Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Kiel / Eckernförde - März 2024

Das Magazin für die Region Kiel / Eckernförde - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region. Das Magazin für die Region Kiel / Eckernförde - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region.

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Unser ABC BAUEN & WOHNEN Jetzt Sanieren Fenstertausch lohnt sich für Geldbeutel, Komfort & Klima Der zu Ende gehende Winter zeigt es wieder: Dem Energiesparen sind Grenzen gesetzt, wenn man es drinnen trotzdem warm haben möchte. Ein großes Einfallstor für unnötigen Energieverbrauch sind einfach verglaste Fenster, aber auch isolierverglaste Fenster die vor 1995 eingebaut wurden. Wie man dieses Tor schließt, indem man Fenster tauscht, erklärt der Verband Fenster + Fassade (VFF). R ÄUCHERSPÄNE R OLLÄDEN Fensteraustausch in einer Wohnung. Bildquelle: Finstral Mehr als 10 Milliarden Euro setzten Unternehmen in Deutschland zuletzt pro Jahr mit dem Sanieren von Gebäuden zur Steigerung der Energieeffizienz um, wie das Statistische Bundesamt kürzlich meldete. Ein wichtiger Bereich: Fenster und Türen. Denn drei Viertel der deutschen Wohngebäude entstanden vor 1979, ca. 210 Millionen Fenster in Deutschland müssten laut einer aktuellen VFF/BF-Studie ausgetauscht werden, um sie energetisch auf den Stand der Technik zu bringen. Das merken auch die Verbraucher. Immer mehr Menschen werden angesichts der hohen Heizkosten aktiv. Denn die Investition für den Fenstertausch rentiert sich, erst recht, weil schon der steigende CO2-Preis auf fossile Wärmeenergie die Kosten des Heizens künftig weiter steigen lässt. Innovative Methoden für sauberen Fenstertausch Hinzu kommt: Mit modernen Methoden ist der Fenstertausch schnell und sauber erledigt – rechtzeitig zum nächsten Winter und vorausschauend auch für künftige Generationen. Die in Deutschland bislang am häufigsten Vorgehensweise beim Fenstertausch: Der einstufige Fenstereinbau. Nachteil dieser Methode: Jedes Mal müssen Bauanschlüsse wieder hergestellt werden. Einfacher und sauberer ist es da, wenn möglich, das Fenster auf der vorhandenen Zarge einzubauen. Der alte Rahmen wird dann von der Zarge gelöst und der neue Rahmen mit der bestehenden Zarge verschraubt. Bauanschluss erhalten Um Mauerwerk, Tapeten oder Bodenbeläge zu schonen, kommen je nach baulichen Gegebenheiten auch die Einschuboder Überschubmontage infrage, sollte keine Zarge vorhanden sein. Wichtiger Vorteil: Der Bauanschluss bleibt bestehen, was Sicherheit und Schnelligkeit beim Sanieren gut tut. Denn der bisherige Blendrahmen einschließlich der Anschlüsse bleibt erhalten. Er wird durch den Einschub von innen sozusagen aufgedoppelt. Von außen sieht der neue Blendrahmen dann aus wie der bestehende Flügelrahmen. Ausgestattet wird die Immobilie darauf aufsetzend mit modernen Fensterflügeln mit besserem Wärme-, Schall-, Einbruchschutz sowie hoher Dichtheit und verlässlicher Funktionalität. Bei diesen Verfahren muss die Fassadenverkleidung nicht weichen, da die Montage von innen erfolgt. Das spart enorm viel Zeit. Pro Fenster sind Einbauzeiten von nur einer halben Stunde keine Seltenheit. Anders sieht es aus, wenn Zarge und Rahmen komplett ausgetauscht werden. Wer sich für einen Fenstertausch mit Wechsel Fenster-Überschubmontage auf altem Holzfensterrahmen ohne Schmutz und Maurerarbeiten. Bildquelle: Finstral sämtlicher Rahmen entscheidet, ist frei in der Aufteilung aber auch Vergrößerung der Fensterflächen und des Designs. Dann muss aber auch mehr Zeit für Planung, Demontage und Einbau eingeplant werden. Dafür empfehlen sich Vorab-Montagezargen. Mit diesen auch als Einbaurahmen oder Blindstock bezeichneten Elementen lassen sich die eigentlichen Fenster erst in der ‚trockenen‘ Bauphase einbauen. Das senkt das Risiko von Schäden an den neuen Fenstern und der Fassade deutlich. Ein weiterer Vorteil: Der Bauanschluss bleibt künftig beim Fenstertausch über das gesamte Gebäudeleben erhalten. „Vorausschauende Immobilienbesitzer sollten bei der Sanierung die weitere Entwicklung ihrer Immobilie im Blick haben, und damit auch künftigen etwaigen Erneuerungsbedarf“, sagt Lange. Ein Haus steht mindestens 100 Jahre, die Fenster halten rund 40 Jahre. (VFF) U MZÜGE 28 | KlöönSnack

KLIMA & ENERGIE Interview mit Tobias Goldschmidt: „Beim Klimawandel stehen wir in historischer Verantwortung“ Tobias Goldschmidt (42, Grüne) ist seit zwanzig Monaten Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt (MEKUN) in Schleswig-Holstein. Wir haben mit ihm über den Klimawandel gesprochen. Tobias Goldschmidt (* 16. September 1981 in Haselünne) ist seit dem 29. Juni 2022 Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein. Pressefoto Herr Goldschmidt, können Sie uns den Zusammenhang zwischen Klima und Energie erläutern? Tobias Goldschmidt: Die Energieversorgung hat weltweit den weitaus größten Anteil an der Erderhitzung. Fossile Brennstoffe setzen bei der Verbrennung CO2 frei. Dies sammelt sich in der Atmosphäre und führt dazu, dass sich der Planet wie in einem Gewächshaus aufheizt, der sogenannte Treibhauseffekt. Der Klimawandel hat mit dem Beginn der Industrialisierung langsam angefangen und nimmt in den letzten Jahren unaufhaltsam und rasant an Fahrt auf. Die Meere werden wärmer, die Eisschilde der Polregionen schmelzen, Wälder sterben ab, Stürme werden häufiger und heftiger, und es gibt jeden Sommer mehr Hitzetote in Europa. Das Jahr 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Der Klimawandel wirkt sich im Übrigen auch auf das Artensterben aus, die zweite menschengemachte große ökologische Krise, die unsere Lebensqualität stark beeinflusst. Wie wirkt sich der Klimawandel in Schleswig-Holstein aus? Tobias Goldschmidt: Durch den weltweiten Klimawandel steigen die Meeresspiegel verstärkt an. Schleswig-Holstein ist als Land zwischen den Meeren davon besonders stark betroffen. Etwa ein Viertel der Landfläche könnte bereits heute ohne Küstenschutzanlagen während Sturmfluten überschwemmt werden. Der Schutz dieser bewohnten Gebiete auch bei einem stärkeren Anstieg des Meeresspiegels stellt eine nationale Herausforderung dar und KlöönSnack | 29

Unser ABC<br />

BAUEN & WOHNEN<br />

Jetzt Sanieren<br />

Fenstertausch lohnt sich für Geldbeutel, Komfort & Klima<br />

Der zu Ende gehende Winter zeigt es wieder: Dem Energiesparen sind Grenzen gesetzt, wenn man es drinnen trotzdem warm haben<br />

möchte. Ein großes Einfallstor für unnötigen Energieverbrauch sind einfach verglaste Fenster, aber auch isolierverglaste Fenster die<br />

vor 1995 eingebaut wurden. Wie man dieses Tor schließt, indem man Fenster tauscht, erklärt der Verband Fenster + Fassade (VFF).<br />

R ÄUCHERSPÄNE R OLLÄDEN<br />

Fensteraustausch in einer<br />

Wohnung. Bildquelle: Finstral<br />

Mehr als 10 Milliarden Euro<br />

setzten Unternehmen in<br />

Deutschland zuletzt pro Jahr<br />

mit dem Sanieren von Gebäuden<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

um, wie das Statistische<br />

Bundesamt kürzlich meldete.<br />

Ein wichtiger Bereich:<br />

Fenster und Türen. Denn drei<br />

Viertel der deutschen Wohngebäude<br />

entstanden vor 1979, ca.<br />

210 Millionen Fenster in<br />

Deutschland müssten laut einer<br />

aktuellen VFF/BF-Studie ausgetauscht<br />

werden, um sie energetisch<br />

auf den Stand der Technik<br />

zu bringen. Das merken auch<br />

die Verbraucher. Immer mehr<br />

Menschen werden angesichts<br />

der hohen Heizkosten aktiv.<br />

Denn die Investition für den<br />

Fenstertausch rentiert sich, erst<br />

recht, weil schon der steigende<br />

CO2-Preis auf fossile Wärmeenergie<br />

die Kosten des Heizens<br />

künftig weiter steigen<br />

lässt.<br />

Innovative Methoden für<br />

sauberen Fenstertausch<br />

Hinzu kommt: Mit modernen<br />

Methoden ist der Fenstertausch<br />

schnell und sauber erledigt –<br />

rechtzeitig zum nächsten Winter<br />

und vorausschauend auch<br />

für künftige Generationen. Die<br />

in Deutschland bislang am häufigsten<br />

Vorgehensweise beim<br />

Fenstertausch: Der einstufige<br />

Fenstereinbau. Nachteil dieser<br />

Methode: Jedes Mal müssen<br />

Bauanschlüsse wieder hergestellt<br />

werden. Einfacher und<br />

sauberer ist es da, wenn möglich,<br />

das Fenster auf der vorhandenen<br />

Zarge einzubauen.<br />

Der alte Rahmen wird dann von<br />

der Zarge gelöst und der neue<br />

Rahmen mit der bestehenden<br />

Zarge verschraubt.<br />

Bauanschluss erhalten<br />

Um Mauerwerk, Tapeten oder<br />

Bodenbeläge zu schonen, kommen<br />

je nach baulichen Gegebenheiten<br />

auch die Einschuboder<br />

Überschubmontage infrage,<br />

sollte keine Zarge vorhanden<br />

sein. Wichtiger Vorteil: Der<br />

Bauanschluss bleibt bestehen,<br />

was Sicherheit und Schnelligkeit<br />

beim Sanieren gut tut.<br />

Denn der bisherige Blendrahmen<br />

einschließlich der Anschlüsse<br />

bleibt erhalten. Er<br />

wird durch den Einschub von<br />

innen sozusagen aufgedoppelt.<br />

Von außen sieht der neue<br />

Blendrahmen dann aus wie der<br />

bestehende Flügelrahmen. Ausgestattet<br />

wird die Immobilie darauf<br />

aufsetzend mit modernen<br />

Fensterflügeln mit besserem<br />

Wärme-, Schall-, Einbruchschutz<br />

sowie hoher Dichtheit<br />

und verlässlicher Funktionalität.<br />

Bei diesen Verfahren muss<br />

die Fassadenverkleidung nicht<br />

weichen, da die Montage von<br />

innen erfolgt. Das spart enorm<br />

viel Zeit. Pro Fenster sind Einbauzeiten<br />

von nur einer halben<br />

Stunde keine Seltenheit. Anders<br />

sieht es aus, wenn Zarge<br />

und Rahmen komplett ausgetauscht<br />

werden. Wer sich für einen<br />

Fenstertausch mit Wechsel<br />

Fenster-Überschubmontage auf<br />

altem Holzfensterrahmen ohne<br />

Schmutz und Maurerarbeiten.<br />

Bildquelle: Finstral<br />

sämtlicher Rahmen entscheidet,<br />

ist frei in der Aufteilung<br />

aber auch Vergrößerung der<br />

Fensterflächen und des Designs.<br />

Dann muss aber auch<br />

mehr Zeit für Planung, Demontage<br />

und Einbau eingeplant<br />

werden. Dafür empfehlen sich<br />

Vorab-Montagezargen. Mit diesen<br />

auch als Einbaurahmen<br />

oder Blindstock bezeichneten<br />

Elementen lassen sich die eigentlichen<br />

Fenster erst in der<br />

‚trockenen‘ Bauphase einbauen.<br />

Das senkt das Risiko von Schäden<br />

an den neuen Fenstern und<br />

der Fassade deutlich. Ein weiterer<br />

Vorteil: Der Bauanschluss<br />

bleibt künftig beim Fenstertausch<br />

über das gesamte Gebäudeleben<br />

erhalten. „Vorausschauende<br />

Immobilienbesitzer<br />

sollten bei der Sanierung die<br />

weitere Entwicklung ihrer Immobilie<br />

im Blick haben, und<br />

damit auch künftigen etwaigen<br />

Erneuerungsbedarf“, sagt Lange.<br />

Ein Haus steht mindestens<br />

100 Jahre, die Fenster halten<br />

rund 40 Jahre.<br />

(VFF)<br />

U MZÜGE<br />

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