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Stabilität gelegt wird. Daraus folgen auch gute Arbeitsbedingungen<br />
für die Mitarbeiter. Da ist also zum einen der<br />
ganze soziale Bereich, zum anderen natürlich die bereits<br />
genannte Innovationsfreudigkeit, die Investition in die<br />
Wasserlostechnik, in besonders nachhaltige Druckverfahren,<br />
das macht uns besonders. Und wir wollen auch in<br />
Zukunft auf Nachhaltigkeit und Ökologie setzen.<br />
Wie viel Tonnen Papier werden jährlich bedruckt?<br />
Da die gedruckten Auflagen über die Jahre gesunken sind,<br />
ist dementsprechend auch der Papierverbrauch zurückgegangen.<br />
Im Augenblick liegen wir bei der Freiburger Druck<br />
bei etwa 8.000 Tonnen im Jahr.<br />
Wie wichtig ist Euch ökologische Nachhaltigkeit?<br />
Wir haben durch die Technik allein schon die Möglichkeit,<br />
sehr nachhaltig zu sein. Das Zeitungspapier ist nachhaltig,<br />
weil es zu 100 % aus Altpapierfaser hergestellt wird.<br />
Dann haben wir natürlich die ökologische Maschinentechnik,<br />
die weniger Wasser verbraucht, und die Druckhalle<br />
musste deshalb nicht so groß gebaut werden, das heißt<br />
man hat weniger Heizvolumen, hat weniger Bausubstanz<br />
gebraucht. 2007 haben wir das EMAS-Konzept eingeführt,<br />
das ist ein Umweltmanagementsystem mit einer jährlichen<br />
externen Prüfung. Es gibt jedes Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht,<br />
in dem die Zielerreichung geprüft und<br />
neue Ziele festgelegt werden wie z. B. weniger Abfall, noch<br />
weniger Wasser, mehr Mitarbeiter im ÖPNV usw. Es kann<br />
klimaneutral gedruckt werden und es gibt Zusammenarbeiten<br />
mit Nachhaltigkeitsfirmen in ganz Baden-Württemberg.<br />
Es ist ein permanenter Prozess, der bei uns läuft.<br />
Sind Printmedien noch zeitgemäß?<br />
Auf jeden Fall, ohne Print wird meiner Meinung nach<br />
nichts gehen. Es wird sich dennoch vieles weiterentwickeln<br />
und stark verändern. Aber wenn ich sehe, was alles<br />
gedruckt wird, was alles gelesen wird... Das wird auf jeden<br />
Fall Bestand haben. Wir bekommen z. B. in Spitzenzeiten<br />
bis zu 3 Mio. Beilagen pro Woche geliefert. Die werden<br />
konfektioniert und in die Haushalte der gesamten Region<br />
verteilt. Diese Art der Werbung ist noch mit die direkteste<br />
Form, überhaupt an die Zieladresse zu kommen.<br />
Wie sieht es bei Dir persönlich aus, bevorzugst Du<br />
das Lesen am Bildschirm oder doch das Lesen von<br />
Printmedien?<br />
Ich bevorzuge schon aus meiner Vita heraus gedruckte<br />
Medien. Meine Frau ist Bibliothekarin, sie arbeitet überwiegend<br />
mit Büchern. Wir beide lesen unsere Freizeitlektüre<br />
ausschließlich gedruckt. Das liegt einfach im Blut<br />
und haben wir auch von unseren Eltern übernommen.<br />
Unterwegs lese ich die Tageszeitung auch mal am Handy<br />
oder Tablet, ich habe ein Tageszeitungs-Abo gedruckt und<br />
digital.<br />
Weißt Du, wie viele Menschen täglich in Deutschland<br />
eine gedruckte Zeitung lesen?<br />
Laut Umfragen und Analysen lesen über 75 % der deutschen<br />
Bevölkerung eine Tageszeitung, entweder digital<br />
oder gedruckt. Das ist gigantisch. Um die 40 Mio. lesen<br />
eine gedruckte Version<br />
Wir haben munkeln hören, dass es bald in die wohlverdiente<br />
Rente geht… Wann wird es so weit sein?<br />
Regelrente ist bei mir irgendwann nach dem 1. Quartal<br />
2025. Ich bin also schon noch ein bisschen da...<br />
Hast Du ein persönliches Lebensmotto?<br />
Was ich nicht aus den Augen verlieren möchte, ist demütig<br />
zu bleiben. Ich habe sooo viele Erfahrungen gemacht... Ich<br />
glaube, wenn wir selber im eigenen persönlichen Bereiche<br />
versuchen, gut zu leben und guten Einfluss zu haben<br />
auf die Umgebung, Nachbarschaft, Familie, Verein, dann<br />
haben wir schon sehr viel bewirkt.<br />
Magst Du Fußball, bist Du Fan des SC Freiburg?<br />
Aber sowas! Ich habe selbst lange Fußball gespielt, bis ich<br />
38 Jahre alt war. Die Anfänge des SC habe ich mitbekommen,<br />
Poppen & Ortmann hat damals bereits die Stadionzeitung<br />
gedruckt. Mittlerweile bin ich selbst nicht mehr so<br />
oft im Stadion – meine Frau geht aber regelmäßig!<br />
Wie erholst Du Dich vom stressigen Berufsalltag?<br />
Ich gehe gemeinsam mit meiner Frau gerne und viel<br />
wandern in den Alpen oder im Schwarzwald. Ich fahre<br />
gerne Fahrrad und habe immer noch meinen Tennisverein,<br />
obwohl ich selbst nicht mehr aktiv spielen kann, bin dort<br />
aber Vorsitzender. Das sind meine Ausgleiche.<br />
Was ist für Dich der schönste Ort in Freiburg?<br />
Und welcher der hässlichste?<br />
Am schönsten ist für mich die Altstadt mit dem Münsterplatz.<br />
Ein hässlicher Platz fällt mir nicht ein. Die Atmosphäre<br />
am Stühlinger Kirchplatz hat sich in meinen Augen<br />
beängstigend verändert.<br />
Was wünschst Du Freiburg?<br />
Ich wünsche, dass alle Menschen in Freiburg eine bezahlbare<br />
Wohnung haben. Und ich wünsche Freiburg, dass es<br />
sich treu bleibt, dass sich die Stadt die badische Gemütlichkeit<br />
und das etwas „Provinzielle“ erhält.<br />
Vielen Dank für das Gespräch! Wir danken Dir für Deine<br />
immer offene und zuvorkommende Kommunikation<br />
und Unterstützung und wünschen Dir alles Gute!<br />
Oliver, Ekki & Conny<br />
FREIeBÜRGER 12 | 2023 19