Mein Leipzig

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

E inem Löwen kann man in Leipzig an den unmöglichsten Stellen begegnen. Das liegt am Stadtwappen und am Zoo. Im Leipziger Wappen ist ein großer Löwe zu sehen. Von da gerät er auf Andenken oder macht sich als bunt bemalte Figur der Stadtwerbung in der Innenstadt breit. In der Größe genau richtig, um sich damit fotografieren zu lassen. Auch auf den Deckeln der Kanalisation ist ein prächtiges Exemplar zu sehen. Durch seine Löwenzucht ist der Leipziger Zoo weltberühmt geworden. Löwen aus Leipzig wurden sogar in Nordafrika ausgewildert. Dazu erzählt man sich in Leipzig folgende Geschichte: So ein Leipziger Löwe hatte große Angst, was passieren würde, wenn er zum ersten Mal einem "richtigen" Löwen begegnet. Eines Tages taucht vor ihm tatsächlich ein fremder Löwe auf. Groß, stark und mit eindrucksvoller Mähne. Der neue sucht sein Heil in der Flucht, aber der andere ist schneller und holt ihn ein. Jetzt ist alles aus, denkt der Kleine. Aber der andere sagt nur: "Da mussde doch nich wegrenn, ich bin doch ooch aus Leebdzsch". - Mein eindrucksvollstes Erlebnis mit einem Leipziger Löwen hatte ich vor etlichen Jahren in einer vollbesetzten Straßenbahn. Da ging plötzlich ein lautes Gejammere los und in einer Reisetasche bewegte sich etwas. Die Besitzerin der Tasche öffnete den Reißverschluss, der Kopf eines Löwenbabys schaute heraus und verlangte nach seiner Nukkelflasche. Die Frau war Tierpflegerin im Zoo und nahm den kleinen Löwen nach der Arbeit mit nach Hause, damit er regelmäßig sein Futter bekommt. Wie gesagt: einem Löwen kann man in Leipzig an den unmöglichsten Stellen begegnen. - 2 -
S traßenmusikanten gehören heute zu jeder größeren Stadt. Meist kommen sie aus östlichen Ländern, fahren nach ein paar Wochen wieder zurück und können mit dem hier in Hut oder Dose gesammelten "Einkommen" zu Hause ein einigermaßen passables Leben führen. Manche sind wirkliche Könner auf ihren Instrumenten, akademisch ausgebildete Virtuosen, zu Hause jedoch arbeitlos und deshalb darauf angewiesen, als kulturelle Wanderarbeiter etwas dazu zu verdienen. Bach oder Mozart auf dem Akkordeon - das ist gar nicht so selten. Diese beiden habe ich vor der Mädler-Passage getroffen. Ganz versunken sind sie in ihr Zusammenspiel. Natürlich steht da auch irgendwo noch eine auf Münzen wartende Dose, aber die scheint ziemlich nebensächlich. Jetzt wird erst einmal Musik gemacht und dies mit soviel Lust am Spiel, dass die Zuhörer ganz begeistert sind. - 3 -
Seite 1: Holm Roch Mein Leipzig - 1 -
Seite 5 und 6: G ehen zwei Nähnadeln spazieren. S
Seite 7 und 8: D ie auf den vorigen Seiten zusamme
Seite 9 und 10: F elix Mendelssohn-Bartholdy (1809
Seite 11 und 12: W eil die Nationalsozialisten Wagne
Seite 13 und 14: W enn Kunst wertgeschätzt werden s
Seite 15 und 16: N ein, das ist kein neues Werk aus
Seite 17 und 18: S achsen sind pfiffige Leute (fiffs
Seite 19 und 20: W erbung an der Leipziger Universit
Seite 21 und 22: R adfahren ist in einer Stadt wie L
Seite 23 und 24: K unst am Bau kann auch ganz unterh
Seite 25 und 26: B is zur Hitlerzeit lebten in Leipz
Seite 27 und 28: Z wei große mittelalterliche Kirch
Seite 29 und 30: L eipzig war einmal eine durch und
Seite 31 und 32: U m die zur Universität gehörende
Seite 33 und 34: S o könnte es gewesen sein, im Jah
Seite 35 und 36: F ür die Erinnerung an die histori
Seite 37 und 38: D rei Ecken weiter herrscht noch Go
Seite 39 und 40: B ei unseren Klassentreffen zeigen
Seite 41 und 42: M itten in der Innenstadt steht das
Seite 43 und 44: T agsüber rollern Touristen auf de
Seite 45 und 46: O hne Selfie geht es nicht und so w
Seite 47: Über den Verfasser: Holm Roch wurd

Mein Leipzig

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?