1x1 der Holzprodukte - Raiss
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3. Gipsfaserplatten<br />
Anwendungsgebiete<br />
• gemäß DIN EN 15283-2 (Produktnorm)<br />
• gemäß Zulassungen des Herstellers<br />
Plattentyp Anfor<strong>der</strong>ung<br />
GF-H<br />
verringerte Wasseraufnahmefähigkeit<br />
GF-W1, GF-W2<br />
verringerte Wasseraufnahmefähigkeit <strong>der</strong><br />
Plattenoberfläche<br />
GF-D<br />
erhöhte Dichte ( 1400 kg/m³)<br />
GF-I<br />
erhöhte Oberflächenhärte<br />
GF-R1, GF-R2 erhöhte Biegezugfestigkeit<br />
Tab. H2.5 Plattentypen gemäß DIN EN 15283-2.<br />
Maßtoleranzen<br />
Nach DIN EN 15283-2 bestehen folgende Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />
• Dickentoleranz als Grenzabweichung:<br />
in <strong>der</strong> Klasse C1 ± 0,2 mm<br />
in <strong>der</strong> Klasse C2 ± 0,5 mm (unterhalb 15 mm) und 0,05 x Dicke ab<br />
einer Nenndicke von 15 mm<br />
• Länge + 0 mm und -5 mm<br />
• Breite + 0 mm und - 4 mm<br />
• Rechtwinkligkeit 2,5 mm je Meter Breite<br />
Formate von Gipsfaserplatten<br />
Gipsfaserplatten für den Holzrahmenbau werden mit einer Dicke von<br />
12,5 mm in folgenden Formaten verwendet:<br />
• 1,25 m x 2,54 m<br />
• 1,25 m x 2,75 m<br />
Im Trockenbau kommt die „Einmannplatte“ im handlichem Format von<br />
1500 x 1000 mm mit Dicke 10 mm zum Einsatz. Diese Größe kann von<br />
einer Person bearbeitet und verbaut werden.<br />
Bei hoher Feuchtebeanspruchung sollten<br />
Bekleidungen z. B. aus Leichtbeton gewählt werden<br />
(siehe Seite 32).<br />
Brandverhalten<br />
Das Brandverhalten geben die Hersteller in <strong>der</strong> Leistungserklärung<br />
an. Dies kann für Gipsfaserplatten z. B. die Euroklasse A2-s1, d0 sein.<br />
Funktion <strong>der</strong> Beplankung<br />
Gipsfaserplatten dürfen nur dann für die tragende und/o<strong>der</strong> aussteifende<br />
Beplankung eingesetzt werden, wenn in <strong>der</strong> Leistungserklärung des<br />
Herstellers ausdrücklich die charakteristischen Festigkeits- und Steifigkeitswerte<br />
aufgeführt werden. Diese Werte beziehen sich dann auf<br />
eine Zulassung o<strong>der</strong> ETA.<br />
Funktion <strong>der</strong> Luftdichtheit<br />
Mit Gipsfaserplatten können Luftdichtheitsebenen hergestellt werden.<br />
Bei erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen kann ein Nachweis des Herstellers über die<br />
Luftdichtheit notwendig sein.<br />
Funktion als Dampfbremse<br />
Gipsfaserplatten eignen sich nicht als Dampfbremsen. Die Platten<br />
sind mit einem µ-Wert von 13 diffusionsoffen, dies ergibt einen s d -<br />
Wert von 0,16 m bei einer Plattendicke von 12,5 mm.<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
Die Wärmeleitfähigkeit für Gipsfaserplatten beträgt = 0,32 W/mK (Herstellerangabe).<br />
Verarbeitung<br />
Im Holzbau werden Beplankungen aus Gipsfaserplatten vorzugsweise<br />
mit Klebefugen ausgeführt. Dies ermöglicht eine wirtschaftliche Verarbeitung.<br />
Feuchte<br />
Feuchtebeständigkeitsbereiche sind für Gipsfaserplatten nicht definiert.<br />
In Annäherung <strong>der</strong> Regelungen für Holzwerkstoffe kann von einem<br />
Einsatz im Trockenbereich ausgegangen werden. Sofern <strong>der</strong> Hersteller<br />
dies zulässt, ebenfalls im Feuchtbereich.<br />
Im Merkblatt 5 „Bä<strong>der</strong> und Feuchträume im Holzbau und Trockenbau“<br />
des Bundesverbandes <strong>der</strong> Gipsindustrie e. V. werden die Feuchtigkeitsbeanspruchungsklassen<br />
definiert (0, A0, A). Daran lassen sich Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Maßnahmen z. B. für notwendige Abdichtungen ableiten.<br />
Abb. H2.6<br />
Die Fugenausbildung bei<br />
Gipsfaserplatten als Klebefuge<br />
erfor<strong>der</strong>t geschnittene<br />
Plattenkanten. Gebrochene<br />
Kanten sind nicht zulässig.<br />
Bild: © James Hardie Europe<br />
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