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1x1 der Holzprodukte - Raiss

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0. Einführung, Hinweise<br />

0. Einführung, Hinweise<br />

Kaum ein Material ist so vielseitig wie Holz. Gerade im Gartenbereich hat<br />

Holz eine große Tradition, viele Anwendungsbereiche wurden bewahrt<br />

und werden weiter entwickelt. Über Terrassen, Gartenhäuser, Zäune,<br />

Sichtschutz, Lärmschutz, Palisaden, Pflanzgefäße, Hochbeete bis hin zu<br />

Sitzmöbeln und Spielgeräten ist das Material nutzbar.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl spielt es nicht nur eine Rolle, dass das Holz den direkten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Nutzung gerecht wird. Vielmehr unterscheiden<br />

sich die Produkte in vielfältiger Hinsicht. Ein Sichtschutz soll nicht nur<br />

standfest sein, vor Blicken und Wind schützen, son<strong>der</strong>n ist oft Teil des<br />

Gestaltungskonzept des Gartens. Gerade die Gestaltung ist heute ein<br />

sehr bedeutendes Thema. Die Produktentwicklung geht insbeson<strong>der</strong>e in<br />

die Vielfalt <strong>der</strong> Formgebung und Ästhetik. Darüberhinaus sind bei Spielgeräten<br />

die Aspekte <strong>der</strong> Sicherheit zu berücksichtigen.<br />

Holzschutz<br />

Die vielfältigen Anwendungen für Holz im Garten verbindet ein gemeinsames<br />

Kriterium: die Produkte sollen eine möglichst lange Lebensdauer<br />

gewährleisten.<br />

Dabei gibt es drei Ansätze, die sich ergänzen sollten:<br />

• Die Konstruktion ist so zu wählen, dass eine Auffeuchtung des<br />

Materials begrenzt wird.<br />

• Die Austrocknung des Materials sollte nicht durch ungeeignete<br />

Beschichtungen behin<strong>der</strong>t werden (keine deckenden Anstriche mit<br />

hohem Bindemittelgehalt)<br />

• Die Holzart ist so zu wählen, dass die natürliche Resistenz für den<br />

Anwendungsbereich angemessen ist.<br />

Ist die Konstruktion ungeeignet, ist die Nutzbarkeit in<br />

<strong>der</strong> Zeitdauer begrenzt.<br />

1. Terrassenbeläge<br />

Allgemeines<br />

Holzbeläge im Freien unterliegen sehr starken Witterungseinflüssen. Die<br />

Wirkung ist erheblich, weil es sich um liegende Bauteile handelt. Dies hat<br />

zur Folge, dass sich typische Merkmale wie Rissbildung, Verdrehungen,<br />

Krümmung, Harzfluss und das Aufstellen von Holzfasern stärker ausbilden<br />

als z. B. bei stehenden Bauteilen. Diese Merkmale sind materialbedingt<br />

und können nicht gänzlich vermieden werden.<br />

Was man wissen sollte:<br />

• Die Rutschsicherheit wird durch eine Profilierung nicht erhöht.<br />

• Belagsbretter können nicht als „Barfußdielen“ bezeichnet werden.<br />

• Fugenbreite ist so zu wählen, dass im Fasersättigungsbereich das<br />

Wasser noch ablaufen kann (Mindestfugenbreite 4 mm).<br />

• Die tatsächliche Holzfeuchte muss bei <strong>der</strong> Verlegung bekannt sein<br />

(Holzfeuchtemessung), um die korrekte Fugenbreite zu ermitteln.<br />

• Die Art <strong>der</strong> Befestigung muss auf das Verformungsverhalten <strong>der</strong><br />

Beläge abgestimmt sein. Beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> verdeckten Befestigung<br />

in <strong>der</strong> Fuge.<br />

• Die Breite von Dielen aus Massivholz sollte 145 mm nicht<br />

überschreiten (Begrenzung <strong>der</strong> Verformung).<br />

Baurechtliche Aspekte<br />

Ebenerdige Terrassen sind genehmigungsfrei. Balkone sind genehmigungspflichtig.<br />

Aufgestän<strong>der</strong>te Terrassen ab einer Höhe von 1,0 Meter<br />

sind ebenfalls genehmigungspflichtig.<br />

Ab einer Höhe von 1,0 Metern (in Bayern ab 0,5 m Höhe) ist eine<br />

Umwehrung o<strong>der</strong> Gelän<strong>der</strong> vorzusehen.<br />

Was ist bei <strong>der</strong> Konstruktion für das Holz zu beachten?<br />

• Bodenkontakt vermeiden.<br />

• Spritzwasser reduzieren durch Kiesbett.<br />

• Verschmutzungen am Holz vermeiden.<br />

• Blumenkübel sollten nicht direkt auf dem Holz stehen - Abstandhalter<br />

verwenden<br />

• Keine horizontalen Flächen, auf denen Wasser stehen bleibt<br />

• Hirnholz von oben abdecken<br />

• Wasserfugen zwischen Hölzern vermeiden, stattdessen Luftfugen<br />

herstellen ( 8 mm)<br />

Bild: Boysen Zimmerei<br />

Abb. G3.1 Aufgestän<strong>der</strong>te Terrasse mit Umwehrung. Bei dieser<br />

Konstruktion sind statische Nachweise erfor<strong>der</strong>lich. Außerdem ist eine<br />

Umwehrung nach baurechtlichen Anfor<strong>der</strong>ungen notwendig.<br />

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