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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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0. Eigenarten und Merkmale des Holzes<br />

Einschnittart, Risse und Verformung<br />

Die Schwindverformung verursacht bei Kantholz eine sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägte Rissbildung.<br />

1. Ganzholz, einstielig geschnitten (Kernquerschnitt, Markmittellage) -<br />

hat den Kern (Markröhre) in <strong>der</strong> Mitte - die Risse können auf allen<br />

vier Seiten gleichermaßen auftreten.<br />

Diese Einschnittart ist für Konstruktionsholz unzulässig, <strong>der</strong><br />

mindestens herzgetrennte Einschnitt ist gefor<strong>der</strong>t.<br />

2. Halbholz, zweistielig geschnitten (herzgetrennt, markgetrennt) -<br />

Risse treten im Wesentlichen auf <strong>der</strong> kernabgewandten (linken)<br />

Seite auf - die Ausmaße <strong>der</strong> Risse sind deutlich geringer als beim<br />

Ganzholz.<br />

3. Herzfrei (markfrei) geschnitten - Eine Kernbohle (40-50 mm) wird<br />

heraus geschnitten - die Ausmaße <strong>der</strong> Risse sind gering.<br />

4. Kreuzholz, vierstielig geschnitten (Viertelholz) - Risse treten im<br />

Wesentlichen auf <strong>der</strong> kernabgewandten (linken) Seite auf - die<br />

Ausmaße <strong>der</strong> Risse sind gering. Das Holz verformt rautenförmig.<br />

1. Ganzholz 2. Halbholz, herzgetrennt<br />

Holztrocknung<br />

Einen Holzquerschnitt technisch zu trocknen<br />

hat Grenzen. In Abb. H3.14 wird gezeigt,<br />

dass beson<strong>der</strong>s bei dicken Holzquerschnitten<br />

im Kern ein hohes Maß an Feuchte<br />

verbleibt – trotz technischer Trocknung.<br />

Abb. H3.14 Dicke Holzquerschnitte<br />

(Bild) können im Kern nicht trocken sein. Im<br />

Sinne einer wirtschaftlichen und schonenden<br />

Holztrocknung sollte die maximale Dicke<br />

einteiliger Querschnitte bei maximal 100 mm<br />

liegen. In an<strong>der</strong>en nordeuropäischen<br />

Län<strong>der</strong>n ist dies Standard. In Deutschland<br />

lei<strong>der</strong> nicht immer.<br />

Abb. H3.15 Balkenschichtholz wird aus<br />

mindestens zwei Lamellen hergestellt, die<br />

einzeln getrocknet werden.<br />

Mit Balken- o<strong>der</strong> Brettschichtholz<br />

stehen große Querschnitte<br />

zur Verfügung, die im Kern<br />

tatsächlich trocken sind.<br />

Vorteile:<br />

- geringe Schwindverformung<br />

- beson<strong>der</strong>s rissarm<br />

- beson<strong>der</strong>s formstabil<br />

Holzschutz nach DIN 68800<br />

3. herzfrei geschnitten 4. Kreuzholz<br />

Abb. H3.12<br />

Querschnitt<br />

[mm]<br />

Unterschiede <strong>der</strong> verschiedenen Einschnittarten.<br />

Messwerte für die mittlere maximale<br />

Rissbreite / Risstiefe [mm]<br />

beim Trocknungsvorgang<br />

entsprechend <strong>der</strong> Einschnittart<br />

Ganzholz herzgetrennt herzfrei<br />

80 x 180 1,3 / 12 0,3 / 17 0,5 / 11<br />

140 x 260 7,1 / 57 3,8 / 41 1,4 / 32<br />

160 x 160 7,1 / 66 2,9 / 42 1,0 / 26<br />

Tab. H3.13 Reihenuntersuchung für Vollholz.<br />

Quelle: Prof. Dr. P. Glos, Bauen mit Holz 6/95<br />

Für die Dauerhaftigkeit von Konstruktionsholz im eingebauten<br />

Zustand sind die Umgebungsbedingungen entscheidend. Bei <strong>der</strong> Planung<br />

von Gebäuden werden dazu die Gebrauchsklassen (GK) einer<br />

Konstruktion zugewiesen. Ziel ist es, die Bedingungen <strong>der</strong> GK 0 zu erfüllen.<br />

Damit kann die Konstruktion ohne chemische Holzschutzmaßnahme<br />

verbleiben und es können die Standardholzarten Fichte / Tanne / Kiefer<br />

verwendet werden.<br />

Dauerhaftigkeitsklasse<br />

Holzarten<br />

(Farbkernholz)<br />

Gebrauchsklasse GK<br />

2 3.1 3.2<br />

1 Afzelia, Ipe, Teak x x x<br />

2 Azobé/Bongossi x x x<br />

2 - 3 Yellow Cedar x x<br />

2 - 4 Eiche x x (x)<br />

3 - 4 Douglasie, Lärche x x<br />

3 - 4 Kiefer x<br />

Tab. H3.16 Verwendung von Holzarten natürlicher Dauerhaftigkeit.<br />

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