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Hauptner Katalog Landwirtschaft 2024

Im Hauptner Katalog Landwirtschaft 2024 präsentieren wir Neuheiten aus unserem Sortiment, spannende Innovationen unserer Lieferanten sowie zahlreiche Aktionen. Der Katalog zeigt einen ausgewählten Ausschnitt aus dem Sortiment von hauptner.ch. Das volle Sortiment für die Landwirtschaft, Hobbyfarming, Garten, Heimtier, Pferdesport und vielem mehr findet sich online auf hauptner.ch.

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LÄMMERZEIT - VOM LAMM ZUM SCHAF<br />

Frühestens ab Januar, häufiger jedoch im Februar beginnt für<br />

den Schäfer eine aufregende und zugleich arbeitsintensive<br />

Zeit, die sich bis in den Mai hinein erstreckt. In den nächsten<br />

Wochen und Monaten kommen nach einer Tragzeit von rund<br />

fünf Monaten die Lämmer zur Welt. Je grösser die Herde,<br />

desto mehr Geburten stehen an. Bei einigen Hundert Tieren<br />

ist das eine ganze Menge. Fast täglich kommen neue Lämmchen<br />

hinzu. Die Schäfer sind deshalb nahezu rund um die Uhr<br />

beschäftigt. Die Lämmerzeit bringt viel Freude, aber auch<br />

Anstrengung. Und vor allem muss sie gut vorbereitet sein.<br />

DIE GEBURT DER LÄMMER<br />

Nach der herbstlichen Brunstzeit kommen bei den meisten<br />

Schafrassen die Lämmer nach rund 150 Tagen im Spätwinter<br />

beziehungsweise im Frühling zur Welt. Der Schwerpunkt liegt<br />

auf den Monaten Februar und März. Ein Schaf gebärt ein bis<br />

zwei, selten auch drei Jungtiere. Der Schäfer behält in dieser<br />

Zeit seine Herde sehr gut im Auge. Er kennt die Anzeichen<br />

der bevorstehenden Geburt genau. Schafe, die bald gebären,<br />

verhalten sich oft nervös. Die Scham ist gerötet oder<br />

geschwollen, das Euter prall. Viele Schafe urinieren häufiger,<br />

sie scharren, legen sich wiederholt nieder und stehen schnell<br />

wieder auf. Trächtige Auen sondern sich kurz vor der Geburt<br />

von der Herde ab und suchen nach einem ruhigen Platz, um<br />

ungestört ihre Lämmer zur Welt zu bringen. Findet die Geburt<br />

im Stall statt, dann stellt der Schäfer seinen Muttertieren<br />

eine Ablammbucht zur Verfügung. Sie sind dann ungestört<br />

und bleiben dennoch mit den anderen Herdenmitgliedern in<br />

Blickkontakt. Nach der Geburt leckt die Mutter ihr Lamm trocken.<br />

Bei dieser Gelegenheit entsteht eine Geruchsprägung,<br />

die die Bindung zwischen Mutter und Lamm intensiviert.<br />

Nach etwa einer Stunde stehen die Lämmer auf ihren noch<br />

recht wackeligen Beinen und haben dann bereits am Euter<br />

gesaugt. Die Aufnahme der ersten Biestmilch ist für das<br />

Kleine sehr wichtig. Das Lamm muss in den ersten zwölf<br />

Stunden vom Kolostrum trinken, um sich mit ausreichend<br />

Abwehrkräften über die Milch zu versorgen. Ein selbständig<br />

funktionierendes Immunsystem besitzt es nämlich noch<br />

nicht. Auch nach der Geburt ist es wichtig, die Schafe mit<br />

ihrem Nachwuchs gut zu beobachten. Vor allem Auen kurz<br />

vor dem Ablammen und solche, die vor Kurzem geboren<br />

haben, sind mindestens zweimal täglich gründlich zu begutachten.<br />

Im Stall geborene Lämmer verbringen die nächsten<br />

Tage mit ihrer Mutter gemeinsam in einer separaten Box. Zu<br />

den regulären Arbeiten des Schäfers gehört das Desinfizieren<br />

des Nabels beim Lamm in den ersten Tagen. Ausserdem<br />

benötigen Aue und Lamm gutes Heu, frisches Wasser und<br />

Kraftfutter. Nach etwa zwei Tagen kann die kleine Familie<br />

zurück in die Herde zu den anderen Schafen.<br />

MÖGLICHE KOMPLIKATIONEN BEI DER GEBURT<br />

Im Idealfall verläuft alles gut. Lamm und Aue sind wohlauf.<br />

Kommt es zu Komplikationen, dann muss der Schäfer<br />

rasch handeln, um das Überleben des Mutterschafs und<br />

der Lämmer zu sichern. Wichtig sind gründlich gereinigte<br />

und desinfizierte Hände. Auch Gummihandschuhe leisten<br />

nützliche Dienste. Ist ein Hineingleiten in den Geburtskanal<br />

erforderlich, dann trägt der Schäfer ausreichend Gleitgel<br />

auf seine Hände auf. Er führt die aufrecht stehende Hand<br />

mit angewinkeltem Daumen vorsichtig ein. Das geht nur,<br />

wenn das Schaf nicht presst. Steckt das Lamm im Geburtskanal<br />

fest, dann leistet der Schäfer mit desinfizierten<br />

Geburtsstricken Zughilfe. Er zieht abwechselnd an einem<br />

Bein immer gleichzeitig mit den Geburtswehen. Berichtigt<br />

er die Lage des Lamms in der Gebärmutter, dann nutzt er<br />

dazu die Wehenpause. Bei stärkeren Schwierigkeiten ist<br />

unbedingt ein Tierarzt zu konsultieren. Das gilt insbesondere<br />

für Hinterend – und Rückenlagen.<br />

KOMPLIKATIONEN NACH DER GEBURT<br />

Nach der Niederkunft ist es wichtig, dass die Nachgeburt<br />

abgeht. Diese frisst die Mutter in der Regel auf. Geht die<br />

Nachgeburt nicht ab, dann beeinträchtigt das die Gesundheit<br />

der Aue und bringt diese im schlimmsten Fall in Lebensgefahr.<br />

Zu den Komplikationen gehört auch, dass die Aue ihr Lamm<br />

nicht annimmt, verstirbt oder nicht genug Milch produziert.<br />

Dann muss der Schäfer zur Flasche greifen – und zwar alle<br />

paar Stunden, auch nachts. Besonders wichtig ist die Biestmilch,<br />

das sogenannte Kolostrum. Diese Milch benötigt das<br />

Lamm unbedingt in den ersten Stunden. Notfalls bekommt<br />

es das Kolostrum einer anderen Aue oder ein eingefrorenes<br />

Produkt. Für die künstliche Aufzucht eignen sich Flaschen<br />

mit Schnuller und später Tränkeimer. Im Fachhandel gibt es<br />

speziellen Milchaustauscher für die Aufzucht der Lämmer.<br />

Die kleinen Schafe benötigen mindestens acht Wochen lang<br />

Milch.<br />

DIE RICHTIGE FÜTTERUNG IN DER AUFZUCHT<br />

Lämmer knabbern bereits im Alter von etwa ein bis zwei<br />

Wochen an Heu und Gras. Rohfaserhaltiges Futter ist<br />

wichtig für die Pansentätigkeit. Langsam füttert der Schäfer<br />

Lämmerkorn hinzu. In der dritten Lebenswoche steht den<br />

Jungschafen rund um die Uhr Kraftfutter zur Verfügung. Ein<br />

etwa 20 bis 25 Zentimeter breiter Lämmerschlupf verhindert,<br />

dass die ausgewachsenen Schafe an das Futter gelangen.<br />

DIE TRENNUNG DER LÄMMER VON DER MUTTER<br />

Nach drei Monaten ist eine Trennung vom Muttertier generell<br />

möglich. Am besten wartet man damit jedoch noch etwas<br />

länger. Ein gutes Alter zum Absetzen sind vier Monate. Der<br />

Schäfer trennt die Lämmer spätestens einen Monat vor der<br />

nächsten Brunst von den Auen. In der Regel erfolgt eine<br />

Trennung der weiblichen Tiere von den kleinen Böcken. Der<br />

Schäfer trifft nun auch eine Auswahl und entscheidet, welche<br />

Böcke für die Schlachtung bestimmt sind und welche weiblichen<br />

Schafe er behalten möchte. Die weiblichen Lämmer, die<br />

für die Weiterzucht dableiben, füttert er im Winter besonders<br />

reichhaltig, um deren Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit<br />

zu erhöhen. Generell spricht man bei einem Schaf im Alter<br />

von bis zu einem Jahr von einem Lamm. Das Milchlamm ist<br />

zwischen acht Wochen und sechs Monate alt.<br />

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