Dezember_Ausgabe

frei.e.buerger38617
von frei.e.buerger38617 Mehr von diesem Publisher
01.03.2024 Aufrufe

aktuelle Lage der Wälder, eine Rede beim PEN-Kongress über Ursprung und Zweck der Literatur und vieles mehr von Atwoods öffentlichen Auftritten. Zu den Gelegenheitsarbeiten gehören ebenfalls Vorwörter zu Büchern, Nachrufe und Rezensionen. Sie schreibt über Alice Munro, Richard Powers, Charles Dickens, Hilary Mantel, Karen Blixen, Stephen King, Doris Lessing und viele mehr. Dabei bleibt Margaret Atwood nie an der Oberfläche, sondern analysiert sämtliche Themen zu allen Anlässen tiefgründig, umfassend und sehr persönlich. Die schwierigsten Angelegenheiten verknüpft sie mit heiteren Anekdoten, privaten Erinnerungen und Phänomenen aus der Kulturgeschichte. Sie beleuchtet das Hier und Jetzt, blickt weit zurück in die Vergangenheit und entwirft die möglichen Auswirkungen für die Zukunft. „Wir wollen Weisheit. Wir wollen Hoffnung. Wir wollen gute Menschen sein. Darum erzählen wir uns manchmal Geschichten, die von den dunkleren Seiten all unserer sonstigen Wünsche handeln.“ Margaret Atwood „Brennende Fragen“ Berlin Verlag ISBN 978-3-8270-1473-3 704 Seiten| 32 € BRENNENDE FRAGEN Buchbesprechung von utasch In der neuen Essaysammlung „Brennende Fragen“ von Margaret Atwood sind 62 Texte aus den Jahren 2004 bis 2021 erschienen, in denen die Autorin immer wieder Fragen nach der Zukunft der Menschheit in einer sich rasant verändernden Welt aufwirft. Allen finsteren Zukunftsszenarien trotzend, finden sich bei Atwood stets auch Hoffnungsschimmer. Zu den brennenden Fragen des 21. Jahrhundert gehören bei Atwood die nach unserem Planeten, nach der eklatanten Ungleichverteilung von Reichtum, nach der Demokratie und nach der Bedeutung von Kunst und der Rolle von SchriftstellerInnen. Neben Essays wurden sogenannte Gelegenheitsarbeiten veröffentlicht. Da lesen wir einen Vortrag in einer Journalistenschule über Science-Fiction, eine Festrede in einer forstwissenschaftlichen Fakultät über die mythologische Bedeutung von Bäumen und die Letztendlich macht sich Atwood in all ihren Texten auf die Suche nach Weisheit und Hoffnung. Mit einzigartigem Esprit führt sie die LeserInnen auf verschlungene Gedankenpfade, die ohne Zaudern und Hadern durch dunkle Abgründe führen und manchmal auf Licht am Ende des Tunnels hoffen lassen. Dabei bleibt Atwood stets heiter, geistreich, charmant und gelassen. „Gradmesser der Freiheit in einer Gesellschaft ist der Raum, den sie der menschlichen Fantasie, und die Ungebundenheit, die sie der menschlichen Stimme zugesteht.“ Die Texte sind chronologisch geordnet und die ersten 28 habe ich in dieser Reihenfolge gelesen. Natürlich können Sie sich auch an den Überschriften orientieren und querbeet schmökern. Oder Sie lassen sich von dem umfangreichen Stichwortregister leiten, in dem Sie von Abtreibung, Bakterien, Dada und Fluxus, Gefängnisse, Halloween und Hexen, Insekten, Kapitalismus und Klimakrise, Lesen, Macht und Menschenrechte, Nostalgie, Pestizide, Revolution und Romane, Sklaverei, Talent, Vampire und Vögel bis zu Wahrheit und Wut, Zeit, Zombies und Zweiter Weltkrieg alles finden, was zu brennenden Fragen, ausschweifendem Denken und erhellenden Antworten führen kann. Die Essaysammlung ist keine leichte Kost, doch trotz der großen Ernsthaftigkeit hat mich Atwoods feinsinniger Humor bei der Lektüre oft zum Lachen gebracht. Lassen Sie sich von Margaret Atwood überraschen und begeistern! 26 FREIeBÜRGER 12 | 2023

WEIHNACHTLICHER FELDSALAT Foto: E. Peters Herzlich willkommen auf unserer Kochseite! Wo ist das Jahr nur hin? Kochen für die letzte Ausgabe des Jahres ist angesagt. Der Dezember ist der große Genussmonat des Jahres! Die Adventszeit sorgt für gemütliche Stunden, die Festtage sind glanzvoll und zu Silvester steigt die Party. Zutaten dafür gibt es in Hülle und Fülle. Jetzt haben knackige Nüsse genauso Saison wie Feldsalat. Daher dachten wir an einen prächtigen Salat, der sich ideal als Vorspeise eignet und perfekt ist, um den Appetit anzuregen. Wer nur Salat möchte, nimmt sich einfach eine größere Portion. Durch eine Vinaigrette mit knusprig gebratenem Speck, saftigen Weintrauben und crunchigen Walnüssen schmeckt er herzhaft, süß sowie durch die filetierten Orangenscheiben auch fruchtig und leicht säuerlich. Zutaten für 4 Personen: 350 g Feldsalat 50 g Bacon in Scheiben 50 g Walnüsse 100 g rote kernlose Trauben 1 unbehandelte Orange 2 Schalotten 30 g Parmesan 4 EL trüber Apfelsaft 1-2 EL Rotweinessig 1 TL mittelscharfer Senf 1 Scheibe Vollkorntoast 1 Zweig Rosmarin Olivenöl Salz & Pfeffer Zubereitung: Die Bacon-Scheiben in dünne Streifen schneiden und die Schalotten fein würfeln. Im Anschluss die Walnüsse grob hacken, die kleinen roten Weintrauben halbieren und die Orange filetieren. Jetzt den Feldsalat in stehendem Wasser ein paar Mal gut waschen und danach trockenschleudern. Für die Croûtons Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel darin bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten goldbraun anbraten, währenddessen ab und zu schwenken. Die letzten 1 bis 2 Minuten den Rosmarinzweig hinzufügen und zum Schluss mit Salz würzen. Dann abtropfen und auskühlen lassen. Für das Dressing die Bacon-Streifen in einer Pfanne bei mittlerer Hitze knusprig auslassen, die Schalotten zufügen und glasig dünsten. 100 ml Wasser angießen, kurz aufkochen lassen und vom Herd nehmen. Im Anschluss das Olivenöl, Essig, Senf und den Apfelsaft zur Speckmischung geben und gut verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die gehackten Walnüsse und die Weintrauben unterheben, das Dressing lauwarm über den Feldsalat geben und den Feldsalat damit sorgfältig marinieren. Jetzt den Feldsalat anrichten, die Orangenfilets schön drapieren. Zuletzt die Croûtons und den frisch geriebenen Parmesan darüber streuen. Guten Appetit! Oliver & Ekki FREIeBÜRGER 12 | 2023 27

aktuelle Lage der Wälder, eine Rede beim PEN-Kongress<br />

über Ursprung und Zweck der Literatur und vieles mehr<br />

von Atwoods öffentlichen Auftritten. Zu den Gelegenheitsarbeiten<br />

gehören ebenfalls Vorwörter zu Büchern,<br />

Nachrufe und Rezensionen. Sie schreibt über Alice Munro,<br />

Richard Powers, Charles Dickens, Hilary Mantel, Karen<br />

Blixen, Stephen King, Doris Lessing und viele mehr. Dabei<br />

bleibt Margaret Atwood nie an der Oberfläche, sondern<br />

analysiert sämtliche Themen zu allen Anlässen tiefgründig,<br />

umfassend und sehr persönlich. Die schwierigsten<br />

Angelegenheiten verknüpft sie mit heiteren Anekdoten,<br />

privaten Erinnerungen und Phänomenen aus der Kulturgeschichte.<br />

Sie beleuchtet das Hier und Jetzt, blickt weit<br />

zurück in die Vergangenheit und entwirft die möglichen<br />

Auswirkungen für die Zukunft.<br />

„Wir wollen Weisheit.<br />

Wir wollen Hoffnung.<br />

Wir wollen gute Menschen sein.<br />

Darum erzählen wir uns manchmal Geschichten,<br />

die von den dunkleren Seiten<br />

all unserer sonstigen Wünsche handeln.“<br />

Margaret Atwood<br />

„Brennende Fragen“<br />

Berlin Verlag<br />

ISBN 978-3-8270-1473-3<br />

704 Seiten| 32 €<br />

BRENNENDE FRAGEN<br />

Buchbesprechung von utasch<br />

In der neuen Essaysammlung „Brennende Fragen“ von<br />

Margaret Atwood sind 62 Texte aus den Jahren 2004 bis<br />

2021 erschienen, in denen die Autorin immer wieder Fragen<br />

nach der Zukunft der Menschheit in einer sich rasant<br />

verändernden Welt aufwirft. Allen finsteren Zukunftsszenarien<br />

trotzend, finden sich bei Atwood stets auch<br />

Hoffnungsschimmer.<br />

Zu den brennenden Fragen des 21. Jahrhundert gehören<br />

bei Atwood die nach unserem Planeten, nach der eklatanten<br />

Ungleichverteilung von Reichtum, nach der Demokratie<br />

und nach der Bedeutung von Kunst und der Rolle<br />

von SchriftstellerInnen. Neben Essays wurden sogenannte<br />

Gelegenheitsarbeiten veröffentlicht. Da lesen wir einen<br />

Vortrag in einer Journalistenschule über Science-Fiction,<br />

eine Festrede in einer forstwissenschaftlichen Fakultät<br />

über die mythologische Bedeutung von Bäumen und die<br />

Letztendlich macht sich Atwood in all ihren Texten auf die<br />

Suche nach Weisheit und Hoffnung. Mit einzigartigem<br />

Esprit führt sie die LeserInnen auf verschlungene Gedankenpfade,<br />

die ohne Zaudern und Hadern durch dunkle<br />

Abgründe führen und manchmal auf Licht am Ende des<br />

Tunnels hoffen lassen. Dabei bleibt Atwood stets heiter,<br />

geistreich, charmant und gelassen.<br />

„Gradmesser der Freiheit in einer Gesellschaft<br />

ist der Raum,<br />

den sie der menschlichen Fantasie,<br />

und die Ungebundenheit,<br />

die sie der menschlichen Stimme zugesteht.“<br />

Die Texte sind chronologisch geordnet und die ersten 28<br />

habe ich in dieser Reihenfolge gelesen. Natürlich können<br />

Sie sich auch an den Überschriften orientieren und querbeet<br />

schmökern. Oder Sie lassen sich von dem umfangreichen<br />

Stichwortregister leiten, in dem Sie von Abtreibung,<br />

Bakterien, Dada und Fluxus, Gefängnisse, Halloween und<br />

Hexen, Insekten, Kapitalismus und Klimakrise, Lesen,<br />

Macht und Menschenrechte, Nostalgie, Pestizide, Revolution<br />

und Romane, Sklaverei, Talent, Vampire und Vögel bis<br />

zu Wahrheit und Wut, Zeit, Zombies und Zweiter Weltkrieg<br />

alles finden, was zu brennenden Fragen, ausschweifendem<br />

Denken und erhellenden Antworten führen kann.<br />

Die Essaysammlung ist keine leichte Kost, doch trotz<br />

der großen Ernsthaftigkeit hat mich Atwoods feinsinniger<br />

Humor bei der Lektüre oft zum Lachen gebracht.<br />

Lassen Sie sich von Margaret Atwood überraschen und<br />

begeistern!<br />

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