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Mein Leipzig

Fotos und Notizen aus der Stadt, in der ich geboren wurde und in die ich immer gern zurückkehre.

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W<br />

as anderswo Sinfonieorchester genannt wird, heißt in <strong>Leipzig</strong> Gewandhausorchester.<br />

Ganz einfach weil sich die Musiker anfangs in den Räumen<br />

der Gewand- und Tuchhändler trafen. Und noch etwas ist anders: Das <strong>Leipzig</strong>er<br />

Gewandhausorchester ist mit seinen 180 Musikern eins der größten Orchester der<br />

Welt. Die Stadt hat nämlich nur dieses eine Orchester und stellt daraus dann jeweils<br />

die passende Formation zusammen.<br />

Das heutige Gewandhausgebäude ist noch zu DDR-Zeiten gebaut worden. Für dieses<br />

akustische Meisterwerk (der Klang ist immer gleich, egal ob Zuhörer darin sitzen<br />

oder die Sessel leer sind) hat der Staat tief in die Tasche gegriffen und sogar dunkle<br />

Wege beschritten. Die Lichtleiterkabel für die Verbindung der riesigen Konzertorgel<br />

mit dem Spieltisch fielen unter das NATO-Embargo und mussten auf Schleichwegen<br />

besorgt werden.<br />

Kein Wunder, dass die <strong>Leipzig</strong>er ihr Gewandhaus lieben. Dort ein Konzertabonnement<br />

zu besitzen, gehört zumindest unter Intellektuellen zum guten Ton. Ich habe oft<br />

erlebt wie bei einer Geburtstagseinladung nicht über Gesundheit, Wetter oder Enkelkinder<br />

debattiert wurde, sondern darüber, wie gut oder schlecht Kurt Masuhr kürzlich<br />

dirigiert hat.<br />

Blick durch die Fensterfront des Gewandhauses auf den Augustusplatz und die Oper<br />

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