1x1 der Holzprodukte - Raiss
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1. Zementgeb. Spanplatten<br />
Anwendungsgebiete<br />
• gemäß Zulassungen des Herstellers<br />
• gemäß DIN EN 634-2 (Produktnorm)<br />
Plattentyp<br />
Portlandzement PZ<br />
gebundene<br />
Spanplatte<br />
Tab. H2.2 Plattentypen für tragende und/o<strong>der</strong> aussteifende<br />
Konstruktionen.<br />
In DIN 634 Teil 2 werden zwei Klassen definiert (Klasse 1 / 2). Diese<br />
beziehen sich allerdings allein auf den unterschiedlichen Biege-Elastizitätsmodul.<br />
Die Klasse 1 definiert einen höheren Wert (4500 N/mm²).<br />
Maßtoleranzen<br />
Nach DIN EN 634-1 bestehen folgende Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />
• Dickentoleranz als Grenzabweichung ± 0,3 bei geschliffenen Platten<br />
und bei ungeschliffenen Platten:<br />
± 0,7 mm bei Dicken t unterhalb 12 mm<br />
± 1,0 mm bei 12 mm t < 15 mm<br />
± 1,2 mm bei 15 mm t < 19 mm<br />
± 1,5 mm bei t 19 mm<br />
• Länge und Breite ± 2,0 mm<br />
• Rechtwinkligkeit 1 mm je Meter<br />
• Geradheit <strong>der</strong> Kanten 1 mm je Meter<br />
Feuchte<br />
Anfor<strong>der</strong>ung<br />
tragende Zwecke,<br />
Trockenbereich,<br />
Feuchtbereich,<br />
Außenbereich<br />
Nutzungsklasse<br />
nach EC 5<br />
NKL 1, NKL 2, NKL 3<br />
Das Bindemittel Zement darf bei Verwendung nicht darüber hinweg täuschen,<br />
dass dieser Werkstoff überwiegend aus Holz besteht. Die Holzbestandteile<br />
(Späne) bleiben hygroskopisch und quellen bei<br />
Feuchteaufnahme. Bei geschliffenen Platten und bei den Kanten <strong>der</strong><br />
Platten liegen Späne offen. Somit ist hier eine Feuchteaufnahme möglich.<br />
Mit dem Hersteller sollte die Verwendung im Zweifel geklärt werden.<br />
Weiterhin sollten die Beschichtungen o<strong>der</strong> Abdeckungen von den Plattenoberflächen<br />
und -kanten empfohlen werden.<br />
Brandverhalten<br />
Bezüglich ihres Brandverhaltens können zementgebundene Spanplatten<br />
(EN 634-2) mit:<br />
• Plattendicke d 10 mm und<br />
• Rohdichte 1000 kg/m³<br />
• Einbaubedingung: ohne Luftspalt hinter <strong>der</strong> Platte<br />
gemäß DIN EN 13986 „Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen“<br />
ohne weiteren Nachweis in die Euroklasse B-s1, d0 eingestuft werden,<br />
bei Bodenbelägen B FL -s1. Der Zementgehalt muss mindestens<br />
75 % Massenprozent betragen. Hersteller bieten ebenfalls die Euroklasse<br />
A2-s1, d0, bzw. die Baustoffklasse A2 an.<br />
Funktion <strong>der</strong> Beplankung<br />
Zementgebundene Spanplatten dürfen nur dann für die tragende und/<br />
o<strong>der</strong> aussteifende Beplankung eingesetzt werden, wenn in <strong>der</strong> Leistungserklärung<br />
des Herstellers ausdrücklich die charakteristischen<br />
Festigkeits- und Steifigkeitswerte aufgeführt werden. Diese Werte<br />
können sich z. B. auf DIN EN 1995-1-1/NA beziehen.<br />
Zementgebundene Spanplatten gelten als diffusionshemmend. Auf <strong>der</strong><br />
Warmseite <strong>der</strong> Konstruktion ist die Verwendung unproblematisch. Auf<br />
<strong>der</strong> Kaltseite ist in <strong>der</strong> Regel ein Feuchtenachweis erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Funktion <strong>der</strong> Luftdichtheit<br />
Mit zementgebundenen Spanplatten können Luftdichtheitsebenen hergestellt<br />
werden. Bei erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen kann ein Nachweis des<br />
Herstellers über die Luftdichtheit notwendig sein.<br />
Funktion als Dampfbremse<br />
In DIN EN 13986 wird ein µ-Wert von 30/50 genannt (bei Rohdichte<br />
1200 kg/m³). Produktspezifische Werte (deklarierte Werte <strong>der</strong> Hersteller)<br />
können abweichen. Zum Teil werden von den Herstellern die µ-Werte<br />
20/50 angegeben.<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
Die Wärmeleitfähigkeit für zementgebundene Spanplatten beträgt<br />
= 0,23 W/mK bei einer Rohdichte von 1200 kg/m³ (Angabe aus<br />
DIN EN 13986). Zum Teil geben Hersteller den Wert = 0,35 W/mK an.<br />
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