschaden aus und Franz Ferdinand<br />

mußte mit einem „normalen“ Erste-Klasse Wagen reisen.<br />

Im Schloß gab es - wie üblich - die Paraden und Ansprachen,<br />

bis hierher hielt auch das Wetter durch. Während der<br />

Turniervorführungen regnete es allerdings heftig, zu diesem<br />

Zeitpunkt hatte der Empfang im Schloß bereits begonnen,<br />

sodaß wir vor dem Regen sicher waren. Nur meine Frau hielt<br />

durch und filmte die Vorführungen. Meine Frau und ihre<br />

Videokamera sind wasserdicht. Die geladenen Teilnehmer<br />

erfreuten sich an dem großartigen Buffet, von dem leider<br />

viel zu viel übrig blieb, auch ich konnte das nicht ändern.<br />

Das Konzert einer Kapelle aus dem Ungarischen Gödöllö<br />

im Schloßhof, war sehr gut, leider war es des Regens wegen<br />

etwas kurz. Das abendliche Konzert, das bisher in der<br />

Wallfahrtskirche stattfand, wurde diesmal in der Brandeiser<br />

Synagoge gegeben und fand viel Beifall.<br />

Anmerkung: Nachdem wir uns bei früheren Besuchen<br />

Kolin angesehen hatten fuhren wir diesmal gleich zweimal<br />

nach Kuttenberg (Kutna Hora), einer wunderschönen Stadt<br />

mit einer der großartigsten spätgotischen Kirchen die ich<br />

kenne. Wir freuen uns jedenfalls schon auf die Audienz im<br />

kommenden Jahr!<br />

Auf dem Marsch zum Bahnhof.<br />

Die Cavallerie trabt heran.<br />

Wir warten auf die Einfahrt des Hofzuges…<br />

…da dampft er schon herein.


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

31<br />

Marine bei der Parade.<br />

»Rechts schaut!«<br />

Unser hochverdienter Fahnenträger Der Generalkommandierende der Parade. Ja so warn‘s, die wilden Rittersleut‘.<br />

Verhungert ist hier keiner.<br />

»Gruppenbild mit Dame«.


32 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Sektion Schiffseigner<br />

Leopold R. »Bobby« Kugel


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

33<br />

Sektion Museumshafen<br />

Die Museumslände im Altarm Greifenstein – aktuelle Aktivitäten<br />

Peter Strecha<br />

In der zweiten Jahreshälfte 2017 wurde dungsbereich zur<br />

Schifffahrtsanlage flankieren (siehe Bilder unten).<br />

Historische Fahrwassumslände Greifenstein<br />

Historischer Steyr 380 am<br />

viadonau-Lagerplatz in Kienstock<br />

Die beiden Schwemmer flankieren jetzt den Zugang zum GK 10065<br />

Am 1. und 2. Juni 2018: Unsere Amaty Amateur Radio Station)<br />

Unter der Adresse http://www.nj2bb.org/museum/ erscheint<br />

die Clubfunkstelle des Vereins FHS in der Teilnehmerliste als<br />

„Participating GK10en zu anderen Schiffen möglich.<br />

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr – wir werden wieder<br />

dabei sein!<br />

OE3CHC Christian am Operatorplatz am GK 10065<br />

Vorschau auf <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>Ausgabe</strong> 72/2018:<br />

Aufgrund der Fülle an aktuellen Berichten erscheint der Hydrometeorologische Rückblick auf das Jahr 2017 in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> – an unserer FHS-Museumslände in Greifenstein waren wir (und natürlich auch die gesamte Donauschifffahrt) im<br />

Jahr 2017 sehr begünstigt!


34 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>75</strong> - Juni 2019<br />

Buchbesprechungen<br />

James Wilberg<br />

Eagle of Trieste<br />

Gottfried von Banfield and the Naval Air<br />

War Over the Northern Adriatic<br />

2 Bände Paperback 222 & 196 Seiten<br />

Format 21 x 28 cm, 2017 Aeronaut Books<br />

Zahlreiche Abb. Farbe & s/w<br />

je 49,99 $<br />

www. aeronautbooks.com<br />

Das Leben und die Geschichte von Baron<br />

Gottfried von Banfield kann eigentlich<br />

in einem Buch gar nicht dargestellt<br />

und gewürdigt werden. So entschloss<br />

sich der Autor James »Jim« Wilberg,<br />

dies in zwei Bänden zu tun. Der erste<br />

Band The Man and His Aircraft behandelt<br />

die Biographie Banfields, sein<br />

Leben und sein Werdegang als Marineoffizier<br />

sowie die fliegerische Karriere.<br />

Banfield »Der Adler von Triest« war zu<br />

Kriegsende der erfolgreichste Marineflieger<br />

und Ritter des Maria Theresien<br />

Ordens. Auch die Nachkriegszeit, der<br />

Aufenthalt in England und die Gründung<br />

seines Bergungs-Unternehmens in<br />

Triest werden behandelt.<br />

Im zweiten Abschnitt gibt es noch Photos<br />

und Profil-Zeichnung der eingesetzten<br />

Maschinen.<br />

Die Bücher sind überhaupt reichlich illustriert,<br />

von seltenen Aufnahmen, bis<br />

hin zu künstlerischen Darstellungen.<br />

Im zweiten Band, Adriatic Air<br />

War, geht der Autor kurz auf die k.k.<br />

Kriegsmarine ein, auf Persönlichkeiten<br />

bei Freund und Gegner wie Lang,<br />

Wollemann, Arrigi und Rizzo mit den<br />

MAS. In zwei Abschnitten werden<br />

Flugzeug-Photos und Risszeichnungen,<br />

sowie die maßstäblichen Zeichnungen<br />

von Prof. Keimel gebracht.<br />

Wie in US Publikationen üblich, gut<br />

leserlicher Druck, eine deutschsprachige<br />

<strong>Ausgabe</strong> wäre auch schön.<br />

Fritz Marschner<br />

Wilhelm M. Donko<br />

<strong>Österreich</strong>ische Marinedenkmäler<br />

Ein historischer Reiseführer zu den<br />

Denkmälern der k.(u.)k. Kriegsmarine<br />

in aller Welt<br />

528 Seiten, gebunden, zahlreiche<br />

Fotos und Abbildungen<br />

Format 15 x 21 cm<br />

Preis € 28,- ISBN 978-3-7467-9942-1<br />

epubli GmbH Berlin 2019<br />

In einer interessanten Einführung in<br />

die österreichische Marinegeschichte<br />

werden bereits einige Denkmäler und<br />

historische Bauten und ihre Geschichte<br />

vorgestellt. Ihr Schicksal nach 1918 bis<br />

heute wird im Rahmen der historischen<br />

Abläufe beleuchtet.<br />

Nach Städten geordnet, werden dann<br />

die einzelnen Objekte ausführlichst<br />

besprochen. So widmet der Autor dem<br />

Tegetthoff-Denkmal am Praterstern in<br />

Wien 47 Seiten. Die Bebilderung ist<br />

ebenso detailliert, so daß man viel Neues<br />

entdecken kann. Besonders praktisch<br />

ist auch das handliche Format, dadurch<br />

kann man das Buch auf Reisen leicht<br />

mitnehmen.<br />

Pola wird man vergeblich suchen, da<br />

verweist der Autor auf seinen ebenso<br />

umfangreichen Stadtführer über Pola,<br />

heute Pula. Historische Kommentare<br />

ergänzen den Text.<br />

So werden Zeugen von <strong>Österreich</strong>s<br />

Seemacht, von <strong>Österreich</strong>, Kroatien,<br />

Ungarn, Deutschland – Cuxhaven und<br />

Hamburg – bis Peking und sogar Guadalcanal<br />

beschrieben. Hier wird einem<br />

wieder bewußt, was war und nicht vergessen<br />

werden soll.<br />

Dieses Werk sollte in keiner Marinebibliothek<br />

fehlen.<br />

Wolfgang Waldl<br />

Marcus F. Zelezny / Koloman Mayrhofer<br />

Borduhren / Cockpit clocks<br />

Cockpitausrüstungen<br />

österreichisch-ungarischer Flugzeuge<br />

41 Seiten, zahlreiche Abbildungen, z.T. in<br />

Farbe, broschiert. Zweisprachig deu/engl<br />

Format 21 x 29,7 cm<br />

Preis € 29,- ISBN 978-3-9504746-3-3<br />

Der Aviatische Salon, Wien 2019<br />

Eine informelle Gruppe von Flug-Enthusiasten<br />

hat sich 2011 zum „Der Aviatische<br />

Salon“ zusammengetroffen, um<br />

die Fliegerei in der Habsburgermonarchie<br />

zu dokumentieren und einer breiteren<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Mit dem nun vorliegenden Heft 3<br />

aus der Schriftreihe „Frühe Luftfahrt“,<br />

erfüllen die beiden Autoren erneut dieses<br />

Vorhaben.<br />

Erstmalig werden die verschiedenen<br />

Typen und Varianten von Borduhren<br />

beschrieben, abgebildet und mit Hintergrundinformationen<br />

ergänzt, die bei<br />

der „K.u.k. Luftfahrttruppe“ und dem<br />

„K.u.k. Seefliegerkorps“ von 1915 bis<br />

1918 in Verwendung waren.<br />

Zudem wird eine Übersicht über die<br />

Anforderungen, die Verwendung, der<br />

Einbau erläutert, die mit zahlreichen<br />

Cockpitfotos, Konstruktionszeichnungen<br />

und Dokumenten illustriert werden.<br />

Den Autoren gelingt es alle nur möglichen<br />

Details zu diesem speziellen Thema<br />

mit ausführlichen Informationen<br />

und Fotos umfassend zu dokumentieren.<br />

Abschließend wird noch die Art<br />

der Beschaffung und die involvierten<br />

Firmen kurz beschrieben.<br />

Für Interessierte und Sammler der frühen<br />

k.u.k. Luft- bzw. Seefliegerei eine<br />

wichtige Fachliteratur.<br />

Oliver Trulei


FHS-Freunde Historischer Schiffe<br />

35<br />

Unsere FHS-Stammtische<br />

Stammtisch Historiker / Modellbau/<br />

Allgemeine Sektion<br />

in den FLORIDSDORFER STUBEN<br />

1210 Wien-Floridsdorf<br />

Prager Straße 16.<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat ab 18.00 Uhr<br />

Stammtisch Museumshafen / Schiffseigner/<br />

Aglaia<br />

in SCHIMANKO´S Winzerhaus<br />

1190 Wien-Kahlenbergerdorf<br />

Bloschgasse 7<br />

Jeden 4. Dienstag im Monat ab 18.00 Uhr<br />

Die nächsten Termine:<br />

Dienstag, 09. Juli 2019<br />

Dienstag, 13. August 2019<br />

Dienstag, 10. September 2019<br />

Die nächsten Termine:<br />

Dienstag, 23. Juli 2019<br />

Dienstag, 27. August 2019<br />

Dienstag, 24. September 2019<br />

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Blankwaffen der k.u.k. Kriegsmarine<br />

- Offizierssäbel Modell 1827<br />

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Arch. DI Walter Höller

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