MK_0224-Vorschau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ZKZ 4937<br />
www.moebelkultur.de<br />
NEWS. INSIGHTS. TRENDS.<br />
PROMI-KAMPAGNE<br />
Doppelte Star-Power auf allen<br />
Kanälen: Wie musterhaus<br />
küchen Marketing neu denkt<br />
75<br />
JAHRE<br />
2| 2024<br />
PERSPEKTIVEN<br />
KRISEN MEISTERN: SCHLÜSSEL-STRATEGIEN<br />
FÜR DIE ZUKUNFT DER BRANCHE<br />
MESSE-TRENDS<br />
Von „imm cologne“ bis<br />
Ambiente & Co. in Frankfurt<br />
EU-RICHTLINIE<br />
BSH: Was der Rechtsanspruch<br />
auf Reparatur bedeutet<br />
WOHN-GLÜCK<br />
Ikea-Report: Prioritäten der<br />
Generationen im Fokus
INHALT MÄRZ<br />
TOP THEMA<br />
PERSPEKTIVEN<br />
IN DER KRISE<br />
21<br />
JUBILÄUM<br />
Wir feiern das<br />
75-jährige Bestehen<br />
von „möbel kultur“<br />
und nehmen Sie mit<br />
auf eine Reise zu den<br />
Meilensteinen und<br />
Weggefährt:innen.<br />
42<br />
MESSEFAZIT<br />
Endlich wieder eine<br />
„imm cologne“ im<br />
Januar! Die Freude<br />
war groß, wenngleich<br />
insbesondere mehr<br />
deutsche Aussteller<br />
zurückgewonnen<br />
werden müssen.<br />
4<br />
75<br />
JAHRE<br />
36<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Dr. Timo Renz, Jens Ekopf<br />
und Daniel Emmrich<br />
schlüpfen in drei Rollen,<br />
die jetzt für die Möbelund<br />
Zulieferindustrie<br />
wichtig werden.<br />
Top Thema<br />
GAME OVER ODER WACHSTUM 36<br />
Dr. Wieselhuber & Partner<br />
Jubiläum<br />
BRANCHEN-KOMPASS 21<br />
Beständig im Wandel<br />
MEILENSTEINE 22<br />
Ein Netzwerk, das bewegt<br />
GLÜCKWÜNSCHE 26<br />
Was die Branche zu schätzen weiß<br />
INTERVIEW 30<br />
Entwicklung des Konsumverhaltens<br />
imm cologne<br />
MESSEFAZIT 42<br />
Zwei Seiten einer Medaille<br />
HERSTELLER & MARKEN 44<br />
Frische Trends im Möbelbereich<br />
NEUES PRODUKTSEGMENT 48<br />
Polipol punktet auf der Messe<br />
POLSTERMÖBEL-NEWS 50<br />
Organisch und kuschelig<br />
KI-BASIERTE PROZESSE 53<br />
SHD setzt neue Maßstäbe<br />
SUMMIT 2024 54<br />
Perspektiven für die Branche<br />
ORT ZUM NETZWERKEN 56<br />
Gute Stimmung in den Hallen<br />
FULL HOUSE IN DER FLORA 60<br />
Musterring-Party: Celebrate Life<br />
Messe<br />
HEIMTEXTIL 62<br />
KI und Produktdesign<br />
DOMOTEX 63<br />
Nachhaltigkeit im Fokus<br />
Verbände<br />
MARKETING PERFEKT PLANEN 32<br />
Zielgruppen-Analyse des EMV<br />
60 JAHRE MITTELSTAND 34<br />
Jubiläum: Einrichtungspartnerring VME<br />
Küche<br />
MHK: PROMI-KAMPAGNE 66<br />
Mit den Stars auf Sendung<br />
REKLAMATIONEN IM GRIFF 68<br />
Küchen Aktuell setzt auf digitale Lösung<br />
TREND-GIPFEL IN ST. JOHANN 72<br />
Showtime bei Egger & Friends<br />
KÜCHEN-NEWS 74<br />
Nobilias Montage-Offensive u.a.<br />
2/2024
19<br />
EU-RICHTLINIE<br />
Was der Rechtsanspruch<br />
auf Reparatur für Hersteller<br />
weißer Ware bedeutet, erklärt<br />
Christine Betz, CSO bei<br />
BSH Hausgeräte.<br />
READY FOR<br />
COGITO RETAIL 4.0<br />
Um wettbewerbsfähig zu sein,<br />
sind digitale, effiziente und mobile<br />
Prozesse unerlässlich.<br />
Die grafische Warenwirtschaft Cogito<br />
Retail 4.0 erfüllt die Anforderungen<br />
auf der Plattform IBM System I / DB2.<br />
So werden Mehrwerte geschaffen, die<br />
Ihnen klare Vorteile bringen.<br />
54 MÖGLICHKEITEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Wie kann sich die Branche den Herausforderungen<br />
stellen? Antworten lieferten hochkarätige Expert:innen<br />
beim „imm cologne Summit 2024“.<br />
QR-Code scannen und<br />
Kontakt aufnehmen<br />
68<br />
REKLAMATIONEN<br />
Weniger Fehler – mehr<br />
Marge und höhere Kundenzufriedenheit.<br />
Nach diesem<br />
Motto setzt Küchen Aktuell<br />
derzeit eine digitale Lösung<br />
zur Montageabwicklung um.<br />
. READY<br />
FOR<br />
.<br />
CR 4.0<br />
. READY<br />
FOR<br />
.
INHALT MÄRZ<br />
82<br />
ZUHAUSE IM GLÜCK<br />
Wie leben die Menschen hierzulande<br />
und was macht sie glücklich? Dieser<br />
Frage ist Ikea in seinem „Life at<br />
Home Report“ nachgegangen.<br />
Handel<br />
KEINE ZEIT VERLIEREN! 76<br />
Schultze & Braun über den Krisenfall<br />
NAH AM KUNDEN 78<br />
30 Jahre Lemm-Werbung<br />
ZUHAUSE IM GLÜCK 82<br />
Ikea-Report: Wie Menschen wohnen<br />
Go Green<br />
NATURNAHES KAUFERLEBNIS 84<br />
Grüne Erde gestaltet Berliner Store neu<br />
DELEGATED ACTS VOR DEM START 86<br />
Timeline für die Circular Economy<br />
Schlafen<br />
6<br />
84<br />
NATURNAH<br />
Seinen 40. Geburtstag<br />
hat Grüne Erde<br />
zum Anlass genommen,<br />
den eigenen<br />
Store in Berlin zu<br />
vergrößern und umzubauen.<br />
88<br />
GEMEINSAM<br />
Im „Sleep“-Segment<br />
präsentierten sich<br />
nur drei deutsche<br />
Hersteller in Köln.<br />
Das soll sich 2025<br />
wieder ändern – ein<br />
Schulterschluss<br />
ist gefragt.<br />
SCHULTERSCHLUSS IST GEFRAGT 88<br />
Sleep-Segment auf der „imm cologne“<br />
DER KICK-OFF ZUM UMDENKEN 91<br />
Digitaler Produktpass von Schlaraffia<br />
CHARAKTERSTARKE AUFTRITTE 92<br />
Betten in Köln<br />
ENTSPANNTER BRANCHEN-TALK 94<br />
Sleep-Party & People<br />
Lifestyle<br />
MESSETRIO BAUT POSITION AUS 96<br />
Ambiente, Christma- & Creativeworld<br />
SOFTE TÖNE & STRUKTUREN 102<br />
Ambiente-Trends<br />
GUTE STIMMUNG IN FRANKFURT104<br />
Ambiente-Treffpunkte<br />
CANDY X-MAS & DSCHUNGEL 106<br />
Wo Dekoträume wahr werden<br />
TRENDSETTER MIT FUNKTION 108<br />
Kitchen Innovation Award 2024<br />
STARKER START 109<br />
Maison & Objet 2024 in Paris<br />
In jeder Ausgabe<br />
Foto des Monats 8<br />
Aktuell10<br />
Leute14<br />
Im Gespräch: Reparatur-Richtlinie 19<br />
Karriere: Video für Employer Branding110<br />
Möfa112<br />
Stellenangebote114<br />
Impressum 117<br />
Inspiration118<br />
2/2024
76<br />
SCHNELL HANDELN<br />
Alexander Eggen von Schultze &<br />
Braun erläutert, welche Möglichkeiten<br />
es für Firmen gibt, eine wirtschaftlichen<br />
Krise zu bewältigen.<br />
96<br />
MESSETRIO<br />
Wenn sich in Frankfurt die<br />
Tore für Konsumgüter öffnen,<br />
kommt die Welt. Und das<br />
Motto „Celebrating Business<br />
Together“ ist aufgegangen.<br />
STARS AUF SENDUNG<br />
Das Powerprogramm für 2024: Mit den<br />
Zarrella-Brüdern zeigt jetzt „musterhaus<br />
küchen“, wo<br />
„das echte Leben<br />
kocht“ – und setzt<br />
dabei auf quotenstarke<br />
Präsenz der<br />
Handelsmarke in<br />
allen Medien.
FOTO DES MONATS<br />
Foto: Friedrich Gerlach<br />
8<br />
2/2024
GEWINNER-KONZEPT<br />
DESIGN TRIFFT<br />
MOBILITÄT<br />
Ein preisgekröntes Projekt stach auf der „imm cologne“ im<br />
Pure Talents Contest besonders hervor: die 4 qm große, mobile<br />
Sauna „MFG“. Entworfen von Sophia Reißenweber, Friedrich<br />
Gerlach und Emil Löber bietet diese Mikroarchitektur eine<br />
innovative Lösung für das Leben in städtischen Räumen mit<br />
begrenztem Platzangebot, wobei die Konstruktion von nur<br />
drei Personen bewegt werden kann. Die Verwendung von<br />
Altholz als Energiequelle unterstreicht das nachhaltige<br />
Konzept. Eine moderne Interpretation von Design,<br />
Funktionalität und Umweltbewusstsein.<br />
www.mobilfuergelassenheit.de<br />
9
AKTUELL WAS DIE BRANCHE BEWEGT<br />
BEITRAG DES MONATS<br />
Digital Award<br />
FACEBOOK-TOP 20<br />
Überholmanöver<br />
TOP 1: IKEA<br />
32,5<br />
Mio. Follower<br />
Foto: Ballerina<br />
DIE IDEE<br />
„Nachdem wir uns mit unserem<br />
verzahnten Marketing in den<br />
letzten Jahren stark mit dem Thema<br />
Händler- WEB-Seiten beschäftigt<br />
haben, bieten wir unseren Partnern<br />
nun ein neues Marketinginstrument<br />
im Bereich der Social-Media an“, lädt<br />
Ballerina-Geschäftsführerin Heidrun<br />
Brinkmeyer zum neuen Wettbewerb<br />
um den „Ballerina Digital-Award“ ein.<br />
TEILNAHMEBEDINGUNGEN<br />
Teilnehmen können alle, die ab<br />
01.02.2024 als anerkannter Ballerina-<br />
Stützpunkt-Händler in Deutschland<br />
in der Händlersuche auf der<br />
offiziellen Website www.ballerina.<br />
de gelistet sind. Bis zum 31.03.2024<br />
können sie sich über eine dafür eingerichtete<br />
Bewerbungswebsite im<br />
Ballerina Extranet anmelden.<br />
DIE KRITERIEN<br />
Im Fokus der Bewertung steht die<br />
kreative und qualitativ hochwertige<br />
Präsentation der Marke Ballerina bei<br />
digitalen Aktivitäten zwischen dem<br />
01.05.2024 und dem 30.08.2024.<br />
Hierzu zählen sowohl die Webseite<br />
des Händlers als auch die Aktivitäten<br />
in den sozialen Medien. Kriterien<br />
sind Kreativität, Kontinuität und<br />
Qualität. Die drei bestplatzierten<br />
Händler erhalten Geldpreise sowie<br />
einen Award-Pokal mit der Urkunde<br />
zur werblichen Nutzung.<br />
www.ballerina.de<br />
Marke Fans Differenz Seit Händlerart<br />
1 Ikea 32.527.947 28.328 12 / 2012 Filialist<br />
2 Kare Design 2.332.504 11.129 1 / 2010 Franchise & Shop-in-Shop<br />
3 BoConcept 1.115.205 1.591 6 / 2014 Franchise & Shop-in-Shop<br />
4 Roller 916.667 144 10 / 2012 Filialist/Discounter<br />
5 XXXL Deutschland 742.625 226 5 / 2014 Filialist<br />
6 Poco 610.703 -25 1 / 2011 Filialist/Discounter<br />
7 Westwing 378.061 -123 7 / 2011 Shoppingclub<br />
8 Höffner 348.585 59 2 / 2011 Filialist<br />
9 Monoqi 338.950 861 12 / 2011 Shoppingclub<br />
10 Mömax 317.560 131 7 / 2011 Filialist<br />
11 Möbel Boss 274.840 402 11 / 2015 Filialist/Discounter<br />
12 Jysk 267.464 165 9 / 2015 Filialist<br />
13 Home24 267.322 299 1 / 2012 Internet-Pure-Player<br />
14 Trends by Ostermann 195.429 -137 3 / 2011 Junges Wohnen<br />
15 Porta 181.544 -14 10 / 2011 Filialist<br />
16 Segmüller 163.048 -30 10 / 2014 Lokaler Händler<br />
17 Massivmoebel24 162.123 -141 10 / 2010 Internet-Pure-Player<br />
18 Interliving 136.497 677 4 / 2016 Verbandseigenmarke<br />
19 Ostermann 112.147 -62 8 / 2010 Lokaler Händler<br />
20 Delife 110.230 -79 2 / 2010 Internet-Pure-Player<br />
PREISENTWICKLUNG GARTENMÖBEL<br />
ÜBERS JAHR GÜNSTIGER GEWORDEN<br />
Gartenmöbel sind im Jahre 2023 über die Zeit deutlich<br />
günstiger geworden – in der Spitze lag der Verkaufspreis<br />
12 % unter dem Ausgangswert vom 01.01.2023.<br />
Ein Grund könnte sein, dass der Lagerbestand aus dem<br />
Corona-Jahr 2022 noch in den Hallen „schlummerte“<br />
und „untergebracht“ werden musste.<br />
www.moebel.de<br />
100 %<br />
(Januar 2023)<br />
Nach langem Ringen um Facebook-<br />
Follower hat es Jysk endlich geschafft<br />
und ist im Facebook-Ranking von<br />
„möbel kultur“ und Medienpark von<br />
Platz 13 auf Rang 12 aufgestiegen. Damit<br />
hat der dänische Filialist Home24 mit<br />
142 Fans mehr überholt.<br />
Nach einem ordentlichen Fanzahlen-<br />
Einbruch bei Branchenprimus Ikea,<br />
konnte das schwedische Einrichtungshaus<br />
im Januar wieder gut punkten und<br />
setzt sich weiterhin an der Spitze mit<br />
mehr als 32,5 Mio. Followern fest. Zu<br />
den Verlierern zählt in diesem Monat<br />
XXXL Deutschland – meistens ein<br />
Fan-Zuwachs im hohen vierstelligen<br />
Bereich, konnte der Einrichter mit dem<br />
roten Stuhl nur knapp 230 neue Follower<br />
dazugewinnen.<br />
www.medienpark.net<br />
powered by<br />
12<br />
2/2024
6,4 %<br />
FRANKREICH<br />
7,4 %<br />
UK<br />
Temu<br />
Downloads<br />
Mai 2023<br />
6,0 %<br />
DEUTSCHLAND<br />
4,6 %<br />
12,9 %<br />
MEXIKO<br />
Quelle: Business of Apps<br />
SPANIEN<br />
9,8 %<br />
ANDERE<br />
53,0 %<br />
USA<br />
VDM<br />
UMSÄTZE SINKEN 2023<br />
UM 4,3 PROZENT<br />
Die deutsche Möbelindustrie hat im<br />
vergangenen Jahr laut amtlichen Zahlen<br />
rund 18 Mrd. Euro umgesetzt, 4,3 Prozent<br />
weniger als im Vorjahr. Sowohl auf dem<br />
Heimatmarkt (-4,6 Prozent) als auch im<br />
Auslandsgeschäft (-3,6 Prozent) entwickelte<br />
sich der Umsatz rückläufig. Die Nachfrage<br />
brach vor allem im zweiten Halbjahr ein.<br />
Die Exportquote belief sich auf 33, 4 Prozent.<br />
„Die Auftragslage bleibt auch zu<br />
Beginn des laufenden Jahres angespannt“,<br />
sagte VDM-Geschäftsführer Jan Kurth.<br />
www.moebelindustrie.de<br />
Illsutration: Shutterstock/Mushakesa<br />
TEMU-DOWNLOADS IN DEUTSCHLAND SCHON BEI 6 PROZENT<br />
Interesse für Plattform steigt<br />
Der Erfolgszug von Temu ist unverkennbar: Der chinesische Online-Marktplatz<br />
hat inzwischen eine große Fanbase entwickelt und belegt Platz 1<br />
unter den Gratis-Apps. 53 Prozent der App-Downloads stammen laut Business<br />
of Apps aus den USA, aber auch in Deutschland sind es schon stolze<br />
6 Prozent. Jeder vierte Deutsche bestellt bereits bei Temu. Auch wenn die<br />
App immer beliebter wird, ist sie nicht unumstritten. Der HDE kritisiert<br />
die Wettbewerbsverzerrungen, weil Temu massenhaft Waren auf den Markt<br />
bringe, die gegen sämtliche Vorschriften verstoßen. Und Check Point weist<br />
aktuell auf gefälschte Werbe geschenkcodes hin, die im Netz kursieren.<br />
www.checkpoint.com<br />
ZAHL DES MONATS<br />
75.366<br />
Im Jahr 2023 waren im Durchschnitt<br />
rund 75.366 Personen in den Betrieben<br />
der Möbelindustrie mit 50 und mehr<br />
Beschäftigten tätig. Damit ging die<br />
Zahl der Beschäftigten gegenüber<br />
2022 um 3,75 Prozent zurück. Die<br />
Küchenmöbel, verzeichneten hingegen<br />
einen Anstieg bei den Beschäftigten.<br />
TOP 10 IM JAN./FEB.<br />
Meistgelesene News auf<br />
moebelkultur.de<br />
10<br />
0<br />
Geschäftslage<br />
Geschäftsklima<br />
Geschäftserwartungen 6 Monate<br />
1 Warendorfer Küchen:<br />
Endgültiges Aus – aber das Interesse bleibt<br />
2 Nolte Möbel:<br />
Sanierungskonzept erarbeitet<br />
3 Rolf Benz Contract<br />
Einer der größten Einzelaufträge<br />
4 Poco:<br />
Doppelter Einkaufsleiter-Wechsel<br />
5 W.Schillig:<br />
So geht es weiter<br />
6 Miele:<br />
2.700 Arbeitsplätze betroffen<br />
7 Zahl der Woche:<br />
Mehr Insolvenzen in der Möbelindustrie<br />
8 Gwinner:<br />
Markenrechte gehen an Radon<br />
9 Nobilia & Montas:<br />
Einzigartige Service-Offensive<br />
10 Kvik:<br />
Schließt in HH-Bergedorf<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
2/23 3/23 4/23 5/23 6/23 7/23 8/23 9/23 10/23 11/23 12/23 1/24<br />
IFO-GESCHÄFTSKLIMA-INDEX MÖBELINDUSTRIE<br />
Verbesserte Stimmung<br />
Das Geschäftsklima in den deutschen Möbelunternehmen hat sich laut Ifo-Institut<br />
verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar um 6,4 Punkte auf<br />
-13,6 Punkte gestiegen. Zwar konnte sich die zukünftige Geschäftserwartungen<br />
insgesamt etwas stabilisieren, allerdings bleiben sie auf einem niedrigen Niveau<br />
und liegen aktuell bei -6,1 Punkte.<br />
13
TOP THEMA<br />
DREI POSITIONEN VON DR. WIESELHUBER & PARTNER<br />
ZWISCHEN GAME OVER<br />
UND WACHSTUM<br />
Im täglichen Doing der Unternehmensberatung beschäftigen sich Dr. Timo Renz, Jens Ekopf<br />
und Daniel Emmrich mit vielen Herausforderungen. Für die „möbel kultur“ schlüpfen sie in<br />
drei Rollen, die jetzt für die Möbel- und Zulieferindustrie wichtig werden.<br />
DER<br />
PERFORMER<br />
DER<br />
STRATEGE<br />
36<br />
2/2024
3 FRAGEN AN DR. TIMO RENZ,<br />
DER STRATEGE<br />
<strong>MK</strong> Herr Dr. Renz, Sie haben einen<br />
optimistischen Blick auf die Möbelindustrie.<br />
Was hat solide Unternehmen<br />
in den letzten Jahren stark<br />
gemacht und wie viele haben wir<br />
davon in der Branche?<br />
DR. TIMO RENZ Ich möchte nichts schönreden.<br />
Die Zeiten für die Möbelbranche<br />
in Deutschland sind angesichts rückläufiger<br />
Mengen und steigender Kosten sehr<br />
anspruchsvoll. Und doch sind einige Zulieferer,<br />
zum Beispiel im Bereich Holz und<br />
Beschläge, einige Küchenhersteller sowie<br />
einzelne Unternehmen anderer Segmente<br />
in den vergangenen drei bis vier Jahren<br />
gewachsen. Für diese zunehmend international<br />
aufgestellten Unternehmen ist<br />
eine schlechte Konjunktur, die ja vor allem<br />
ein deutsches Phänomen ist, keine echte<br />
Bedrohung.<br />
Sie haben es geschafft auch in widrigen<br />
Zeiten ihre Kunden zuverlässig mit hoher<br />
Qualität zu beliefern. Mit innovativen, differenzierenden<br />
Produkten und Services<br />
sowie durch internationale Initiativen<br />
bzw. Investitionen konnten sie weltweit<br />
Marktanteile in ihren Segmenten gewinnen.<br />
Immer im Blick: Effizienz und Kosten<br />
für ertragsstarkes Wachstum und eine<br />
hohe Eigenkapitalausstattung. Das macht<br />
sie stärker, unabhängiger, robuster. Chancen,<br />
die sich durch Schwächen anderer<br />
ergeben, sollten jetzt strategisch genutzt<br />
werden. Diese Unternehmen können z.B.<br />
in Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit<br />
und Künstliche Intelligenz investieren.<br />
So wächst ihr Vorsprung!<br />
Viele Gespräche mit den Einkaufsverbänden<br />
deuten darauf hin, dass diese<br />
künftig noch konzentrierter ordern.<br />
Welche Voraussetzungen muss ein<br />
Unternehmen aus Ihrer Sicht erfüllen,<br />
um zu den Gewinnern zu gehören?<br />
DR. TIMO RENZ Die Einkaufsverbände wollen<br />
seit jeher in erster Linie Lieferanten,<br />
die ein attraktives, innovatives Sortiment<br />
schnell, pünktlich und reklamationsfrei<br />
liefern. Exklusivitäten z.B. für Eigenmarken<br />
des Handels bzw. Verbandsmodelle helfen<br />
außerdem. Die erwarteten „besten Preise<br />
und Konditionen“ kann nur liefern, wer<br />
sehr produktiv, effizient und kostengünstig<br />
arbeitet.<br />
INFOS<br />
• Dr. Wieselhuber & Partner ist seit 1986<br />
die führende Unternehmensberatung<br />
für Familienunternehmen des gehobenen<br />
Mittelstandes im produzierenden<br />
Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor.<br />
• Kontakt: info@wieselhuber.de<br />
www.wieselhuber.de<br />
DER<br />
SANIERER<br />
Fotos: Melissa Bungartz –<br />
Fotografie Erleben,<br />
Bearbeitung möbel kultur<br />
37
IMM POLSTER<br />
POLSTER<br />
ORGANISCH &<br />
KUSCHELIG<br />
FREIFRAU<br />
Gestaltungsfreiheit<br />
Einen Mix aus weichem Sitzkomfort und klassischem Design verkörpert „Mia“<br />
von Freifrau. Aus der Feder des Designers Ilja Huber zeichnet sich das Sofasystem<br />
durch seine Baukasten-Konzeption aus, die elf verschiedene Module<br />
umfasst. Rücken- und Armlehnen sind flexibel positionierbar, sodass das<br />
Polstermöbel den individuellen Wünschen und Umgebungen in Größe und<br />
Form angepasst werden kann. Freistehende Sessel sowie ergänzbare Kissen<br />
runden das Programm ab. www.freifrau.com<br />
PODE<br />
INTERNATIONALE<br />
KOLLEKTION<br />
Mit „Balini“ präsentiert Pode in Halle 3.2<br />
einen farbenfrohen Clubsessel in 80-er<br />
Jahre Retro-Anmutung, der vor allem<br />
durch seine handwerklichen Ziernähte<br />
auffällt. Der Entwurf von Meike Harde<br />
kann in mehreren Varianten sowie jeder<br />
Farbe und Polsterung ausgeführt werden.<br />
Passend zum Sessel entwarf die Kölnerin<br />
den Hocker „Banzi“, der in verschiedenen<br />
Breiten mit sechs oder acht Ziernähten erhältlich<br />
ist. Insgesamt wird die Kollektion<br />
des niederländischen Labels zunehmend<br />
internationaler.<br />
www.pode.eu<br />
BIELEFELDER<br />
WERKSTÄTTEN<br />
GANZHEITLICHE<br />
WOHNKONZEPTE<br />
Eine positive Bilanz für 2023<br />
ziehen die Bielefelder Werkstätten.<br />
Das Unternehmen<br />
sieht sich nicht mehr nur als<br />
reiner Polstermöbelhersteller sondern<br />
als Einrichtungsmarke, die ganzheitliche<br />
Wohnkonzepte anbietet. Um dies zu unterstreichen,<br />
hatten die Bielefelder auf ihrem Messestand drei Appartments<br />
in unterschiedlichen Stilen eingerichtet – inklusive Leuchten und<br />
Teppichen. Frisch in der Kollektion ist u.a. der Sessel „Nimbo“<br />
(Foto). Im organischen, skulpturalen Design verfügt das Möbel<br />
über eine weiche Polsterung. Diese Weichheit wird optisch von<br />
der Form des Sockels unterstrichen.<br />
www.bielefelder-werkstaetten.jab.de<br />
SANSIBAR<br />
ERSTE MESSE FÜR DIE<br />
LIVING-COLLECTION<br />
Sehr zufrieden mit dem Feedback zu<br />
Marke und Vermarktung auf der ersten<br />
Möbelmesse zeigte sich Florian M.<br />
Rüffin, Geschäftsführer von Sansibar<br />
Living. Präsentiert wurden Polstermöbel<br />
wie Sofas und Sessel sowie<br />
Möbel für Schlaf- und Esszimmer im<br />
nordisch-skandinavischen Look.<br />
www.sansibar-living.de<br />
50<br />
2/2024
IP DESIGN<br />
Markanter Charakter<br />
Ästhetische Wertigkeit und ein dazu passendes Maß an Skulpturalität und<br />
Lässigkeit verkörpert „Loop“. Das Sofa, das Werner Aisslinger für IP Design<br />
kreiert hat, setzt nicht auf kurzlebige Trends, sondern zeigt sich zeitlos<br />
modern. Entsprechend ging das Möbel auch als eines der Messehighlights<br />
der Bielefelder an den Start und erntete positive Resonanzen. Charakteristisch<br />
für das Modell ist die markante halbrunde nach innen gewölbte<br />
Rückenlehne, die als umlaufende „Rolle“ die horizontale Linienführung<br />
betont. Als weitere Neuheiten präsentierte IP Design den Funktionssessel<br />
„Daydreamer“ in Kuschel-Optik sowie den drehbaren Solitär „Allrounder“<br />
mit stufenlos einstellbarem Rückenkissen und Neigefunktion.<br />
www.ipdesign.jab.de<br />
INNOVATION LIVING<br />
SCHLAFSOFAS UND<br />
STOFFE IM FOKUS<br />
Über große Zustimmung für seinem<br />
„imm“-Auftritt freute sich Innovation<br />
Living. So konnten die Dänen auf ihrem<br />
Stand zahlreiche internationale Besucher<br />
begrüßen. Für die Messe hatte der Hersteller<br />
sechs neue Stoffe im Gepäck. Und<br />
natürlich funktionale Schlafsofas – u.a. ein<br />
Modell mit zwei verstellbaren Achsen für<br />
Liegefläche und Kopfteil (Foto).<br />
www.innovationliving.com<br />
KFF<br />
Grüne Kollektion<br />
Eine gute Besucherresonanz verzeichnete Het Anker. Die<br />
Niederländer waren in Halle 10.2 vertreten und mit dem<br />
Standort sehr zufrieden. Zur „imm cologne“ hatte das<br />
Unternehmen ganz neu die ökologische Modellreihe<br />
„Anker one“ im Gepäck, die nahezu komplett recycelbar<br />
ist. Alle Produkte der Linie kommen mit einem Nachhaltigkeits-Zertifikat<br />
daher. So auch die Elementgruppe „Brass“<br />
(Foto) mit austauschbaren Polstern. Darüber hinaus können<br />
auch die Bezüge bei Bedarf abgenommen werden.<br />
www.het-anker.nl<br />
Blütengleich<br />
Weiteren Zuwachs hat die „Gaia“-Familie von KFF<br />
bekommen: „Gaia Divano“. Zu dem bequemen, drehbaren<br />
Loungesessel gehört ein Ottomane, der sich wie ein<br />
passendes Puzzleteil an den Lounger anschmiegt, seine<br />
Rundungen aufnimmt und die Sitzfläche bequem erweitert.<br />
Sieben soft und casual gepolsterte Rückenelemente, die<br />
angenehm und leicht nachgeben, komplettieren das<br />
Programm. Mit dem Entwurf setzt die Designerin Monica<br />
Armani ihre Assoziation des „Hineinfallenlassens in eine<br />
Blüte“ um. www.kff.de<br />
HET ANKER<br />
51
IMM SUMMIT<br />
Beim „imm“-Gipfel diskutierten<br />
Expert:innen aus<br />
Politik, Handel, Industrie,<br />
Kreativwirtschaft sowie<br />
Verbänden Lösungen für<br />
die Möbelbranche.<br />
Auf großes Interesse traf der<br />
„imm cologne Summit<br />
2024“ von Koelnmesse, VDM<br />
und BVDM, der sich am 16.<br />
Januar mit den Zukunftsperspektiven<br />
für die Branche beschäftigte.<br />
Nach der Begrüßung durch Christian Haeser,<br />
Geschäftsführer des Handelsverbandes<br />
Möbel und Küchen, VDM-Geschäftsführer<br />
Jan Kurth und Koelnmesse-Geschäftsführer<br />
Oliver Frese ging es um die aktuelle Lage<br />
und Prognosen. Wie es den Konsumgütersegmenten<br />
geht und was die Politik unternimmt,<br />
erörterte Dr. Henning Wins, Leiter<br />
des Referats Investitionsgüterindustrie,<br />
Konsumgüterindustrie beim Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz.<br />
Sein Fazit: Nach politischen Maßnahmen<br />
hinsichtlich der Konjunkturschwäche entstehe<br />
eine neue Dynamik. Diese beträfe vor<br />
allem Inflationsrückgang, Zinssenkungen<br />
und ausländischen Nachfrageanstieg, und<br />
werde auch Nachholeffekte bei Konsum<br />
und Möbelkauf nach sich ziehen.<br />
KLEINERE FLÄCHEN GEFRAGT<br />
Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft<br />
und den Wohnungsbau nahm Prof.<br />
Dr. Michael Voigtländer vom Institut der<br />
deutschen Wirtschaft unter die Lupe.<br />
Er betonte, dass 2024 weiter schwierige<br />
Bedingungen für die Branche herrschen<br />
werden. Es gebe aber Grund zur Hoffnung:<br />
So stabilisieren sich die Wohnungspreise<br />
bereits wieder. Zudem würden die Transaktionen<br />
z.B. durch die Anpassung an das<br />
Zinsniveau wieder ansteigen, wobei die<br />
Nachfrage nach kleineren Flächen steige,<br />
GIPFEL-DISKUSSION<br />
PERSPEKTIVEN<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Wie kann sich die Einrichtungsbranche für die Zukunft rüsten? Und wie lassen sich<br />
innovative Konzepte in die Praxis umsetzen? Antworten darauf lieferten hochkarätige<br />
Speaker:innen beim „imm cologne Summit 2024“.<br />
54<br />
2/2024
der begrenzte Raum also effizienter<br />
genutzt werden müssten – eine Chance<br />
für höherwertige Möbel und Design.<br />
OMNICHANNEL MIT STRATEGIE<br />
Wie kann der Handel trotz Flaute Nachfrage<br />
wecken? Laut Boris Hedde, Geschäftsführer<br />
des Instituts für Handelsforschung<br />
(IFH), gehöre eine gute Omnichannel-Strategie<br />
zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren.<br />
Dabei sei „Passgenauigkeit Trumpf“, denn<br />
nicht alle Omnichannel-Möglichkeiten<br />
sind im Möbelsegment sinnvoll. Während<br />
Live-Beratung „eher ein Flop“ sei, setzen<br />
Verbraucher:innen „Click & Collect“<br />
sowie Lieferservices inzwischen voraus.<br />
Gleichzeitig sollten Händler Kund:innen<br />
dort abholen, wo sie „gerade emotional<br />
stehen“. Etwa der Kauf-Verunsicherung<br />
mit Dienstleistungen wie „Buy now pay<br />
later“ sowie Reparatur- oder Second-Hand-<br />
Angeboten begegnen. Zusammengefasst:<br />
„Die Antwort für 2024 ist Service, Service,<br />
Service“, betonte Boris Hedde.<br />
Dass ein möglicher Weg aus der Krise<br />
die Internationalisierung ist, zeigte Alexander<br />
Schramm, COO von Benuta, auf. Der<br />
deutsche Online-Pure-Player ist seit 2008 in<br />
14 Ländern durchgestartet. Um im Ausland<br />
Erfolg zu haben, sei zunächst eine eingehende<br />
Marktrecherche entscheidend. Der<br />
Online-Shop müsse in die jeweilige Landesspreche<br />
übersetzt werden, Kundenservice,<br />
Logistik, Steuersätze, IT und Marketing<br />
angepasst sein. Ein zentraler Punkt: das<br />
Payment. Benuta arbeitet hierbei mit Adyen<br />
Munich zusammen. Ohne einen solchen<br />
Provider müsste das Unternehmen in jedem<br />
Land die Zahlungsmethoden recherchieren<br />
und Verträge mit den Anbietern abschließen.<br />
Das Diskussionpanel mit den Vortragenden<br />
sowie Bretz-Geschäftsführerin Carolin<br />
Kutzera und Dirk Hardeck, Geschäftsführer<br />
Hardeck Möbel, schloss den Summit. Kutzera<br />
unterstrich, dass Handel und Hersteller<br />
gerade jetzt Impulse setzen und frische Präsentationsformen<br />
finden müssen. Aktionen<br />
spielen dabei weiterhin eine große Rolle,<br />
erklärte Hardeck. City-Lagen als Zukunftsmodell?<br />
Alexander Schramm bezweifelte<br />
dies. Denn wenn Auswahl lediglich über<br />
QR-Codes zu erleben sei, könne der Endkunde<br />
direkt im E-Commerce bleiben.<br />
KOMBINATIONS-MODELLE<br />
Kopplungseffekte, also die Verbindung von<br />
Möbeln mit anderen Warengruppen, böten<br />
Potenzial. „Sie sind inhaltlich sehr interessant,<br />
aber hochkomplex“, so Dirk Hardeck.<br />
Carolin Kutzera nannte ein gelungenes<br />
Beispiel: In den Niederlanden vertreibt<br />
ein Elektrofachhändler seit kurzem Bretz-<br />
Sofas. „Und das mit großem Erfolg.“ Auf die<br />
Frage, wie die Branche in fünf Jahren aussehen<br />
wird, betonte Kutzera: „Multichannel<br />
ist dann überall.“ Für Hardeck ist klar: „Die<br />
Flächen sind eher kleiner, Virtual Reality<br />
ist fester Bestandteil des Planungsprozesses<br />
und das Thema ,Service‘ hat einen Wert,<br />
der kommuniziert und bepreist wird.“<br />
Abschließend erklärte Schramm: „In fünf<br />
Jahren ist die Welt noch schnelllebiger und<br />
die Möbelbranche muss die Geschwindigkeit<br />
mitgehen.“ Die Herausforderungen<br />
werden also nicht kleiner. Aber wer sie als<br />
Chancen begreift, wird erfolgreich sein.<br />
<br />
SILJA BERNARD, GABRIELE MÜHLEN<br />
55
IMM PEOPLE<br />
GUTE STIMMUNG IN DEN HALLEN<br />
DER IDEALE ORT ZUM<br />
NETZWERKEN<br />
Intensiver Austausch stand bei der ersten „imm cologne“<br />
nach vier Jahren im Januar wieder auf dem Programm.<br />
1<br />
2<br />
1 Die „Sleep Happy Hour“,<br />
zu der die Koelnmesse und<br />
der Fachverband Matratzen-<br />
Industrie geladen hatten,<br />
ließen sich Bernd Sanden,<br />
Director „imm cologne“,<br />
Oliver Frese, GF Koelnmesse,<br />
und Matthias Pollmann,<br />
Vice President Trade Fair<br />
Management Koelnmesse<br />
(v.l.), nicht entgehen.<br />
2 Will seine Partnerschaften<br />
im In- und Ausland weiter<br />
ausbauen: Stefan Finzel,<br />
Geschäftsführer Finori.<br />
3<br />
3 Wolfgang Kettnaker, GF Kettnaker, im<br />
Gespräch mit „möbel kultur“-Redakteurin<br />
Rita Breer über die Gemeinschaftspräsentation<br />
in Halle 1.2.<br />
4 Peter Kläne, EMEA Manufacturing<br />
Marketing Manager bei Cyncly, zeigte sich<br />
sehr zufrieden mit der Messe. Die Experten<br />
für branchenspezifische End-to-End-Lösungen<br />
konnten zahlreiche gute Gespräche führen.<br />
4<br />
5<br />
5 Die Signet-Geschäftsführer<br />
Thomas Schlosser<br />
(verantwortlich für<br />
Produktentwicklung,<br />
Marketing und<br />
Private Label, r.)<br />
und Holger Bitzer<br />
(verantwortlich für<br />
den Vertrieb) freuten<br />
sich, über eine<br />
erfolgreiche „imm“.<br />
2023 konnten die<br />
Oberfranken mit<br />
einem leichten Plus<br />
abschließen. Weiteres<br />
Wachstumspotenzial<br />
bietet u.a.<br />
das Segment der<br />
Betten.<br />
56<br />
2/2024
6<br />
6 Beim exklusiven Get-together<br />
von Schöner Wohnen dabei: Dick<br />
Spierenburg, Creative Director der<br />
imm cologne, sowie Moderatorin<br />
und Innenarchitektin Eva Brenner.<br />
7 Seit dem 1. November 2023 ist<br />
Carsten Staufenbiel zurück bei<br />
Tvilum. In seiner Position als<br />
Regional Sales Manager ist es<br />
seine Aufgabe, das Unternehmen<br />
neu zu positionieren und in den<br />
an vertrauten Märkten zu stärken.<br />
7<br />
8<br />
9<br />
9 Glück beim Drehen des Farbrades: Theres<br />
Sudbrock, Geschäftsführerin Sudbrock, setzt<br />
auf harmonische Kombinationen.<br />
10 Als Gemeinschaftsprojekt haben Brühl-<br />
Geschäftsführer Roland Meyer-Brühl und seine<br />
Tochter, Designerin Kati Meyer-Brühl, das Ecksofa<br />
„Aoyama“ entworfen. Dabei verbanden die beiden<br />
ein kubisches Design mit weichen Polsterflächen.<br />
8 Natuzzi feiert seinen 65. Geburtstag<br />
und will mit Monobrand-Stores<br />
in Deutschland Gas<br />
geben. Dafür suchen Vertriebsleiter<br />
Lars Pierau, CCO Dr. Gianluca<br />
und Henning Niendieker,<br />
Verkaufsleiter Süddeutschland<br />
(v.l.), noch Partner.<br />
10<br />
57
KÜCHE<br />
HAND IN HAND BEIM MONTAGEMANAGEMENT<br />
REKLAMATIONEN<br />
DIGITAL IM GRIFF<br />
Weniger Fehler – mehr Marge und höhere Kundenzufriedenheit.<br />
Nach diesem Motto setzt Küchen Aktuell derzeit mit dem Herforder<br />
Start-up Snag Tal eine digitale Lösung zur Montageabwicklung um.<br />
Als geschäftsführender<br />
Gesellschafter verantwortlich<br />
für die Digitalisierung,<br />
suchte Sascha Küpers nach<br />
einem Tool, um die Rekla-<br />
Quote von Küchen Aktuell<br />
mit seinen 17 Fachmärkten<br />
und 12 Montagestützpunkten<br />
einzudämmen.<br />
„Fehler passieren, aber wenn<br />
sie sich wiederholen, versteht das<br />
kein Kunde mehr.“<br />
Sascha Küpers<br />
68<br />
2/2024
Nach dem Umsatzboom der<br />
letzten Jahre erlebt jetzt<br />
auch Küchen Aktuell eine<br />
Seitwärtsbewegung. Immerhin<br />
rechnet Sascha Küpers,<br />
Sohn von KA-Mitgründer Claus Küpers<br />
und geschäftsführender Gesellschafter von<br />
Deutschlands größtem Küchenfilialisten,<br />
auch 2024 mit einem stabilen Jahr – zumal<br />
erstmals das neue Haus in Weiterstadt und<br />
das Projektgeschäft unter „Architecto“ in<br />
die Bilanz einfließen. Dennoch sei für das<br />
Unternehmen eine „neue Phase“ angebrochen,<br />
stellt Küpers fest: „Statt uns wie<br />
in den letzten Jahren viele Gedanken über<br />
Lieferprobleme und Verzögerungen zu<br />
machen, rücken jetzt wieder Themen wie<br />
Kosteneffizienz und intelligente Prozesse<br />
in den Vordergrund.“ Es gehe wieder mehr<br />
darum, Margen zu stabilisieren, u.a. durch<br />
weniger Reklamationen. Ein heißer Punkt,<br />
den auch die „möbel kultur“-Redaktion<br />
im Rahmen seiner neuen Eventreihe „40<br />
Lifehacks“ bewegt (s. Seiten 70/71) –<br />
Anlass also für einen Vor-Ort-Besuch im<br />
KA-Headquarter Braunschweig.<br />
AUF PERFEKTION SPEZIALISIERT<br />
Ebenso wie sich die aktuelle Rekla-Quote<br />
nicht genau beziffern lasse („Das definiert<br />
ja jeder anders.“), lasse sich das ganze<br />
Thema nicht eindimensional betrachten.<br />
Vielmehr seien verschiedene Einflussfaktoren<br />
ausschlaggebend, die auch entsprechend<br />
beantwortet werden müssen.<br />
Angefangen bei der Ausbildung der Mitarbeiter:innen,<br />
für die Küchen Aktuell<br />
seit 2012 das eigene Schulungscenter in<br />
Braunschweig betreibt und in dem alle<br />
Azubis zu regelmäßigen 2-Tage-Coachings<br />
eingeladen werden (inklusive Übernachtungsmöglichkeit<br />
in 13 Apartments). Auch<br />
Quereinsteiger werden hier trainiert.<br />
Schon lange beschäftigt der Filialist<br />
Spezialisten fürs Laser-Aufmaß, die nichts<br />
anderes als diesen Job machen, um möglichst<br />
perfekte Raumdaten für die Planung<br />
zu liefern. Auch die Experten für die technische<br />
Auftragskontrolle, die jeweils auf<br />
einen Hauptlieferanten spezialisiert sind<br />
und deren Spezifikationen aus dem Effeff<br />
kennen, konnten die Reklamationen entscheidend<br />
reduzieren. Checklisten sorgen<br />
zudem für die lückenlose Kontrolle aller<br />
Einzelposten, wobei häufige Fehler im Data<br />
Mining ausgewertet werden können.<br />
SNAG TAL ALS PARTNER<br />
Vielleicht der wichtigste Part in der Auftragsabwicklung:<br />
die Montage. Hierfür setzt<br />
„Wir wollten mehr als einen digitalen<br />
Schreibblock“, lautete die Anforderung<br />
von Sascha Küpers an Thomas Leimbrock,<br />
Geschäftsführer Snag Tal (r.).<br />
Küchen Aktuell fast ausschließlich eigene<br />
Teams ein. Insgesamt sind es über 400<br />
Beschäftigte, die überwiegend zu zweit zu<br />
den Kunden fahren. Neulinge im Job erhalten<br />
nach einer Woche Basistraining ein<br />
halbes Jahr Einführung als „dritter Mann“.<br />
Der Service aus einer Hand wird erwartet<br />
und ist wichtiger Bestandteil der Kundenbeziehung,<br />
betont Küpers. Und weil<br />
es hier einmal mehr um den guten Ruf<br />
geht, kooperiert Küchen Aktuell seit August<br />
letzten Jahres mit Snag Tal. Ein Start-up, das<br />
sich mit seiner innovativen Montage-App<br />
gezielt um die letzten Schritte in der Prozesskette<br />
kümmert. Auch wenn der Digitaldienstleister<br />
mehr bietet und ganzheitlich<br />
denkt, wie dessen Geschäftsführer Thomas<br />
Leimbrock im „möbel kultur“-Gespräch<br />
betont, mit Verweis auf diverse Kundenaufträge<br />
zur Entwicklung von Intra- und<br />
Extranet-Lösungen. Aber Küchen Aktuell<br />
ist mit seinen 17 Häusern jetzt der dickste<br />
„Fisch“, den sich das ambitionierte Vierer-<br />
Team aus Herford „geangelt“ hat.<br />
Zwischen Leimbrock, bis 2012 kaufmännischer<br />
Leiter eines KA-Fachmarkts,<br />
und Küpers besteht schon durch die<br />
gemeinsame Vergangenheit ein gewisses<br />
Grundvertrauen, doch die Ansprüche<br />
sind hoch. „Wir haben uns schon länger<br />
mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber<br />
wir wollten nicht nur einen digitalen<br />
Schreibblock oder mobilen Ersatzteilkatalog,<br />
sondern eine intelligente Prozessbegleitung,“<br />
so betont Küpers und führt<br />
aus: „Wir wollten, dass alle Daten, die<br />
man zur Beschreibung der defekten oder<br />
fehlenden Teile braucht – vor allem kundenbezogen,<br />
mit individuellen Maßen<br />
verknüpft – erfasst werden, um Unwägbarkeiten<br />
auszuschließen.“<br />
Dabei berücksichtigt die von Snag Tal<br />
entwickelte Montage-App die Bedürfnisse<br />
des Auftraggebers. Seit August 2023 ist<br />
diese im Einsatz und konnte sich bereits<br />
bei drei der insgesamt zwölf Logistik-<br />
Stützpunkten, und somit 70 Monteuren,<br />
bewähren. Bis dato wurden die Montageberichte,<br />
wie traditionell üblich, per<br />
Hand ausgefüllt und es gab jeden Morgen<br />
einen zeitintensiven Austausch mit dem<br />
Innendienst, der die Informationen dann<br />
manuell in die Warenwirtschaft eingeben<br />
musste. Mit allen Risiken, von Missverständnissen<br />
bis zu Lücken in der Weitergabe.<br />
Ersatzteile wurden per Mail, meist<br />
ohne Bild, geordert und mussten beim<br />
Hersteller erneut eingebucht werden. All<br />
dies wird durch den digitalisierten Prozess<br />
erheblich erleichtert und verkürzt. Weil die<br />
Daten in Echtzeit übermittelt werden, entfällt<br />
die morgendliche Übergabe am Folgetag<br />
oder ist in ein paar Minuten erledigt.<br />
LÜCKENLOSE DOKUMENTATION<br />
Ausgerüstet mit Tablet und digitalem Stift,<br />
folgt künftig jeder Monteur anhand einer<br />
Checkliste einem klaren Ablaufmuster,<br />
nach dem ca. 40 Prüfpunkte präzise und<br />
lückenlos abgefragt werden. Ersatzteile sind<br />
eindeutig durch die eingepflegten Bestelldaten<br />
und Bilder identifizierbar. Gerade<br />
die Schnittstellen zu Warenwirtschaft,<br />
Planungs- und Katalogdaten ermöglichen<br />
den nahtlosen Datenfluss. Wobei dies nicht<br />
nur für die Küchenmöbel, sondern dank<br />
einer Kooperation mit Dein Konfigurator<br />
69
SCHLAFEN<br />
BETTEN IN KÖLN<br />
CHARAKTERSTARKE<br />
AUFTRITTE<br />
Von femininen, sanften Optiken bis hin zu modern-geradlinigen Looks – die Schlafraum-<br />
Hersteller, die auf der „imm cologne“ mit von der Partie waren, haben sich viel einfallen lassen,<br />
um die Kauflust der Kund:innen zu wecken. Überall im Fokus: kreislauffähige Materialien.<br />
TREND<br />
100 %<br />
RECYCELTE<br />
STOFFE<br />
HASENA<br />
Reduziertes Design<br />
In harmonische Traumwelten lud Hasena seine Besucher:innen ein (o.). Zu<br />
entdecken gab es eine Reihe von Boxspringbetten mit reduziertem Design<br />
und wertigen Holzelementen, die den Markenkern des Herstellers ausmachen.<br />
Recycelte Polsterstoffe sorgen dazu für eine gute Atmosphäre. Die<br />
neuen Varianten „Ritorno“ und „Rinovo“ werden aus 100 Prozent recyceltem<br />
Polyester gefertigt, das aus Altkleidern gewonnen wird. „Cyclo“ wiederum<br />
entsteht aus gebrauchten Plastikflaschen, Tüten und Verpackungen (100 %<br />
recyceltes PET). Ein wichtiges Tool ist des Weiteren der Konfigurator, mit<br />
dem sich die Betten individuell zusammenstellen lassen.<br />
www.hasenabeds.com<br />
SUDBROCK<br />
NUN AUCH SCHÖNER<br />
SCHLAFEN IM FOKUS<br />
Konsequente Weiterentwicklung: Bei Sudbrock<br />
gab es in Köln erstmals auch Schlaf möbel.<br />
„Der Bereich Schlafen wurde vollständig mit<br />
Schrank-, Bett- und Beimöbelsystem ausgebaut“,<br />
berichtet Geschäftsführerin Theres<br />
Sudbrock. Damit versteht sich der ostwestfälische<br />
Premiumhersteller nun als Lösungsanbieter<br />
für ganzheitliches Einrichten. Neben<br />
Schlafmöbeln zeigte das Unternehmen unter<br />
anderem neue Wohn- und Garderoben-<br />
Kompositionen mit Lamellenpaneelen und<br />
geriffelten Oberflächen. Für alle Bereiche gilt:<br />
Kunden können zwischen rund 40 Lack- und<br />
Holztönen wählen. Das Geschäftsjahr 2023<br />
verlief für Sudbrock zufriedenstellend. Auch<br />
im laufenden Jahr wolle man „stabil weiterfahren“.<br />
www.sudbrock.de<br />
92<br />
2/2024
BIELEFELDER WERKSTÄTTEN<br />
GROSSZÜGIGER<br />
LIFESTYLE<br />
Moderne Geradlinigkeit<br />
kombiniert das Bett „Heaven“<br />
von Bielefelder Werkstätten<br />
mit komfortabler Weichheit.<br />
Praktisches Detail: Das großzügige<br />
Kopfteil mit geräumigem<br />
Überstand lässt sich auf Wunsch<br />
abknicken. Dies lädt zum Lesen<br />
und Relaxen ein.<br />
bielefelder-werkstaetten.jab.de<br />
KLUFT<br />
DER EXPORT SOLL<br />
AUSGEBAUT WERDEN<br />
Mit seinen zwei Brands „Aireloom“<br />
und „Kluft“ war E. S. Kluft in Halle 9<br />
präsent. Das US-amerikanische Unternehmen,<br />
das seit 2014 zur Flex-Gruppe<br />
gehört, will seinen Export deutlich<br />
stärken und vor allem hierzulande<br />
Fuß fassen. Alle Matratzen werden in<br />
Handarbeit gefertigt, bei der Marke<br />
Kluft bestehen sie zudem zu 100 Prozent<br />
aus Naturmaterialien.<br />
www.kluftmattress.com<br />
TRECA PARIS<br />
DEN FEMININEN<br />
LOOK BETONEN<br />
Andreas Weber hat für Treca Paris<br />
„Angèle“ entworfen. Zwei schmal<br />
dimensionierte Polsterflächen, eingerahmt<br />
von leger gearbeiteten Doppelbiesen,<br />
bilden das Kopfteil und sollen<br />
den femininen Charakter betonen.<br />
Nachhaltiger Pluspunkt: Statt Schaumstoff<br />
kommt synthetische recycelte<br />
Watte zum Einsatz und die Federung<br />
ist aus 90-prozentig recyceltem Stahl.<br />
www.treca.com<br />
MÖLLER DESIGN<br />
SCHRAMM<br />
Für Tag und Nacht<br />
Aus der Feder des Hamburger Design-Duos Hoffmann<br />
Kahleyss stammt das Daybed „Caja“ von Möller Design, das<br />
eine Liegefläche von 90 x 200 cm besitzt. Die Anordnung<br />
der Rückenlehne öffnet eine Seite des Möbels. Werden<br />
beide Rückenlehnen montiert, entsteht mit Hilfe von losen<br />
Rückenkissen ein vollwertiges Sofa. Das Modell ist in vielen<br />
verschiedenen Bezugsstoffen erhältlich, die runden<br />
Holzfüße werden dazu in passenden Farben lackiert.<br />
www.moeller-design.de<br />
Sanfte Bögen<br />
In der „Origins Complete“-Kollektion ergänzen drei neue<br />
Modelle das Schramm-Portfolio. Bei „Arco“ (o. l.), kreiert<br />
von Daniel Debiasi und Federico Sandri, handelt es sich um<br />
ein gepolstertes Bett mit elegant gearbeiteten Füßen, dessen<br />
Kopfteil sich durch einen sanften Bogen auszeichnet.<br />
„Padua“ (o. M.), entworfen für eine junge designorientierte<br />
Zielgruppe, wartet mit einer schmalen Bettblende<br />
auf, die nahtlos in gleicher Stärke in das Kopfteil übergeht.<br />
„Vela“ (o. r.) besitzt ein gepolstertes Kopfteil, das den<br />
Sockel umschließt und sich nach oben hin auffächert.<br />
www.schrammbeds.com<br />
93
LIFESTYLE<br />
FACTS & FIGURES<br />
• Aussteller: 4.928<br />
• Bereiche: Giving, Living,<br />
Dining und Working<br />
• Bruttoausstellungsfläche:<br />
360.624 qm<br />
• Besucher:innen: 140.000<br />
• Internationalität: 71 Prozent<br />
ambiente.messefrankfurt.com<br />
Die neue Sonderpräsentation<br />
„The Lounge – A<br />
Serious Game“ (r.) lud<br />
die Besucher:innen in<br />
der Galleria 1 dazu ein,<br />
in ihre farbenfrohe Welt<br />
einzutauchen. Weiter ausgebaut<br />
wurde der Bereich<br />
„Working“ (l. und o. l.).<br />
Fotos: Messe Frankfurt/Jens Liebchen, Pietro Sutera, Petra Welzel<br />
Vom 26. bis 30. Januar war<br />
Frankfurt wieder einmal der<br />
weltweite Treffpunkt für die<br />
Konsumgüterbranche: Zeitgleich<br />
fanden die Ambiente,<br />
die Christmasworld und die Creativeworld<br />
statt. Wie die Messe Frankfurt nun bekannt<br />
gab, stellte das Trio einen Rekord auf: Mit<br />
einem Plus von zehn Prozent präsentierten<br />
4.928 Aussteller auf über 360.000 Bruttoquadratmetern<br />
ihre Neuheiten.<br />
Trotz mehrtägigen Streiks bei der Deutschen<br />
Bahn ließen sich rund 140.000 Besucher:innen<br />
aller Handelszweige und Vertriebswege<br />
auf dem größten Event in der<br />
Geschichte der Messe Frankfurt von neuen<br />
Produkten und Konzepten begeistern. Zum<br />
Vergleich: Im letzten Jahr waren es knapp<br />
154.000 Besucher:innen. Wobei die reine<br />
Anzahl an Gästen ohnehin nicht mehr aussagekräftig<br />
ist. Entscheidend hingegen ist<br />
96<br />
2/2024
„Design ist fluide, verändert<br />
sich ständig und<br />
folgt der Gesellschaft und<br />
ihren Bedürfnissen“,<br />
erklärt Elena Salmistraro.<br />
die Qualität der Einkäufer:innen und die<br />
wurde durchweg als sehr gut beurteilt.<br />
Mit einem Anstieg der Internationalität<br />
auf Besucherseite um fünf Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr auf aktuell 71 Prozent<br />
toppte das Messe-Trio darüber hinaus das<br />
Vorjahresergebnis.<br />
GLOBALER ANKER<br />
FÜR KONSUMGÜTER<br />
Deutschland führte in diesem Jahr die<br />
Liste der Besuchernationen an. Italien<br />
und China belegten Platz zwei und drei<br />
der Top-Five-Besucherländer, gefolgt von<br />
den Niederlanden und den USA. Soweit<br />
die Statistik der Messe Frankfurt. Und für<br />
Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe<br />
Frankfurt, ist die Mission damit erfüllt.<br />
„Gemeinsam mit rund 5.000 Ausstellern<br />
und Teilnehmenden aus über 170 Ländern<br />
und Regionen stärkt dieses Messetrio<br />
der Extraklasse die Konsumgüterbranche<br />
in unsicheren<br />
Zeiten.“<br />
Zweifelsohne ist<br />
und bleibt Frankfurt<br />
der internationale<br />
Anker<br />
für die Branche,<br />
wenn es um<br />
neue Produkte<br />
aus den Bereichen<br />
Giving,<br />
Living, Dining<br />
und Working<br />
geht. Für Christian<br />
Haeser, Geschäftsführer<br />
des Handelsverbands<br />
Wohnen und<br />
AMBIENTE, CHRISTMASWORLD, CREATIVEWORLD<br />
MESSETRIO BAUT<br />
POSITION AUS<br />
Wenn sich in Frankfurt die Tore für Konsumgüter öffnen,<br />
kommt die Welt. Und das Motto „Celebrating Business<br />
Together“ ist trotz des Bahnstreiks aufgegangen.<br />
Büro e.V. (HWB), ist Frankfurt „die Orderplattform<br />
Nummer eins für den deutschen<br />
Fachhandel“.<br />
Auch wenn die Industrie für mutige<br />
Innovationen gerade nicht offen zu sein<br />
scheint. Der Schwerpunkt lag bei den Ausstellern<br />
auf gut verkäuflicher Ware. Dabei<br />
achteten viele Hersteller darauf, auch in<br />
der konsumigen Preislage Artikel im Angebot<br />
zu haben, wenngleich nach wie vor<br />
der Trend zu wertigen und nachhaltigen<br />
Produkten anhält.<br />
Insgesamt war die Stimmung in den<br />
Hallen besser als es die wirtschaftliche<br />
Lage vermuten lässt. Insbesondere der<br />
mittelständische Fachhandel bleibt dennoch<br />
zuversichtlich und lässt sich nach<br />
den überstandenen Coronajahren nicht so<br />
schnell aus dem Konzept bringen. „Die<br />
Ambiente ist ein starker und verlässlicher<br />
Partner für uns – gerade jetzt“, resümmiert<br />
Michael Berz, Präsident des Handelsverbandes<br />
Koch- und Tischkultur. „Mit dem<br />
Ausbau des HoReCa-Bereichs hat die<br />
Messe das Dining-Segment konsequent<br />
weiterentwickelt. Das eröffnet unseren<br />
Mitgliedern noch mehr Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Von der Ambiente gehen viele gute,<br />
zukunftsorientierte Impulse aus. Das lässt<br />
hoffen.“<br />
NEUE FORMATE, GRÖSSERER<br />
WORKING-BEREICH<br />
Zu diesen Impulsen zählte im Rahmenprogramm<br />
der Messen auch das neue Format<br />
Ambiente Designerin 2024. In diesem Jahr<br />
gestaltete die junge Künstlerin und Gestalterin<br />
Elena Salmistraro die Sonderpräsentation<br />
„The Lounge – A Serious Game“, bei<br />
der die Besucher:innen in der Galleria 1 in<br />
eine farbenfohe Phantasiewelt abtauchen<br />
konnten.<br />
Noch intensiver als im vergangenen Jahr<br />
konnten die Gäste in den Bereich Working<br />
einsteigen, weil sich das Angebot auf vergrößerter<br />
Fläche darstellte. Ein weiterer<br />
Fokus lag darüber hinaus auf den Themen<br />
„Nachhaltigkeit“ mit dem Ethical-Style-<br />
Programm sowie „Digitalisierung“, u. a.<br />
mit dem Areal Digital Retail, wo EK Retail,<br />
Kaufland und nmedia ausstellten.<br />
Das Messetrio rückt im nächsten Jahr<br />
wieder – wie gewohnt – in den Februar.<br />
Dann starten Ambiente, Christmasworld<br />
und Creativeworld erstmals gemeinsam am<br />
7. Februar 2025. Während Ambiente und<br />
Christmasworld bis zum 11. Februar 2025<br />
laufen werden, endet die Creativeworld<br />
dann am 10. Februar. <br />
RITA BREER<br />
97
LIFESTYLE AMBIENTE<br />
RETRO-LOOK<br />
Softe Töne in mattem Finish<br />
schlägt Mezzaluna La Favorita<br />
bei Vasen und Schalen an. Ein<br />
besonderer Hingucker sind die<br />
farbig abgestimmten Mosaiken.<br />
Foto: Messe Frankfurt/Patra Welzel<br />
FARBENFROH<br />
Die luftdichten quadratischen Lebensmittelbehälter<br />
„Quadro“ der neuen Peek Box Kollektion<br />
von Blim Plus geben den Blick frei für die Produkte<br />
innen. Zudem lassen sie sich gut stapeln.<br />
TIERISCH<br />
Verschiedene Bauernhof-<br />
Tiere wählte Pad als echte<br />
Eyecatcher auf einem unifarbenen<br />
Hintergrund in<br />
Kontrastfarbe. Die Kissenhüllen<br />
aus hochwertigem<br />
Baumwoll-Mischgewebe<br />
werden in Europa gefertigt.<br />
NATÜRLICH<br />
Emaille hat sich seit Generationen als<br />
Material für Kochgeschirr bewährt. Riess<br />
setzt den Werkstoff in Trendfarben ein.<br />
102<br />
2/2024
FLECHTWERK<br />
Inspiriert von Handwerkskunst<br />
bei Körben,<br />
Lederhandtaschen oder<br />
Möbeln setzt Rosenthal<br />
bei „Kumi“ auf die filigrane<br />
Optik geflochtener<br />
Stoffe. Das Silikat-Porzellan<br />
ist besonders bruchund<br />
kantenschlagfest.<br />
BRIT-CHIC<br />
Zeitlos schön: Curver hat mit „Softex“<br />
eine neue Produktlinie für Aufbewahrungsboxen<br />
entwickelt, die das erfolgreiche<br />
Chesterfield-Design aufgreift.<br />
3D-DRUCK<br />
Der Outdoor- Sessel<br />
„Loom“ samt Beistellmöbel<br />
von Recozy<br />
werden im 3D-<br />
Druckverfahren aus<br />
recyceltem Kunststoff<br />
hergestellt.<br />
RELIEF<br />
Eine raffinierte Linienführung,<br />
gepaart mit einem zarten<br />
Relief auf strahlend weißem<br />
Premium Porcelain: das ist<br />
„Afina“ von Villeroy & Boch.<br />
AMBIENTE TRENDS: ZWEI STARKE THEMEN FÜR DEN POS<br />
SOFTE TÖNE &<br />
FEINE STRUKTUREN<br />
Eine ausgeglichene Harmonie verströmen die Neuheiten, die es in Frankfurt zu entdecken gab.<br />
Minimalistisches Design gibt Raum für besondere Strukturen. Farben kommen insgesamt eher<br />
soft daher und machen sich auf 50er Jahre-Formen besonders gut.<br />
MODISCH<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
der Modedesignerin<br />
Gabriele Strehle entwickelte<br />
Goebel die<br />
Kollektion „Raindrop“.<br />
Die Vasen und Schalen<br />
beeindrucken in Weiß<br />
oder zarten Farben.<br />
GERILLT<br />
Kleine Ordnungshelfer: die handgefertigten Dosen „Lim“<br />
von Philippi eignen sich für die Aufbewahrung von vielen<br />
Kleinigkeiten. Das Besondere: die Rillenoptik.<br />
103
KARRIERE WWW.KARRIERECENTER.DE<br />
INNOVATIVE HR-STRATEGIEN: DIE ZUKUNFT DER PERSONALGEWINNUNG<br />
EMPLOYER BRANDING<br />
DURCH VIDEOS<br />
Laut KfW-ifo-Fachkräftebarometer berichteten 39 Prozent der Unternehmen im Oktober 2023<br />
über Einschränkungen ihrer Geschäftstätigkeit durch fehlende Fachkäfte – der Trend hält 2024<br />
an. Im Wettbewerb um Talente erweisen sich nun Videos als entscheidendes Schlüsselelement.<br />
110<br />
2/2024
DIE JOBS DES MONATS<br />
Foto: shutterstock.com/ Deliris<br />
Allerdings ändert sich gerade die<br />
Stoßrichtung von Recruiting-<br />
Filmen. Es geht nicht mehr<br />
darum, unter Hochdruck die<br />
größten Personallöcher zu<br />
stopfen, sondern darum, kommunikative<br />
Wege zu finden, um das Unternehmen strategisch<br />
personell bestmöglich aufzustellen.<br />
Langfristiges Employer Branding verdrängt<br />
das akute Recruiting“, sagt Thaddäus Rohrer,<br />
Inhaber von TRUB, Personal- und Unternehmensberatung.<br />
Für eine zukunftsfähige<br />
Employer-Branding-Strategie sind Videos<br />
ein entscheidendes Element.<br />
VORTEILE VON BEWEGTBILD<br />
Die Hauptgründe für den Einsatz von<br />
Em ployer-Branding-Videos: 1. Sie ermöglichen<br />
es Unternehmen, ihre Kultur,<br />
Werte und Arbeitsumgebung auf lebendige,<br />
unterhaltsame Weise darzustellen.<br />
2. Unternehmen können durch die Bereitstellung<br />
umfassender Informationen per<br />
Video den Bewerbungsprozess effizienter<br />
gestalten. 3. Die Verbreitung von Videos in<br />
sozialen Medien und auf Karriereplattformen<br />
kann die Reichweite erhöhen und<br />
eine breitere Zielgruppe ansprechen. Und<br />
4. haben Employer-Branding-Videos eine<br />
längere Halbwertszeit als aktionsbezogene<br />
Filme.<br />
DIE FALLSTRICKE<br />
Allerdings gibt es vor der Produktion<br />
eines Videos einiges zu bedenken: Sollen<br />
bestimmte Berufsklassen adressiert werden?<br />
Oder stehen konkrete Positionen im<br />
Fokus? In welchen Kanälen verbringen die<br />
Zielgruppen ihre Zeit? Passt das Video<br />
zur grundsätzlichen HR-Strategie eines<br />
Unternehmens? Entspricht das Video dem<br />
Selbstbild des Unternehmens? Und welche<br />
Themen werden kommuniziert?<br />
„Wenn wir ein Corporate-Video produzieren,<br />
versuchen wir den vorgeschalteten<br />
Prozess methodisch zu standardisieren,<br />
um die wichtigsten Fragen und Motive aus<br />
unterschiedlichen Blickwinkeln zu klären.<br />
Dieses Vorgehen reduziert die Gefahr, dass<br />
man z.B. im Auftrag der Marketing-Abteilung<br />
ein Video produziert und dann bei<br />
der Präsentation herauskommt, dass die<br />
Geschäftsführung sich etwas ganz anderes<br />
darunter vorgestellt hat“, sagt Marc<br />
Hölscher, Executive Producer, Head Of<br />
Film & CGI bei den Vogelsänger Studios.<br />
KEINE FALSCHEN HOFFNUNGEN<br />
Thematisch und formal gibt es bei Filmen<br />
für das Employer Branding einige Fallstricke<br />
zu beachten. Benefits sollten erwähnt<br />
werden, allerdings müssen es dann wirklich<br />
welche sein. Auch für die Selbstdarstellung<br />
als inklusives Unternehmen, das<br />
gezielt Menschen anderer ethnischer<br />
Herkunft oder Menschen mit Handicap<br />
anspricht, sind Videos ein geeignetes,<br />
authentisches Tool. Wichtig ist allerdings<br />
auch, dass die Agierenden vor der Kamera<br />
professionell und kompetent wirken und<br />
angemessen gekleidet sind. Es ist nicht<br />
sinnvoll, jemanden vor die Kamera zu<br />
zerren, der sich dort nicht wohlfühlt.<br />
Im Gegensatz zum Imagefilm, der vielfach<br />
mit Emotionalität die Unternehmenswerte<br />
vermittelt, erfolgt die Ansprache im<br />
Bereich Employer Branding auf Augenhöhe<br />
mit einer sachlichen Informationsvermittlung.<br />
„Es geht darum, Erwartungen und<br />
Chancen zu formulieren, Zeithorizonte<br />
darzustellen, konkret zu sein – und nie<br />
etwas zu glorreich darzustellen. Es dürfen<br />
keine falschen Hoffnungen geweckt<br />
werden. Es ist nicht immer einfach den<br />
richtigen Ton zu treffen, aber dafür stehen<br />
wir als Experten zur Seite“, erklärt Martin<br />
Mainka, Senior Advisor bei TRUB.<br />
SOCIAL-MEDIA-KANÄLE<br />
Gerade in wirtschaftlicher Hinsicht ist<br />
zudem wichtig, dass die Weiterverwertung<br />
des Contents in unterschiedlichen Kanälen<br />
mitbedacht wird, denn für YouTube, Tiktok,<br />
Facebook, Instagram, LinkedIn oder<br />
die eigene Website sind jeweils besondere<br />
Kriterien im Vornherein zu bedenken.<br />
„Wer all dies bedenkt, kommt dem Ziel<br />
näher: Die richtigen Mitarbeitenden zur<br />
richtigen Zeit am richtigen Ort zusammenzubringen.<br />
2024 ist ein gutes Jahr, um sich<br />
im Employer Branding so gut aufzustellen,<br />
dass man für die Zeit wieder gewappnet<br />
ist, wenn die Konjunktur wieder anzieht“,<br />
erklärt Marc Hölscher von den Vogelsänger<br />
Studios.<br />
SASCHA TAPKEN<br />
www.rohrer.de<br />
www.vogelsaenger.de<br />
EXPORTLEITUNG (M/W/D)<br />
Mehr auf Seite 115<br />
EINKAUF MÖBEL<br />
(M/W/D) OBERBAYERN<br />
Mehr auf Seite 115<br />
BUCH-TIPP<br />
DER CHIP-KRIEG<br />
VON CHRIS MILLER<br />
Chris Miller zeichnet<br />
in seinem Bestseller<br />
eindrucksvoll die<br />
Hintergründe im<br />
Wettlauf um die immer<br />
kleineren, immer<br />
leistungsstärkeren<br />
Chips nach: von den<br />
Anfängen der »digitalen<br />
Revolution« im später<br />
so getauften »Silicon Valley« über<br />
das Kräftemessen mit der Sowjetunion,<br />
die mit der Auslagerung<br />
der Produktion nach Südostasien<br />
einsetzende Globalisierung, bis hin<br />
zur technologischen Aufrüstung<br />
Chinas und der Chip-Krise während<br />
des Corona-Lockdowns.<br />
Rowohlt Verlag<br />
500 Seiten, 30,00 €<br />
ISBN: 978-3-498-00435-4<br />
111
exzellenter Einkauf<br />
herausragende Vermarktung<br />
bessere Wertschöpfung<br />
Viele brauchen’s<br />
Zum Faktencheck<br />
Der Einrichtungspartnerring bietet neben dem professionellen Einkauf<br />
exklusive Handelsmarken wie Interliving und eine Rundum-Vermarktung.<br />
Mit unserer Zukunftsorientierung entwickeln wir aus dem mittelständischen<br />
Möbelhandel eine starke Händler-Gemeinschaft.<br />
Werden Sie Teil der Gemeinschaft!<br />
geschaeftsfuehrung@einrichtungspartnerring.com