1x1 der Holzprodukte - Raiss
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0. Kennwerte des Wärmeschutzes<br />
CE-Kennzeichen und Wärmeleitfähigkeit<br />
Alle in Tab. H5.4 aufgeführten Dämmstoffe werden nach harmonisierten<br />
Europäischen Normen produziert und mit CE gekennzeichnet. Die<br />
Hersteller deklarieren den Nennwert <strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit D . Dieser<br />
basiert auf <strong>der</strong> statistischen Kenngröße Lambda 90/90. Das ist die Wärmeleitfähigkeit,<br />
die mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % bei 90 % <strong>der</strong><br />
Produktionsmenge zutrifft.<br />
Für die Berechnung des U-Wertes muss <strong>der</strong> Planer den Bemessungswert<br />
<strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit verwenden. Der Bemessungswert ist<br />
etwas höher als <strong>der</strong> Nennwert, da bei seiner Bestimmung ein Zuschlag<br />
eingerechnet wird. Dieser berücksichtigt unter an<strong>der</strong>em Einflüsse <strong>der</strong><br />
Temperatur, <strong>der</strong> Ausgleichsfeuchte sowie Schwankungen <strong>der</strong> Stoffeigenschaften<br />
und die Alterung <strong>der</strong> Produkte. Bemessungswerte für Dämmstoffe<br />
nach harmonisierten Europäischen Normen werden in DIN 4108<br />
Teil 4 aufgeführt. Die Bemessungswerte können mit den in Tab. H5.4<br />
aufgeführten Gleichungen ermittelt werden.<br />
Wie viel Dämmstoff ist sinnvoll?<br />
Das kommt auf viele Faktoren an und je<strong>der</strong> Bauherr o<strong>der</strong> Hausbesitzer<br />
setzt unterschiedliche Maßstäbe. Als Mindestmaß gelten allerdings die<br />
Grenzwerte des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).<br />
Altbau, ungedämmt<br />
Altbau, gering gedämmt<br />
Für die Berechnung des U-Wertes muss <strong>der</strong> Planer<br />
den Bemessungswert <strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit<br />
verwenden.<br />
Dämmstoff<br />
„CE“<br />
Nennwert<br />
<strong>der</strong><br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
D [W/mK]<br />
Zuschlag<br />
Mineralwolle 0,034 D x 1,03 a<br />
a Mindestens ein Zuschlag von 0,001 W/mK.<br />
b Mindestens ein Zuschlag von 0,002 W/mK.<br />
Bemessungs<br />
wert <strong>der</strong><br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
B [W/mK]<br />
0,035<br />
Holzfaser 0,038 D x 1,05 b 0,040<br />
Tab. H5.4 Beispiele für Dämmstoffe mit CE-Kennzeichnung.<br />
Dämmstoffe, für die es keine allgemein anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik<br />
bzw. Normen gibt, können über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
(abZ) geregelt werden. Diese Bauprodukte werden vom Hersteller<br />
mit dem Ü-Zeichen gekennzeichnet. Beispiele sind Wärmedämmstoffe<br />
aus Seegras, aus Blähglasgranulat o<strong>der</strong> Schaumglasschotter,<br />
sowie Vakuum-Wärmedämmplatten.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Zulassung (Ü-Zeichen) können die<br />
Baustoffklasse nach DIN 4102-1 und die<br />
Anwendungsgebiete nach DIN 4108-10 (siehe auch<br />
Tab. H5.9 und Tab. H5.10) angegeben werden.<br />
Die Bauordnungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zielen auf die Sicherheit von Bauwerken<br />
ab. Daher kann es notwendig sein, zusätzlich zu den Produkteigenschaften,<br />
das Zusammenfügen von Bauprodukten zu Bauteilen zu regeln.<br />
Dazu wird eine allgemeine Bauartgenehmigung (aBG) erteilt. Häufig<br />
werden abZ/aBG als Kombi-Bescheid beantragt.<br />
Abb. H5.5 Auswirkung von zunehmen<strong>der</strong> Dicke von Dämmstoffen<br />
(hier bei <strong>der</strong> Wärmeleitfähigkeit 0,04 W/mK). Markiert ist eine heute<br />
übliche Dämmdicke ab 20 cm und einem resultierenden U-Wert von<br />
0,20 W/m²K. Bei hohen Dämmstandards ist <strong>der</strong> Nutzen von mehr<br />
Dämmdicke nur noch gering.<br />
In Abb. H5.5 wird gezeigt, dass <strong>der</strong> U-Wert (lei<strong>der</strong>) nicht linear mit <strong>der</strong><br />
zusätzlichen Dicke von Dämmstoffen abnimmt. Es ist überschlägig so,<br />
dass die Dicke des Dämmstoffes verdoppelt werden muss, damit <strong>der</strong><br />
Wärmeverlust (= U-Wert) halbiert wird. Dies gilt exakt für die Wärmeleitfähigkeit<br />
= 0,04 W/mK. Dämmstoffe mit geringerer Wärmeleitfähigkeit<br />
wirken sich etwas günstiger aus.<br />
U-Werte [W/m²K]<br />
Neubaustandard<br />
Wärmedämmstandard<br />
2,0 ungedämmt (Altbau)<br />
1,0 gering gedämmt (Altbau)<br />
0,24<br />
Maximalwert lt. GEG bei <strong>der</strong><br />
Altbausanierung (Dach und Außenwand)<br />
0,17 bis 0,20 übliche Standard-Neubauwerte (Holzbau)<br />
0,12 bis 0,15 höhere Standards bis Passivhausstandard<br />
Tab. H5.6 Markante U-Werte aus dem Hochbau.<br />
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