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GymMeck Info Nr. 94 - Februar 2024

Neuigkeiten und Mitteilungen des Gymnasiums Meckelfeld in Seevetal.

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

-<strong>Info</strong><br />

Neuigkeiten und Mitteilungen | Gymnasium Meckelfeld | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Chicago<br />

Let’s explore the windy city!<br />

Zeitzeugengespräch<br />

„Wie schlimm Krieg ist, merkt<br />

man immer erst, wenn man<br />

selbst davon betroffen ist.“<br />

Alfons macht Schule<br />

Jetzt noch<br />

deutscherer!<br />

1


2<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>


<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

INHALT<br />

Inhalt<br />

SCHULLEBEN<br />

Grußwort des Schulleiters .......................................................................................................... 4<br />

Herzlich willkommen! – Neue Gesichter im Kollegium .............................................................. 5<br />

SPRACHEN<br />

Let’s explore the windy city! ...................................................................................................... 6<br />

“To be or not to be, that is the question” .................................................................................. 8<br />

Theater auf Latein ...................................................................................................................... 9<br />

Alfons – Jetzt noch deutscherer! .............................................................................................. 10<br />

Prêts pour le français? .............................................................................................................. 11<br />

Savoir vivre en France .............................................................................................................. 12<br />

OFFENE SCHULE<br />

Ausflug in die Synagoge „Hohe Weide“ ................................................................................... 14<br />

Ausflug in die Steinzeit ............................................................................................................. 16<br />

Besuch der Hamburger Jobmesse in der Barclays Arena ......................................................... 18<br />

Ein Einblick in die Welt des Genoms – Unser Ausflug ins DNA-Labor ..................................... 19<br />

Harze, Lacke, Klebstoffe – unsere Exkursion zu Synthopol Chemie........................................ 20<br />

Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme ........................................................................ 22<br />

„Wie schlimm Krieg ist, merkt man immer erst, wenn man selbst davon betroffen ist.“ ....... 23<br />

UMWELTSCHULE<br />

Unser drittes Mühlenjahr! ........................................................................................................ 26<br />

Auf Schnitt und Tritt! ................................................................................................................ 28<br />

SPORT<br />

Erster <strong>GymMeck</strong> Volley-Cup .................................................................................................... 30<br />

Jugend trainiert für Olympia – Bronze für die Mädchen im Geräteturnen ............................ 32<br />

LESELUST<br />

Anna Schwarz (6d) siegt beim Vorlesewettbewerb der 6. Klassen .......................................... 33<br />

Kurzgeschichten aus der 8b ..................................................................................................... 34<br />

SCHULLEBEN<br />

3


SCHULLEBEN<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Grußwort des Schulleiters<br />

Liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

liebe Eltern,<br />

liebe Freunde des Gymnasiums Meckelfeld,<br />

vor Ihnen liegt die <strong>94</strong>.. Ausgabe der <strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong>. Vielen<br />

Dank an Frau Roman für die Redaktion und allen, die einen<br />

Beitrag für diese Ausgabe geleistet haben. Insgesamt kann<br />

ich mich für die breite Unterstützung unserer Schule bei allen Beteiligten nur sehr herzlich<br />

bedanken.<br />

Dies beginnt bei der Ausstattung und Hilfe für den <strong>GymMeck</strong>-Weihnachtsmarkt, der<br />

insgesamt 2.000 begeisterte Besucherinnen und Besucher auf das Schulgelände gelockt hat.<br />

Mit Elternunterstützung hat die Schülervertretung die Weihnachtsbuden aus dem ganzen<br />

Landkreis Harburg nach Meckelfeld transportiert, um sie anschließend auf- und wieder<br />

abzubauen. Am Ende konnten 6.000,- € als Spende an den Verein Hilfe für krebskranke<br />

Kinder in Seevetal e.V. übergeben werden. Wir werden diese wichtige Seevetaler Institution<br />

auch in Zukunft durch weitere Aktionen unterstützen.<br />

Unser buntes Schulleben unterstützen viele Eltern, die ich Ihnen kurz vorstellen möchte: Den<br />

Schulverein und den Mensaverein konnten wir im vergangenen Jahr personell auf neue Füße<br />

stellen. Herr Awisus leitet mit großem Fachwissen die Technik-AG und macht dadurch<br />

Veranstaltungen, wie auch den oben erwähnten Weihnachtsmarkt, an unserer Schule erst<br />

möglich. Zwei Sport-AGs im Nachmittagsbereich werden von Frau Frobel-Werner und Herrn<br />

Eggert angeleitet. Und seit <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> gibt es eine neue <strong>Info</strong>rmatik-AG für die Jahrgänge<br />

9-11, in der Herr Janssen programmieren lässt. Herr Materzok unterstützt die<br />

Hausaufgabenbetreuung und wird nach dem Sommer eine Mathematik-AG anbieten. Bei<br />

dieser breiten Unterstützung sollte es doch möglich sein, dass wir im nächsten Schuljahr<br />

auch die Mediathek mit Aufsichten besetzen<br />

können, oder?<br />

Im Bereich des Personals ist es mir gelungen,<br />

dass wir ab <strong>Februar</strong> mit Frau Amerschläger<br />

eine neue Schulsozialarbeiterin am <strong>GymMeck</strong> begrüßen können. Sie wird sich hauptsächlich<br />

um den Bereich der Prävention kümmern. Wir alle hoffen, dass wir dadurch die Anzahl der<br />

Konflikte am Schulzentrum verringern können. Leider ist die Stelle im Moment nur mit 50<br />

Prozent der normalen Stunden ausgestattet. Zum Sommer suchen wir sehr dringend jemanden,<br />

der ein freiwilliges soziales Jahr am Gymnasium Meckelfeld absolvieren möchte. Kennen<br />

Sie jemanden?<br />

Ich habe bereits im Oktober 2023 unsere Schule ganz klar gegen Antisemitismus unter dem<br />

Hashtag #Niewiederistjetzt positioniert. Selbstverständlich steht das <strong>GymMeck</strong> auch gegen<br />

Rechtsextremismus und Rassismus in unserem Land. Mein Statement dazu finden Sie auf der<br />

Homepage: „Rechtsaußen wollen wir nicht!“. Die Homepage wird übrigens auch mit Hilfe<br />

von Eltern administriert.<br />

Vielen Dank für die breite Unterstützung und viel Spaß bei der neuen Ausgabe der<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong>! • OLAF LAKÄMPER<br />

4<br />

Selbstverständlich steht das <strong>GymMeck</strong><br />

auch gegen Rechtsextremismus und<br />

Rassismus in unserem Land.


<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

SCHULLEBEN<br />

Herzlich willkommen!<br />

– Neue Gesichter im Kollegium<br />

Ich heiße Irene Hupens-Görlitz, bin 40 Jahre alt und unterrichte seit<br />

diesem Halbjahr die Fächer Deutsch und Werte und Normen hier<br />

am Gymnasium Meckelfeld. Bereits während der Schulzeit in<br />

der Oberstufe hatte ich die Möglichkeit, unsere damalige<br />

Partnerschule in Gambia zu besuchen und erste Erfahrungen<br />

beim Hospitieren und Unterrichten zu sammeln. Nach meinem<br />

Abitur in Hamburg ging es ins schöne Münsterland fürs<br />

Studium. Anfangs studierte ich Germanistik und Philosophie auf<br />

Lehramt und parallel Soziologie und Germanistik auf Magister.<br />

Nach meinen ersten Praktikumserfahrungen (Hamburg und Riga)<br />

entschied ich mich endgültig für das Lehramt, da mir das Arbeiten mit Kindern und<br />

Jugendlichen viel Freude bereitet. Nach dem Studium und Referendariat zog es mich wieder<br />

in den Norden. Mit meinem Mann lebte ich einige Jahre in Altona, dann zogen wir aufs Land<br />

nach Klecken und leben nun hier mit unseren beiden Kindern. In den letzten elf Jahren habe<br />

ich die Fächer Deutsch und Philosophie an einem Gymnasium in Hamburg Barmbek<br />

unterrichtet und habe dort in den letzten Jahren am Schuljahrbuch mitgearbeitet und war<br />

für die Berufsorientierung der Sekundarstufe I verantwortlich. In meiner Freizeit bin ich mit<br />

meiner Familie gerne am Meer oder in den Bergen, gehe gerne auf Konzerte und habe<br />

gemeinsam mit einer Freundin mit dem Tennisspielen begonnen. Ich freue mich auf die<br />

Zusammenarbeit mit den Menschen am <strong>GymMeck</strong>, die mich bereits herzlich empfangen<br />

haben und sehr hilfsbereit sind.<br />

Hallo! Ich heiße Josefine Amerschläger und bin seit dem 19. <strong>Februar</strong><br />

<strong>2024</strong> am Gymnasium Meckelfeld. Ich wohne wieder in Winsen, wo<br />

ich auch den Großteil meiner Kindheit und Jugend verbracht habe.<br />

In meiner Freizeit bin ich gerne draußen unterwegs oder beim<br />

Yoga. Ich arbeite am Gymnasium als Sozialpädagogin und<br />

unterstütze die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler, falls<br />

Konflikte bestehen, oder in der Präventionsarbeit. Ebenfalls bin ich<br />

im Ganztag zu finden und übernehme Zeiten der<br />

Hausaufgabenbetreuung. Ein weiterer Bestandteil meiner Arbeit ist<br />

die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Schulen oder den<br />

Jugendzentren in der Umgebung. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den<br />

Schülerinnen und Schülern, den Eltern und auch auf das Kollegium.<br />

Außerdem neu an unserer Schule:<br />

Frau Hilbert (Mathematik, Physik)<br />

Herr Medenus (Musik)<br />

5


SPRACHEN<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Let’s explore the windy city!<br />

Im Oktober 2023 hatten 20 Schülerinnen und Schüler des<br />

10. Jahrgangs die Möglichkeit, die amerikanische<br />

Großstadt Chicago hautnah zu erleben. Auf der erstmalig<br />

durchgeführten Studienfahrt hat die Schülergruppe in<br />

Begleitung von Frau Rieckmann und Frau Waltke<br />

einerseits vielfältige Einrichtungen des amerikanischen<br />

Bildungssystems kennengelernt, andererseits diverse<br />

kulturelle Erfahrungen in einer amerikanischen Großstadt<br />

gesammelt.<br />

Zu den Highlights der Fahrt gehörte der Ausblick vom<br />

höchsten Gebäude Chicagos, dem Willis Tower, mit 442<br />

Metern Höhe und insgesamt 108 Stockwerken. Auch vom<br />

Riesenrad direkt am Navy Pier hatte man bei Sonnenschein<br />

einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und ihre<br />

riesigen Bauten. Neben dem Besuch verschiedener<br />

Museen beeindruckte die Architektur der Innenstadt die<br />

Schülerinnen und Schüler, die vor allem bei einer<br />

Bootstour vom Wasser aus eine besondere Perspektive<br />

bot. Beim Schlendern durch die City konnte die<br />

Kombination aus modernen und historischen Gebäuden<br />

bestaunt werden.<br />

6


<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

SPRACHEN<br />

Austausch mit Gleichaltrigen<br />

Neben dem „sight seeing“ haben die Schülerinnen und Schüler Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede im Bildungswesen der USA kennengelernt, indem sie eine High School, ein<br />

College und eine Universität besuchten und vor Ort viele Möglichkeiten des Austausches mit<br />

Gleichaltrigen hatten. Auch im Jugendzentrum kam es bei Spielen, Sport und gemeinsamen<br />

Essen zu einem interessanten und auch lustigen kulturellen Austausch mit amerikanischen<br />

Jugendlichen.<br />

Auch aus sportlicher Sicht hatte<br />

die Fahrt eine Menge zu bieten:<br />

Neben einem Besuch im<br />

Fußballstadion (leider verlor die<br />

heimische Mannschaft „Chicago<br />

Fires“ mit 0:2 gegen Charlotte<br />

FC) agierten die Schülerinnen<br />

und Schüler als freiwillige Helfer<br />

beim Chicago Marathon, einem<br />

der „big five“- Marathons mit<br />

über 40.000 Teilnehmern. Das<br />

stimmungsvolle und packende Basketballspiel der Chicago Bulls war für viele DAS Highlight<br />

der Fahrt.<br />

Wohltätige Aktivitäten<br />

Wichtig zu erwähnen sind auch<br />

die zahlreichen wohltätigen<br />

Aktivitäten der Schülerinnen und<br />

Schüler: Insgesamt sammelten sie<br />

viele „Certificates of<br />

Volunteerism“ für ihre Dienste,<br />

beispielweise beim Verpacken<br />

von Lebensmitteln für die<br />

„Chicago Food Bank“ oder der<br />

Organisation eines „Breast Cancer<br />

Programs“. Diese Erfahrungen<br />

sind sicherlich sehr nachhaltig<br />

und haben den ein oder anderen<br />

zum Nachdenken gebracht.<br />

Natürlich gab es auch die Möglichkeit, die Stadt auf eigene Faust zu entdecken: In der<br />

Freizeit wurde je nach Interesse geshoppt, ge“Starbuckt“, im recht<br />

frischen See geschwommen, Sport getrieben, eine Menge Fast Food<br />

gegessen, Menschen aus aller Welt im Hostel kennengelernt oder<br />

eine Vielzahl von Fotos geschossen. Zusätzlich haben die<br />

Schülerinnen und Schüler eine Menge wichtiger Erfahrungen<br />

gesammelt und werden viele schöne, lustige und auch<br />

herausfordernde Momente in Erinnerung behalten.<br />

• MARLENE WALTKE<br />

Video anschauen:<br />

QR-Code scannen oder<br />

bit.ly/3UF8UWP<br />

7


SPRACHEN<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

“To be or not to be,<br />

that is the question”<br />

Gelesen oder gehört haben viele Schülerinnen und Schüler<br />

dieses berühmte Zitat aus einem der bekanntesten Werke<br />

Shakespeares ganz bestimmt. Nun hatten die<br />

Schülerinnen und Schüler der Englisch-Leistungskurse des<br />

12. Jahrgangs sogar die Möglichkeit, diesen Ausruf<br />

Hamlets live auf der Bühne zu erleben.<br />

Am 5. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> besuchten alle drei Leistungskurse<br />

unter der Leitung von Frau Neumann, Frau Waltke und Herrn Pascual die Inszenierung von<br />

„Hamlet“. Das kurzweilige, gut und schülergerecht aufbereitete Stück überzeugte einerseits<br />

durch die Nähe zum Original, andererseits durch Kreativität bei der Ausgestaltung der<br />

Szenen, Humor und eine exzellente schauspielerische Leistung der nur sieben<br />

Schauspielerinnen und Schauspieler.<br />

Der „American Drama Group Europe“, welche sich auf amerikanische, britische und<br />

französische Stücke konzentriert, gelang es, die gut besuchte „Fabrik“ in Hamburg Altona zu<br />

unterhalten und den Schülerinnen und Schülern Shakespeare näher zu bringen – ein<br />

gelungener Ausflug!<br />

• MARLENE WALTKE & ANTONI PASCUAL<br />

Meinungen von Schülerinnen und Schülern<br />

8


<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

SPRACHEN<br />

Theater auf Latein<br />

Salvete discipuli et discipulae! – Hallo<br />

Schüler und Schülerinnen! Wie man auf<br />

Latein sagt. Am Freitag, den 22.<br />

September 2023, war von unserem<br />

Lateinkurs der 7. Klassen eine<br />

Theateraufführung am Nachmittag zu<br />

sehen.<br />

Zunächst haben wir unsere im Unterricht<br />

in kleinen Gruppen selbstinszenierten<br />

Theaterstücke aufgeführt, danach das<br />

Theaterstück, was wir auch am 18. August<br />

2023 bei der Einschulung der neuen 5.<br />

Klassen aufgeführt hatten.<br />

Nach den ganzen lustigen, spannenden und informativen Theaterstücken haben wir noch<br />

mitgebrachte Speisen und Getränke gegessen. Unsere Lehrerin Frau Schubert hat römische<br />

Spezialitäten mitgebracht. Außerdem wurde das fröhliche Getümmel noch von ein paar<br />

anderen Lateinlehrern unserer Schule begleitet.<br />

• EUER LATEINKURS DER 7. KLASSEN, TONI KIPKE, JULIAN HABERGER<br />

9


SPRACHEN<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Alfons – Jetzt noch deutscherer!<br />

In diesem Schuljahr haben wir den deutsch-französischen Freundschaftstag mit<br />

unterschiedlichen Aktionen in den Französischkursen begangen. Im Jahrgang 11 haben<br />

Frau Hodum und Frau Neumann an dem Projekt „Alfons macht Schule“ teilgenommen und<br />

die Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft nach 1<strong>94</strong>5 aufgearbeitet. Ein<br />

gelungener Abschluss war dann der Besuch des Kabaretts „Alfons – jetzt noch<br />

deutscherer“.<br />

Ein weiterer Höhepunkt wird dann am 12. März <strong>2024</strong> sein, da Alfons mit uns unbedingt die<br />

Inhalte seiner Veranstaltung aufarbeiten möchte. Hier nun ein Bericht des 11. Jahrgangs:<br />

Am 18. Dezember 2023 waren die Französischschüler des 11. Jahrgangs im St. Pauli Theater<br />

in Hamburg auf der Reeperbahn, um das Stück „Alfons – Jetzt noch deutscherer“<br />

anzuschauen.<br />

Alfons, der eigentlich Emmanuel Peterfalvi heißt, ist ein deutsch-französischer Komiker und<br />

wohnt seit über 30 Jahren in Hamburg. Er wurde im Jahr 1967 in Paris geboren. Nach seiner<br />

Migration nach Deutschland wurde er mit der Sendung „Puschel TV“ bekannt. Seit Jahren<br />

fördert Alfons die deutsch-französische Freundschaft, über deren Entwicklung und<br />

Bedeutung er im St. Pauli Theater erzählt hat.<br />

Engagement für die deutsch-französische Freundschaft<br />

In dem Theaterstück „Alfons – Jetzt noch deutscherer“ thematisiert Emmanuel den Prozess<br />

seiner Einbürgerung auf humorvolle Weise. Er bekam vom damaligen Hamburger<br />

Bürgermeister, Olaf Scholz, eine schriftliche Anfrage, ob er die deutsche Staatsangehörigkeit<br />

erlangen wolle. Leider wurde der Brief bei einem Brand in der Wohnung zerstört.<br />

10


<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

SPRACHEN<br />

Im Verlauf des Theaterstücks erzählte Alfons über die deutschfranzösische<br />

Freundschaft und die Beziehung seiner Familie zu<br />

Deutschland. So wurden sein Urgroßvater und seine<br />

Großmutter nach Auschwitz deportiert, wo sein Urgroßvater<br />

hingerichtet wurde, während hingegen seine Großmutter<br />

überleben konnte. Trotzdem befürwortete seine Familie später<br />

die deutsch-französische Freundschaft. Dieser Sinneswandel<br />

entstand, als Emmanuel einen deutschen Austauschschüler bei<br />

sich aufnahm.<br />

Video-Trailer des<br />

Bühnenprogramms ansehen:<br />

bit.ly/3ujdq2w<br />

Nach der Pause beschrieb Alfons seine Begegnung mit Olaf<br />

Scholz in der NDR-Talkshow, die dann schließlich den Wunsch, die deutsche<br />

Staatsbürgerschaft zu erlangen, förderte.<br />

Seine persönlichen Erfahrungen bot er dem Publikum in lustigen und teils skurrilen<br />

Erzählungen dar, die sowohl die Älteren als auch die Jüngeren unter den Zuschauern<br />

begeisterten und faszinierten.<br />

Insgesamt waren das Kabarett und die Begegnung mit „Alfons“ eine interessante Erfahrung<br />

mit lustigen Akzenten. Somit war es ein gelungener Theaterabend!<br />

• DIE FRANZÖSISCHKURSE DES JAHRGANGS 11<br />

Prêts pour le français?<br />

…das fragte die Lektorin des France Mobil am 14.<br />

November 2023 unsere Schüler des Jahrgangs 5.<br />

Mit Hilfe von „bewegenden“ Sprachspielen, aktuellen<br />

Raps und Chansons sowie amüsanten Videos<br />

hinterließ die Lektorin des France Mobil, die sich<br />

unter dem kompetenten Einsatz von Gestik und<br />

Mimik nur auf Französisch mit den Schülern<br />

verständigte, einen bleibenden Eindruck. Gleichzeitig<br />

gelang es ihr, das Interesse der Schülerinnen und Schüler<br />

für die Sprache und die<br />

frankophone Kultur zu wecken.<br />

Obwohl sie keine<br />

Vorkenntnisse hatten,<br />

konnten alle Mitwirkenden<br />

am Ende der abwechslungsreichen Animation kurze<br />

Fragen zum Namen, Herkunft, Alter, Vorlieben und<br />

Hobbys verstehen und beantworten. Un grand merci<br />

pour ce grand succès!<br />

• ASTRID NEUMANN<br />

Un bonjour de la part de Dounia Boissaye<br />

(France Mobil)<br />

Mehr <strong>Info</strong>s über France Mobil:<br />

QR-Code scannen oder bit.ly/3SUZXaz<br />

11


SPRACHEN<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Savoir vivre en France<br />

Vom 26. September bis zum 06. Oktober<br />

2023 war eine Gruppe von 14 Schülerinnen<br />

und Schülern aus dem Jahrgang 9 zu Gast<br />

bei französischen Familien in Mulsanne,<br />

einer süd-westlich von Le Mans gelegenen<br />

Gemeinde, die wie Seevetal aus mehreren<br />

Dörfern besteht.<br />

Dort besuchte die Austauschgruppe<br />

gemeinsam mit den Austauschpartnern das<br />

Collège Bollée, wo sie am Unterricht<br />

teilnehmen konnte und im nahegelegenen<br />

Pinienwald bei hochsommerlichen<br />

Temperaturen „Disc Golf“ erprobte.<br />

Die Austauschgruppe vor dem Schloss Ussé an der Loire.<br />

Schloss an der Loire<br />

Das Austauschprogramm der Gastgeber war wie immer abwechslungsreich, es ging an die<br />

Loire, wo die Gruppe das romantische Schloss von Ussé mit seinem typisch französischen<br />

Garten und seinen dunklen Verliesen auf eigene Faust erkunden durfte.<br />

Danach ging es in die Höhlen des Loiretals, wo die Schülergruppe in die Herstellung der<br />

örtlichen Spezialität „pommes tapées“ eingeweiht wurde und an einer Verkostung derselben<br />

teilnehmen konnte.<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

SPRACHEN<br />

Eine Rallye durch die weltberühmte<br />

Altstadt von Le Mans und der<br />

Besuch eines typisch französischen<br />

Wochenmarktes mit vielseitigen<br />

kulinarischen Spezialitäten war<br />

ebenfalls eine spannende<br />

Erfahrung.<br />

Besuch in Paris<br />

Nachdem die einzelnen<br />

Austauschschüler mit ihren<br />

Familien am Wochenende weitere<br />

interessante Ausflüge gemacht<br />

hatten, war der gemeinsame<br />

Besuch von Paris ein unvergesslicher<br />

Höhepunkt.<br />

Pause auf der Treppe zur Altstadt von Le Mans<br />

Am letzten Tag wurde das Buffet für den<br />

Abschiedsabend von den Schülern selbst zubereitet.<br />

Ein wunderbarer Abschluss waren die dreisprachig<br />

dargebotenen Karaoke Präsentationen der<br />

sangesfreudigen Austauschpartner.<br />

Wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch der<br />

französischen Austauschgruppe im April an unserer<br />

Schule.<br />

• ASTRID NEUMANN<br />

Vorbereitung<br />

des Buffets<br />

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OFFENE SCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Ausflug in die Synagoge „Hohe Weide“<br />

Am 6.12.2023 war es so weit, wir – also die Religionskurse des sechsten Jahrganges –<br />

gingen in die Synagoge Hohe Weide in Hamburg. Eine Synagoge ist ein jüdisches<br />

Gebetshaus, aber alles der Reihe nach.<br />

Morgens trafen wir uns mit Frau Bär und Herrn Primeßnig und fuhren mit dem Bus bis zum<br />

Harburger Bahnhof und von dort mit der Bahn zum Bahnhof Dammtor. Die Fahrzeit<br />

verbrachten wir damit, Lieder zu erfinden und zu singen, wobei wir aufpassen mussten, dass<br />

wir niemanden störten. Vom Bahnhof Dammtor aus fuhren wir mit dem Bus zu der<br />

Bushaltestelle Schlankreihe. Von dort aus mussten wir noch etwas laufen und dann waren<br />

wir dort.<br />

Gebetshaus unter Polizeischutz<br />

Man konnte nur an einem Davidstern auf dem Dach und<br />

hebräischen Schriftzeichen erkennen, dass es sich um eine<br />

Synagoge handelt. Es war etwas beklemmend, dass dort<br />

Polizisten stehen mussten. Am Ende der Straße stand auch<br />

ein Polizeihäuschen. Da wir noch etwas warten mussten,<br />

bis wir reindurften, und noch Schnee lag, bauten wir noch<br />

ein paar ganz kleine und auch ganz große Schneemänner.<br />

Wir sprachen auch noch darüber, was für ein Gefühl es ist,<br />

wenn ein Gebetshaus von der Polizei bewacht werden<br />

muss. Manche sagten, es sei beklemmend, manche<br />

sagten, es sei traurig, und wieder andere fanden es<br />

schade, dass so etwas gemacht werden muss.<br />

Als wir rein durften, legten wir unsere Jacken und unsere Rucksäcke in einen Raum. Die<br />

Jungen unter uns mussten eine Kippa tragen. Das ist wie eine kleine Mütze, aber in rund und<br />

sie passt sich nicht ganz so gut an den Kopf an. Außerdem liegt sie etwas weiter hinten auf<br />

dem Kopf und bedeckt nicht alles vom Kopf. Der eigentliche Gebetsraum war schön<br />

geschmückt. Dort waren zum Beispiel Buntglasfenster und siebenarmige Kerzenleuchter,<br />

welche Menora heißen. Es gab dort auch einen prachtvollen Baum an der Wand, wo Namen<br />

auf kleinen Plaketten standen. Die Namen gehören zu verstorbenen jüdischen<br />

Gemeindemitgliedern.<br />

Ehrfürchtige Begegnung mit den Torarollen<br />

Dann durften wir Fragen stellen, wie zum Beispiel,<br />

wie viele Torarollen es gibt und wie diese<br />

aussehen. Die Tora ist die Heilige Schrift im<br />

Judentum - ähnlich wie im Christentum die Bibel.<br />

Die Tora darf beim Lesen aber nur mit einem<br />

Zeigestab, einem Jad, berührt und nicht direkt mit<br />

den Händen angefasst werden, da sie so heilig ist.<br />

Torarollen sind auch sehr prachtvoll geschmückt.<br />

Sie haben einen Samtmantel und ein silbernes<br />

Schild um. Wir durften uns die Torarollen auch<br />

angucken und sie waren sehr überwältigend. Die<br />

Torarollen der Gemeinde waren in einer Art<br />

14


<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

OFFENE SCHULE<br />

Schrank, der mit einem großen Vorhang bedeckt war. Wir haben noch viele weitere Fragen<br />

gestellt. Vor den Sitzen waren Schließfächer, die die Gemeindemitglieder reservieren<br />

können. Wir haben erfahren, dass sich in den Fächern zum Beispiel Gebetsbücher und<br />

Gebetsschals befinden. Wir hatten ganz viele Fragen, doch als alle Fragen gestellt waren,<br />

verabschiedeten und bedankten wir uns.<br />

Wir gingen wieder zur Bushaltestelle, um uns auf den Heimweg zu machen. Die Busse waren<br />

sehr voll. Wir hätten uns gar nicht festhalten müssen. Als wir wieder am <strong>GymMeck</strong><br />

angekommen waren, hatten wir alle einen erlebnisreichen Tag und viel Freude gehabt.<br />

• ZOÉ MOCKER<br />

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OFFENE SCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Ausflug in die Steinzeit<br />

Am 7. Dezember 2023 sind wir, die 5b, auf eine Exkursion in das Archäologische Museum<br />

in Hamburg Harburg mit dem Bus gefahren.<br />

Dort angekommen haben wir uns erstmal die coolen Dinge, die man dort kaufen kann,<br />

angeschaut und uns schon einmal überlegt, was wir später kaufen werden. Im Anschluss sind<br />

wir dann in einen Nebenraum gegangen, wo wir mit unserer Museumspädagogin über die<br />

Steinzeit geredet haben. Wir sprachen z.B. darüber,<br />

wie hoch die Gletscher während der Eiszeit waren. Im<br />

direkten Anschluss wurden uns großartige Sachen<br />

herumgegeben, wie ein Urzeittaschenmesser und ein<br />

Mammutbackenzahn, und wir durften sogar einen<br />

echten Faustkeil in die Hand nehmen.<br />

Dann sind wir zu den Ausstellungsstücken<br />

hinübergegangen und haben eine ,,kleine“ Führung<br />

gemacht. Die Führung war sehr spannend und wir<br />

haben sehr viel gesehen, wie z.B. einen Urzeitelch (d.h<br />

wir haben das Skelett gesehen). Außerdem haben wir<br />

ein Miniatur Massengrab gesehen und ganz alte<br />

Werkzeuge wie einen Faustkeil. Ein Faustkeil ist ein<br />

sehr gut in der Hand liegender angespitzter Stein, mit<br />

dem man sehr gut arbeiten kann.<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

OFFENE SCHULE<br />

Prähistorische Kunst selbstgemacht<br />

Nach der Führung haben wir im Nebenraum<br />

mit Farben wie Rötel (rot), Ocker (gelb) und<br />

Kohle (schwarz) gemalt. Als wir damit fertig<br />

waren, wurden wir in eine nachgemachte<br />

Höhle aus der Steinzeit geführt. Wir durften<br />

uns sogar noch einmal selbst umschauen und<br />

das war sehr schön.<br />

Als wir mit der Führung fertig waren, haben<br />

wir die Sachen gekauft, die wir wollten, und<br />

sind dann hinüber zum Weihnachtsmarkt, wo<br />

wir uns Crêpes, Pommes und andere Snacks<br />

gekauft haben. Dort war es sehr witzig.<br />

• TIM, FIETE UND MAXI (5b)<br />

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OFFENE SCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Besuch der Hamburger Jobmesse<br />

in der Barclays Arena<br />

Am 12. Oktober gingen wir, der gesamte 11. Jahrgang des Gymnasiums Meckelfeld, mit<br />

unseren PoWi-Lehrerinnen Frau Koch und Frau Hodum in die Barclays Arena in Hamburg.<br />

Wir vereinbarten einen Treffpunkt und eine Uhrzeit und fuhren zu Hamburgs größter<br />

Jobmesse!<br />

Was ist diese Jobmesse? Es sind Stände von vielen verschiedenen Unternehmen, an denen<br />

erklärt wird, was man arbeitet, welche Berufe es dort gibt und wie man einen Job findet.<br />

Einige von ihnen verteilen auch kleine Geschenke Gleichzeitig gibt es auch einen kleinen<br />

Forumsbereich, in dem kleine Berufsvorstellungen gemacht werden.<br />

Als wir dorthin gingen, waren viele Lehrer, Schüler und Besucher aus verschiedenen<br />

Bereichen des Lebens anwesend. Wir hatten dieses Thema im Politikunterricht besprochen<br />

und vor unserer Ankunft im Internet nachgesehen, welche Unternehmen dort vertreten<br />

waren. Wir wählten mindestens drei Unternehmen aus, bei denen wir uns informieren<br />

wollten, und besuchten sie zuerst. Es gab eine wirklich große Auswahl an Unternehmen. Auf<br />

der Messe stellten wir den Mitarbeitern der Unternehmen unsere vorher festgelegten<br />

Fragen und machten uns Notizen zu den Antworten. Zum Schluss tauschten wir die<br />

gewonnenen <strong>Info</strong>rmationen mit unseren Lehrkräften aus und verließen dann das<br />

Messegelände.<br />

Diese Messe war eine sehr gute Gelegenheit, sich in der Berufswelt zu orientieren,<br />

besonders für unsere Altersgruppe, und es war auch eine gute Erfahrung, eine angenehme<br />

Zeit zu haben. • YASIN OLFAZ (11c – DAZ)<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Gymnasium Meckelfeld,<br />

Appenstedter Weg 100, 21217 Seevetal<br />

V.i.S.d.P.: Olaf Lakämper, OStD<br />

Redaktion und Layout: Michaela Roman, StD‘<br />

Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen<br />

Auflage: 900<br />

Foto- und Quellennachweis: Alle Bilder von<br />

dem genannten Verfasser, wenn nicht<br />

anderweitig vermerkt. S. 1: Alfons-fragt.de; S. 8:<br />

American Drama Group Europe, Pixabay; S. 9:<br />

Canva (KI-generiert), Pixabay; S. 10: Alfonsfragt.de;<br />

S. 11: francemobil.fr; S. 15: Pixabay<br />

S. 19: Pixabay; S: 21: Synthopol; S. 37: Pixabay.<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

OFFENE SCHULE<br />

Ein Einblick in die Welt des Genoms<br />

– Unser Ausflug ins DNA-Labor<br />

Am 1. Dezember 2023 hatten wir die Gelegenheit, mit unserem Biologie-Leistungskurs ein<br />

Labor zu besuchen, in dem unsere DNA genauer untersucht wurde. Der Ausflug war Teil<br />

des Unterrichts und versprach, uns einen praktischen Einblick in die Welt der Genetik zu<br />

gewähren.<br />

Zuerst wurde unsere Gruppe von einer<br />

Doktorin empfangen, die uns die<br />

Grundlagen der DNA sowie des PCR-<br />

Prozesses erklärte (Polymerase Chain<br />

Reaction). Daraufhin haben uns zwei<br />

freundliche Student:innen in ein Labor<br />

begleitet und mit Schutzbrillen und Kitteln<br />

ausgestattet.<br />

Wir haben erfahren, dass unsere DNA wie<br />

ein Buch mit unzähligen Kapiteln und<br />

Absätzen ist, in denen unsere genetische<br />

<strong>Info</strong>rmation gespeichert ist. Dann führten<br />

sie uns zu den Geräten, die diese <strong>Info</strong>rmationen extrahieren können.<br />

Der Höhepunkt des Tages war der Moment, als wir unsere eigenen DNA-Proben entnehmen<br />

konnten. Jeder Zweite von uns durfte zwischen 2ml und 4ml Speichel in ein Röhrchen geben.<br />

Diese Proben wurden dann mithilfe von verschiedenen Lösungen aufbereitet, sodass am<br />

Ende die jeweilige DNA in einem Netz im oberen Teil des Röhrchens übrig geblieben ist.<br />

Dieser Teil wurde zusammen mit einer weiteren Lösung in<br />

einen Thermocycler gegeben, in dem die DNA innerhalb einer<br />

Stunde vervielfacht wurde. Dabei wird alles zunächst erhitzt,<br />

dann abgekühlt und wieder erhitzt. Nach diesem Vorgang<br />

wurde die DNA in ein Gel geführt, welches an ein elektrisches<br />

Feld angelegt war, und da die DNA negativ geladen ist, fließen<br />

alle Teilchen in die gleiche Richtung. Das Gel wirkt wie ein Netz,<br />

das die Abschnitte nach Größe und Ladung aufteilt. Mithilfe<br />

eines bereits bekannten Musters können genaue Aussagen<br />

über die genetischen <strong>Info</strong>rmationen getroffen werden.<br />

<strong>Info</strong>rmationen wie Augen- und Haarfarbe oder sogar<br />

Resistenzen gegen bestimmte Krankheiten durften aber<br />

aufgrund des Datenschutzes nicht weiter erforscht werden, sodass die extrahierte DNA nach<br />

unserem Besuch nicht weiter verwendet wurde.<br />

Der Ausflug ins DNA-Labor war nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend und wir<br />

konnten gleichzeitig etwas über das Leben als Student/in an der Universität Hamburg<br />

erfahren. Wir danken den Studentinnen und Studenten für ihre leidenschaftliche Arbeit, die<br />

uns Einblicke in die Geheimnisse unserer DNA gewährt hat, und Herrn Primeßnig, der uns<br />

auf diesem Ausflug begleitet hat. • LEONIE STEFFEN & JULE SANDGAARD<br />

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OFFENE SCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Harze, Lacke, Klebstoffe<br />

– unsere Exkursion zu Synthopol Chemie<br />

Trotz Bahnstreik und Traktor-Demonstration auf der Bundesstraße 73 zwischen Buxtehude<br />

und Hamburg-Harburg gelang es uns – den beiden Chemiekursen 13CH1eA und 13ch2gA –<br />

am Donnerstag, den 11. Januar <strong>2024</strong>, morgens pünktlich bei Synthopol Chemie in<br />

Buxtehude einzutrudeln.<br />

Nach einem kurzen Aufwärmen im Besuchereingangsbereich erhielten wir von einer<br />

Auszubildenden zur Chemielaborantin und einem Auszubildenden zum Chemielaboranten<br />

sowie vom betriebsinternen Ausbildungsleiter eine sehr interessante Einführung in sämtliche<br />

Bereiche des Betriebes.<br />

Wir erfuhren, dass Synthopol ein erfolgreicher mittelständischer Familienbetrieb mit etwa<br />

200 Mitarbeitern ist, der durch die Herstellung von Kunstharzen und Lacken sein Geld<br />

verdient. Diese Produkte werden von weiterführenden Betrieben gekauft, um daraus zum<br />

Beispiel Autolacke, Farben oder Klebstoffe herzustellen.<br />

Einblicke in die Berufe Chemielaborant/in und Chemikant/in<br />

Wir haben viel über die Ausbildung zu Chemielaboranten und Chemikanten und die<br />

verschiedenen Aufgabengebiete beider chemischer Berufszweige erfahren. So wissen wir<br />

nun, dass Chemikanten für die technischen Abläufe in der Produktion verantwortlich sind,<br />

während die Laboranten eher mit analytischen Untersuchungen der Ausgangsstoffe und<br />

Produkte beschäftigt sind.<br />

Nach dem Input ging es auf einen Rundgang durch die Forschungs- und Prüflabore, wo wir<br />

einen Einblick in den praktischen Alltag von Chemielaboranten und Chemikern erhaschen<br />

konnten. Selbstverständlich haben die Mitarbeiter von Synthopol versucht, alle unsere<br />

Fragen so gut es geht zu beantworten.<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

OFFENE SCHULE<br />

Komplexe Produktionsprozesse<br />

Anschließend bekamen wir eine Führung durch verschiedene Produktionsgebäude und<br />

mussten feststellen, dass uns die Dimensionen der Kesselanlagen, in denen die Harze und<br />

Lacke synthetisiert werden, doch etwas überrascht haben. Zum Schluss unserer Führung ging<br />

es in die Schaltzentrale, wo wir erfahren haben, wie die komplizierten<br />

Rohrleitungsverbindungen und deren Ventile über Computerprogramme gesteuert werden.<br />

Schließlich müssen die Chemikanten genau wissen und steuern können, in welche<br />

Reaktionskessel weitere Edukte hinein- oder wo eventuell<br />

fertiges Produkt hinausgepumpt werden muss oder wo die<br />

Temperatur zu regulieren ist.<br />

Insgesamt haben wir bei unserem Besuch bei Synthopol viel<br />

über die verschiedenen chemischen und technischen Berufe in<br />

einem produzierenden Chemiebetrieb gelernt. Und wer weiß:<br />

Vielleicht hat die eine oder der andere ja bei dieser Exkursion<br />

ihren bzw. seinen Traumjob entdeckt und taucht nach dem<br />

Abitur oder etwas später doch wieder bei Synthopol auf – als<br />

Azubi oder als fertiger Chemie-Doktor oder Verfahrenstechnik-<br />

Ingenieur? • CHRISTOFFER HAHNE<br />

Mehr <strong>Info</strong>s über Synthopol<br />

Chemie selbst oder die<br />

dortigen Ausbildungsmöglichkeiten:<br />

synthopol.com/de<br />

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OFFENE SCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme<br />

Am 22. Januar <strong>2024</strong> war der 10. Jahrgang unserer Schule im Rahmen des<br />

Unterrichtsthemas „Nationalsozialismus und Holocaust“ im Fach Geschichte in der<br />

Gedenkstätte des Konzentrationslagers Neuengamme zu Besuch.<br />

Nach unserer Fahrt vorbei an Wiesen und Feldern kamen wir in der KZ-Gedenkstätte<br />

Neuengamme an und wurden von unserem Tourguide abgeholt, welcher unser Wissen aus<br />

dem Unterricht abfragte und teilweise auffrischte.<br />

Danach wurden wir über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers geführt: Unser<br />

erster Halt in der Gedenkstätte war ein Zugwaggon, in dem ungefähr 100.000 männliche<br />

Häftlinge zwischen 1938 und 1<strong>94</strong>5 in das Konzentrationslager transportiert wurden.<br />

Weiter ging es auf dem Platz, auf welchem sich damals das Krematorium befand. Unser<br />

dritter Stopp befand sich auf einem großen Platz, dem Appellplatz, auf dem sich die<br />

Inhaftierten zu täglichen Zählungen versammelt hatten. Um uns herum befanden sich Steine<br />

in Gittern, welche die damaligen Baracken und die Lagerküche darstellen sollen.<br />

Nach einer kurzen Stärkung schauten wir uns die Ausstellung<br />

an, darunter viele verschiedene Quellen und Gegenstände<br />

ehemaliger Häftlinge, die der Nachwelt Erinnerung sowie<br />

Lebensgeschichten vieler Inhaftierten schenken. Zu diesen<br />

sollten wir in Gruppen kurze Präsentationen vorbereiten. In<br />

diesem Zusammenhang erfuhren wir von den Außenlagern<br />

und den Arbeiten der Häftlinge, dem Herstellen von<br />

Klinkersteinen. Trotz der bedrückenden Stimmung schaffte es<br />

unser Tourguide, uns dieses sensible Thema näher zu bringen.<br />

Leider hatten wir nur wenig Zeit, uns die gesamte Ausstellung ausführlich anzuschauen.<br />

Aufgrund des schlechten Wetters war es uns nicht möglich, weitere Bereiche des Geländes<br />

zu besichtigen. Deshalb zeigte uns unser Tourguide ein Modell des gesamten<br />

Konzentrationslagers, welches zuerst riesig auf uns wirkte. Die gesamte Fläche erstreckte<br />

sich über ca. 2 km und war in verschiedene Bereiche aufgeteilt.<br />

Heute ist die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, vor allem für Angehörige ehemaliger Häftlinge,<br />

ein bedeutsamer Ort, um den Opfern Gedenken zu schenken und Unwissende zu<br />

informieren, sodass sich dieses schreckliche Verbrechen nicht wiederholt.<br />

Ein Besuch in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme lohnt sich definitiv.<br />

• LILLI UND LAURA (10t)<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

OFFENE SCHULE<br />

„Wie schlimm Krieg ist, merkt man immer erst,<br />

wenn man selbst davon betroffen ist.“<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> gibt es nicht mehr viele Menschen, die den Nationalsozialismus und Zweiten<br />

Weltkrieg bewusst miterlebt haben. Lisa Schomburg, Jahrgang 1930, und Manfred Hüllen,<br />

Jahrgang 1939, sind zwei der letzten Zeitzeugen der schrecklichen Kriegsereignisse sowie<br />

der unmittelbaren Nachkriegsjahre.<br />

Es war eine Geschichtsstunde der besonderen Art, die die Zehntklässler und angehenden<br />

Abiturenten des Gymnasiums Meckelfeld am 6. <strong>Februar</strong> erleben durften. Lisa Schomburg<br />

berichtete, wie sie als damals begeistere Hitler-Anhängerin ihren Führer an dessen<br />

Geburtstag in Hamburg persönlich erlebte. Manfred Hüllen war knapp 80 Jahre nach dem<br />

Tod seiner Schwester infolge eines Tieffliegerangriffs den Tränen nahe und gab aufgrund<br />

seiner Erfahrungen den Gymnasiasten wichtige Ratschläge mit auf<br />

den weiteren Lebensweg.<br />

„Ich glaubte meinen<br />

Eltern nicht!“<br />

Als Lisa Schomburg 1930 geboren wurde, erlebte Deutschland eine<br />

schwere wirtschaftliche und politische Krise. Die Weimarer Republik<br />

wurde massiv von links und rechts bekämpft. Als sie drei Jahre alt war, ergriffen die<br />

Nationalsozialisten die Macht. Seit diesen frühen Kindheitstagen erzählte man ihr, Hitler sei<br />

„der Größte“ und „das Beste“ gewesen, was Deutschland passieren konnte. Dass ihre Eltern<br />

anderer Meinung waren, habe sie damals nicht verstehen können. „Ich glaubte ihnen<br />

nicht!“, betonte die 93-Jährige.<br />

Begeisterung für „Führer, Volk und Vaterland“<br />

Ihr „Dienst“ für „Führer, Volk und Vaterland“ sei schließlich wichtiger gewesen, denn mit<br />

Hitler und dem Nationalsozialismus verband sie viele positive Erlebnisse. Was zum Beispiel in<br />

Neuengamme vor sich ging (siehe Seite 22), davon habe sie als junges Mädchen genauso<br />

wenig gewusst wie von den Hintergründen des Nationalsozialismus. Vielmehr sei die Zeit,<br />

sogar die ersten Kriegsjahre, die sie im BDM (Bund Deutscher Mädel) mit ihren Freundinnen<br />

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OFFENE SCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

habe verbringen dürfen, eine sehr prägende Lebensphase gewesen. Man sei gemeinsam<br />

durch dick und dünn gegangen.<br />

Auf Nachfrage eines Schülers, wann sich ihre Einstellung zum Nationalsozialismus geändert<br />

habe, antwortete sie, es sei ein schleichender Prozess gewesen, bedingt durch ihre<br />

traumatischen Kriegserlebnisse. Für ihre Mutter, die in Wilhelmsburg ein kleines Geschäft<br />

für Tabakwaren und Konfitüren betrieb, besorgten die junge Lisa und eine Freundin in der<br />

Mönckebergstraße neue Ware, als sie von einem Luftangriff überrascht wurden. Sie folgten<br />

einfach einer Menschenmasse, die in einem Luftschutzkeller Zuflucht suchte. Mehr als acht<br />

Stunden mussten sie dort verbringen, ohne Toiletten oder Verpflegung. Verschlimmert<br />

wurde die Lage dadurch, dass der Ausgang durch Trümmer verschüttet war. Dieser musste in<br />

Handarbeit freigeräumt werden, so dass man jede Person einzeln aus dem Keller<br />

herausziehen konnte.<br />

Als Hamburg befreitet wurde, seien die Briten ihre neuen Helden gewesen. Vom<br />

Nationalsozialismus habe sie sich fortan ganz klar distanziert. Als Kind sei sie „verführt“<br />

worden, so die Meckelfelderin. Um vergleichbaren Entwicklungen in der Gegenwart<br />

entgegenzuwirken und junge Menschen zu sensibilisieren, trete sie als Zeitzeugin in Schulen<br />

auf.<br />

Minen mit bloßen Händen räumen<br />

„Mein Verhältnis zum<br />

Nationalsozialismus war – im Gegensatz<br />

zu Lisa – von Kindheit an äußerst<br />

negativ“, so Manfred Hüllen. Als er zwei<br />

Jahre alt war, wurde sein Vater, ein<br />

ehemaliges Mitglied der SPD, von der<br />

NS-Justiz als politischer Gefangener im<br />

Konzentrationslager Buchenwald<br />

interniert. Um dem KZ zu entkommen,<br />

meldete er sich 1<strong>94</strong>4 freiwillig zum<br />

Dienst bei der Strafkompanie, wo er mit<br />

bloßen Händen Minen räumen musste.<br />

Dass er das überlebt habe, sei ein<br />

Wunder gewesen, so Hüllen.<br />

Während eines Räumungseinsatzes geriet die Kompanie in einen Angriff der Roten Armee.<br />

Daraufhin wurde der Vater als Kriegsgefangener der Sowjets nach Estland gebracht, was ihm<br />

das Leben rettete. Im gleichen Jahr wurde die Familie, die bis dahin in Düsseldorf lebte,<br />

ausgebombt und nach Stadtroda in Thüringen geschickt. Selbst auf dem Land war die Familie<br />

vor dem Krieg nicht sicher. Bei Luftalarm musste man sich in Kellern von Bauernhäusern<br />

oder stundenlang in Erdlöchern verstecken, die oft mit Wasser gefüllt waren.<br />

Schwester im Tieffliegerangriff gestorben<br />

Besonders bewegend schilderte Manfred Hüllen seine Erlebnisse: Mit seiner Mutter und der<br />

zwei Jahre älteren Schwester Ursula geriet er in den letzten Kriegstagen überraschend in<br />

einen Tieffliegerangriff. Ein flüchtender Wagen erfasste daraufhin die gesamte Familie.<br />

Während er und seine Mutter schwer verletzt wurden, lag seine Schwester, seine „beste<br />

Freundin“, am Straßenrand und wollte einfach nicht mehr aufwachen. „Sie war tot!“,<br />

schluchzte Manfred Hüllen. Auch nach fast 80 Jahren geht ihm dieser Verlust noch immer<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

OFFENE SCHULE<br />

sehr nahe. „Wie schlimm Krieg ist, merkt man immer erst, wenn man selbst davon betroffen<br />

ist.“ Das war auch seine zentrale Botschaft an die Meckelfelder Schülerinnen und Schüler.<br />

Noch schlimmer als der Krieg seien für ihn die<br />

„Ihr müsst immer aufeinander<br />

unmittelbaren Nachkriegsjahre gewesen. Dies werde<br />

zugehen, miteinander reden, aber<br />

ganz oft vergessen. Als kleiner Junge musste er mit<br />

auch Haltung zeigen“.<br />

ansehen, wie seine Mutter von Soldaten der Roten<br />

Armee stundenlang vergewaltigt wurde. Mutter und Sohn kehrten daraufhin der<br />

Sowjetischen Besatzungszone den Rücken und zogen nach Düsseldorf zurück, wo Manfred<br />

Hüllen einige Jahre später auch seinen Vater kennenlernen durfte, der ihm bis dato völlig<br />

fremd war und längst für tot gehalten wurde.<br />

Klauen, um zu überleben<br />

„In den Himmel komme ich bestimmt nicht, denn ich war der größte Dieb in Düsseldorf.<br />

Schule interessierte mich nicht, aber ich musste klauen, um den nächsten Tag erleben zu<br />

können.“ Die Nachkriegsjahre seien ein „gnadenloses Kämpfen“ gewesen. Daher war es dem<br />

Zeitzeugen ein besonderes Anliegen darauf hinzuweisen, dass man Konflikte bereits im<br />

Vorfeld vermeiden oder im gegenseitigen Einvernehmen lösen müsse. Das beginne bereits<br />

im Kleinen in der Schule. Denn das, was er erlebt hat, dürfe sich nicht wiederholen. „Ihr<br />

müsst immer aufeinander zugehen, miteinander reden, aber auch Haltung zeigen. Wir haben<br />

mittlerweile 80 Jahre Frieden in Deutschland und müssen die 100 Jahre unbedingt<br />

vollmachen – und danach müssen wieder 100 friedliche Jahre folgen!“ • STEFFEN SCHULZ<br />

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UMWELTSCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Unser drittes Mühlenjahr!<br />

Mit dem Schuljahr 2023/24 sind wir in unser drittes<br />

Mühlenjahr gestartet. Mittlerweile setzt sich die AG<br />

aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5, 6<br />

und 7 zusammen. Es gibt sogar so treue, engagierte<br />

und begeisterte Seelen, die seit dem ersten Tag dabei<br />

sind und die meisten Ecken der Mühle nun schon richtig<br />

gut kennen.<br />

Nachdem wir unsere Mühlstorchfamilie in den Süden verabschiedet haben, konnten wir in<br />

diesem Jahr bis in den November hinein taschenweise Kartoffeln ernten und mit nach Hause<br />

nehmen bzw. den Mühlenfreunden zur Verfügung stellen. Aus selbst geernteten Äpfeln<br />

haben wir unseren leckeren Mühlenapfelsaft gepresst. Was ein Häcksler so alles kann! Einige<br />

Liter Apfelsaft konnten frisch, ein paar andere Liter konnten pasteurisiert ebenfalls mit nach<br />

Hause genommen werden.<br />

Der Apfel blieb auch in den nächsten<br />

Wochen ein schmackhaftes Thema bei uns<br />

an der Mühle. Aus wiederum selbst<br />

geernteten Äpfeln wurde in der<br />

Mühlenküche Apfelmus gekocht. Eine<br />

Woche später haben wir damit unsere<br />

Buchweizenpfannkuchen bestrichen und<br />

es uns gut gehen lassen.<br />

Neben kulinarischen Genüssen haben wir<br />

uns auch der Arbeit mit dem<br />

wundervollen Baumaterial Holz<br />

gewidmet. Mit Zugeisen haben die<br />

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(Anzeige)<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

UMWELTSCHULE<br />

Schülerinnen und Schüler der AG Rundhölzer vorbereitet, die<br />

sie dann auf einer Wippdrechselbank mit Hand- und Fußkraft<br />

nach ihren Vorstellungen gestalten konnten.<br />

Als es dann kälter wurde, ging es mit Wasserkraft weiter.<br />

Einfach genial, was man mit der Kraft des Wassers bewegen<br />

und leisten kann. Schaut gerne mal vorbei. Wenn hier alles<br />

klappert, ist das durchaus beeindruckend.<br />

Sobald es wärmer wird bzw. die kalte Sophie durch ist, werden<br />

wir dann wieder in Doras Garten aktiver. Vorher widmen wir<br />

uns mit Säge und Schnitzmesser noch ein wenig dem Thema<br />

Holz!<br />

Wir bedanken uns von Herzen für die Unterstützung durch das<br />

Mühlenteam vor Ort und freuen uns auf das nächste Halbjahr<br />

an der Wassermühle Karoxbostel!<br />

Wer noch mitmachen möchte, ist herzlich willkommen! Meldet Euch einfach unter<br />

martin.primessnig@gymmeck.de. Wir freuen uns auf Euch!<br />

Mit fröhlichen Grüßen und „Glück zu!“<br />

• DIE AG „WASSERMÜHLE KAROXBOSTEL“<br />

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UMWELTSCHULE<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Auf Schnitt und Tritt!<br />

Jahrgangsübergreifend haben wir in der Schulgarten-AG wieder einiges bewegt! Wer z. B.<br />

gedacht hat, dass nach zwei Hochbeeten Schluss sei, dem dürfen wir folgende Mitteilung<br />

machen: Das dritte Hochbeet steht und wartet darauf, bepflanzt zu werden! Dieses<br />

Hochbeet haben die Schülerinnen und Schüler der AG komplett in Eigenregie geplant,<br />

angelegt und aufgebaut. Richtig gut!<br />

Neben den Hochbeeten soll zusätzlich ein Acker<br />

entstehen, auf dem Kürbis, Zucchini, Erdbeeren,<br />

Kartoffeln, Buschbohnen, … gesät, gesetzt und<br />

gepflanzt werden können. Die Büsche und<br />

Sträucher auf dem zukünftigen Acker haben wir<br />

schon voller Herzblut großzügig gestutzt. Da die<br />

Fläche, auf der der Acker entstehen soll,<br />

abschüssig ist, wollen wir eine kleine<br />

Feldsteinmauer errichten und Erde aufschütten.<br />

Wer noch ein paar große Feldsteine übrig hat,<br />

einfach Bescheid geben<br />

und vorbeibringen.<br />

<strong>GymMeck</strong>-Kartoffeln<br />

Die insgesamt neun Kartoffeln, die wir im April neben unser<br />

Blühdreieck gesetzt haben, haben sich über die Sommerferien<br />

vermehrt. Im Oktober konnten wir 84 <strong>GymMeck</strong>-Kartoffeln<br />

ernten und gekocht mit ausreichend Kräuterquark genießen.<br />

Unsere erste eigene Kartoffelernte!<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

UMWELTSCHULE<br />

Neben der Nahrungsmittelproduktion schaffen wir im Schulgarten auch neuen Wohnraum.<br />

So haben wir von Aaron, Leonard, Louis und Robert aus dem 13. Jahrgang ein Insektenhotel<br />

überreicht bekommen, das wir sukzessive weiter mit zusätzlichen<br />

Nisthilfen für Wildbienen füllen können. Unsere Nistkästen<br />

haben wir gereinigt und bereiten diese gerade mit Dachpappe<br />

auf die nächste Saison vor. Und auch im Winter haben wir mit<br />

kleinen Schneekreationen Unterschlupfmöglichkeiten<br />

geschaffen.<br />

Spenden willkommen!<br />

Wir freuen uns weiterhin über Spenden, wie z. B. einen<br />

Häcksler, Gartengeräte und Obststräucher. Ganz besonders<br />

haben wir uns im letzten Schuljahr über eine Zuwendung der<br />

Schule gefreut. Wir konnten unser Equipment aufstocken und<br />

haben nun auch endlich unseren eigenen Akkuschrauber, den wir<br />

natürlich auch schulintern ausleihen.<br />

Zum Abschluss des Kalenderjahres haben wir unser „traditionelles“ Lagerfeuer gemacht.<br />

Neben ausreichend Qualm gab es auch kleine Leckereien. Gemeinsam freuen wir uns nun<br />

auf die neue Gartensaison!<br />

Wer noch mitmachen möchte, ist herzlich willkommen! Kommt einfach am Mittwoch in der<br />

8. Stunde zu uns in den Schulgarten!<br />

• EURE SCHULGARTEN-AG<br />

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SPORT<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Erster <strong>GymMeck</strong> Volley-Cup<br />

Am 29. November 2023 haben wir, der Sportkurs 12 von Herrn Wollenburg, einen<br />

Volleyball-Cup für Jahrgang 7 und aufwärts veranstaltet. Es war ein sportlicher und<br />

erfolgreicher Tag.<br />

Gespielt wurde mit Volleyball-Regeln, jedoch wurde auf einem kleineren Feld ein 3 gegen 3<br />

statt üblicherweise ein 6 gegen 6 gespielt, damit mehr Teams mitspielen konnten und kein<br />

Chaos im Team entstand. Gespielt wurde, bis ein Team zwei Sätze mit jeweils 15 Punkten<br />

gewann, damit es zeitlich passte.<br />

13 Teams über sieben Jahrgänge<br />

Insgesamt haben sich 13 mutige Teams angemeldet. Davon war eins sogar ein Lehrer-Team.<br />

Ein Team bestand aus vier bis fünf Spielern mit jeweils ein bis zwei Ersatzspielern. Leider gab<br />

es manche, die aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten, nichtsdestotrotz konnten<br />

die Teams in drei altersabhängigen Turnieren starten. Zu Beginn starteten Jahrgang 7 und 8,<br />

gefolgt von 9 und 10 und schließlich der Oberstufe inklusive der Lehrer-Mannschaft.<br />

Es herrschte ein tolle<br />

Atmosphäre, denn trotz großem<br />

Ehrgeiz verliefen die Spiele ohne<br />

jegliche Auseinandersetzungen.<br />

Zudem zeigten alle Schüler<br />

sowohl Einsatz als auch<br />

Sportsgeist, sodass es zu einigen<br />

überragenden Ballwechseln<br />

kam. Nebenbei lief während des<br />

ganzen Turniers im Hintergrund<br />

passende Musik.<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

SPORT<br />

Wir haben die Organisation mithilfe von<br />

Herrn Wollenburg übernommen. So haben<br />

wir beispielweise die Schiedsrichter-Rollen<br />

eingenommen und die Spielpläne erstellt.<br />

Zudem haben wir dafür gesorgt, dass die<br />

Bäuche der Spieler gefüllt waren, indem wir<br />

schmackhafte Desserts für unsere Abi-Kasse<br />

verkauften.<br />

Diese tapferen Teams kämpften um den Sieg der jeweiligen Jahrgänge:<br />

Jg. 7 und 8:<br />

Jg. 9 und 10:<br />

Jg. 11, 12 und 13:<br />

No Names, FC Dreamy, Ravens of the Galaxy<br />

Die hoffnungslosen Fälle, Aces, Goats und Pringles<br />

HayDay-Ultras, pq-Formel, Tswölv, Wille-gewinnt, VC Memory,<br />

Wolli-Baller<br />

Eigentlich hätten die Lehrer in den Jahrgängen 11-13 gewonnen, da es aber eine Schüler-<br />

Veranstaltung war, wurden sie außen vor gelassen.<br />

Diese Teams konnten den Sieg davontragen:<br />

Jg. 7 und 8:<br />

Jg. 9 und 10:<br />

Jg. 11, 12 und 13:<br />

Ravens of the Galaxy<br />

Pringles<br />

VC Memory (Wolli-Baller)<br />

Zuletzt wollen wir, der Volleyball-Kurs 12, uns bei allen Teilnehmern und Herrn Wollenburg,<br />

der die Organisation geleitet und die Veranstaltung erst möglich gemacht hat, bedanken.<br />

• HOANG-SON LE<br />

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SPORT<br />

<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Jugend trainiert für Olympia<br />

– Bronze für die Mädchen im Geräteturnen<br />

Die Mädchenmannschaft des<br />

Gymnasiums Meckelfeld belegte beim<br />

Bezirksentscheid in Winsen/Luhe<br />

unter sechs beteiligten Mannschaften<br />

einen hervorragenden 3. Platz.<br />

Trainiert wurden die jungen<br />

Turnerinnen von Greta Link und Emily<br />

Guder aus den Jahrgängen 9 und 10<br />

über drei Monate ein- bis zweimal<br />

wöchentlich in der Mittagspause.<br />

Elisabeth und Eleonore Schmidt,<br />

Annabelle Wilde, Lilli Budiner und Uma<br />

Gibanica aus den 5. und 6. Klassen<br />

mussten beim Wettkampf nicht nur Turnen, sondern auch Klettern, Schattenhockwenden,<br />

Staffellauf und Synchronturnen zeigen. Das machten die Mädchen hervorragend. Leider<br />

fehlte krankheitsbedingt Nela Maria Wojtcak.<br />

Die Mannschaft mit ihren Trainerinnen wurde von der Hamburger Sparkasse mit Shirts und<br />

Hoodies ausgestattet, sodass sie nicht nur beim Turnen einen tollen Eindruck machten. Alle<br />

Mädchen sind so jung, dass sie im nächsten Jahr nochmals gemeinsam in der Altersklasse<br />

starten dürfen. Auf ein Neues! • OLAF LAKÄMPER<br />

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>94</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

LESELUST<br />

Anna Schwarz (6d) siegt beim<br />

Vorlesewettbewerb der 6. Klassen<br />

Pünktlich in der Vorweihnachtszeit führte das Gymnasium Meckelfeld den<br />

jährlichen Vorlesewettbewerb durch. Am 1. Dezember 2023 traten die<br />

besten Leserinnen und Leser der 6. Klassen gegeneinander an und stellten<br />

sich einer fachkundigen Jury.<br />

Die Jury bestand dieses Jahr aus unserem Schulleiter Herrn Lakämper, den<br />

Deutschlehrerinnen Frau Böttcher, Frau Mühlmann, Frau Roman, Frau Box<br />

und dem Deutschlehrer Herrn Kraft, der Vorjahressiegerin Laura Runte aus<br />

der Klasse 7a, der Praktikantin Frau Jensen, Frau Köhlbrand von der<br />

Buchhandlung Köhnke in Maschen sowie Herrn Toll von „Spielwaren Toll“ in<br />

Meckelfeld. Die Jury bepunktete die Lesetechnik, die Textinterpretation und die<br />

Auswahl der selbstgewählten Textstelle.<br />

Die acht Klassensieger lasen aus ihren Lieblingsbüchern und in der zweiten<br />

Runde einen Fremdtext.<br />

Am Ende hat es sich die Jury die Siegerentscheidung wirklich nicht leicht gemacht<br />

– Anna Schwarz aus der 6d ist unsere Siegerin. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Für alle Teilnehmer gab es als Dankeschön<br />

verschiedene Buchpreise, die von der<br />

Buchhandlung Köhnke und Spielwaren Toll<br />

gesponsert wurden. Vielen lieben Dank!<br />

Anna las aus „Rory Shy – der schüchterne Detektiv“<br />

von Oliver Schlick<br />

Anna wird nun am Regionalentscheid des<br />

Vorlesewettbewerbs teilnehmen und sich<br />

mit den besten Leserinnen und Lesern im<br />

Landkreis messen. Wir wünschen ihr ganz<br />

viel Erfolg! • SYNKE BOX<br />

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LESELUST<br />

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Kurzgeschichten aus der 8b<br />

Im Rahmen des Deutschunterrichts bei Frau Roman hat sich<br />

die Klasse 8b mit verschiedenen Kurzgeschichten beschäftigt,<br />

diese analysiert und interpretiert. Dabei standen sowohl die<br />

spezifischen Merkmale dieser Gattung im Vordergrund als<br />

auch die besondere sprachliche Gestaltung der Texte sowie<br />

natürlich deren inhaltliche Aussagekraft. Mit großer<br />

Mehrheit wählte die Klasse übrigens Georg Brittings<br />

Kurzgeschichte „Brudermord im Altwasser“ zu ihrem<br />

Favoriten! Es entstand die Idee, sich auch einmal selbst<br />

literarisch zu betätigen und eine Kurzgeschichte zu schreiben.<br />

Hier drei sehr gelungene Beiträge der Jungautoren Lukas<br />

Kampers, Stefan Wispler und der ukrainischen<br />

Nachwuchsautorin Karina Shubina.<br />

Georg Brittings<br />

Kurzgeschichte<br />

„Brudermord im Altwasser“<br />

herunterladen:<br />

bit.ly/42WZYy8<br />

Die Einöde<br />

L<br />

eise pfiff der Wind durch die Dünen. Die Hitze<br />

im endlosen Sandmeer war kaum<br />

auszuhalten. Erschöpft glitt sein Blick ein<br />

letztes Mal nach hinten zu dem ächzenden<br />

Silbervogel. Noch vor wenigen Stunden hatte er<br />

neben der Maschine in Washington gestanden, zur<br />

Menge winkend und seine Macht auskostend. Es ist<br />

wahr, er mochte andere Menschen nicht besonders<br />

und doch wünschte er sich jetzt mehr denn je<br />

jemanden zum Reden. Er war allein. Ein kleiner Punkt<br />

inmitten der endlosen Sahara. Er ging die Dünen<br />

hinauf und blinzelte in die hochstehende Sonne.<br />

Seine Kehle war trocken und seine Augen brannten,<br />

aber er entschied, dass es Zeit war aufzubrechen.<br />

Stunden kämpfte er sich voran durch den<br />

Wüstensand. Das Bild um ihn glich sich jedes Mal. Die<br />

Landschaft variierte nicht und schenkte ihm keinerlei<br />

Schatten. Er schien nicht voranzukommen, was ihn<br />

zusehends frustrierte, und doch ging er weiter.<br />

Weiter durch die Hitze, über Dünen und Täler ohne<br />

ein bisschen Grün, während seine innere Sanduhr<br />

tickte. Der Schweiß auf der Stirn entstammte nicht<br />

nur der Hitze und in ihm brodelte Wut, während er<br />

auf die bedrohlich ruhigen Weiten der Wüste starrte.<br />

Er war in seinem Leben als Mann nie einer solchen<br />

Sisyphusarbeit ausgesetzt gewesen, hatte immer die<br />

Steine aus dem Weg geräumt bekommen und war<br />

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LESELUST<br />

mit Leichtigkeit durchs Leben gegangen. Nun schien sich die Welt zu verändern, was ihm<br />

missfiel, sehr sogar.<br />

In der heißen Mittagssonne ging er weiter voran. Das Brennen in der Brust war kaum<br />

auszuhalten und seine Wut setzte sich weiter fort. Er kämpfte sich durch die Einöde. Das hier<br />

schien seine Odyssee zu sein und seine einzige Aufgabe das Überleben im endlosen<br />

Sandmeer Nordafrikas. Er schleuderte den Sand wutentbrannt durch die Gegend. Was für<br />

eine Zeitverschwendung das war. Er hatte wichtigere Dinge zu erledigen, aber die Sahara<br />

hielt ihn gefangen in ihren endlosen Weiten. Wie eine Königin schien sie ihn zu beherrschen,<br />

sein Schicksal in der Hand zu halten, mit seinem Leben spielend und an seinen Kräften<br />

zehrend. Und seine Wut galt ihr. Er würde sich von ihr nicht niederringen lassen. Er würde<br />

kämpfen bis zum letzten Atemzug.<br />

Gegen Nachmittag das erste Grün, ein Erfolg. Er setzte sich in das bisschen Schatten, das es<br />

ihm bot. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen, fühlten sich an wie aus Blei. Seine<br />

Lippen waren blutig und er empfand einen unglaublichen Schmerz in seiner Brust. Seine Wut<br />

wich Verzweiflung und er weinte. Kleine Tränen, die in den Sand fielen und sofort gierig von<br />

der Sahara verschlungen wurden. Wie unglaublich sehr er sich nur jemanden wünschte.<br />

Jemanden zum Reden. Aber vor ihm lag nichts als Sand. Feiner weißer Sand, der seine Zehen<br />

umspülte.<br />

Er ging weiter bis zum Abend, dann ließ er sich in den Sand fallen, erschöpft vom Tag. Er<br />

blickte sich um, entdeckte Echsen im Sand und kleine Skorpione mit spitzen Stacheln und<br />

Scheren. Schlangen schlängelten sich nah seinen Füßen und Käfer sirrten durch die Luft.<br />

Leise schaukelten Büsche im Wind und als ihm der Saharasand leise Geschichten zuflüsterte,<br />

wusste er: Er war nicht allein. Und zum ersten Mal seit langem lächelte er. Er kostete den<br />

Moment lange aus. Er genoss die Ruhe und ließ den Schmerz hinter sich. Die Sonne schien<br />

ihm ins Gesicht, doch das machte ihm jetzt nichts mehr aus. Er stand auf und ging. Er<br />

ignorierte den Schmerz in seiner Brust und seine müden Beine. Und mit jedem Schritt<br />

schwand die Verzweiflung. Seine Schritte wurden leichter und er ging der untergehenden<br />

Sonne entgegen, einen Punkt in der Ferne im Blick. • LUKAS KAMPERS<br />

Zwei Frauen und ein Motorrad<br />

(nach einer wahren Geschichte)<br />

A<br />

ls Trudel wie jeden Morgen ihre Zeitung aufschlug, war sie schockiert. Die<br />

Wehrmacht gab bekannt, dass man seine Zivilfahrzeuge abgeben musste. Doch sie<br />

liebte ihr Motorrad. „Wie soll ich nur zur Arbeit kommen! Ich brauche das Geld und<br />

ich liebe mein Motorrad!“, dachte sie. Sie erinnerte sich die vielen schönen Erlebnisse mit<br />

ihrer Familie und ihren Freunden. Ihre Mutter kam herein.<br />

- Trudel, was ist denn? Du siehst so wütend aus.<br />

- Sieh dir das an!<br />

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LESELUST<br />

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Emma schaute auf das Titelblatt der Zeitung. Sie dachte nach. Sie verstand ihre Tochter und<br />

sie brauchte das Geld, sie hatte nur eine kleine Rente und das Geld würde nie reichen.<br />

Trudel sorgte für den Lebensunterhalt. Dabei kam ihr eine Idee.<br />

- Trudel, wir kaufen uns ein Fahrrad und verstecken das Motorrad und vielleicht kommen<br />

bald bessere Zeiten.<br />

- Und wo sollen wir<br />

das Motorrad<br />

verstecken?<br />

- In der Gartenlaube?<br />

- Gute Idee, aber was<br />

ist, wenn wir<br />

erwischt werden?<br />

- Wird schon gut<br />

gehen.<br />

- Und was wenn<br />

nicht?<br />

- Trudel, du machst<br />

dir zu viele Sorgen,<br />

alles wird gut gehen!<br />

Wir dürfen uns nur nicht erwischen lassen. Gegen<br />

Abend ist es dunkel und die Nachbarn schlafen sicher schon, die haben morgen<br />

Frühschicht.<br />

- Ich möchte aber keinen Ärger mit der Polizei und ich möchte mein Motorrad behalten.<br />

- Wir stellen das Motorrad heute Abend in die Gartenlaube und du kaufst nach der Arbeit<br />

ein Fahrrad.<br />

- Aber...<br />

- Keine Diskussion!<br />

Gegen Abend schlichen die beiden in die kleine Einfahrt, die stillschweigend schlief. Trudel<br />

nahm das kleine Motorrad und schob es behutsam in die Gartenlaube. Doch dann, ein Licht,<br />

vom Nachbarhaus! Trudel erschrak und fiel auf den sich krümmenden Stuhl. Danach<br />

herrschte Stille, Totenstille. Nach circa zehn Minuten traute sich Trudel etwas zu sagen.<br />

- Sind sie noch da?<br />

- Glaube nicht. Wir gehen wieder rein.<br />

Am nächsten Morgen erwachten sie und gingen nach draußen, um nach dem Gemüse zu<br />

sehen, und trafen den Nachbarn Alfred.<br />

- Warum waren Sie gestern noch so lange auf, hatten Sie nicht Nachtschicht?<br />

- Ich habe mit einem Kollegen die Schicht getauscht. Ich habe keine Lust, nachts<br />

Kleinkriminelle zu jagen. Ich möchte mich nur mit richtigen Verbrechen beschäftigen und<br />

wenn ich fragen darf, warum habt ihr gestern Abend Trudels Motorrad in die Laube<br />

geschoben? Das soll doch an die Wehrmacht abgegeben werden.<br />

- Welches Motorrad?<br />

• STEFAN WISPLER<br />

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LESELUST<br />

Treffen<br />

D<br />

er Park im Zentrum der Stadt hat die Menschen schon immer mit seiner Schönheit<br />

beeindruckt, der Tempel der Aphrodite würde dort perfekt hineinpassen oder zum<br />

Symbol der Göttin werden. Und das liegt an den Sakura-Bäumen, die buchstäblich<br />

nur einen Tag blühten, aber bereits als rosa Perlen der Stadt galten. Kleine Blumen<br />

bedeckten die Zweige der Bäume fast vollständig und erzeugten ein Gefühl von Zuckerwatte,<br />

die manchmal leicht in der warmen Luft schwanke.<br />

Caecus hingegen betrachtete dieses Bild gern abseits der Menschenmenge, die jedes Jahr<br />

näher am See in der Mitte des Parks kreiste. Der Ort, an dem er sitzt, ist durch einen Hügel<br />

begrenzt, was ihn sehr glücklich macht. Caecus lacht hysterisch, als ihm klar wird, wie<br />

seltsam und dumm es aussieht, wenn er an den Sakura-Baum gelehnt sitzt, alle seine Kleider<br />

voller Schmutz, an manchen Stellen sogar zerrissen.<br />

- Entschuldigt, brauchen Sie Hilfe?<br />

Vor ihm steht ein Junge mit schwarzer Brille und Gehstock, seine blonden Haare wachsen<br />

leicht in die Luft.<br />

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LESELUST<br />

- Nein, ähm... Kind, was machst du hier? Du solltest in der Mitte des Parks am Teich sein.<br />

Dieser Junge kann alles ruinieren, und auch Caecus‘ Leben.<br />

- Ich bin blind und habe nicht einmal gemerkt, wie ich meine Eltern in der<br />

Menschenmenge verloren habe, dann habe ich deinen Schrei gehört und mein Vater sagt<br />

immer: „Perpicax, du musst Güte nicht nur in deinem Herzen tragen, sondern auch in<br />

deinen Taten.“<br />

- Irgendwo gibt es also Eltern, die im Park herumlaufen und nach ihrem Sohn suchen, nein,<br />

nein, sie werden ihn finden, vermuten sie.<br />

- Geh weg!, schreit der Mann fast.<br />

- Es tut mir leid, ich wollte euch nicht wegen der Phrase über den Vater beleidigen. Wurde<br />

Ihnen so etwas in Ihrer Kindheit nicht erzählt?<br />

Es ist wie ein Blitzschlag, vielleicht ist Caecus sogar für drei Sekunden aus dem Gespräch<br />

ausgestiegen und dann wieder wütend geworden. Aber er muss schlauer und diskreter sein,<br />

wenn er nicht noch einmal die Leiche von jemandem begraben will, diesmal nicht seines<br />

Vaters, sondern eines Jungen.<br />

- Du hast mich nicht beleidigt, ich denke nur, dass du deine Eltern anrufen kannst, anstatt<br />

hier bei mir zu stehen.<br />

- Aber ich habe nur meinen Vater, nicht meine Eltern, sagt der Junge etwas leise.<br />

- Also, ruf ihn an und geh weg!<br />

- Er will mich nicht hören, manchmal denke ich, er ist taub, wenn er mit mir redet, mein<br />

Vater unterrichtet mich immer oder bringt mich in Verlegenheit. Aber ich werde immer<br />

noch gut sein, auch wenn mein Vater wütend auf mich ist, ich werde nicht schlecht<br />

werden, weil die Welt für mich so ist!<br />

Während solch hitziger Worte macht er einen Schritt nach links, direkt auf den Spaten, und<br />

einen weiteren Schritt zurück, direkt auf den leicht umgegrabenen Boden. Caecus beginnt zu<br />

zittern, er verpürt Angst und noch ein bisschen mehr und glaubt dieses Gefühl körperlich<br />

spüren zu können. Perspicax sagt:<br />

- Ist das Erde und eine Schaufel? Haben Sie etwas Schreckliches getan, das Ihr geistiges<br />

Bild zerstört? Was zerstört deine Prinzipien?<br />

Caecus greift nach einem in der Nähe liegenden Stein, er ist rau und kalt.<br />

- Du hast ihn getöten, deinen Vater.<br />

Und Caecus schlägt zu, nach dem ersten Schlag fällt der Junge, nach dem zweiten ist Blut zu<br />

sehen, viel Blut, und wieder ist das Gesicht des Mannes mit Blut beschmiert, Kinderblut, und<br />

immer wieder schlägt er zu, so lange er genug Kraft hat. Plötzlich sieht er einen Jungen mit<br />

brauen Locken auf dem Kopf, der Hautton ist etwas dunkler geworden... er ist es, es ist<br />

Caecus.<br />

Der Mann schließt die Augen, es ist wie ein Albtraum, er konnte sich nicht umbringen?<br />

Außerdem ein Kind? Caecus öffnet seine Augen und sieht nur Gras, keinen Körper oder Blut,<br />

nur grünes Gras, auf das die Sakura-Blüte fällt.<br />

• KARINA SHUBINA<br />

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(Anzeige)<br />

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