1x1 der Holzprodukte - Raiss
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G. Holz im Garten<br />
G1. Werkstoffe für Terrassendielen<br />
5. Thermoholz TMT<br />
Bild: Karle & Rubner<br />
Terrassendielen aus Thermo-Esche, typisch ist die dunklere Farbe.<br />
Eigenschaften<br />
• Die Dauerhaftigkeit steigt durch die thermische Behandlung.<br />
• Das Quellen und Schwinden reduziert sich um bis zu 70 %).<br />
• Das Material hat eine höhere Dimensions- und Formstabilität.<br />
• Der Harzgehalt sinkt.<br />
• Der Farbton wird dunkler, ist aber nicht lichtecht (Vergrauung).<br />
• Die Festigkeit ist reduziert (Biegefestigkeit bis zu 50 % reduziert).<br />
• Der ph-Wert sinkt.<br />
• Das Material wird sprö<strong>der</strong> und verliert an Elastizität<br />
(keine „Barfußdiele“).<br />
Ausführung siehe ...<br />
Sortierungen /<br />
Qualität<br />
nach Angaben <strong>der</strong><br />
Hersteller<br />
vgl. Seite 156<br />
Oberflächen diverse vgl. Seite 157<br />
Breite<br />
bis 145 mm<br />
Tragfähigkeit /<br />
Dicke<br />
20 mm<br />
Unterkonstruktion<br />
Länge<br />
bis ~6 m<br />
siehe Seite 156<br />
Holzarten Esche, Kiefer u. a.<br />
Dauerhaftigkeit Herstellerangaben Verwendung<br />
Zertifizierung möglich<br />
Holzfeuchte u 10 % vgl. Seite 155<br />
Sinn und Art des Verfahrens<br />
Die thermische Behandlung von Holz hat das Ziel Hölzer geringer<br />
Dauerhaftigkeit zu modifizieren und die Verwendung unter<br />
Witterungseinfluss zu ermöglichen.<br />
Verfahren (Teilpyrolyse): Wärmeeinwirkung (180-210°) bei reduziertem<br />
Sauerstoffgehalt. Dabei gibt es unterschiedliche Verfahren <strong>der</strong><br />
Wärmeübertragung. Ergebnis ist <strong>der</strong> Ab-und Umbau von<br />
Holzbestandteilen, sowie die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> chemischen<br />
Zusammensetzung des Holzes.<br />
Bezeichnung: TMT (Thermal Modified Timber)<br />
Verwendung<br />
Thermisch behandeltes Laub- o<strong>der</strong> Nadelholz mit hoher Dauerhaftigkeit,<br />
anwendbar bisher nur bei nicht tragenden Konstruktionen. Die Einbausituation<br />
<strong>der</strong> Gebrauchsklasse GK 3.1 / 3.2 ist möglich (vgl. Tab. G1.13<br />
auf Seite 159). Thermisch behandeltes Holz gilt als Ersatz für tropische<br />
Hölzer.<br />
Hauptgründe für die Verwendung<br />
• hohe Dauerhaftigkeit<br />
• ansprechende Optik<br />
• einfache Montage auf Unterkonstruktion, auch verdeckt in <strong>der</strong> Fuge<br />
• geringes Quell- und Schwindverhalten<br />
• dadurch gleichmäßigere Fugenbildung<br />
• natürliches Holz, dadurch einfache thermische Entsorgung<br />
• europäische Herkunft und Produktion<br />
• keine Holzschutzimprägnierung<br />
Holzarten<br />
Für die Beurteilung <strong>der</strong> Holzarten werden in Tab. G1.13 Einschätzungen<br />
gegeben. Der Berater sollte deutlich machen, dass Holz als Naturprodukt<br />
zum Teil hohen Schwankungen unterliegt. Dazu ist Art und Intensität<br />
<strong>der</strong> thermischen Behandlung unterschiedlich. Wie bei an<strong>der</strong>en<br />
Materialien bestimmt die Einbausituation das Verhalten während <strong>der</strong><br />
Nutzung erheblich.<br />
Holzart Härte a Anmerkungen zur Verwendung<br />
Fichte<br />
Kiefer<br />
~14<br />
~19<br />
Thermoholz eignet sich für<br />
Terrassenbeläge mit gefor<strong>der</strong>ten<br />
gleichmäßigen Fugen, teilweise gut<br />
Esche ~34<br />
geeignet für unsichtbare Befestigung.<br />
Auflagerabstand verringern wegen<br />
Buche ~33<br />
Bruchgefahr. Stärkere Rissbildung im<br />
Hirnholzbereich und auf <strong>der</strong> Fläche.<br />
Tab. G1.13 Verbreitete Holzarten und <strong>der</strong>en typische Eigenschaften,<br />
die für <strong>der</strong>en Verwendung von Bedeutung sein können.<br />
a nach Brinell (N/mm²), als überschlägiger Mittelwert, siehe auch Tab. G1.4 auf<br />
Seite 156. Die Werte können abweichen, bitte beim Hersteller erfragen.<br />
Hinweise zur Anwendung, Holzfeuchte<br />
Die Holzfeuchte kann mit einem herkömmlichen Holzfeuchtemessgerät<br />
nicht ermittelt werden. Das Material ist nach <strong>der</strong> thermischen<br />
Behandlung sehr trocken und feuchtet langsam auf. Die Befestigungsmittel<br />
sollten das Quellverhalten zulassen. Der Abstand <strong>der</strong> Unterkonstruktion<br />
ist abhängig von Materialdicke, Materialbreite und Holzart zu<br />
wählen (Herstellerangaben beachten).<br />
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