Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Kiel / Eckernförde - März 2024

01.03.2024 Aufrufe
LOKALES Außerschulischer Lernort auf Segelbooten mit viel Spaß und Teamgeist Buchungsstart für Schulklassen und Gruppen im Segelcamp Ab Dienstag, 07. Mai 2024, heißt es an der Reventlouwiese wieder „Leinen los!“ im Segelcamp – powered by Stadtwerke Kiel. Das Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt Kiel, der Kiel-Marketing GmbH und der Stadtwerke Kiel AG, lockt von Mai bis September große und kleine Segelfans mit spannenden Kursen auf dem Wasser und an Land sowie einem bunten Rahmenprogramm an die Kiellinie. Als außerschulischer Lernort Klima- und können sich die Schüler*innen in ganz neuer Umgebung mit Spaß und Teamgeist austoben. Ab Mittwoch, 14. Februar 2024, Meeresschutz. Gemeinsam mit Referent*innen wird über die können Schulklassen und Auswirkungen Gruppen über das Online-Formular des Klimawan- auf der Website unter dels gespro- www.segelcamp-kiel.deihre Kurse für die Zeit außerhalb der SH-Sommerferien buchen. Der chen und eine gemeinsame Fahrt mit dem Anmeldestart für Einzelbucher*innen Segelkutter auf sowie Kurswün- der Kieler För- sche innerhalb der Sommerferien de unternommen. ist für Mittwoch, 13. März, geplant. Das Gruppenangebot an Segelerlebnissen Auch individuelle Segelkurse ist vielfältig und für Schulpro- bietet für jede*n die Möglichkeit beim Setzen der Segel mit anzufassen oder selbst am Steuer zu sitzen. Der Schnuppertörn jektgruppen wird es in dieser Saison wieder geben. Hier im Segelkutter ist bestens für können nach Gruppen geeignet, um in der Gemeinschaft erste Segelerfahrungen auf der Ostsee zu sammeln. Verschiedene Kombi-Angebote mit Aktivitäten auf dem Wasser und an Land bieten Verfügbarkeit und Klassenstärke, drei bis fünf Tageskurse nach individuellen Wünschen zusammengestellt werden. Je nach Erfahrung und Alter der Gruppen kann der Kurs auf unterschiedlichen gleich doppelt so viel Spaß. Der Bootsklassen, Schnuppertörn kann unter anderem mit einem Beach-Volleyball Kurs an Land oder dem Paket „Forschen und Entdecken“, wie z.B. dem Optimisten, O’pen SKIFF Booten, c55-Jollen oder Skippi Yachten 650 Cruiser stattfinden. Alle Kursangebote bei dem die Teilnehmenden auf im Segelcamp powered by die Suche nach Tieren und Pflanzen gehen, die ihren Lebensraum am Meer haben, verknüpft Stadtwerke Kiel werden stets begleitet von erfahrenen Segeltrainer*innen, sodass besonde- werden. re Vorkenntnisse bei Die Umwelttörns bieten spannende Einblicke in die Themen Schüler*innen und Lehrkräften ausdrücklich nicht notwendig sind! Wer die Förde als außerschulischen Lernort nicht nur auf dem Boot erleben möchte, kann auch Stand-Up-Paddling in einen Projektsegelkurs mit einbinden. Der immersive Meereserlebnisraum am Segelcamp vereint virtuelle Realität mit den Themen Naturschutz und der Natur des Meeres. Schulklassen und Gruppen können über eine VR-Brille in eine dreidimensionale Meereswelt eintauchen und zu einer Expeditionsreise in die Tiefen der Ozeane starten. Außerschulischer Lernort: Segeln mit den Klassenkameraden auf der Kieler Förde. Das ist das Schöne an KielSailing.City! Foto: KS Weitere Infos zum Segelcamp und den Kursen erhalten Interessierte unter der Rufnummer: 0431-240 00 70. Mehr über die zahlreichen Aktivitäten in Kiel.Sailing.City sind im Internet auf der Seite www.kiel-sailing-city.de zusammengestellt. Veranstaltungshinweis der Kultur-Diele Elmschenhagen 4 | KlöönSnack Teamgeist ist gefragt. Fotos: Jan-Michael Böckmann/Kiel-Marketing Am Samstag, 16. März liest die Buchbinderin Carmen Schmidt aus ihrem Buch "Altes Handwerk, weite Wege". Sie war fast 3 Jahre alleine auf Wanderschaft durch den deutschsprachigen Raum, Skandinavien und Schottland. Mal zu Fuß, mal mit dem Fahrrad und mal mit dem Kajak. Oft wusste sie nicht, wo sie abends schläft, arbeitete in Buchbindereien, Hotels und auf Bauernhöfen und erweiterte damit ihren gesellschaftlichen und persönlichen Horizont. Beginn ist um 19 Uhr und der Eintritt kostet 5 €. Reservierung unter 0431/53027049 oder kultur-diele@mytng.de Kultur-Diele Elmschenhagen, Dorfstr. 38, 24146 Kiel (Gabi Wörpel)

„Besucht den Kaiser-Wilhelm-Kanal, die Eider, den Westensee und Umgebung“ Ein Faltblatt von Anfang der 1930er-Jahre warb mit dieser Überschrift für Ausflüge in die reizvolle Region um den Westensee. Für die vom Schmelzwasser der letzten Eiszeit geformte Endmoränenlandschaft mit Hügeln, Seen, Wäldern und Wiesen wurde sogar mit dem gewichtigen Namen „Eiderschweiz“ wirkungsvoll Reklame gemacht. „Schölers leest Platt“ Schüler*innen haben Viertelfinale erreicht Über 200 allgemeinbildende Schulen haben am landesweiten Vorlesewettbewerb „Schölers leest Platt“ 2023/2024 teilgenommen und ihre Sieger*innen ermittelt. Kinder aus der 3. bis 10. Klasse zeigten, wie gut sie vor Publikum mit der plattdeutschen Sprache umgehen können. Die Texte, die vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB) herausgegeben werden, bieten dabei eine große thematische Spannweite. För jedeen is wat dorbi. Un nu geiht dat wieder: In den kommenden Wochen werden die Schulsieger*innen auf mehrere Büchereien im Land verteilt. Dort geht der Wettbewerb dann auf lokaler Ebene weiter, wo die Kinder sich gegen die Sieger*innen benachbarter Schulen durchsetzen müssen. Im April und Mai begegnen sich dann die Halbfinalisten bei den Regionalentscheiden in ausgewählten Theatern. Das große Landesfinale findet schließlich am 5. Juni 2024 um 15 Uhr in der Niederdeutschen Bühne in Neumünster statt. Zum Wettbewerb Gefördert von den Sparkassen und mit Unterstützung des Büchereivereins Schleswig-Holstein führt der Schleswig-Holsteinische Heimatbund in Zusammenarbeit mit mehreren Kooperationspartnern bereits seit 1979 alle zwei Jahre den landesweiten Lesewettbewerb „Schölers leest Platt“ durch. Dabei geht es darum, Kinder, Eltern und Schulen für die Regionalsprache Niederdeutsch zu sensibilisieren und ein bedeutsames Stück schleswig-holsteinischer Kultur und Identität zu vermitteln. 2024 findet der Wettbewerb bereits zum 22. Mal statt. Schirmherrin ist dieses Mal wieder Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien. (SHHB) LOKALES Darauf reagierten vor allem Städter, denn Sonntagsausflüge in die Natur waren in der ländlichen Bevölkerung früher nicht üblich. Werbung für Ausflüge in diese Gegend war besonders durch den Bau der Eisenbahnverbindung Kiel - Rendsburg, eröffnet 1904, mit Bahnhöfen u.a. in Flemhude und Brandsbek (heute Felde) attraktiv geworden. Durch eine der damals immer beliebter werdenden Ansichtskarten in unserem Archiv mit dem Titel „Gruss aus Flemhude“, geschrieben am Sonntag, 26. März 1905, kann eine Tour in die Westensee-Region nachvollzogen werden. Startpunkt der Tageswanderung war Voorde bei Flintbek an der Eisenbahnstrecke Kiel - Altona von 1844. Von dort ging es zu Fuß nach Groß Flintbek, dann über Blumenthal zum Großen und Kleinen Schierensee, weiter nach Westensee, Achterwehr, Flemhude. Nach einem Abstecher von dort zum Kaiser-Wilhelm-Kanal ging es „per Bahn zurück nach Kiel“. Diese lange Wanderstrecke (über 30 km) passte in die damalige Zeit mit der aufkommenden Bewegung „Wandervogel“ bzw. der Jugendbewegung. Als Gegenpol zur Industrialisierung und Verstädterung suchte die junge Generation das Gemeinschafts- und Naturerlebnis. Dazu gehört auch die Gründung der ersten Jugendherberge 1912 auf der Burg Altena im Sauerland. Zeitgleich wurde auf der Halbinsel Börner am Westensee, unterstützt vom Gutsherrn auf Deutsch-Nienhof, für die Kieler Wandervögel das Blockhaus „Hohburg“ errichtet. Zugleich nahm die Zahl gedruckter Wanderführer zu, die Touren auch am Westensee beschrieben. Weit verbreitet war z.B. der „Wegweiser und Führer durch die nähere und weitere Umgebung der Stadt Kiel“, in mehreren Auflagen herausgegeben von den Kieler Neuesten Nachrichten mit Vorschlägen für Touren - einige auch für Radfahrer - u.a. im Bereich Kaiser-Wilhelm-Kanal und Eider. Aber es besuchten keineswegs nur Wanderbegeisterte die „Schweiz“ am Westensee. Beliebt waren Ausflüge dorthin z.B. auch bei Gruppen von Kegelfreunden. In einem Fotoalbum mit Bildern von Donnerstag, 18. Mai 1905, das dem Verein „KulturGut“ als Datei zur Verfügung gestellt wurde, ist einer dieser Kegelausflüge dokumentiert. Die Rückfahrt nach Achterwehr erfolgte von Westensee aus, wo sich neben dem Gasthof von Carl Beckmann der Schiffsanleger befand. Mit „Volldampf voraus“ ging es damals gut behütet (!) zurück nach Achterwehr zum Anleger an der Eiderbrücke. E. Beckmann‘s Gasthof in Achterwehr machte in dem oben erwähnten Faltblatt unübersehbar Reklame als „Abgangsort der Motorbootfahrten nach dem Westensee“. Zugleich aber war dort auch der „Endpunkt der Dampfschiffslinie von Kiel“. Durch den Bau der Schleuse in Strohbrück, eröffnet 1914, und dem Ausbau des Ringkanals zum Achterwehrer Schifffahrtskanal erweiterten sich nochmals die Möglichkeiten, den Westensee und seine Umgebung zu erreichen, vor allem für die Kieler Bevölkerung. „Allsonntäglich bei günstigem Wetter“ gab es ab der Schlossbrücke in Kiel um 13 Uhr mit der Blauen Linie Dampferfahrten durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Flemhude und Achterwehr, einschließlich „Durchschleu- Abfahrt von Westensee, aufgenommen im Mai 1905. Fotos Verein KulturGut sung in den 7 m höher gelegenen Ringkanal“ – Rückfahrt ab Achterwehr 19 Uhr. Durch den wachsenden Zustrom von Tagesgästen profitierten die zahlreichen Gasthöfe in der Region, die bald nicht nur mit guten Speisen und Getränken warben (Spezialität Aal in Gelee), sondern auch mit Zimmern für Sommergäste einschließlich Pension. Inzwischen ist leider vieles davon nur noch Erinnerung. (Gerlind Lind) KlöönSnack | 5

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