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Mein Leipzig

Fotos und Notizen aus der Stadt, in der ich geboren wurde und in die ich immer gern zurückkehre.

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B<br />

is zur Hitlerzeit lebten in <strong>Leipzig</strong> viele Juden - einfach weil <strong>Leipzig</strong> eine<br />

bedeutende Handelsstadt war. An der Kreuzung zweier Fernhandelsstraßen<br />

gelegen und als Messeplatz begünstigt, wurde hier mit ziemlich allem, vor allem aber<br />

mit Büchern und mit Pelzen gehandelt. Wer einen Nerz oder einen Zobel brauchte,<br />

kam um <strong>Leipzig</strong> nicht herum.<br />

Heue leben kaum noch Juden in der Stadt. An der Stelle, an welcher bis zur Pogromnacht<br />

die größte Synagoge stand, hat ihnen die Stadt ein ungewöhnliches Mahnmal<br />

errichtet: Eine Vielzahl leeren Stühle, auf denen niemand mehr sitzt. Kinder, die mit<br />

ihren Eltern hier vorüber gehen, fragen: „Wo sind eigentlich die Menschen geblieben,<br />

die einmal auf diesen Stühlen gesessen haben? Die Antwort: „Die meisten wurden<br />

auf grausame Weise umgebracht, einige wenige konnten nach Israel fliehen. Deshalb<br />

sind diese Stühle jetzt alle leer.“<br />

Was uns leere Stühle sagen<br />

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