Das Magazin 1/24
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Unerhört<br />
Georges Bizets Oper »Carmen« mit René Jacobs<br />
»Ich mag den Kontakt zum Publikum«<br />
Der Pianist Bruce Liu stellt sich solo und mit Orchester vor<br />
Im Maschinenraum der Kreativität<br />
Kimmo Pohjonen vereint in seinem Akkordeon ein ganzes Orchester<br />
NR. 1<br />
MRZ / APR 20<strong>24</strong>
29<br />
März<br />
Passion<br />
J. S. Bach: Matthäus-Passion<br />
Gesangssolisten | Chor des Bayerischen Rundfunks | Peter Dijkstra<br />
Karfreitag, 29.03. 18 Uhr<br />
04<br />
April<br />
Wetterleuchten<br />
Mit Werken von Chin, Martinů & Mendelssohn<br />
François Leleux | Andrés Orozco-Estrada<br />
Do 04.04. 20 Uhr
Editorial<br />
Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />
liebe Freundinnen und Freunde der<br />
Kölner Philharmonie,<br />
Freiheit – ein ewiges Thema, genauso wie<br />
die leidenschaftliche und verführerische<br />
Musik Bizets, welche eben jene Freiheit<br />
der Titelheldin Carmen, in Leben und<br />
Liebe, bis zu deren Tod begleitet.<br />
So dramatisch wie in der Oper Bizets soll<br />
die Freiheit natürlich nur auf der Bühne zu<br />
Ende gehen. Frei in seinem künstlerischen<br />
Ausdruck war Bizet ganz und gar nicht.<br />
Seine originale »Carmen«-Partitur wurde<br />
bereits während der ersten Probearbeiten<br />
stark verändert. Chor und Orchester<br />
forderten zahlreiche Vereinfachungen, Solistinnen und Solisten äußerten Sonderwünsche,<br />
und so blieb vom Werk über die Freiheit in Leben und Liebe in den darauffolgenden<br />
Versionen nicht das übrig, was Bizet ursprünglich zu Papier gebracht hatte. In der Kölner<br />
Philharmonie können Sie in einer rekonstruierten Fassung auf Grundlage der Originalmanuskripte<br />
nun unter der Leitung von René Jacobs das erleben, was der Komponist einst<br />
schrieb, bevor von außen eingegriffen wurde.<br />
Sich frei genug fühlend, über die Kunstgattungen hinwegzugehen, hat die österreichischenglische<br />
Sopranistin Anna Prohaska gemeinsam mit Emanuele Soavis preisgekrönter<br />
Kölner Tanzkompanie und der lautten compagney BERLIN mit dem Programm »Façades«<br />
eine sagenhafte Performance erarbeitet. Musik aus dem Barock trifft auf zeitgenössische<br />
Minimal Music und freien Tanz.<br />
Zwei Meister am Dirigentenstab geben sich eben jenen im April bei uns in die Hand. Sir<br />
Simon Rattle dirigiert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, und nur einen<br />
Tag später kommt Sir Antonio Pappano, gleich zweimal kurz hintereinander, mit dem<br />
London Symphony Orchestra, jenem Orchester, dessen Chefdirigent Sir Simon bis 2023<br />
war. Im Mittelpunkt des Konzerts mit Daniel Harding und »seinem« Swedish Radio<br />
Symphony Orchestra steht diesmal Gustav Mahlers Opus magnum im Mittelpunkt, die<br />
7. Sinfonie mit all ihren Herausforderungen.<br />
Die spirituelle Kraft der Musik lässt sich mit meisterhafter Barockmusik zu Ostern in besonderer<br />
Weise erleben. Lassen Sie sich mitnehmen in den Wechsel vom Licht ins Dunkel, mit<br />
auf den Weg von der Einkehr der Passion, hin zum österlichen Neubeginn. Eine dagegen<br />
zutiefst menschliche Geschichte, eine vom Vergessen am Ende des Lebens, eine vom Zusammenhang<br />
zwischen Erinnerung und Identität, erschuf Michel van der Aa mit »The Book<br />
of Water«, einem Kammermusiktheater für einen Schauspieler und Streichquartett, bei uns<br />
mit dem Ensemble Modern.<br />
»Ich mag den Kontakt zum Publikum.« <strong>Das</strong> sagt Bruce Liu, der Gewinner des letzten Internationalen<br />
Chopin-Wettbewerbs. So jung und schon so virtuos ist auch er gleich zweimal<br />
bei uns zu erleben: mit einem Recital im jährlichen Hans Imhoff Konzert, gefördert von<br />
der Imhoff Stiftung, und als Solist mit dem Philharmonia Orchestra unter Santtu-Matias<br />
Rouvali. Und auch ein Künstler ganz anderer Art liebt den Kontakt mit dem Publikum,<br />
Kimmo Pohjonen. »Die Musik, das Instrument und meine Persönlichkeit bekommen nach<br />
und nach Energie vom Publikum«, sagt der finnische Musiker, dessen Akkordeon ein ganzes<br />
Orchester in sich vereint.<br />
Ich wünsche Ihnen einen Frühlingsbeginn voller Inspiration und seien Sie mit bei den<br />
Ersten, die im März unsere neuen Abonnements für die kommende Spielzeit entdecken.<br />
Frohe Ostern und bereichernde und authentische Konzerterlebnisse in der Kölner<br />
Philharmonie!<br />
Ihr<br />
Louwrens Langevoort<br />
Intendant<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
3
Überblick<br />
6 TITELTHEMA<br />
Unerhört<br />
Georges Bizets große Oper »Carmen« ist pure Emotion. Bis heute zählt<br />
»Carmen« dank Bizets leidenschaftlicher und verführerischer Musik zu<br />
den meistgespielten Opern weltweit. René Jacobs lässt »Carmen« in<br />
der Urfassung erklingen.<br />
René Jacobs<br />
20 IM FOKUS<br />
Von Klängen im<br />
Finstern zum<br />
strahlenden Jubel<br />
Maarten Engeltjes<br />
In der Passions- und Osterzeit lässt sich die spirituelle Kraft der Musik in<br />
besonderer Weise erleben. Der Wechsel von Dunkel und Licht, von der<br />
Einkehr und Besinnung der Passion zum jubelnden österlichen Neubeginn<br />
spiegelt sich in zwei Konzerten mit Meisterwerken der Alten Musik.<br />
22 PORTRÄT<br />
Bruce Liu<br />
Bruce Liu<br />
»Ich mag den Kontakt zum Publikum.«<br />
Im März stellt sich Bruce Liu mit einem Recital – gefördert von der<br />
Imhoff Stiftung – vor und kommt direkt im April wieder, dann als Solist<br />
mit dem renommierten Philharmonia Orchestra.<br />
26 INTERVIEW<br />
Kimmo Pohjonen<br />
Im Maschinenraum der Kreativität.<br />
»Mein Instrument ist die Geschichte meines Lebens«. Der finnische<br />
Akkordeonist hat eine ganz eigene Sprache für das Akkordeon entwickelt.<br />
Kimmo Pohjonen
MÄRZ / APRIL 20<strong>24</strong><br />
06 Unerhört!<br />
René Jacobs lässt »Carmen« in der Urfassung erklingen<br />
10 Welcome<br />
London Symphony Orchestra unter Sir Antonio Pappano<br />
13 So viele Dinge<br />
Brooklyn Rider spielen Streichquartette auf neue Art<br />
44 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten<br />
Mit Bestellcoupon<br />
45 Singen mit Klasse<br />
Nils Holgerssons wunderbare Reise<br />
Sir Simon Rattle<br />
14 Große Gefühlsdichte<br />
Sir Simon Rattle dirigiert das Symphonieorchester des BR<br />
17 Ganz natürlich<br />
Der britische Pianist Benjamin Grosvenor<br />
18 Eine musikalische Familie<br />
Daniel Harding & Swedish Radio Symphony Orchestra<br />
20 Von Klängen im Finstern zum strahlenden Jubel<br />
Meisterhafte Barockmusik zu Ostern<br />
22 »Ich mag den Kontakt zum Publikum«<br />
Der Pianist Bruce Liu stellt sich vor<br />
Ariane Matiakh<br />
46 Wien – Paris<br />
Württembergische Philharmonie Reutlingen unter Ariane Matiakh<br />
48 Jason Moran<br />
»Ellington at 125«<br />
50 Die Gefährten<br />
Alexander Melnikov, Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras<br />
52 Herzstück<br />
Mit »Die Walküre« setzt Kent Nagano die Wagner-Lesarten fort<br />
55 Mit singenden Wanderschuhen<br />
Familienworkshop A und B mit anschließendem Konzert<br />
55 Also sprach Zarathustra<br />
Wiebke Lehmkuhl, Bundesjugendorchester und Elias Grandy<br />
Anna Prohaska<br />
<strong>24</strong> Fragmente der Liebe und des Tanzes<br />
Musik größtmöglicher Opulenz trifft auf Minimalmusic<br />
26 Im Maschinenraum der Kreativität<br />
Kimmo Pohjonen im Interview<br />
28 Rätsel<br />
In bester Gesellschaft – Komponistin gesucht<br />
37 Sternstunde des Gesangs<br />
The Swingles zu Gast in Köln<br />
38 António Zambujo – »Cidade«<br />
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne<br />
40 »Eine zutiefst menschliche Geschichte...«<br />
»The Book of Water«<br />
42 XATAR feat. heavytones<br />
Live 20<strong>24</strong><br />
Hamilton de Holanda Trio<br />
56 Hamilton de Holanda<br />
Die Bossa Nova à la Jobim<br />
58 Groß denken<br />
Kirill Gerstein und John Storgårds präsentieren Busoni<br />
60 Zwölf Stunden für eine einzige Sekunde<br />
Elisabeth Brauß und Simon Höfele<br />
54 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis<br />
Kontaktdaten und Sitzplan
Unerhört!<br />
René Jacobs lässt »Carmen« in der Urfassung erklingen<br />
Georges Bizets große Oper »Carmen« ist pure Emotion. Frei will die<br />
Titelheldin sein, im Leben und in der Liebe – und wird deshalb ermordet.<br />
Ein Streit bringt alles ins Rollen: In der Zigarettenfabrik verletzt<br />
Carmen eine Arbeitskollegin, der Unteroffizier Don José muss<br />
sie arretieren. Sie betört ihn, er lässt sie entkommen. Sie dankt ihm<br />
mit Hingabe, ihn ruft die Pflicht. Er gerät in Bedrängnis, sie bietet<br />
ihm einen Ausweg: Gemeinschaft mit den Schmugglern, mit denen<br />
sie durch die Berge zieht. Er will sie an sich binden, sie lehnt<br />
jede Bindung ab. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem Stierkämpfer,<br />
er will sie wiedergewinnen. Carmen weist Don José zurück.<br />
Don José tötet Carmen.<br />
Den einschlagenden Erfolg seines Meisterwerks (nach der Novelle<br />
von Prosper Mérimée) konnte Georges Bizet nicht mehr erleben. Er<br />
starb, erst 38 Jahre alt, nur zwei Monate nach der Uraufführung, die<br />
am 3. März 1875 in der Pariser Opéra Comique stattgefunden hatte.<br />
An diesem Abend war freilich die Ratlosigkeit groß. Niemandem<br />
war klar, gewissermaßen die Geburtsstunde eines neuen Mythos<br />
erlebt zu haben. Zu groß war die Irritation über den geradezu schockierenden<br />
Realismus. An eine freiheitsliebende Fabrikarbeiterin<br />
mit Anbindung an das Schmugglermilieu als gefeierte Titelheldin,<br />
die sich über alle bürgerlichen Moralvorstellungen und Geschlechterrollen<br />
hinwegsetzt, musste man sich auf der Opernbühne erst<br />
gewöhnen. Freilich ließ, nach erstem Erstaunen, der Erfolg nicht<br />
lange auf sich warten. Bis heute zählt »Carmen«, nicht zuletzt dank<br />
Bizets leidenschaftlicher und verführerischer Musik, zu den meistgespielten<br />
Opern weltweit.<br />
Inzwischen stellt sich allerdings die Frage: Welche Carmen? Im<br />
Verlag Bärenreiter ist nun eine vom Bizet-Forscher Paul Prévost<br />
akribisch edierte Ausgabe erschienen, in der die verschiedenen<br />
Schichten der Werkentstehung nachvollziehbar abgebildet und<br />
aufbereitet sind. Bizets erste Partitur von 1874 ist weit umfangreicher<br />
und facettenreicher, durch Melodramen (gesprochene Dialoge<br />
über Musik) verbunden und lässt die Protagonistin mit einer<br />
6 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Gaëlle Arquez<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
7
»<strong>Das</strong> Ergebnis von Bizets Inspiration,<br />
bevor Interpreten, Regisseur, Publikum oder<br />
Kritik von außen eingriffen.«<br />
Arie auftreten (statt mit der später auf eine fremde Melodie hinzugefügten<br />
Habanera). Im Laufe der Probenarbeit forderten Chor und<br />
Orchester allerdings zahlreiche Vereinfachungen, Solistinnen und<br />
Solisten äußerten Sonderwünsche. Dieser quasi zweite Stand der<br />
Dinge ist in der Fassung 1874/75 festgehalten. Schließlich konnte<br />
Bizet das Ergebnis noch einmal für einen Klavierauszug selbst<br />
überarbeiten und zum Druck vorbereiten, was zur dritten Fassung<br />
von 1875 führte. Für die nach seinem Tod von seinem Freund Ernest<br />
Guiraud anfertigte vierte Version, wofür dieser die Dialoge durch<br />
neu komponierte Rezitative ersetzte, ist eine eigene kritische Ausgabe<br />
in Vorbereitung (in dieser Gestalt vor allem war das Werk lange<br />
bekannt).<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 17.03.20<strong>24</strong>, 19:00<br />
Gaëlle Arquez Mezzosopran (Carmen)<br />
Francois Rougier Tenor (Don José)<br />
Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />
Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />
Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />
Séraphine Cotrez Mezzosopran (Mercédès)<br />
Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />
Emiliano Gonzalez Toro Tenor (Dancaïro)<br />
Yoann Dubruque Bariton (Moralès)<br />
Kinderkoor Opera Ballet Vlaanderen<br />
Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />
Choeur de chambre de Namur<br />
B'Rock Orchestra<br />
René Jacobs Dirigent<br />
Georges Bizet Carmen – Opéra comique in vier Akten<br />
Es ist kein Wunder, dass diese neue, von Prévost edierte, alle<br />
Ursprungsschichten erfassende »Carmen«-Ausgabe ein wahres<br />
Geschenk für den Dirigenten René Jacobs darstellt. Als Originalklang-Spezialist<br />
ist dieser Ausnahmemusiker schon immer<br />
begeistert davon gewesen, allem tief auf den Grund zu gehen.<br />
Nach seinen aufführungspraktisch über Jahrzehnte exemplarischen<br />
Barock- und Klassik-Interpretationen hat er sich zuletzt mit<br />
Webers »Freischütz« in die Romantik vorgewagt. Nun nimmt er sich –<br />
gemeinsam mit dem historisch informierten B‘Rock Orchestra – der<br />
hochromantischen »Carmen« an. Und er greift dabei naturgemäß<br />
auf jene allererste Fassung von 1874 zurück, die nicht einmal das<br />
Uraufführungspublikum zu Gehör bekommen hatte. Denn diese<br />
ist, so der Herausgeber Prévost, »das Ergebnis von Bizets Inspiration,<br />
bevor Interpreten, Regisseur, Publikum oder Kritik von außen<br />
eingriffen. Zudem zeugt diese Fassung von einem derart großen<br />
musikalischen Reichtum – wie er von der Opéra Comique 1875 offenbar<br />
schwer zu akzeptieren war.«<br />
<strong>Das</strong> Unerhörte hat René Jacobs seit je fasziniert, nun bringt er es<br />
einmal mehr zum Klingen. Dabei ist er auch hier den Verbindungslinien<br />
zur Barockmusik auf der Spur: »Bizet war auch interessiert<br />
an früherer Musik«, erläutert er im <strong>Magazin</strong> des Dortmunder Konzerthauses,<br />
»Bach zum Beispiel. Es gibt unglaublich gute Kontrapunkte<br />
in dieser Oper. Was man, wie ich hoffe, besser auf den<br />
historischen Instrumenten hören wird, mit denen wir diese Musik<br />
spielen werden.«<br />
Was für ein Glück zudem, dass für die sinnliche Titelpartie Gaëlle<br />
Arquez gewonnen werden konnte. Die ausdrucksstarke Mezzosopranistin<br />
gilt derzeit als Idealbesetzung (die Frankfurter Rundschau<br />
schrieb begeistert vom »leibhaftigen Traum einer Carmen«). Ihr Rollendebüt<br />
gab sie 2016 in Barrie Koskys Inszenierung an der Frankfurter<br />
Oper, dann folgte diese Partie für sie Schlag auf Schlag am<br />
Londoner Royal Opera House, bei den Bregenzer Festspielen, im<br />
Teatro Real in Madrid, an der Berliner Staatsoper Unter den Linden<br />
und in Paris sowohl an der Opéra Bastille als auch an der Opéra<br />
Comique. Ihr zur Seite stehen François Rougier als strahlender<br />
Don José, Thomas Dolié als viriler Escamillo und Sabine Devieilhe<br />
als hingebungsvolle Micaëla. Oliver Binder<br />
8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
René Jacobs<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
9
»<strong>Das</strong> Orchester verfügt über eine<br />
emotionale Intelligenz.«<br />
Sir Antonio Pappano<br />
10 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Welcome<br />
<strong>Das</strong> London Symphony Orchestra erstmals unter seinem designierten<br />
Chefdirigenten Sir Antonio Pappano<br />
An jenen Moment, in dem es auf Anhieb zwischen ihm und dem<br />
London Symphony Orchestra funkte und zündete, kann sich<br />
Antonio Pappano noch allzu gut erinnern. Es war im Jahr 1996, als<br />
man sich im legendären Abbey Road Studio Number One für eine<br />
Opernaufnahme traf. »Ich werde nie vergessen, wie ich den ersten<br />
Downbeat setzte und das Orchester vor Aktivität, Elan und Tollkühnheit<br />
geradezu explodierte«, so Pappano. »Ich dachte, ich wäre<br />
gerade in einen Ferrari gestiegen und hätte das Gaspedal durchgedrückt.«<br />
Von null auf 180, ach was, von null auf über 200! Wenig<br />
erstaunlich daher, dass dies einem Musiker einfach gefallen<br />
musste, der italienisches Blut und Temperament besitzt. Doch das<br />
war bei der ersten gemeinsamen musikalischen »Spritztour« nur<br />
die eine Seite, mit der das London Symphony Orchestra (LSO) den<br />
in Essex geborenen Sohn italienischer Einwanderer beeindruckte.<br />
»<strong>Das</strong> Orchester verfügt über eine emotionale Intelligenz. Zwei<br />
Worte des Dirigenten zur Anleitung, zur Erklärung, und es geht<br />
los. Sie wissen genau, was ihre Aufgabe ist. Ich denke, dass diese<br />
Kombination aus Virtuosität und Intuition – und natürlich die<br />
unglaubliche Musikalität jedes einzelnen Mitglieds – zusammen<br />
etwas ganz Besonderes ergibt.« Schon damals war Pappano von<br />
dem Getriebe dieses geschichtsträchtigen Orchesters hellauf begeistert.<br />
Und diese Bewunderung sollte im Grunde im Laufe der<br />
nächsten Jahre und Jahrzehnte zunehmen – als Pappano als<br />
Gastdirigent zurückkehrte und damit auch seinem Ruf als einer<br />
der international großartigsten Orchesterversteher gerecht wurde.<br />
Nun war es aber an der Zeit, aus der losen Musikerfreundschaft<br />
eine feste und zukunftsträchtige Beziehung zu machen. Ab der<br />
Saison 20<strong>24</strong>/25 übernimmt er das Orchester ganz offiziell als<br />
Chefdirigent und folgt damit solchen prägenden Top-Vorgängern<br />
wie André Previn, Claudio Abbado und Sir Simon Rattle. Bis dahin<br />
ist Pappano gleich doppelt gefragt. Als Musikdirektor des Royal<br />
Opera House leitet er seine nunmehr 22. und letzte Spielzeit. Zugleich<br />
ist er bereits als designierter LSO-Chefdirigent nicht nur vor<br />
Ort, bei den Konzerten im Londoner Barbican Centre, umfangreich<br />
aktiv. Zusammen bricht man gemeinsam zu einer Europa-Tournee<br />
auf, bei der sich erstmals dieses neue Dreamteam hier in der<br />
Philharmonie vorstellen wird – und gleich mit zwei Programmen<br />
sowie zwei Weltklassesolistinnen!<br />
Janine Jansen<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
11
Alison Balsom<br />
Beim ersten Abend rahmen Samuel Barbers berühmtes Streicher-<br />
»Adagio« und die Fünfte des Engländers Ralph Vaughan-Williams<br />
das Trompetenkonzert des berühmten Jazz-Trompeters Wynton<br />
Marsalis ein. Schon früh hat der Grammy-Gewinner bewiesen,<br />
dass er nicht nur Blues und Jazz im Blut hat, sondern auch die<br />
Trompetenklassiker etwa von Haydn und Hummel. 2022 schrieb<br />
er nun ein sinfonisch besetztes Trompetenkonzert mit reichlich<br />
Jazz-Anteil. Und den Solo-Part übernimmt im Rahmen der LSO-<br />
Tour keine Geringere als die Engländerin Alison Balsom. Vom<br />
Sunday Telegraph einmal als »einfach göttlich« bezeichnet, zählt<br />
Balsom längst zu den Instanzen des klassischen Repertoires. Dabei<br />
begann für sie alles mit dem Jazz. Als Kind hatte sie sich aus der<br />
örtlichen Bibliothek einige Platten des Bebop- und Froschbacken-<br />
Trompeters Dizzy Gillespie ausgeliehen. Und sofort wusste sie, was<br />
sie für ein Instrument spielen will: »Es war vor allem der unglaubliche<br />
Gillespie, der mich gelehrt hat, wie fantastisch die Trompete<br />
sein kann!« Dementsprechend ist diese First Lady der Trompete mit<br />
ihrem strahlenden Sound und ihrer tollkühnen Virtuosität geradezu<br />
die ideale Besetzung für das Marsalis-Concerto!<br />
Auch beim zweiten LSO-Abend ist eine große Instrumentenstimme<br />
zu erleben. Sie gehört der Niederländerin Janine Jansen und<br />
damit einer Geigerin, die mit ihrer Stradivari »Shumsky-Rode«<br />
schon so etwas wie ein philharmonischer Stammgast ist. So war<br />
sie hier etwa 2022 mit dem Chamber Orchestra of Europe zu hören<br />
– das damals Sir Antonio Pappano leitete! Nun führt beide das<br />
Violinkonzert des Amerikaners Samuel Barber wieder zusammen.<br />
1941 wurde dieses facettenreiche, hochvirtuose und bisweilen die<br />
ungarische Zigeunermelodik aufgreifende Konzert in Philadelphia<br />
uraufgeführt. Seitdem gehört es zu den absoluten, u. a. von Isaac<br />
Stern und Itzhak Perlman gespielten Klassikern der Moderne.<br />
Den sinfonischen Höhepunkt bildet nach der Pause die 2. Sinfonie<br />
des späteren Wahl-Amerikaners Sergej Rachmaninow. Und<br />
anhand ihres dahinströmenden Melos und ihrer überreichen<br />
Orchesterfarben können Antonio Pappano und das London<br />
Symphony Orchestra nicht nur ihre schnittige, sondern auch erlesene<br />
(Hubraum-)Klasse unter Beweis stellen.<br />
Guido Fischer<br />
Konzerttermine<br />
Dienstag, 23.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Alison Balsom Trompete<br />
London Symphony Orchestra<br />
Sir Antonio Pappano Dirigent<br />
Samuel Barber Adagio for Strings op. 11<br />
Wynton Marsalis Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur<br />
Ralph Vaughan Williams Sinfonie Nr. 5 D-Dur<br />
Donnerstag 25.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Janine Jansen Violine<br />
London Symphony Orchestra<br />
Sir Antonio Pappano Dirigent<br />
Lili Boulanger D’un matin de printemps für Orchester<br />
Samuel Barber Konzert für Violine und Orchester op. 14<br />
Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27<br />
12 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
So viele Dinge<br />
Brooklyn Rider spielen Streichquartette<br />
auf erfrischend neue Art<br />
Brooklyn Rider<br />
Um etwaigen Irritationen vorzubeugen: Ja, es ist ein Quartett. Keine<br />
Motorradgang, kein neuer Stern am Pophimmel und auch kein TikTok-<br />
Influencer mit einem dieser komischen Vornamen, wie er in US-amerikanischen<br />
Kreativfamilien beliebt ist. Und dennoch sollte man Brooklyn<br />
Rider nicht als ein normtreues klassisches Streichquartett betrachten,<br />
wie man es von europäischer Provenienz (nicht Provinz, das wäre dann<br />
doch zu arg!) kennt.<br />
In Anspielung auf den Blauen Reiter, der Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
verschiedene Künstlerpersönlichkeiten lose verband,<br />
benannte sich das Ensemble nach seinen Wurzeln in jenem Stadtteil<br />
New Yorks, der von der Vitalität ganz unterschiedlicher ethnischer<br />
Communities geprägt ist. »So Many Things« heißt eines<br />
ihrer zahlreichen Alben, das die vier Amerikaner 2016 mit der schwedischen<br />
Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter realisierten. Enthalten<br />
sind Stücke von John Adams, Kate Bush, Björk, Sting und Rufus<br />
Wainwright. <strong>Das</strong> Quartett spielte neue Werke von Philip Glass ein und<br />
feierte 2014 sein zehnjähriges Jubiläum mit dem multidisziplinären Projekt<br />
»The Brooklyn Rider Almanac« nebst gleichnamigem Album, das<br />
Auftragswerke zeitgenössischer Komponisten enthält. Nicholas Cords,<br />
Bratschist des Quartetts, erinnert sich: »Es hat großen Spaß gemacht zu<br />
sehen, wie alle Komponisten in ihren Werken ihre Vorstellungen vom<br />
Klang des Streichquartetts zum Ausdruck brachten und dabei die Grenzen<br />
oft deutlich sprengten.« Nicht Überwindung, sondern eine neue,<br />
erfrischende Art der Hinwendung zur Tradition eines Beethoven oder<br />
Schumann steht bei ihm und seinen Mitstreitern auf der Agenda. »<strong>Das</strong><br />
Besondere an der Arbeit mit dieser Musik ist, dass es eine ganze Menge<br />
großartiger Handwerkskunst gibt«, erklärt Cords. »Wir lieben die jahrhundertealte<br />
Tradition des Streichquartettspiels und haben sie bei einigen<br />
der großen Interpreten unserer Zeit studiert. Dennoch hatten wir<br />
das Gefühl, etwas Einzigartiges zu sagen zu haben. Die Sache ist die:<br />
Die eigene Stimme zu finden, das ist die Tradition – das war schon immer<br />
so und sollte immer so sein.«<br />
Die Kritiker sind sich einig, dass diese Art der selbstbewussten, niemals<br />
andächtigen Hinwendung voll aufgeht. So bescheinigte der Sender<br />
NPR den vier Musikern, »die 300 Jahre alte Gattung des Streichquartetts<br />
als ein lebendiges, schöpferisches Ensemble des 21. Jahrhunderts<br />
neu geschaffen zu haben«. <strong>Das</strong> amerikanische Strings <strong>Magazin</strong>e sah in<br />
ihnen gar die »Zukunft der Kammermusik«. Cords nimmt das Lob ganz<br />
entspannt und lenkt die Aufmerksamkeit auf einen anderen Aspekt:<br />
»Ich habe das Gefühl, dass das Ohr etwas Großartiges von Natur aus<br />
erkennt. Altersgruppe, Hörerfahrung, Hintergrund: Dies sind nicht unbedingt<br />
Voraussetzungen. <strong>Das</strong> kann sein, aber manchmal trifft dich ein<br />
Musikstück eben wie ein Schlag.«<br />
Großartiges erwartet den Zuhörer auch im aktuellen Programm. Neben<br />
Streichquartetten von Haydn, Gubaidulina und Schumann haben<br />
Brooklyn Rider ganz Neues mitgebracht. Denn als Fortsetzung<br />
des ersten »Almanac« ist nun die Veröffentlichung von »Book II«<br />
geplant. Beim Konzert in der Philharmonie präsentiert das Ensemble<br />
Ausschnitte mit Werken von Clarice Assad, Tyshawn Sorey und Giovanni<br />
Sollima. Helge Birkelbach<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 28. April 20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Brooklyn Rider<br />
Johnny Gandelsman Violine<br />
Colin Jacobsen Violine<br />
Nicholas Cords Viola<br />
Michael Nicolas Violoncello<br />
Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32<br />
Sofia Gubaidulina Reflections on the Theme B-A-C-H for string quartet<br />
Robert Schumann Streichquartett a-Moll op. 41,1<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
13
Große<br />
Gefühlsdichte<br />
Sir Simon Rattle dirigiert das<br />
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />
Staunend und begeistert saß einst der 15-jährige Simon Rattle<br />
als Teenager im Publikum, als in seiner Heimatstadt Liverpool<br />
das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu Gast war<br />
und dessen legendärer Chefdirigent Rafael Kubelík Beethovens<br />
Neunte dirigierte. Noch heute schwärmt Sir Simon von diesem<br />
aufwühlenden Klangerlebnis und bekennt: »This changed my life!«<br />
Seit Beginn dieser Saison steht er nun selbst als Chefdirigent vor<br />
den schon so lange verehrten Münchner Meistermusikerinnen und<br />
-musikern und ist glücklich darüber, mit ihnen eine neue Ära beginnen<br />
zu dürfen. Glückskind war der sympathische Feuerkopf von<br />
Anfang an und ist es bis heute geblieben: Erst führte er das City of<br />
Birmingham Symphony Orchestra zur Weltspitze, dann wählten ihn<br />
die Berliner Philharmoniker zum Chefdirigenten, zuletzt leitete er<br />
in gleicher Funktion das London Symphony Orchestra. Und Rattle<br />
hat noch viel vor. »Wenn man zu zufrieden wird mit dem, was man<br />
erreicht hat«, meint er, »ist das ein Problem.« Jetzt präsentiert sich<br />
das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks erstmals mit<br />
seinem neuen Chefdirigenten in der Kölner Philharmonie.<br />
Den beiden ernsthaften, engagierten und aufwühlenden Stücken<br />
des Abends wird ein wild-witziger Auftakt vorangestellt: Paul<br />
Hindemith formte 1921 in seinem kurzen Ragtime (wohltemperiert)<br />
das Material einer Fuge aus Bachs Wohltemperiertem Klavier kurzerhand<br />
zum groovenden Marsch. »Glauben Sie, Bach dreht sich<br />
im Grabe herum?«, fragte Hindemith und meinte: »Er denkt nicht<br />
dran! Wenn Bach heute lebte, vielleicht hätte er den Shimmy erfunden<br />
oder zum mindesten in die anständige Musik aufgenommen.«<br />
Grell und gut gelaunt fliegt dieses auf so vielen Ebenen parodistische<br />
Orchesterstück dahin. Virtuos trieb Hindemith den Stilmix auf<br />
die Spitze.<br />
14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Grell und gut gelaunt fliegt dieses<br />
auf so vielen Ebenen parodistische<br />
Orchesterstück dahin.<br />
Sir Simon Rattle<br />
Alexander Zemlinsky hingegen widerstand der naheliegenden<br />
Versuchung, seine bewegenden Symphonischen Gesänge (1929)<br />
vordergründig durch Blues- und Jazz-Elemente zu illustrieren. Die<br />
Texte der sieben Orchesterlieder stammen von den amerikanischen<br />
Dichtern Langston Hughes, Countee Cullen und Jean Toomer.<br />
Sie und andere People of Colour prägten mit beeindruckend selbst -<br />
ermächtigender Lyrik die sogenannte Harlem Renaissance. Ihre<br />
Verse sprechen von Lynchmorden und rassistischem Terror, vom<br />
Ghettoleben und von harter Plantagenarbeit, aber auch von Träumen<br />
einer besseren, gleichberechtigten Zukunft. Zemlinsky hatte<br />
diese radikale Poesie der im selben Jahr in Wien erschienenen Anthologie<br />
»Afrika singt« entnommen, einem der ersten Kulturtransfers<br />
afroamerikanischer Lyrik in den deutschsprachigen Raum<br />
überhaupt. Möglich, dass er sich als jüdischer Künstler in der<br />
Zeit des erstarkenden Nationalsozialismus mit dem Schicksal ei-<br />
ner anderen marginalisierten Gruppe identifizierte. Er vertonte die<br />
Texte in ihrer deutschen Übersetzung bzw. Nachdichtung mit kühlexpressiver<br />
Geste ohne jede folkloristische Exotik.<br />
Als Solist für Zemlinskys eindrücklichen Liederzyklus konnte Lester<br />
Lynch gewonnen werden, der nicht nur zu den führenden Verdi-<br />
Baritonen Amerikas zählt (Amonasro, Luna, Jago, Rigoletto, Falstaff<br />
…), sondern auch ein weltweit gefragter Crown in Gershwins<br />
»Porgy and Bess« ist. Außerdem erhebt er seine Stimme immer<br />
wieder für die aktuellen Bürgerrechtsbewegungen und hat kürzlich<br />
das Spiritual-Album »On my journey now« veröffentlicht, »um<br />
diejenigen zu ehren, die für die Freiheit gekämpft haben«.<br />
Zemlinskys ergreifenden Gesängen folgt mit Gustav Mahlers<br />
sechster Sinfonie (1903/04) ein mächtiges Meisterwerk der vorigen<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
15
Mahlers musikalische<br />
Erschütterungen vermögen<br />
aufzurütteln.<br />
Lester Lynch<br />
Jahrhundertwende. Ihr im Kern tragischer Charakter schließt<br />
freilich das Schwelgen in Schönheit nicht aus. Der faszinierenden<br />
Unerbittlichkeit entwachsen absonderlicher Spaß und<br />
hingebungsvolle Erdenferne. Immer wieder baut sich die Sehnsucht<br />
nach einer großen Apotheose auf. Tänzerische Leichtfüßigkeit<br />
mischt sich mit Marschtritt, Munterkeit kann jederzeit in<br />
die Apokalypse kippen. Dazwischen entfaltet sich bisweilen bei<br />
fernem Herdenglockenklang ein allem Schmerz entrücktes Panorama.<br />
Der feierliche, erhebende Choral des Finales bekommt<br />
keine Chance, am Absturz führt kein Weg vorbei: Zwei Mal ließ<br />
Mahler die absolute Unerbittlichkeit durch den Schlag eines<br />
Hammers erklingen und vermerkte dazu: »wie ein Axthieb«. Einmal<br />
noch scheint alles auf Versöhnung hinauszulaufen – und<br />
mündet in Trostlosigkeit. Kurz, schmerzlich, dumpf. Und doch:<br />
Mahlers musikalische Erschütterungen vermögen aufzurütteln!<br />
»Kein Werk«, sagte Alma Mahler später einmal, »ist ihm so unmittelbar<br />
aus dem Herzen geflossen wie dieses.«<br />
Oliver Binder<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 22.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Lester Lynch Bariton<br />
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />
Sir Simon Rattle Dirigent<br />
Paul Hindemith Ragtime (wohltemperiert)<br />
Alexander von Zemlinsky Symphonische Gesänge op. 20 für Bariton<br />
und Orchester<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll »Tragische«<br />
16 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Ganz<br />
natürlich<br />
Der britische Pianist Benjamin Grosvenor<br />
»Wenn ich die Möglichkeit hätte, mit meinem eigenen Klavier auf Tour<br />
zu gehen, würde ich das nur ungern tun.« Eine ungewöhnliche Aussage,<br />
zumal von einem Pianisten. Die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen<br />
würden, wäre es ihnen möglich, am liebsten auf dem Instrument<br />
spielen, das sie am besten kennen, ihrem eigenen – so wie Geiger beispielweise<br />
auch.<br />
Doch Benjamin Grosvenor argumentiert anders: »Es ist jedes Mal etwas<br />
ganz Spannendes, sich auf eine Bühne zu setzen und etwas Neues zu<br />
erleben und genau zu erforschen, wie das Instrument reagiert.« Denn:<br />
»Klaviere unterscheiden sich so sehr voneinander. Sie sind wie Menschen,<br />
und das ist ein faszinierender Aspekt meiner Arbeit.« Ohnehin<br />
sieht Grosvenor eine Konzertbühne weniger als Ort, um sich beweisen<br />
zu müssen, sondern als »eine Art Befreiungsmöglichkeit« – ein Ort der<br />
Freiheit und der Kommunikation mit dem Publikum.<br />
Geboren im Sommer 1992, wird Grosvenor zunächst von seiner Mutter,<br />
einer Klavierlehrerin, unterrichtet. Schon im Kindesalter gewinnt er<br />
Preise. Als Teenie pendelt er bereits zwischen bedeutenden Musikstädten.<br />
2004 wird er mit dem »Young Musician of the Year Award« der BBC<br />
ausgezeichnet, 2011 unterzeichnet er einen Vertrag beim Exklusiv-Label<br />
Decca – als jüngster Brite, der dort je einen Kontrakt angeboten bekam.<br />
Ein Jahr später, gerade 20 geworden, ist Grosvenor der jüngste Pianist<br />
in der Historie, der die Eröffnung der legendären Londoner Proms-Konzerte<br />
spielen darf.<br />
Benjamin Grosvenor<br />
Zu Kopf gestiegen ist ihm dieser fulminante Aufstieg nicht. Wer dem<br />
jungen Mann begegnet, erlebt ihn natürlich, unverkrampft, offen. Wie<br />
der freundliche Nachbar von nebenan. Ob in seinem Lachen oder seiner<br />
Gestik, nie kehrt er einen Künstler heraus, der im Elfenbeinturm oder<br />
abgeschottet in seiner eigenen Welt lebt. Vielleicht liegt es daran, dass<br />
er mit vier älteren Brüdern aufgewachsen ist?<br />
Aus seiner Natürlichkeit erwächst auch eine große musikalische Neugierde.<br />
Benjamin Grosvenor sieht sich nicht als Enzyklopädist, der<br />
einen oder zwei Komponisten zum Schwerpunkt seiner künstlerischen<br />
Arbeit machen möchte: »Ich habe schon immer Spaß an vielseitigen<br />
Programmen gehabt und versuche daher, mich verschiedenen Herausforderungen<br />
zu stellen.« Bis vor einigen Jahren hatte er beispielsweise<br />
eine eher geringe Affinität zur Musik von Sergeij Prokofjew, aber »inzwischen<br />
spiele ich sehr gern einige seiner Sonaten und Konzerte.« Seine<br />
Neigung zu den Werken von Chopin ist dagegen schon älter: »Ich<br />
war ungefähr acht Jahre alt. Seine Gefühlswelt und seine erstaunliche<br />
melodische Begabung haben mich sofort angesprochen.« Grosvenor<br />
spricht von »Liebe auf den ersten Blick«, und von daher ist »Chopin ein<br />
zentraler Bestandteil meines Repertoires.«<br />
Mit knapp über 30 ist Grosvenor inzwischen eine feste Größe im internationalen<br />
Musikgeschäft. »Ich habe nur das getan, was ich konnte«,<br />
kommentiert er seine Laufbahn, »verbunden mit viel Arbeit.« <strong>Das</strong> klingt<br />
einfach, spiegelt aber auch seinen Hang zum Understatement. Doch<br />
was er an den Tasten liefert, ist keine Untertreibung, sondern große<br />
Kunst. Christoph Vratz<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong>, 11:00<br />
Benjamin Grosvenor Klavier<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Elim Chan Dirigentin<br />
Sergej Prokofjew Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26<br />
Richard Wagner Vorspiel aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />
»Mild und leise, wie er lächelt« aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />
Alexander Skrjabin Poème de l'extase op. 54 für großes Orchester<br />
10:10 Uhr: Einführung in das Konzert<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
17
Eine<br />
musikalische<br />
Familie<br />
Daniel Harding dirigiert »sein« Swedish Radio Symphony Orchestra<br />
Es war am 27. April 1997, als ein gerade mal 21-jähriger Dirigent das Podium<br />
der Kölner Philharmonie betrat. Und mit seinen rotblonden Haaren<br />
und überhaupt seiner knabenhaften, smarten Ausstrahlung hätte er<br />
glatt auch die Idealbesetzung für eine Filmrolle bei »Harry Potter« abgeben<br />
können. Doch schon damals war der berufliche bzw. künstlerische<br />
Weg von Daniel Harding längst vorgezeichnet. Trotz des jugendlichen<br />
Alters hatte er bereits Assistenzen bei seinen beiden Mentoren Sir<br />
Simon Rattle und Claudio Abbado hinter sich. Zudem hatte Harding<br />
bereits seinen ersten Vertrag als Chefdirigent unterschrieben, beim<br />
Sinfonieorchester im norwegischen Trondheim. Nun also gab dieser<br />
englische Wunderknabe in der Philharmonie sein Debüt. Er leitete<br />
die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Und sogleich verblüffte<br />
Harding auch mit einem für ihn typischen, kontrastreichen Programm,<br />
das von Mozart über Ravel bis zur Gegenwart reichte.<br />
Aus dem damaligen Shooting-Star ist seitdem einer der meistgebuchten<br />
Top-Dirigenten unserer Zeit geworden. Und auch in der<br />
Philharmonie ist Harding regelmäßiger Gast. Ob mit dem Königlichen<br />
Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Mahler Chamber<br />
Orchestra oder wie erst im vergangenen Oktober mit den Wiener<br />
Philharmonikern. <strong>Das</strong>s er bei all den Erfolgen in Routine verfallen könnte,<br />
muss man bei ihm aber nicht befürchten. Dafür ist er viel zu neugierig<br />
und vielseitig. Mit der großen Sinfonik beschäftigt sich der auch ausgebildete<br />
Pilot genauso wie mit der historischen Aufführungspraxis, wenn<br />
er etwa mit Concerto Köln zusammenarbeitet. Beim Operndirigenten<br />
kommt stets auch die klassische bzw. gemäßigte Moderne eines<br />
Britten oder Dallapiccola zum Zuge. Und Hardings Passion für Zeitgenössisches<br />
unterstrich er auch 2015 beim Kölner ACHT BRÜCKEN-<br />
Festival, als er von der Österreicherin Olga Neuwrith die Auftragskomposition<br />
»Masaot / Clocks without Hands« aus der Taufe hob.<br />
Nun ist der aus Oxford stammende Anti-Star nach 2021 erneut mit seinem<br />
Swedish Radio Symphony Orchestra am Rhein. 2007 übernahm er<br />
das Orchester als Musikdirektor. Und wie es Harding kürzlich gestanden<br />
hat, ist die Verbindung seitdem in allen Belangen kontinuierlich gewachsen.<br />
»Es besteht kein Zweifel, dass ich hier in Stockholm meine<br />
musikalische Familie gefunden habe. <strong>Das</strong> Band zwischen uns ist immens,<br />
und der Funke, den wir am Anfang hatten, scheint nur noch heller<br />
und intensiver zu sein«, so der 48-Jährige. »Es ist eine Art von Arbeit, bei<br />
der das Ziel nie das Konzert der Woche ist, sondern der langsame und<br />
sichere Aufbau von etwas, das man erst im Nachhinein voll zu schätzen<br />
weiß.«<br />
Kirill Gerstein<br />
Bei dem Gastspiel in der Philharmonie steht jetzt mit Gustav Mahler<br />
ein Komponist im Mittelpunkt, mit dem sich Harding seit nunmehr 30<br />
Jahren beschäftigt. Und bereits beim letzten Konzert mit dem Swedish<br />
Radio Symphony Orchestra in Köln dirigierte er Mahler. Nach der eher<br />
luftigen 4. Sinfonie steht jetzt seine 7. Sinfonie auf dem Programm. Es<br />
ist ein vielschichtiges, bisweilen zirkushaft wild daherkommendes Opus<br />
magnum, das nicht nur dem Orchester, sondern auch dem Dirigenten<br />
alles abverlangt. »In dem letzten Satz, da gibt es Sachen, die sind fast<br />
unspielbar schnell«, hat Harding einmal in einem Interview verraten.<br />
Aber dann wieder gibt es eine Intimität, die unter die Haut geht. Wie<br />
in der zweiten Nachtmusik im vierten Satz, in dem man fast der Liebe<br />
zwischen Gustav und Alma Mahler zu lauschen scheint. »<strong>Das</strong> ist selten<br />
bei ihm, dass Mahler so etwas zeigt«, so Harding. »Diese Intimität und<br />
dieser Humor, das finde ich sehr berührend.«<br />
Guido Fischer<br />
18 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
»In der zweiten Nachtmusik<br />
scheint man fast der Liebe<br />
zwischen Gustav und<br />
Alma Mahler zu lauschen.«<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 10.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Kirill Gerstein Klavier<br />
Swedish Radio Symphony Orchestra<br />
Daniel Harding Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und<br />
Orchester C-Dur KV 467<br />
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll<br />
19:00 Uhr: Einführung in das Konzert<br />
durch Oliver Binder<br />
Daniel Harding
Von Klängen im Finstern<br />
zum strahlenden Jubel<br />
Meisterhafte Barockmusik zu Ostern<br />
PRJCT Amsterdam<br />
In der Passions- und Osterzeit lässt sich die spirituelle Kraft der Musik in<br />
besonderer Weise erleben. Die Überlieferung des Leidens und Sterbens<br />
Jesu und seiner Auferstehung inspirierte Komponisten zu einigen ihrer<br />
großartigsten Werke – Vertonungen, die auch heutigen Zuhörern zu<br />
Herzen gehen. Der Wechsel vom Dunkel ins Licht, von der Einkehr und<br />
Besinnung der Passion zum jubelnden österlichen Neubeginn spiegelt<br />
sich in der Kölner Philharmonie in zwei erlesenen Konzerten rund um<br />
die Ostertage, bei denen Meisterwerke der Alten Musik im Fokus stehen.<br />
Im Paris des 17. Jahrhunderts hatte sich eine eindrückliche musikalische<br />
Gestaltung der Karwoche etabliert, die selbst Ungläubige in der<br />
opernlosen Fastenzeit in die Kirchen lockte: An drei aufeinanderfolgenden<br />
Abenden wurden Passionsmusiken aufgeführt und stimmungsvoll<br />
inszeniert. Als Textgrundlage dienten die biblischen Klagelieder des<br />
Propheten Jeremias, die die Gemeinde in die Zeit der Zerstörung Jerusalems<br />
und der Vertreibung vieler Juden im Jahr 585 v. Chr. zurückversetzten.<br />
Um den Abschied vom Sohn Gottes zu versinnbildlichen,<br />
löschte man nach jedem Gesang eine Kerze, bis am Karfreitag die Kirche<br />
schließlich in völlige Dunkelheit getaucht war. Für die »Leçons de<br />
Ténèbres«, Lesungen im Finstern, schrieben die bedeutenden Komponisten<br />
der Zeit; große Stimmen sorgten für eine bewegende Darbietung.<br />
<strong>Das</strong> gefeierte Originalklang-Ensemble Le Concert de la Loge um seinen<br />
Gründer Julien Chauvin führt diese Tradition in die Gegenwart. In<br />
der Nacht zu Karfreitag erklingen die »Leçons« von Marc-Antoine Charpentier<br />
bei Kerzenschein in der Kölner Philharmonie und ermöglichen<br />
so eine Einfühlung in das dramatisch-barocke Zeremoniell. Kontrastiert<br />
werden sie mit Teilen der mystischen Rosenkranz-Sonate Heinrich Ignaz<br />
Franz Bibers. Julien Chauvin, als Violinist ein ausgewiesener Fachmann<br />
der historischen Aufführungspraxis, belebte mit der Gründung<br />
seines eigenen Orchesters im Jahr 2015 einen glanzvollen Ensemblenamen<br />
neu: <strong>Das</strong> 1783 gegründete Concert de la Loge Olympique galt<br />
als eines der besten in Europa. Ein Vorbild, das verpflichtet und für den<br />
hohen Anspruch der heutigen Formation steht.<br />
Die Intensität und Tiefe der Musik Johann Sebastian Bachs verlieh ihm<br />
eine einzigartige Bedeutung für die evangelische Kirchenmusik. Auch<br />
zwei österliche Werke des Thomaskantors zeugen von dessen Meisterschaft<br />
und emotionaler Kraft. Die frühe Kantate »Christ lag in Todes<br />
Banden« erklang vermutlich erstmals am Ostersonntag 1707, als Bach<br />
mit Anfang zwanzig Organist in Mühlhausen war. Doch zeigt sich in<br />
diesem Werk bereits eine bemerkenswerte kompositorische Reife –<br />
kunstvoll werden verschiedene Verse des zugrundeliegenden Chorals<br />
von Martin Luther musikalisch ausgedeutet. Im österlichen Leipzig des<br />
Jahres 1725 hingegen erklang die auch als Oster-Oratorium bezeichnete<br />
Kantate <strong>24</strong>9. Sie stellt in Rezitativen, Arien, Chören und Instrumentalsätzen<br />
die freudig-triumphale Stimmung nach der Auferstehung Christi<br />
eindrucksvoll dar.<br />
20 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermine<br />
Donnerstag, 28.03.20<strong>24</strong>, 21:00<br />
Le Concert de la Loge<br />
Julien Chauvin Leitung und Violine<br />
Marc-Antoine Charpentier Leçon de ténèbres du Mercredi saint, H.135<br />
Leçon de ténèbres du Mercredi saint, H.120 und H.137<br />
Heinrich Ignaz Franz Biber Rosenkranz- oder Mysteriensonate XI<br />
»Auferstehung Christi« und XV »Marienkrönung«<br />
für Violine und Basso continuo<br />
Sonntag, 07.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Ilse Eerens Sopran<br />
Fabio Trümpy Tenor<br />
Vlaams Radiokoor<br />
PRJCT Amsterdam<br />
Maarten Engeltjes Countertenor und Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach »Christ lag in Todes Banden« BWV 4<br />
Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Cornetto und Streicher zum 1. Ostertag<br />
Oster-Oratorium BWV <strong>24</strong>9<br />
Kantate zum Osterfest für Soli, Chor und Orchester<br />
Maarten Engeltjes ist als Countertenor und Dirigent eine echte Doppelbegabung<br />
und macht nicht nur mit seiner ausdrucksvollen Stimme,<br />
sondern auch mit der Leitung seines Barockorchesters PRJCT von sich<br />
hören. Schon als Vierjähriger begann Engeltjes in einem Knabenchor<br />
zu singen, mit 16 gab er sein Debüt in Bachs Matthäus-Passion. Jetzt tut<br />
er sich mit den fantastischen Stimmen von Shira Patchornik und Fabio<br />
Trümpy sowie mit dem Vlaams Radiokoor zusammen, um Bachs Meisterwerke<br />
lebendig und farbenreich zu Gehör zu bringen.<br />
Philipp Möller<br />
Herausragende<br />
NEUHEITEN<br />
von Sony Classical<br />
Wiener Philharmoniker & Christian Thielemann<br />
Neujahrskonzert 20<strong>24</strong><br />
<strong>Das</strong> sensationelle Neujahrskonzert eröffnete das Jahr mit einem<br />
beschwingten Reigen voller musikalischer Juwelen, erstmals auch<br />
mit Musik von Anton Bruckner.<br />
„Christian Thielemann … weiß, wie man diesen genialen Klangkörper<br />
in Freiheit auf den Gipfel bringt. … und die Philharmoniker? Spielten die<br />
Sterne vom Himmel. Ein durch und durch großartiger Mitschnitt …“ WAZ<br />
Erhältlich als Doppel-CD, Blu-ray, DVD und 3 LP<br />
wienerphilharmoniker.at<br />
Igor Levit Mendelssohn: Lieder ohne Worte<br />
<strong>Das</strong> neue Album mit Musik von Mendelssohn und Alkan ist eine<br />
persönliche künstlerische Reaktion auf die Anschläge gegen<br />
israelische Juden und den weltweit zunehmenden Antisemitismus.<br />
Levit stiftet seinen Erlös zwei Berliner Organisationen, die<br />
gegen Antisemitismus kämpfen.<br />
kobekina.info<br />
igor-levit.de<br />
Maarten Engeltjes<br />
Anastasia Kobekina Venice<br />
Die junge, bereits mehrfach ausgezeichnete Cellistin demonstriert<br />
ihre stilistische Bandbreite und ihr weites musikalisches Interesse<br />
auf ihrem ersten Album für Sony Classical. Begleitet von handverlesenen<br />
Musikern und dem Kammerorchester Basel spielt sie<br />
von Venedig inspirierte Musik, aus der Renaissance (Monteverdi) und<br />
dem Barock (Vivaldi) bis hin zu Werken aus dem 21. Jahrhundert.<br />
Erhältlich ab 2.2.<br />
sonyclassical.de
Bruce Liu<br />
Konzerttermine<br />
Mittwoch, 20.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Bruce Liu Klavier<br />
Jean-Philippe Rameau Les tendres plaints d-Moll<br />
und Les cyclopes d-Moll<br />
beides aus: Pièces de clavecin avec une méthode<br />
pour la méchanique des doigts<br />
Menuet , 2me Menuet, Les Sauvages und La Poule<br />
aus: Nouvelles Suites de<br />
pièces de clavecin<br />
Gavotte et six doubles RCT 5/7 für Tasteninstrument<br />
Frédéric Chopin Variationen B-Dur op. 2 über<br />
»La ci darem la mano« von W.A. Mozart<br />
Maurice Ravel Miroirs für Klavier<br />
Franz Liszt Réminiscences de Don Juan S 418<br />
Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />
19:00 Uhr, Empore<br />
Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz<br />
Donnerstag, 11.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Bruce Liu Klavier<br />
Philharmonia Orchestra<br />
Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />
Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und<br />
Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18<br />
Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />
19:00 Uhr Einführung in das Konzert<br />
durch Oliver Binder<br />
»Ich mag den<br />
zum Publiku<br />
Der Pianist Bruce Liu stellt sich vor<br />
Santtu-Matias Rouvali<br />
Der traditionsreiche Internationale Chopin-<br />
Wettbewerb, der alle fünf Jahre in Warschau<br />
stattfindet, gehört zu den Schlachtschiffen<br />
unter den Klavierwettbewerben. Wer ihn<br />
gewinnt, dem liegt nicht nur die Klavierwelt,<br />
sondern die gesamte Klassikwelt zu<br />
Füßen. Leicht ist es nicht, als Sieger daraus<br />
hervorzugehen: Es gibt eine gestrenge Jury,<br />
und die Konkurrenz ist groß. Bruce Liu hat<br />
es geschafft, er ist der Gewinner des letzten<br />
Chopin-Wettbewerbs, der wegen der Covid-<br />
Pandemie um ein Jahr verschoben und 2021<br />
ausgetragen wurde. Zu dem Zeitpunkt war<br />
Bruce Liu <strong>24</strong> Jahre alt. Geboren wurde er<br />
als Sohn chinesischer Eltern in Paris, aufgewachsen<br />
ist er im kanadischen Montreal. Er<br />
spricht fließend Mandarin, Französisch und<br />
Englisch sowieso. <strong>Das</strong>s er als Sieger aus<br />
dem Chopin-Wettbewerb hervorging, kam<br />
für Liu vollkommen unerwartet. Der Wettbewerb<br />
hat sein Leben verändert. »Es wurde<br />
einfach von Schwarz auf Weiß umgestellt«,<br />
sagt Liu. »Vorher habe ich ein ganz normales<br />
Studentenleben geführt. Aber ich war wirklich<br />
dankbar, dass mir das nicht schon mit 17<br />
passiert ist. In dem Alter wäre ich überhaupt<br />
nicht darauf vorbereitet gewesen. Mit <strong>24</strong> war<br />
ich mental in der Lage, diesen Sturm auszuhalten.«<br />
Diesen Sturm, damit meint er die<br />
zahlreichen Konzertverpflichtungen rund<br />
um den Globus, den Plattenvertrag, den auf<br />
Jahre im Voraus ausgebuchten Kalender …<br />
Der Druck ist groß. Wie hält Bruce Liu das<br />
aus? Er hat ein gutes Rezept: »Man sollte<br />
einfach nur spielen wie zu Hause auch –<br />
aus Freude. Wenn ich Klavier spiele, vergesse<br />
ich die Welt um mich. Musik hat eine<br />
Kraft, die mir hilft, in meiner Seele Klarschiff<br />
zu machen.«<br />
Im März stellt sich Bruce Liu dem Kölner Publikum<br />
in einem Recital vor, gefördert von der<br />
Imhoff Stiftung. »Ich liebe es, Soloabende<br />
zu spielen«, sagt Bruce Liu. »Ich habe so viel<br />
zu erzählen. Ich mag die riesige Bandbreite<br />
der Stile, die Kontraste, den Kontakt zum<br />
Publikum. Es ist auch eine Frage der Hingabe.<br />
Jedes Mal klingt es irgendwie anders.<br />
22 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Kontakt<br />
m«<br />
© Matthias Baus<br />
Christoph Poppen<br />
ZAUBERHAFTES HORN<br />
S0 03.03.<strong>24</strong> 11 UHR<br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Felix Klieser Horn<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
HÖCHSTE STUFE<br />
SO 04.02.<strong>24</strong> 20 UHR<br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Juliane Banse Sopran * Seil Kim Tenor 1<br />
Thomas Jakobs Tenor 2 * Äneas Humm<br />
Bass 1 * Manfred Bittner Bass 2<br />
WDR Rundfunkchor<br />
Florian Helgath Einstudierung<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Paulus op.36 Oratorium nach Worten der<br />
Heiligen Schrift – Erster Teil I. Ouvertüre *<br />
Choralkantate »Verleih uns Frieden gnädiglich«<br />
* Choralkantate »Ach Gott, vom<br />
Himmel sieh darein« * 115. Psalm »Non<br />
nobis Domine« op.31 * Choral kantate<br />
»Oh Haupt voll Blut und Wunden« *<br />
42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« op.42<br />
© Maike Helbig<br />
Ich kann jede noch so kleine emotionale Verschiebung spüren, jedes<br />
Detail.« Mit Bedacht wählte Liu unter anderem Jean-Philippe<br />
Rameau für sein Soloprogramm aus. »Rameau betrachte ich als fast<br />
so etwas wie den Vater der Harmonie in der Musik. Die französische<br />
Barockmusik wird oft vernachlässigt. Bei Barock denken viele an<br />
Bach oder Scarlatti und weniger an Rameau oder Couperin. Wenn<br />
ich mir Stil und Logik der Barockmusik zu eigen mache, muss ich<br />
vieles anders machen, als ich es gelernt habe. Man kann hören, ob<br />
ein Pianist die Musik in diesem Sinne versteht.« Im April tritt Bruce<br />
Liu dann als Solist mit dem renommierten Philharmonia Orchestra<br />
London auf, unter der Leitung seines finnischen Chefdirigenten<br />
Santtu-Matias Rouvali, der viel von sich reden macht in der Klassikwelt<br />
und aus der renommierten finnischen Dirigentenschule in<br />
Helsinki stammt. Rouvali ist gespannt auf die Zusammenarbeit mit<br />
Bruce Liu: »Es ist großartig, diese jungen Talente zu treffen!« Gemeinsam<br />
interpretieren sie Rachmaninows zweites Klavierkonzert,<br />
das für den russischen Komponisten den Durchbruch zum Weltruhm<br />
bedeutete. »Der Anfang ist sehr besonders, weil es nur sehr wenige<br />
Konzerte gibt, die direkt mit dem Klavier beginnen«, sagt Bruce<br />
Liu. »Die großen Akkorde sind spieltechnisch schwierig, Rachmaninow<br />
hatte riesige Hände. Man muss sich einfach sehr stark fühlen,<br />
wenn man auf der Bühne mit sechzig oder achtzig Musikern<br />
konkurriert. Und das ist nur der Anfang der Herausforderung …«<br />
Dorle Ellmers<br />
Benjamin Britten<br />
Elegy for Strings<br />
Prelude and Fuge for 18 strings op.29<br />
Joseph Haydn<br />
Hornkonzert Nr.1 D-Dur Hob.VIId:3<br />
Hornkonzert Nr.2 D-Dur Hob.VIId:4<br />
Sinfonia c-Moll Nr.52 Hob.I:52<br />
KARTENDIREKTVERSAND:<br />
Kölner Kammerorchester * Robert-Heuser-Str. 15 * 50968 Köln<br />
Tel. 0221 2508199-0 * info@koelner-kammerorchester.de<br />
© Susie Knoll<br />
Juliane Banse<br />
Felix Klieser<br />
SCHUBERTS DRAMEN<br />
SO 07.04.<strong>24</strong> 16 UHR<br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
Juliane Banse Sopran<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Franz Schubert Ouvertüre zu »Der<br />
Spiegelritter« D.11 * Zwischenaktmusik<br />
Nr.3 aus Rosamunde * Sinfonie Nr.2<br />
B-Dur D.125 * Franz Schubert arr.<br />
Benjamin Britten Die Forelle D.550 *<br />
Franz Schubert arr. Hector Berlioz An<br />
Sylvia D.891 * Franz Schubert arr. Max<br />
Reger Gretchen am Spinnrade D.118 *<br />
Alexander von Zemlinsky Waldgespräch *<br />
Franz Schubert arr. Johannes Brahms<br />
Geheimes * Franz Schubert arr. Max<br />
Reger Gruppe aus dem Tartarus,<br />
Im Abendrot<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
Fragmente der Liebe<br />
und des Tanzes<br />
Musik größtmöglicher Opulenz trifft auf zeitgenössische Minimalmusic<br />
Die preisgekrönte österreichisch-englische<br />
Sopranistin Anna Prohaska gab ihr Debüt im<br />
Alter von 18 Jahren an der Komischen Oper<br />
Berlin und bald darauf an der Staatsoper Unter<br />
den Linden, deren Ensemble sie für mehrere<br />
Spielzeiten angehörte. Ihre internationale<br />
Karriere brachte sie bereits an die größten<br />
Opernhäuser. Sie wurde mit diversen Preisen<br />
ausgezeichnet, unter anderem 2017 mit dem<br />
International Classical Music Award.<br />
Emanuele Soavi begann seine Karriere als<br />
Tänzer an der Opera Roma und am Teatro La<br />
Fenice in Venedig. Es folgten Engagements<br />
beim Ballett Dortmund und bei der holländischen<br />
Kompanie Introdans, wo er u. a. mit Jiři<br />
Kylián, Hans van Manen, William Forsythe und<br />
Mats Ek arbeitete. Seit 2006 arbeitet er international<br />
als freischaffender Choreograf an großen<br />
Häusern. 2012 gründete er das Ensemble<br />
EMANUELE SOAVI INCOMPANY mit Sitz in<br />
Köln, von wo aus es international an spartenübergreifender,<br />
struktureller und künstlerischer<br />
Vernetzung arbeitet.<br />
Die lautten compagney unter Leitung von<br />
Wolfgang Katschner zählt seit Jahren zu den<br />
führenden deutschen Barockensembles; ihr<br />
Markenzeichen ist neben ihrem spezifischen<br />
Klang die große Bandbreite an Programmen.<br />
Im Herbst 2019 wurde sie mit dem OPUS Klassik<br />
als Ensemble des Jahres ausgezeichnet. Neben<br />
ihren Auftritten in Berlin tourt die lautten<br />
compagney mit ca. 100 Konzerten pro Jahr<br />
durch die Bundesrepublik, Europa und die<br />
Welt.<br />
Konzerttermin<br />
Montag, 25.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Emanuele Soavi incompany<br />
Emanuele Soavi Choreografie, Leitung<br />
lautten compagney BERLIN<br />
Wolfgang Katschner Laute, Leitung<br />
Werke von Philip Glass, Guilio Caccini, Luzzasco Luzzaschi,<br />
Francesco Cavalli, Carlo Gesualdo, Claudio Monteverdi u. a.<br />
Eine aufregende Begegnung von Live-Musik und zeitgenössischem<br />
Tanz prägte bereits die erste Zusammenarbeit der Kölner Philharmonie<br />
mit dem Kölner Ensemble Emanuele Soavi incompany: »#auferstanden«<br />
mit dem Vokalensemble Cantus Cölln. In »Façades« begegnen die virtuosen<br />
Tänzer nun der weltweit erfolgreichen Sopranistin Anna Prohaska<br />
und den Barockspezialisten der lautten compagney BERLIN.<br />
Musik aus dem Zeitalter größtmöglicher Opulenz, dem Barock, trifft hier<br />
auf zeitgenössische Minimal Music, gespielt auf barockem Instrumentarium.<br />
Während einst genauestens festgelegte Formen den Tanz zur<br />
höfischen Musik bestimmten, finden heute dazu tanzende Körper zu<br />
freiem Ausdruck. Arien erzählen Geschichten von Liebe, Leidenschaft,<br />
Verrat und Intrigen, aber der Tanz dazu bebildert nicht die Geschichten,<br />
sondern erweitert mit abstrakten Formen und tableaux vivants den<br />
Assoziationsraum für die Hörenden und Betrachtenden. »Façades«<br />
steckt voller spannungsreicher Kontraste, die sich gegenseitig befeuern<br />
und zu einem neuen Ganzen zusammenfinden. Vierter »Akteur« dabei<br />
ist gewissermaßen der Konzertsaal der Philharmonie Köln, da bei<br />
dieser Form des »choreografischen Konzerts« Tanz als Bewegung im<br />
Raum vollkommen anders gedacht werden muss als in der klassischen<br />
Bühnensituation.<br />
Wie aber bringt Choreograf Emanuele Soavi die unterschiedlichen<br />
musikalischen Elemente und die verschiedenen Akteure zusammen?<br />
Für den Italiener, der seine Arbeit häufig mit einer Recherche über die<br />
klassischen antiken Mythen beginnt, ist es keine Frage, wo ein überzeitlicher,<br />
alle Gegensätze verbindender Kern zu finden ist: Es ist das<br />
ewige Thema der Liebe. Man wird es nicht nur in Anklängen an die Ikonografie<br />
von Amor bzw. Eros entdecken können. Die sechs Tänzerinnen<br />
und Tänzer von incompany, neun Musiker und Musikerinnen der lautten<br />
compagney unter Wolfgang Katschner sowie Sängerin Anna Prohaska<br />
entwerfen ausgehend von Monteverdis »Lamento della ninfa« mit<br />
Vokalmusik des Frühbarock und Instrumentalmusik des großen<br />
zeitgenössischen Komponisten Philipp Glass ein Universum der<br />
Weiblichkeit, erzählen von Überlebensstrategien und Täuschungsmanövern,<br />
von unbedingter Liebe, Einsamkeit und dem Risiko, an<br />
Grenzen und darüber hinaus zu gehen. So entsteht vor unseren Augen<br />
ein facettenreiches Kaleidoskop aus vielschichtigen tänzerisch-musikalischen<br />
Miniaturen, ein Wechselspiel von komplexen<br />
Gruppenchoreografien und hochemotionalen Einzelcharakterstudien,<br />
ein Spannungsfeld zwischen individuell-psychologischen Porträts<br />
und universellen, allgemeingültigen Bildern, zwischen revolutionärer<br />
Kraft und emotionalen Extremen, zwischen archaischem Mythos und<br />
bedrängender Gegenwart.<br />
Ein derart harmonisches Zusammenspiel gegensätzlicher Elemente<br />
durch die Rückbesinnung auf einen gemeinsamen Kern zeitenübergreifender<br />
Humanität mag in der Sphäre des Gesellschaftlich-Politischen<br />
eine Utopie bleiben – in der tröstenden Sphäre des Schönen und<br />
der Kunst wird sie zur Realität. Anne-Kathrin Reif<br />
<strong>24</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Geschichten von<br />
Liebe, Leidenschaft,<br />
Verrat und Intrigen<br />
Anna Prohaska<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
25
Konzerttermin<br />
Samstag, 27.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Kimmo Pohjonen Akkordeon, Stimme<br />
»Zone«<br />
Im Maschinenraum<br />
der Kreativität<br />
Kimmo Pohjonen im Interview<br />
Herr Pohjonen, sagt Ihnen der Name Albert Mangelsdorff etwas?<br />
Mangelsdorff? Nein, tut mir leid, ich kenne ihn nicht.<br />
Mangelsdorff war ein wichtiger, innovativer Jazzposaunist, der es wie Sie<br />
wagte, ein ganzes Konzert allein zu spielen. Was denken Sie, was es dazu<br />
vor allem braucht: Mut, Selbstvertrauen, Neugier?<br />
Ich denke, für ein Solokonzert braucht man all diese Dinge. Für mich<br />
waren und sind Soli auch das Labor, in dem ich mein Instrument erforsche;<br />
wie man seine Klangoptionen erweitert, wie man neue Spieltechniken<br />
entwickelt, wie man etwas tut, das mich und natürlich auch das<br />
Publikum überraschen wird. Wenn Sie eine Solo-Performance machen,<br />
sind Sie ganz allein auf der Bühne. Klar, es braucht viel Mut, aber auf<br />
der anderen Seite gibt sie Ihnen auch viel Freiheit, Sie können tun, was<br />
immer Sie wollen, Sie haben die Möglichkeit, schnell zu reagieren und<br />
Dinge sehr schnell zu ändern. Ich denke, alle Künstler sollten ihr eigenes<br />
Solo machen, denn das ist auch der beste Weg, um seine eigene<br />
Stimme zu finden. Und erst im Spiel alleine kann es mir gelingen, auf<br />
das rechte Energielevel zu kommen.<br />
Wie würden Sie die Vorzüge Ihres Instruments beschreiben?<br />
<strong>Das</strong> Akkordeon ist ein ganzes Orchester in einem Instrument, eines, das<br />
im Vergleich zu anderen Instrumenten eine riesige Dynamik hat, vielleicht<br />
kommt das Schlagzeug dem noch am nächsten. Da ich auch<br />
Elektronik mit meinem Akkordeon verwende, kann ich musikalisch<br />
an viele unbekannte Orte gehen und es auch als rein elektronisches<br />
Instrument einsetzen. In gewisser Weise habe ich dann drei Instrumente<br />
in einem: das akustische, das elektronische und die Kombination dieser<br />
beiden. Nicht zu vergessen mein Gesang als zusätzliches Element.<br />
Akkordeonbälge sind wie riesige Lungen, die auch auf viele andere<br />
Dinge Einfluss haben – auf meine eigene Lunge und die Atmung.<br />
Ist es eine Spezialanfertigung? Oder eines, das ein fortgeschrittenes Alter<br />
hat und daher einen gewissen Wert?<br />
Nein, das Alter ist gewiss nicht die Spezialität meines Instruments!<br />
(lacht) Ich habe erst letztes Jahr eine aktualisierte Version erhalten. Mein<br />
neues Instrument ist alles, was ich jetzt vom Akkordeon will. Es ist die<br />
Geschichte meines Lebens und stellt alles dar, was ich in den letzten<br />
30 Jahren solo gespielt habe. Auf diese Weise ist es natürlich ziemlich<br />
einzigartig.<br />
26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
© WDR/Frank Wiesen<br />
»Mein Instrument ist die<br />
Geschichte meines Lebens.«<br />
Inwieweit ist es wichtig, dass Sie Ihr Instrument sehr nah am Körper halten,<br />
d. h. im Bauch-Brust-Bereich? Andere Instrumentalisten, wie ein Saxophonist<br />
oder ein Klarinettist, haben vergleichsweise wenig »Körperkontakt« mit<br />
ihrem Instrument.<br />
Der Körperkontakt ist wirklich wichtig. Ich habe das Gefühl, dass das<br />
Instrument Teil meines Körpers ist. <strong>Das</strong> Gewicht beträgt 16 Kilo, was<br />
bedeutet, dass es Ihre volle Kraft braucht, um es entspannt zu spielen.<br />
Während ich mich bewege, bewegt sich das Instrument mit mir, und<br />
auch meine Körperbewegungen wirken sich auf mein Spiel aus. Deshalb<br />
stehe ich meistens beim Spielen, auch wenn dies wegen des Gewichts<br />
ziemlich herausfordernd ist.<br />
BIG BAND<br />
BIG BAND<br />
Gehören Sie zu den Musikern, die relativ offen für das sind, was im Konzert<br />
passiert, oder planen Sie das, was Sie aufführen möchten?<br />
<strong>Das</strong> Beste am Solo ist, dass alles passieren kann. Im Solo musst du dir<br />
nur selbst zuhören und dir dann die Freiheit geben zu tun, was immer<br />
du fühlst.<br />
WDR Big Band<br />
Christian Elsässer<br />
Leitung und Arrangements<br />
BEETHOVEN<br />
BEETHOVEN<br />
Wie viel passiert dabei eher spontan bei Ihren Solokonzerten, wie hoch ist<br />
der Anteil des zuvor Durchdachten?<br />
Natürlich habe ich Kompositionen. Für mich sind das Rahmen, die mir<br />
die Freiheit geben, zu improvisieren und auch über diesen Rahmen<br />
zu gehen. <strong>Das</strong> Beste am Konzert ist immer, wenn etwas Unerwartetes<br />
passiert. Und ich kann sagen, dass es doch oft passiert! (lacht)<br />
Bei all der Konzentration, die Ihr Spiel erfordert, können Sie das Publikum<br />
überhaupt wahrnehmen? Hat dessen Reaktion Einfluss auf Ihr Spiel?<br />
<strong>Das</strong> Solo braucht natürlich viel Konzentration, aber auf der anderen Seite<br />
versuche ich immer, aus der Selbstkontrolle herauszukommen und<br />
auf diese Weise etwas Neues und Unerwartetes vor dem Publikum zu<br />
schaffen. Der Improvisationsteil beginnt im Grunde schon dann, wenn<br />
die Leute in den Saal strömen. Die Musik, das Instrument und meine<br />
Persönlichkeit bekommen nach und nach Energie vom Publikum, und<br />
diese Energie spiegelt sich in der Musik wider. <strong>Das</strong> ist der magische<br />
Moment, den ich als den besten Teil der Live-Performance bezeichne.<br />
Für mich der Grund, Live-Konzerte zu spielen.<br />
Mit Kimmo Pohjonen sprach Tom Fuchs.<br />
SA 9. MÄRZ 20<strong>24</strong><br />
KÖLNER PHILHARMONIE<br />
20 UHR
In bester<br />
Gesellschaft<br />
Komponistin gesucht<br />
Sie kam zur Welt, kurz bevor der sogenannte »Zweibund« zwischen<br />
dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn geschlossen wurde,<br />
mit dem sich Deutschland und Österreich gegenseitigen Schutz<br />
gegen einen möglichen russischen Angriff zusicherten. Ihr Elternhaus<br />
war musisch geprägt: der Vater ein bedeutender bildender<br />
Künstler der K.u.K.-Monarchie, die Mutter Sängerin. Nach dem frühen<br />
Tod des Vaters heiratete ihre Mutter erneut, einen Assistenten<br />
ihres verstorbenen Gatten, der Übergang war mindestens fließend.<br />
Die Tochter galt als musikalisch hochbegabt, erhielt Klavier-, Kammermusik-<br />
und Kompositionsunterricht und war durch ihr Elternhaus<br />
umgeben von Kunst und Musik – und berühmten Männern.<br />
Diese zogen sich durch ihr langes Leben. Dreimal schloss sie den<br />
»Bund fürs Leben«. Der erste Ehemann war Komponist und Dirigent,<br />
der zweite Architekt, der dritte Schriftsteller. Die erste Ehe schloss<br />
sie 17-jährig, und sie brachte eine nicht unbeträchtliche Menge an<br />
von ihr komponierten Liedern (nach eigener Aussage knapp 50)<br />
mit in diese Lebensgemeinschaft. So viele Männer sie kannte, so<br />
verhinderten sowohl ihr Stiefvater, der ihr das Klavierstudium untersagte,<br />
als auch ihr erster Ehemann, der sämtliche kompositorischen<br />
Ambitionen seiner jungen Frau für nicht vereinbar mit einer<br />
Ehe mit ihm hielt, das Ausleben und die Weiterentwicklung ihrer<br />
Begabungen. Nach einer ernsthaften Ehekrise jedoch ließ der Gatte<br />
selbst einige ihrer Lieder veröffentlichen und widmete ihr seine in<br />
München uraufgeführte, von ihm selbst als sein wichtigstes Werk<br />
bezeichnete und bis heute hochgeschätzte Sinfonie, seine vorletzte<br />
vollendete, die aufgrund der riesigen Besetzung – vor<br />
allem Chorstimmen – allerdings nicht allzu häufig live zu hören<br />
ist. Der kulturelle und später auch finanzielle Einfluss der<br />
Künstlerin, Gesellschafterin und Muse war beachtlich. Sie<br />
förderte zahlreiche Künstler, darunter Arnold Schönberg und<br />
Alban Berg, was ihr eine weitere Werk-Widmung einbrachte.<br />
Ihr sittlich und politisch nicht umumstrittenes Leben – sie starb<br />
85-jährig in New York – wurde in Filmen, Sachbüchern, Romanen,<br />
Gemälden und im Theater gewürdigt. Heutzutage sind noch 17 Lieder,<br />
die sie für Singstimme und Klavier schrieb, bekannt. Bei uns<br />
sind im April sieben davon in einer Bearbeitung für Orchester zu<br />
hören. Wie lautete der Name der Komponistin während ihrer ersten<br />
Ehe? wil<br />
Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 02.04.20<strong>24</strong> unter dem Stichwort »Rätselhafte<br />
Philharmonie« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />
oder per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.de.<br />
Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das Konzert mit<br />
Simon Höfele, Elisabeth Brauß und dem Württembergischen Kammerorchester<br />
Heilbronn am 21. April um 16 Uhr.<br />
Des letzten Rätsels Lösung: Idomeneo<br />
WAS „DAT HÄTZ“ DES FRÜH-FANS<br />
HÖHER SCHLAGEN LÄSST.<br />
online Am Hof 18<br />
www.frueh-shoppen.de<br />
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Gaëlle Arquez am 17.03.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
März<br />
FR<br />
01 / 20:00<br />
SA<br />
02<br />
20:00<br />
Christiane Karg Sopran<br />
Andrè Schuen Bariton<br />
NDR Vokalensemble<br />
WDR Rundfunkchor<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Brahms:<br />
Ein Deutsches Requiem<br />
Arnold Schönberg<br />
Kammersinfonie Nr. 2 es-Moll<br />
op. 38 (1906–08, 1939)<br />
für kleines Orchester<br />
Johannes Brahms<br />
Ein deutsches Requiem nach<br />
Worten der heiligen Schrift op. 45<br />
für Sopran, Bariton, gemischten<br />
Chor und Orchester<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 59,– 49,– 37,– <strong>24</strong>,– 20,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 37,– | Schüler,<br />
Auszubildende & Studierende<br />
unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />
Abo WDR Wahl-Abo<br />
Freitag-Konzert-Abo 12<br />
Samstags-Konzert-Abo 5 | 8<br />
Kleines Klassik-Abo<br />
SA<br />
10:00<br />
02<br />
/ 11:00<br />
ensemble unterwegs<br />
Barbara Schachtner Sopran<br />
Johanna Risse Violine<br />
Friederike Imhorst Viola<br />
Anna Betzl-Reitmeier Violoncello<br />
»Unterwegs mit singenden<br />
Wanderschuhen«<br />
Familienworkshop A<br />
<strong>Das</strong> erste Mal Musik erleben in der<br />
Kölner Philharmonie: Gemeinsam<br />
mit ihren Familien können Kinder<br />
in einem interaktiven Konzert mit<br />
begleitenden Workshop-Stationen<br />
Ensembles erleben, die spannende<br />
Geschichten mit ihren Instrumenten<br />
erzählen und das ein oder andere<br />
Geheimnis über »ihre« Musik lüften.<br />
Im Workshopteil gibt es interaktive<br />
Erlebnis-Stationen, die zum<br />
Mitmachen einladen. Instrumente<br />
und unterschiedliche musikalische<br />
Welten kennen lernen, basteln<br />
und gemeinsames Musizieren<br />
SO<br />
03<br />
16:00<br />
Iulia Maria Dan Sopran<br />
Kostas Smoriginas Bariton<br />
Die Württembergische<br />
Philharmonie Reutlingen<br />
Ariane Matiakh Dirigentin<br />
Marianna von Martínes<br />
Ouvertüre in C-Dur<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie C-Dur Hob. I:82<br />
Alexander von Zemlinsky<br />
Lyrische Symphonie in 7 Gesängen<br />
nach Rabindranath Tagore op. 18<br />
für Sopran, Bariton und großes<br />
Orchester<br />
Alexander Zemlinskys »Lyrische<br />
Symphonie« für Sopran, Bariton<br />
und Orchester ist ein Kleinod der<br />
Spätromantik und gilt als Pendant<br />
zu Mahlers »Lied von der Erde«.<br />
Hier sind die preisgekrönte rumänische<br />
Sängerin Iulia Maria Dan<br />
und der litauische Bassbariton Kostas<br />
Smoriginas in ihrem Element.<br />
Nach einem 50-jährigen Dornröschenschlaf<br />
wurde Zemlinskys<br />
»Lyrische Symphonie« in den 1970er-<br />
Jahren wiederentdeckt. Sie erzählt<br />
in einem Dialog zwischen Männerund<br />
Frauenstimme von Sehnsucht,<br />
Liebe und Abschied und basiert auf<br />
Gedichten des indischen Nobelpreisträgers<br />
Robindranath Tagore.<br />
Iulia Maria Dan mit ihrem samtigen<br />
Sopran und Ausnahme-Bassbariton<br />
Kostas Smoriginas sind eine Traumbesetzung,<br />
und die aufstrebende<br />
junge französische Dirigentin Ariane<br />
Matiakh leitet Die Württembergische<br />
Philharmonie Reutlingen.<br />
KölnMusik<br />
€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 34,–<br />
Abo Sonntags um vier<br />
SO<br />
03<br />
20:00<br />
Nathalie Streichardt Violine<br />
Eva-Maria Wilms Viola<br />
Daniela Bock Violoncello<br />
Johannes Seidl Kontrabass<br />
Amina Chobanzade Klavier<br />
Gestrichen scharf<br />
Ralph Vaughan Williams<br />
Quintett für Violine, Viola,<br />
FR<br />
08<br />
20:00<br />
Marleen Lohse Rezitation<br />
Mariele Millowitsch Rezitation<br />
Desirée Nosbusch Rezitation<br />
Claudia Roth Rezitation<br />
Jocelyn B. Smith voc<br />
Bettina Böttinger Moderation<br />
lit.COLOGNE Gala<br />
Die große Gala mit Literatur<br />
und Musik<br />
»Es kann im besten Falle glühen.«<br />
lit.COLOGNE GmbH<br />
€ 80,45 73,85 61,75 48,55 39,75 27,65 |<br />
Chorempore Z: € 39,75<br />
SA<br />
09<br />
20:00<br />
WDR Big Band<br />
Christian Elsässer Leitung, Arrangement<br />
Big Band Beethoven<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 42,– 36,– 31,– 21,– 14,– | Schüler,<br />
Auszubildende & Studierende<br />
unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />
SO<br />
11:00<br />
10<br />
/ 14:00<br />
Vivi Vassileva Percussion<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Ustina Dubitsky Dirigentin<br />
Trommelwirbel –<br />
Familienkonzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 22,– | Kinder & Jugendliche<br />
unter 17 Jahren: € 11,–<br />
SO<br />
10<br />
20:00<br />
Maria João Pires Klavier<br />
Swedish Radio Symphony<br />
Orchestra<br />
Daniel Harding Dirigent<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
C-Dur KV 467<br />
Gustav Mahler<br />
Sinfonie Nr. 7 e-Moll<br />
MO<br />
11<br />
20:00<br />
María Dueñas Violine<br />
City of Birmingham Symphony<br />
Orchestra<br />
Kazuki Yamada Dirigent<br />
»Doppeltes Debüt«<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
D-Dur op. 61<br />
Hector Berlioz<br />
Symphonie fantastique op. 14<br />
für Orchester<br />
Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />
€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 74,–<br />
Abo Meisterkonzerte B<br />
DO<br />
14<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
Simone Lamsma Violine<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Robert Trevino Dirigent<br />
PhilharmonieLunch wird von der<br />
KölnMusik gemeinsam mit dem WDR<br />
Sinfonieorchester und dem Gürzenich-Orchester<br />
Köln ermöglicht.<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
FR<br />
15<br />
20:00<br />
Lucas Jussen Klavier<br />
Arthur Jussen Klavier<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Dirigent<br />
Antonín Dvořák<br />
Auszüge aus: Legenden op. 59 B 122<br />
Fassung für Orchester<br />
Béla Bartók<br />
Konzert für 2 Klaviere, Schlagzeug<br />
und Orchester Sz 115<br />
Johannes Brahms<br />
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 59,– 49,– 37,– <strong>24</strong>,– 20,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 37,–<br />
Abo Freitags-Konzert-Abo 8
Anna Prohaska am 25.03.<br />
SO<br />
17<br />
11:00<br />
Simone Lamsma Violine<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Robert Trevino Dirigent<br />
N e u s t a r t<br />
Igor Strawinsky<br />
Symphonies d’instruments à vent<br />
für <strong>24</strong> Instrumente<br />
Leonard Bernstein<br />
Serenade (after Plato’s »Symposium«)<br />
für Solovioline, Streichorchester,<br />
Harfe und Schlagzeug<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Sonntag<br />
Familien-Abo B | Sonntag<br />
Kleines Abo A | Sonntag<br />
SO<br />
17<br />
19:00<br />
MO<br />
18 / 20:00<br />
wie So 17.03. 11 Uhr<br />
DI<br />
19<br />
20:00<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Montag<br />
Kleines Abo A | Montag<br />
Großes Abo | Dienstag<br />
Kleines Abo A | Dienstag<br />
MI<br />
20<br />
20:00<br />
Hans Imhoff Konzert<br />
Bruce Liu Klavier<br />
Jean-Philippe Rameau<br />
Les tendres plaints d-Moll<br />
Les cyclopes d-Moll<br />
Menuet<br />
2me Menuet<br />
Les Sauvages<br />
La Poule<br />
Gavotte et six doubles RCT 5/7<br />
für Tasteninstrument<br />
Frédéric Chopin<br />
DO<br />
21<br />
20:00<br />
Samuel West Schauspieler<br />
Timothy West Schauspieler<br />
Mary Bevan Sopran<br />
Ensemble Modern<br />
Michel van der Aa Regie und<br />
Libretto<br />
Michel van der Aa<br />
The Book of Water<br />
Kammermusiktheater für einen<br />
Schauspieler, Streichquartett<br />
und Film nach der Erzählung »Der<br />
Mensch erscheint im Holozän« (in<br />
englischer Übersetzung) von Max<br />
Frisch<br />
Kompositionsauftrag von Venice<br />
Biennale, Muziekgebouw Amsterdam,<br />
Kölner Philharmonie (KölnMusik),<br />
Ensemble Modern, Amsterdam<br />
Sinfonietta und November Music<br />
Abgeschnitten von der Außenwelt,<br />
bedroht durch eine Umweltkatastrophe<br />
ringt ein Mann buchstäblich<br />
um Fassung. Geiser, so sein Name,<br />
versucht, sein Leben zu ordnen und<br />
sich die Zeitenwende begreiflich zu<br />
machen. <strong>Das</strong> Kammermusiktheater<br />
von Michel van der Aa evoziert<br />
eine bedrohliche Atmosphäre. Der<br />
niederländische Komponist Michel<br />
van der Aa beschreibt in »The<br />
Book of Water« (nach Max Frisch)<br />
die Versuche eines Mannes, sein<br />
Leben zu sortieren. Er ist durch eine<br />
von Wassermassen verursachte<br />
Umweltkatastrophe von der Außenwelt<br />
abgeschnitten. Ganz auf sich<br />
zurückgeworfen beginnt er, seine<br />
Gedanken im Stile einer Enzyklopädie<br />
festzuhalten. Aber das Projekt<br />
entgleitet ihm, Strukturen von<br />
Erinnerung und Wissen überhaupt<br />
zerfließen. »The Book of Water«<br />
beschwört intensiv die Bedrohung<br />
durch Gedächtnisverlust und die<br />
Auflösung der Persönlichkeit.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Milchstraße<br />
FR<br />
22<br />
20:00<br />
António Zambujo vocals, guitar<br />
João Salcedo piano<br />
Bernardo Couto portuguese guitar<br />
Francisco Brito electric bass<br />
SO<br />
<strong>24</strong><br />
17:00<br />
Derek Welton Bassbariton (Wotan)<br />
Ric Furman Tenor (Siegmund)<br />
Sarah Wegener Sopran (Sieglinde)<br />
Christiane Libor Sopran (Brünnhilde)<br />
Patrick Zielke Bass (Hunding)<br />
Claude Eichenberger Mezzosopran<br />
(Fricka)<br />
Natalie Karl Sopran (Helmwige)<br />
Chelsea Zurflüh Sopran (Gerhilde)<br />
Karola Sophia Schmid Sopran<br />
(Ortlinde)<br />
Ulrike Malotta Alt (Waltraute)<br />
Marie Luise Dreßen Mezzosopran<br />
(Roßweiße)<br />
Eva Vogel Mezzosopran (Grimgerde)<br />
Jasmin Etminan Alt (Schwertleite)<br />
Dresdner Festspielorchester<br />
Concerto Köln<br />
Kent Nagano Dirigent<br />
Richard Wagner<br />
Die Walküre WWV 86B<br />
Oper in drei Aufzügen.<br />
Erster Tag des Bühnenfestspiels<br />
»Der Ring des Nibelungen«<br />
WWV 86 (1848 – 74)<br />
Wagner-Lesarten<br />
Die Walküre Brünnhilde widersetzt<br />
sich dem Göttervater Wotan – und<br />
vollbringt doch seinen Willen: Sie<br />
rettet den noch ungeborenen Helden<br />
Siegfried. Nach dem »Rheingold«<br />
ist nun »Die Walküre« aus Wagners<br />
»Ring des Nibelungen« im Originalklang-Projekt<br />
von Kent Nagano zu<br />
erleben! Als emotionalster Abend<br />
von Wagners Tetralogie handelt »Die<br />
Walküre« neben der titelgebenden<br />
Wotan-Tochter Brünnhilde auch vom<br />
Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde.<br />
Ihre Liebe ist die innigste und<br />
folgenreichste im gesamten Ring. Im<br />
Inzest zeugen sie Siegfried. Wagner-<br />
Lesarten begann 2018 mit Concerto<br />
Köln und Kent Nagano. Der gesamte<br />
Ring wird nun in Dresden bis 2026 in<br />
einer künstlerischen Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Dresdner Festspielorchester<br />
und Concerto Köln erarbeitet<br />
und aufgeführt<br />
KölnMusik<br />
€ 106,– 95,– 75,– 53,– 35,–<br />
Abo Der Ring des Nibelungen<br />
Kent Nagano am <strong>24</strong>.03.<br />
DO<br />
28<br />
21:00<br />
Le Concert de la Loge<br />
Julien Chauvin Leitung und Violine<br />
Tenebrae<br />
Marc-Antoine Charpentier<br />
Leçon de ténèbres du Mercredi<br />
saint, H.135<br />
Leçon de ténèbres du Mercredi<br />
saint, H.120<br />
Leçon de ténèbres du Vendredi<br />
saint, H.137<br />
Heinrich Ignaz Franz Biber<br />
Rosenkranz- oder Mysteriensonate<br />
Nr. XI »Auferstehung Christi«<br />
für Violine und Basso continuo<br />
Rosenkranz- oder Mysteriensonate<br />
XV »Marienkrönung«<br />
für Violine und Basso continuo<br />
Im Paris des 17. Jahrhunderts strömten<br />
in der opernlosen Fastenzeit<br />
selbst die Ungläubigen in die Kirchen.<br />
Denn hier erklangen dank<br />
großer Stimmen die bewegenden<br />
SA<br />
30<br />
2 0 : 0 0<br />
Neue Philharmonie Westfalen<br />
Kammerchor der Universität<br />
zu Köln<br />
Benjamin Pope Dirigent<br />
Daniel Boschmann Moderation<br />
The Sound of Hans Zimmer &<br />
John Williams<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 109,90 99,90 89,90 79,90 69,90<br />
SO<br />
31<br />
20:00<br />
Ostersonntag<br />
The Simon and Garfunkel Story<br />
Die Original Tribute-Show<br />
aus dem Londoner West End<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 86,90 76,90 66,90 56,90 46,90
Hamilton de Holanda am 20.04.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Gaëlle Arquez Mezzosopran<br />
(Carmen)<br />
Francois Rougier Tenor (Don José)<br />
Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />
Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />
Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />
Séraphine Cotrez Mezzosopran<br />
(Mercédès)<br />
Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />
Emiliano Gonzalez Toro Tenor<br />
(Dancaire)<br />
Yoann Dubruque Bariton (Morales)<br />
Kinderchor Oper Ballet Vlaanderen<br />
Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />
Choeur de chambre de Namur<br />
B’Rock Orchestra<br />
René Jacobs Dirigent<br />
Georges Bizet<br />
Carmen<br />
Opera comique in vier Akten.<br />
Libretto von Meilhac/Ludovic<br />
Halévy nach Prosper Mérimée<br />
Die Herzen und die Nerven liegen<br />
blank. Frei will Carmen sein! Dafür<br />
wird sie von Don José ermordet.<br />
Georges Bizets große Oper<br />
ist pure Leidenschaft im Rausch<br />
hin- und mitreißender Melodien.<br />
Und ein Spitzenensemble garantiert<br />
Spannung und Gänsehaut.<br />
Die Mezzosopranistin Gaëlle Arquez<br />
gilt derzeit als Idealbesetzung für<br />
die faszinierende Titelpartie. Ihr<br />
zur Seite steht als eifersüchtiger<br />
Don José François Rougier, ein so<br />
strahlender wie ausdrucksvoller<br />
Tenor. Und Sabine Devieilhe ist mit<br />
ihrem leuchtend-innigen Sopran<br />
eine Traumbesetzung für das Bauernmädchen<br />
Micaëla. Am Pult des<br />
spielfreudigen B’Rock Orchestra<br />
steht René Jacobs. Er wird »Carmen«<br />
in einer Fassung aufführen,<br />
wie sie Bizet vorgesehen hatte,<br />
bevor ihn der Intendant der Opéra<br />
comique damals zu weitreichenden<br />
Änderungen drängte. Die Originalmanuskripte<br />
der Ur-Fassung<br />
wurden ausgewertet und auf ihrer<br />
Grundlage eine »Carmen« rekonstruiert,<br />
wie man sie bisher noch nicht<br />
gehört hat.<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,–<br />
Abo Divertimento<br />
Oper konzertant<br />
Variationen B-Dur op. 2 über »La ci<br />
darem la mano« von W.A. Mozart<br />
in der Fassung für Klavier solo<br />
Maurice Ravel<br />
Miroirs<br />
für Klavier<br />
Franz Liszt<br />
Réminiscences de Don Juan S 418<br />
für Klavier<br />
Wer einen der berühmtesten Wettbewerbe<br />
der Klavierwelt für sich<br />
entscheiden kann, muss über<br />
außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen.<br />
Als Bruce Liu 2021 den ersten<br />
Preis beim Chopin-Klavierwettbewerb<br />
in Warschau gewann, war klar:<br />
Dieser Mann ist außergewöhnlich.<br />
Geboren in Paris, ausgebildet in<br />
Kanada, ausgezeichnet in Polen,<br />
zuhause inzwischen auf der ganzen<br />
Welt. Dabei deutete zunächst<br />
wenig auf diese rasante Karriere<br />
hin: »Als ich jung war, hatte ich viele<br />
Hobbys«, sagt Bruce Liu und nennt<br />
Schach, Schwimmen und weitere<br />
Sportarten. »Ich war nicht der Typ,<br />
der immer übte.« Auf diese Weise<br />
hat er sich nie unter Druck gesetzt<br />
und in Ruhe seine Wahl treffen können.<br />
Die fiel glücklicherweise aufs<br />
Klavier, und heute zählt Liu zu den<br />
gefragtesten Pianisten der jungen<br />
Generation.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
durch Christoph Vratz<br />
Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Passionsmusiken »Leçons de Ténèbres«,<br />
die auch ein Marc-Antoine<br />
Charpentier für die Karwoche komponiert<br />
hatte. Einige seiner »Leçons«<br />
feiert jetzt das französische Originalklang-Ensemble<br />
Le Concert de<br />
la Loge. Für die »Leçons de Ténèbres«<br />
wurden die Klagelieder des<br />
Jeremias vertont, in denen die<br />
Verzweiflung über das Leid Christi<br />
zum Ausdruck gebracht wurde. Und<br />
ihre Aufführungen erwiesen sich in<br />
den Nächten zu Gründonnerstag,<br />
Karfreitag und Karsamstag immer<br />
Abo Piano<br />
João Moreira trumpet<br />
»Cidade«<br />
Er singt mit jenem einnehmenden<br />
Charme, den wohl nur ganz<br />
wenige Sänger Portugals ausstrahlen.<br />
Wenn António Zambujo<br />
in kaum zu fassender Demut von<br />
den Fährnissen des Lebens berichtet,<br />
vergisst man allzu leicht die<br />
eigentliche Schwere des Sujets.<br />
Für António Zambujo stand bereits<br />
früh fest, dass er einmal Sänger werden<br />
würde. Wer aus Beja stammt,<br />
bringt alle Voraussetzungen dafür<br />
mit, gilt doch die Stadt im Süden<br />
Portugals als Herzkammer des<br />
Cante Alentejano, des von der<br />
UNESCO ausgezeichneten traditionellen<br />
Gesangstils. In seinen<br />
Anfängen noch stark dem Fado verpflichtet,<br />
hat sich Zambujos Spektrum<br />
längst erweitert: Mit seinem<br />
vorzüglichen Quartett verbindet<br />
der 48-Jährige souverän Jazz mit<br />
Pop, Brasilianisches mit modernem<br />
portugiesischem Songwriting.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Musikpoeten<br />
SO<br />
<strong>24</strong><br />
11:00<br />
Katharina Leyhe Sopran<br />
Sharon Carty Alt<br />
Ulrich Cordes Tenor<br />
Wolfgang Klose Tenor<br />
Manfred Bittner Bass<br />
Richard Logiewa Stojanovic Bass<br />
Konzertchor Köln<br />
Consortium Musica Sacra Köln<br />
Jonas Manuel Pinto Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Johannes-Passion BWV <strong>24</strong>5<br />
Oratorium für Soli, Chor und<br />
Orchester<br />
Konzertchor Köln in<br />
Kooperation mit Netzwerk<br />
Kölner Chöre und KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo Kölner Chorkonzerte<br />
MO<br />
25<br />
20:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Emanuele Soavi incompany<br />
Emanuele Soavi Choreographie,<br />
Leitung<br />
lautten compagney Berlin<br />
Wolfgang Katschner Laute, Leitung<br />
Fa ç a d e s<br />
Werke von: Philip Glass; Giulio<br />
Caccini; Luzzasco Luzzaschi;<br />
Francesco Cavalli; Carlo Gesual do;<br />
Tarquinio Merula; Barbara Strozzi;<br />
Giovanni Felipe Sances; Claudio<br />
Monteverdi und Blondie<br />
Anna Prohaska bezwingt und betört<br />
stets mit dem Außerordentlichen. Nun<br />
gestaltet die Sopranistin gemeinsam<br />
mit Emanuele Soavis preisgekrönter<br />
Kölner Tanzcompagnie und dem<br />
Originalklang-Ensemble lautten compagney<br />
Berlin eine sagenhafte Performance.<br />
Ausgehend von Claudio Monteverdis<br />
expressivem »Lamento della<br />
ninfa« entwerfen Anna Prohaska und<br />
ihre künstlerischen Partnerinnen und<br />
Partner ein Universum der Weiblichkeit<br />
mit Vokalmusik vom Frühbarock<br />
(featuring: die große Renaissance-<br />
Komponistin Barbara Strozzi!) bis ins<br />
Heute. Mit Gesang und Tanz erzählen<br />
sie von den Gefühlsstürmen einer<br />
Liebenden, hin- und hergerissen zwischen<br />
revolutionärer Kraft und emotionalen<br />
Extremen, zwischen archaischem<br />
Mythos und bedrängender<br />
Gegenwart.<br />
Gefördert vom Ministerium für<br />
Kultur und Wissenschaft des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Lied<br />
XATAR Rapper<br />
heavytones<br />
DI<br />
26<br />
21:00<br />
XATAR feat. heavytones<br />
Live 20<strong>24</strong><br />
KölnMusik in Kooperation<br />
mit Budde Talent Agency<br />
€ 69,– 51,– 34,–<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801<br />
April<br />
auch als stimmungsvolle Inszenierungen<br />
– wenn nach und nach die<br />
Kerzen gelöscht wurden, um so den<br />
Abschied vom Sohn Gottes zu versinnbildlichen.<br />
An diese Tradition<br />
knüpft auch Ensemble-Gründer<br />
Julien Chauvin mit seinem gefeierten<br />
Ensemble Le Concert de la<br />
Loge an.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
FR<br />
29<br />
18:00<br />
Karfreitag<br />
Jeanine De Bique Sopran<br />
Ulrike Malotta Alt<br />
Sebastian Kohlhepp Tenor<br />
Fabio Trümpy Tenor<br />
Krešimir Stražanac Bassbariton<br />
Thomas Stimmel Bass<br />
Chor des Bayerischen Rundfunks<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Peter Dijkstra Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Matthäus-Passion BWV <strong>24</strong>4<br />
Passion für Soli, zwei Chöre und<br />
Orchester. Text von Christian<br />
Friedrich Henrici-Picander<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 61,– 51,– 43,– 29,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 29,–<br />
Fotonachweise:<br />
Gaëlle Arquez © Deutsche Grammophon/<br />
Julien Benhamou; Ariane Matiakh © Marco<br />
Borggreve; Daniel Harding © Heike Fischer;<br />
Anna Prohaska © Marco Borggreve; Kent<br />
Nagano © Heike Fischer<br />
Veranstaltungen<br />
April 20<strong>24</strong><br />
MO<br />
15:00<br />
01<br />
/ 20:00<br />
Ostermontag<br />
The Simon and Garfunkel Story<br />
Die Original Tribute-Show<br />
aus dem Londoner West End<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 86,90 76,90 66,90 56,90 46,90<br />
DO<br />
04<br />
20:00<br />
François Leleux Oboe<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Andrés Orozco-Estrada Dirigent<br />
Wetterleuchten<br />
Unsuk Chin<br />
Operascope<br />
für Orchester<br />
Bohuslav Martinů<br />
Konzert für Oboe und kleines<br />
Orchester B-Dur H. 355<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
FR<br />
05<br />
20:00<br />
Wiebke Lehmkuhl Alt<br />
Bundesjugendorchester<br />
Elias Grandy Dirigent<br />
Richard Wagner<br />
Vorspiel<br />
Isoldes Liebestod<br />
aus Tristan und Isolde<br />
Alma Mahler<br />
Sieben Lieder für mittlere Stimme<br />
und Orchester<br />
Richard Strauss<br />
Also sprach Zarathustra op. 30<br />
TrV 176<br />
Tondichtung (frei nach Friedrich<br />
Nietzsche) für großes Orchester<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik in Kooperation mit<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 34,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SO<br />
07<br />
16:00<br />
Juliane Banse Sopran<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Schuberts Dramen<br />
Franz Schubert<br />
Ouvertüre aus die Spiegelritter D 11<br />
Die Forelle op. 32 D 550<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Benjamin Britten<br />
(1942). Text von Christian Friedrich<br />
Daniel Schubart<br />
An Silvia op. 106,4 D 891<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Hector Berlioz.<br />
Text von William Shakespeare,<br />
deutsche Fassung von Eduard von<br />
Bauernfeld<br />
Gretchen am Spinnrade D 118<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Max Reger (1914).<br />
Text von Johann Wolfgang von<br />
Goethe<br />
Rosamunde D 797<br />
Nr. 3a Entre-Acte nach dem<br />
2. Aufzug<br />
Geheimes op. 14,2 D 719<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Johannes Brahms<br />
(1862). Text von Johann Wolfgang<br />
von Goethe<br />
Gruppe aus dem Tartarus D 583<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Max Reger (1914).<br />
Text von Friedrich Schiller<br />
Im Abendrot D 799<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Max Reger (1914).<br />
Text von Karl Lappe<br />
Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125<br />
Alexander von Zemlinsky<br />
Waldgespräch<br />
für Sopran, zwei Hörner, Harfe und<br />
Streicher. Text von Joseph von<br />
Eichendorff<br />
Kölner Kammerorchester<br />
€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />
Chorempore Z: € 43,50<br />
Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />
SO<br />
07<br />
20:00<br />
Shira Patchornik Sopran<br />
Bruce Liu Klavier<br />
DO<br />
11<br />
20:00<br />
Philharmonia Orchestra<br />
Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 2 c-Moll op. 18<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />
Beide darf man als absolute Shootingstars<br />
bezeichnen. Der Finne<br />
Santtu-Matias Rouvali ist seit 2021<br />
Chefdirigent des Philharmonia<br />
Orchestra. Und genau in jenem Jahr<br />
begann für den Kanadier Bruce Liu<br />
mit dem Sieg beim Warschauer<br />
Chopin-Wettbewerb die Weltkarriere.<br />
Zwei russische Klassiker stehen<br />
jetzt auf dem Programm. Bruce Liu<br />
spielt Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert,<br />
bei dessen 2. Satz 1955<br />
Marilyn Monroe im Filmklassiker<br />
»<strong>Das</strong> verflixte 7. Jahr« dahinschmelzen<br />
sollte. Leichtes Tschaikowsky-<br />
Melos besitzt danach sogar die<br />
10. Sinfonie von Schostakowitsch.<br />
Komponiert hatte er das Werk 1953<br />
und damit im Todesjahr von Stalin –<br />
und dessen »schreckliches Gesicht«<br />
er laut Schostakowitsch-Sohn<br />
Maxim sogar im 2. Satz verewigte.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
PhilharmonieVeedel Baby-<br />
Veranstaltungen im März!<br />
Santtu-Matias Rouvali am 11.04.<br />
SO<br />
14<br />
11:00<br />
Benjamin Grosvenor Klavier<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Elim Chan Dirigentin<br />
E k s t a s e<br />
Sergej Prokofjew<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 3 C-Dur op. 26<br />
Richard Wagner<br />
Vorspiel aus »Tristan und Isolde«<br />
WWV 90<br />
»Mild und leise, wie er lächelt« –<br />
Isoldes Liebestod, 3. Aufzug<br />
Alexander Skrjabin<br />
Poème de l’extase op. 54<br />
für großes Orchester<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Sonntag<br />
Kleines Abo A | Sonntag<br />
Familien-Abo A | Sonntag<br />
SO<br />
14<br />
18:00<br />
Kirill Gerstein Klavier
MO<br />
15<br />
Studierendenkonzert<br />
20:00<br />
DI<br />
16<br />
20:00<br />
wie So 14.04. 11 Uhr<br />
Am 16.04, 19:00 Einführung in<br />
das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Montag<br />
Kleines Abo A | Montag<br />
Großes Abo | Dienstag<br />
Kleines Abo A | Dienstag<br />
Piano Power<br />
DO<br />
18<br />
19:00<br />
Anime-Künstlerinnen<br />
und -Künstler<br />
Schulchöre aus Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
WDR Rundfunkchor<br />
WDR Funkhausorchester<br />
Anime mal anders:<br />
Symphonic Dreams<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 20,– | Schüler, Auszubildende<br />
& Studierende unter 29<br />
Jahren (Ticket28): € 9,–<br />
Abo WDR@Philharmonie<br />
FR<br />
19<br />
20:00<br />
The Swingles Vokalensemble<br />
Mallika Bhagwat vocals<br />
Joanna Goldsmith-Eteson vocals<br />
Imogen Parry vocals<br />
Oliver Griffiths vocals<br />
Jon Smith vocals<br />
Jamie Wright vocals<br />
Tom Hartley vocals<br />
Vocal Journey Vokalensemble<br />
Festivalband<br />
Stephan Görg Leitung<br />
Erik Sohn Leitung<br />
voc.cologne<br />
KölnMusik in Kooperation mit<br />
Hochschule für Musik und Tanz Köln<br />
€ 34,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 21,–<br />
SA<br />
SO<br />
21<br />
16:00<br />
Simon Höfele Trompete<br />
Elisabeth Brauß Klavier<br />
Württembergisches<br />
Kammerorchester Heilbronn<br />
Emmanuel Tjeknavorian Dirigent<br />
Nino Rota<br />
Konzert für Streicher<br />
(1964/65, rev. 1977)<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Konzert für Klavier, Trompete und<br />
Streichorchester Nr. 1 c-Moll op. 35<br />
André Jolivet<br />
Concertino<br />
für Trompete, Streichorchester und<br />
Klavier<br />
Benjamin Britten<br />
Variations on a Theme of Frank<br />
Bridge op. 10<br />
für Streichorchester<br />
Drei Senkrechtstarter präsentieren<br />
ein Programm mit kurzweiliger<br />
Musik des 20. Jahrhunderts:<br />
Nachwuchspianistin Elisabeth<br />
Brauß konzertiert mit dem jungen<br />
Startrompeter Simon Höfele, während<br />
Emmanuel Tjeknavorian als<br />
charismatischer Dirigent auftritt.<br />
»Wenn das Publikum bei der Aufführung<br />
meiner Werke lacht, so bereitet<br />
mir das große Befriedigung«, soll<br />
Schostakowitsch gesagt haben.<br />
Sein 1. Klavierkonzert, bei dem sich<br />
zum Klavier eine Trompete gesellt,<br />
ist reich an schrägem Humor. Mit<br />
der gleichen Besetzung wartet das<br />
Concertino des Franzosen André<br />
Jolivet auf und vereint die virtuosen<br />
Newcomer Simon Höfele an<br />
der Trompete und Elisabeth Brauß<br />
am Klavier. Der junge armenischösterreichische<br />
Dirigent Emmanuel<br />
Tjeknavorian leitet das Württembergische<br />
Kammerorchester Heilbronn.<br />
KölnMusik<br />
€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 34,–<br />
Abo Sonntags um vier<br />
SO<br />
21<br />
20:00<br />
Benjamin Grosvenor Klavier<br />
Sofia Gubaidulina<br />
Chaconne für Klavier<br />
Frédéric Chopin<br />
Sonate für Klavier h-Moll op. 58<br />
Sir Simon Rattle am 22.04.<br />
MO<br />
22<br />
20:00<br />
Lester Lynch Bariton<br />
Symphonieorchester des<br />
Bayerischen Rundfunks<br />
Sir Simon Rattle Dirigent<br />
Paul Hindemith<br />
Ragtime (wohltemperiert)<br />
Alexander von Zemlinsky<br />
Sinfonische Gesänge op. 20<br />
für Bariton (oder Alt) und Orchester.<br />
Texte aus »Afrika singt«, herausgegeben<br />
von Anna Nußbaum<br />
Gustav Mahler<br />
Sinfonie Nr. 6 a-Moll<br />
Witz, Wehklage, Weltschmerz. Sir<br />
Simon Rattle, stets energiegeladen,<br />
spannt wieder einen klangmächtigen<br />
Bogen: von der jazzigen Humoreske<br />
über ausdrucksstarke Vertonungen<br />
schwarz-afrikanischer Lyrik<br />
bis hin zum rauschenden Kollaps<br />
der Leidenschaften. Lustvoll formte<br />
Paul Hindemith in seinem »Ragtime<br />
(wohltemperiert)« eine Bach-Fuge<br />
zum groovenden Marsch. Mit Hingabe<br />
goss Alexander Zemlinsky die<br />
Poesie amerikanischer People of<br />
Color in Töne: lyrisch, zornig, visionär<br />
(es singt Lester Lynch). Und<br />
DO<br />
25<br />
20:00<br />
Janine Jansen Violine<br />
London Symphony Orchestra<br />
Sir Antonio Pappano Dirigent<br />
Lili Boulanger<br />
D’un matin de printemps<br />
für Orchester<br />
Samuel Barber<br />
Konzert für Violine und Orchester<br />
op. 14<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27<br />
Seit mehr als 20 Jahren schon leitet<br />
Sir Antonio Pappano das altehrwürdige<br />
Royal Opera House in London,<br />
nun warten neue Aufgaben auf den<br />
Dirigenten in der englischen Hauptstadt,<br />
wenn er als Nachfolger von<br />
Sir Simon Rattle Chefdirigent beim<br />
London Symphony Orchestra wird.<br />
Nur wenige Monat nach Pappanos<br />
Amtsantritt gastiert die vielversprechende<br />
Künstler-Kombi in Köln mit<br />
einem Programm, das die ganze<br />
Vielfalt des Klangkörpers zeigt. Die<br />
impressionistischen Naturschilderungen<br />
von Lili Boulanger treffen<br />
darin auf die schwelgerisch-strömende<br />
Spätromantik von Sergej<br />
Rachmaninow. Dazwischen steht<br />
das Violinkonzert von Samuel<br />
Barber, das im atemberaubenden<br />
Schlusssatz ein brillant-virtuoses<br />
Feuerwerk abbrennt. Bei der für<br />
ihr delikates Violinspiel gefeierten<br />
Janine Jansen liegt das in den allerbesten<br />
Geigenhänden.<br />
KölnMusik<br />
€ 148,– 126,– 98,– 71,– 43,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 98,–<br />
Abo Internationale Orchester<br />
FR<br />
26<br />
20:00<br />
WDR Big Band<br />
Alan Broadbent leader<br />
The Birth Of The Cool<br />
Kind Of Blue<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 42,– 36,– 31,– 21,– 14,–<br />
Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />
SA<br />
27<br />
20:00<br />
Janine Jansen am 25.04.<br />
SO<br />
28<br />
16:00<br />
Sophie Pacini Klavier<br />
Deutsche Staatsphilharmonie<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Michael Francis Dirigent<br />
»Reichtum melodischer<br />
E r fi n d u n g «<br />
Franz Liszt<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 1 Es-Dur S 1<strong>24</strong><br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107<br />
Kontrapunkt-Konzerte<br />
€ 66,– 58,– 50,– 43,– 37,– 20,– |<br />
Chorempore Z: € 46,–<br />
Abo Metropolen der Klassik<br />
Europäische Klassik<br />
SO<br />
28<br />
20:00<br />
Brooklyn Rider<br />
Jonathan Gandelsman Violine<br />
Colin Jacobsen Violine<br />
Nicholas Cords Viola<br />
Michael Nicolas Violoncello<br />
Joseph Haydn<br />
Streichquartett C-Dur op. 20,2<br />
Hob. III:32<br />
Various: The Brooklyn Rider<br />
Almanac, Book II (neue Werke<br />
von Clarice Assad, Tyshawn Sorey,<br />
Giovanni Sollima)<br />
Sofia Gubaidulina<br />
DI<br />
30<br />
20:00<br />
Merlin Ensemble Wien<br />
Martin Walch Violine und Leitung<br />
Harald Lesch Erzähler<br />
Die vier Jahreszeiten<br />
im Klimawandel<br />
Antonio Vivaldi<br />
»Le quattro stagioni« (»Die vier<br />
Jahreszeiten«): Konzerte für Violine,<br />
Streicher und Basso continuo<br />
op. 8, Nr. 1 – 4<br />
Hanseatische<br />
Konzertdirektion GmbH<br />
€ 69,– 65,– 60,– 55,– 40,–
20<br />
20:00<br />
Hamilton de Holanda Trio<br />
Hamilton de Holanda mandolin<br />
Salomão Soares piano<br />
Big Rabello drums<br />
Jobim<br />
Schon allein das Wort: pure Poesie!<br />
»Bandolim« heißt Mandoline auf<br />
Portugiesisch. Und der größte Poet<br />
unter den zahlreichen Mandolinenspielern<br />
Brasiliens ist Hamilton de<br />
Holanda, der wie kein Zweiter dem<br />
Instrument bislang ungeahnte<br />
Klänge entlockt. Nur acht Saiten<br />
auf der Mandoline? Nein, das ist<br />
nichts für Hamilton de Holanda.<br />
Dem 47-jährigen Musiker aus Rio<br />
de Janeiro sind gerade zehn Saiten<br />
genug, um seine Vorstellung<br />
von einem Instrument, das sowohl<br />
harmonische wie auch rhythmische<br />
Facetten zum Ausdruck bringen soll,<br />
zu verwirklichen. <strong>Das</strong> wird dem so<br />
unglaublich komplexen Werk eines<br />
Antônio Carlos Jobim, dem sich<br />
Holanda mit seinem Trio kühn und<br />
virtuos nähert, nur gerecht. Selten<br />
lässt sich die Bossa nova à la Jobim<br />
intensiver erleben.<br />
<strong>Das</strong> Konzert wird für einen Stream<br />
auf philharmonie.tv aufgezeichnet.<br />
Der Stream wird unterstützt von JTI<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Musikpoeten<br />
SO<br />
21<br />
11:00<br />
Ford-Sinfonieorchester<br />
Steffen Müller-Gabriel Dirigent<br />
Frühjahrskonzert<br />
Ford-Sinfonieorchester e. V.<br />
€ 26,– 21,– 18,– 15,– 12,– 10,– |<br />
Chorempore Z: € 18,–<br />
Fotonachweise:<br />
Hamilton de Holanda © Dani Gurgel;<br />
Santtu-Matias Rouvali © Marco Borggreve;<br />
Sir Simon Rattle © Mark Allan; Janine Jansen<br />
© Marco Borggreve<br />
Barcarolle Fis-Dur op. 60<br />
für Klavier<br />
Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23<br />
für Klavier<br />
Sergej Prokofjew<br />
Sonate für Klavier Nr. 7 B-Dur<br />
op. 83<br />
Eine glänzende Entscheidung: »Ich<br />
habe nur das getan, was ich konnte<br />
– nämlich Klavier spielen.« Der britische<br />
Pianist Benjamin Grosvenor<br />
hat seinen Platz im internationalen<br />
Musikleben erobert – eher still, aber<br />
nachdrücklich und mit glänzenden<br />
Perspektiven. Schon als Jugendlicher<br />
bekam er ungewöhnlich prominente<br />
Einladungen, kaum war er 20,<br />
da durfte er als jüngster Pianist der<br />
Geschichte die legendären Londoner<br />
Proms-Konzerte eröffnen. Benjamin<br />
Grosvenor ist eine wohltuende<br />
Erscheinung im manchmal aufgeregten<br />
Musikgeschäft: Trägt man<br />
den Begriff vom Wunderkind an ihn<br />
heran, lächelt er milde und wiegelt<br />
ab, als wolle er sagen: Kommt mir<br />
doch nicht mit so was, nicht bei mir!<br />
Umso eindringlicher sind die Qualitäten,<br />
die er an den Tasten beweist.<br />
Auch seine stilistische Vielfalt stellt<br />
er in Köln unter Beweis.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
durch Christoph Vratz<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Piano<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
PhilharmonieVeedel Pänz-<br />
Veranstaltungen im April!<br />
Gustav Mahler schwankte in seiner<br />
6. Sinfonie schwelgerisch zwischen<br />
Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.<br />
Ein emotionaler Parforceritt mit<br />
dem Symphonieorchester des Bayerischen<br />
Rundfunks, dessen Chefdirigent<br />
seit Beginn der Spielzeit Sir<br />
Simon Rattle ist.<br />
KölnMusik<br />
€ 148,– 126,– 98,– 71,– 43,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 98,–<br />
Abo Philharmonie Premium<br />
DI<br />
23<br />
20:00<br />
Alison Balsom Trompete<br />
London Symphony Orchestra<br />
Sir Antonio Pappano Dirigent<br />
Samuel Barber<br />
Adagio for Strings op. 11<br />
Wynton Marsalis<br />
Konzert für Trompete und Orchester<br />
Es-Dur<br />
Ralph Vaughan Williams<br />
Sinfonie Nr. 5 D-Dur<br />
Westdeutsche<br />
Konzertdirektion Köln<br />
€ 146,– 129,– 107,– 80,– 58,– 36,– |<br />
Chorempore Z: € 91,–<br />
Abo Internationale Solisten C<br />
MI<br />
<strong>24</strong><br />
20:00<br />
Igor Levit Klavier<br />
Berliner Barock Solisten<br />
Carl Philipp Emanuel Bach<br />
Konzert für Cembalo und Streicher<br />
d-Moll Wq 23<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Konzert für Cembalo, Streicher<br />
und Basso continuo d-Moll<br />
BWV 1052<br />
sowie weitere Werke von J. S.<br />
Bach, C. Ph. E. Bach und W. F. Bach<br />
Westdeutsche<br />
Konzertdirektion Köln<br />
€ 102,– 91,– 69,– 52,– 47,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 63,–<br />
Abo Meisterkonzerte B<br />
Kimmo Pohjonen Akkordeon,<br />
Stimme<br />
Zone<br />
Der finnische Akkordeonist Kimmo<br />
Pohjonen ist ein Virtuose auf seinem<br />
Instrument. Aber »Zone« hat<br />
nichts mehr mit unseren Vorstellungen<br />
von Virtuosität zu tun. Für<br />
das Stück verwandelt es Pohjonen<br />
in eine hämmernde, rauschende,<br />
jubilierende Klangmaschine, die<br />
ihm als Performer alles abverlangt.<br />
Kimmo Pohjonen hat in den letzten<br />
zwanzig Jahren seine ganz eigene<br />
Musiksprache für das Akkordeon<br />
entwickelt.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Milchstraße<br />
SO<br />
28<br />
11:00<br />
12 Kölner Grundschulklassen<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Andreas Fellner Dirigent<br />
Maike Hiller Choreinstudierung<br />
Johanna Risse Choreinstudierung<br />
Anna Rizzi Choreinstudierung<br />
Clara Siegmund Choreinstudierung<br />
Christoph Bertram Schauspieler<br />
Eva Marianne Kraiss Schauspielerin<br />
Michael Mienert Regie<br />
Cordula Körber Ausstattung<br />
Familienkonzert:<br />
Singen mit Klasse!<br />
Nils Holgerssons wunderbare Reise<br />
Die Geschichte um den kleinen<br />
Däumling und seine Reise mit den<br />
Wildgänsen von Selma Lagerlöf<br />
dient als Grundlage für das Mitmachprojekt<br />
»Singen mit Klasse!«.<br />
Über zwei Monate erarbeiten 300<br />
Zweitklässler unter der Anleitung<br />
von Gesangsdozierenden das von<br />
Anno Schreier komponierte Werk.<br />
Gefördert vom<br />
Gürzenich-Orchester Köln in<br />
Kooperation mit KölnMusik<br />
€ 5 , –<br />
Reflections on the Theme B-A-C-H<br />
for string quartet<br />
Robert Schumann<br />
Streichquartett a-Moll op. 41,1<br />
Von wegen: <strong>Das</strong> Streichquartett,<br />
eine Formation von gestern. Wer<br />
nach Gegenbeweisen sucht, wird<br />
beim Brooklyn Rider fündig, das im<br />
Jazzclub ebenso heimisch ist wie<br />
im Konzertsaal. Es steht für eine<br />
zeitgemäße, moderne Form von<br />
Quartettspiel. Die Brooklyn Rider,<br />
deren Name von der Künstlergruppe<br />
»Der Blaue Reiter« inspiriert<br />
ist, haben »die 300 Jahre alte Form<br />
des Streichquartetts neu als ein<br />
lebendiges, kreatives Ensemble des<br />
21. Jahrhunderts« geschaffen, so<br />
befindet das National Public Radio.<br />
Sie wurden sogar mit »Motocross-<br />
Draufgängern« verglichen, »denen<br />
jeder Stunt gelingt«. Jedenfalls<br />
unterziehen die vier Streicher-Rider<br />
eine der etabliertesten Gattungen<br />
der Musikgeschichte allzu gern eine<br />
Frischzellenkur. Ein Aufführungsstil<br />
ohne Tabus und ein Versprechen an<br />
die Zukunft!<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Quartetto<br />
MO<br />
29<br />
20:00<br />
Alexej Gerassimez Percussion<br />
Bergen Philharmonic Orchestra<br />
Edward Gardner Dirigent<br />
»Gipfelstürmer«<br />
Paul Dukas<br />
L’apprenti sorcier<br />
(Der Zauberlehrling)<br />
Scherzo für Orchester nach einer<br />
Ballade von Johann Wolfgang von<br />
Goethe<br />
Kalevi Aho<br />
Sieidi<br />
Konzert für Percussion und<br />
Orchester<br />
Antonín Dvořák<br />
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />
Westdeutsche<br />
Konzertdirektion Köln<br />
€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 74,–<br />
Abo Meisterkonzerte A<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
Highlights im April<br />
07.04.20<strong>24</strong><br />
Sonntag<br />
11:00<br />
Jean-Guihen<br />
Queyras<br />
11.04.20<strong>24</strong><br />
Donnerstag<br />
20:00<br />
Santtu-Matias<br />
Rouvali<br />
20.04.20<strong>24</strong><br />
Samstag<br />
20:00<br />
Hamilton de Holanda<br />
22.04.20<strong>24</strong><br />
Montag<br />
20:00<br />
Sir Simon Rattle<br />
25.04.20<strong>24</strong><br />
Donnerstag<br />
20:00<br />
Janine Jansen<br />
Kölner Philharmonie<br />
Bischofsgartenstraße 1<br />
50667 Köln<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />
Abo Philharmonie für Einsteiger<br />
SO<br />
07<br />
11:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Jean-Guihen Queyras Violoncello<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />
Bearbeitung für Violine, Violoncello<br />
und Klavier (Authentizität der<br />
Bearbeitung nicht gesichert)<br />
Elliott Carter<br />
Epigrams<br />
für Klavier, Violine und Violoncello<br />
Johannes Brahms<br />
Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8<br />
Zweite Fassung<br />
Spannung garantiert: Wenn Isabelle<br />
Faust, Jean-Guihen Queyras und<br />
Alexander Melnikov aufeinandertreffen,<br />
kann sich das Publikum auf<br />
ganz besondere Konzertmomente<br />
freuen. Denn die drei sind nicht nur<br />
für ihre ausgefallenen Programme<br />
bekannt, sondern auch für Kammermusik<br />
auf allerhöchstem Niveau.<br />
<strong>Das</strong>s sie seit Jahren intensiv miteinander<br />
arbeiten, ist die Grundlage<br />
für ihre tiefschürfenden Interpretationen,<br />
weil jedes noch so kleine<br />
Zahnrad im feinen Kammermusikuhrwerk<br />
seinen Platz findet. Voller<br />
überraschender Stimmungswechsel<br />
steckt zum Beispiel »Epigrams«,<br />
das letzte Werk von Elliott Carter,<br />
ein kleines Kuriosum ist Ludwig<br />
van Beethovens Sinfonie Nr. 2, die<br />
in einer Bearbeitung für Klaviertrio<br />
erklingt. <strong>Das</strong> großartige Klaviertrio<br />
von Johannes Brahms erklingt in<br />
seiner zweiten Fassung, die durch<br />
die ausdrucksstarke Melancholie<br />
seines Spätstils geprägt ist.<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Kammermusik<br />
Fabio Trümpy Tenor<br />
Vlaams Radiokoor<br />
PRJCT Amsterdam<br />
Maarten Engeltjes Countertenor<br />
und Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach<br />
»Christ lag in Todes Banden«<br />
BWV 4<br />
Kantate für Sopran, Alt, Tenor,<br />
Bass, Cornetto und Streicher zum<br />
1. Ostertag. Nach einem Kirchenlied<br />
von Martin Luther<br />
Oster-Oratorium BWV <strong>24</strong>9<br />
Kantate zum Osterfest für Soli,<br />
Chor und Orchester<br />
Maarten Engeltjes hat sich weltweit<br />
einen Namen gemacht mit seiner<br />
ausdrucksvollen Stimme als Countertenor.<br />
Mit dem Vlaams Radiokoor<br />
und seinem eigenen Barockorchester<br />
PRJCT Amsterdam, das er auch<br />
dirigiert, präsentiert er österliche<br />
Musik von Johann Sebastian Bach.<br />
Als Vierjähriger begann Maarten<br />
Engeltjes in einem Knabenchor zu<br />
singen. Mit 13 kam der Stimmbruch<br />
und die Entscheidung, sich als<br />
Countertenor ausbilden zu lassen,<br />
als solcher gab er 16-jährig sein<br />
Debüt in Bachs Matthäus-Passion.<br />
In Köln bietet Engeltjes das Oster-<br />
Oratorium Bachs und die frühe<br />
Bach-Kantate »Christ lag in Todes<br />
Banden« dar, mit seinem eigenen<br />
Barockorchester PRJCT Amsterdam<br />
und mit den fantastischen Stimmen<br />
von Sophie Junker, Fabio Trümpy<br />
und dem Vlaams Radiokoor.<br />
KölnMusik<br />
€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,–<br />
Abo Barock<br />
DO<br />
11<br />
12:00<br />
PhilharmonieLunch<br />
Benjamin Grosvenor Klavier<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Elim Chan Dirigentin<br />
PhilharmonieLunch wird von<br />
der KölnMusik gemeinsam mit<br />
dem WDR Sinfonieorchester und<br />
dem Gürzenich-Orchester Köln<br />
ermöglicht.<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
durch Oliver Binder<br />
KölnMusik<br />
€ 126,– 109,– 93,– 65,– 40,– 30,– |<br />
Chorempore Z: € 93,–<br />
Abo Klassiker!<br />
FR<br />
12<br />
20:00<br />
David Garrett Trio<br />
David Garrett Violine<br />
Franck van der Heijden Gitarre<br />
Rogier van Wegberg Bass<br />
ICONIC<br />
»ICONIC«, das aktuelle Album von<br />
David Garrett mit Musik von Vivaldi,<br />
Dvořák, Gluck, Kreisler, Raff, Mozart<br />
und Schumann in neuen Bearbeitungen,<br />
ist inspiriert von jenen<br />
legendären Geigern, deren Glanzstücke<br />
und gefühlvolle Melodien<br />
Garrett schon als Kind begeisterten.<br />
COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />
€ 135,– 119,– 105,– 89,– 73,–<br />
SA<br />
13<br />
20:00<br />
Jason Moran piano<br />
»Duke Ellington zum 125sten«<br />
»It don’t mean a thing, if you ain’t got<br />
that swing« – ohne Swing gehe gar<br />
nichts, behauptete Duke Ellington.<br />
Eine Maxime, der sich jeder Jazzmusiker<br />
verpflichtet fühlt, so auch<br />
Jason Moran. Der Pianist würdigt<br />
den Komponisten zu dessen<br />
125. Geburtstag mit einem Solokonzert.<br />
Er sei kein Avantgardist, er<br />
lade nur alte Dinge mit neuen Ideen<br />
auf, sagt Jason Moran. So ist denn<br />
von seiner Hommage an den unvergesslichen<br />
Duke Ellington nicht die<br />
übliche Reminiszenz an die gute alte<br />
Zeit zu erwarten. Der 49-Jährige<br />
zählt zu den wenigen, die den Hype<br />
um die »Young Lions« – der jungen,<br />
konservativen Interpreten des Neo-<br />
Bop – kreativ verarbeitet und eine<br />
eigenständige Handschrift entwickelt<br />
haben. Es steht zu erwarten,<br />
dass Moran das Œuvre des »Duke«<br />
in einem ganz neuen Licht erscheinen<br />
lässt.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Chorwerk Ruhr<br />
Zürcher Sing-Akademie<br />
SWR Symphonieorchester<br />
John Storgårds Dirigent<br />
Busoni: »Klavierkonzert mit<br />
Männerchor«<br />
Jean Sibelius<br />
Sinfonie Nr. 7 C-Dur op.<br />
105 (1914/15–<strong>24</strong>)<br />
In einem Satz<br />
Ferruccio Busoni<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
op. XXXIX BV <strong>24</strong>7<br />
mit Männerchor im Finalsatz<br />
Der russisch-amerikanische Weltklasse-Pianist<br />
Kirill Gerstein hat ein<br />
großes Herz für Raritäten. Dazu zählt<br />
eines der ungewöhnlichsten Klavierkonzerte<br />
der Musikgeschichte.<br />
Es stammt von Ferruccio Busoni und<br />
ist sogar für Männerchor besetzt!<br />
Der Italiener Ferruccio Busoni war<br />
ein visionärer Komponist und einer<br />
der größten Pianisten seiner Zeit.<br />
Diese Doppelbegabung schlug sich<br />
auch in seinem riesigen, die Tradition<br />
sprengenden Klavierkonzert<br />
nieder, das er 1904 in Berlin aus der<br />
Taufe hob. Immerhin gesellt sich im<br />
Finalsatz ein (unsichtbar aufgestellter)<br />
Männerchor hinzu. Dieses auch<br />
von Brahms und Liszt beeinflusste<br />
Opus Magnum hatte Kirill Gerstein<br />
schon 2019 auf CD eingespielt. Und<br />
für das »Rondo«-<strong>Magazin</strong> war klar:<br />
»Von Busonis Klavierkonzert muss<br />
man ab sofort Fan sein.«<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 64,– 58,– 49,– 38,– 28,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 49,–<br />
Abo Kölner Sonntagskonzerte
Hamilton de Holanda am 20.04.<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Passionsmusiken »Leçons de Ténèbres«,<br />
die auch ein Marc-Antoine<br />
Charpentier für die Karwoche komponiert<br />
hatte. Einige seiner »Leçons«<br />
feiert jetzt das französische Originalklang-Ensemble<br />
Le Concert de<br />
la Loge. Für die »Leçons de Ténèbres«<br />
wurden die Klagelieder des<br />
Jeremias vertont, in denen die<br />
Verzweiflung über das Leid Christi<br />
zum Ausdruck gebracht wurde. Und<br />
ihre Aufführungen erwiesen sich in<br />
den Nächten zu Gründonnerstag,<br />
Karfreitag und Karsamstag immer<br />
April<br />
Veranstaltungen<br />
April 20<strong>24</strong><br />
MO<br />
15:00<br />
01<br />
/ 20:00<br />
Ostermontag<br />
The Simon and Garfunkel Story<br />
Die Original Tribute-Show<br />
aus dem Londoner West End<br />
BB Promotion GmbH<br />
€ 86,90 76,90 66,90 56,90 46,90<br />
DO<br />
04<br />
20:00<br />
François Leleux Oboe<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Andrés Orozco-Estrada Dirigent<br />
Wetterleuchten<br />
Unsuk Chin<br />
Operascope<br />
für Orchester<br />
Bohuslav Martinů<br />
Konzert für Oboe und kleines<br />
Orchester B-Dur H. 355<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
FR<br />
05<br />
20:00<br />
Wiebke Lehmkuhl Alt<br />
Bundesjugendorchester<br />
Elias Grandy Dirigent<br />
Richard Wagner<br />
Vorspiel<br />
Isoldes Liebestod<br />
aus Tristan und Isolde<br />
Alma Mahler<br />
Sieben Lieder für mittlere Stimme<br />
und Orchester<br />
Richard Strauss<br />
Also sprach Zarathustra op. 30<br />
TrV 176<br />
Tondichtung (frei nach Friedrich<br />
Nietzsche) für großes Orchester<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik in Kooperation mit<br />
Westdeutscher Rundfunk<br />
€ 34,– | Schüler & Studierende<br />
unter 29 Jahren: € 12,–<br />
SO<br />
07<br />
16:00<br />
Juliane Banse Sopran<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Schuberts Dramen<br />
Franz Schubert<br />
Ouvertüre aus die Spiegelritter D 11<br />
Die Forelle op. 32 D 550<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Benjamin Britten<br />
(1942). Text von Christian Friedrich<br />
Daniel Schubart<br />
An Silvia op. 106,4 D 891<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Hector Berlioz.<br />
Text von William Shakespeare,<br />
deutsche Fassung von Eduard von<br />
Bauernfeld<br />
Gretchen am Spinnrade D 118<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Max Reger (1914).<br />
Text von Johann Wolfgang von<br />
Goethe<br />
Rosamunde D 797<br />
Nr. 3a Entre-Acte nach dem<br />
2. Aufzug<br />
Geheimes op. 14,2 D 719<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Johannes Brahms<br />
(1862). Text von Johann Wolfgang<br />
von Goethe<br />
Gruppe aus dem Tartarus D 583<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Max Reger (1914).<br />
Text von Friedrich Schiller<br />
Im Abendrot D 799<br />
arrangiert für Singstimme und<br />
Orchester von Max Reger (1914).<br />
Text von Karl Lappe<br />
Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125<br />
Alexander von Zemlinsky<br />
Waldgespräch<br />
für Sopran, zwei Hörner, Harfe und<br />
Streicher. Text von Joseph von<br />
Eichendorff<br />
Kölner Kammerorchester<br />
€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />
Chorempore Z: € 43,50<br />
Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />
SO<br />
07<br />
20:00<br />
Shira Patchornik Sopran<br />
Santtu-Matias Rouvali am 11.04.<br />
Bruce Liu Klavier<br />
DO<br />
11<br />
20:00<br />
Philharmonia Orchestra<br />
Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 2 c-Moll op. 18<br />
Dmitrij Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />
Beide darf man als absolute Shootingstars<br />
bezeichnen. Der Finne<br />
Santtu-Matias Rouvali ist seit 2021<br />
Chefdirigent des Philharmonia<br />
Orchestra. Und genau in jenem Jahr<br />
begann für den Kanadier Bruce Liu<br />
mit dem Sieg beim Warschauer<br />
Chopin-Wettbewerb die Weltkarriere.<br />
Zwei russische Klassiker stehen<br />
jetzt auf dem Programm. Bruce Liu<br />
spielt Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert,<br />
bei dessen 2. Satz 1955<br />
Marilyn Monroe im Filmklassiker<br />
»<strong>Das</strong> verflixte 7. Jahr« dahinschmelzen<br />
sollte. Leichtes Tschaikowsky-<br />
Melos besitzt danach sogar die<br />
10. Sinfonie von Schostakowitsch.<br />
Komponiert hatte er das Werk 1953<br />
und damit im Todesjahr von Stalin –<br />
und dessen »schreckliches Gesicht«<br />
er laut Schostakowitsch-Sohn<br />
Maxim sogar im 2. Satz verewigte.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
SO<br />
14<br />
11:00<br />
Benjamin Grosvenor Klavier<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Elim Chan Dirigentin<br />
E k s t a s e<br />
Sergej Prokofjew<br />
Konzert für Klavier und Orchester<br />
Nr. 3 C-Dur op. 26<br />
Richard Wagner<br />
Vorspiel aus »Tristan und Isolde«<br />
WWV 90<br />
»Mild und leise, wie er lächelt« –<br />
Isoldes Liebestod, 3. Aufzug<br />
Alexander Skrjabin<br />
Poème de l’extase op. 54<br />
für großes Orchester<br />
10:00 Einführung in das Konzert<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 23,–<br />
Abo Großes Abo | Sonntag<br />
Kleines Abo A | Sonntag<br />
Familien-Abo A | Sonntag<br />
SO<br />
14<br />
18:00<br />
Kirill Gerstein Klavier<br />
Gaëlle Arquez Mezzosopran<br />
(Carmen)<br />
Francois Rougier Tenor (Don José)<br />
Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />
Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />
Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />
Séraphine Cotrez Mezzosopran<br />
(Mercédès)<br />
Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />
Emiliano Gonzalez Toro Tenor<br />
(Dancaire)<br />
Yoann Dubruque Bariton (Morales)<br />
Kinderchor Oper Ballet Vlaanderen<br />
Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />
Choeur de chambre de Namur<br />
B’Rock Orchestra<br />
René Jacobs Dirigent<br />
Georges Bizet<br />
Carmen<br />
Opera comique in vier Akten.<br />
Libretto von Meilhac/Ludovic<br />
Halévy nach Prosper Mérimée<br />
Die Herzen und die Nerven liegen<br />
blank. Frei will Carmen sein! Dafür<br />
wird sie von Don José ermordet.<br />
Georges Bizets große Oper<br />
ist pure Leidenschaft im Rausch<br />
hin- und mitreißender Melodien.<br />
Und ein Spitzenensemble garantiert<br />
Spannung und Gänsehaut.<br />
Die Mezzosopranistin Gaëlle Arquez<br />
gilt derzeit als Idealbesetzung für<br />
die faszinierende Titelpartie. Ihr<br />
zur Seite steht als eifersüchtiger<br />
Don José François Rougier, ein so<br />
strahlender wie ausdrucksvoller<br />
Tenor. Und Sabine Devieilhe ist mit<br />
ihrem leuchtend-innigen Sopran<br />
eine Traumbesetzung für das Bauernmädchen<br />
Micaëla. Am Pult des<br />
spielfreudigen B’Rock Orchestra<br />
steht René Jacobs. Er wird »Carmen«<br />
in einer Fassung aufführen,<br />
wie sie Bizet vorgesehen hatte,<br />
bevor ihn der Intendant der Opéra<br />
comique damals zu weitreichenden<br />
Änderungen drängte. Die Originalmanuskripte<br />
der Ur-Fassung<br />
wurden ausgewertet und auf ihrer<br />
Grundlage eine »Carmen« rekonstruiert,<br />
wie man sie bisher noch nicht<br />
gehört hat.<br />
Gefördert vom<br />
KölnMusik<br />
€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,–<br />
Abo Divertimento<br />
Oper konzertant<br />
Variationen B-Dur op. 2 über »La ci<br />
darem la mano« von W.A. Mozart<br />
in der Fassung für Klavier solo<br />
Maurice Ravel<br />
Miroirs<br />
für Klavier<br />
Franz Liszt<br />
Réminiscences de Don Juan S 418<br />
für Klavier<br />
Wer einen der berühmtesten Wettbewerbe<br />
der Klavierwelt für sich<br />
entscheiden kann, muss über<br />
außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen.<br />
Als Bruce Liu 2021 den ersten<br />
Preis beim Chopin-Klavierwettbewerb<br />
in Warschau gewann, war klar:<br />
Dieser Mann ist außergewöhnlich.<br />
Geboren in Paris, ausgebildet in<br />
Kanada, ausgezeichnet in Polen,<br />
zuhause inzwischen auf der ganzen<br />
Welt. Dabei deutete zunächst<br />
wenig auf diese rasante Karriere<br />
hin: »Als ich jung war, hatte ich viele<br />
Hobbys«, sagt Bruce Liu und nennt<br />
Schach, Schwimmen und weitere<br />
Sportarten. »Ich war nicht der Typ,<br />
der immer übte.« Auf diese Weise<br />
hat er sich nie unter Druck gesetzt<br />
und in Ruhe seine Wahl treffen können.<br />
Die fiel glücklicherweise aufs<br />
Klavier, und heute zählt Liu zu den<br />
gefragtesten Pianisten der jungen<br />
Generation.<br />
19:00 Einführung in das Konzert<br />
durch Christoph Vratz<br />
Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Piano<br />
Bitte beachten Sie auch unsere<br />
PhilharmonieVeedel Baby-<br />
Veranstaltungen im März!<br />
João Moreira trumpet<br />
»Cidade«<br />
Er singt mit jenem einnehmenden<br />
Charme, den wohl nur ganz<br />
wenige Sänger Portugals ausstrahlen.<br />
Wenn António Zambujo<br />
in kaum zu fassender Demut von<br />
den Fährnissen des Lebens berichtet,<br />
vergisst man allzu leicht die<br />
eigentliche Schwere des Sujets.<br />
Für António Zambujo stand bereits<br />
früh fest, dass er einmal Sänger werden<br />
würde. Wer aus Beja stammt,<br />
bringt alle Voraussetzungen dafür<br />
mit, gilt doch die Stadt im Süden<br />
Portugals als Herzkammer des<br />
Cante Alentejano, des von der<br />
UNESCO ausgezeichneten traditionellen<br />
Gesangstils. In seinen<br />
Anfängen noch stark dem Fado verpflichtet,<br />
hat sich Zambujos Spektrum<br />
längst erweitert: Mit seinem<br />
vorzüglichen Quartett verbindet<br />
der 48-Jährige souverän Jazz mit<br />
Pop, Brasilianisches mit modernem<br />
portugiesischem Songwriting.<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Musikpoeten<br />
SO<br />
<strong>24</strong><br />
11:00<br />
Katharina Leyhe Sopran<br />
Sharon Carty Alt<br />
Ulrich Cordes Tenor<br />
Wolfgang Klose Tenor<br />
Manfred Bittner Bass<br />
Richard Logiewa Stojanovic Bass<br />
Konzertchor Köln<br />
Consortium Musica Sacra Köln<br />
Jonas Manuel Pinto Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Johannes-Passion BWV <strong>24</strong>5<br />
Oratorium für Soli, Chor und<br />
Orchester<br />
Konzertchor Köln in<br />
Kooperation mit Netzwerk<br />
Kölner Chöre und KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo Kölner Chorkonzerte<br />
MO<br />
25<br />
20:00<br />
Anna Prohaska Sopran<br />
Emanuele Soavi incompany<br />
Emanuele Soavi Choreographie,<br />
Leitung<br />
auch als stimmungsvolle Inszenierungen<br />
– wenn nach und nach die<br />
Kerzen gelöscht wurden, um so den<br />
Abschied vom Sohn Gottes zu versinnbildlichen.<br />
An diese Tradition<br />
knüpft auch Ensemble-Gründer<br />
Julien Chauvin mit seinem gefeierten<br />
Ensemble Le Concert de la<br />
Loge an.<br />
lautten compagney Berlin<br />
Wolfgang Katschner Laute, Leitung<br />
Fa ç a d e s<br />
Werke von: Philip Glass; Giulio<br />
Caccini; Luzzasco Luzzaschi;<br />
Francesco Cavalli; Carlo Gesual do;<br />
Tarquinio Merula; Barbara Strozzi;<br />
Giovanni Felipe Sances; Claudio<br />
Monteverdi und Blondie<br />
Anna Prohaska bezwingt und betört<br />
stets mit dem Außerordentlichen. Nun<br />
gestaltet die Sopranistin gemeinsam<br />
mit Emanuele Soavis preisgekrönter<br />
Kölner Tanzcompagnie und dem<br />
Originalklang-Ensemble lautten compagney<br />
Berlin eine sagenhafte Performance.<br />
Ausgehend von Claudio Monteverdis<br />
expressivem »Lamento della<br />
ninfa« entwerfen Anna Prohaska und<br />
ihre künstlerischen Partnerinnen und<br />
Partner ein Universum der Weiblichkeit<br />
mit Vokalmusik vom Frühbarock<br />
(featuring: die große Renaissance-<br />
Komponistin Barbara Strozzi!) bis ins<br />
Heute. Mit Gesang und Tanz erzählen<br />
sie von den Gefühlsstürmen einer<br />
Liebenden, hin- und hergerissen zwischen<br />
revolutionärer Kraft und emotionalen<br />
Extremen, zwischen archaischem<br />
Mythos und bedrängender<br />
Gegenwart.<br />
Gefördert vom Ministerium für<br />
Kultur und Wissenschaft des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen<br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
Abo Lied<br />
XATAR Rapper<br />
heavytones<br />
DI<br />
26<br />
21:00<br />
XATAR feat. heavytones<br />
Live 20<strong>24</strong><br />
KölnMusik<br />
€ 34,–<br />
KölnMusik in Kooperation<br />
mit Budde Talent Agency<br />
€ 69,– 51,– 34,–<br />
FR<br />
29<br />
18:00<br />
Karfreitag<br />
Jeanine De Bique Sopran<br />
Ulrike Malotta Alt<br />
Sebastian Kohlhepp Tenor<br />
Fabio Trümpy Tenor<br />
Krešimir Stražanac Bassbariton<br />
Thomas Stimmel Bass<br />
Chor des Bayerischen Rundfunks<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Peter Dijkstra Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Matthäus-Passion BWV <strong>24</strong>4<br />
Passion für Soli, zwei Chöre und<br />
Orchester. Text von Christian<br />
Friedrich Henrici-Picander<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline<br />
0221 280 280<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 61,– 51,– 43,– 29,– 17,– 11,– |<br />
Chorempore Z: € 29,–<br />
Fotonachweise:<br />
Gaëlle Arquez © Deutsche Grammophon/<br />
Julien Benhamou; Ariane Matiakh © Marco<br />
Borggreve; Daniel Harding © Heike Fischer;<br />
Anna Prohaska © Marco Borggreve; Kent<br />
Nagano © Heike Fischer<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz /<br />
Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />
Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Hotline<br />
0221<br />
2801
Highlights im März<br />
03.03.20<strong>24</strong><br />
Sonntag<br />
16:00<br />
Ariane Matiakh<br />
17.03.20<strong>24</strong><br />
Sonntag<br />
19:00<br />
»Carmen«<br />
20.03.20<strong>24</strong> 11.04.20<strong>24</strong><br />
Mittwoch Donnerstag<br />
20:00 20:00<br />
Bruce Liu<br />
<strong>24</strong>.03.20<strong>24</strong><br />
Sonntag<br />
17:00<br />
Kent Nagano<br />
25.03.20<strong>24</strong><br />
Montag<br />
20:00<br />
Anna Prohaska<br />
Kölner Philharmonie<br />
Bischofsgartenstraße 1<br />
50667 Köln<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />
stehen im Fokus. <strong>Das</strong> Highlight des<br />
Familienworkshops ist ein Konzert<br />
im Saal der Kölner Philharmonie.<br />
Die Familienworkshops dauern ca.<br />
zwei Stunden und beginnen jeweils<br />
um 10 und 11 Uhr.<br />
Gefördert durch JaBe-Stiftung<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
KölnMusik<br />
€ 7,–<br />
SO<br />
03<br />
11:00<br />
Felix Klieser Horn<br />
Kölner Kammerorchester<br />
Christoph Poppen Dirigent<br />
Zauberhaftes Horn<br />
Benjamin Britten<br />
Elegy<br />
für Streichorchester<br />
Prelude and Fugue op. 29<br />
für 18 Solostreicher<br />
Joseph Haydn<br />
Konzert für Horn und Orchester<br />
D-Dur Hob. VIId:3<br />
Konzert für Horn und Orchester<br />
D-Dur Hob. VIId:4<br />
Sinfonie c-Moll Hob. I:52<br />
Kölner Kammerorchester<br />
€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />
Chorempore Z: € 43,50<br />
Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />
Violoncello, Kontrabass und Klavier<br />
c-Moll (1903, rev. 1904/05)<br />
Hermann Goetz<br />
Quintett für zwei Violinen, Viola,<br />
Violoncello und Klavier c-Moll<br />
op. 16<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
€ 17,–<br />
MI<br />
06<br />
20:00<br />
Marie Heeschen Sopran<br />
Marie Henriette Reinhold Alt<br />
Markus Francke Tenor<br />
Ulrich Noethen Sprecher<br />
Kartäuserkantorei Köln<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Paul Krämer Dirigent<br />
Königlich – Chorkonzert<br />
Arthur Honegger<br />
Le Roi David<br />
Symphonischer Psalm in drei<br />
Teilen nach dem Drama von René<br />
Morax für Sopran, Alt, Tenor,<br />
Erzähler, gemischten Chor und<br />
Orchester<br />
Kartäuserkantorei Köln in<br />
Kooperation mit Gürzenich-<br />
Orchester Köln und<br />
Netzwerk Kölner Chöre<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,–<br />
Ariane Matiakh am 03.03.<br />
Daniel Harding am 10.03.<br />
Mozart-Glück und Mahler-Wonnen<br />
verspricht das Gastspiel des Swedish<br />
Radio Symphony Orchestra.<br />
Am Pult steht Chefdirigent Daniel<br />
Harding und damit einer der bedeutendsten<br />
Mahler-Interpreten der<br />
Gegenwart. Daniel Harding, der<br />
einst von Abbado gefördert wurde,<br />
wird Mahlers 1908 in Prag uraufgeführte<br />
7. Sinfonie leiten – diesen<br />
mit seinen Walzer-Rhythmen, Herdenglocken<br />
und Volksliedanleihen<br />
facettenreichen Wurf für riesig<br />
besetztes Orchester.<br />
KölnMusik<br />
€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />
Chorempore Z: € 64,–<br />
Abo Klassiker!<br />
SA<br />
16<br />
20:00<br />
Adréana Kraschewski Sopran<br />
Stefan Adam Bariton<br />
Henning Jendritza Tenor<br />
Christoph Scheeben Bass<br />
Knaben und Mädchen<br />
der Kölner Dommusik<br />
Eberhard Metternich Einstudierung<br />
Rheinischer Kammerchor Köln<br />
Neues Rheinisches<br />
Kammerorchester Köln<br />
Wolfgang Siegenbrink Dirigent<br />
Robert Schumann<br />
Szenen aus Goethes Faust WoO 3<br />
für Soli, Chor und Orchester<br />
Wie packt man Goethes Meisterwerk<br />
»Faust« musikalisch an, wo<br />
schon das Bühnenstück eine Herausforderung<br />
ist? Robert Schumann<br />
biss sich an dem Stoff die<br />
Zähne aus. Seine Lösung: Er wählte<br />
13 fragmentarische Szenen und<br />
brachte sie in eine assoziative Folge.<br />
Mystisch, rätselhaft, hochphilosophisch:<br />
Goethes »Faust« hat unzählige<br />
Komponisten inspiriert. Neben<br />
Berlioz, Liszt und Gounod wagte<br />
sich auch Robert Schumann an<br />
den Stoff, den er schon seit seiner<br />
Jugend kannte. Volle zehn Jahre<br />
benötigte der Komponist bis zur<br />
Vollendung seines literarischen<br />
Oratoriums. Selbstzweiflerisch wie<br />
er war, erklärte er: »Man muss Goethe<br />
sein, um Goethe zu verstehen.«<br />
Schumann übertrug seine eigenen<br />
moralischen Leiden in die Gestalt<br />
des Faust. <strong>Das</strong> Ringen des Künstlers<br />
um Erkenntnis und Erlösung<br />
wird spürbar.<br />
Rheinischer Kammerchor Köln<br />
in Kooperation mit Netzwerk<br />
Kölner Chöre und KölnMusik<br />
€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />
Chorempore Z: € 36,–<br />
Abo Kölner Chorkonzerte
Sternstunde des Gesangs<br />
The Swingles zu Gast in Köln<br />
Konzerttermin<br />
Freitag, 19.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
voc.cologne<br />
The Swingles Vokalensemble<br />
Mallika Bhagwat vocals<br />
Joanna Goldsmith-Eteson vocals<br />
Imogen Parry vocals<br />
Oliver Griffiths vocals<br />
Jon Smith vocals<br />
Jamie Wright vocals<br />
Tom Hartley vocals<br />
Vocal Journey Vokalensemble<br />
Festivalband<br />
Stephan Görg Leitung<br />
Erik Sohn Leitung<br />
Sie sind legendär: The Swingles, mitreißendes A-cappella-Ensemble<br />
mit einer riesigen, weltweiten Fangemeinde, haben im Laufe<br />
ihrer über 60-jährigen Geschichte nicht weniger als fünf Grammy<br />
Awards gewonnen. Die aktuelle siebenköpfige Besetzung begeistert<br />
durch fabelhafte Stimmen und Sängerpersönlichkeiten von<br />
großer Ausstrahlung. In ihrer Show gibt es keine Unterschiede zwischen<br />
E- und U-Musik, die Grenzen zwischen Jazz, Klassik, Pop<br />
und Folk sind fließend, atemberaubend die stilistische und künstlerische<br />
Vielfalt. Im Rahmen des Festivals für Populäre Vokalmusik<br />
voc.cologne tun sich The Swingles mit dem hochgelobten Jazzund<br />
Pop-Chor der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, Vocal<br />
Journey, zusammen, begleitet von der Festival-Band. <strong>Das</strong> verspricht<br />
eine echte Sternstunde des Gesangs zu werden!<br />
Dorle Ellmers<br />
HARRY POTTER | DER KÖNIG DER LÖWEN | JURASSIC PARK | STAR WARS<br />
DUNE | FLUCH DER KARIBIK | INTERSTELLAR | SCHINDLERS LISTE | u. v. m.<br />
DANIEL BOSCHMANN<br />
PRÄSENTIERT<br />
NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN<br />
KAMMERCHOR DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN<br />
BENJAMIN POPE | LEITUNG<br />
30.03.<strong>24</strong> · Kölner Philharmonie 31.03. - 01.04.<strong>24</strong> · KÖLNER PHILHARMONIE<br />
TICKETS: 0221 - 280 280<br />
Tickethotline:<br />
02 21-28 01 www.bb-promotion.com
António Zambujo<br />
»Cidade«<br />
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne<br />
Es ist noch gar nicht so lange her, da galt die Region Alentejo südlich<br />
von Lissabon eigentlich als unverdächtig, irgendetwas Substanzielles<br />
zu dem erst im Jahr 2011 als Weltkulturerbe deklarierten Fado<br />
beigetragen zu haben. Doch wer glaubte, die Melancholie jenes »portugiesischen<br />
Blues« sei unwiederbringlich nur mit Lissabon, in einer<br />
Spielart allenfalls noch mit der Stadt Coimbra in Verbindung zu setzen,<br />
der liegt falsch. Seit einigen Jahren macht ein Fado-Interpret aus eben<br />
dieser Region mehr und mehr von sich reden. António Zambujo stützt<br />
sich bei seiner Adaption des Fado auf die Tradition des sogenannten<br />
»Cante Alentejano«, ursprünglich ein Gesangstil, der auf den Einsatz<br />
von Instrumenten völlig verzichtet. Rührt es daher, dass man Zambujos<br />
Stimme trotz ihrer Zurückhaltung als so intensiv wahrnimmt? Deren<br />
Timbre ist nur als einnehmend zu bezeichnen, sofort ist man seltsam<br />
berührt von dieser Demut im Vortrag, die bei jedem Ton mitzuschwingen<br />
scheint. Dem eher hellen als dunklen Klang der Stimme eignet<br />
eine leicht rauchige Brüchigkeit und Wärme; es ist eine Stimme, der<br />
man die Texte glaubt. Eine Stimme, die genug Nuancen hat, dass man<br />
sich nicht satthört an ihr. Deren Schönheit ist frei von Glätte, jedoch<br />
steht dabei die Perfektion der Spontaneität nie im Weg. Andere Sänger<br />
kommen einem da in den Sinn, der Cool-Jazz-Trompeter Chet Baker<br />
etwa, auch er ein Meister des Understatement, oder der Doyen des<br />
Bossa Nova, Antõnio Carlos Jobim; nicht zu vergessen der kleine große<br />
Chansonnier nördlich der Pyrenäen, Charles Aznavour. Zambujos<br />
meist zärtlicher, zuweilen melancholischer, aber immer melodischer<br />
Gesang scheint mittlerweile wie selbstverständlich zu Lissabon und<br />
der Baixa zu gehören wie der Fado aus dem Armenviertel Mouraria.<br />
Im steten Fluss zweier akustischer Gitarren, ergänzt um Klavier, Bass<br />
und dezenten Einsatz einer Trompete, verliert sich António Zambujo<br />
im Kosmos portugiesischer Musik, die ihre Quellen zwar eindeutig in<br />
der Melancholie des Fado hat, aber von dem 48-Jährigen, betrachtet<br />
man die auf Platten dokumentierte Entwicklung seit rund 20 Jahren,<br />
immer weiter geführt wird. Die Lieder erzählen meist von Lissabon,<br />
der Schönheit der Stadt, dem einzigartigen Zusammenspiel von Meer,<br />
Licht und dem salzigen Geschmack der Luft, der über der Mündung<br />
des Tejo liegt. Da braucht es auch keine Kenntnisse in Portugiesisch –<br />
man käme eh nicht weit mit seinem Schulwissen, da Zambujo mit dem<br />
38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Foto: C. Bechstein Concert B-212<br />
Konzerttermin<br />
Freitag, 22.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
António Zambujo vocals, guitar<br />
João Salcedo piano<br />
Bernardo Couto portuguese guitar<br />
Francisco Brito electric bass<br />
João Moreira trumpet<br />
»Cidade«<br />
GEHEN SIE MIT UNS<br />
AUF EINE KLANGREISE<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem<br />
C. Bechstein Centrum Köln.<br />
C. Bechstein Centrum Köln GmbH<br />
Glockengasse 6 „In den Opern Passagen“· D-50667 Köln<br />
+49 (0)221 987 428 110 · koeln@bechstein.de · www.bechstein-koeln.de<br />
Dialekt des Alentejo oft eine altertümliche Form der portugiesischen<br />
Sprache benutzt – um den Sinn des Gesungenen, eng verbunden mit<br />
der Instrumentierung, zu verstehen. Mit seinem aktuellen Album und<br />
Bühnenprogramm »Cidade« (dt. Stadt) unterstreicht António Zambujo<br />
einmal mehr seinen Anspruch als umfassender Cantautor, der die<br />
Grenzmarken portugiesischer Musik stetig weiter auszudehnen bereit<br />
ist. In Zusammenarbeit mit dem Gitarristen und Komponisten Miguel<br />
Araújo präsentiert Zambujo in einem völlig unspektakulär erscheinenden<br />
Song-Reigen den Alltag eines Durchschnittsbürgers in einer<br />
Großstadt. Und man spürt. Je drängender die Probleme, die sich mit<br />
dem Älterwerden unweigerlich einstellen, desto intimer, zurückhaltender<br />
der Vortrag aller Beteiligten. »Und bevor die Musik endet, lass uns<br />
langsam tanzen, tanze langsam«, heißt es in »Dancemos Um Slow«.<br />
António Zambujo gastierte zuletzt vor drei Jahren in der Philharmonie;<br />
Besucher des damaligen Konzerts dürfen sich auf ein Wiedersehen<br />
freuen, für alle anderen gilt das alte Wort Hermann Hesses: Und jedem<br />
Anfang wohnt ein Zauber inne.«<br />
Tom Fuchs<br />
RaderbergKonzerte<br />
6 Kammermusikabende im<br />
Deutschlandfunk Kammermusiksaal<br />
Raderberggürtel 40, 50968 Köln<br />
Saison 2023/<strong>24</strong><br />
6. Konzert<br />
Di., 12. 3. 20<strong>24</strong>, 20.00 Uhr<br />
Monet Quintett<br />
Paul Taffanel | Richard Dubugnon<br />
Gustav Holst | Jean Françaix<br />
Saison 20<strong>24</strong>/25<br />
1. Konzert<br />
Di., 1. 10. 20<strong>24</strong>, 20.00 Uhr<br />
Aris Alexander Blettenberg, Klavier<br />
Ludwig van Beethoven | August Bungert<br />
Nikos Skalkottas | Aris Alexander Blettenberg<br />
Giannis Konstantinidis<br />
Karten: € 15,– / € 12,– (ermäßigt)<br />
zzgl. Vorverkaufsgebühr<br />
bei kölnticket und an der<br />
Abendkasse<br />
Änderungen vorbehalten
»Eine zutiefst mensch<br />
»The Book of Water« - der Zusammenhang von Erinnerung und Identität,<br />
hier vom Ende des Lebens her erschlossen.<br />
»Es ist eine zutiefst menschliche Geschichte über einen älteren Mann,<br />
der in seinem Haus, aber auch in seinem Verstand gefangen ist … Er ist<br />
ein sehr intelligenter Mann, und die ganze Zeit über versucht er, Dinge<br />
nicht zu vergessen. Also schreibt er Fakten auf Zettel, heftet Texte<br />
aus Enzyklopädien an die Wände um sich herum … <strong>Das</strong> Buch spielt<br />
in der Schweiz in einem Tal, aber ich habe es vom ursprünglichen<br />
Handlungsort in eine allgemeinere Umgebung verlegt, wo es immerzu<br />
regnet. Es gibt Überschwemmungen, es gibt Erdrutsche … Was mir<br />
gefällt, ist, dass man im Laufe der Geschichte den Eindruck bekommt,<br />
dass nicht nur der Verstand des alten Mannes innerlich zerfällt, sondern<br />
auch die Welt außerhalb seines Hauses zunehmend erodiert.«<br />
Die knappe Zusammenfassung, die der Komponist Michel van der<br />
Aa von Max Frischs Erzählungen »Der Mensch erscheint im Holozän«<br />
(1979) gibt, benennt nicht nur deren zentrale Aspekte, sondern verweist<br />
auch auf Elemente, die ihn dazu bewogen haben, sich in seinem<br />
jüngsten Projekt »The Book of Water«, einem Kammermusiktheater<br />
(Chamber Music theatre) für Schauspieler, Streichquartett und Film,<br />
diesem Sujet zu widmen. Theatraler und filmischer Aspekt des Werks<br />
sind zentral für eine ästhetische Konzeption, die konsequent auf dem<br />
aufbaut, was van der Aa seit gut zwei Jahrzehnten entwickelt hat: Es<br />
geht dem Komponisten um ein unauflösliches Miteinander von akustischen<br />
und visuellen Bestandteilen, dessen Verlauf durch ein permanent<br />
im Wandel befindliches Gegenüber und Miteinander von<br />
Livevortrag und Audio-/Videozuspielungen geprägt ist. Nicht nur in<br />
seinen abendfüllenden Bühnenwerken, sondern auch in Stücken für<br />
das Konzertpodium stellt der Komponist immer wieder Bezüge zu verschiedenen<br />
Formen musikalischen Theaters her.<br />
Bei »The Book of Water« handelt es sich um ein Melodram, also um<br />
ein Werk, das einen Erzähler und den von ihm vorgetragenen Text in<br />
den Vordergrund stellt und diesen Monolog musikalisch beleuchtet.<br />
Bereits 2008 schuf van der Aa mit »The Book of Disquiet« eine vergleichbare<br />
Komposition auf Texte des portugiesischen Schriftstellers<br />
Fernando Pessoa. Mit der Gegenüberstellung von erzählender Darstellung,<br />
Instrumentalensemble und Film knüpft der Komponist an diese<br />
ältere Arbeit an, verzichtet aber auf das dortige Ensemble und greift<br />
stattdessen zum intimeren kammermusikalischen Musizieren und zu<br />
den reduzierteren klangfarblichen Möglichkeiten eines Streichquartetts.<br />
Diese Entscheidung lässt sich als kompositorische Reaktion auf<br />
die formale und sprachliche Reduktion der literarischen Vorlage begreifen,<br />
berührt aber auch die aufführungspraktische Seite des Stücks:<br />
<strong>Das</strong> kompakte Konzept von »The Book of Water« – die geringe Anzahl<br />
der Ausführenden, das flexible technische Setting – ermöglicht es, die<br />
Komposition an unterschiedlichsten Orten – »in Konzerthäusern, auf<br />
Bühnen oder in Industrieräumen« – und vor allem ohne den logistischen<br />
Aufwand einer großen Musiktheaterproduktion zu realisieren.<br />
Mithilfe von Film und Soundtrack schafft van der Aa einen alternativen,<br />
medial vermittelten Aktions- und Erfahrungsraum, den er mit<br />
dem sich auf der Bühne entfaltenden Geschehen konfrontiert. Dies<br />
erlaubt ihm, die Geschichte des alten Mannes aus zwei voneinander<br />
40 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
liche Geschichte...«<br />
abweichenden Perspektiven zu erzählen: Während der Erzähler eine<br />
jüngere Version des Protagonisten Geiser verkörpert – in der Uraufführung<br />
verkörpert durch den britischen Schauspieler Samuel West –,<br />
entwirft der Film eine ältere Version des Protagonisten – in Gestalt von<br />
Samuels Vater Timothy West. <strong>Das</strong>s gerade diese beiden Schauspieler<br />
die Aufspaltung der Hauptfigur übernehmen, ist ein Glückfall, der<br />
den Eindruck verstärkt, hier zwei Aspekte einer einzelnen Person interagieren<br />
zu sehen: »Sie sehen sich sehr ähnlich, und ich mag es, dass<br />
die Bühnenfigur Sam so ist, wie Geiser sich selbst sieht, und die Figur<br />
im Film so ist, wie wir als Außenstehende Geiser sehen. Ich denke,<br />
das ist eine dramaturgisch interessante Art des Erzählens.« Als weitere<br />
Figur kommt, dargestellt von der britischen Sopranistin Mary Bevan,<br />
Geisers Tochter Corinne hinzu, deren Auftritte ausschließlich auf den<br />
Film beschränkt sind, wo sie die Ereignisse durch einen kurzen Sprechakt<br />
und zwei Arien kommentiert. <strong>Das</strong> live musizierende Streichquartett<br />
aus Musikerinnen und Musikern des Ensemble Modern (Jagdish<br />
Mistry, Giorgos Panagiotidis, Megumi Kasakawa, Eva Böcker) verbindet<br />
beide Ebenen. Es begleitet von Anfang an das Geschehen und bezieht<br />
dazu auf unterschiedliche Weise musikalisch Stellung.<br />
All diese Mittel nutzt van der Aa, um einer bereits in früheren Werken<br />
immer wieder artikulierten Fragestellung nachzuspüren: dem Zusammenhang<br />
von Erinnerung und Identität, der hier vom Ende des Lebens<br />
her erschlossen wird. Der Kampf des Protagonisten gegen das ihn<br />
einholende Vergessen und die Strategien des alten Mannes, seinen<br />
Erinnerungen Bedeutung zu verleihen, werden zu Kennzeichen ei-<br />
ner Auflehnung gegen den Verlust der Identität, die, analog zum Verschwinden<br />
der umgebenden Landschaft im beständigen Regen, dem<br />
allmählichen Verfall des Verstands nichts entgegenzusetzen vermag.<br />
Die Herstellung bedeutungstragender Zeichen durch Schreiben, das<br />
Sammeln gedruckter Artefakte und die daraus resultierende Akkumulation<br />
von Informationen, die auch in früheren Werken von van der Aa<br />
immer wieder Gegenstand des audiovisuellen Geschehens ist, dienen<br />
in »The Book of Water« zwar der Selbstvergewisserung des Protagonisten,<br />
erweisen sich aber letzten Endes als vergebliche Anstrengung.<br />
Damit rückt der Komponist – und auch dies ist eine Konstante seiner<br />
künstlerischen Arbeit – erneut ein zutiefst menschliches Anliegen in<br />
den Fokus seiner Musik.<br />
Stefan Drees für das Ensemble Modern <strong>Magazin</strong><br />
Ausgabe Nr. 56, 2022/2<br />
Konzerttermin<br />
Donnerstag, 21.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Samuel West (Geiser young)<br />
Timothy West (Geiser elderly)<br />
Mary Bevan Sopran (Corinne)<br />
Ensemble Modern<br />
Michel van der Aa The Book of Water<br />
Kammermusiktheater für einen Schauspieler, Streichquartett und Film nach der<br />
Erzählung »Der Mensch erscheint im Holozän« von Max Frisch<br />
Kompositionsauftrag von Venice Biennale, Muziekgebouw Amsterdam, Kölner Philharmonie<br />
(KölnMusik), Ensemble Modern, Amsterdam Sinfonietta und November<br />
Music – Deutsche Erstaufführung
Xatar<br />
XATAR feat. heavytones<br />
Live 20<strong>24</strong><br />
Er gehört zu den erfolgreichsten Rap-Artists des Landes, ist Autor,<br />
Schauspieler und Unternehmer. Giwar Hajabi, besser bekannt<br />
unter seinem Künstlernamen XATAR. Seine Biografie wurde mit<br />
dem Titel »Rheingold« verfilmt und findet in ganz Europa Beachtung.<br />
Die Instrumentalband heavytones begeistert mit ihren Funk-,<br />
Soul- und Jazz-Arrangements und ist mit Weltstars wie Adele, Kylie<br />
Minogue und James Brown in Fernsehshows wie »TV Total« und<br />
zahlreichen weiteren Formaten aufgetreten.<br />
Konzerttermin<br />
Dienstag 26.03.20<strong>24</strong>, 21:00<br />
XATAR Rapper<br />
heavytones Band<br />
Live 20<strong>24</strong><br />
Mit ihrem gemeinsamen Programm »Live 20<strong>24</strong>« sprengen XA-<br />
TAR und heavytones Genregrenzen und vermengen Soul-, Funkund<br />
Jazz-Sound mit hartem Rap von der Straße. Wenn explosive<br />
Bläsersätze, treibende Percussions, funky Gitarren und Vintage-<br />
Keyboard auf Gangster-Rap mit schonungslosen Lyrics treffen,<br />
verspricht das nicht weniger als ein neues Level an Hiphop und<br />
energetischem Live-Entertainment. km<br />
42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
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die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
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Gustav Mahlers 6. Sinfonie ist »extrem<br />
(…) und vermittelt eine zerschmetternde<br />
Botschaft. Doch es<br />
ist hier wie bei vielen großen Werken: Es gibt<br />
immer mehrere Wege, sie zu lesen (…) und ich<br />
habe mit der Zeit gemerkt, dass sie auch Hoffnung<br />
in sich trägt.«, so Simon Rattle. Wir verlosen<br />
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des Bayerischen Rundfunks<br />
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Die portugiesische Pianistin Maria<br />
João Pires hat mit dem Swedish<br />
Radio Symphony Orchestra unter<br />
Daniel Harding Beethovens Klavierkonzerte Nr.<br />
3 und Nr. 4 eingespielt. Zwei Werke, die sie im<br />
Verlauf ihrer Karriere zwar häufig im Konzert<br />
gespielt, bislang aber nie aufgenommen hat.<br />
44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Wir verlosen 3 CDs (Onyx Classics/Note 1) an<br />
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Gaëlle Arquez sang und spielte Bizets<br />
tragische Heldin bereits 2017<br />
auf der Seebühne der Bregenzer<br />
Festspiele. In dieser spektakulären Inszenierung<br />
erlitt die titelgebende Figur einen ungewohnt<br />
nassen Tod. Regisseur Holten bezog<br />
auch den Bodensee selbst in einem bislang<br />
nicht gekannten Ausmaß in die Handlung ein.<br />
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Mit seinem Klavierquintett und<br />
-quartett ordnete Schumann die<br />
von Schubert und Beethoven<br />
überlieferten Formpläne neu. Diese Musik gehört<br />
mit ihrer Ausdruckskraft zu den Höhepunkten<br />
im Schaffen des Komponisten. Wir<br />
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Faust, Antoine Tamestit, Jean-Guihen Queyras,<br />
Alexander Melnikov und Anne Katharina<br />
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Für ihr Album »Monteverdi Memories«<br />
erhielt die Capella de la Torre<br />
den OPUS Klassik 2023 für die<br />
»Chorwerkeinspielung des Jahres«. <strong>Das</strong> Album<br />
»Monteverdi – Erinnerungen« kombiniert Monteverdis<br />
Musik mit fiktiven Briefen des Komponisten,<br />
gelesen von Schauspieler Joachim Król.<br />
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um 17 Uhr unter der Leitung von<br />
Kent Nagano kostenlos. Bitte lösen Sie den der<br />
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im Foyer der Kölner Philharmonie ein.<br />
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Di., 30.4.<strong>24</strong> I 20 Uhr I Kölner Philharmonie<br />
MERLIN ENSEMBLE WIEN I Leitung & Solist: Martin Walch<br />
GERMAN BRASS<br />
„Brass around the World - Von Bach zu den Beatles“<br />
Singen mit<br />
Klasse<br />
Nils Holgerssons wunderbare Reise<br />
Der kleine Nils Holgersson ist ein richtiger Quälgeist. Er streitet mit Mutter<br />
und Vater ebenso wie mit allen Tieren auf dem heimischen Bauernhof.<br />
Doch als Nils eines Tages einen Wichtel fängt, wendet sich das<br />
Blatt: Gerade noch lässt er das kleine Männchen zwischen zwei Fingern<br />
baumeln, da hat sich der Wichtel auch schon befreit und einen wütenden<br />
Zauber ausgesprochen …<br />
Die Geschichte vom kleinen Däumling und seiner Reise mit den Wildgänsen<br />
von Selma Lagerlöf dient als Grundlage für das Mitmachprojekt<br />
»Singen mit Klasse!«. Über zwei Monate erarbeiten 300 Zweitklässler<br />
unter der Anleitung von Gesangsdozierenden das von Anno Schreier<br />
komponierte Werk, welches zum Abschluss in zwei Konzerten mit dem<br />
Gürzenich-Orchester Köln aufgeführt wird.<br />
Für interessierte Schulklassen gibt es unter koelnerphilharmonie.de/<br />
education nähere Informationen zur Anmeldung. km<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 28.04.20<strong>24</strong>, 11:00<br />
12 Kölner Grundschulklassen<br />
Gürzenich-Orchester Köln<br />
Andreas Fellner Dirigent<br />
Maike Hiller Choreinstudierung<br />
Johanna Risse Choreinstudierung<br />
Anna Rizzi Choreinstudierung<br />
Clara Siegmund Choreinstudierung<br />
Christoph Bertram Schauspieler<br />
Eva Marianne Kraiss Schauspielerin<br />
Michael Mienert Regie<br />
Cordula Körber Ausstattung<br />
Anno Schreier »Nils Holgerssons wunderbare Reise«<br />
Bearbeitung des gleichnamigen Romans von Selma Lagerlöf für zwei Schauspieler,<br />
Kinderchor und Orchester<br />
Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik)<br />
Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e. V.<br />
So., 12.1.25 I 20 Uhr I Kölner Philharmonie<br />
Tickets und Infos auf: www.hanseatische-konzertdirektion.de<br />
oder allen bekannten Vorverkaufsstellen, über die Philharmonie-Hotline 02 21 - 280 280<br />
oder über www.kölnticket.de und der Hotline 02 21 - 28 01 0,20 Euro/Anruf aus allen dt. Netzen.<br />
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Tel.: 02202/122-7300 | pur@evk-gesund.de<br />
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46 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ariane Matiakh
Wien – Paris<br />
Die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter ihrer neuen<br />
Chefdirigentin Ariane Matiakh<br />
»Eine Karikatur – kinnlos, klein, mit herausquellenden<br />
Augen und zu einem verrückten Dirigieren neigend.«<br />
Mit diesen nicht gerade charmanten Worten hat sich<br />
einmal Alma Schindler über Alexander von Zemlinsky<br />
geäußert. Und trotzdem sollte es schon bald zwischen<br />
ihnen funken, wie die legendäre Wiener Circe<br />
an anderer Stelle gestand: »Wir küssten uns, dass die<br />
Zähne schmerzten«. Eine Verbindung fürs Leben wurde<br />
bekanntlich nicht daraus. Alma Schindler ehelichte<br />
bald Gustav Mahler. Zemlinsky entwickelte sich hingegen<br />
mit seinen 30 Jahren zu einem Schwergewicht in<br />
der Musikszene. Im Jahr 1900 hob Mahler Zemlinskys<br />
Oper »Es war einmal …« unter riesigem Applaus an der<br />
Wiener Hofoper aus der Taufe. Und 1922 brachte Otto<br />
Klemperer in Köln dessen nächsten Opernwurf »Der<br />
Zwerg« erfolgreich zur Uraufführung. Doch der Stern des<br />
Wieners, er sollte mit seiner Emigration in die USA lange<br />
und über seinen Tod hinaus versinken. Und so dauerte es<br />
bis in die 1990er-Jahre hinein, bis der damalige Kölner<br />
GMD James Conlon für eine international überfällige<br />
Zemlinsky-Renaissance sorgte.<br />
Mit seinem wohl bedeutendsten für den Konzertsaal<br />
geschriebenen Meisterwerk gastiert nun die Württembergische<br />
Philharmonie Reutlingen erstmals unter ihrer<br />
neuen Chefdirigentin Ariane Matiakh in der Kölner<br />
Philharmonie. Es ist Zemlinskys »Lyrische Symphonie«,<br />
die mit ihren zwei Gesangsparts für Sopran und Bariton<br />
an Mahlers »Lied von der Erde« erinnert. Doch<br />
Zemlinsky erzählt die fernöstliche Liebesgeschichte<br />
ohne Happy End nicht nur im Stile einer groß angelegten<br />
Musiktheater-Szene. Seine spätromantisch durchpulste,<br />
extrem farbenreiche und zugleich immer auch<br />
von der Moderne geprägte Tonsprache entpuppt sich<br />
als unvergleichlich einzigartig. Kein Wunder, dass die<br />
Prager Uraufführung im Jahr 19<strong>24</strong> zum großen Erfolg für<br />
den Komponisten und Dirigenten Zemlinsky wurde.<br />
Zusammen mit Sopranistin Iulia Maria Dan und Bariton<br />
Kostas Smoriginas taucht das Traditionsorchester aus<br />
dem württembergischen Reutlingen also nun in diese<br />
wunderbar sinnlichen Klangwelten ein. Wobei Zemlinsky<br />
sich mit dieser »Lyrischen Symphonie« vielleicht gar<br />
an seine unerfüllte Liebe zu Alma Schindler erinnerte …<br />
Mit dem zweiten Hauptwerk des Programms bricht das<br />
Orchester hingegen in die Heimat seiner neuen Dirigentin<br />
Ariane Matiakh auf. Geboren wurde sie in Frankreich.<br />
Und hier legte sie nicht nur den Grundstein für ihre phänomenale<br />
Karriere als viel gefragte Opern- und Orchesterdirigentin.<br />
Für ihre Verdienste um das Musikleben in<br />
Frankreich wurde Madame Matiakh 2014 vom Französischen<br />
Kultusministerium der Ehrentitel »Chevalier de<br />
l‘Ordre des Arts et des Lettres« und 2022 der Ehrentitel<br />
»Officier de l‘Ordre des Arts et des Lettres« verliehen.<br />
Nun also geht es in das Paris des 18. Jahrhunderts, wo<br />
Joseph Haydn schon früh umschwärmt wurde. Seine<br />
Sinfonien standen regelmäßig auf den Programmen<br />
der Konzertgesellschaften wie »Concert spirituel« und<br />
»Concerts des Amateurs«. 1784 bekam er schließlich<br />
von dem Finanzier des »Concert de la Loge olympique«<br />
den Auftrag für seine sechs »Pariser Sinfonien« – von<br />
denen jetzt die Nr. 82 erklingt, deren Titel »L´Ours« (Der<br />
Bär) auf den bärentanz-tapsigen Finalsatz zurückgeht.<br />
Mit einer absoluten Rarität wird dagegen das Gastspiel<br />
eröffnet. Es ist eine Ouvertüre in C-Dur, die aus der Feder<br />
der italienischstämmigen Komponistin Marianna<br />
von Martínes stammt und die in Wien zu Haydns ersten<br />
Klavierschülerinnen gehörte. Der gerade einmal 18-,<br />
19-jährige Klavierlehrer muss seine Sache recht ordentlich<br />
gemacht haben. Als Honorar bekam er nämlich jeden<br />
Tag ein kostenloses Mittagessen serviert.<br />
Guido Fischer<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, 03.03.20<strong>24</strong>, 16:00<br />
Iulia Maria Dan Sopran<br />
Kostas Smoriginas Bariton<br />
Die Württembergische Philharmonie Reutlingen<br />
Ariane Matiakh Dirigentin<br />
Marianna von Martínes Ouvertüre in C-Dur<br />
Joseph Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:82 (»L’Ours«, »Der Bär«)<br />
Alexander von Zemlinsky Lyrische Symphonie in 7 Gesängen nach<br />
Rabindranath Tagore op. 18 für Sopran, Bariton und großes Orchester<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
47
Eine Herausforderung,<br />
vielleicht auch eine Provokation.<br />
Jason Moran<br />
»Ellington at 125«<br />
Auch eine Möglichkeit, wie man sich dem Jazz nähern kann: Als der<br />
dreizehnjährige Jason Moran mit seinen Eltern vor dem stummgeschalteten<br />
Fernseher die Ausmaße eines Flugzeugabsturzes sieht, läuft<br />
im Hintergrund auf dem heimischen Plattenspieler »Solitude«, eines<br />
der bekannteste Stücke des Komponisten und Big-Band-Leiters Duke<br />
Ellington. »Mit einem Male war es um mich geschehen, ich ließ meine<br />
klassischen Klavierstunden sausen. Da trauerten meine Eltern um die<br />
Opfer des Unglücks, und der Duke lieferte den Soundtrack dazu – lässt<br />
sich Verlust und Gram besser ausdrücken als in Solitude?«<br />
Die Faszination des Ellington-Werks scheint für den Pianisten auch<br />
Jahrzehnte danach ungebrochen. Zum 125. Geburtstag Ellingtons in<br />
diesem Jahr beschäftigt sich Moran beinahe ausschließlich mit einem<br />
der größten Jazzmusiker überhaupt. Es mag die stilistische Bandbreite<br />
und die prinzipielle Offenheit für alles Neue sein, die Moran mit Ellington<br />
verbindet. Man erinnert sich: Ellington komponierte nicht nur eingängige<br />
Musik für sein Orchester, sondern arbeitete auch mit Avantgardisten<br />
wie John Coltrane und Charles Mingus zusammen und experimentierte<br />
immer wieder mit neuartigen Klangfarben.<br />
48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
© Marco Borggreve<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 13.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Jason Moran piano<br />
MĂCELARU &<br />
JUSSEN<br />
FR 15. März 20<strong>24</strong><br />
Kölner Philharmonie<br />
20.00 Uhr<br />
Antonín Dvořák<br />
Béla Bartók<br />
Johannes Brahms<br />
Der Pianist Jason Moran ist eine Herausforderung, ja vielleicht auch eine<br />
Provokation. Zumindest für all diejenigen, die der Ansicht sind, dass das<br />
Goldene Zeitalter des Modernen Jazz lange vorbei sei und nach Art<br />
Tatum, Thelonious Monk und Bud Powell ohnehin nichts Neues mehr<br />
gespielt werden könne. Dem stellt der heute 49-Jährige eine absolut in<br />
der Gegenwart verankerte Musik gegenüber – eine Musik, die unwiderruflich<br />
voranschreitet. Jason Morans kräftiger Anschlag kennt keine weichen<br />
Kanten und keine »gute alte Zeit«. Sein vor rund 20 Jahren im New<br />
Yorker Village Vanguard Club mitgeschnittenes Livealbum »The Bandwagon«<br />
etwa dokumentiert evident, warum bereits damals Moran als<br />
einer der innovativsten Pianisten des zeitgenössischen Jazz gehandelt<br />
wurde: Er hat frische Ideen, Überzeugungen und den Mut, beides konsequent<br />
auf die Bühne zu bringen. Schon immer hat sich der aus Houston,<br />
Texas stammende Moran als Kind seiner Zeit verstanden. Ob Bartók<br />
oder Björk, HipHop oder Strawinsky – für den vielseitig interessierten<br />
Künstler besitzt jedes Ausgangsmaterial eine gleich hohe Legitimation.<br />
Weil er sich zudem auch für andere künstlerische Disziplinen interessiert,<br />
hat Moran außerdem eine hohe Affinität zu Montage-Techniken.<br />
© WDR/Thomas Brill<br />
Lucas und Arthur Jussen Klavier<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Leitung<br />
<strong>24</strong>0109_E_WSO_Macelaru_und_Jussen_1503<strong>24</strong>_AZ_PhilMag_95x130mm.indd 1 09.01.<strong>24</strong> 10:2<br />
»Ellington at 125«, jenes Solo-Programm, das nun seine deutsche Premiere<br />
in Köln erfährt, wird somit auch zu einer klanglichen Collage geraten.<br />
<strong>Das</strong> Publikum nimmt an einer Reise teil, die weit zurückreicht in<br />
das Amerika der strikten Rassentrennung, unter der nicht zuletzt auch<br />
die Jazzmusiker zu leiden hatten. »Ich bin ein moderner Pianist. Ich bin<br />
kein Pionier, bin nicht cutting edge, keine Avantgarde. Ich bin modernistisch.<br />
Ich lade alte Dinge mit neuen Ideen auf«, erklärt Moran. Besonders<br />
deutlich wird dies bei seiner Bearbeitung zu Ellingtons »Isfahan«,<br />
das Moran bereits mit dem Saxofonisten Archie Shepp aufgeführt hat.<br />
Auch die anderen Teile des historischen Diskurses mit Ellington klingen<br />
alles andere als aufgesetzt, vielmehr subtil und zugleich von erhabener<br />
Nachdrücklichkeit. »Ich kenne den Duke ja nur von seinen Platten«,<br />
erzählt Moran, »insbesondere machte er mir die Bedeutung der linken<br />
Hand bewusst. <strong>Das</strong> ist, glaube ich, vielen heutigen Pianisten gar nicht<br />
klar, wie wichtig dies ist. Zudem verfügte er über verschiedene harmonische<br />
Konzepte und legte sein Spiel von vorneherein über größere<br />
Intervalle an. Ach, was soll ich versuchen, dies mit Worten zu erklären,<br />
es ist einfach Ellingtons spezieller Spirit, der mich fasziniert.«<br />
Tom Fuchs<br />
BRAHMS:<br />
EIN DEUTSCHES<br />
REQUIEM<br />
FR 1. / SA 2. März 20<strong>24</strong><br />
Kölner Philharmonie<br />
20.00 Uhr<br />
Arnold Schönberg<br />
Johannes Brahms<br />
Christiane Karg Sopran<br />
Andrè Schuen Bariton<br />
NDR Vokalensemble<br />
WDR Rundfunkchor<br />
WDR Sinfonieorchester<br />
Cristian Măcelaru Leitung
Die Gefährten<br />
Alexander Melnikov, Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras verbindet<br />
die Leidenschaft für Kammermusik<br />
Alexander Melnikov<br />
Isabelle Faust<br />
Kammermusik ist so etwas wie die Königsklasse der Musik: Sie verlangt<br />
höchste Perfektion der eigenen Fähigkeiten, bei gleichzeitig größer Zurückhaltung<br />
des eigenen Künstleregos. Es geht um das aufmerksame<br />
Zuhören, um das sensible Aufeinander-Reagieren, um blindes Vertrauen<br />
und das gemeinsame musikalische Verständnis. Nicht allen Musikern<br />
ist das in die Wiege gelegt, während andere in der intimsten Form<br />
des gemeinschaftlichen Musikmachens ihre wahre Berufung sehen.<br />
Zu ihnen gehört Alexander Melnikov, der, obwohl er auch solistisch für<br />
Furore sorgt, zu den interessantesten und passioniertesten Kammermusikern<br />
auf den Konzertpodien gehört. »Melnikovs feine, hochmusikalische<br />
Phrasierung, sein brillanter Anschlag und sein Wunsch, mit den<br />
Musikerinnen und Musikern so eng wie möglich in einen Austausch zu<br />
treten, machten das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis«, jubelte<br />
ein Kritiker erst kürzlich über einen der Kammermusikabende des<br />
Pianisten, bei dem das Publikum Zeuge eines intensiven, beglückenden<br />
musikalischen Dialogs wurde.<br />
50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Sonntag, 07.04.20<strong>24</strong>, 11:00<br />
Isabelle Faust Violine<br />
Jean-Guihen Queyras Violoncello<br />
Alexander Melnikov Klavier<br />
Robert Schumann Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 80<br />
Elliott Carter Epigrams für Klavier, Violine und Violoncello<br />
Johannes Brahms Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 – zweite Fassung<br />
Besonders gerne steht Alexander Melnikov, der in Moskau bei dem berühmten<br />
russischen Klavierlehrer Lev Naumov studierte, mit engen Vertrauten<br />
und langjährigen Weggefährten auf der Bühne. Zum Beispiel<br />
mit der Geigerin Isabelle Faust, die ähnlich wie der Pianist ein besonders<br />
großes Herz für die Kammermusik hat. Bevor sie als Solistin die<br />
internationalen Bühnen eroberte, spielte sie sogar mehrere Jahre die<br />
zweite Geige in einem Streichquartett. Für sie bis heute eine glückliche<br />
Fügung, denn »so hab ich das Kammermusikspiel gelernt. Ich habe die<br />
Polyphonie aus den Mittelstimmen heraus verstanden«, hat sie im Interview<br />
einmal betont. Die gemeinsame Einspielung sämtlicher Violinsonaten<br />
von Beethoven wurde als neue Referenzaufnahme gelobt, im<br />
Fachmagazin Fono Forum war etwa zu lesen: »Was Isabelle Faust allein<br />
mit der Bogenhand wie schwerelos an Farben, Dynamik und Attacke<br />
hervorbringt, grenzt an ein Wunder. Dies ist eine hellwache, konsequent<br />
neu durchdachte Beethoven-Interpretation, die in ihrer Art Maßstäbe<br />
setzt.« Ähnlich euphorisch fiel das Urteil über die Einspielungen der<br />
Brahms-Sonaten für Violine und Klavier und die Aufnahme mit Sonaten<br />
für Klavier und Violine von Mozart aus.<br />
Für ein Schumann-Projekt verbündeten sich Alexander Melnikov und<br />
Isabelle Faust davor schon mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras,<br />
dem Dirigenten Pablo Heras-Casado und dem Freiburger Barockorchester,<br />
um dessen Konzerte und Klaviertrios aufzunehmen. Ähnlich<br />
wie Isabelle Faust hat auch der französische Cellist Quartett-Erfahrung<br />
und war Gründungsmitglied des Arcanto Quartetts. Über die Jahre<br />
sind die drei zu einer verschworenen, festen Trio-Gemeinschaft geworden,<br />
Brüder und Schwestern im kammermusikalischen Geiste sozusagen.<br />
Neben der Leidenschaft fürs intime Kammermusikspiel eint<br />
die drei Künstler aber noch etwas anderes: ihre Neugierde für spannende<br />
Programme und neues sowie ungewöhnliches Repertoire. Und<br />
die demonstrieren sie auch beim Konzert in der Kölner Philharmonie.<br />
Denn neben dem 1. Klaviertrio von Johannes Brahms, einem Klassiker<br />
des Repertoires, spielt das Trio die geistreichen »Epigrams« von Elliott<br />
Carter, dem Nestor der amerikanischen Moderne, und Beethovens<br />
2. Sinfonie – in einer Bearbeitung für Violine, Cello und Klavier.<br />
Bjørn Woll<br />
2023 | 20<strong>24</strong><br />
FORUM ALTE MUSIK KÖLN<br />
25 JAHRE SONNTAGSKONZERTE 17H<br />
m+k e.V.<br />
25.02.<strong>24</strong> 17H TRINITATISKIRCHE<br />
rheinische kantorei<br />
das kleine konzert<br />
LEITUNG: hermann max<br />
„leichtgesinnte flattergeister“<br />
bach-kantaten aus dem jahr 17<strong>24</strong><br />
28.04.<strong>24</strong> 17H WDR-FUNKHAUS<br />
laila salome fischer MEZZOSOPRAN<br />
concerto köln<br />
LEITUNG: max volbers BLOCKFLÖTE<br />
„ungleiche rivalen“<br />
johann sebastian bach und<br />
johann adolph scheibe<br />
02.06.<strong>24</strong> 17H BASILIKA ST. URSULA<br />
new york polyphony<br />
„zeit und ewigkeit“<br />
geistliche a-cappella-werke aus<br />
mittelalter, renaissance und barock<br />
Einheitspreis je Konzert 20 EUR (ermäßigt 15 EUR)<br />
m.spering@musik-und-konzept.de<br />
Info und Tickets: 0221 552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de
Scheinbar Bekanntes im<br />
mitunter unerhörten Tongewand.<br />
Kent Nagano<br />
52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Herzstück<br />
Mit Wagners »Die Walküre« setzt Kent Nagano<br />
die Wagner-Lesarten fort<br />
Lange und intensiv haben Stardirigent Kent Nagano<br />
und das Originalklang-Ensemble Concerto Köln<br />
ihr Projekt vorbereitet, alle vier Teile von Richard<br />
Wagners Monumentalwerk »Der Ring des Nibelungen«<br />
als historisch-informiertes Gesamtkunstwerk<br />
zu erarbeiten. Zunächst näherte man sich in der Kölner<br />
Philharmonie der Klangwelt des Komponisten<br />
gleichsam durch Vorstudien (mit dem feingesponnenen<br />
Siegfried-Idyll, den tristanesken Wesendonck-<br />
Liedern und dem farbenreichen Tannhäuser-Ballett).<br />
Dann folgte, eingebettet in erkenntnisreichen musik-<br />
und kulturwissenschaftlichen Dialog, mit einer<br />
vielbeachteten konzertanten Aufführung von »<strong>Das</strong><br />
Rheingold« der Auftakt zum Ring. Selten war Wagner<br />
so klar leuchtend und lustvoll klangredend zu<br />
hören. Als sich jüngst mit den Dresdner Musikfestspielen<br />
ein weiterer Partner für das große Vorhaben<br />
fand, ging es mit frischem Wind neu an den Start. So<br />
war im vergangenen August »<strong>Das</strong> Rheingold« noch<br />
einmal zu erleben und der Kölner Stadtanzeiger berichtete<br />
begeistert: »Großartig unter Naganos konzissouveränen<br />
Impulsen entfaltete sich das Riesenorchester<br />
– nicht als wabernde Suppe, sondern mit<br />
einer gelegentlich schon an die Grenze zum Spaltklang<br />
führenden Deutlichkeit und kammermusikalischen<br />
Transparenz.«<br />
Nun ist endlich die lang ersehnte Fortsetzung von<br />
Wagners eindrucksvollem Weltenmythos zu erleben.<br />
Nachdem im »Rheingold« der Nibelung Alberich die<br />
Liebe verflucht, den Rheintöchtern ihr Gold entwendet<br />
und daraus einen alles beherrschenden Ring geschmiedet<br />
hat; nachdem ihm der Götterchef Wotan<br />
Schatz und Ring geraubt und damit schuldhaft den<br />
Bau der Burg Walhall bezahlt hat; nachdem der Nibelung<br />
daraufhin seinen Ring verflucht (»Tod dem, der<br />
ihn trägt!«) und diesen samt Hort gezwungenermaßen<br />
dem Riesen Fafner überlassen hat, geht es nun<br />
um Wotans vergeblichen Befreiungsschlag. Er selbst<br />
darf seinen Vertrag mit Fafner nicht brechen. Um den<br />
Ring zurückzugewinnen, braucht er einen freien, von<br />
ihm unabhängigen Helden. Dafür hat er in fremder<br />
Gestalt mit einer menschlichen Mutter das Zwillingspaar<br />
Siegmund und Sieglinde gezeugt. Sieg-<br />
mund, so der Plan (von dem dieser nichts weiß), soll<br />
Wotans Macht mithilfe eines ihm von diesem zugedachten<br />
Schwertes retten. Um sich gegen einen Angriff<br />
seines Widersachers Alberich zu wappnen, lässt<br />
der Gott außerdem von den kriegerischen Walküren<br />
ein Heer aus gefallenen Soldaten zusammenstellen.<br />
Seine Lieblingswalküre und -tochter ist Brünnhilde.<br />
Auf sie bezieht sich der Titel der Oper: »Die Walküre.«<br />
Eine eindrucksvolle Gewittermusik eröffnet das<br />
Werk. Siegmund ist auf der Flucht vor feindlichen<br />
Verfolgern und sucht Schutz im Haus des finsteren<br />
Hunding. In dessen Frau erkennt er seine eigene<br />
Schwester Sieglinde. Beide fühlen sich leidenschaftlich<br />
zueinander hingezogen und zeugen im Inzest<br />
ein Kind. <strong>Das</strong> erregt den Zorn von Fricka, der Hüterin<br />
der Ehe. Sie durchschaut Siegmund als unfreien<br />
Handlanger ihres Gatten und fordert von Wotan<br />
dessen Tod im Kampf mit Hunding. Wotan muss sich<br />
ihrem Willen beugen und trägt seiner Tochter Brünnhilde<br />
auf, Siegmund sterben zu lassen. Die Walküre<br />
stellt sich dennoch auf Siegmunds Seite. Doch dessen<br />
Schwert zerschellt an Wotans Speer. Siegmund<br />
stirbt von Hundings Hand, Sieglinde wird gerettet<br />
(deren noch ungeborenem Kind gibt Brünnhilde den<br />
Namen Siegfried). Als Strafe für ihren Ungehorsam<br />
will Wotan Brünnhilde dem ersten Mann preisgeben,<br />
der sie erweckt. Er versetzt sie in Schlaf, schützt sie<br />
aber durch einen Feuerkreis, den nur zu durschreiten<br />
vermag, wer seinen vertragswahrenden Speer nicht<br />
fürchtet. <strong>Das</strong> wird dann im dritten Teil der Geschichte<br />
Siegfried sein (der den Ring gewinnt, Wotans Macht<br />
bricht, Brünnhilde liebt, diese verrät und von ihr<br />
verraten wird).<br />
Die »Walküre« enthält eine ganze Reihe musikalischer<br />
Höhepunkte wie Siegmunds inniges Arioso<br />
»Winterstürme wichen dem Wonnemond«, Brünnhildes<br />
eindringliche Todesverkündigung, den martialischen<br />
Ritt der Walküren, Wotans ergreifenden<br />
Abschied und den stimmungsvollen Feuerzauber.<br />
Eingebettet in den Sog der ganzen Erzählung sind<br />
sie freilich weit mehr als bloße Wunschkonzertnummern.<br />
Zudem wird die Auseinandersetzung aller
Christiane Libor<br />
Beteiligten mit einem möglichst originalen Klangbild (Instrumentarium,<br />
Spielweise, Stimmung, Diktion) selbst scheinbar Bekanntes in<br />
ein mitunter unerhörtes Tongewand kleiden.<br />
Unter den Sängerinnen und Sängern findet sich einmal mehr das<br />
Who's who im Wagnerfach: Der Bassbariton Derek Welton (er war<br />
bereits als Wotan im ersten »Rheingold« dieses Projekts zu erleben)<br />
verkörpert nun den mächtigen Wotan der Walküre. Für die beherzte<br />
Titelrolle konnte die Sopranistin Christiane Libor gewonnen werden,<br />
die zu den gefeierten und erfahrensten Brünnhilden weltweit zählt.<br />
Ric Furman, Rising Star unter den Heldentenören, wurde gerade erst<br />
am Theater Basel als Siegmund bejubelt und wird diese Partie nun<br />
auch in Köln gestalten. Als dessen Zwillingsschwester Sieglinde, die<br />
vielleicht innigst liebende Figur im ganzen Ring, gilt Sarah Wegener<br />
mit ihrem strahlend warmen Sopran geradezu als Idealbesetzung.<br />
Oliver Binder<br />
Konzerttermin<br />
Sonntag, <strong>24</strong>.03.20<strong>24</strong>, 17:00<br />
Derek Welton Bassbariton (Wotan)<br />
Ric Furman Tenor (Siegmund)<br />
Sarah Wegener Sopran (Sieglinde)<br />
Christiane Libor Sopran (Brünnhilde)<br />
Patrick Zielke Bass (Hunding)<br />
Claude Eichenberger Mezzosopran (Fricka)<br />
Natalie Karl Sopran (Helmwige)<br />
Chelsea Zurflüh Sopran (Gerhilde)<br />
Karola Sophia Schmid Sopran (Ortlinde)<br />
Ulrike Malotta Alt (Waltraute)<br />
Marie Luise Dreßen Mezzosopran (Roßweiße)<br />
Eva Vogel Mezzosopran (Grimgerde)<br />
Jasmin Etminan Alt (Schwertleite)<br />
Dresdner Festspielorchester<br />
Concerto Köln<br />
Kent Nagano Dirigent<br />
Richard Wagner Die Walküre WWV 86B Oper in drei Aufzügen.<br />
Erster Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« WWV 86<br />
RINGE DUO<br />
Gold mit Farbedelsteinen<br />
Von GEORG SPRENG<br />
®<br />
Di - Fr<br />
Sa<br />
10.00 - 18.00 Uhr<br />
10.00 - 16.00 Uhr
ensemble unterwegs<br />
Wiebke Lehmkuhl<br />
Mit singenden<br />
Wanderschuhen<br />
Familienworkshop A und B<br />
mit anschließendem Konzert<br />
Also sprach<br />
Zarathustra<br />
Wiebke Lehmkuhl, Bundesjugendorchester<br />
und Elias Grandy<br />
Ein Rhythmus geht in die Beine, eine Melodie wandert auf und<br />
ab, Töne huschen, flitzen, eilen und ein »Walking Bass« schreitet<br />
beschwingt voran. Musik bleibt einfach nicht stehen, ist Bewegung<br />
und nimmt die Zuhörenden – egal welchen Alters – mit<br />
auf eine Reise. <strong>Das</strong> ensemble unterwegs wird für das Publikum<br />
die Wanderschuhe schnüren, eine Horde »Baby Elephants« durch<br />
die Philharmonie ziehen lassen, mit Müllerslust Richtung Bayern<br />
spazieren und zwischendurch zur Erholung entspannte Pausen<br />
einlegen.<br />
Vor dem Konzert kann man an verschiedenen Workshop-Stationen<br />
musikalisch durch das Foyer wandern. km<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 02.03.20<strong>24</strong>, 10:00<br />
A 10:00 bis 11:00 Uhr: Workshop an verschiedenen Stationen im Foyer<br />
A 11:00 bis 12:00 Uhr: Konzert<br />
B 11:00 bis 12:00 Uhr: Workshop an verschiedenen Stationen im Foyer<br />
B 12:00 bis 13:00 Uhr: Konzert<br />
ensemble unterwegs<br />
Barbara Schachtner Sopran<br />
Johanna Risse Violine<br />
Friederike Imhorst Viola<br />
Anna Betzl-Reitmeier Violoncello<br />
Edvard Grieg Arietta op. 12,1 für Klavier aus: Lyriske småstykker<br />
(Lyrische Stücke) op. 12<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy Abschied vom Walde op. 59,3 für vier<br />
Singstimmen aus: Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59 für vier Singstimmen<br />
Franz Schubert <strong>Das</strong> Wandern für Singstimme und Klavier aus:<br />
Die schöne Müllerin op. 25 D 795 für Singstimme und Klavier<br />
Federico Aluffi Entchentango<br />
Volksmusik »Kein schöner Land«<br />
»Aufs Tanzn bin i ganga«<br />
»I leg alls in dei Hand«<br />
Gefördert durch JaBe-Stiftung für Kinder und Jugendliche<br />
Die Komponisten der Spätromantik mochten es monumental, sowohl<br />
was die Länge ihrer Werke anging als auch die Orchesterbesetzung.<br />
<strong>Das</strong> gilt für Wagners Mammutoper »Tristan und Isolde«<br />
ebenso wie für Strauss’ prächtige Tondichtung »Also sprach Zarathustra«.<br />
Deren Beginn mit den majestätischen Paukenschlägen, strahlenden<br />
Trompeten und einem grandiosen Orchestertutti gehört<br />
zu den bekanntesten Werken der klassischen Musik überhaupt<br />
und diente schon Stanley Kubrick als Soundtrack für seinen<br />
Monumental-Streifen »2001: Odyssee im Weltraum«. Und auch<br />
Wagners Vorspiel zu »Tristan und Isolde« wurde wegen seiner so<br />
eigentümlichen und intensiven Emotionalität nicht selten als cineastische<br />
Klangkulisse verwendet, zum Beispiel in der bildgewaltigen<br />
Eröffnungssequenz von Lars von Triers »Melancholia«<br />
mit Kirsten Dunst. Eingerahmt von diesen beiden Titanen sind<br />
sieben Lieder von Mahlers Frau Alma, arrangiert für großes Orchester<br />
von Colin und David Matthews – auch die »kleine« Form<br />
bekommt hier also ein »großes« Gewand. km<br />
Konzerttermin<br />
Freitag, 05.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Wiebke Lehmkuhl Alt<br />
Bundesjugendorchester<br />
Elias Grandy Dirigent<br />
Richard Wagner Vorspiel aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />
Handlung in drei Akten. Libretto vom Komponisten<br />
Isoldes Liebestod aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />
Alma Mahler / Colin Matthews / David Matthews<br />
Sieben Lieder für mittlere Stimme und Orchester<br />
Richard Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 TrV 176<br />
Tondichtung für großes Orchester<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
55
Hamilton<br />
Konzerttermin<br />
Samstag, 20.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />
Hamilton de Holanda Trio<br />
Hamilton de Holanda mandolin<br />
Salomão Soares piano<br />
Big Rabello drums<br />
»Jobim«<br />
56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
de Holanda<br />
Die Bossa Nova à la Jobim intensiv erlebbar in der<br />
Bearbeitung durch Hamilton de Holanda<br />
Hamilton de Holanda ist, was das Bandolim<br />
und seine Modernisierung angeht, der Jacob<br />
Pick Bittencourt der Moderne; jener musikalische<br />
Vorfahre trug, weil er automatisch damit<br />
identifiziert wurde, sein Instrument später<br />
sogar in seinem Künstlernamen. In Brasilien<br />
heißt das hiesige Instrument des Jahres 2023,<br />
die Mandoline, »Bandolim«. <strong>Das</strong> hat der in Rio<br />
de Janeiro lebende Spieler und Komponist<br />
Jacob do Bandolim damals vorangebracht<br />
wie kein Zweiter. Mit dem luzide klingenden<br />
Instrument ist der »Choro«, diese urbrasilianische<br />
Populärmusik, eine Art Jazzvorläufer,<br />
stark verbunden und wurde durch Jacob do<br />
Bandolim um neue Instrumente wie Akkordeon<br />
und Vibrafon erweitert.<br />
Der ebenfalls aus Rio stammende Hamilton<br />
de Holanda greift das Erbe seines großen Vorbildes<br />
auf und führt es auf seine Weise fort.<br />
Für den sympathischen, groß gewachsenen<br />
Lockenkopf mit stets markanter, farbenfroher<br />
Brille ging es ganz früh, da war er knapp<br />
ein Jahr alt, von Rio, der historischen Heimstatt<br />
von Samba und Choro, in die kulturell<br />
weitschweifige Retortenhauptstadt Brasilia.<br />
Als Jugendlicher spielte er in einer Rockband<br />
und war zudem ein früher Bossa-Nova-<br />
Aficionado. Bereits hier deutet sich an: <strong>Das</strong><br />
musikalische Leben des Bandolimisten halbwegs<br />
einzufangen, ist zweifellos ein gewagtes<br />
Unterfangen. Der spiel- und vor allem improvisationsfreudige<br />
»Jimi Hendrix der Mandoline«,<br />
wie er mitunter nicht ganz unangemessen<br />
genannt wird, hat ein denkbar großes Output:<br />
Um die 45 durchweg gelungene, geschmackssichere<br />
Alben hat er in nur 25 Jahren eingespielt.<br />
»Mein erstes Bandolim war ein<br />
Weihnachtsgeschenk meines Großvaters«, so<br />
der heute 48-Jährige, »da war ich fünf. In der<br />
Musikschule in Brasilia gab es keine Mandolinenlehrer.<br />
Da das Bandolim die gleiche Stim-<br />
mung hat wie die Geige, lernte ich halt die.<br />
Unter der Woche Geigenunterricht und am<br />
Wochenende ging’s zum Choro, um mit den<br />
Leuten zu spielen, neue Musiker und Musiken<br />
kennenzulernen. Mein musikalisches Leben<br />
war also von jeher mit der akademischen<br />
Lehre wie mit der Populärmusik verbunden.«<br />
Doch Hamilton de Holanda wollte das damals<br />
noch achtsaitige Bandolim herausholen aus<br />
seiner üblichen Rolle innerhalb der Choro-<br />
Ensembles, dort zuständig vor allem für das<br />
Spielen der Themen und der Improvisationen<br />
innerhalb eines Stücks. Er wollte es auch solo<br />
und in ganz anderen Kontexten als Protagonist<br />
agieren lassen. »Ich hatte das Bedürfnis,<br />
mit Polyphonie zu arbeiten, die drei Elemente<br />
der Musik gleichzeitig zu spielen: Melodie,<br />
Harmonie und die Rhythmen. Zehn Saiten<br />
sollten es fortan schon sein.« Kaum ein musikalisches<br />
Territorium, das der Bandolimist<br />
seitdem über alle E- und U-Musikgrenzen<br />
hinweg mittlerweile nicht betreten hätte. <strong>Das</strong><br />
kreative, wagemutige Spiel von Hamilton<br />
de Holanda atmet den aus Jazz und Avantgarde<br />
schöpfenden Improvisationsgeist,<br />
gespeist aus der Liebe zu den heimischen<br />
vitalen Volksmusiktraditionen, versehen mit<br />
einer nicht unangenehmen Dosis an Strenge<br />
und technischer Virtuosität eines klassischen<br />
Musikers. Seinem Landsmann Antônio<br />
Carlos Jobim, Komponist zahlreicher Bossa-<br />
Nova-Klassiker, hat Hamilton de Holanda<br />
sein neues Programm gewidmet. Für ihn ist<br />
Jobim eine Konstante, eine Dauerinspiration<br />
im eigenen Tun. Als Universalisten mit Liebe<br />
zur eigenen kulturellen »Materia prima« sind<br />
die zwei durchaus Seelenverwandte. Jobim<br />
stammt auch aus dem an Stilen und Rhythmen<br />
reichen Rio de Janeiro. Selten lässt sich<br />
die Bossa Nova à la Jobim wohl intensiver erleben<br />
als in der Bearbeitung durch Hamilton<br />
de Holanda. Tom Fuchs
Kirill Gerstein und John Storgårds präsentieren<br />
Busonis monumentales Klavierkonzert<br />
Groß den<br />
Kirill Gerstein<br />
»Die ungeheure Vibration, mit der die zweihundert Instrumente die<br />
Luft erfüllten, erschütterte jeden Nerv«, es entwickelt sich »ein Getöse,<br />
wie von einer einstürzenden Mauer«. In seinem Roman »Der<br />
Tunnel« schildert Bernhard Kellermann 1913 ein Konzert von gigantischem<br />
Ausmaß. Die Schwelle zum 20. Jahrhundert ist eine Zeit,<br />
in der Monumentalität großgeschrieben ist. Beispiele sind Gustav<br />
Mahlers »Sinfonie der Tausend«, seine Achte, und das Klavierkonzert<br />
von Ferruccio Busoni – mit Männerchor: fünf Sätze und rund<br />
eineinviertel Stunden lang. Allein der dritte Satz dauert so lange<br />
wie eine frühe Mozart- oder Haydn-Sinfonie. <strong>Das</strong> Orchester: üppig<br />
besetzt. Der Charakter: viel Pathos, und, als reiche das nicht aus, im<br />
Finale mit einem unsichtbaren Männerchor als Steigerung.<br />
Selten ist dieses Werk im Konzertsaal zu erleben. Daher möchte<br />
man den vertrackten Solopart auch nicht irgendjemandem anvertrauen,<br />
sondern einem Pianisten, der sich im Notendickicht<br />
solch anspruchsvoller Werke zu Hause fühlt. Kirill Gerstein ist so<br />
jemand. Er hat das Werk bereits vor einigen Jahren mit dem Boston<br />
Symphony Orchestra aufgenommen und gezeigt, wie – so eine<br />
2019 erschienene Kritik – »einerseits hochemotional und packend,<br />
andererseits kompositionstechnisch absolut brillant und durchgefeilt«<br />
diese Musik klingen kann. »Ich fühle mich zu Busoni hingezogen,<br />
seit ich 10 oder 11 war«, gestand der Pianist im selben<br />
Jahr in einem Interview: »Ich bekam von meinem Klavierlehrer in<br />
der Sowjetunion ein wunderbares Buch geschenkt, zu einer Zeit,<br />
als es kaum Literatur über ihn gab. Ich erinnere mich, dass ich von<br />
dieser Persönlichkeit völlig erfasst wurde, und ich glaube, dieses<br />
Gefühl ist mir seitdem erhalten geblieben.« Schon immer habe er<br />
dieses Kolossal-Konzert lernen wollen, auch wenn »mir klar war,<br />
dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass ich das Stück überhaupt<br />
eines Tages würde spielen können.« Gerstein sieht in diesem<br />
Werk »eine Sinfonie mit obligatem Klavier« – in Fortführung<br />
einer Tradition, die Johannes Brahms bereits in seinem zweiten<br />
Klavierkonzert vorangetrieben hatte. »Man braucht vor allem einen<br />
sinfonischen Dirigenten, denn es ist kein Konzert, das vom Klavier<br />
gesteuert wird«<br />
Diesen Dirigenten findet Gerstein in John Storgårds, der das SWR<br />
Symphonieorchester leiten wird. Der gebürtige Finne hat bereits<br />
hinreichend Erfahrung mit groß besetzten orchestralen Werken.<br />
58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Konzerttermin<br />
Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong>, 18:00<br />
Kirill Gerstein Klavier<br />
Chorwerk Ruhr<br />
Zürcher Sing-Akademie<br />
SWR Symphonieorchester<br />
John Storgårds Dirigent<br />
Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 in einem Satz<br />
Ferruccio Busoni Konzert für Klavier und Orchester op. XXXIX BV <strong>24</strong>7<br />
mit Männerchor im Finalsatz<br />
p u r e p a s s i o n<br />
p u r e p a s s i o n<br />
ken<br />
Mit dem BBC Philharonic etwa hat er bereits etliches von Schostakowitsch,<br />
außerdem Sinfoniker wie Carl Nielsen oder George<br />
Antheil erschlossen. Storgårds ist ein Mann mit Näschen für Werke,<br />
die nicht in der ersten Reihe stehen, aber auf jeden Fall eine<br />
intensivere Betrachtung wert sind. »Ich habe meine eigene ‚Liste‘<br />
wichtiger Komponisten, die meiner Meinung nach echte Aufmerksamkeit<br />
verdienen, von denen jeder eine starke und individuelle<br />
Stimme hat, sei es historisch oder heute.« Dazu zählt Storgårds<br />
nicht nur Komponisten wie die Finnen Einojuhani Rautavaara und<br />
Kalevi Aho oder den Schweden Anders Hillborg, die längst kein<br />
Geheimtipp mehr sind, sondern auch Namen wie Erkki Melartin,<br />
der bis heute im Schatten von Sibelius steht, oder Ernst Mielck. Insofern<br />
haben sich mit Gerstein und Storgårds zwei Musiker gefunden,<br />
die den Mut zur Entdeckung in sich tragen, die beim Publikum<br />
Neugierde wecken möchten und ausreichend Überzeugungskraft<br />
besitzen für Werke wie Busonis Klavierkonzert, das etwas mehr<br />
als hundert Jahre nach seiner Entstehung immer noch ein unterschätzter<br />
Koloss ist – und zugleich ein Kind seiner Zeit, als man der<br />
musikalischen Monumentalität gefrönt hat.<br />
Christoph Vratz<br />
ERGREIFENDER KANN KLASSIK KAUM SEIN –<br />
ERGREIFENDER KANN KLASSIK KAUM SEIN MITREISSENDE ERGREIFENDER CHÖRE, KANN KLASSIK SOLISTEN MITREISSENDE CHÖRE, SOLISTEN KAUM UND UND SEIN TANZ<br />
TANZ –<br />
MITREISSENDE TREFFEN IN TREFFEN IN CHÖRE, DIESEM KONZERTFORMAT<br />
DIESEM KONZERTFORMAT<br />
SOLISTEN UND TANZ<br />
TREFFEN DER EXTRAKLASSE DER EXTRAKLASSE IN DIESEM KONZERTFORMAT<br />
AUFEINANDER.<br />
AUFEINANDER.<br />
DER EXTRAKLASSE AUFEINANDER.<br />
» 28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE «<br />
28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE » 28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE «<br />
DO, DO,<br />
2. 2.<br />
MAI MAI<br />
<strong>24</strong><br />
<strong>24</strong><br />
20 UHR | KÖLNER PHILHARMONIE<br />
20 UHR KÖLNER PHILHARMONIE<br />
20 UHR | KÖLNER PHILHARMONIE<br />
TICKETS: 01806 - 3344 5501<br />
TICKETS: (0,201806 €/Anruf inkl. - MwSt.) 3344 5501<br />
(0,20 €/Anruf inkl. MwSt.)<br />
(0,20<br />
kkphil.at/k<br />
€/Anruf inkl. MwSt.)<br />
kkphil.at/k<br />
kkphil.at/k<br />
94 128094 128094
Konzerttermin<br />
Sonntag 21.04.20<strong>24</strong>, 16:00<br />
Simon Höfele Trompete<br />
Elisabeth Brauß Klavier<br />
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn<br />
Emmanuel Tjeknavorian Dirigent<br />
Nino Rota Konzert für Streicher<br />
Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1<br />
c-Moll op. 35<br />
André Jolivet Concertino für Trompete, Streichorchester und Klavier<br />
Benjamin Britten Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10 für Streichorchester<br />
Als Dmitrij Schostakowitsch sein erstes Klavierkonzert komponierte,<br />
das eigentlich ein Doppelkonzert für Klavier und Trompete ist,<br />
konnte er noch nicht an Elisabeth Brauß und Simon Höfele gedacht<br />
haben – sie waren ja noch lange nicht geboren. <strong>Das</strong> Werk, das gespickt<br />
ist mit witzigen Anspielungen und Parodien auf die Meister<br />
der Wiener Klassik, Haydn und Beethoven, entstand im Jahr 1933.<br />
Tatsächlich hat der Komponist den Klavierpart bei der Uraufführung<br />
selbst bestritten. Doch das Konzert passt so verblüffend gut zu dem<br />
Duo Brauß-Höfele, dass es wie für die außergewöhnlichen jungen<br />
Musiker gemacht scheint.<br />
»Simon und ich haben uns auf einer Treppe im Backstage-Bereich<br />
im Royal Opera House in London kennengelernt, durch Zufall, weil<br />
ich dort jemanden vertreten habe in einem Konzert«, berichtet Elisabeth<br />
Brauß, die zu den größten Begabungen der jungen Pianistengeneration<br />
gehört. Simon Höfele, OPUS-Klassik-Preisträger und<br />
Trompetentausendsassa, hörte Elisabeth Brauß im Konzert, war begeistert<br />
und sprach sie an, ob sie mit ihm Duos spielen würde. »Ich<br />
dachte mir, fragen kann man ja, mehr als nein sagen kann sie nicht«,<br />
so Simon Höfele. Elisabeth Brauß hat nicht nein gesagt. »Ich habe<br />
mir Gedanken gemacht, was wohl alles auf mich zukommt, ob ich<br />
vielleicht noch einmal trainieren gehen muss und richtig Muskeln<br />
aufbaue, damit ich gegen so einen Trompeter ankomme«, gesteht<br />
Elisabeth Brauß lachend. »Es stellte sich heraus, dass das alles überhaupt<br />
nicht so war, wie ich mir das vorher gedacht habe. Mit Simon<br />
geht es einfach wirklich ums Musikmachen und sonst um nichts.«<br />
Schon die erste gemeinsame Probe war vielversprechend, und es<br />
stellte sich heraus, dass beide ähnliche Schwerpunkte setzen. »Man<br />
kann schnell und hoch auf der Trompete spielen, trotzdem reizt mich<br />
eher das andere Spektrum, also das leise Spielen, das Innige, das,<br />
was man der Trompete vielleicht gar nicht richtig zutrauen möchte«,<br />
sagt Simon Höfele. Bald nahmen die beiden zusammen ein Album<br />
auf und musizieren regelmäßig gemeinsam.<br />
Simon Höfele<br />
Bei ihrem Auftritt in der Kölner Philharmonie steht neben dem Konzert<br />
von Schostakowitsch noch ein weiteres Stück für die aparte<br />
Besetzung Trompete und Klavier auf dem Programm: André Jolivet,<br />
der als Professor für Komposition am Pariser Conservatoire<br />
wirkte, schrieb 1948 ein unterhaltsames Concertino für die beiden<br />
Instrumente. Begleitet werden Elisabeth Brauß und Simon Höfele<br />
von dem exzellenten Württembergischen Kammerorchester Heilbronn<br />
unter der Leitung von Emmanuel Tjeknavorian. Der junge armenisch-österreichische<br />
Dirigent begann seine Musikerkarriere als<br />
hervorragender Geiger und ist dank seiner Mehrfachbegabung ein<br />
besonders einfühlsamer und spontan agierender Dirigent, dessen<br />
Zugang in der eigenen Musikzierpraxis wurzelt. Mit dieser Herangehensweise<br />
ist er ungemein erfolgreich und erobert gerade die großen<br />
Konzertsäle im Sturm. »Idealerweise sollte man Musiker dann<br />
werden, wenn man ein bisschen verrückt ist. Im positiven Sinne«,<br />
meint Emmanuel Tjeknavorian. »Es kommt bei meinen Kollegen und<br />
mir immer wieder mal vor, dass wir an einer Passage, die im Konzert<br />
nicht mal eine Sekunde dauert, zwölf Stunden arbeiten und üben.<br />
<strong>Das</strong> muss man sich vorstellen: zwölf Stunden für eine einzige Sekunde.<br />
Aber wenn diese eine Passage dann wirklich gelingt im Konzert,<br />
ist das so ein Glücksgefühl, von dem man lebt.«<br />
Dorle Ellmers<br />
60 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
Zwölf Stunden<br />
für eine<br />
einzige Sekunde<br />
Elisabeth Brauß und Simon Höfele mit dem<br />
Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter<br />
Emmanuel Tjeknavorian<br />
Elisabeth Brauß<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
61
T<br />
KARTENKAUF<br />
GUT ZU WISSEN<br />
IMPRESSUM<br />
koelner-philharmonie.de<br />
Onlinekartenkauf im Webshop der Kölner Philharmonie.<br />
Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />
Vorverkaufsstelle<br />
Konzertkasse<br />
Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
gegenüber der Kölner Philharmonie<br />
Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />
und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />
Danke!<br />
Wir tun alles, um Programm-, Besetzungs- oder<br />
Terminänderungen zu vermeiden. Trotzdem lassen<br />
sie sich manchmal nicht umgehen. Beachten Sie<br />
deshalb bitte unsere Mitteilungen in der Tagespresse<br />
und im Internet (koelner-philharmonie.de). Grundsätzlich<br />
berechtigen Besetzungs- und Programmänderungen<br />
nicht zur Rückgabe bereits erworbener<br />
Eintrittskarten oder Abonnements.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />
ist die Zeitschrift der Kölner Philharmonie und erscheint<br />
alle zwei Monate.<br />
<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu<br />
beziehen und liegt in ausgesuchten Verteilstellen aus.<br />
Abonnentinnen und Abonnenten genießen besondere<br />
Vorteile.<br />
Herausgeber<br />
Kölner Philharmonie, KölnMusik GmbH,<br />
Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />
Bitte beachten Sie, dass in der Konzertkasse nur<br />
Kartenzahlung möglich ist.<br />
Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie<br />
Apple Pay und Google Pay.<br />
Der Weg von der Kölner Philharmonie bis zur Konzertund<br />
Tageskasse ist barrierefrei.<br />
Abonnementservice<br />
Konzertkasse<br />
Kurt Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />
Tel.: 0221 204 08 204<br />
abo@koelnmusik.de<br />
Kartenpreise<br />
Alle Preise sind Endpreise, inklusive aller Gebühren.<br />
Tages- / Abendkasse<br />
Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke<br />
Bechergasse öffnet 2 Stunden vor Konzertbeginn, dort<br />
können Sie noch Tickets im Vorverkauf erwerben. Stehplatzkarten<br />
sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn erhältlich,<br />
auch online auf koelner-philharmonie.de.<br />
Ermäßigungen<br />
Bei Konzerten der KölnMusik erhalten Schüler,<br />
Studierende (unter 29 Jahre), Auszubildende,<br />
Schwer behinderte und Köln-Pass-Inhaber in der Regel<br />
25 Prozent Rabatt. Bitte beachten Sie: Es kann nur<br />
jeweils eine Preisermäßigung beansprucht werden.<br />
Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte<br />
und Einlass in den Saal unaufgefordert vorzuzeigen.<br />
Fahrausweise<br />
Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im<br />
Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens<br />
vier Stunden vor Beginn der Veranstaltung angetreten<br />
werden. Die Rückfahrt muss spätestens um 10<br />
Uhr des Folgetages abgeschlossen sein, wenn am<br />
Abend keine Züge mehr verkehren. Im Hinblick auf die<br />
Gültigkeitsdauer der Fahrscheinberechtigung vor und<br />
nach der Veranstaltung gelten die Bestimmungen des<br />
jeweiligen Verkehrsverbunds bzw. Verkehrsunternehmens.<br />
Die Eintrittskarte ist nach Veranstaltungsbesuch<br />
nicht auf andere Personen übertragbar, auch nicht als<br />
Fahrausweis.<br />
Datenschutz<br />
Wir nehmen den Datenschutz ernst und informieren<br />
Sie auf der Internet-Seite koelner-philharmonie.de/<br />
datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />
welche Ansprüche und Rechte Ihnen nach den<br />
datenschutzrechtlichen Regelungen zustehen. In der<br />
Konzertkasse händigen wir Ihnen die Datenschutzerklärung<br />
gerne auch in gedruckter Form zum<br />
Mitnehmen aus.<br />
R<br />
I<br />
G<br />
KONZERTSAAL<br />
Adresse<br />
Unseren Konzertsaal finden Sie in der Bischofsgartenstraße<br />
1, 50667 Köln im Schatten des Kölner<br />
Doms.<br />
Plätze<br />
Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller<br />
ins Foyer, wenn sie die oberen Ausgänge benutzen!<br />
Gehbehinderte brauchen für die X- und Y-Balkone<br />
jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in<br />
Block Z erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten<br />
Sie den auf Ihrer Eintrittskarte vermerkten Platz ein.<br />
I<br />
II<br />
B E<br />
A C D F<br />
K<br />
H<br />
A<br />
U<br />
L<br />
C<br />
III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />
IV I K O P<br />
V T * º Y * º<br />
VI U * º X * º<br />
B<br />
Z<br />
Y<br />
X<br />
E<br />
F<br />
Q<br />
N<br />
auch Reihe 32 und 33 LQ<br />
D<br />
P<br />
auch Seitenplätze GM<br />
Reihe 29 und 30 IKOP<br />
Balkone<br />
Z Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />
(Reihe 4 º )<br />
R S<br />
Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />
* In diesen Blöcken kann es Sichtbehinderungen geben.<br />
º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten angeboten.<br />
M<br />
O<br />
S<br />
V.i.S.d.P.<br />
Louwrens Langevoort, Intendant<br />
Redaktion<br />
Susanne Göllner, mit Beiträgen von Oliver Binder,<br />
Helge Birkelbach, Stefan Drees, Dorle Ellmers, Guido<br />
Fischer, Tom Fuchs, Philipp Möller, Anne-Kathrin Reif,<br />
Christoph Vratz, Bjørn Woll, Anke Wildhusen (wil)<br />
Gestaltung und Layout<br />
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Druck<br />
Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH, Bochum<br />
Anzeigen<br />
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />
Ute Singer, Ralf Zimmermann<br />
Fon: 0221 - 12 34 35 · Fax: 0221 - 82 00 925<br />
Neumarkt 1c, 50667 Köln<br />
Mediaunterlagen auf Anfrage oder unter<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Partner<br />
Bildnachweis<br />
Seite<br />
Rechteinhaber (Motiv)<br />
Titel: Ben Dauchez<br />
S. 3: KölnMusik/Matthias Baus<br />
S. 4: Philippe Matsas<br />
Hans van der Woerd<br />
Christoph Koestlin<br />
Egidio Santos (v.o.n.u.)<br />
S. 5: Oliver Helbig (o.l.)<br />
Marco Borggreve (o.r. u. u.l.)<br />
Dani Gurgel (u.r.)<br />
S. 7: Deutsche Grammophon/<br />
Julien Benhamou<br />
S. 9: Philippe Matsas<br />
S. 10: Musacchio & Ianniello<br />
S. 11: Marco Borggreve<br />
S. 12: Simon Fowler<br />
S. 13: Marco Giannavola<br />
S. 14/15: Christian Palm<br />
S. 16: Rex Lott<br />
S. 17: Marco Borggreve<br />
S. 18: Marco Borggreve<br />
S. 19: Julian Hargreaves<br />
S. 20: Hans van der Woerd<br />
S. 21: Hans van der Woerd<br />
Letzte Aktualisierung<br />
15. Februar 20<strong>24</strong><br />
S. 22: Camilla Greenwell (u.)<br />
S. 22/23: Christoph Koestlin<br />
S. 25: Marco Borggreve<br />
S. 26: Egidio Santos<br />
S. 28: Matthias Baus (Foto)<br />
S. 37: Nedim Nazerali<br />
S. 38: Kenton Thatcher<br />
S. 40/41: Michel Schnater<br />
S. 42: Künstleragentur<br />
S. 45: KölnMusik/Stefanie Kuppert<br />
S. 46: Marco Borggreve<br />
S. 48: Clay Patrick McBride<br />
S. 50: KölnMusik/Matthias Baus (o.)<br />
Marco Borggreve (u.)<br />
S. 52: Antoine Saito<br />
S. 54: Künstleragentur<br />
S. 55: Klaus Betzl (l.)<br />
Sound & Picture Design (r.)<br />
S. 56: Dani Gurgel<br />
S. 58: Marco Borggreve<br />
S. 60: Marco Borggreve<br />
S. 61: Simon Höfele
Kaufen.<br />
Bauen.<br />
Wohnen.<br />
Militärringstraße<br />
Bachemer Str.<br />
34 Baugrundstücke<br />
in Köln-Lindenthal<br />
qhl-baugrundstuecke.de<br />
0221 937793-300