1x1 der Holzprodukte - Raiss
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1. Bodentreppen<br />
Funktionsmaße<br />
In DIN EN 14975 „Bodentreppen – Anfor<strong>der</strong>ungen, Kennzeichen und<br />
Prüfungen“ sind Funktionsmaße von Bodentreppen aufgeführt:<br />
• lichte Mindestweite zwischen den Holmen b 240 mm<br />
• Tiefe <strong>der</strong> Trittfläche c 80 mm<br />
• Neigungswinkel <br />
- bei Trittflächen 60° bis 75°<br />
- bei Sprossen 60° bis 80°<br />
• Abstand <strong>der</strong> Trittflächen bzw. Sprossen l 1 230 mm bis 300 mm<br />
• Abstand zwischen Fußboden und Oberseite <strong>der</strong> untersten Trittfläche<br />
bzw. Sprosse l 2 l 1 + 15 mm<br />
• Abstand zwischen <strong>der</strong> obersten Trittfläche o<strong>der</strong> Sprosse und<br />
Oberkante Fußboden l 3 315 mm, wenn die Bodentreppe in einer<br />
Höhe mit Oberkante Fußboden befestigt wird<br />
Brandverhalten<br />
Bei Decken mit Brandschutzanfor<strong>der</strong>ung müssen die Bodentreppen eine<br />
entsprechende Feuerwi<strong>der</strong>standsdauer (F30, F60, F90) aufweisen. Die<br />
Bauteilprüfung erfolgt im eingebauten Zustand. Das Prüfzeugnis bezieht<br />
sich daher auch auf die Ausführung <strong>der</strong> Einbaufuge zwischen Decke und<br />
Bodentreppe. Entspricht die Fugenausführung nicht <strong>der</strong> Brandprüfung,<br />
so verliert das Prüfzeugnis seine Gültigkeit.<br />
Wärmeschutz<br />
Eine Bodentreppe unterbricht die gedämmte oberste Geschossdecke<br />
auf circa einem Quadratmeter und stellt eine energetische Schwachstelle<br />
dar. Kritsich ist auch die umlaufende Einbaufuge (Wärmebrücke).<br />
Jedoch bestehen nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) <strong>der</strong>zeit keine<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Bodentreppen hinsichtlich des Wärmeschutzes.<br />
Werden vom Hersteller Dämmwerte angegeben, so sind das jeweilige<br />
Bestimmungsverfahren sowie die in Bezug genommenen Normen zu<br />
nennen:<br />
• vom Hersteller berechnet o<strong>der</strong><br />
• durch Prüfung ermittelt o<strong>der</strong><br />
• von einer unabhängigen Prüfstelle durch Prüfungen ermittelt<br />
Zu beachten: U-Werte ohne Prüfzeugnis sind oft nur für einen gedämmten<br />
Teilbereich des Lukendeckels berechnet.<br />
Für die Passivhauseignung einer Bodentreppe mit einem Prüfmaß von<br />
0,70 m x 1,40 m sind vom Passivhaus Institut folgende Kriterien für eine<br />
Zertifizierung festgelegt:<br />
• mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient U D 1,00 W/m²K und<br />
• mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient im eingebauten Zustand,<br />
jeweils für eine Holzbalkendecke und eine Stahlbetondecke,<br />
U D,installed 1,10 W/m²K<br />
Luftdichtheit<br />
Eine wärmegedämmte Bodentreppe ist luftdicht einzubauen. Ansonsten<br />
kann durch die Fuge zwischen Futterkasten und Deckel sowie durch die<br />
Anschlussfuge zwischen Futterkasten und Geschossdecke warme Luft<br />
aus den Wohnräumen in den kühleren Dachraum gelangen. Die Feuchtigkeit<br />
kondensiert und führt zu Schimmelbildung. Bei unsachgemäßem<br />
Einbau auch in <strong>der</strong> Anschlussfuge. Daher sollte die Bodentreppe mit<br />
geeigneten Dichtungssystemen ausgeführt werden:<br />
• Hohlkammerdichtung zwischen Futterrahmen und Lukendeckel<br />
• Anschluss-System zwischen Futterkasten und Geschossdecke<br />
Einige Hersteller bieten Bodentreppen mit geprüfter Luftdichtheit an. Die<br />
Klassifizierung (von 1 bis 4) erfolgt in Anlehnung an die Prüfung <strong>der</strong> Luftdurchlässigkeit<br />
von Fenstern und Türen nach DIN EN 12207. Die höchste<br />
Klasse 4 darf bei einem maximalen Prüfdruck von 600 Pa folgende<br />
Referenzdurchlässigkeiten (bei 100 Pa) nicht überschreiten:<br />
• 3 m³ pro Stunde und Quadratmeter bezogen auf die Gesamtfläche<br />
• 0,75 m³ pro Stunde und Meter bezogen auf die Fugenlänge<br />
Klimatische Beanspruchungen<br />
Bodentreppen werden meist zwischen einem unbeheizten Dachboden<br />
und einem beheizten Geschoss eingebaut und sind daher auf beiden<br />
Seiten unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten ausgesetzt.<br />
Jedoch wird für Bodentreppen eine Prüfung und Zuordnung zu<br />
Klimaklassen, wie bei Innentüren üblich (siehe Seite 203), noch nicht<br />
gefor<strong>der</strong>t.<br />
Ausstattung<br />
Nach Musterbauordnung sind für Öffnungen in begehbaren Decken bzw.<br />
für Treppenöffnungen Umwehrungen vorzusehen. Das bedeutet, dass<br />
bei Bodentreppen in <strong>der</strong> Regel ein Lukengelän<strong>der</strong> einzubauen ist.<br />
Nach DIN EN 14975 wird die Möglichkeit zur Anbringung eines Handlaufes<br />
auf mindestens einer Seite <strong>der</strong> Bodentreppe gefor<strong>der</strong>t, wenn die<br />
Holme eine Tiefe von mehr als 76 mm aufweisen. Der Handlauf darf<br />
höchstens 2750 mm von dem unteren Holmende entfernt sein.<br />
Bedienung: Typisch ist die Betätigung mit Zugstange. Motorbetriebene<br />
Bodentreppen lassen sich elektrisch per Schalter o<strong>der</strong> Fernbedienung<br />
öffnen und schließen.<br />
Bodentreppen als Son<strong>der</strong>konstruktionen<br />
Bodentreppen gelten als Son<strong>der</strong>konstruktionen<br />
• bei Decken großer Dicke (Zusatzstufen erfor<strong>der</strong>lich) o<strong>der</strong><br />
• bei einer erhöhten Nutzlast (größer als 150 kg)<br />
Für die Ausführung gilt DIN 3193.<br />
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