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Liebe LeserInnen,<br />
draußen ist es kalt, grau und feucht. Die Bäume haben<br />
ihre Blätter verloren und alles sieht ziemlich trostlos aus.<br />
Ein Jahr geht zu Ende, aber es war ein ereignisreiches Jahr<br />
2023...<br />
Für uns war es natürlich in erster Linie mit dem 25-jährigen<br />
Jubiläum verbunden. Vor allem auch mit der Anerkennung<br />
und dem vielen Lob, das wir aus diesem Anlass<br />
bekommen haben. Natürlich werden wir uns auf diesen<br />
Lorbeeren nun nicht ausruhen, sondern auch im Jahr<br />
2024 dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wir<br />
werden Sie weiterhin über soziale Missstände und Ungerechtigkeiten<br />
informieren und aufklären. Und wir werden<br />
auch weiterhin versuchen, das Leben einiger in Armut<br />
lebender Menschen wenigstens ein kleines bisschen zu<br />
verbessern!<br />
Weltweit war das zu Ende gehende Jahr auch sehr ereignisreich,<br />
leider aber in negativer Hinsicht. Noch immer<br />
toben zwei schreckliche Kriege, in der Ukraine und im<br />
Gazastreifen, und noch immer ist kein Ende abzusehen.<br />
Die Frage, wozu Kriege da sind, hat ja schon Udo Lindenberg<br />
in den 1980er Jahren aufgeworfen, eine Antwort<br />
hat darauf bedauerlicherweise immer noch niemand<br />
gefunden. Auch ich kann das nicht verstehen. Aber noch<br />
weniger verstehe ich, warum sich die Kriegsparteien nicht<br />
vernünftig zusammensetzen können und dem Elend<br />
ein Ende machen. Nachdem man monatelang oder gar<br />
jahrelang täglich miterleben muss, wie Hunderte von<br />
Menschen sterben müssen und meistens nicht einmal<br />
wissen warum, da müssten die Verantwortlichen doch ein<br />
so schlechtes Gewissen haben, dass sie den Krieg ersatzlos<br />
beenden. Ich spreche dabei nicht einmal von Reue oder<br />
Schuldeingeständnis, nein, das ist wahrscheinlich zu viel<br />
verlangt, aber ein schlechtes Gewissen dem eigenen Volk<br />
gegenüber, den Menschen, die einen in sein Amt gewählt<br />
haben, das wäre doch das mindeste, was man erwarten<br />
könnte. Aber die meisten von denen reden sich wahrscheinlich<br />
ein, dass sie ihren Krieg zum Wohle des Volkes<br />
führen und nicht wegen Gier und Machtbesessenheit.<br />
Auch so ein Waffenstillstand, wie es ihn gerade in Nahost<br />
gibt, ist irgendwie grotesk. Wie kann man eine viertägige<br />
Waffenruhe vereinbaren und wenn die abgelaufen sind,<br />
wird weiter geschossen? Kann man sich in den vier Tagen<br />
nicht auf ein Ende der Schießerei verständigen? Nein,<br />
scheinbar nicht! Und so werden uns auch in den Weihnachtstagen<br />
täglich Bilder und Meldungen von Tod und<br />
Elend erreichen. Leider!<br />
Da ist es doch in Deutschland viel einfacher! Wir müssen<br />
uns nur mit den entfernten Folgen der Kriege befassen,<br />
z. B. mit Geflüchteten, mit Inflation und Teuerungen, und<br />
mit Friedrich Merz. Seit seinem Fauxpas mit der Zahnbehandlung<br />
bei Geflüchteten tritt er bei diesem Thema<br />
grad ein bisschen kürzer, jedenfalls ist das mein Eindruck.<br />
Dafür schießt er sich gerade auf ein neues Thema ein:<br />
das Bürgergeld. Angesichts der fehlenden 60 Mrd. Euro<br />
im Staatshaushalt muss die geplante Bürgergelderhöhung<br />
gestrichen werden, sagt Merz. Der tut ja gerade<br />
so, als hätten WIR das Geld genommen. Dabei würde die<br />
bundesweite Erhöhung unserer Bezüge nur einen Bruchteil<br />
der 60 Mrd. kosten. Außerdem, und das müsste Fritze<br />
wissen, ist in dieser Erhöhung die Inflation mit einberechnet.<br />
Das muss sogar so sein, da gibt es ein Gesetz. Die<br />
Gehälter der PolitikerInnen werden doch auch regelmäßig<br />
erhöht, dafür sind angeblich die steigenden Preise verantwortlich.<br />
Nur dass es im Bundestag immer gleich ein paar<br />
hundert Euro mehr sind im Monat. Wann regt sich Merz<br />
denn mal darüber auf? Was wäre, wenn sich herausstellt,<br />
dass von den 60 Mrd. auch Waffen für die Ukraine gekauft<br />
wurden? Was macht man dann? Will Merz die dann<br />
zurückholen? Seinem neuen Generalsekretär Linnemann<br />
stößt das Thema Bürgergelderhöhung auch sauer auf.<br />
Vielleicht will der ja auch Kanzler werden und versucht<br />
seinen Boss in Puncto Blödheit zu übertreffen, als ob<br />
morgen Wahlen wären. Wie sein Chef haut er die These<br />
raus, Geringverdiener würden ihre Jobs kündigen, weil sie<br />
mit dem Bürgergeld genauso viel „verdienen“. Könnte das<br />
vielleicht auch heißen, man muss die Löhne erhöhen in<br />
diesem Sektor? Doch Linnemann will jedem das Bürgergeld<br />
kürzen, der nach sechs Monaten Bezug desselben<br />
immer noch keinen Job gefunden hat. Dabei sind die<br />
Sanktionen für Arbeitslose und -suchende gerade erst<br />
abgeschafft worden. Was geht in dem nur vor? Spätestens<br />
beim Aussprechen dieser „Idee“ hätte der doch merken<br />
müssen, dass das angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen<br />
in unserer Republik absoluter Nonsens ist! Das Beste<br />
wäre, er geht als Arbeitsvermittler los und besorgt jedem<br />
Bürgergeldempfänger einen Job. Dann ist der Mann ausreichend<br />
beschäftigt und hat keine Zeit mehr, um solchen<br />
Blödsinn zu reden. Aber das können die Herren von CDU/<br />
CSU vortrefflich. Alles schlechtmachen, was nicht von ihnen<br />
kommt, andere PolitikerInnen öffentlich beschimpfen<br />
und die aufgeheizte Stimmung noch weiter hochpuschen.<br />
Aber genug gemeckert, davon wird ja wie gesagt nichts<br />
besser. Außerdem beginnt jetzt die ruhige und besinnliche<br />
Zeit des Jahres. Von friedlich will ich in diesem Jahr<br />
mal lieber nicht sprechen...<br />
Wir hoffen, dass Sie auch im gerade zu Ende gehenden<br />
Jahr viel Vergnügen mit dem FREIeBÜRGER hatten. Wir<br />
wünschen Ihnen allen schöne und besinnliche Feiertage<br />
und einen guten Rutsch in das Jahr 2024! Bleiben Sie gesund<br />
und munter und unterstützen Sie uns weiterhin mit<br />
dem Kauf einer Straßenzeitung!<br />
Ihr FREIeBÜRGER-Team<br />
FREIeBÜRGER 12 | 2023 3