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Das Magazin 1/24

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Unerhört<br />

Georges Bizets Oper »Carmen« mit René Jacobs<br />

»Ich mag den Kontakt zum Publikum«<br />

Der Pianist Bruce Liu stellt sich solo und mit Orchester vor<br />

Im Maschinenraum der Kreativität<br />

Kimmo Pohjonen vereint in seinem Akkordeon ein ganzes Orchester<br />

NR. 1<br />

MRZ / APR 20<strong>24</strong>


29<br />

März<br />

Passion<br />

J. S. Bach: Matthäus-Passion<br />

Gesangssolisten | Chor des Bayerischen Rundfunks | Peter Dijkstra<br />

Karfreitag, 29.03. 18 Uhr<br />

04<br />

April<br />

Wetterleuchten<br />

Mit Werken von Chin, Martinů & Mendelssohn<br />

François Leleux | Andrés Orozco-Estrada<br />

Do 04.04. 20 Uhr


Editorial<br />

Liebe Besucherinnen und Besucher,<br />

liebe Freundinnen und Freunde der<br />

Kölner Philharmonie,<br />

Freiheit – ein ewiges Thema, genauso wie<br />

die leidenschaftliche und verführerische<br />

Musik Bizets, welche eben jene Freiheit<br />

der Titelheldin Carmen, in Leben und<br />

Liebe, bis zu deren Tod begleitet.<br />

So dramatisch wie in der Oper Bizets soll<br />

die Freiheit natürlich nur auf der Bühne zu<br />

Ende gehen. Frei in seinem künstlerischen<br />

Ausdruck war Bizet ganz und gar nicht.<br />

Seine originale »Carmen«-Partitur wurde<br />

bereits während der ersten Probearbeiten<br />

stark verändert. Chor und Orchester<br />

forderten zahlreiche Vereinfachungen, Solistinnen und Solisten äußerten Sonderwünsche,<br />

und so blieb vom Werk über die Freiheit in Leben und Liebe in den darauffolgenden<br />

Versionen nicht das übrig, was Bizet ursprünglich zu Papier gebracht hatte. In der Kölner<br />

Philharmonie können Sie in einer rekonstruierten Fassung auf Grundlage der Originalmanuskripte<br />

nun unter der Leitung von René Jacobs das erleben, was der Komponist einst<br />

schrieb, bevor von außen eingegriffen wurde.<br />

Sich frei genug fühlend, über die Kunstgattungen hinwegzugehen, hat die österreichischenglische<br />

Sopranistin Anna Prohaska gemeinsam mit Emanuele Soavis preisgekrönter<br />

Kölner Tanzkompanie und der lautten compagney BERLIN mit dem Programm »Façades«<br />

eine sagenhafte Performance erarbeitet. Musik aus dem Barock trifft auf zeitgenössische<br />

Minimal Music und freien Tanz.<br />

Zwei Meister am Dirigentenstab geben sich eben jenen im April bei uns in die Hand. Sir<br />

Simon Rattle dirigiert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, und nur einen<br />

Tag später kommt Sir Antonio Pappano, gleich zweimal kurz hintereinander, mit dem<br />

London Symphony Orchestra, jenem Orchester, dessen Chefdirigent Sir Simon bis 2023<br />

war. Im Mittelpunkt des Konzerts mit Daniel Harding und »seinem« Swedish Radio<br />

Symphony Orchestra steht diesmal Gustav Mahlers Opus magnum im Mittelpunkt, die<br />

7. Sinfonie mit all ihren Herausforderungen.<br />

Die spirituelle Kraft der Musik lässt sich mit meisterhafter Barockmusik zu Ostern in besonderer<br />

Weise erleben. Lassen Sie sich mitnehmen in den Wechsel vom Licht ins Dunkel, mit<br />

auf den Weg von der Einkehr der Passion, hin zum österlichen Neubeginn. Eine dagegen<br />

zutiefst menschliche Geschichte, eine vom Vergessen am Ende des Lebens, eine vom Zusammenhang<br />

zwischen Erinnerung und Identität, erschuf Michel van der Aa mit »The Book<br />

of Water«, einem Kammermusiktheater für einen Schauspieler und Streichquartett, bei uns<br />

mit dem Ensemble Modern.<br />

»Ich mag den Kontakt zum Publikum.« <strong>Das</strong> sagt Bruce Liu, der Gewinner des letzten Internationalen<br />

Chopin-Wettbewerbs. So jung und schon so virtuos ist auch er gleich zweimal<br />

bei uns zu erleben: mit einem Recital im jährlichen Hans Imhoff Konzert, gefördert von<br />

der Imhoff Stiftung, und als Solist mit dem Philharmonia Orchestra unter Santtu-Matias<br />

Rouvali. Und auch ein Künstler ganz anderer Art liebt den Kontakt mit dem Publikum,<br />

Kimmo Pohjonen. »Die Musik, das Instrument und meine Persönlichkeit bekommen nach<br />

und nach Energie vom Publikum«, sagt der finnische Musiker, dessen Akkordeon ein ganzes<br />

Orchester in sich vereint.<br />

Ich wünsche Ihnen einen Frühlingsbeginn voller Inspiration und seien Sie mit bei den<br />

Ersten, die im März unsere neuen Abonnements für die kommende Spielzeit entdecken.<br />

Frohe Ostern und bereichernde und authentische Konzerterlebnisse in der Kölner<br />

Philharmonie!<br />

Ihr<br />

Louwrens Langevoort<br />

Intendant<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

3


Überblick<br />

6 TITELTHEMA<br />

Unerhört<br />

Georges Bizets große Oper »Carmen« ist pure Emotion. Bis heute zählt<br />

»Carmen« dank Bizets leidenschaftlicher und verführerischer Musik zu<br />

den meistgespielten Opern weltweit. René Jacobs lässt »Carmen« in<br />

der Urfassung erklingen.<br />

René Jacobs<br />

20 IM FOKUS<br />

Von Klängen im<br />

Finstern zum<br />

strahlenden Jubel<br />

Maarten Engeltjes<br />

In der Passions- und Osterzeit lässt sich die spirituelle Kraft der Musik in<br />

besonderer Weise erleben. Der Wechsel von Dunkel und Licht, von der<br />

Einkehr und Besinnung der Passion zum jubelnden österlichen Neubeginn<br />

spiegelt sich in zwei Konzerten mit Meisterwerken der Alten Musik.<br />

22 PORTRÄT<br />

Bruce Liu<br />

Bruce Liu<br />

»Ich mag den Kontakt zum Publikum.«<br />

Im März stellt sich Bruce Liu mit einem Recital – gefördert von der<br />

Imhoff Stiftung – vor und kommt direkt im April wieder, dann als Solist<br />

mit dem renommierten Philharmonia Orchestra.<br />

26 INTERVIEW<br />

Kimmo Pohjonen<br />

Im Maschinenraum der Kreativität.<br />

»Mein Instrument ist die Geschichte meines Lebens«. Der finnische<br />

Akkordeonist hat eine ganz eigene Sprache für das Akkordeon entwickelt.<br />

Kimmo Pohjonen


MÄRZ / APRIL 20<strong>24</strong><br />

06 Unerhört!<br />

René Jacobs lässt »Carmen« in der Urfassung erklingen<br />

10 Welcome<br />

London Symphony Orchestra unter Sir Antonio Pappano<br />

13 So viele Dinge<br />

Brooklyn Rider spielen Streichquartette auf neue Art<br />

44 Exklusiv: Vorteile für Abonnenten<br />

Mit Bestellcoupon<br />

45 Singen mit Klasse<br />

Nils Holgerssons wunderbare Reise<br />

Sir Simon Rattle<br />

14 Große Gefühlsdichte<br />

Sir Simon Rattle dirigiert das Symphonieorchester des BR<br />

17 Ganz natürlich<br />

Der britische Pianist Benjamin Grosvenor<br />

18 Eine musikalische Familie<br />

Daniel Harding & Swedish Radio Symphony Orchestra<br />

20 Von Klängen im Finstern zum strahlenden Jubel<br />

Meisterhafte Barockmusik zu Ostern<br />

22 »Ich mag den Kontakt zum Publikum«<br />

Der Pianist Bruce Liu stellt sich vor<br />

Ariane Matiakh<br />

46 Wien – Paris<br />

Württembergische Philharmonie Reutlingen unter Ariane Matiakh<br />

48 Jason Moran<br />

»Ellington at 125«<br />

50 Die Gefährten<br />

Alexander Melnikov, Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras<br />

52 Herzstück<br />

Mit »Die Walküre« setzt Kent Nagano die Wagner-Lesarten fort<br />

55 Mit singenden Wanderschuhen<br />

Familienworkshop A und B mit anschließendem Konzert<br />

55 Also sprach Zarathustra<br />

Wiebke Lehmkuhl, Bundesjugendorchester und Elias Grandy<br />

Anna Prohaska<br />

<strong>24</strong> Fragmente der Liebe und des Tanzes<br />

Musik größtmöglicher Opulenz trifft auf Minimalmusic<br />

26 Im Maschinenraum der Kreativität<br />

Kimmo Pohjonen im Interview<br />

28 Rätsel<br />

In bester Gesellschaft – Komponistin gesucht<br />

37 Sternstunde des Gesangs<br />

The Swingles zu Gast in Köln<br />

38 António Zambujo – »Cidade«<br />

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne<br />

40 »Eine zutiefst menschliche Geschichte...«<br />

»The Book of Water«<br />

42 XATAR feat. heavytones<br />

Live 20<strong>24</strong><br />

Hamilton de Holanda Trio<br />

56 Hamilton de Holanda<br />

Die Bossa Nova à la Jobim<br />

58 Groß denken<br />

Kirill Gerstein und John Storgårds präsentieren Busoni<br />

60 Zwölf Stunden für eine einzige Sekunde<br />

Elisabeth Brauß und Simon Höfele<br />

54 Infos zum Kartenkauf – Impressum – Bildnachweis<br />

Kontaktdaten und Sitzplan


Unerhört!<br />

René Jacobs lässt »Carmen« in der Urfassung erklingen<br />

Georges Bizets große Oper »Carmen« ist pure Emotion. Frei will die<br />

Titelheldin sein, im Leben und in der Liebe – und wird deshalb ermordet.<br />

Ein Streit bringt alles ins Rollen: In der Zigarettenfabrik verletzt<br />

Carmen eine Arbeitskollegin, der Unteroffizier Don José muss<br />

sie arretieren. Sie betört ihn, er lässt sie entkommen. Sie dankt ihm<br />

mit Hingabe, ihn ruft die Pflicht. Er gerät in Bedrängnis, sie bietet<br />

ihm einen Ausweg: Gemeinschaft mit den Schmugglern, mit denen<br />

sie durch die Berge zieht. Er will sie an sich binden, sie lehnt<br />

jede Bindung ab. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem Stierkämpfer,<br />

er will sie wiedergewinnen. Carmen weist Don José zurück.<br />

Don José tötet Carmen.<br />

Den einschlagenden Erfolg seines Meisterwerks (nach der Novelle<br />

von Prosper Mérimée) konnte Georges Bizet nicht mehr erleben. Er<br />

starb, erst 38 Jahre alt, nur zwei Monate nach der Uraufführung, die<br />

am 3. März 1875 in der Pariser Opéra Comique stattgefunden hatte.<br />

An diesem Abend war freilich die Ratlosigkeit groß. Niemandem<br />

war klar, gewissermaßen die Geburtsstunde eines neuen Mythos<br />

erlebt zu haben. Zu groß war die Irritation über den geradezu schockierenden<br />

Realismus. An eine freiheitsliebende Fabrikarbeiterin<br />

mit Anbindung an das Schmugglermilieu als gefeierte Titelheldin,<br />

die sich über alle bürgerlichen Moralvorstellungen und Geschlechterrollen<br />

hinwegsetzt, musste man sich auf der Opernbühne erst<br />

gewöhnen. Freilich ließ, nach erstem Erstaunen, der Erfolg nicht<br />

lange auf sich warten. Bis heute zählt »Carmen«, nicht zuletzt dank<br />

Bizets leidenschaftlicher und verführerischer Musik, zu den meistgespielten<br />

Opern weltweit.<br />

Inzwischen stellt sich allerdings die Frage: Welche Carmen? Im<br />

Verlag Bärenreiter ist nun eine vom Bizet-Forscher Paul Prévost<br />

akribisch edierte Ausgabe erschienen, in der die verschiedenen<br />

Schichten der Werkentstehung nachvollziehbar abgebildet und<br />

aufbereitet sind. Bizets erste Partitur von 1874 ist weit umfangreicher<br />

und facettenreicher, durch Melodramen (gesprochene Dialoge<br />

über Musik) verbunden und lässt die Protagonistin mit einer<br />

6 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Gaëlle Arquez<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

7


»<strong>Das</strong> Ergebnis von Bizets Inspiration,<br />

bevor Interpreten, Regisseur, Publikum oder<br />

Kritik von außen eingriffen.«<br />

Arie auftreten (statt mit der später auf eine fremde Melodie hinzugefügten<br />

Habanera). Im Laufe der Probenarbeit forderten Chor und<br />

Orchester allerdings zahlreiche Vereinfachungen, Solistinnen und<br />

Solisten äußerten Sonderwünsche. Dieser quasi zweite Stand der<br />

Dinge ist in der Fassung 1874/75 festgehalten. Schließlich konnte<br />

Bizet das Ergebnis noch einmal für einen Klavierauszug selbst<br />

überarbeiten und zum Druck vorbereiten, was zur dritten Fassung<br />

von 1875 führte. Für die nach seinem Tod von seinem Freund Ernest<br />

Guiraud anfertigte vierte Version, wofür dieser die Dialoge durch<br />

neu komponierte Rezitative ersetzte, ist eine eigene kritische Ausgabe<br />

in Vorbereitung (in dieser Gestalt vor allem war das Werk lange<br />

bekannt).<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 17.03.20<strong>24</strong>, 19:00<br />

Gaëlle Arquez Mezzosopran (Carmen)<br />

Francois Rougier Tenor (Don José)<br />

Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />

Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />

Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />

Séraphine Cotrez Mezzosopran (Mercédès)<br />

Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />

Emiliano Gonzalez Toro Tenor (Dancaïro)<br />

Yoann Dubruque Bariton (Moralès)<br />

Kinderkoor Opera Ballet Vlaanderen<br />

Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />

Choeur de chambre de Namur<br />

B'Rock Orchestra<br />

René Jacobs Dirigent<br />

Georges Bizet Carmen – Opéra comique in vier Akten<br />

Es ist kein Wunder, dass diese neue, von Prévost edierte, alle<br />

Ursprungsschichten erfassende »Carmen«-Ausgabe ein wahres<br />

Geschenk für den Dirigenten René Jacobs darstellt. Als Originalklang-Spezialist<br />

ist dieser Ausnahmemusiker schon immer<br />

begeistert davon gewesen, allem tief auf den Grund zu gehen.<br />

Nach seinen aufführungspraktisch über Jahrzehnte exemplarischen<br />

Barock- und Klassik-Interpretationen hat er sich zuletzt mit<br />

Webers »Freischütz« in die Romantik vorgewagt. Nun nimmt er sich –<br />

gemeinsam mit dem historisch informierten B‘Rock Orchestra – der<br />

hochromantischen »Carmen« an. Und er greift dabei naturgemäß<br />

auf jene allererste Fassung von 1874 zurück, die nicht einmal das<br />

Uraufführungspublikum zu Gehör bekommen hatte. Denn diese<br />

ist, so der Herausgeber Prévost, »das Ergebnis von Bizets Inspiration,<br />

bevor Interpreten, Regisseur, Publikum oder Kritik von außen<br />

eingriffen. Zudem zeugt diese Fassung von einem derart großen<br />

musikalischen Reichtum – wie er von der Opéra Comique 1875 offenbar<br />

schwer zu akzeptieren war.«<br />

<strong>Das</strong> Unerhörte hat René Jacobs seit je fasziniert, nun bringt er es<br />

einmal mehr zum Klingen. Dabei ist er auch hier den Verbindungslinien<br />

zur Barockmusik auf der Spur: »Bizet war auch interessiert<br />

an früherer Musik«, erläutert er im <strong>Magazin</strong> des Dortmunder Konzerthauses,<br />

»Bach zum Beispiel. Es gibt unglaublich gute Kontrapunkte<br />

in dieser Oper. Was man, wie ich hoffe, besser auf den<br />

historischen Instrumenten hören wird, mit denen wir diese Musik<br />

spielen werden.«<br />

Was für ein Glück zudem, dass für die sinnliche Titelpartie Gaëlle<br />

Arquez gewonnen werden konnte. Die ausdrucksstarke Mezzosopranistin<br />

gilt derzeit als Idealbesetzung (die Frankfurter Rundschau<br />

schrieb begeistert vom »leibhaftigen Traum einer Carmen«). Ihr Rollendebüt<br />

gab sie 2016 in Barrie Koskys Inszenierung an der Frankfurter<br />

Oper, dann folgte diese Partie für sie Schlag auf Schlag am<br />

Londoner Royal Opera House, bei den Bregenzer Festspielen, im<br />

Teatro Real in Madrid, an der Berliner Staatsoper Unter den Linden<br />

und in Paris sowohl an der Opéra Bastille als auch an der Opéra<br />

Comique. Ihr zur Seite stehen François Rougier als strahlender<br />

Don José, Thomas Dolié als viriler Escamillo und Sabine Devieilhe<br />

als hingebungsvolle Micaëla. Oliver Binder<br />

8 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


René Jacobs<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

9


»<strong>Das</strong> Orchester verfügt über eine<br />

emotionale Intelligenz.«<br />

Sir Antonio Pappano<br />

10 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Welcome<br />

<strong>Das</strong> London Symphony Orchestra erstmals unter seinem designierten<br />

Chefdirigenten Sir Antonio Pappano<br />

An jenen Moment, in dem es auf Anhieb zwischen ihm und dem<br />

London Symphony Orchestra funkte und zündete, kann sich<br />

Antonio Pappano noch allzu gut erinnern. Es war im Jahr 1996, als<br />

man sich im legendären Abbey Road Studio Number One für eine<br />

Opernaufnahme traf. »Ich werde nie vergessen, wie ich den ersten<br />

Downbeat setzte und das Orchester vor Aktivität, Elan und Tollkühnheit<br />

geradezu explodierte«, so Pappano. »Ich dachte, ich wäre<br />

gerade in einen Ferrari gestiegen und hätte das Gaspedal durchgedrückt.«<br />

Von null auf 180, ach was, von null auf über 200! Wenig<br />

erstaunlich daher, dass dies einem Musiker einfach gefallen<br />

musste, der italienisches Blut und Temperament besitzt. Doch das<br />

war bei der ersten gemeinsamen musikalischen »Spritztour« nur<br />

die eine Seite, mit der das London Symphony Orchestra (LSO) den<br />

in Essex geborenen Sohn italienischer Einwanderer beeindruckte.<br />

»<strong>Das</strong> Orchester verfügt über eine emotionale Intelligenz. Zwei<br />

Worte des Dirigenten zur Anleitung, zur Erklärung, und es geht<br />

los. Sie wissen genau, was ihre Aufgabe ist. Ich denke, dass diese<br />

Kombination aus Virtuosität und Intuition – und natürlich die<br />

unglaubliche Musikalität jedes einzelnen Mitglieds – zusammen<br />

etwas ganz Besonderes ergibt.« Schon damals war Pappano von<br />

dem Getriebe dieses geschichtsträchtigen Orchesters hellauf begeistert.<br />

Und diese Bewunderung sollte im Grunde im Laufe der<br />

nächsten Jahre und Jahrzehnte zunehmen – als Pappano als<br />

Gastdirigent zurückkehrte und damit auch seinem Ruf als einer<br />

der international großartigsten Orchesterversteher gerecht wurde.<br />

Nun war es aber an der Zeit, aus der losen Musikerfreundschaft<br />

eine feste und zukunftsträchtige Beziehung zu machen. Ab der<br />

Saison 20<strong>24</strong>/25 übernimmt er das Orchester ganz offiziell als<br />

Chefdirigent und folgt damit solchen prägenden Top-Vorgängern<br />

wie André Previn, Claudio Abbado und Sir Simon Rattle. Bis dahin<br />

ist Pappano gleich doppelt gefragt. Als Musikdirektor des Royal<br />

Opera House leitet er seine nunmehr 22. und letzte Spielzeit. Zugleich<br />

ist er bereits als designierter LSO-Chefdirigent nicht nur vor<br />

Ort, bei den Konzerten im Londoner Barbican Centre, umfangreich<br />

aktiv. Zusammen bricht man gemeinsam zu einer Europa-Tournee<br />

auf, bei der sich erstmals dieses neue Dreamteam hier in der<br />

Philharmonie vorstellen wird – und gleich mit zwei Programmen<br />

sowie zwei Weltklassesolistinnen!<br />

Janine Jansen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

11


Alison Balsom<br />

Beim ersten Abend rahmen Samuel Barbers berühmtes Streicher-<br />

»Adagio« und die Fünfte des Engländers Ralph Vaughan-Williams<br />

das Trompetenkonzert des berühmten Jazz-Trompeters Wynton<br />

Marsalis ein. Schon früh hat der Grammy-Gewinner bewiesen,<br />

dass er nicht nur Blues und Jazz im Blut hat, sondern auch die<br />

Trompetenklassiker etwa von Haydn und Hummel. 2022 schrieb<br />

er nun ein sinfonisch besetztes Trompetenkonzert mit reichlich<br />

Jazz-Anteil. Und den Solo-Part übernimmt im Rahmen der LSO-<br />

Tour keine Geringere als die Engländerin Alison Balsom. Vom<br />

Sunday Telegraph einmal als »einfach göttlich« bezeichnet, zählt<br />

Balsom längst zu den Instanzen des klassischen Repertoires. Dabei<br />

begann für sie alles mit dem Jazz. Als Kind hatte sie sich aus der<br />

örtlichen Bibliothek einige Platten des Bebop- und Froschbacken-<br />

Trompeters Dizzy Gillespie ausgeliehen. Und sofort wusste sie, was<br />

sie für ein Instrument spielen will: »Es war vor allem der unglaubliche<br />

Gillespie, der mich gelehrt hat, wie fantastisch die Trompete<br />

sein kann!« Dementsprechend ist diese First Lady der Trompete mit<br />

ihrem strahlenden Sound und ihrer tollkühnen Virtuosität geradezu<br />

die ideale Besetzung für das Marsalis-Concerto!<br />

Auch beim zweiten LSO-Abend ist eine große Instrumentenstimme<br />

zu erleben. Sie gehört der Niederländerin Janine Jansen und<br />

damit einer Geigerin, die mit ihrer Stradivari »Shumsky-Rode«<br />

schon so etwas wie ein philharmonischer Stammgast ist. So war<br />

sie hier etwa 2022 mit dem Chamber Orchestra of Europe zu hören<br />

– das damals Sir Antonio Pappano leitete! Nun führt beide das<br />

Violinkonzert des Amerikaners Samuel Barber wieder zusammen.<br />

1941 wurde dieses facettenreiche, hochvirtuose und bisweilen die<br />

ungarische Zigeunermelodik aufgreifende Konzert in Philadelphia<br />

uraufgeführt. Seitdem gehört es zu den absoluten, u. a. von Isaac<br />

Stern und Itzhak Perlman gespielten Klassikern der Moderne.<br />

Den sinfonischen Höhepunkt bildet nach der Pause die 2. Sinfonie<br />

des späteren Wahl-Amerikaners Sergej Rachmaninow. Und<br />

anhand ihres dahinströmenden Melos und ihrer überreichen<br />

Orchesterfarben können Antonio Pappano und das London<br />

Symphony Orchestra nicht nur ihre schnittige, sondern auch erlesene<br />

(Hubraum-)Klasse unter Beweis stellen.<br />

Guido Fischer<br />

Konzerttermine<br />

Dienstag, 23.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Alison Balsom Trompete<br />

London Symphony Orchestra<br />

Sir Antonio Pappano Dirigent<br />

Samuel Barber Adagio for Strings op. 11<br />

Wynton Marsalis Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur<br />

Ralph Vaughan Williams Sinfonie Nr. 5 D-Dur<br />

Donnerstag 25.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Janine Jansen Violine<br />

London Symphony Orchestra<br />

Sir Antonio Pappano Dirigent<br />

Lili Boulanger D’un matin de printemps für Orchester<br />

Samuel Barber Konzert für Violine und Orchester op. 14<br />

Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27<br />

12 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


So viele Dinge<br />

Brooklyn Rider spielen Streichquartette<br />

auf erfrischend neue Art<br />

Brooklyn Rider<br />

Um etwaigen Irritationen vorzubeugen: Ja, es ist ein Quartett. Keine<br />

Motorradgang, kein neuer Stern am Pophimmel und auch kein TikTok-<br />

Influencer mit einem dieser komischen Vornamen, wie er in US-amerikanischen<br />

Kreativfamilien beliebt ist. Und dennoch sollte man Brooklyn<br />

Rider nicht als ein normtreues klassisches Streichquartett betrachten,<br />

wie man es von europäischer Provenienz (nicht Provinz, das wäre dann<br />

doch zu arg!) kennt.<br />

In Anspielung auf den Blauen Reiter, der Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

verschiedene Künstlerpersönlichkeiten lose verband,<br />

benannte sich das Ensemble nach seinen Wurzeln in jenem Stadtteil<br />

New Yorks, der von der Vitalität ganz unterschiedlicher ethnischer<br />

Communities geprägt ist. »So Many Things« heißt eines<br />

ihrer zahlreichen Alben, das die vier Amerikaner 2016 mit der schwedischen<br />

Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter realisierten. Enthalten<br />

sind Stücke von John Adams, Kate Bush, Björk, Sting und Rufus<br />

Wainwright. <strong>Das</strong> Quartett spielte neue Werke von Philip Glass ein und<br />

feierte 2014 sein zehnjähriges Jubiläum mit dem multidisziplinären Projekt<br />

»The Brooklyn Rider Almanac« nebst gleichnamigem Album, das<br />

Auftragswerke zeitgenössischer Komponisten enthält. Nicholas Cords,<br />

Bratschist des Quartetts, erinnert sich: »Es hat großen Spaß gemacht zu<br />

sehen, wie alle Komponisten in ihren Werken ihre Vorstellungen vom<br />

Klang des Streichquartetts zum Ausdruck brachten und dabei die Grenzen<br />

oft deutlich sprengten.« Nicht Überwindung, sondern eine neue,<br />

erfrischende Art der Hinwendung zur Tradition eines Beethoven oder<br />

Schumann steht bei ihm und seinen Mitstreitern auf der Agenda. »<strong>Das</strong><br />

Besondere an der Arbeit mit dieser Musik ist, dass es eine ganze Menge<br />

großartiger Handwerkskunst gibt«, erklärt Cords. »Wir lieben die jahrhundertealte<br />

Tradition des Streichquartettspiels und haben sie bei einigen<br />

der großen Interpreten unserer Zeit studiert. Dennoch hatten wir<br />

das Gefühl, etwas Einzigartiges zu sagen zu haben. Die Sache ist die:<br />

Die eigene Stimme zu finden, das ist die Tradition – das war schon immer<br />

so und sollte immer so sein.«<br />

Die Kritiker sind sich einig, dass diese Art der selbstbewussten, niemals<br />

andächtigen Hinwendung voll aufgeht. So bescheinigte der Sender<br />

NPR den vier Musikern, »die 300 Jahre alte Gattung des Streichquartetts<br />

als ein lebendiges, schöpferisches Ensemble des 21. Jahrhunderts<br />

neu geschaffen zu haben«. <strong>Das</strong> amerikanische Strings <strong>Magazin</strong>e sah in<br />

ihnen gar die »Zukunft der Kammermusik«. Cords nimmt das Lob ganz<br />

entspannt und lenkt die Aufmerksamkeit auf einen anderen Aspekt:<br />

»Ich habe das Gefühl, dass das Ohr etwas Großartiges von Natur aus<br />

erkennt. Altersgruppe, Hörerfahrung, Hintergrund: Dies sind nicht unbedingt<br />

Voraussetzungen. <strong>Das</strong> kann sein, aber manchmal trifft dich ein<br />

Musikstück eben wie ein Schlag.«<br />

Großartiges erwartet den Zuhörer auch im aktuellen Programm. Neben<br />

Streichquartetten von Haydn, Gubaidulina und Schumann haben<br />

Brooklyn Rider ganz Neues mitgebracht. Denn als Fortsetzung<br />

des ersten »Almanac« ist nun die Veröffentlichung von »Book II«<br />

geplant. Beim Konzert in der Philharmonie präsentiert das Ensemble<br />

Ausschnitte mit Werken von Clarice Assad, Tyshawn Sorey und Giovanni<br />

Sollima. Helge Birkelbach<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 28. April 20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Brooklyn Rider<br />

Johnny Gandelsman Violine<br />

Colin Jacobsen Violine<br />

Nicholas Cords Viola<br />

Michael Nicolas Violoncello<br />

Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32<br />

Sofia Gubaidulina Reflections on the Theme B-A-C-H for string quartet<br />

Robert Schumann Streichquartett a-Moll op. 41,1<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

13


Große<br />

Gefühlsdichte<br />

Sir Simon Rattle dirigiert das<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />

Staunend und begeistert saß einst der 15-jährige Simon Rattle<br />

als Teenager im Publikum, als in seiner Heimatstadt Liverpool<br />

das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu Gast war<br />

und dessen legendärer Chefdirigent Rafael Kubelík Beethovens<br />

Neunte dirigierte. Noch heute schwärmt Sir Simon von diesem<br />

aufwühlenden Klangerlebnis und bekennt: »This changed my life!«<br />

Seit Beginn dieser Saison steht er nun selbst als Chefdirigent vor<br />

den schon so lange verehrten Münchner Meistermusikerinnen und<br />

-musikern und ist glücklich darüber, mit ihnen eine neue Ära beginnen<br />

zu dürfen. Glückskind war der sympathische Feuerkopf von<br />

Anfang an und ist es bis heute geblieben: Erst führte er das City of<br />

Birmingham Symphony Orchestra zur Weltspitze, dann wählten ihn<br />

die Berliner Philharmoniker zum Chefdirigenten, zuletzt leitete er<br />

in gleicher Funktion das London Symphony Orchestra. Und Rattle<br />

hat noch viel vor. »Wenn man zu zufrieden wird mit dem, was man<br />

erreicht hat«, meint er, »ist das ein Problem.« Jetzt präsentiert sich<br />

das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks erstmals mit<br />

seinem neuen Chefdirigenten in der Kölner Philharmonie.<br />

Den beiden ernsthaften, engagierten und aufwühlenden Stücken<br />

des Abends wird ein wild-witziger Auftakt vorangestellt: Paul<br />

Hindemith formte 1921 in seinem kurzen Ragtime (wohltemperiert)<br />

das Material einer Fuge aus Bachs Wohltemperiertem Klavier kurzerhand<br />

zum groovenden Marsch. »Glauben Sie, Bach dreht sich<br />

im Grabe herum?«, fragte Hindemith und meinte: »Er denkt nicht<br />

dran! Wenn Bach heute lebte, vielleicht hätte er den Shimmy erfunden<br />

oder zum mindesten in die anständige Musik aufgenommen.«<br />

Grell und gut gelaunt fliegt dieses auf so vielen Ebenen parodistische<br />

Orchesterstück dahin. Virtuos trieb Hindemith den Stilmix auf<br />

die Spitze.<br />

14 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Grell und gut gelaunt fliegt dieses<br />

auf so vielen Ebenen parodistische<br />

Orchesterstück dahin.<br />

Sir Simon Rattle<br />

Alexander Zemlinsky hingegen widerstand der naheliegenden<br />

Versuchung, seine bewegenden Symphonischen Gesänge (1929)<br />

vordergründig durch Blues- und Jazz-Elemente zu illustrieren. Die<br />

Texte der sieben Orchesterlieder stammen von den amerikanischen<br />

Dichtern Langston Hughes, Countee Cullen und Jean Toomer.<br />

Sie und andere People of Colour prägten mit beeindruckend selbst -<br />

ermächtigender Lyrik die sogenannte Harlem Renaissance. Ihre<br />

Verse sprechen von Lynchmorden und rassistischem Terror, vom<br />

Ghettoleben und von harter Plantagenarbeit, aber auch von Träumen<br />

einer besseren, gleichberechtigten Zukunft. Zemlinsky hatte<br />

diese radikale Poesie der im selben Jahr in Wien erschienenen Anthologie<br />

»Afrika singt« entnommen, einem der ersten Kulturtransfers<br />

afroamerikanischer Lyrik in den deutschsprachigen Raum<br />

überhaupt. Möglich, dass er sich als jüdischer Künstler in der<br />

Zeit des erstarkenden Nationalsozialismus mit dem Schicksal ei-<br />

ner anderen marginalisierten Gruppe identifizierte. Er vertonte die<br />

Texte in ihrer deutschen Übersetzung bzw. Nachdichtung mit kühlexpressiver<br />

Geste ohne jede folkloristische Exotik.<br />

Als Solist für Zemlinskys eindrücklichen Liederzyklus konnte Lester<br />

Lynch gewonnen werden, der nicht nur zu den führenden Verdi-<br />

Baritonen Amerikas zählt (Amonasro, Luna, Jago, Rigoletto, Falstaff<br />

…), sondern auch ein weltweit gefragter Crown in Gershwins<br />

»Porgy and Bess« ist. Außerdem erhebt er seine Stimme immer<br />

wieder für die aktuellen Bürgerrechtsbewegungen und hat kürzlich<br />

das Spiritual-Album »On my journey now« veröffentlicht, »um<br />

diejenigen zu ehren, die für die Freiheit gekämpft haben«.<br />

Zemlinskys ergreifenden Gesängen folgt mit Gustav Mahlers<br />

sechster Sinfonie (1903/04) ein mächtiges Meisterwerk der vorigen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

15


Mahlers musikalische<br />

Erschütterungen vermögen<br />

aufzurütteln.<br />

Lester Lynch<br />

Jahrhundertwende. Ihr im Kern tragischer Charakter schließt<br />

freilich das Schwelgen in Schönheit nicht aus. Der faszinierenden<br />

Unerbittlichkeit entwachsen absonderlicher Spaß und<br />

hingebungsvolle Erdenferne. Immer wieder baut sich die Sehnsucht<br />

nach einer großen Apotheose auf. Tänzerische Leichtfüßigkeit<br />

mischt sich mit Marschtritt, Munterkeit kann jederzeit in<br />

die Apokalypse kippen. Dazwischen entfaltet sich bisweilen bei<br />

fernem Herdenglockenklang ein allem Schmerz entrücktes Panorama.<br />

Der feierliche, erhebende Choral des Finales bekommt<br />

keine Chance, am Absturz führt kein Weg vorbei: Zwei Mal ließ<br />

Mahler die absolute Unerbittlichkeit durch den Schlag eines<br />

Hammers erklingen und vermerkte dazu: »wie ein Axthieb«. Einmal<br />

noch scheint alles auf Versöhnung hinauszulaufen – und<br />

mündet in Trostlosigkeit. Kurz, schmerzlich, dumpf. Und doch:<br />

Mahlers musikalische Erschütterungen vermögen aufzurütteln!<br />

»Kein Werk«, sagte Alma Mahler später einmal, »ist ihm so unmittelbar<br />

aus dem Herzen geflossen wie dieses.«<br />

Oliver Binder<br />

Konzerttermin<br />

Montag, 22.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Lester Lynch Bariton<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks<br />

Sir Simon Rattle Dirigent<br />

Paul Hindemith Ragtime (wohltemperiert)<br />

Alexander von Zemlinsky Symphonische Gesänge op. 20 für Bariton<br />

und Orchester<br />

Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll »Tragische«<br />

16 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Ganz<br />

natürlich<br />

Der britische Pianist Benjamin Grosvenor<br />

»Wenn ich die Möglichkeit hätte, mit meinem eigenen Klavier auf Tour<br />

zu gehen, würde ich das nur ungern tun.« Eine ungewöhnliche Aussage,<br />

zumal von einem Pianisten. Die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen<br />

würden, wäre es ihnen möglich, am liebsten auf dem Instrument<br />

spielen, das sie am besten kennen, ihrem eigenen – so wie Geiger beispielweise<br />

auch.<br />

Doch Benjamin Grosvenor argumentiert anders: »Es ist jedes Mal etwas<br />

ganz Spannendes, sich auf eine Bühne zu setzen und etwas Neues zu<br />

erleben und genau zu erforschen, wie das Instrument reagiert.« Denn:<br />

»Klaviere unterscheiden sich so sehr voneinander. Sie sind wie Menschen,<br />

und das ist ein faszinierender Aspekt meiner Arbeit.« Ohnehin<br />

sieht Grosvenor eine Konzertbühne weniger als Ort, um sich beweisen<br />

zu müssen, sondern als »eine Art Befreiungsmöglichkeit« – ein Ort der<br />

Freiheit und der Kommunikation mit dem Publikum.<br />

Geboren im Sommer 1992, wird Grosvenor zunächst von seiner Mutter,<br />

einer Klavierlehrerin, unterrichtet. Schon im Kindesalter gewinnt er<br />

Preise. Als Teenie pendelt er bereits zwischen bedeutenden Musikstädten.<br />

2004 wird er mit dem »Young Musician of the Year Award« der BBC<br />

ausgezeichnet, 2011 unterzeichnet er einen Vertrag beim Exklusiv-Label<br />

Decca – als jüngster Brite, der dort je einen Kontrakt angeboten bekam.<br />

Ein Jahr später, gerade 20 geworden, ist Grosvenor der jüngste Pianist<br />

in der Historie, der die Eröffnung der legendären Londoner Proms-Konzerte<br />

spielen darf.<br />

Benjamin Grosvenor<br />

Zu Kopf gestiegen ist ihm dieser fulminante Aufstieg nicht. Wer dem<br />

jungen Mann begegnet, erlebt ihn natürlich, unverkrampft, offen. Wie<br />

der freundliche Nachbar von nebenan. Ob in seinem Lachen oder seiner<br />

Gestik, nie kehrt er einen Künstler heraus, der im Elfenbeinturm oder<br />

abgeschottet in seiner eigenen Welt lebt. Vielleicht liegt es daran, dass<br />

er mit vier älteren Brüdern aufgewachsen ist?<br />

Aus seiner Natürlichkeit erwächst auch eine große musikalische Neugierde.<br />

Benjamin Grosvenor sieht sich nicht als Enzyklopädist, der<br />

einen oder zwei Komponisten zum Schwerpunkt seiner künstlerischen<br />

Arbeit machen möchte: »Ich habe schon immer Spaß an vielseitigen<br />

Programmen gehabt und versuche daher, mich verschiedenen Herausforderungen<br />

zu stellen.« Bis vor einigen Jahren hatte er beispielsweise<br />

eine eher geringe Affinität zur Musik von Sergeij Prokofjew, aber »inzwischen<br />

spiele ich sehr gern einige seiner Sonaten und Konzerte.« Seine<br />

Neigung zu den Werken von Chopin ist dagegen schon älter: »Ich<br />

war ungefähr acht Jahre alt. Seine Gefühlswelt und seine erstaunliche<br />

melodische Begabung haben mich sofort angesprochen.« Grosvenor<br />

spricht von »Liebe auf den ersten Blick«, und von daher ist »Chopin ein<br />

zentraler Bestandteil meines Repertoires.«<br />

Mit knapp über 30 ist Grosvenor inzwischen eine feste Größe im internationalen<br />

Musikgeschäft. »Ich habe nur das getan, was ich konnte«,<br />

kommentiert er seine Laufbahn, »verbunden mit viel Arbeit.« <strong>Das</strong> klingt<br />

einfach, spiegelt aber auch seinen Hang zum Understatement. Doch<br />

was er an den Tasten liefert, ist keine Untertreibung, sondern große<br />

Kunst. Christoph Vratz<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong>, 11:00<br />

Benjamin Grosvenor Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Elim Chan Dirigentin<br />

Sergej Prokofjew Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26<br />

Richard Wagner Vorspiel aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />

»Mild und leise, wie er lächelt« aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />

Alexander Skrjabin Poème de l'extase op. 54 für großes Orchester<br />

10:10 Uhr: Einführung in das Konzert<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

17


Eine<br />

musikalische<br />

Familie<br />

Daniel Harding dirigiert »sein« Swedish Radio Symphony Orchestra<br />

Es war am 27. April 1997, als ein gerade mal 21-jähriger Dirigent das Podium<br />

der Kölner Philharmonie betrat. Und mit seinen rotblonden Haaren<br />

und überhaupt seiner knabenhaften, smarten Ausstrahlung hätte er<br />

glatt auch die Idealbesetzung für eine Filmrolle bei »Harry Potter« abgeben<br />

können. Doch schon damals war der berufliche bzw. künstlerische<br />

Weg von Daniel Harding längst vorgezeichnet. Trotz des jugendlichen<br />

Alters hatte er bereits Assistenzen bei seinen beiden Mentoren Sir<br />

Simon Rattle und Claudio Abbado hinter sich. Zudem hatte Harding<br />

bereits seinen ersten Vertrag als Chefdirigent unterschrieben, beim<br />

Sinfonieorchester im norwegischen Trondheim. Nun also gab dieser<br />

englische Wunderknabe in der Philharmonie sein Debüt. Er leitete<br />

die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Und sogleich verblüffte<br />

Harding auch mit einem für ihn typischen, kontrastreichen Programm,<br />

das von Mozart über Ravel bis zur Gegenwart reichte.<br />

Aus dem damaligen Shooting-Star ist seitdem einer der meistgebuchten<br />

Top-Dirigenten unserer Zeit geworden. Und auch in der<br />

Philharmonie ist Harding regelmäßiger Gast. Ob mit dem Königlichen<br />

Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Mahler Chamber<br />

Orchestra oder wie erst im vergangenen Oktober mit den Wiener<br />

Philharmonikern. <strong>Das</strong>s er bei all den Erfolgen in Routine verfallen könnte,<br />

muss man bei ihm aber nicht befürchten. Dafür ist er viel zu neugierig<br />

und vielseitig. Mit der großen Sinfonik beschäftigt sich der auch ausgebildete<br />

Pilot genauso wie mit der historischen Aufführungspraxis, wenn<br />

er etwa mit Concerto Köln zusammenarbeitet. Beim Operndirigenten<br />

kommt stets auch die klassische bzw. gemäßigte Moderne eines<br />

Britten oder Dallapiccola zum Zuge. Und Hardings Passion für Zeitgenössisches<br />

unterstrich er auch 2015 beim Kölner ACHT BRÜCKEN-<br />

Festival, als er von der Österreicherin Olga Neuwrith die Auftragskomposition<br />

»Masaot / Clocks without Hands« aus der Taufe hob.<br />

Nun ist der aus Oxford stammende Anti-Star nach 2021 erneut mit seinem<br />

Swedish Radio Symphony Orchestra am Rhein. 2007 übernahm er<br />

das Orchester als Musikdirektor. Und wie es Harding kürzlich gestanden<br />

hat, ist die Verbindung seitdem in allen Belangen kontinuierlich gewachsen.<br />

»Es besteht kein Zweifel, dass ich hier in Stockholm meine<br />

musikalische Familie gefunden habe. <strong>Das</strong> Band zwischen uns ist immens,<br />

und der Funke, den wir am Anfang hatten, scheint nur noch heller<br />

und intensiver zu sein«, so der 48-Jährige. »Es ist eine Art von Arbeit, bei<br />

der das Ziel nie das Konzert der Woche ist, sondern der langsame und<br />

sichere Aufbau von etwas, das man erst im Nachhinein voll zu schätzen<br />

weiß.«<br />

Kirill Gerstein<br />

Bei dem Gastspiel in der Philharmonie steht jetzt mit Gustav Mahler<br />

ein Komponist im Mittelpunkt, mit dem sich Harding seit nunmehr 30<br />

Jahren beschäftigt. Und bereits beim letzten Konzert mit dem Swedish<br />

Radio Symphony Orchestra in Köln dirigierte er Mahler. Nach der eher<br />

luftigen 4. Sinfonie steht jetzt seine 7. Sinfonie auf dem Programm. Es<br />

ist ein vielschichtiges, bisweilen zirkushaft wild daherkommendes Opus<br />

magnum, das nicht nur dem Orchester, sondern auch dem Dirigenten<br />

alles abverlangt. »In dem letzten Satz, da gibt es Sachen, die sind fast<br />

unspielbar schnell«, hat Harding einmal in einem Interview verraten.<br />

Aber dann wieder gibt es eine Intimität, die unter die Haut geht. Wie<br />

in der zweiten Nachtmusik im vierten Satz, in dem man fast der Liebe<br />

zwischen Gustav und Alma Mahler zu lauschen scheint. »<strong>Das</strong> ist selten<br />

bei ihm, dass Mahler so etwas zeigt«, so Harding. »Diese Intimität und<br />

dieser Humor, das finde ich sehr berührend.«<br />

Guido Fischer<br />

18 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


»In der zweiten Nachtmusik<br />

scheint man fast der Liebe<br />

zwischen Gustav und<br />

Alma Mahler zu lauschen.«<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 10.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Kirill Gerstein Klavier<br />

Swedish Radio Symphony Orchestra<br />

Daniel Harding Dirigent<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und<br />

Orchester C-Dur KV 467<br />

Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll<br />

19:00 Uhr: Einführung in das Konzert<br />

durch Oliver Binder<br />

Daniel Harding


Von Klängen im Finstern<br />

zum strahlenden Jubel<br />

Meisterhafte Barockmusik zu Ostern<br />

PRJCT Amsterdam<br />

In der Passions- und Osterzeit lässt sich die spirituelle Kraft der Musik in<br />

besonderer Weise erleben. Die Überlieferung des Leidens und Sterbens<br />

Jesu und seiner Auferstehung inspirierte Komponisten zu einigen ihrer<br />

großartigsten Werke – Vertonungen, die auch heutigen Zuhörern zu<br />

Herzen gehen. Der Wechsel vom Dunkel ins Licht, von der Einkehr und<br />

Besinnung der Passion zum jubelnden österlichen Neubeginn spiegelt<br />

sich in der Kölner Philharmonie in zwei erlesenen Konzerten rund um<br />

die Ostertage, bei denen Meisterwerke der Alten Musik im Fokus stehen.<br />

Im Paris des 17. Jahrhunderts hatte sich eine eindrückliche musikalische<br />

Gestaltung der Karwoche etabliert, die selbst Ungläubige in der<br />

opernlosen Fastenzeit in die Kirchen lockte: An drei aufeinanderfolgenden<br />

Abenden wurden Passionsmusiken aufgeführt und stimmungsvoll<br />

inszeniert. Als Textgrundlage dienten die biblischen Klagelieder des<br />

Propheten Jeremias, die die Gemeinde in die Zeit der Zerstörung Jerusalems<br />

und der Vertreibung vieler Juden im Jahr 585 v. Chr. zurückversetzten.<br />

Um den Abschied vom Sohn Gottes zu versinnbildlichen,<br />

löschte man nach jedem Gesang eine Kerze, bis am Karfreitag die Kirche<br />

schließlich in völlige Dunkelheit getaucht war. Für die »Leçons de<br />

Ténèbres«, Lesungen im Finstern, schrieben die bedeutenden Komponisten<br />

der Zeit; große Stimmen sorgten für eine bewegende Darbietung.<br />

<strong>Das</strong> gefeierte Originalklang-Ensemble Le Concert de la Loge um seinen<br />

Gründer Julien Chauvin führt diese Tradition in die Gegenwart. In<br />

der Nacht zu Karfreitag erklingen die »Leçons« von Marc-Antoine Charpentier<br />

bei Kerzenschein in der Kölner Philharmonie und ermöglichen<br />

so eine Einfühlung in das dramatisch-barocke Zeremoniell. Kontrastiert<br />

werden sie mit Teilen der mystischen Rosenkranz-Sonate Heinrich Ignaz<br />

Franz Bibers. Julien Chauvin, als Violinist ein ausgewiesener Fachmann<br />

der historischen Aufführungspraxis, belebte mit der Gründung<br />

seines eigenen Orchesters im Jahr 2015 einen glanzvollen Ensemblenamen<br />

neu: <strong>Das</strong> 1783 gegründete Concert de la Loge Olympique galt<br />

als eines der besten in Europa. Ein Vorbild, das verpflichtet und für den<br />

hohen Anspruch der heutigen Formation steht.<br />

Die Intensität und Tiefe der Musik Johann Sebastian Bachs verlieh ihm<br />

eine einzigartige Bedeutung für die evangelische Kirchenmusik. Auch<br />

zwei österliche Werke des Thomaskantors zeugen von dessen Meisterschaft<br />

und emotionaler Kraft. Die frühe Kantate »Christ lag in Todes<br />

Banden« erklang vermutlich erstmals am Ostersonntag 1707, als Bach<br />

mit Anfang zwanzig Organist in Mühlhausen war. Doch zeigt sich in<br />

diesem Werk bereits eine bemerkenswerte kompositorische Reife –<br />

kunstvoll werden verschiedene Verse des zugrundeliegenden Chorals<br />

von Martin Luther musikalisch ausgedeutet. Im österlichen Leipzig des<br />

Jahres 1725 hingegen erklang die auch als Oster-Oratorium bezeichnete<br />

Kantate <strong>24</strong>9. Sie stellt in Rezitativen, Arien, Chören und Instrumentalsätzen<br />

die freudig-triumphale Stimmung nach der Auferstehung Christi<br />

eindrucksvoll dar.<br />

20 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Konzerttermine<br />

Donnerstag, 28.03.20<strong>24</strong>, 21:00<br />

Le Concert de la Loge<br />

Julien Chauvin Leitung und Violine<br />

Marc-Antoine Charpentier Leçon de ténèbres du Mercredi saint, H.135<br />

Leçon de ténèbres du Mercredi saint, H.120 und H.137<br />

Heinrich Ignaz Franz Biber Rosenkranz- oder Mysteriensonate XI<br />

»Auferstehung Christi« und XV »Marienkrönung«<br />

für Violine und Basso continuo<br />

Sonntag, 07.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Ilse Eerens Sopran<br />

Fabio Trümpy Tenor<br />

Vlaams Radiokoor<br />

PRJCT Amsterdam<br />

Maarten Engeltjes Countertenor und Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach »Christ lag in Todes Banden« BWV 4<br />

Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Cornetto und Streicher zum 1. Ostertag<br />

Oster-Oratorium BWV <strong>24</strong>9<br />

Kantate zum Osterfest für Soli, Chor und Orchester<br />

Maarten Engeltjes ist als Countertenor und Dirigent eine echte Doppelbegabung<br />

und macht nicht nur mit seiner ausdrucksvollen Stimme,<br />

sondern auch mit der Leitung seines Barockorchesters PRJCT von sich<br />

hören. Schon als Vierjähriger begann Engeltjes in einem Knabenchor<br />

zu singen, mit 16 gab er sein Debüt in Bachs Matthäus-Passion. Jetzt tut<br />

er sich mit den fantastischen Stimmen von Shira Patchornik und Fabio<br />

Trümpy sowie mit dem Vlaams Radiokoor zusammen, um Bachs Meisterwerke<br />

lebendig und farbenreich zu Gehör zu bringen.<br />

Philipp Möller<br />

Herausragende<br />

NEUHEITEN<br />

von Sony Classical<br />

Wiener Philharmoniker & Christian Thielemann<br />

Neujahrskonzert 20<strong>24</strong><br />

<strong>Das</strong> sensationelle Neujahrskonzert eröffnete das Jahr mit einem<br />

beschwingten Reigen voller musikalischer Juwelen, erstmals auch<br />

mit Musik von Anton Bruckner.<br />

„Christian Thielemann … weiß, wie man diesen genialen Klangkörper<br />

in Freiheit auf den Gipfel bringt. … und die Philharmoniker? Spielten die<br />

Sterne vom Himmel. Ein durch und durch großartiger Mitschnitt …“ WAZ<br />

Erhältlich als Doppel-CD, Blu-ray, DVD und 3 LP<br />

wienerphilharmoniker.at<br />

Igor Levit Mendelssohn: Lieder ohne Worte<br />

<strong>Das</strong> neue Album mit Musik von Mendelssohn und Alkan ist eine<br />

persönliche künstlerische Reaktion auf die Anschläge gegen<br />

israelische Juden und den weltweit zunehmenden Antisemitismus.<br />

Levit stiftet seinen Erlös zwei Berliner Organisationen, die<br />

gegen Antisemitismus kämpfen.<br />

kobekina.info<br />

igor-levit.de<br />

Maarten Engeltjes<br />

Anastasia Kobekina Venice<br />

Die junge, bereits mehrfach ausgezeichnete Cellistin demonstriert<br />

ihre stilistische Bandbreite und ihr weites musikalisches Interesse<br />

auf ihrem ersten Album für Sony Classical. Begleitet von handverlesenen<br />

Musikern und dem Kammerorchester Basel spielt sie<br />

von Venedig inspirierte Musik, aus der Renaissance (Monteverdi) und<br />

dem Barock (Vivaldi) bis hin zu Werken aus dem 21. Jahrhundert.<br />

Erhältlich ab 2.2.<br />

sonyclassical.de


Bruce Liu<br />

Konzerttermine<br />

Mittwoch, 20.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Bruce Liu Klavier<br />

Jean-Philippe Rameau Les tendres plaints d-Moll<br />

und Les cyclopes d-Moll<br />

beides aus: Pièces de clavecin avec une méthode<br />

pour la méchanique des doigts<br />

Menuet , 2me Menuet, Les Sauvages und La Poule<br />

aus: Nouvelles Suites de<br />

pièces de clavecin<br />

Gavotte et six doubles RCT 5/7 für Tasteninstrument<br />

Frédéric Chopin Variationen B-Dur op. 2 über<br />

»La ci darem la mano« von W.A. Mozart<br />

Maurice Ravel Miroirs für Klavier<br />

Franz Liszt Réminiscences de Don Juan S 418<br />

Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />

19:00 Uhr, Empore<br />

Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz<br />

Donnerstag, 11.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Bruce Liu Klavier<br />

Philharmonia Orchestra<br />

Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />

Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und<br />

Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18<br />

Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />

19:00 Uhr Einführung in das Konzert<br />

durch Oliver Binder<br />

»Ich mag den<br />

zum Publiku<br />

Der Pianist Bruce Liu stellt sich vor<br />

Santtu-Matias Rouvali<br />

Der traditionsreiche Internationale Chopin-<br />

Wettbewerb, der alle fünf Jahre in Warschau<br />

stattfindet, gehört zu den Schlachtschiffen<br />

unter den Klavierwettbewerben. Wer ihn<br />

gewinnt, dem liegt nicht nur die Klavierwelt,<br />

sondern die gesamte Klassikwelt zu<br />

Füßen. Leicht ist es nicht, als Sieger daraus<br />

hervorzugehen: Es gibt eine gestrenge Jury,<br />

und die Konkurrenz ist groß. Bruce Liu hat<br />

es geschafft, er ist der Gewinner des letzten<br />

Chopin-Wettbewerbs, der wegen der Covid-<br />

Pandemie um ein Jahr verschoben und 2021<br />

ausgetragen wurde. Zu dem Zeitpunkt war<br />

Bruce Liu <strong>24</strong> Jahre alt. Geboren wurde er<br />

als Sohn chinesischer Eltern in Paris, aufgewachsen<br />

ist er im kanadischen Montreal. Er<br />

spricht fließend Mandarin, Französisch und<br />

Englisch sowieso. <strong>Das</strong>s er als Sieger aus<br />

dem Chopin-Wettbewerb hervorging, kam<br />

für Liu vollkommen unerwartet. Der Wettbewerb<br />

hat sein Leben verändert. »Es wurde<br />

einfach von Schwarz auf Weiß umgestellt«,<br />

sagt Liu. »Vorher habe ich ein ganz normales<br />

Studentenleben geführt. Aber ich war wirklich<br />

dankbar, dass mir das nicht schon mit 17<br />

passiert ist. In dem Alter wäre ich überhaupt<br />

nicht darauf vorbereitet gewesen. Mit <strong>24</strong> war<br />

ich mental in der Lage, diesen Sturm auszuhalten.«<br />

Diesen Sturm, damit meint er die<br />

zahlreichen Konzertverpflichtungen rund<br />

um den Globus, den Plattenvertrag, den auf<br />

Jahre im Voraus ausgebuchten Kalender …<br />

Der Druck ist groß. Wie hält Bruce Liu das<br />

aus? Er hat ein gutes Rezept: »Man sollte<br />

einfach nur spielen wie zu Hause auch –<br />

aus Freude. Wenn ich Klavier spiele, vergesse<br />

ich die Welt um mich. Musik hat eine<br />

Kraft, die mir hilft, in meiner Seele Klarschiff<br />

zu machen.«<br />

Im März stellt sich Bruce Liu dem Kölner Publikum<br />

in einem Recital vor, gefördert von der<br />

Imhoff Stiftung. »Ich liebe es, Soloabende<br />

zu spielen«, sagt Bruce Liu. »Ich habe so viel<br />

zu erzählen. Ich mag die riesige Bandbreite<br />

der Stile, die Kontraste, den Kontakt zum<br />

Publikum. Es ist auch eine Frage der Hingabe.<br />

Jedes Mal klingt es irgendwie anders.<br />

22 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Kontakt<br />

m«<br />

© Matthias Baus<br />

Christoph Poppen<br />

ZAUBERHAFTES HORN<br />

S0 03.03.<strong>24</strong> 11 UHR<br />

KÖLNER PHILHARMONIE<br />

Felix Klieser Horn<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

HÖCHSTE STUFE<br />

SO 04.02.<strong>24</strong> 20 UHR<br />

KÖLNER PHILHARMONIE<br />

Juliane Banse Sopran * Seil Kim Tenor 1<br />

Thomas Jakobs Tenor 2 * Äneas Humm<br />

Bass 1 * Manfred Bittner Bass 2<br />

WDR Rundfunkchor<br />

Florian Helgath Einstudierung<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Paulus op.36 Oratorium nach Worten der<br />

Heiligen Schrift – Erster Teil I. Ouvertüre *<br />

Choralkantate »Verleih uns Frieden gnädiglich«<br />

* Choralkantate »Ach Gott, vom<br />

Himmel sieh darein« * 115. Psalm »Non<br />

nobis Domine« op.31 * Choral kantate<br />

»Oh Haupt voll Blut und Wunden« *<br />

42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« op.42<br />

© Maike Helbig<br />

Ich kann jede noch so kleine emotionale Verschiebung spüren, jedes<br />

Detail.« Mit Bedacht wählte Liu unter anderem Jean-Philippe<br />

Rameau für sein Soloprogramm aus. »Rameau betrachte ich als fast<br />

so etwas wie den Vater der Harmonie in der Musik. Die französische<br />

Barockmusik wird oft vernachlässigt. Bei Barock denken viele an<br />

Bach oder Scarlatti und weniger an Rameau oder Couperin. Wenn<br />

ich mir Stil und Logik der Barockmusik zu eigen mache, muss ich<br />

vieles anders machen, als ich es gelernt habe. Man kann hören, ob<br />

ein Pianist die Musik in diesem Sinne versteht.« Im April tritt Bruce<br />

Liu dann als Solist mit dem renommierten Philharmonia Orchestra<br />

London auf, unter der Leitung seines finnischen Chefdirigenten<br />

Santtu-Matias Rouvali, der viel von sich reden macht in der Klassikwelt<br />

und aus der renommierten finnischen Dirigentenschule in<br />

Helsinki stammt. Rouvali ist gespannt auf die Zusammenarbeit mit<br />

Bruce Liu: »Es ist großartig, diese jungen Talente zu treffen!« Gemeinsam<br />

interpretieren sie Rachmaninows zweites Klavierkonzert,<br />

das für den russischen Komponisten den Durchbruch zum Weltruhm<br />

bedeutete. »Der Anfang ist sehr besonders, weil es nur sehr wenige<br />

Konzerte gibt, die direkt mit dem Klavier beginnen«, sagt Bruce<br />

Liu. »Die großen Akkorde sind spieltechnisch schwierig, Rachmaninow<br />

hatte riesige Hände. Man muss sich einfach sehr stark fühlen,<br />

wenn man auf der Bühne mit sechzig oder achtzig Musikern<br />

konkurriert. Und das ist nur der Anfang der Herausforderung …«<br />

Dorle Ellmers<br />

Benjamin Britten<br />

Elegy for Strings<br />

Prelude and Fuge for 18 strings op.29<br />

Joseph Haydn<br />

Hornkonzert Nr.1 D-Dur Hob.VIId:3<br />

Hornkonzert Nr.2 D-Dur Hob.VIId:4<br />

Sinfonia c-Moll Nr.52 Hob.I:52<br />

KARTENDIREKTVERSAND:<br />

Kölner Kammerorchester * Robert-Heuser-Str. 15 * 50968 Köln<br />

Tel. 0221 2508199-0 * info@koelner-kammerorchester.de<br />

© Susie Knoll<br />

Juliane Banse<br />

Felix Klieser<br />

SCHUBERTS DRAMEN<br />

SO 07.04.<strong>24</strong> 16 UHR<br />

KÖLNER PHILHARMONIE<br />

Juliane Banse Sopran<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Franz Schubert Ouvertüre zu »Der<br />

Spiegelritter« D.11 * Zwischenaktmusik<br />

Nr.3 aus Rosamunde * Sinfonie Nr.2<br />

B-Dur D.125 * Franz Schubert arr.<br />

Benjamin Britten Die Forelle D.550 *<br />

Franz Schubert arr. Hector Berlioz An<br />

Sylvia D.891 * Franz Schubert arr. Max<br />

Reger Gretchen am Spinnrade D.118 *<br />

Alexander von Zemlinsky Waldgespräch *<br />

Franz Schubert arr. Johannes Brahms<br />

Geheimes * Franz Schubert arr. Max<br />

Reger Gruppe aus dem Tartarus,<br />

Im Abendrot<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


Fragmente der Liebe<br />

und des Tanzes<br />

Musik größtmöglicher Opulenz trifft auf zeitgenössische Minimalmusic<br />

Die preisgekrönte österreichisch-englische<br />

Sopranistin Anna Prohaska gab ihr Debüt im<br />

Alter von 18 Jahren an der Komischen Oper<br />

Berlin und bald darauf an der Staatsoper Unter<br />

den Linden, deren Ensemble sie für mehrere<br />

Spielzeiten angehörte. Ihre internationale<br />

Karriere brachte sie bereits an die größten<br />

Opernhäuser. Sie wurde mit diversen Preisen<br />

ausgezeichnet, unter anderem 2017 mit dem<br />

International Classical Music Award.<br />

Emanuele Soavi begann seine Karriere als<br />

Tänzer an der Opera Roma und am Teatro La<br />

Fenice in Venedig. Es folgten Engagements<br />

beim Ballett Dortmund und bei der holländischen<br />

Kompanie Introdans, wo er u. a. mit Jiři<br />

Kylián, Hans van Manen, William Forsythe und<br />

Mats Ek arbeitete. Seit 2006 arbeitet er international<br />

als freischaffender Choreograf an großen<br />

Häusern. 2012 gründete er das Ensemble<br />

EMANUELE SOAVI INCOMPANY mit Sitz in<br />

Köln, von wo aus es international an spartenübergreifender,<br />

struktureller und künstlerischer<br />

Vernetzung arbeitet.<br />

Die lautten compagney unter Leitung von<br />

Wolfgang Katschner zählt seit Jahren zu den<br />

führenden deutschen Barockensembles; ihr<br />

Markenzeichen ist neben ihrem spezifischen<br />

Klang die große Bandbreite an Programmen.<br />

Im Herbst 2019 wurde sie mit dem OPUS Klassik<br />

als Ensemble des Jahres ausgezeichnet. Neben<br />

ihren Auftritten in Berlin tourt die lautten<br />

compagney mit ca. 100 Konzerten pro Jahr<br />

durch die Bundesrepublik, Europa und die<br />

Welt.<br />

Konzerttermin<br />

Montag, 25.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Anna Prohaska Sopran<br />

Emanuele Soavi incompany<br />

Emanuele Soavi Choreografie, Leitung<br />

lautten compagney BERLIN<br />

Wolfgang Katschner Laute, Leitung<br />

Werke von Philip Glass, Guilio Caccini, Luzzasco Luzzaschi,<br />

Francesco Cavalli, Carlo Gesualdo, Claudio Monteverdi u. a.<br />

Eine aufregende Begegnung von Live-Musik und zeitgenössischem<br />

Tanz prägte bereits die erste Zusammenarbeit der Kölner Philharmonie<br />

mit dem Kölner Ensemble Emanuele Soavi incompany: »#auferstanden«<br />

mit dem Vokalensemble Cantus Cölln. In »Façades« begegnen die virtuosen<br />

Tänzer nun der weltweit erfolgreichen Sopranistin Anna Prohaska<br />

und den Barockspezialisten der lautten compagney BERLIN.<br />

Musik aus dem Zeitalter größtmöglicher Opulenz, dem Barock, trifft hier<br />

auf zeitgenössische Minimal Music, gespielt auf barockem Instrumentarium.<br />

Während einst genauestens festgelegte Formen den Tanz zur<br />

höfischen Musik bestimmten, finden heute dazu tanzende Körper zu<br />

freiem Ausdruck. Arien erzählen Geschichten von Liebe, Leidenschaft,<br />

Verrat und Intrigen, aber der Tanz dazu bebildert nicht die Geschichten,<br />

sondern erweitert mit abstrakten Formen und tableaux vivants den<br />

Assoziationsraum für die Hörenden und Betrachtenden. »Façades«<br />

steckt voller spannungsreicher Kontraste, die sich gegenseitig befeuern<br />

und zu einem neuen Ganzen zusammenfinden. Vierter »Akteur« dabei<br />

ist gewissermaßen der Konzertsaal der Philharmonie Köln, da bei<br />

dieser Form des »choreografischen Konzerts« Tanz als Bewegung im<br />

Raum vollkommen anders gedacht werden muss als in der klassischen<br />

Bühnensituation.<br />

Wie aber bringt Choreograf Emanuele Soavi die unterschiedlichen<br />

musikalischen Elemente und die verschiedenen Akteure zusammen?<br />

Für den Italiener, der seine Arbeit häufig mit einer Recherche über die<br />

klassischen antiken Mythen beginnt, ist es keine Frage, wo ein überzeitlicher,<br />

alle Gegensätze verbindender Kern zu finden ist: Es ist das<br />

ewige Thema der Liebe. Man wird es nicht nur in Anklängen an die Ikonografie<br />

von Amor bzw. Eros entdecken können. Die sechs Tänzerinnen<br />

und Tänzer von incompany, neun Musiker und Musikerinnen der lautten<br />

compagney unter Wolfgang Katschner sowie Sängerin Anna Prohaska<br />

entwerfen ausgehend von Monteverdis »Lamento della ninfa« mit<br />

Vokalmusik des Frühbarock und Instrumentalmusik des großen<br />

zeitgenössischen Komponisten Philipp Glass ein Universum der<br />

Weiblichkeit, erzählen von Überlebensstrategien und Täuschungsmanövern,<br />

von unbedingter Liebe, Einsamkeit und dem Risiko, an<br />

Grenzen und darüber hinaus zu gehen. So entsteht vor unseren Augen<br />

ein facettenreiches Kaleidoskop aus vielschichtigen tänzerisch-musikalischen<br />

Miniaturen, ein Wechselspiel von komplexen<br />

Gruppenchoreografien und hochemotionalen Einzelcharakterstudien,<br />

ein Spannungsfeld zwischen individuell-psychologischen Porträts<br />

und universellen, allgemeingültigen Bildern, zwischen revolutionärer<br />

Kraft und emotionalen Extremen, zwischen archaischem Mythos und<br />

bedrängender Gegenwart.<br />

Ein derart harmonisches Zusammenspiel gegensätzlicher Elemente<br />

durch die Rückbesinnung auf einen gemeinsamen Kern zeitenübergreifender<br />

Humanität mag in der Sphäre des Gesellschaftlich-Politischen<br />

eine Utopie bleiben – in der tröstenden Sphäre des Schönen und<br />

der Kunst wird sie zur Realität. Anne-Kathrin Reif<br />

<strong>24</strong> <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Geschichten von<br />

Liebe, Leidenschaft,<br />

Verrat und Intrigen<br />

Anna Prohaska<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

25


Konzerttermin<br />

Samstag, 27.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Kimmo Pohjonen Akkordeon, Stimme<br />

»Zone«<br />

Im Maschinenraum<br />

der Kreativität<br />

Kimmo Pohjonen im Interview<br />

Herr Pohjonen, sagt Ihnen der Name Albert Mangelsdorff etwas?<br />

Mangelsdorff? Nein, tut mir leid, ich kenne ihn nicht.<br />

Mangelsdorff war ein wichtiger, innovativer Jazzposaunist, der es wie Sie<br />

wagte, ein ganzes Konzert allein zu spielen. Was denken Sie, was es dazu<br />

vor allem braucht: Mut, Selbstvertrauen, Neugier?<br />

Ich denke, für ein Solokonzert braucht man all diese Dinge. Für mich<br />

waren und sind Soli auch das Labor, in dem ich mein Instrument erforsche;<br />

wie man seine Klangoptionen erweitert, wie man neue Spieltechniken<br />

entwickelt, wie man etwas tut, das mich und natürlich auch das<br />

Publikum überraschen wird. Wenn Sie eine Solo-Performance machen,<br />

sind Sie ganz allein auf der Bühne. Klar, es braucht viel Mut, aber auf<br />

der anderen Seite gibt sie Ihnen auch viel Freiheit, Sie können tun, was<br />

immer Sie wollen, Sie haben die Möglichkeit, schnell zu reagieren und<br />

Dinge sehr schnell zu ändern. Ich denke, alle Künstler sollten ihr eigenes<br />

Solo machen, denn das ist auch der beste Weg, um seine eigene<br />

Stimme zu finden. Und erst im Spiel alleine kann es mir gelingen, auf<br />

das rechte Energielevel zu kommen.<br />

Wie würden Sie die Vorzüge Ihres Instruments beschreiben?<br />

<strong>Das</strong> Akkordeon ist ein ganzes Orchester in einem Instrument, eines, das<br />

im Vergleich zu anderen Instrumenten eine riesige Dynamik hat, vielleicht<br />

kommt das Schlagzeug dem noch am nächsten. Da ich auch<br />

Elektronik mit meinem Akkordeon verwende, kann ich musikalisch<br />

an viele unbekannte Orte gehen und es auch als rein elektronisches<br />

Instrument einsetzen. In gewisser Weise habe ich dann drei Instrumente<br />

in einem: das akustische, das elektronische und die Kombination dieser<br />

beiden. Nicht zu vergessen mein Gesang als zusätzliches Element.<br />

Akkordeonbälge sind wie riesige Lungen, die auch auf viele andere<br />

Dinge Einfluss haben – auf meine eigene Lunge und die Atmung.<br />

Ist es eine Spezialanfertigung? Oder eines, das ein fortgeschrittenes Alter<br />

hat und daher einen gewissen Wert?<br />

Nein, das Alter ist gewiss nicht die Spezialität meines Instruments!<br />

(lacht) Ich habe erst letztes Jahr eine aktualisierte Version erhalten. Mein<br />

neues Instrument ist alles, was ich jetzt vom Akkordeon will. Es ist die<br />

Geschichte meines Lebens und stellt alles dar, was ich in den letzten<br />

30 Jahren solo gespielt habe. Auf diese Weise ist es natürlich ziemlich<br />

einzigartig.<br />

26 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


© WDR/Frank Wiesen<br />

»Mein Instrument ist die<br />

Geschichte meines Lebens.«<br />

Inwieweit ist es wichtig, dass Sie Ihr Instrument sehr nah am Körper halten,<br />

d. h. im Bauch-Brust-Bereich? Andere Instrumentalisten, wie ein Saxophonist<br />

oder ein Klarinettist, haben vergleichsweise wenig »Körperkontakt« mit<br />

ihrem Instrument.<br />

Der Körperkontakt ist wirklich wichtig. Ich habe das Gefühl, dass das<br />

Instrument Teil meines Körpers ist. <strong>Das</strong> Gewicht beträgt 16 Kilo, was<br />

bedeutet, dass es Ihre volle Kraft braucht, um es entspannt zu spielen.<br />

Während ich mich bewege, bewegt sich das Instrument mit mir, und<br />

auch meine Körperbewegungen wirken sich auf mein Spiel aus. Deshalb<br />

stehe ich meistens beim Spielen, auch wenn dies wegen des Gewichts<br />

ziemlich herausfordernd ist.<br />

BIG BAND<br />

BIG BAND<br />

Gehören Sie zu den Musikern, die relativ offen für das sind, was im Konzert<br />

passiert, oder planen Sie das, was Sie aufführen möchten?<br />

<strong>Das</strong> Beste am Solo ist, dass alles passieren kann. Im Solo musst du dir<br />

nur selbst zuhören und dir dann die Freiheit geben zu tun, was immer<br />

du fühlst.<br />

WDR Big Band<br />

Christian Elsässer<br />

Leitung und Arrangements<br />

BEETHOVEN<br />

BEETHOVEN<br />

Wie viel passiert dabei eher spontan bei Ihren Solokonzerten, wie hoch ist<br />

der Anteil des zuvor Durchdachten?<br />

Natürlich habe ich Kompositionen. Für mich sind das Rahmen, die mir<br />

die Freiheit geben, zu improvisieren und auch über diesen Rahmen<br />

zu gehen. <strong>Das</strong> Beste am Konzert ist immer, wenn etwas Unerwartetes<br />

passiert. Und ich kann sagen, dass es doch oft passiert! (lacht)<br />

Bei all der Konzentration, die Ihr Spiel erfordert, können Sie das Publikum<br />

überhaupt wahrnehmen? Hat dessen Reaktion Einfluss auf Ihr Spiel?<br />

<strong>Das</strong> Solo braucht natürlich viel Konzentration, aber auf der anderen Seite<br />

versuche ich immer, aus der Selbstkontrolle herauszukommen und<br />

auf diese Weise etwas Neues und Unerwartetes vor dem Publikum zu<br />

schaffen. Der Improvisationsteil beginnt im Grunde schon dann, wenn<br />

die Leute in den Saal strömen. Die Musik, das Instrument und meine<br />

Persönlichkeit bekommen nach und nach Energie vom Publikum, und<br />

diese Energie spiegelt sich in der Musik wider. <strong>Das</strong> ist der magische<br />

Moment, den ich als den besten Teil der Live-Performance bezeichne.<br />

Für mich der Grund, Live-Konzerte zu spielen.<br />

Mit Kimmo Pohjonen sprach Tom Fuchs.<br />

SA 9. MÄRZ 20<strong>24</strong><br />

KÖLNER PHILHARMONIE<br />

20 UHR


In bester<br />

Gesellschaft<br />

Komponistin gesucht<br />

Sie kam zur Welt, kurz bevor der sogenannte »Zweibund« zwischen<br />

dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn geschlossen wurde,<br />

mit dem sich Deutschland und Österreich gegenseitigen Schutz<br />

gegen einen möglichen russischen Angriff zusicherten. Ihr Elternhaus<br />

war musisch geprägt: der Vater ein bedeutender bildender<br />

Künstler der K.u.K.-Monarchie, die Mutter Sängerin. Nach dem frühen<br />

Tod des Vaters heiratete ihre Mutter erneut, einen Assistenten<br />

ihres verstorbenen Gatten, der Übergang war mindestens fließend.<br />

Die Tochter galt als musikalisch hochbegabt, erhielt Klavier-, Kammermusik-<br />

und Kompositionsunterricht und war durch ihr Elternhaus<br />

umgeben von Kunst und Musik – und berühmten Männern.<br />

Diese zogen sich durch ihr langes Leben. Dreimal schloss sie den<br />

»Bund fürs Leben«. Der erste Ehemann war Komponist und Dirigent,<br />

der zweite Architekt, der dritte Schriftsteller. Die erste Ehe schloss<br />

sie 17-jährig, und sie brachte eine nicht unbeträchtliche Menge an<br />

von ihr komponierten Liedern (nach eigener Aussage knapp 50)<br />

mit in diese Lebensgemeinschaft. So viele Männer sie kannte, so<br />

verhinderten sowohl ihr Stiefvater, der ihr das Klavierstudium untersagte,<br />

als auch ihr erster Ehemann, der sämtliche kompositorischen<br />

Ambitionen seiner jungen Frau für nicht vereinbar mit einer<br />

Ehe mit ihm hielt, das Ausleben und die Weiterentwicklung ihrer<br />

Begabungen. Nach einer ernsthaften Ehekrise jedoch ließ der Gatte<br />

selbst einige ihrer Lieder veröffentlichen und widmete ihr seine in<br />

München uraufgeführte, von ihm selbst als sein wichtigstes Werk<br />

bezeichnete und bis heute hochgeschätzte Sinfonie, seine vorletzte<br />

vollendete, die aufgrund der riesigen Besetzung – vor<br />

allem Chorstimmen – allerdings nicht allzu häufig live zu hören<br />

ist. Der kulturelle und später auch finanzielle Einfluss der<br />

Künstlerin, Gesellschafterin und Muse war beachtlich. Sie<br />

förderte zahlreiche Künstler, darunter Arnold Schönberg und<br />

Alban Berg, was ihr eine weitere Werk-Widmung einbrachte.<br />

Ihr sittlich und politisch nicht umumstrittenes Leben – sie starb<br />

85-jährig in New York – wurde in Filmen, Sachbüchern, Romanen,<br />

Gemälden und im Theater gewürdigt. Heutzutage sind noch 17 Lieder,<br />

die sie für Singstimme und Klavier schrieb, bekannt. Bei uns<br />

sind im April sieben davon in einer Bearbeitung für Orchester zu<br />

hören. Wie lautete der Name der Komponistin während ihrer ersten<br />

Ehe? wil<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 02.04.20<strong>24</strong> unter dem Stichwort »Rätselhafte<br />

Philharmonie« an die KölnMusik GmbH, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />

oder per E-Mail (mit Angabe Ihrer Postanschrift) an feedback@koelnmusik.de.<br />

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x 2 Tickets für das Konzert mit<br />

Simon Höfele, Elisabeth Brauß und dem Württembergischen Kammerorchester<br />

Heilbronn am 21. April um 16 Uhr.<br />

Des letzten Rätsels Lösung: Idomeneo<br />

WAS „DAT HÄTZ“ DES FRÜH-FANS<br />

HÖHER SCHLAGEN LÄSST.<br />

online Am Hof 18<br />

www.frueh-shoppen.de<br />

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Gaëlle Arquez am 17.03.<br />

koelner-philharmonie.de<br />

März<br />

FR<br />

01 / 20:00<br />

SA<br />

02<br />

20:00<br />

Christiane Karg Sopran<br />

Andrè Schuen Bariton<br />

NDR Vokalensemble<br />

WDR Rundfunkchor<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Dirigent<br />

Brahms:<br />

Ein Deutsches Requiem<br />

Arnold Schönberg<br />

Kammersinfonie Nr. 2 es-Moll<br />

op. 38 (1906–08, 1939)<br />

für kleines Orchester<br />

Johannes Brahms<br />

Ein deutsches Requiem nach<br />

Worten der heiligen Schrift op. 45<br />

für Sopran, Bariton, gemischten<br />

Chor und Orchester<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 59,– 49,– 37,– <strong>24</strong>,– 20,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 37,– | Schüler,<br />

Auszubildende & Studierende<br />

unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />

Abo WDR Wahl-Abo<br />

Freitag-Konzert-Abo 12<br />

Samstags-Konzert-Abo 5 | 8<br />

Kleines Klassik-Abo<br />

SA<br />

10:00<br />

02<br />

/ 11:00<br />

ensemble unterwegs<br />

Barbara Schachtner Sopran<br />

Johanna Risse Violine<br />

Friederike Imhorst Viola<br />

Anna Betzl-Reitmeier Violoncello<br />

»Unterwegs mit singenden<br />

Wanderschuhen«<br />

Familienworkshop A<br />

<strong>Das</strong> erste Mal Musik erleben in der<br />

Kölner Philharmonie: Gemeinsam<br />

mit ihren Familien können Kinder<br />

in einem interaktiven Konzert mit<br />

begleitenden Workshop-Stationen<br />

Ensembles erleben, die spannende<br />

Geschichten mit ihren Instrumenten<br />

erzählen und das ein oder andere<br />

Geheimnis über »ihre« Musik lüften.<br />

Im Workshopteil gibt es interaktive<br />

Erlebnis-Stationen, die zum<br />

Mitmachen einladen. Instrumente<br />

und unterschiedliche musikalische<br />

Welten kennen lernen, basteln<br />

und gemeinsames Musizieren<br />

SO<br />

03<br />

16:00<br />

Iulia Maria Dan Sopran<br />

Kostas Smoriginas Bariton<br />

Die Württembergische<br />

Philharmonie Reutlingen<br />

Ariane Matiakh Dirigentin<br />

Marianna von Martínes<br />

Ouvertüre in C-Dur<br />

Joseph Haydn<br />

Sinfonie C-Dur Hob. I:82<br />

Alexander von Zemlinsky<br />

Lyrische Symphonie in 7 Gesängen<br />

nach Rabindranath Tagore op. 18<br />

für Sopran, Bariton und großes<br />

Orchester<br />

Alexander Zemlinskys »Lyrische<br />

Symphonie« für Sopran, Bariton<br />

und Orchester ist ein Kleinod der<br />

Spätromantik und gilt als Pendant<br />

zu Mahlers »Lied von der Erde«.<br />

Hier sind die preisgekrönte rumänische<br />

Sängerin Iulia Maria Dan<br />

und der litauische Bassbariton Kostas<br />

Smoriginas in ihrem Element.<br />

Nach einem 50-jährigen Dornröschenschlaf<br />

wurde Zemlinskys<br />

»Lyrische Symphonie« in den 1970er-<br />

Jahren wiederentdeckt. Sie erzählt<br />

in einem Dialog zwischen Männerund<br />

Frauenstimme von Sehnsucht,<br />

Liebe und Abschied und basiert auf<br />

Gedichten des indischen Nobelpreisträgers<br />

Robindranath Tagore.<br />

Iulia Maria Dan mit ihrem samtigen<br />

Sopran und Ausnahme-Bassbariton<br />

Kostas Smoriginas sind eine Traumbesetzung,<br />

und die aufstrebende<br />

junge französische Dirigentin Ariane<br />

Matiakh leitet Die Württembergische<br />

Philharmonie Reutlingen.<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Sonntags um vier<br />

SO<br />

03<br />

20:00<br />

Nathalie Streichardt Violine<br />

Eva-Maria Wilms Viola<br />

Daniela Bock Violoncello<br />

Johannes Seidl Kontrabass<br />

Amina Chobanzade Klavier<br />

Gestrichen scharf<br />

Ralph Vaughan Williams<br />

Quintett für Violine, Viola,<br />

FR<br />

08<br />

20:00<br />

Marleen Lohse Rezitation<br />

Mariele Millowitsch Rezitation<br />

Desirée Nosbusch Rezitation<br />

Claudia Roth Rezitation<br />

Jocelyn B. Smith voc<br />

Bettina Böttinger Moderation<br />

lit.COLOGNE Gala<br />

Die große Gala mit Literatur<br />

und Musik<br />

»Es kann im besten Falle glühen.«<br />

lit.COLOGNE GmbH<br />

€ 80,45 73,85 61,75 48,55 39,75 27,65 |<br />

Chorempore Z: € 39,75<br />

SA<br />

09<br />

20:00<br />

WDR Big Band<br />

Christian Elsässer Leitung, Arrangement<br />

Big Band Beethoven<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 42,– 36,– 31,– 21,– 14,– | Schüler,<br />

Auszubildende & Studierende<br />

unter 29 Jahren (Ticket28): € 9,–<br />

SO<br />

11:00<br />

10<br />

/ 14:00<br />

Vivi Vassileva Percussion<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Ustina Dubitsky Dirigentin<br />

Trommelwirbel –<br />

Familienkonzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 22,– | Kinder & Jugendliche<br />

unter 17 Jahren: € 11,–<br />

SO<br />

10<br />

20:00<br />

Maria João Pires Klavier<br />

Swedish Radio Symphony<br />

Orchestra<br />

Daniel Harding Dirigent<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

C-Dur KV 467<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 7 e-Moll<br />

MO<br />

11<br />

20:00<br />

María Dueñas Violine<br />

City of Birmingham Symphony<br />

Orchestra<br />

Kazuki Yamada Dirigent<br />

»Doppeltes Debüt«<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

D-Dur op. 61<br />

Hector Berlioz<br />

Symphonie fantastique op. 14<br />

für Orchester<br />

Westdeutsche Konzertdirektion Köln<br />

€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 74,–<br />

Abo Meisterkonzerte B<br />

DO<br />

14<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

Simone Lamsma Violine<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Robert Trevino Dirigent<br />

PhilharmonieLunch wird von der<br />

KölnMusik gemeinsam mit dem WDR<br />

Sinfonieorchester und dem Gürzenich-Orchester<br />

Köln ermöglicht.<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

FR<br />

15<br />

20:00<br />

Lucas Jussen Klavier<br />

Arthur Jussen Klavier<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Dirigent<br />

Antonín Dvořák<br />

Auszüge aus: Legenden op. 59 B 122<br />

Fassung für Orchester<br />

Béla Bartók<br />

Konzert für 2 Klaviere, Schlagzeug<br />

und Orchester Sz 115<br />

Johannes Brahms<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 59,– 49,– 37,– <strong>24</strong>,– 20,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 37,–<br />

Abo Freitags-Konzert-Abo 8


Anna Prohaska am 25.03.<br />

SO<br />

17<br />

11:00<br />

Simone Lamsma Violine<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Robert Trevino Dirigent<br />

N e u s t a r t<br />

Igor Strawinsky<br />

Symphonies d’instruments à vent<br />

für <strong>24</strong> Instrumente<br />

Leonard Bernstein<br />

Serenade (after Plato’s »Symposium«)<br />

für Solovioline, Streichorchester,<br />

Harfe und Schlagzeug<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Familien-Abo B | Sonntag<br />

Kleines Abo A | Sonntag<br />

SO<br />

17<br />

19:00<br />

MO<br />

18 / 20:00<br />

wie So 17.03. 11 Uhr<br />

DI<br />

19<br />

20:00<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

Abo Großes Abo | Montag<br />

Kleines Abo A | Montag<br />

Großes Abo | Dienstag<br />

Kleines Abo A | Dienstag<br />

MI<br />

20<br />

20:00<br />

Hans Imhoff Konzert<br />

Bruce Liu Klavier<br />

Jean-Philippe Rameau<br />

Les tendres plaints d-Moll<br />

Les cyclopes d-Moll<br />

Menuet<br />

2me Menuet<br />

Les Sauvages<br />

La Poule<br />

Gavotte et six doubles RCT 5/7<br />

für Tasteninstrument<br />

Frédéric Chopin<br />

DO<br />

21<br />

20:00<br />

Samuel West Schauspieler<br />

Timothy West Schauspieler<br />

Mary Bevan Sopran<br />

Ensemble Modern<br />

Michel van der Aa Regie und<br />

Libretto<br />

Michel van der Aa<br />

The Book of Water<br />

Kammermusiktheater für einen<br />

Schauspieler, Streichquartett<br />

und Film nach der Erzählung »Der<br />

Mensch erscheint im Holozän« (in<br />

englischer Übersetzung) von Max<br />

Frisch<br />

Kompositionsauftrag von Venice<br />

Biennale, Muziekgebouw Amsterdam,<br />

Kölner Philharmonie (KölnMusik),<br />

Ensemble Modern, Amsterdam<br />

Sinfonietta und November Music<br />

Abgeschnitten von der Außenwelt,<br />

bedroht durch eine Umweltkatastrophe<br />

ringt ein Mann buchstäblich<br />

um Fassung. Geiser, so sein Name,<br />

versucht, sein Leben zu ordnen und<br />

sich die Zeitenwende begreiflich zu<br />

machen. <strong>Das</strong> Kammermusiktheater<br />

von Michel van der Aa evoziert<br />

eine bedrohliche Atmosphäre. Der<br />

niederländische Komponist Michel<br />

van der Aa beschreibt in »The<br />

Book of Water« (nach Max Frisch)<br />

die Versuche eines Mannes, sein<br />

Leben zu sortieren. Er ist durch eine<br />

von Wassermassen verursachte<br />

Umweltkatastrophe von der Außenwelt<br />

abgeschnitten. Ganz auf sich<br />

zurückgeworfen beginnt er, seine<br />

Gedanken im Stile einer Enzyklopädie<br />

festzuhalten. Aber das Projekt<br />

entgleitet ihm, Strukturen von<br />

Erinnerung und Wissen überhaupt<br />

zerfließen. »The Book of Water«<br />

beschwört intensiv die Bedrohung<br />

durch Gedächtnisverlust und die<br />

Auflösung der Persönlichkeit.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Milchstraße<br />

FR<br />

22<br />

20:00<br />

António Zambujo vocals, guitar<br />

João Salcedo piano<br />

Bernardo Couto portuguese guitar<br />

Francisco Brito electric bass<br />

SO<br />

<strong>24</strong><br />

17:00<br />

Derek Welton Bassbariton (Wotan)<br />

Ric Furman Tenor (Siegmund)<br />

Sarah Wegener Sopran (Sieglinde)<br />

Christiane Libor Sopran (Brünnhilde)<br />

Patrick Zielke Bass (Hunding)<br />

Claude Eichenberger Mezzosopran<br />

(Fricka)<br />

Natalie Karl Sopran (Helmwige)<br />

Chelsea Zurflüh Sopran (Gerhilde)<br />

Karola Sophia Schmid Sopran<br />

(Ortlinde)<br />

Ulrike Malotta Alt (Waltraute)<br />

Marie Luise Dreßen Mezzosopran<br />

(Roßweiße)<br />

Eva Vogel Mezzosopran (Grimgerde)<br />

Jasmin Etminan Alt (Schwertleite)<br />

Dresdner Festspielorchester<br />

Concerto Köln<br />

Kent Nagano Dirigent<br />

Richard Wagner<br />

Die Walküre WWV 86B<br />

Oper in drei Aufzügen.<br />

Erster Tag des Bühnenfestspiels<br />

»Der Ring des Nibelungen«<br />

WWV 86 (1848 – 74)<br />

Wagner-Lesarten<br />

Die Walküre Brünnhilde widersetzt<br />

sich dem Göttervater Wotan – und<br />

vollbringt doch seinen Willen: Sie<br />

rettet den noch ungeborenen Helden<br />

Siegfried. Nach dem »Rheingold«<br />

ist nun »Die Walküre« aus Wagners<br />

»Ring des Nibelungen« im Originalklang-Projekt<br />

von Kent Nagano zu<br />

erleben! Als emotionalster Abend<br />

von Wagners Tetralogie handelt »Die<br />

Walküre« neben der titelgebenden<br />

Wotan-Tochter Brünnhilde auch vom<br />

Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde.<br />

Ihre Liebe ist die innigste und<br />

folgenreichste im gesamten Ring. Im<br />

Inzest zeugen sie Siegfried. Wagner-<br />

Lesarten begann 2018 mit Concerto<br />

Köln und Kent Nagano. Der gesamte<br />

Ring wird nun in Dresden bis 2026 in<br />

einer künstlerischen Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Dresdner Festspielorchester<br />

und Concerto Köln erarbeitet<br />

und aufgeführt<br />

KölnMusik<br />

€ 106,– 95,– 75,– 53,– 35,–<br />

Abo Der Ring des Nibelungen<br />

Kent Nagano am <strong>24</strong>.03.<br />

DO<br />

28<br />

21:00<br />

Le Concert de la Loge<br />

Julien Chauvin Leitung und Violine<br />

Tenebrae<br />

Marc-Antoine Charpentier<br />

Leçon de ténèbres du Mercredi<br />

saint, H.135<br />

Leçon de ténèbres du Mercredi<br />

saint, H.120<br />

Leçon de ténèbres du Vendredi<br />

saint, H.137<br />

Heinrich Ignaz Franz Biber<br />

Rosenkranz- oder Mysteriensonate<br />

Nr. XI »Auferstehung Christi«<br />

für Violine und Basso continuo<br />

Rosenkranz- oder Mysteriensonate<br />

XV »Marienkrönung«<br />

für Violine und Basso continuo<br />

Im Paris des 17. Jahrhunderts strömten<br />

in der opernlosen Fastenzeit<br />

selbst die Ungläubigen in die Kirchen.<br />

Denn hier erklangen dank<br />

großer Stimmen die bewegenden<br />

SA<br />

30<br />

2 0 : 0 0<br />

Neue Philharmonie Westfalen<br />

Kammerchor der Universität<br />

zu Köln<br />

Benjamin Pope Dirigent<br />

Daniel Boschmann Moderation<br />

The Sound of Hans Zimmer &<br />

John Williams<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 109,90 99,90 89,90 79,90 69,90<br />

SO<br />

31<br />

20:00<br />

Ostersonntag<br />

The Simon and Garfunkel Story<br />

Die Original Tribute-Show<br />

aus dem Londoner West End<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 86,90 76,90 66,90 56,90 46,90


Hamilton de Holanda am 20.04.<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Gaëlle Arquez Mezzosopran<br />

(Carmen)<br />

Francois Rougier Tenor (Don José)<br />

Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />

Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />

Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />

Séraphine Cotrez Mezzosopran<br />

(Mercédès)<br />

Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />

Emiliano Gonzalez Toro Tenor<br />

(Dancaire)<br />

Yoann Dubruque Bariton (Morales)<br />

Kinderchor Oper Ballet Vlaanderen<br />

Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />

Choeur de chambre de Namur<br />

B’Rock Orchestra<br />

René Jacobs Dirigent<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

Opera comique in vier Akten.<br />

Libretto von Meilhac/Ludovic<br />

Halévy nach Prosper Mérimée<br />

Die Herzen und die Nerven liegen<br />

blank. Frei will Carmen sein! Dafür<br />

wird sie von Don José ermordet.<br />

Georges Bizets große Oper<br />

ist pure Leidenschaft im Rausch<br />

hin- und mitreißender Melodien.<br />

Und ein Spitzenensemble garantiert<br />

Spannung und Gänsehaut.<br />

Die Mezzosopranistin Gaëlle Arquez<br />

gilt derzeit als Idealbesetzung für<br />

die faszinierende Titelpartie. Ihr<br />

zur Seite steht als eifersüchtiger<br />

Don José François Rougier, ein so<br />

strahlender wie ausdrucksvoller<br />

Tenor. Und Sabine Devieilhe ist mit<br />

ihrem leuchtend-innigen Sopran<br />

eine Traumbesetzung für das Bauernmädchen<br />

Micaëla. Am Pult des<br />

spielfreudigen B’Rock Orchestra<br />

steht René Jacobs. Er wird »Carmen«<br />

in einer Fassung aufführen,<br />

wie sie Bizet vorgesehen hatte,<br />

bevor ihn der Intendant der Opéra<br />

comique damals zu weitreichenden<br />

Änderungen drängte. Die Originalmanuskripte<br />

der Ur-Fassung<br />

wurden ausgewertet und auf ihrer<br />

Grundlage eine »Carmen« rekonstruiert,<br />

wie man sie bisher noch nicht<br />

gehört hat.<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,–<br />

Abo Divertimento<br />

Oper konzertant<br />

Variationen B-Dur op. 2 über »La ci<br />

darem la mano« von W.A. Mozart<br />

in der Fassung für Klavier solo<br />

Maurice Ravel<br />

Miroirs<br />

für Klavier<br />

Franz Liszt<br />

Réminiscences de Don Juan S 418<br />

für Klavier<br />

Wer einen der berühmtesten Wettbewerbe<br />

der Klavierwelt für sich<br />

entscheiden kann, muss über<br />

außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen.<br />

Als Bruce Liu 2021 den ersten<br />

Preis beim Chopin-Klavierwettbewerb<br />

in Warschau gewann, war klar:<br />

Dieser Mann ist außergewöhnlich.<br />

Geboren in Paris, ausgebildet in<br />

Kanada, ausgezeichnet in Polen,<br />

zuhause inzwischen auf der ganzen<br />

Welt. Dabei deutete zunächst<br />

wenig auf diese rasante Karriere<br />

hin: »Als ich jung war, hatte ich viele<br />

Hobbys«, sagt Bruce Liu und nennt<br />

Schach, Schwimmen und weitere<br />

Sportarten. »Ich war nicht der Typ,<br />

der immer übte.« Auf diese Weise<br />

hat er sich nie unter Druck gesetzt<br />

und in Ruhe seine Wahl treffen können.<br />

Die fiel glücklicherweise aufs<br />

Klavier, und heute zählt Liu zu den<br />

gefragtesten Pianisten der jungen<br />

Generation.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Christoph Vratz<br />

Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Passionsmusiken »Leçons de Ténèbres«,<br />

die auch ein Marc-Antoine<br />

Charpentier für die Karwoche komponiert<br />

hatte. Einige seiner »Leçons«<br />

feiert jetzt das französische Originalklang-Ensemble<br />

Le Concert de<br />

la Loge. Für die »Leçons de Ténèbres«<br />

wurden die Klagelieder des<br />

Jeremias vertont, in denen die<br />

Verzweiflung über das Leid Christi<br />

zum Ausdruck gebracht wurde. Und<br />

ihre Aufführungen erwiesen sich in<br />

den Nächten zu Gründonnerstag,<br />

Karfreitag und Karsamstag immer<br />

Abo Piano<br />

João Moreira trumpet<br />

»Cidade«<br />

Er singt mit jenem einnehmenden<br />

Charme, den wohl nur ganz<br />

wenige Sänger Portugals ausstrahlen.<br />

Wenn António Zambujo<br />

in kaum zu fassender Demut von<br />

den Fährnissen des Lebens berichtet,<br />

vergisst man allzu leicht die<br />

eigentliche Schwere des Sujets.<br />

Für António Zambujo stand bereits<br />

früh fest, dass er einmal Sänger werden<br />

würde. Wer aus Beja stammt,<br />

bringt alle Voraussetzungen dafür<br />

mit, gilt doch die Stadt im Süden<br />

Portugals als Herzkammer des<br />

Cante Alentejano, des von der<br />

UNESCO ausgezeichneten traditionellen<br />

Gesangstils. In seinen<br />

Anfängen noch stark dem Fado verpflichtet,<br />

hat sich Zambujos Spektrum<br />

längst erweitert: Mit seinem<br />

vorzüglichen Quartett verbindet<br />

der 48-Jährige souverän Jazz mit<br />

Pop, Brasilianisches mit modernem<br />

portugiesischem Songwriting.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Musikpoeten<br />

SO<br />

<strong>24</strong><br />

11:00<br />

Katharina Leyhe Sopran<br />

Sharon Carty Alt<br />

Ulrich Cordes Tenor<br />

Wolfgang Klose Tenor<br />

Manfred Bittner Bass<br />

Richard Logiewa Stojanovic Bass<br />

Konzertchor Köln<br />

Consortium Musica Sacra Köln<br />

Jonas Manuel Pinto Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Johannes-Passion BWV <strong>24</strong>5<br />

Oratorium für Soli, Chor und<br />

Orchester<br />

Konzertchor Köln in<br />

Kooperation mit Netzwerk<br />

Kölner Chöre und KölnMusik<br />

€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />

Chorempore Z: € 36,–<br />

Abo Kölner Chorkonzerte<br />

MO<br />

25<br />

20:00<br />

Anna Prohaska Sopran<br />

Emanuele Soavi incompany<br />

Emanuele Soavi Choreographie,<br />

Leitung<br />

lautten compagney Berlin<br />

Wolfgang Katschner Laute, Leitung<br />

Fa ç a d e s<br />

Werke von: Philip Glass; Giulio<br />

Caccini; Luzzasco Luzzaschi;<br />

Francesco Cavalli; Carlo Gesual do;<br />

Tarquinio Merula; Barbara Strozzi;<br />

Giovanni Felipe Sances; Claudio<br />

Monteverdi und Blondie<br />

Anna Prohaska bezwingt und betört<br />

stets mit dem Außerordentlichen. Nun<br />

gestaltet die Sopranistin gemeinsam<br />

mit Emanuele Soavis preisgekrönter<br />

Kölner Tanzcompagnie und dem<br />

Originalklang-Ensemble lautten compagney<br />

Berlin eine sagenhafte Performance.<br />

Ausgehend von Claudio Monteverdis<br />

expressivem »Lamento della<br />

ninfa« entwerfen Anna Prohaska und<br />

ihre künstlerischen Partnerinnen und<br />

Partner ein Universum der Weiblichkeit<br />

mit Vokalmusik vom Frühbarock<br />

(featuring: die große Renaissance-<br />

Komponistin Barbara Strozzi!) bis ins<br />

Heute. Mit Gesang und Tanz erzählen<br />

sie von den Gefühlsstürmen einer<br />

Liebenden, hin- und hergerissen zwischen<br />

revolutionärer Kraft und emotionalen<br />

Extremen, zwischen archaischem<br />

Mythos und bedrängender<br />

Gegenwart.<br />

Gefördert vom Ministerium für<br />

Kultur und Wissenschaft des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Lied<br />

XATAR Rapper<br />

heavytones<br />

DI<br />

26<br />

21:00<br />

XATAR feat. heavytones<br />

Live 20<strong>24</strong><br />

KölnMusik in Kooperation<br />

mit Budde Talent Agency<br />

€ 69,– 51,– 34,–<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz /<br />

Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />

Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801<br />

April<br />

auch als stimmungsvolle Inszenierungen<br />

– wenn nach und nach die<br />

Kerzen gelöscht wurden, um so den<br />

Abschied vom Sohn Gottes zu versinnbildlichen.<br />

An diese Tradition<br />

knüpft auch Ensemble-Gründer<br />

Julien Chauvin mit seinem gefeierten<br />

Ensemble Le Concert de la<br />

Loge an.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

FR<br />

29<br />

18:00<br />

Karfreitag<br />

Jeanine De Bique Sopran<br />

Ulrike Malotta Alt<br />

Sebastian Kohlhepp Tenor<br />

Fabio Trümpy Tenor<br />

Krešimir Stražanac Bassbariton<br />

Thomas Stimmel Bass<br />

Chor des Bayerischen Rundfunks<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Peter Dijkstra Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Matthäus-Passion BWV <strong>24</strong>4<br />

Passion für Soli, zwei Chöre und<br />

Orchester. Text von Christian<br />

Friedrich Henrici-Picander<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 61,– 51,– 43,– 29,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 29,–<br />

Fotonachweise:<br />

Gaëlle Arquez © Deutsche Grammophon/<br />

Julien Benhamou; Ariane Matiakh © Marco<br />

Borggreve; Daniel Harding © Heike Fischer;<br />

Anna Prohaska © Marco Borggreve; Kent<br />

Nagano © Heike Fischer<br />

Veranstaltungen<br />

April 20<strong>24</strong><br />

MO<br />

15:00<br />

01<br />

/ 20:00<br />

Ostermontag<br />

The Simon and Garfunkel Story<br />

Die Original Tribute-Show<br />

aus dem Londoner West End<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 86,90 76,90 66,90 56,90 46,90<br />

DO<br />

04<br />

20:00<br />

François Leleux Oboe<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Andrés Orozco-Estrada Dirigent<br />

Wetterleuchten<br />

Unsuk Chin<br />

Operascope<br />

für Orchester<br />

Bohuslav Martinů<br />

Konzert für Oboe und kleines<br />

Orchester B-Dur H. 355<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

FR<br />

05<br />

20:00<br />

Wiebke Lehmkuhl Alt<br />

Bundesjugendorchester<br />

Elias Grandy Dirigent<br />

Richard Wagner<br />

Vorspiel<br />

Isoldes Liebestod<br />

aus Tristan und Isolde<br />

Alma Mahler<br />

Sieben Lieder für mittlere Stimme<br />

und Orchester<br />

Richard Strauss<br />

Also sprach Zarathustra op. 30<br />

TrV 176<br />

Tondichtung (frei nach Friedrich<br />

Nietzsche) für großes Orchester<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 34,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

SO<br />

07<br />

16:00<br />

Juliane Banse Sopran<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Schuberts Dramen<br />

Franz Schubert<br />

Ouvertüre aus die Spiegelritter D 11<br />

Die Forelle op. 32 D 550<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Benjamin Britten<br />

(1942). Text von Christian Friedrich<br />

Daniel Schubart<br />

An Silvia op. 106,4 D 891<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Hector Berlioz.<br />

Text von William Shakespeare,<br />

deutsche Fassung von Eduard von<br />

Bauernfeld<br />

Gretchen am Spinnrade D 118<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Max Reger (1914).<br />

Text von Johann Wolfgang von<br />

Goethe<br />

Rosamunde D 797<br />

Nr. 3a Entre-Acte nach dem<br />

2. Aufzug<br />

Geheimes op. 14,2 D 719<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Johannes Brahms<br />

(1862). Text von Johann Wolfgang<br />

von Goethe<br />

Gruppe aus dem Tartarus D 583<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Max Reger (1914).<br />

Text von Friedrich Schiller<br />

Im Abendrot D 799<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Max Reger (1914).<br />

Text von Karl Lappe<br />

Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125<br />

Alexander von Zemlinsky<br />

Waldgespräch<br />

für Sopran, zwei Hörner, Harfe und<br />

Streicher. Text von Joseph von<br />

Eichendorff<br />

Kölner Kammerorchester<br />

€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />

Chorempore Z: € 43,50<br />

Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />

SO<br />

07<br />

20:00<br />

Shira Patchornik Sopran<br />

Bruce Liu Klavier<br />

DO<br />

11<br />

20:00<br />

Philharmonia Orchestra<br />

Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />

Sergej Rachmaninow<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 c-Moll op. 18<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />

Beide darf man als absolute Shootingstars<br />

bezeichnen. Der Finne<br />

Santtu-Matias Rouvali ist seit 2021<br />

Chefdirigent des Philharmonia<br />

Orchestra. Und genau in jenem Jahr<br />

begann für den Kanadier Bruce Liu<br />

mit dem Sieg beim Warschauer<br />

Chopin-Wettbewerb die Weltkarriere.<br />

Zwei russische Klassiker stehen<br />

jetzt auf dem Programm. Bruce Liu<br />

spielt Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert,<br />

bei dessen 2. Satz 1955<br />

Marilyn Monroe im Filmklassiker<br />

»<strong>Das</strong> verflixte 7. Jahr« dahinschmelzen<br />

sollte. Leichtes Tschaikowsky-<br />

Melos besitzt danach sogar die<br />

10. Sinfonie von Schostakowitsch.<br />

Komponiert hatte er das Werk 1953<br />

und damit im Todesjahr von Stalin –<br />

und dessen »schreckliches Gesicht«<br />

er laut Schostakowitsch-Sohn<br />

Maxim sogar im 2. Satz verewigte.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

Bitte beachten Sie auch unsere<br />

PhilharmonieVeedel Baby-<br />

Veranstaltungen im März!<br />

Santtu-Matias Rouvali am 11.04.<br />

SO<br />

14<br />

11:00<br />

Benjamin Grosvenor Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Elim Chan Dirigentin<br />

E k s t a s e<br />

Sergej Prokofjew<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 3 C-Dur op. 26<br />

Richard Wagner<br />

Vorspiel aus »Tristan und Isolde«<br />

WWV 90<br />

»Mild und leise, wie er lächelt« –<br />

Isoldes Liebestod, 3. Aufzug<br />

Alexander Skrjabin<br />

Poème de l’extase op. 54<br />

für großes Orchester<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Kleines Abo A | Sonntag<br />

Familien-Abo A | Sonntag<br />

SO<br />

14<br />

18:00<br />

Kirill Gerstein Klavier


MO<br />

15<br />

Studierendenkonzert<br />

20:00<br />

DI<br />

16<br />

20:00<br />

wie So 14.04. 11 Uhr<br />

Am 16.04, 19:00 Einführung in<br />

das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

Abo Großes Abo | Montag<br />

Kleines Abo A | Montag<br />

Großes Abo | Dienstag<br />

Kleines Abo A | Dienstag<br />

Piano Power<br />

DO<br />

18<br />

19:00<br />

Anime-Künstlerinnen<br />

und -Künstler<br />

Schulchöre aus Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

WDR Rundfunkchor<br />

WDR Funkhausorchester<br />

Anime mal anders:<br />

Symphonic Dreams<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 20,– | Schüler, Auszubildende<br />

& Studierende unter 29<br />

Jahren (Ticket28): € 9,–<br />

Abo WDR@Philharmonie<br />

FR<br />

19<br />

20:00<br />

The Swingles Vokalensemble<br />

Mallika Bhagwat vocals<br />

Joanna Goldsmith-Eteson vocals<br />

Imogen Parry vocals<br />

Oliver Griffiths vocals<br />

Jon Smith vocals<br />

Jamie Wright vocals<br />

Tom Hartley vocals<br />

Vocal Journey Vokalensemble<br />

Festivalband<br />

Stephan Görg Leitung<br />

Erik Sohn Leitung<br />

voc.cologne<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Hochschule für Musik und Tanz Köln<br />

€ 34,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 21,–<br />

SA<br />

SO<br />

21<br />

16:00<br />

Simon Höfele Trompete<br />

Elisabeth Brauß Klavier<br />

Württembergisches<br />

Kammerorchester Heilbronn<br />

Emmanuel Tjeknavorian Dirigent<br />

Nino Rota<br />

Konzert für Streicher<br />

(1964/65, rev. 1977)<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Konzert für Klavier, Trompete und<br />

Streichorchester Nr. 1 c-Moll op. 35<br />

André Jolivet<br />

Concertino<br />

für Trompete, Streichorchester und<br />

Klavier<br />

Benjamin Britten<br />

Variations on a Theme of Frank<br />

Bridge op. 10<br />

für Streichorchester<br />

Drei Senkrechtstarter präsentieren<br />

ein Programm mit kurzweiliger<br />

Musik des 20. Jahrhunderts:<br />

Nachwuchspianistin Elisabeth<br />

Brauß konzertiert mit dem jungen<br />

Startrompeter Simon Höfele, während<br />

Emmanuel Tjeknavorian als<br />

charismatischer Dirigent auftritt.<br />

»Wenn das Publikum bei der Aufführung<br />

meiner Werke lacht, so bereitet<br />

mir das große Befriedigung«, soll<br />

Schostakowitsch gesagt haben.<br />

Sein 1. Klavierkonzert, bei dem sich<br />

zum Klavier eine Trompete gesellt,<br />

ist reich an schrägem Humor. Mit<br />

der gleichen Besetzung wartet das<br />

Concertino des Franzosen André<br />

Jolivet auf und vereint die virtuosen<br />

Newcomer Simon Höfele an<br />

der Trompete und Elisabeth Brauß<br />

am Klavier. Der junge armenischösterreichische<br />

Dirigent Emmanuel<br />

Tjeknavorian leitet das Württembergische<br />

Kammerorchester Heilbronn.<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 34,–<br />

Abo Sonntags um vier<br />

SO<br />

21<br />

20:00<br />

Benjamin Grosvenor Klavier<br />

Sofia Gubaidulina<br />

Chaconne für Klavier<br />

Frédéric Chopin<br />

Sonate für Klavier h-Moll op. 58<br />

Sir Simon Rattle am 22.04.<br />

MO<br />

22<br />

20:00<br />

Lester Lynch Bariton<br />

Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks<br />

Sir Simon Rattle Dirigent<br />

Paul Hindemith<br />

Ragtime (wohltemperiert)<br />

Alexander von Zemlinsky<br />

Sinfonische Gesänge op. 20<br />

für Bariton (oder Alt) und Orchester.<br />

Texte aus »Afrika singt«, herausgegeben<br />

von Anna Nußbaum<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 6 a-Moll<br />

Witz, Wehklage, Weltschmerz. Sir<br />

Simon Rattle, stets energiegeladen,<br />

spannt wieder einen klangmächtigen<br />

Bogen: von der jazzigen Humoreske<br />

über ausdrucksstarke Vertonungen<br />

schwarz-afrikanischer Lyrik<br />

bis hin zum rauschenden Kollaps<br />

der Leidenschaften. Lustvoll formte<br />

Paul Hindemith in seinem »Ragtime<br />

(wohltemperiert)« eine Bach-Fuge<br />

zum groovenden Marsch. Mit Hingabe<br />

goss Alexander Zemlinsky die<br />

Poesie amerikanischer People of<br />

Color in Töne: lyrisch, zornig, visionär<br />

(es singt Lester Lynch). Und<br />

DO<br />

25<br />

20:00<br />

Janine Jansen Violine<br />

London Symphony Orchestra<br />

Sir Antonio Pappano Dirigent<br />

Lili Boulanger<br />

D’un matin de printemps<br />

für Orchester<br />

Samuel Barber<br />

Konzert für Violine und Orchester<br />

op. 14<br />

Sergej Rachmaninow<br />

Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27<br />

Seit mehr als 20 Jahren schon leitet<br />

Sir Antonio Pappano das altehrwürdige<br />

Royal Opera House in London,<br />

nun warten neue Aufgaben auf den<br />

Dirigenten in der englischen Hauptstadt,<br />

wenn er als Nachfolger von<br />

Sir Simon Rattle Chefdirigent beim<br />

London Symphony Orchestra wird.<br />

Nur wenige Monat nach Pappanos<br />

Amtsantritt gastiert die vielversprechende<br />

Künstler-Kombi in Köln mit<br />

einem Programm, das die ganze<br />

Vielfalt des Klangkörpers zeigt. Die<br />

impressionistischen Naturschilderungen<br />

von Lili Boulanger treffen<br />

darin auf die schwelgerisch-strömende<br />

Spätromantik von Sergej<br />

Rachmaninow. Dazwischen steht<br />

das Violinkonzert von Samuel<br />

Barber, das im atemberaubenden<br />

Schlusssatz ein brillant-virtuoses<br />

Feuerwerk abbrennt. Bei der für<br />

ihr delikates Violinspiel gefeierten<br />

Janine Jansen liegt das in den allerbesten<br />

Geigenhänden.<br />

KölnMusik<br />

€ 148,– 126,– 98,– 71,– 43,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 98,–<br />

Abo Internationale Orchester<br />

FR<br />

26<br />

20:00<br />

WDR Big Band<br />

Alan Broadbent leader<br />

The Birth Of The Cool<br />

Kind Of Blue<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 42,– 36,– 31,– 21,– 14,–<br />

Abo Jazz-Abo Soli & Big Bands<br />

SA<br />

27<br />

20:00<br />

Janine Jansen am 25.04.<br />

SO<br />

28<br />

16:00<br />

Sophie Pacini Klavier<br />

Deutsche Staatsphilharmonie<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Michael Francis Dirigent<br />

»Reichtum melodischer<br />

E r fi n d u n g «<br />

Franz Liszt<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 1 Es-Dur S 1<strong>24</strong><br />

Anton Bruckner<br />

Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107<br />

Kontrapunkt-Konzerte<br />

€ 66,– 58,– 50,– 43,– 37,– 20,– |<br />

Chorempore Z: € 46,–<br />

Abo Metropolen der Klassik<br />

Europäische Klassik<br />

SO<br />

28<br />

20:00<br />

Brooklyn Rider<br />

Jonathan Gandelsman Violine<br />

Colin Jacobsen Violine<br />

Nicholas Cords Viola<br />

Michael Nicolas Violoncello<br />

Joseph Haydn<br />

Streichquartett C-Dur op. 20,2<br />

Hob. III:32<br />

Various: The Brooklyn Rider<br />

Almanac, Book II (neue Werke<br />

von Clarice Assad, Tyshawn Sorey,<br />

Giovanni Sollima)<br />

Sofia Gubaidulina<br />

DI<br />

30<br />

20:00<br />

Merlin Ensemble Wien<br />

Martin Walch Violine und Leitung<br />

Harald Lesch Erzähler<br />

Die vier Jahreszeiten<br />

im Klimawandel<br />

Antonio Vivaldi<br />

»Le quattro stagioni« (»Die vier<br />

Jahreszeiten«): Konzerte für Violine,<br />

Streicher und Basso continuo<br />

op. 8, Nr. 1 – 4<br />

Hanseatische<br />

Konzertdirektion GmbH<br />

€ 69,– 65,– 60,– 55,– 40,–


20<br />

20:00<br />

Hamilton de Holanda Trio<br />

Hamilton de Holanda mandolin<br />

Salomão Soares piano<br />

Big Rabello drums<br />

Jobim<br />

Schon allein das Wort: pure Poesie!<br />

»Bandolim« heißt Mandoline auf<br />

Portugiesisch. Und der größte Poet<br />

unter den zahlreichen Mandolinenspielern<br />

Brasiliens ist Hamilton de<br />

Holanda, der wie kein Zweiter dem<br />

Instrument bislang ungeahnte<br />

Klänge entlockt. Nur acht Saiten<br />

auf der Mandoline? Nein, das ist<br />

nichts für Hamilton de Holanda.<br />

Dem 47-jährigen Musiker aus Rio<br />

de Janeiro sind gerade zehn Saiten<br />

genug, um seine Vorstellung<br />

von einem Instrument, das sowohl<br />

harmonische wie auch rhythmische<br />

Facetten zum Ausdruck bringen soll,<br />

zu verwirklichen. <strong>Das</strong> wird dem so<br />

unglaublich komplexen Werk eines<br />

Antônio Carlos Jobim, dem sich<br />

Holanda mit seinem Trio kühn und<br />

virtuos nähert, nur gerecht. Selten<br />

lässt sich die Bossa nova à la Jobim<br />

intensiver erleben.<br />

<strong>Das</strong> Konzert wird für einen Stream<br />

auf philharmonie.tv aufgezeichnet.<br />

Der Stream wird unterstützt von JTI<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Musikpoeten<br />

SO<br />

21<br />

11:00<br />

Ford-Sinfonieorchester<br />

Steffen Müller-Gabriel Dirigent<br />

Frühjahrskonzert<br />

Ford-Sinfonieorchester e. V.<br />

€ 26,– 21,– 18,– 15,– 12,– 10,– |<br />

Chorempore Z: € 18,–<br />

Fotonachweise:<br />

Hamilton de Holanda © Dani Gurgel;<br />

Santtu-Matias Rouvali © Marco Borggreve;<br />

Sir Simon Rattle © Mark Allan; Janine Jansen<br />

© Marco Borggreve<br />

Barcarolle Fis-Dur op. 60<br />

für Klavier<br />

Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23<br />

für Klavier<br />

Sergej Prokofjew<br />

Sonate für Klavier Nr. 7 B-Dur<br />

op. 83<br />

Eine glänzende Entscheidung: »Ich<br />

habe nur das getan, was ich konnte<br />

– nämlich Klavier spielen.« Der britische<br />

Pianist Benjamin Grosvenor<br />

hat seinen Platz im internationalen<br />

Musikleben erobert – eher still, aber<br />

nachdrücklich und mit glänzenden<br />

Perspektiven. Schon als Jugendlicher<br />

bekam er ungewöhnlich prominente<br />

Einladungen, kaum war er 20,<br />

da durfte er als jüngster Pianist der<br />

Geschichte die legendären Londoner<br />

Proms-Konzerte eröffnen. Benjamin<br />

Grosvenor ist eine wohltuende<br />

Erscheinung im manchmal aufgeregten<br />

Musikgeschäft: Trägt man<br />

den Begriff vom Wunderkind an ihn<br />

heran, lächelt er milde und wiegelt<br />

ab, als wolle er sagen: Kommt mir<br />

doch nicht mit so was, nicht bei mir!<br />

Umso eindringlicher sind die Qualitäten,<br />

die er an den Tasten beweist.<br />

Auch seine stilistische Vielfalt stellt<br />

er in Köln unter Beweis.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Christoph Vratz<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Piano<br />

Bitte beachten Sie auch unsere<br />

PhilharmonieVeedel Pänz-<br />

Veranstaltungen im April!<br />

Gustav Mahler schwankte in seiner<br />

6. Sinfonie schwelgerisch zwischen<br />

Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.<br />

Ein emotionaler Parforceritt mit<br />

dem Symphonieorchester des Bayerischen<br />

Rundfunks, dessen Chefdirigent<br />

seit Beginn der Spielzeit Sir<br />

Simon Rattle ist.<br />

KölnMusik<br />

€ 148,– 126,– 98,– 71,– 43,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 98,–<br />

Abo Philharmonie Premium<br />

DI<br />

23<br />

20:00<br />

Alison Balsom Trompete<br />

London Symphony Orchestra<br />

Sir Antonio Pappano Dirigent<br />

Samuel Barber<br />

Adagio for Strings op. 11<br />

Wynton Marsalis<br />

Konzert für Trompete und Orchester<br />

Es-Dur<br />

Ralph Vaughan Williams<br />

Sinfonie Nr. 5 D-Dur<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 146,– 129,– 107,– 80,– 58,– 36,– |<br />

Chorempore Z: € 91,–<br />

Abo Internationale Solisten C<br />

MI<br />

<strong>24</strong><br />

20:00<br />

Igor Levit Klavier<br />

Berliner Barock Solisten<br />

Carl Philipp Emanuel Bach<br />

Konzert für Cembalo und Streicher<br />

d-Moll Wq 23<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Konzert für Cembalo, Streicher<br />

und Basso continuo d-Moll<br />

BWV 1052<br />

sowie weitere Werke von J. S.<br />

Bach, C. Ph. E. Bach und W. F. Bach<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 102,– 91,– 69,– 52,– 47,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 63,–<br />

Abo Meisterkonzerte B<br />

Kimmo Pohjonen Akkordeon,<br />

Stimme<br />

Zone<br />

Der finnische Akkordeonist Kimmo<br />

Pohjonen ist ein Virtuose auf seinem<br />

Instrument. Aber »Zone« hat<br />

nichts mehr mit unseren Vorstellungen<br />

von Virtuosität zu tun. Für<br />

das Stück verwandelt es Pohjonen<br />

in eine hämmernde, rauschende,<br />

jubilierende Klangmaschine, die<br />

ihm als Performer alles abverlangt.<br />

Kimmo Pohjonen hat in den letzten<br />

zwanzig Jahren seine ganz eigene<br />

Musiksprache für das Akkordeon<br />

entwickelt.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Milchstraße<br />

SO<br />

28<br />

11:00<br />

12 Kölner Grundschulklassen<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Andreas Fellner Dirigent<br />

Maike Hiller Choreinstudierung<br />

Johanna Risse Choreinstudierung<br />

Anna Rizzi Choreinstudierung<br />

Clara Siegmund Choreinstudierung<br />

Christoph Bertram Schauspieler<br />

Eva Marianne Kraiss Schauspielerin<br />

Michael Mienert Regie<br />

Cordula Körber Ausstattung<br />

Familienkonzert:<br />

Singen mit Klasse!<br />

Nils Holgerssons wunderbare Reise<br />

Die Geschichte um den kleinen<br />

Däumling und seine Reise mit den<br />

Wildgänsen von Selma Lagerlöf<br />

dient als Grundlage für das Mitmachprojekt<br />

»Singen mit Klasse!«.<br />

Über zwei Monate erarbeiten 300<br />

Zweitklässler unter der Anleitung<br />

von Gesangsdozierenden das von<br />

Anno Schreier komponierte Werk.<br />

Gefördert vom<br />

Gürzenich-Orchester Köln in<br />

Kooperation mit KölnMusik<br />

€ 5 , –<br />

Reflections on the Theme B-A-C-H<br />

for string quartet<br />

Robert Schumann<br />

Streichquartett a-Moll op. 41,1<br />

Von wegen: <strong>Das</strong> Streichquartett,<br />

eine Formation von gestern. Wer<br />

nach Gegenbeweisen sucht, wird<br />

beim Brooklyn Rider fündig, das im<br />

Jazzclub ebenso heimisch ist wie<br />

im Konzertsaal. Es steht für eine<br />

zeitgemäße, moderne Form von<br />

Quartettspiel. Die Brooklyn Rider,<br />

deren Name von der Künstlergruppe<br />

»Der Blaue Reiter« inspiriert<br />

ist, haben »die 300 Jahre alte Form<br />

des Streichquartetts neu als ein<br />

lebendiges, kreatives Ensemble des<br />

21. Jahrhunderts« geschaffen, so<br />

befindet das National Public Radio.<br />

Sie wurden sogar mit »Motocross-<br />

Draufgängern« verglichen, »denen<br />

jeder Stunt gelingt«. Jedenfalls<br />

unterziehen die vier Streicher-Rider<br />

eine der etabliertesten Gattungen<br />

der Musikgeschichte allzu gern eine<br />

Frischzellenkur. Ein Aufführungsstil<br />

ohne Tabus und ein Versprechen an<br />

die Zukunft!<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Quartetto<br />

MO<br />

29<br />

20:00<br />

Alexej Gerassimez Percussion<br />

Bergen Philharmonic Orchestra<br />

Edward Gardner Dirigent<br />

»Gipfelstürmer«<br />

Paul Dukas<br />

L’apprenti sorcier<br />

(Der Zauberlehrling)<br />

Scherzo für Orchester nach einer<br />

Ballade von Johann Wolfgang von<br />

Goethe<br />

Kalevi Aho<br />

Sieidi<br />

Konzert für Percussion und<br />

Orchester<br />

Antonín Dvořák<br />

Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 B 178<br />

Westdeutsche<br />

Konzertdirektion Köln<br />

€ 113,– 102,– 80,– 63,– 52,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 74,–<br />

Abo Meisterkonzerte A<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline<br />

0221 280 280<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz /<br />

Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />

Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


Highlights im April<br />

07.04.20<strong>24</strong><br />

Sonntag<br />

11:00<br />

Jean-Guihen<br />

Queyras<br />

11.04.20<strong>24</strong><br />

Donnerstag<br />

20:00<br />

Santtu-Matias<br />

Rouvali<br />

20.04.20<strong>24</strong><br />

Samstag<br />

20:00<br />

Hamilton de Holanda<br />

22.04.20<strong>24</strong><br />

Montag<br />

20:00<br />

Sir Simon Rattle<br />

25.04.20<strong>24</strong><br />

Donnerstag<br />

20:00<br />

Janine Jansen<br />

Kölner Philharmonie<br />

Bischofsgartenstraße 1<br />

50667 Köln<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />

Abo Philharmonie für Einsteiger<br />

SO<br />

07<br />

11:00<br />

Isabelle Faust Violine<br />

Jean-Guihen Queyras Violoncello<br />

Alexander Melnikov Klavier<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36<br />

Bearbeitung für Violine, Violoncello<br />

und Klavier (Authentizität der<br />

Bearbeitung nicht gesichert)<br />

Elliott Carter<br />

Epigrams<br />

für Klavier, Violine und Violoncello<br />

Johannes Brahms<br />

Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8<br />

Zweite Fassung<br />

Spannung garantiert: Wenn Isabelle<br />

Faust, Jean-Guihen Queyras und<br />

Alexander Melnikov aufeinandertreffen,<br />

kann sich das Publikum auf<br />

ganz besondere Konzertmomente<br />

freuen. Denn die drei sind nicht nur<br />

für ihre ausgefallenen Programme<br />

bekannt, sondern auch für Kammermusik<br />

auf allerhöchstem Niveau.<br />

<strong>Das</strong>s sie seit Jahren intensiv miteinander<br />

arbeiten, ist die Grundlage<br />

für ihre tiefschürfenden Interpretationen,<br />

weil jedes noch so kleine<br />

Zahnrad im feinen Kammermusikuhrwerk<br />

seinen Platz findet. Voller<br />

überraschender Stimmungswechsel<br />

steckt zum Beispiel »Epigrams«,<br />

das letzte Werk von Elliott Carter,<br />

ein kleines Kuriosum ist Ludwig<br />

van Beethovens Sinfonie Nr. 2, die<br />

in einer Bearbeitung für Klaviertrio<br />

erklingt. <strong>Das</strong> großartige Klaviertrio<br />

von Johannes Brahms erklingt in<br />

seiner zweiten Fassung, die durch<br />

die ausdrucksstarke Melancholie<br />

seines Spätstils geprägt ist.<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Kammermusik<br />

Fabio Trümpy Tenor<br />

Vlaams Radiokoor<br />

PRJCT Amsterdam<br />

Maarten Engeltjes Countertenor<br />

und Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

»Christ lag in Todes Banden«<br />

BWV 4<br />

Kantate für Sopran, Alt, Tenor,<br />

Bass, Cornetto und Streicher zum<br />

1. Ostertag. Nach einem Kirchenlied<br />

von Martin Luther<br />

Oster-Oratorium BWV <strong>24</strong>9<br />

Kantate zum Osterfest für Soli,<br />

Chor und Orchester<br />

Maarten Engeltjes hat sich weltweit<br />

einen Namen gemacht mit seiner<br />

ausdrucksvollen Stimme als Countertenor.<br />

Mit dem Vlaams Radiokoor<br />

und seinem eigenen Barockorchester<br />

PRJCT Amsterdam, das er auch<br />

dirigiert, präsentiert er österliche<br />

Musik von Johann Sebastian Bach.<br />

Als Vierjähriger begann Maarten<br />

Engeltjes in einem Knabenchor zu<br />

singen. Mit 13 kam der Stimmbruch<br />

und die Entscheidung, sich als<br />

Countertenor ausbilden zu lassen,<br />

als solcher gab er 16-jährig sein<br />

Debüt in Bachs Matthäus-Passion.<br />

In Köln bietet Engeltjes das Oster-<br />

Oratorium Bachs und die frühe<br />

Bach-Kantate »Christ lag in Todes<br />

Banden« dar, mit seinem eigenen<br />

Barockorchester PRJCT Amsterdam<br />

und mit den fantastischen Stimmen<br />

von Sophie Junker, Fabio Trümpy<br />

und dem Vlaams Radiokoor.<br />

KölnMusik<br />

€ 46,– 40,– 34,– 28,– 20,–<br />

Abo Barock<br />

DO<br />

11<br />

12:00<br />

PhilharmonieLunch<br />

Benjamin Grosvenor Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Elim Chan Dirigentin<br />

PhilharmonieLunch wird von<br />

der KölnMusik gemeinsam mit<br />

dem WDR Sinfonieorchester und<br />

dem Gürzenich-Orchester Köln<br />

ermöglicht.<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

durch Oliver Binder<br />

KölnMusik<br />

€ 126,– 109,– 93,– 65,– 40,– 30,– |<br />

Chorempore Z: € 93,–<br />

Abo Klassiker!<br />

FR<br />

12<br />

20:00<br />

David Garrett Trio<br />

David Garrett Violine<br />

Franck van der Heijden Gitarre<br />

Rogier van Wegberg Bass<br />

ICONIC<br />

»ICONIC«, das aktuelle Album von<br />

David Garrett mit Musik von Vivaldi,<br />

Dvořák, Gluck, Kreisler, Raff, Mozart<br />

und Schumann in neuen Bearbeitungen,<br />

ist inspiriert von jenen<br />

legendären Geigern, deren Glanzstücke<br />

und gefühlvolle Melodien<br />

Garrett schon als Kind begeisterten.<br />

COFO Entertainment GmbH & Co. KG<br />

€ 135,– 119,– 105,– 89,– 73,–<br />

SA<br />

13<br />

20:00<br />

Jason Moran piano<br />

»Duke Ellington zum 125sten«<br />

»It don’t mean a thing, if you ain’t got<br />

that swing« – ohne Swing gehe gar<br />

nichts, behauptete Duke Ellington.<br />

Eine Maxime, der sich jeder Jazzmusiker<br />

verpflichtet fühlt, so auch<br />

Jason Moran. Der Pianist würdigt<br />

den Komponisten zu dessen<br />

125. Geburtstag mit einem Solokonzert.<br />

Er sei kein Avantgardist, er<br />

lade nur alte Dinge mit neuen Ideen<br />

auf, sagt Jason Moran. So ist denn<br />

von seiner Hommage an den unvergesslichen<br />

Duke Ellington nicht die<br />

übliche Reminiszenz an die gute alte<br />

Zeit zu erwarten. Der 49-Jährige<br />

zählt zu den wenigen, die den Hype<br />

um die »Young Lions« – der jungen,<br />

konservativen Interpreten des Neo-<br />

Bop – kreativ verarbeitet und eine<br />

eigenständige Handschrift entwickelt<br />

haben. Es steht zu erwarten,<br />

dass Moran das Œuvre des »Duke«<br />

in einem ganz neuen Licht erscheinen<br />

lässt.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Chorwerk Ruhr<br />

Zürcher Sing-Akademie<br />

SWR Symphonieorchester<br />

John Storgårds Dirigent<br />

Busoni: »Klavierkonzert mit<br />

Männerchor«<br />

Jean Sibelius<br />

Sinfonie Nr. 7 C-Dur op.<br />

105 (1914/15–<strong>24</strong>)<br />

In einem Satz<br />

Ferruccio Busoni<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

op. XXXIX BV <strong>24</strong>7<br />

mit Männerchor im Finalsatz<br />

Der russisch-amerikanische Weltklasse-Pianist<br />

Kirill Gerstein hat ein<br />

großes Herz für Raritäten. Dazu zählt<br />

eines der ungewöhnlichsten Klavierkonzerte<br />

der Musikgeschichte.<br />

Es stammt von Ferruccio Busoni und<br />

ist sogar für Männerchor besetzt!<br />

Der Italiener Ferruccio Busoni war<br />

ein visionärer Komponist und einer<br />

der größten Pianisten seiner Zeit.<br />

Diese Doppelbegabung schlug sich<br />

auch in seinem riesigen, die Tradition<br />

sprengenden Klavierkonzert<br />

nieder, das er 1904 in Berlin aus der<br />

Taufe hob. Immerhin gesellt sich im<br />

Finalsatz ein (unsichtbar aufgestellter)<br />

Männerchor hinzu. Dieses auch<br />

von Brahms und Liszt beeinflusste<br />

Opus Magnum hatte Kirill Gerstein<br />

schon 2019 auf CD eingespielt. Und<br />

für das »Rondo«-<strong>Magazin</strong> war klar:<br />

»Von Busonis Klavierkonzert muss<br />

man ab sofort Fan sein.«<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 64,– 58,– 49,– 38,– 28,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 49,–<br />

Abo Kölner Sonntagskonzerte


Hamilton de Holanda am 20.04.<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Passionsmusiken »Leçons de Ténèbres«,<br />

die auch ein Marc-Antoine<br />

Charpentier für die Karwoche komponiert<br />

hatte. Einige seiner »Leçons«<br />

feiert jetzt das französische Originalklang-Ensemble<br />

Le Concert de<br />

la Loge. Für die »Leçons de Ténèbres«<br />

wurden die Klagelieder des<br />

Jeremias vertont, in denen die<br />

Verzweiflung über das Leid Christi<br />

zum Ausdruck gebracht wurde. Und<br />

ihre Aufführungen erwiesen sich in<br />

den Nächten zu Gründonnerstag,<br />

Karfreitag und Karsamstag immer<br />

April<br />

Veranstaltungen<br />

April 20<strong>24</strong><br />

MO<br />

15:00<br />

01<br />

/ 20:00<br />

Ostermontag<br />

The Simon and Garfunkel Story<br />

Die Original Tribute-Show<br />

aus dem Londoner West End<br />

BB Promotion GmbH<br />

€ 86,90 76,90 66,90 56,90 46,90<br />

DO<br />

04<br />

20:00<br />

François Leleux Oboe<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Andrés Orozco-Estrada Dirigent<br />

Wetterleuchten<br />

Unsuk Chin<br />

Operascope<br />

für Orchester<br />

Bohuslav Martinů<br />

Konzert für Oboe und kleines<br />

Orchester B-Dur H. 355<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

FR<br />

05<br />

20:00<br />

Wiebke Lehmkuhl Alt<br />

Bundesjugendorchester<br />

Elias Grandy Dirigent<br />

Richard Wagner<br />

Vorspiel<br />

Isoldes Liebestod<br />

aus Tristan und Isolde<br />

Alma Mahler<br />

Sieben Lieder für mittlere Stimme<br />

und Orchester<br />

Richard Strauss<br />

Also sprach Zarathustra op. 30<br />

TrV 176<br />

Tondichtung (frei nach Friedrich<br />

Nietzsche) für großes Orchester<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik in Kooperation mit<br />

Westdeutscher Rundfunk<br />

€ 34,– | Schüler & Studierende<br />

unter 29 Jahren: € 12,–<br />

SO<br />

07<br />

16:00<br />

Juliane Banse Sopran<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Schuberts Dramen<br />

Franz Schubert<br />

Ouvertüre aus die Spiegelritter D 11<br />

Die Forelle op. 32 D 550<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Benjamin Britten<br />

(1942). Text von Christian Friedrich<br />

Daniel Schubart<br />

An Silvia op. 106,4 D 891<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Hector Berlioz.<br />

Text von William Shakespeare,<br />

deutsche Fassung von Eduard von<br />

Bauernfeld<br />

Gretchen am Spinnrade D 118<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Max Reger (1914).<br />

Text von Johann Wolfgang von<br />

Goethe<br />

Rosamunde D 797<br />

Nr. 3a Entre-Acte nach dem<br />

2. Aufzug<br />

Geheimes op. 14,2 D 719<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Johannes Brahms<br />

(1862). Text von Johann Wolfgang<br />

von Goethe<br />

Gruppe aus dem Tartarus D 583<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Max Reger (1914).<br />

Text von Friedrich Schiller<br />

Im Abendrot D 799<br />

arrangiert für Singstimme und<br />

Orchester von Max Reger (1914).<br />

Text von Karl Lappe<br />

Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125<br />

Alexander von Zemlinsky<br />

Waldgespräch<br />

für Sopran, zwei Hörner, Harfe und<br />

Streicher. Text von Joseph von<br />

Eichendorff<br />

Kölner Kammerorchester<br />

€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />

Chorempore Z: € 43,50<br />

Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />

SO<br />

07<br />

20:00<br />

Shira Patchornik Sopran<br />

Santtu-Matias Rouvali am 11.04.<br />

Bruce Liu Klavier<br />

DO<br />

11<br />

20:00<br />

Philharmonia Orchestra<br />

Santtu-Matias Rouvali Dirigent<br />

Sergej Rachmaninow<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 2 c-Moll op. 18<br />

Dmitrij Schostakowitsch<br />

Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93<br />

Beide darf man als absolute Shootingstars<br />

bezeichnen. Der Finne<br />

Santtu-Matias Rouvali ist seit 2021<br />

Chefdirigent des Philharmonia<br />

Orchestra. Und genau in jenem Jahr<br />

begann für den Kanadier Bruce Liu<br />

mit dem Sieg beim Warschauer<br />

Chopin-Wettbewerb die Weltkarriere.<br />

Zwei russische Klassiker stehen<br />

jetzt auf dem Programm. Bruce Liu<br />

spielt Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert,<br />

bei dessen 2. Satz 1955<br />

Marilyn Monroe im Filmklassiker<br />

»<strong>Das</strong> verflixte 7. Jahr« dahinschmelzen<br />

sollte. Leichtes Tschaikowsky-<br />

Melos besitzt danach sogar die<br />

10. Sinfonie von Schostakowitsch.<br />

Komponiert hatte er das Werk 1953<br />

und damit im Todesjahr von Stalin –<br />

und dessen »schreckliches Gesicht«<br />

er laut Schostakowitsch-Sohn<br />

Maxim sogar im 2. Satz verewigte.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

SO<br />

14<br />

11:00<br />

Benjamin Grosvenor Klavier<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Elim Chan Dirigentin<br />

E k s t a s e<br />

Sergej Prokofjew<br />

Konzert für Klavier und Orchester<br />

Nr. 3 C-Dur op. 26<br />

Richard Wagner<br />

Vorspiel aus »Tristan und Isolde«<br />

WWV 90<br />

»Mild und leise, wie er lächelt« –<br />

Isoldes Liebestod, 3. Aufzug<br />

Alexander Skrjabin<br />

Poème de l’extase op. 54<br />

für großes Orchester<br />

10:00 Einführung in das Konzert<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 55,– 44,– 35,– 23,– 18,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 23,–<br />

Abo Großes Abo | Sonntag<br />

Kleines Abo A | Sonntag<br />

Familien-Abo A | Sonntag<br />

SO<br />

14<br />

18:00<br />

Kirill Gerstein Klavier<br />

Gaëlle Arquez Mezzosopran<br />

(Carmen)<br />

Francois Rougier Tenor (Don José)<br />

Thomas Dolié Bariton (Escamillo)<br />

Sabine Devieilhe Sopran (Micaëla)<br />

Margot Genet Sopran (Frasquita)<br />

Séraphine Cotrez Mezzosopran<br />

(Mercédès)<br />

Grégoire Mour Tenor (Remendado)<br />

Emiliano Gonzalez Toro Tenor<br />

(Dancaire)<br />

Yoann Dubruque Bariton (Morales)<br />

Kinderchor Oper Ballet Vlaanderen<br />

Hendrik Derolez Chor-Einstudierung<br />

Choeur de chambre de Namur<br />

B’Rock Orchestra<br />

René Jacobs Dirigent<br />

Georges Bizet<br />

Carmen<br />

Opera comique in vier Akten.<br />

Libretto von Meilhac/Ludovic<br />

Halévy nach Prosper Mérimée<br />

Die Herzen und die Nerven liegen<br />

blank. Frei will Carmen sein! Dafür<br />

wird sie von Don José ermordet.<br />

Georges Bizets große Oper<br />

ist pure Leidenschaft im Rausch<br />

hin- und mitreißender Melodien.<br />

Und ein Spitzenensemble garantiert<br />

Spannung und Gänsehaut.<br />

Die Mezzosopranistin Gaëlle Arquez<br />

gilt derzeit als Idealbesetzung für<br />

die faszinierende Titelpartie. Ihr<br />

zur Seite steht als eifersüchtiger<br />

Don José François Rougier, ein so<br />

strahlender wie ausdrucksvoller<br />

Tenor. Und Sabine Devieilhe ist mit<br />

ihrem leuchtend-innigen Sopran<br />

eine Traumbesetzung für das Bauernmädchen<br />

Micaëla. Am Pult des<br />

spielfreudigen B’Rock Orchestra<br />

steht René Jacobs. Er wird »Carmen«<br />

in einer Fassung aufführen,<br />

wie sie Bizet vorgesehen hatte,<br />

bevor ihn der Intendant der Opéra<br />

comique damals zu weitreichenden<br />

Änderungen drängte. Die Originalmanuskripte<br />

der Ur-Fassung<br />

wurden ausgewertet und auf ihrer<br />

Grundlage eine »Carmen« rekonstruiert,<br />

wie man sie bisher noch nicht<br />

gehört hat.<br />

Gefördert vom<br />

KölnMusik<br />

€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,–<br />

Abo Divertimento<br />

Oper konzertant<br />

Variationen B-Dur op. 2 über »La ci<br />

darem la mano« von W.A. Mozart<br />

in der Fassung für Klavier solo<br />

Maurice Ravel<br />

Miroirs<br />

für Klavier<br />

Franz Liszt<br />

Réminiscences de Don Juan S 418<br />

für Klavier<br />

Wer einen der berühmtesten Wettbewerbe<br />

der Klavierwelt für sich<br />

entscheiden kann, muss über<br />

außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen.<br />

Als Bruce Liu 2021 den ersten<br />

Preis beim Chopin-Klavierwettbewerb<br />

in Warschau gewann, war klar:<br />

Dieser Mann ist außergewöhnlich.<br />

Geboren in Paris, ausgebildet in<br />

Kanada, ausgezeichnet in Polen,<br />

zuhause inzwischen auf der ganzen<br />

Welt. Dabei deutete zunächst<br />

wenig auf diese rasante Karriere<br />

hin: »Als ich jung war, hatte ich viele<br />

Hobbys«, sagt Bruce Liu und nennt<br />

Schach, Schwimmen und weitere<br />

Sportarten. »Ich war nicht der Typ,<br />

der immer übte.« Auf diese Weise<br />

hat er sich nie unter Druck gesetzt<br />

und in Ruhe seine Wahl treffen können.<br />

Die fiel glücklicherweise aufs<br />

Klavier, und heute zählt Liu zu den<br />

gefragtesten Pianisten der jungen<br />

Generation.<br />

19:00 Einführung in das Konzert<br />

durch Christoph Vratz<br />

Gefördert von der Imhoff Stiftung<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Piano<br />

Bitte beachten Sie auch unsere<br />

PhilharmonieVeedel Baby-<br />

Veranstaltungen im März!<br />

João Moreira trumpet<br />

»Cidade«<br />

Er singt mit jenem einnehmenden<br />

Charme, den wohl nur ganz<br />

wenige Sänger Portugals ausstrahlen.<br />

Wenn António Zambujo<br />

in kaum zu fassender Demut von<br />

den Fährnissen des Lebens berichtet,<br />

vergisst man allzu leicht die<br />

eigentliche Schwere des Sujets.<br />

Für António Zambujo stand bereits<br />

früh fest, dass er einmal Sänger werden<br />

würde. Wer aus Beja stammt,<br />

bringt alle Voraussetzungen dafür<br />

mit, gilt doch die Stadt im Süden<br />

Portugals als Herzkammer des<br />

Cante Alentejano, des von der<br />

UNESCO ausgezeichneten traditionellen<br />

Gesangstils. In seinen<br />

Anfängen noch stark dem Fado verpflichtet,<br />

hat sich Zambujos Spektrum<br />

längst erweitert: Mit seinem<br />

vorzüglichen Quartett verbindet<br />

der 48-Jährige souverän Jazz mit<br />

Pop, Brasilianisches mit modernem<br />

portugiesischem Songwriting.<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Musikpoeten<br />

SO<br />

<strong>24</strong><br />

11:00<br />

Katharina Leyhe Sopran<br />

Sharon Carty Alt<br />

Ulrich Cordes Tenor<br />

Wolfgang Klose Tenor<br />

Manfred Bittner Bass<br />

Richard Logiewa Stojanovic Bass<br />

Konzertchor Köln<br />

Consortium Musica Sacra Köln<br />

Jonas Manuel Pinto Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Johannes-Passion BWV <strong>24</strong>5<br />

Oratorium für Soli, Chor und<br />

Orchester<br />

Konzertchor Köln in<br />

Kooperation mit Netzwerk<br />

Kölner Chöre und KölnMusik<br />

€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />

Chorempore Z: € 36,–<br />

Abo Kölner Chorkonzerte<br />

MO<br />

25<br />

20:00<br />

Anna Prohaska Sopran<br />

Emanuele Soavi incompany<br />

Emanuele Soavi Choreographie,<br />

Leitung<br />

auch als stimmungsvolle Inszenierungen<br />

– wenn nach und nach die<br />

Kerzen gelöscht wurden, um so den<br />

Abschied vom Sohn Gottes zu versinnbildlichen.<br />

An diese Tradition<br />

knüpft auch Ensemble-Gründer<br />

Julien Chauvin mit seinem gefeierten<br />

Ensemble Le Concert de la<br />

Loge an.<br />

lautten compagney Berlin<br />

Wolfgang Katschner Laute, Leitung<br />

Fa ç a d e s<br />

Werke von: Philip Glass; Giulio<br />

Caccini; Luzzasco Luzzaschi;<br />

Francesco Cavalli; Carlo Gesual do;<br />

Tarquinio Merula; Barbara Strozzi;<br />

Giovanni Felipe Sances; Claudio<br />

Monteverdi und Blondie<br />

Anna Prohaska bezwingt und betört<br />

stets mit dem Außerordentlichen. Nun<br />

gestaltet die Sopranistin gemeinsam<br />

mit Emanuele Soavis preisgekrönter<br />

Kölner Tanzcompagnie und dem<br />

Originalklang-Ensemble lautten compagney<br />

Berlin eine sagenhafte Performance.<br />

Ausgehend von Claudio Monteverdis<br />

expressivem »Lamento della<br />

ninfa« entwerfen Anna Prohaska und<br />

ihre künstlerischen Partnerinnen und<br />

Partner ein Universum der Weiblichkeit<br />

mit Vokalmusik vom Frühbarock<br />

(featuring: die große Renaissance-<br />

Komponistin Barbara Strozzi!) bis ins<br />

Heute. Mit Gesang und Tanz erzählen<br />

sie von den Gefühlsstürmen einer<br />

Liebenden, hin- und hergerissen zwischen<br />

revolutionärer Kraft und emotionalen<br />

Extremen, zwischen archaischem<br />

Mythos und bedrängender<br />

Gegenwart.<br />

Gefördert vom Ministerium für<br />

Kultur und Wissenschaft des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen<br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

Abo Lied<br />

XATAR Rapper<br />

heavytones<br />

DI<br />

26<br />

21:00<br />

XATAR feat. heavytones<br />

Live 20<strong>24</strong><br />

KölnMusik<br />

€ 34,–<br />

KölnMusik in Kooperation<br />

mit Budde Talent Agency<br />

€ 69,– 51,– 34,–<br />

FR<br />

29<br />

18:00<br />

Karfreitag<br />

Jeanine De Bique Sopran<br />

Ulrike Malotta Alt<br />

Sebastian Kohlhepp Tenor<br />

Fabio Trümpy Tenor<br />

Krešimir Stražanac Bassbariton<br />

Thomas Stimmel Bass<br />

Chor des Bayerischen Rundfunks<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Peter Dijkstra Dirigent<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Matthäus-Passion BWV <strong>24</strong>4<br />

Passion für Soli, zwei Chöre und<br />

Orchester. Text von Christian<br />

Friedrich Henrici-Picander<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline<br />

0221 280 280<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 61,– 51,– 43,– 29,– 17,– 11,– |<br />

Chorempore Z: € 29,–<br />

Fotonachweise:<br />

Gaëlle Arquez © Deutsche Grammophon/<br />

Julien Benhamou; Ariane Matiakh © Marco<br />

Borggreve; Daniel Harding © Heike Fischer;<br />

Anna Prohaska © Marco Borggreve; Kent<br />

Nagano © Heike Fischer<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz /<br />

Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

(gegenüber der Kölner Philharmonie)<br />

Montag – Samstag 12:00 – 20:00 Uhr<br />

Hotline<br />

0221<br />

2801


Highlights im März<br />

03.03.20<strong>24</strong><br />

Sonntag<br />

16:00<br />

Ariane Matiakh<br />

17.03.20<strong>24</strong><br />

Sonntag<br />

19:00<br />

»Carmen«<br />

20.03.20<strong>24</strong> 11.04.20<strong>24</strong><br />

Mittwoch Donnerstag<br />

20:00 20:00<br />

Bruce Liu<br />

<strong>24</strong>.03.20<strong>24</strong><br />

Sonntag<br />

17:00<br />

Kent Nagano<br />

25.03.20<strong>24</strong><br />

Montag<br />

20:00<br />

Anna Prohaska<br />

Kölner Philharmonie<br />

Bischofsgartenstraße 1<br />

50667 Köln<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />

stehen im Fokus. <strong>Das</strong> Highlight des<br />

Familienworkshops ist ein Konzert<br />

im Saal der Kölner Philharmonie.<br />

Die Familienworkshops dauern ca.<br />

zwei Stunden und beginnen jeweils<br />

um 10 und 11 Uhr.<br />

Gefördert durch JaBe-Stiftung<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

KölnMusik<br />

€ 7,–<br />

SO<br />

03<br />

11:00<br />

Felix Klieser Horn<br />

Kölner Kammerorchester<br />

Christoph Poppen Dirigent<br />

Zauberhaftes Horn<br />

Benjamin Britten<br />

Elegy<br />

für Streichorchester<br />

Prelude and Fugue op. 29<br />

für 18 Solostreicher<br />

Joseph Haydn<br />

Konzert für Horn und Orchester<br />

D-Dur Hob. VIId:3<br />

Konzert für Horn und Orchester<br />

D-Dur Hob. VIId:4<br />

Sinfonie c-Moll Hob. I:52<br />

Kölner Kammerorchester<br />

€ 58,50 51,50 43,50 35,50 28,50 20,– |<br />

Chorempore Z: € 43,50<br />

Abo <strong>Das</strong> Meisterwerk<br />

Violoncello, Kontrabass und Klavier<br />

c-Moll (1903, rev. 1904/05)<br />

Hermann Goetz<br />

Quintett für zwei Violinen, Viola,<br />

Violoncello und Klavier c-Moll<br />

op. 16<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

€ 17,–<br />

MI<br />

06<br />

20:00<br />

Marie Heeschen Sopran<br />

Marie Henriette Reinhold Alt<br />

Markus Francke Tenor<br />

Ulrich Noethen Sprecher<br />

Kartäuserkantorei Köln<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Paul Krämer Dirigent<br />

Königlich – Chorkonzert<br />

Arthur Honegger<br />

Le Roi David<br />

Symphonischer Psalm in drei<br />

Teilen nach dem Drama von René<br />

Morax für Sopran, Alt, Tenor,<br />

Erzähler, gemischten Chor und<br />

Orchester<br />

Kartäuserkantorei Köln in<br />

Kooperation mit Gürzenich-<br />

Orchester Köln und<br />

Netzwerk Kölner Chöre<br />

€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,–<br />

Ariane Matiakh am 03.03.<br />

Daniel Harding am 10.03.<br />

Mozart-Glück und Mahler-Wonnen<br />

verspricht das Gastspiel des Swedish<br />

Radio Symphony Orchestra.<br />

Am Pult steht Chefdirigent Daniel<br />

Harding und damit einer der bedeutendsten<br />

Mahler-Interpreten der<br />

Gegenwart. Daniel Harding, der<br />

einst von Abbado gefördert wurde,<br />

wird Mahlers 1908 in Prag uraufgeführte<br />

7. Sinfonie leiten – diesen<br />

mit seinen Walzer-Rhythmen, Herdenglocken<br />

und Volksliedanleihen<br />

facettenreichen Wurf für riesig<br />

besetztes Orchester.<br />

KölnMusik<br />

€ 90,– 79,– 64,– 49,– 35,– 12,– |<br />

Chorempore Z: € 64,–<br />

Abo Klassiker!<br />

SA<br />

16<br />

20:00<br />

Adréana Kraschewski Sopran<br />

Stefan Adam Bariton<br />

Henning Jendritza Tenor<br />

Christoph Scheeben Bass<br />

Knaben und Mädchen<br />

der Kölner Dommusik<br />

Eberhard Metternich Einstudierung<br />

Rheinischer Kammerchor Köln<br />

Neues Rheinisches<br />

Kammerorchester Köln<br />

Wolfgang Siegenbrink Dirigent<br />

Robert Schumann<br />

Szenen aus Goethes Faust WoO 3<br />

für Soli, Chor und Orchester<br />

Wie packt man Goethes Meisterwerk<br />

»Faust« musikalisch an, wo<br />

schon das Bühnenstück eine Herausforderung<br />

ist? Robert Schumann<br />

biss sich an dem Stoff die<br />

Zähne aus. Seine Lösung: Er wählte<br />

13 fragmentarische Szenen und<br />

brachte sie in eine assoziative Folge.<br />

Mystisch, rätselhaft, hochphilosophisch:<br />

Goethes »Faust« hat unzählige<br />

Komponisten inspiriert. Neben<br />

Berlioz, Liszt und Gounod wagte<br />

sich auch Robert Schumann an<br />

den Stoff, den er schon seit seiner<br />

Jugend kannte. Volle zehn Jahre<br />

benötigte der Komponist bis zur<br />

Vollendung seines literarischen<br />

Oratoriums. Selbstzweiflerisch wie<br />

er war, erklärte er: »Man muss Goethe<br />

sein, um Goethe zu verstehen.«<br />

Schumann übertrug seine eigenen<br />

moralischen Leiden in die Gestalt<br />

des Faust. <strong>Das</strong> Ringen des Künstlers<br />

um Erkenntnis und Erlösung<br />

wird spürbar.<br />

Rheinischer Kammerchor Köln<br />

in Kooperation mit Netzwerk<br />

Kölner Chöre und KölnMusik<br />

€ 47,– 41,– 36,– 29,– 21,– 14,– |<br />

Chorempore Z: € 36,–<br />

Abo Kölner Chorkonzerte


Sternstunde des Gesangs<br />

The Swingles zu Gast in Köln<br />

Konzerttermin<br />

Freitag, 19.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

voc.cologne<br />

The Swingles Vokalensemble<br />

Mallika Bhagwat vocals<br />

Joanna Goldsmith-Eteson vocals<br />

Imogen Parry vocals<br />

Oliver Griffiths vocals<br />

Jon Smith vocals<br />

Jamie Wright vocals<br />

Tom Hartley vocals<br />

Vocal Journey Vokalensemble<br />

Festivalband<br />

Stephan Görg Leitung<br />

Erik Sohn Leitung<br />

Sie sind legendär: The Swingles, mitreißendes A-cappella-Ensemble<br />

mit einer riesigen, weltweiten Fangemeinde, haben im Laufe<br />

ihrer über 60-jährigen Geschichte nicht weniger als fünf Grammy<br />

Awards gewonnen. Die aktuelle siebenköpfige Besetzung begeistert<br />

durch fabelhafte Stimmen und Sängerpersönlichkeiten von<br />

großer Ausstrahlung. In ihrer Show gibt es keine Unterschiede zwischen<br />

E- und U-Musik, die Grenzen zwischen Jazz, Klassik, Pop<br />

und Folk sind fließend, atemberaubend die stilistische und künstlerische<br />

Vielfalt. Im Rahmen des Festivals für Populäre Vokalmusik<br />

voc.cologne tun sich The Swingles mit dem hochgelobten Jazzund<br />

Pop-Chor der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, Vocal<br />

Journey, zusammen, begleitet von der Festival-Band. <strong>Das</strong> verspricht<br />

eine echte Sternstunde des Gesangs zu werden!<br />

Dorle Ellmers<br />

HARRY POTTER | DER KÖNIG DER LÖWEN | JURASSIC PARK | STAR WARS<br />

DUNE | FLUCH DER KARIBIK | INTERSTELLAR | SCHINDLERS LISTE | u. v. m.<br />

DANIEL BOSCHMANN<br />

PRÄSENTIERT<br />

NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN<br />

KAMMERCHOR DER UNIVERSITÄT ZU KÖLN<br />

BENJAMIN POPE | LEITUNG<br />

30.03.<strong>24</strong> · Kölner Philharmonie 31.03. - 01.04.<strong>24</strong> · KÖLNER PHILHARMONIE<br />

TICKETS: 0221 - 280 280<br />

Tickethotline:<br />

02 21-28 01 www.bb-promotion.com


António Zambujo<br />

»Cidade«<br />

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt die Region Alentejo südlich<br />

von Lissabon eigentlich als unverdächtig, irgendetwas Substanzielles<br />

zu dem erst im Jahr 2011 als Weltkulturerbe deklarierten Fado<br />

beigetragen zu haben. Doch wer glaubte, die Melancholie jenes »portugiesischen<br />

Blues« sei unwiederbringlich nur mit Lissabon, in einer<br />

Spielart allenfalls noch mit der Stadt Coimbra in Verbindung zu setzen,<br />

der liegt falsch. Seit einigen Jahren macht ein Fado-Interpret aus eben<br />

dieser Region mehr und mehr von sich reden. António Zambujo stützt<br />

sich bei seiner Adaption des Fado auf die Tradition des sogenannten<br />

»Cante Alentejano«, ursprünglich ein Gesangstil, der auf den Einsatz<br />

von Instrumenten völlig verzichtet. Rührt es daher, dass man Zambujos<br />

Stimme trotz ihrer Zurückhaltung als so intensiv wahrnimmt? Deren<br />

Timbre ist nur als einnehmend zu bezeichnen, sofort ist man seltsam<br />

berührt von dieser Demut im Vortrag, die bei jedem Ton mitzuschwingen<br />

scheint. Dem eher hellen als dunklen Klang der Stimme eignet<br />

eine leicht rauchige Brüchigkeit und Wärme; es ist eine Stimme, der<br />

man die Texte glaubt. Eine Stimme, die genug Nuancen hat, dass man<br />

sich nicht satthört an ihr. Deren Schönheit ist frei von Glätte, jedoch<br />

steht dabei die Perfektion der Spontaneität nie im Weg. Andere Sänger<br />

kommen einem da in den Sinn, der Cool-Jazz-Trompeter Chet Baker<br />

etwa, auch er ein Meister des Understatement, oder der Doyen des<br />

Bossa Nova, Antõnio Carlos Jobim; nicht zu vergessen der kleine große<br />

Chansonnier nördlich der Pyrenäen, Charles Aznavour. Zambujos<br />

meist zärtlicher, zuweilen melancholischer, aber immer melodischer<br />

Gesang scheint mittlerweile wie selbstverständlich zu Lissabon und<br />

der Baixa zu gehören wie der Fado aus dem Armenviertel Mouraria.<br />

Im steten Fluss zweier akustischer Gitarren, ergänzt um Klavier, Bass<br />

und dezenten Einsatz einer Trompete, verliert sich António Zambujo<br />

im Kosmos portugiesischer Musik, die ihre Quellen zwar eindeutig in<br />

der Melancholie des Fado hat, aber von dem 48-Jährigen, betrachtet<br />

man die auf Platten dokumentierte Entwicklung seit rund 20 Jahren,<br />

immer weiter geführt wird. Die Lieder erzählen meist von Lissabon,<br />

der Schönheit der Stadt, dem einzigartigen Zusammenspiel von Meer,<br />

Licht und dem salzigen Geschmack der Luft, der über der Mündung<br />

des Tejo liegt. Da braucht es auch keine Kenntnisse in Portugiesisch –<br />

man käme eh nicht weit mit seinem Schulwissen, da Zambujo mit dem<br />

38 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Foto: C. Bechstein Concert B-212<br />

Konzerttermin<br />

Freitag, 22.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

António Zambujo vocals, guitar<br />

João Salcedo piano<br />

Bernardo Couto portuguese guitar<br />

Francisco Brito electric bass<br />

João Moreira trumpet<br />

»Cidade«<br />

GEHEN SIE MIT UNS<br />

AUF EINE KLANGREISE<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem<br />

C. Bechstein Centrum Köln.<br />

C. Bechstein Centrum Köln GmbH<br />

Glockengasse 6 „In den Opern Passagen“· D-50667 Köln<br />

+49 (0)221 987 428 110 · koeln@bechstein.de · www.bechstein-koeln.de<br />

Dialekt des Alentejo oft eine altertümliche Form der portugiesischen<br />

Sprache benutzt – um den Sinn des Gesungenen, eng verbunden mit<br />

der Instrumentierung, zu verstehen. Mit seinem aktuellen Album und<br />

Bühnenprogramm »Cidade« (dt. Stadt) unterstreicht António Zambujo<br />

einmal mehr seinen Anspruch als umfassender Cantautor, der die<br />

Grenzmarken portugiesischer Musik stetig weiter auszudehnen bereit<br />

ist. In Zusammenarbeit mit dem Gitarristen und Komponisten Miguel<br />

Araújo präsentiert Zambujo in einem völlig unspektakulär erscheinenden<br />

Song-Reigen den Alltag eines Durchschnittsbürgers in einer<br />

Großstadt. Und man spürt. Je drängender die Probleme, die sich mit<br />

dem Älterwerden unweigerlich einstellen, desto intimer, zurückhaltender<br />

der Vortrag aller Beteiligten. »Und bevor die Musik endet, lass uns<br />

langsam tanzen, tanze langsam«, heißt es in »Dancemos Um Slow«.<br />

António Zambujo gastierte zuletzt vor drei Jahren in der Philharmonie;<br />

Besucher des damaligen Konzerts dürfen sich auf ein Wiedersehen<br />

freuen, für alle anderen gilt das alte Wort Hermann Hesses: Und jedem<br />

Anfang wohnt ein Zauber inne.«<br />

Tom Fuchs<br />

RaderbergKonzerte<br />

6 Kammermusikabende im<br />

Deutschlandfunk Kammermusiksaal<br />

Raderberggürtel 40, 50968 Köln<br />

Saison 2023/<strong>24</strong><br />

6. Konzert<br />

Di., 12. 3. 20<strong>24</strong>, 20.00 Uhr<br />

Monet Quintett<br />

Paul Taffanel | Richard Dubugnon<br />

Gustav Holst | Jean Françaix<br />

Saison 20<strong>24</strong>/25<br />

1. Konzert<br />

Di., 1. 10. 20<strong>24</strong>, 20.00 Uhr<br />

Aris Alexander Blettenberg, Klavier<br />

Ludwig van Beethoven | August Bungert<br />

Nikos Skalkottas | Aris Alexander Blettenberg<br />

Giannis Konstantinidis<br />

Karten: € 15,– / € 12,– (ermäßigt)<br />

zzgl. Vorverkaufsgebühr<br />

bei kölnticket und an der<br />

Abendkasse<br />

Änderungen vorbehalten


»Eine zutiefst mensch<br />

»The Book of Water« - der Zusammenhang von Erinnerung und Identität,<br />

hier vom Ende des Lebens her erschlossen.<br />

»Es ist eine zutiefst menschliche Geschichte über einen älteren Mann,<br />

der in seinem Haus, aber auch in seinem Verstand gefangen ist … Er ist<br />

ein sehr intelligenter Mann, und die ganze Zeit über versucht er, Dinge<br />

nicht zu vergessen. Also schreibt er Fakten auf Zettel, heftet Texte<br />

aus Enzyklopädien an die Wände um sich herum … <strong>Das</strong> Buch spielt<br />

in der Schweiz in einem Tal, aber ich habe es vom ursprünglichen<br />

Handlungsort in eine allgemeinere Umgebung verlegt, wo es immerzu<br />

regnet. Es gibt Überschwemmungen, es gibt Erdrutsche … Was mir<br />

gefällt, ist, dass man im Laufe der Geschichte den Eindruck bekommt,<br />

dass nicht nur der Verstand des alten Mannes innerlich zerfällt, sondern<br />

auch die Welt außerhalb seines Hauses zunehmend erodiert.«<br />

Die knappe Zusammenfassung, die der Komponist Michel van der<br />

Aa von Max Frischs Erzählungen »Der Mensch erscheint im Holozän«<br />

(1979) gibt, benennt nicht nur deren zentrale Aspekte, sondern verweist<br />

auch auf Elemente, die ihn dazu bewogen haben, sich in seinem<br />

jüngsten Projekt »The Book of Water«, einem Kammermusiktheater<br />

(Chamber Music theatre) für Schauspieler, Streichquartett und Film,<br />

diesem Sujet zu widmen. Theatraler und filmischer Aspekt des Werks<br />

sind zentral für eine ästhetische Konzeption, die konsequent auf dem<br />

aufbaut, was van der Aa seit gut zwei Jahrzehnten entwickelt hat: Es<br />

geht dem Komponisten um ein unauflösliches Miteinander von akustischen<br />

und visuellen Bestandteilen, dessen Verlauf durch ein permanent<br />

im Wandel befindliches Gegenüber und Miteinander von<br />

Livevortrag und Audio-/Videozuspielungen geprägt ist. Nicht nur in<br />

seinen abendfüllenden Bühnenwerken, sondern auch in Stücken für<br />

das Konzertpodium stellt der Komponist immer wieder Bezüge zu verschiedenen<br />

Formen musikalischen Theaters her.<br />

Bei »The Book of Water« handelt es sich um ein Melodram, also um<br />

ein Werk, das einen Erzähler und den von ihm vorgetragenen Text in<br />

den Vordergrund stellt und diesen Monolog musikalisch beleuchtet.<br />

Bereits 2008 schuf van der Aa mit »The Book of Disquiet« eine vergleichbare<br />

Komposition auf Texte des portugiesischen Schriftstellers<br />

Fernando Pessoa. Mit der Gegenüberstellung von erzählender Darstellung,<br />

Instrumentalensemble und Film knüpft der Komponist an diese<br />

ältere Arbeit an, verzichtet aber auf das dortige Ensemble und greift<br />

stattdessen zum intimeren kammermusikalischen Musizieren und zu<br />

den reduzierteren klangfarblichen Möglichkeiten eines Streichquartetts.<br />

Diese Entscheidung lässt sich als kompositorische Reaktion auf<br />

die formale und sprachliche Reduktion der literarischen Vorlage begreifen,<br />

berührt aber auch die aufführungspraktische Seite des Stücks:<br />

<strong>Das</strong> kompakte Konzept von »The Book of Water« – die geringe Anzahl<br />

der Ausführenden, das flexible technische Setting – ermöglicht es, die<br />

Komposition an unterschiedlichsten Orten – »in Konzerthäusern, auf<br />

Bühnen oder in Industrieräumen« – und vor allem ohne den logistischen<br />

Aufwand einer großen Musiktheaterproduktion zu realisieren.<br />

Mithilfe von Film und Soundtrack schafft van der Aa einen alternativen,<br />

medial vermittelten Aktions- und Erfahrungsraum, den er mit<br />

dem sich auf der Bühne entfaltenden Geschehen konfrontiert. Dies<br />

erlaubt ihm, die Geschichte des alten Mannes aus zwei voneinander<br />

40 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


liche Geschichte...«<br />

abweichenden Perspektiven zu erzählen: Während der Erzähler eine<br />

jüngere Version des Protagonisten Geiser verkörpert – in der Uraufführung<br />

verkörpert durch den britischen Schauspieler Samuel West –,<br />

entwirft der Film eine ältere Version des Protagonisten – in Gestalt von<br />

Samuels Vater Timothy West. <strong>Das</strong>s gerade diese beiden Schauspieler<br />

die Aufspaltung der Hauptfigur übernehmen, ist ein Glückfall, der<br />

den Eindruck verstärkt, hier zwei Aspekte einer einzelnen Person interagieren<br />

zu sehen: »Sie sehen sich sehr ähnlich, und ich mag es, dass<br />

die Bühnenfigur Sam so ist, wie Geiser sich selbst sieht, und die Figur<br />

im Film so ist, wie wir als Außenstehende Geiser sehen. Ich denke,<br />

das ist eine dramaturgisch interessante Art des Erzählens.« Als weitere<br />

Figur kommt, dargestellt von der britischen Sopranistin Mary Bevan,<br />

Geisers Tochter Corinne hinzu, deren Auftritte ausschließlich auf den<br />

Film beschränkt sind, wo sie die Ereignisse durch einen kurzen Sprechakt<br />

und zwei Arien kommentiert. <strong>Das</strong> live musizierende Streichquartett<br />

aus Musikerinnen und Musikern des Ensemble Modern (Jagdish<br />

Mistry, Giorgos Panagiotidis, Megumi Kasakawa, Eva Böcker) verbindet<br />

beide Ebenen. Es begleitet von Anfang an das Geschehen und bezieht<br />

dazu auf unterschiedliche Weise musikalisch Stellung.<br />

All diese Mittel nutzt van der Aa, um einer bereits in früheren Werken<br />

immer wieder artikulierten Fragestellung nachzuspüren: dem Zusammenhang<br />

von Erinnerung und Identität, der hier vom Ende des Lebens<br />

her erschlossen wird. Der Kampf des Protagonisten gegen das ihn<br />

einholende Vergessen und die Strategien des alten Mannes, seinen<br />

Erinnerungen Bedeutung zu verleihen, werden zu Kennzeichen ei-<br />

ner Auflehnung gegen den Verlust der Identität, die, analog zum Verschwinden<br />

der umgebenden Landschaft im beständigen Regen, dem<br />

allmählichen Verfall des Verstands nichts entgegenzusetzen vermag.<br />

Die Herstellung bedeutungstragender Zeichen durch Schreiben, das<br />

Sammeln gedruckter Artefakte und die daraus resultierende Akkumulation<br />

von Informationen, die auch in früheren Werken von van der Aa<br />

immer wieder Gegenstand des audiovisuellen Geschehens ist, dienen<br />

in »The Book of Water« zwar der Selbstvergewisserung des Protagonisten,<br />

erweisen sich aber letzten Endes als vergebliche Anstrengung.<br />

Damit rückt der Komponist – und auch dies ist eine Konstante seiner<br />

künstlerischen Arbeit – erneut ein zutiefst menschliches Anliegen in<br />

den Fokus seiner Musik.<br />

Stefan Drees für das Ensemble Modern <strong>Magazin</strong><br />

Ausgabe Nr. 56, 2022/2<br />

Konzerttermin<br />

Donnerstag, 21.03.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Samuel West (Geiser young)<br />

Timothy West (Geiser elderly)<br />

Mary Bevan Sopran (Corinne)<br />

Ensemble Modern<br />

Michel van der Aa The Book of Water<br />

Kammermusiktheater für einen Schauspieler, Streichquartett und Film nach der<br />

Erzählung »Der Mensch erscheint im Holozän« von Max Frisch<br />

Kompositionsauftrag von Venice Biennale, Muziekgebouw Amsterdam, Kölner Philharmonie<br />

(KölnMusik), Ensemble Modern, Amsterdam Sinfonietta und November<br />

Music – Deutsche Erstaufführung


Xatar<br />

XATAR feat. heavytones<br />

Live 20<strong>24</strong><br />

Er gehört zu den erfolgreichsten Rap-Artists des Landes, ist Autor,<br />

Schauspieler und Unternehmer. Giwar Hajabi, besser bekannt<br />

unter seinem Künstlernamen XATAR. Seine Biografie wurde mit<br />

dem Titel »Rheingold« verfilmt und findet in ganz Europa Beachtung.<br />

Die Instrumentalband heavytones begeistert mit ihren Funk-,<br />

Soul- und Jazz-Arrangements und ist mit Weltstars wie Adele, Kylie<br />

Minogue und James Brown in Fernsehshows wie »TV Total« und<br />

zahlreichen weiteren Formaten aufgetreten.<br />

Konzerttermin<br />

Dienstag 26.03.20<strong>24</strong>, 21:00<br />

XATAR Rapper<br />

heavytones Band<br />

Live 20<strong>24</strong><br />

Mit ihrem gemeinsamen Programm »Live 20<strong>24</strong>« sprengen XA-<br />

TAR und heavytones Genregrenzen und vermengen Soul-, Funkund<br />

Jazz-Sound mit hartem Rap von der Straße. Wenn explosive<br />

Bläsersätze, treibende Percussions, funky Gitarren und Vintage-<br />

Keyboard auf Gangster-Rap mit schonungslosen Lyrics treffen,<br />

verspricht das nicht weniger als ein neues Level an Hiphop und<br />

energetischem Live-Entertainment. km<br />

42 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


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INSZENIERUNG: JAN PHILIPP GLOGER<br />

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DIE KRÖNUNG<br />

DER POPPEA<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG: GEORGE PETROU<br />

INSZENIERUNG: TED HUFFMAN<br />

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Lastschriften einzulösen. Ich kann in ner halb von<br />

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Gustav Mahlers 6. Sinfonie ist »extrem<br />

(…) und vermittelt eine zerschmetternde<br />

Botschaft. Doch es<br />

ist hier wie bei vielen großen Werken: Es gibt<br />

immer mehrere Wege, sie zu lesen (…) und ich<br />

habe mit der Zeit gemerkt, dass sie auch Hoffnung<br />

in sich trägt.«, so Simon Rattle. Wir verlosen<br />

3 CDs der neuen Einspielung mit dem Symphonieorchester<br />

des Bayerischen Rundfunks<br />

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Die portugiesische Pianistin Maria<br />

João Pires hat mit dem Swedish<br />

Radio Symphony Orchestra unter<br />

Daniel Harding Beethovens Klavierkonzerte Nr.<br />

3 und Nr. 4 eingespielt. Zwei Werke, die sie im<br />

Verlauf ihrer Karriere zwar häufig im Konzert<br />

gespielt, bislang aber nie aufgenommen hat.<br />

44 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Wir verlosen 3 CDs (Onyx Classics/Note 1) an<br />

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BluRay gewinnen<br />

Gaëlle Arquez sang und spielte Bizets<br />

tragische Heldin bereits 2017<br />

auf der Seebühne der Bregenzer<br />

Festspiele. In dieser spektakulären Inszenierung<br />

erlitt die titelgebende Figur einen ungewohnt<br />

nassen Tod. Regisseur Holten bezog<br />

auch den Bodensee selbst in einem bislang<br />

nicht gekannten Ausmaß in die Handlung ein.<br />

Wir verlosen 3 BluRays (C Major Entertainment/<br />

Naxos) an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

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Mit seinem Klavierquintett und<br />

-quartett ordnete Schumann die<br />

von Schubert und Beethoven<br />

überlieferten Formpläne neu. Diese Musik gehört<br />

mit ihrer Ausdruckskraft zu den Höhepunkten<br />

im Schaffen des Komponisten. Wir<br />

verlosen 3 CDs (harmonia mundi) mit Isabelle<br />

Faust, Antoine Tamestit, Jean-Guihen Queyras,<br />

Alexander Melnikov und Anne Katharina<br />

Schreiber an <strong>Magazin</strong>-Abonnenten!<br />

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Für ihr Album »Monteverdi Memories«<br />

erhielt die Capella de la Torre<br />

den OPUS Klassik 2023 für die<br />

»Chorwerkeinspielung des Jahres«. <strong>Das</strong> Album<br />

»Monteverdi – Erinnerungen« kombiniert Monteverdis<br />

Musik mit fiktiven Briefen des Komponisten,<br />

gelesen von Schauspieler Joachim Król.<br />

Wir verlosen 3 CDs (SONY/harmonia mundi) an<br />

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Richard Wagner<br />

Die Walküre<br />

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Aufführung von Richard Wagners<br />

Oper »Die Walküre« am <strong>24</strong>.3.<br />

um 17 Uhr unter der Leitung von<br />

Kent Nagano kostenlos. Bitte lösen Sie den der<br />

Abo-Ausgabe beiliegenden Coupon am Konzerttag<br />

im Foyer der Kölner Philharmonie ein.<br />

wil


HARALD LESCH<br />

VIVALDIS VIER JAHRESZEITEN IM KLIMAWANDEL<br />

Di., 30.4.<strong>24</strong> I 20 Uhr I Kölner Philharmonie<br />

MERLIN ENSEMBLE WIEN I Leitung & Solist: Martin Walch<br />

GERMAN BRASS<br />

„Brass around the World - Von Bach zu den Beatles“<br />

Singen mit<br />

Klasse<br />

Nils Holgerssons wunderbare Reise<br />

Der kleine Nils Holgersson ist ein richtiger Quälgeist. Er streitet mit Mutter<br />

und Vater ebenso wie mit allen Tieren auf dem heimischen Bauernhof.<br />

Doch als Nils eines Tages einen Wichtel fängt, wendet sich das<br />

Blatt: Gerade noch lässt er das kleine Männchen zwischen zwei Fingern<br />

baumeln, da hat sich der Wichtel auch schon befreit und einen wütenden<br />

Zauber ausgesprochen …<br />

Die Geschichte vom kleinen Däumling und seiner Reise mit den Wildgänsen<br />

von Selma Lagerlöf dient als Grundlage für das Mitmachprojekt<br />

»Singen mit Klasse!«. Über zwei Monate erarbeiten 300 Zweitklässler<br />

unter der Anleitung von Gesangsdozierenden das von Anno Schreier<br />

komponierte Werk, welches zum Abschluss in zwei Konzerten mit dem<br />

Gürzenich-Orchester Köln aufgeführt wird.<br />

Für interessierte Schulklassen gibt es unter koelnerphilharmonie.de/<br />

education nähere Informationen zur Anmeldung. km<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 28.04.20<strong>24</strong>, 11:00<br />

12 Kölner Grundschulklassen<br />

Gürzenich-Orchester Köln<br />

Andreas Fellner Dirigent<br />

Maike Hiller Choreinstudierung<br />

Johanna Risse Choreinstudierung<br />

Anna Rizzi Choreinstudierung<br />

Clara Siegmund Choreinstudierung<br />

Christoph Bertram Schauspieler<br />

Eva Marianne Kraiss Schauspielerin<br />

Michael Mienert Regie<br />

Cordula Körber Ausstattung<br />

Anno Schreier »Nils Holgerssons wunderbare Reise«<br />

Bearbeitung des gleichnamigen Romans von Selma Lagerlöf für zwei Schauspieler,<br />

Kinderchor und Orchester<br />

Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie (KölnMusik)<br />

Gefördert vom Kuratorium KölnMusik e. V.<br />

So., 12.1.25 I 20 Uhr I Kölner Philharmonie<br />

Tickets und Infos auf: www.hanseatische-konzertdirektion.de<br />

oder allen bekannten Vorverkaufsstellen, über die Philharmonie-Hotline 02 21 - 280 280<br />

oder über www.kölnticket.de und der Hotline 02 21 - 28 01 0,20 Euro/Anruf aus allen dt. Netzen.<br />

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am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach<br />

Ferrenbergstraße <strong>24</strong> | 51465 Bergisch Gladbach<br />

Tel.: 02202/122-7300 | pur@evk-gesund.de<br />

Zentrum für Sport und Medizin (ZSM)<br />

am Evangelischen Klinikum Köln Weyertal<br />

Weyertal 76 | 50931 Köln<br />

Tel.: 0221/479-7000 | zsm@evk-gesund.de<br />

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46 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ariane Matiakh


Wien – Paris<br />

Die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter ihrer neuen<br />

Chefdirigentin Ariane Matiakh<br />

»Eine Karikatur – kinnlos, klein, mit herausquellenden<br />

Augen und zu einem verrückten Dirigieren neigend.«<br />

Mit diesen nicht gerade charmanten Worten hat sich<br />

einmal Alma Schindler über Alexander von Zemlinsky<br />

geäußert. Und trotzdem sollte es schon bald zwischen<br />

ihnen funken, wie die legendäre Wiener Circe<br />

an anderer Stelle gestand: »Wir küssten uns, dass die<br />

Zähne schmerzten«. Eine Verbindung fürs Leben wurde<br />

bekanntlich nicht daraus. Alma Schindler ehelichte<br />

bald Gustav Mahler. Zemlinsky entwickelte sich hingegen<br />

mit seinen 30 Jahren zu einem Schwergewicht in<br />

der Musikszene. Im Jahr 1900 hob Mahler Zemlinskys<br />

Oper »Es war einmal …« unter riesigem Applaus an der<br />

Wiener Hofoper aus der Taufe. Und 1922 brachte Otto<br />

Klemperer in Köln dessen nächsten Opernwurf »Der<br />

Zwerg« erfolgreich zur Uraufführung. Doch der Stern des<br />

Wieners, er sollte mit seiner Emigration in die USA lange<br />

und über seinen Tod hinaus versinken. Und so dauerte es<br />

bis in die 1990er-Jahre hinein, bis der damalige Kölner<br />

GMD James Conlon für eine international überfällige<br />

Zemlinsky-Renaissance sorgte.<br />

Mit seinem wohl bedeutendsten für den Konzertsaal<br />

geschriebenen Meisterwerk gastiert nun die Württembergische<br />

Philharmonie Reutlingen erstmals unter ihrer<br />

neuen Chefdirigentin Ariane Matiakh in der Kölner<br />

Philharmonie. Es ist Zemlinskys »Lyrische Symphonie«,<br />

die mit ihren zwei Gesangsparts für Sopran und Bariton<br />

an Mahlers »Lied von der Erde« erinnert. Doch<br />

Zemlinsky erzählt die fernöstliche Liebesgeschichte<br />

ohne Happy End nicht nur im Stile einer groß angelegten<br />

Musiktheater-Szene. Seine spätromantisch durchpulste,<br />

extrem farbenreiche und zugleich immer auch<br />

von der Moderne geprägte Tonsprache entpuppt sich<br />

als unvergleichlich einzigartig. Kein Wunder, dass die<br />

Prager Uraufführung im Jahr 19<strong>24</strong> zum großen Erfolg für<br />

den Komponisten und Dirigenten Zemlinsky wurde.<br />

Zusammen mit Sopranistin Iulia Maria Dan und Bariton<br />

Kostas Smoriginas taucht das Traditionsorchester aus<br />

dem württembergischen Reutlingen also nun in diese<br />

wunderbar sinnlichen Klangwelten ein. Wobei Zemlinsky<br />

sich mit dieser »Lyrischen Symphonie« vielleicht gar<br />

an seine unerfüllte Liebe zu Alma Schindler erinnerte …<br />

Mit dem zweiten Hauptwerk des Programms bricht das<br />

Orchester hingegen in die Heimat seiner neuen Dirigentin<br />

Ariane Matiakh auf. Geboren wurde sie in Frankreich.<br />

Und hier legte sie nicht nur den Grundstein für ihre phänomenale<br />

Karriere als viel gefragte Opern- und Orchesterdirigentin.<br />

Für ihre Verdienste um das Musikleben in<br />

Frankreich wurde Madame Matiakh 2014 vom Französischen<br />

Kultusministerium der Ehrentitel »Chevalier de<br />

l‘Ordre des Arts et des Lettres« und 2022 der Ehrentitel<br />

»Officier de l‘Ordre des Arts et des Lettres« verliehen.<br />

Nun also geht es in das Paris des 18. Jahrhunderts, wo<br />

Joseph Haydn schon früh umschwärmt wurde. Seine<br />

Sinfonien standen regelmäßig auf den Programmen<br />

der Konzertgesellschaften wie »Concert spirituel« und<br />

»Concerts des Amateurs«. 1784 bekam er schließlich<br />

von dem Finanzier des »Concert de la Loge olympique«<br />

den Auftrag für seine sechs »Pariser Sinfonien« – von<br />

denen jetzt die Nr. 82 erklingt, deren Titel »L´Ours« (Der<br />

Bär) auf den bärentanz-tapsigen Finalsatz zurückgeht.<br />

Mit einer absoluten Rarität wird dagegen das Gastspiel<br />

eröffnet. Es ist eine Ouvertüre in C-Dur, die aus der Feder<br />

der italienischstämmigen Komponistin Marianna<br />

von Martínes stammt und die in Wien zu Haydns ersten<br />

Klavierschülerinnen gehörte. Der gerade einmal 18-,<br />

19-jährige Klavierlehrer muss seine Sache recht ordentlich<br />

gemacht haben. Als Honorar bekam er nämlich jeden<br />

Tag ein kostenloses Mittagessen serviert.<br />

Guido Fischer<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, 03.03.20<strong>24</strong>, 16:00<br />

Iulia Maria Dan Sopran<br />

Kostas Smoriginas Bariton<br />

Die Württembergische Philharmonie Reutlingen<br />

Ariane Matiakh Dirigentin<br />

Marianna von Martínes Ouvertüre in C-Dur<br />

Joseph Haydn Sinfonie C-Dur Hob. I:82 (»L’Ours«, »Der Bär«)<br />

Alexander von Zemlinsky Lyrische Symphonie in 7 Gesängen nach<br />

Rabindranath Tagore op. 18 für Sopran, Bariton und großes Orchester<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

47


Eine Herausforderung,<br />

vielleicht auch eine Provokation.<br />

Jason Moran<br />

»Ellington at 125«<br />

Auch eine Möglichkeit, wie man sich dem Jazz nähern kann: Als der<br />

dreizehnjährige Jason Moran mit seinen Eltern vor dem stummgeschalteten<br />

Fernseher die Ausmaße eines Flugzeugabsturzes sieht, läuft<br />

im Hintergrund auf dem heimischen Plattenspieler »Solitude«, eines<br />

der bekannteste Stücke des Komponisten und Big-Band-Leiters Duke<br />

Ellington. »Mit einem Male war es um mich geschehen, ich ließ meine<br />

klassischen Klavierstunden sausen. Da trauerten meine Eltern um die<br />

Opfer des Unglücks, und der Duke lieferte den Soundtrack dazu – lässt<br />

sich Verlust und Gram besser ausdrücken als in Solitude?«<br />

Die Faszination des Ellington-Werks scheint für den Pianisten auch<br />

Jahrzehnte danach ungebrochen. Zum 125. Geburtstag Ellingtons in<br />

diesem Jahr beschäftigt sich Moran beinahe ausschließlich mit einem<br />

der größten Jazzmusiker überhaupt. Es mag die stilistische Bandbreite<br />

und die prinzipielle Offenheit für alles Neue sein, die Moran mit Ellington<br />

verbindet. Man erinnert sich: Ellington komponierte nicht nur eingängige<br />

Musik für sein Orchester, sondern arbeitete auch mit Avantgardisten<br />

wie John Coltrane und Charles Mingus zusammen und experimentierte<br />

immer wieder mit neuartigen Klangfarben.<br />

48 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


© Marco Borggreve<br />

Konzerttermin<br />

Samstag, 13.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Jason Moran piano<br />

MĂCELARU &<br />

JUSSEN<br />

FR 15. März 20<strong>24</strong><br />

Kölner Philharmonie<br />

20.00 Uhr<br />

Antonín Dvořák<br />

Béla Bartók<br />

Johannes Brahms<br />

Der Pianist Jason Moran ist eine Herausforderung, ja vielleicht auch eine<br />

Provokation. Zumindest für all diejenigen, die der Ansicht sind, dass das<br />

Goldene Zeitalter des Modernen Jazz lange vorbei sei und nach Art<br />

Tatum, Thelonious Monk und Bud Powell ohnehin nichts Neues mehr<br />

gespielt werden könne. Dem stellt der heute 49-Jährige eine absolut in<br />

der Gegenwart verankerte Musik gegenüber – eine Musik, die unwiderruflich<br />

voranschreitet. Jason Morans kräftiger Anschlag kennt keine weichen<br />

Kanten und keine »gute alte Zeit«. Sein vor rund 20 Jahren im New<br />

Yorker Village Vanguard Club mitgeschnittenes Livealbum »The Bandwagon«<br />

etwa dokumentiert evident, warum bereits damals Moran als<br />

einer der innovativsten Pianisten des zeitgenössischen Jazz gehandelt<br />

wurde: Er hat frische Ideen, Überzeugungen und den Mut, beides konsequent<br />

auf die Bühne zu bringen. Schon immer hat sich der aus Houston,<br />

Texas stammende Moran als Kind seiner Zeit verstanden. Ob Bartók<br />

oder Björk, HipHop oder Strawinsky – für den vielseitig interessierten<br />

Künstler besitzt jedes Ausgangsmaterial eine gleich hohe Legitimation.<br />

Weil er sich zudem auch für andere künstlerische Disziplinen interessiert,<br />

hat Moran außerdem eine hohe Affinität zu Montage-Techniken.<br />

© WDR/Thomas Brill<br />

Lucas und Arthur Jussen Klavier<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Leitung<br />

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»Ellington at 125«, jenes Solo-Programm, das nun seine deutsche Premiere<br />

in Köln erfährt, wird somit auch zu einer klanglichen Collage geraten.<br />

<strong>Das</strong> Publikum nimmt an einer Reise teil, die weit zurückreicht in<br />

das Amerika der strikten Rassentrennung, unter der nicht zuletzt auch<br />

die Jazzmusiker zu leiden hatten. »Ich bin ein moderner Pianist. Ich bin<br />

kein Pionier, bin nicht cutting edge, keine Avantgarde. Ich bin modernistisch.<br />

Ich lade alte Dinge mit neuen Ideen auf«, erklärt Moran. Besonders<br />

deutlich wird dies bei seiner Bearbeitung zu Ellingtons »Isfahan«,<br />

das Moran bereits mit dem Saxofonisten Archie Shepp aufgeführt hat.<br />

Auch die anderen Teile des historischen Diskurses mit Ellington klingen<br />

alles andere als aufgesetzt, vielmehr subtil und zugleich von erhabener<br />

Nachdrücklichkeit. »Ich kenne den Duke ja nur von seinen Platten«,<br />

erzählt Moran, »insbesondere machte er mir die Bedeutung der linken<br />

Hand bewusst. <strong>Das</strong> ist, glaube ich, vielen heutigen Pianisten gar nicht<br />

klar, wie wichtig dies ist. Zudem verfügte er über verschiedene harmonische<br />

Konzepte und legte sein Spiel von vorneherein über größere<br />

Intervalle an. Ach, was soll ich versuchen, dies mit Worten zu erklären,<br />

es ist einfach Ellingtons spezieller Spirit, der mich fasziniert.«<br />

Tom Fuchs<br />

BRAHMS:<br />

EIN DEUTSCHES<br />

REQUIEM<br />

FR 1. / SA 2. März 20<strong>24</strong><br />

Kölner Philharmonie<br />

20.00 Uhr<br />

Arnold Schönberg<br />

Johannes Brahms<br />

Christiane Karg Sopran<br />

Andrè Schuen Bariton<br />

NDR Vokalensemble<br />

WDR Rundfunkchor<br />

WDR Sinfonieorchester<br />

Cristian Măcelaru Leitung


Die Gefährten<br />

Alexander Melnikov, Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras verbindet<br />

die Leidenschaft für Kammermusik<br />

Alexander Melnikov<br />

Isabelle Faust<br />

Kammermusik ist so etwas wie die Königsklasse der Musik: Sie verlangt<br />

höchste Perfektion der eigenen Fähigkeiten, bei gleichzeitig größer Zurückhaltung<br />

des eigenen Künstleregos. Es geht um das aufmerksame<br />

Zuhören, um das sensible Aufeinander-Reagieren, um blindes Vertrauen<br />

und das gemeinsame musikalische Verständnis. Nicht allen Musikern<br />

ist das in die Wiege gelegt, während andere in der intimsten Form<br />

des gemeinschaftlichen Musikmachens ihre wahre Berufung sehen.<br />

Zu ihnen gehört Alexander Melnikov, der, obwohl er auch solistisch für<br />

Furore sorgt, zu den interessantesten und passioniertesten Kammermusikern<br />

auf den Konzertpodien gehört. »Melnikovs feine, hochmusikalische<br />

Phrasierung, sein brillanter Anschlag und sein Wunsch, mit den<br />

Musikerinnen und Musikern so eng wie möglich in einen Austausch zu<br />

treten, machten das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis«, jubelte<br />

ein Kritiker erst kürzlich über einen der Kammermusikabende des<br />

Pianisten, bei dem das Publikum Zeuge eines intensiven, beglückenden<br />

musikalischen Dialogs wurde.<br />

50 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Konzerttermin<br />

Sonntag, 07.04.20<strong>24</strong>, 11:00<br />

Isabelle Faust Violine<br />

Jean-Guihen Queyras Violoncello<br />

Alexander Melnikov Klavier<br />

Robert Schumann Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 80<br />

Elliott Carter Epigrams für Klavier, Violine und Violoncello<br />

Johannes Brahms Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 – zweite Fassung<br />

Besonders gerne steht Alexander Melnikov, der in Moskau bei dem berühmten<br />

russischen Klavierlehrer Lev Naumov studierte, mit engen Vertrauten<br />

und langjährigen Weggefährten auf der Bühne. Zum Beispiel<br />

mit der Geigerin Isabelle Faust, die ähnlich wie der Pianist ein besonders<br />

großes Herz für die Kammermusik hat. Bevor sie als Solistin die<br />

internationalen Bühnen eroberte, spielte sie sogar mehrere Jahre die<br />

zweite Geige in einem Streichquartett. Für sie bis heute eine glückliche<br />

Fügung, denn »so hab ich das Kammermusikspiel gelernt. Ich habe die<br />

Polyphonie aus den Mittelstimmen heraus verstanden«, hat sie im Interview<br />

einmal betont. Die gemeinsame Einspielung sämtlicher Violinsonaten<br />

von Beethoven wurde als neue Referenzaufnahme gelobt, im<br />

Fachmagazin Fono Forum war etwa zu lesen: »Was Isabelle Faust allein<br />

mit der Bogenhand wie schwerelos an Farben, Dynamik und Attacke<br />

hervorbringt, grenzt an ein Wunder. Dies ist eine hellwache, konsequent<br />

neu durchdachte Beethoven-Interpretation, die in ihrer Art Maßstäbe<br />

setzt.« Ähnlich euphorisch fiel das Urteil über die Einspielungen der<br />

Brahms-Sonaten für Violine und Klavier und die Aufnahme mit Sonaten<br />

für Klavier und Violine von Mozart aus.<br />

Für ein Schumann-Projekt verbündeten sich Alexander Melnikov und<br />

Isabelle Faust davor schon mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras,<br />

dem Dirigenten Pablo Heras-Casado und dem Freiburger Barockorchester,<br />

um dessen Konzerte und Klaviertrios aufzunehmen. Ähnlich<br />

wie Isabelle Faust hat auch der französische Cellist Quartett-Erfahrung<br />

und war Gründungsmitglied des Arcanto Quartetts. Über die Jahre<br />

sind die drei zu einer verschworenen, festen Trio-Gemeinschaft geworden,<br />

Brüder und Schwestern im kammermusikalischen Geiste sozusagen.<br />

Neben der Leidenschaft fürs intime Kammermusikspiel eint<br />

die drei Künstler aber noch etwas anderes: ihre Neugierde für spannende<br />

Programme und neues sowie ungewöhnliches Repertoire. Und<br />

die demonstrieren sie auch beim Konzert in der Kölner Philharmonie.<br />

Denn neben dem 1. Klaviertrio von Johannes Brahms, einem Klassiker<br />

des Repertoires, spielt das Trio die geistreichen »Epigrams« von Elliott<br />

Carter, dem Nestor der amerikanischen Moderne, und Beethovens<br />

2. Sinfonie – in einer Bearbeitung für Violine, Cello und Klavier.<br />

Bjørn Woll<br />

2023 | 20<strong>24</strong><br />

FORUM ALTE MUSIK KÖLN<br />

25 JAHRE SONNTAGSKONZERTE 17H<br />

m+k e.V.<br />

25.02.<strong>24</strong> 17H TRINITATISKIRCHE<br />

rheinische kantorei<br />

das kleine konzert<br />

LEITUNG: hermann max<br />

„leichtgesinnte flattergeister“<br />

bach-kantaten aus dem jahr 17<strong>24</strong><br />

28.04.<strong>24</strong> 17H WDR-FUNKHAUS<br />

laila salome fischer MEZZOSOPRAN<br />

concerto köln<br />

LEITUNG: max volbers BLOCKFLÖTE<br />

„ungleiche rivalen“<br />

johann sebastian bach und<br />

johann adolph scheibe<br />

02.06.<strong>24</strong> 17H BASILIKA ST. URSULA<br />

new york polyphony<br />

„zeit und ewigkeit“<br />

geistliche a-cappella-werke aus<br />

mittelalter, renaissance und barock<br />

Einheitspreis je Konzert 20 EUR (ermäßigt 15 EUR)<br />

m.spering@musik-und-konzept.de<br />

Info und Tickets: 0221 552558 | www.forum-alte-musik-koeln.de


Scheinbar Bekanntes im<br />

mitunter unerhörten Tongewand.<br />

Kent Nagano<br />

52 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Herzstück<br />

Mit Wagners »Die Walküre« setzt Kent Nagano<br />

die Wagner-Lesarten fort<br />

Lange und intensiv haben Stardirigent Kent Nagano<br />

und das Originalklang-Ensemble Concerto Köln<br />

ihr Projekt vorbereitet, alle vier Teile von Richard<br />

Wagners Monumentalwerk »Der Ring des Nibelungen«<br />

als historisch-informiertes Gesamtkunstwerk<br />

zu erarbeiten. Zunächst näherte man sich in der Kölner<br />

Philharmonie der Klangwelt des Komponisten<br />

gleichsam durch Vorstudien (mit dem feingesponnenen<br />

Siegfried-Idyll, den tristanesken Wesendonck-<br />

Liedern und dem farbenreichen Tannhäuser-Ballett).<br />

Dann folgte, eingebettet in erkenntnisreichen musik-<br />

und kulturwissenschaftlichen Dialog, mit einer<br />

vielbeachteten konzertanten Aufführung von »<strong>Das</strong><br />

Rheingold« der Auftakt zum Ring. Selten war Wagner<br />

so klar leuchtend und lustvoll klangredend zu<br />

hören. Als sich jüngst mit den Dresdner Musikfestspielen<br />

ein weiterer Partner für das große Vorhaben<br />

fand, ging es mit frischem Wind neu an den Start. So<br />

war im vergangenen August »<strong>Das</strong> Rheingold« noch<br />

einmal zu erleben und der Kölner Stadtanzeiger berichtete<br />

begeistert: »Großartig unter Naganos konzissouveränen<br />

Impulsen entfaltete sich das Riesenorchester<br />

– nicht als wabernde Suppe, sondern mit<br />

einer gelegentlich schon an die Grenze zum Spaltklang<br />

führenden Deutlichkeit und kammermusikalischen<br />

Transparenz.«<br />

Nun ist endlich die lang ersehnte Fortsetzung von<br />

Wagners eindrucksvollem Weltenmythos zu erleben.<br />

Nachdem im »Rheingold« der Nibelung Alberich die<br />

Liebe verflucht, den Rheintöchtern ihr Gold entwendet<br />

und daraus einen alles beherrschenden Ring geschmiedet<br />

hat; nachdem ihm der Götterchef Wotan<br />

Schatz und Ring geraubt und damit schuldhaft den<br />

Bau der Burg Walhall bezahlt hat; nachdem der Nibelung<br />

daraufhin seinen Ring verflucht (»Tod dem, der<br />

ihn trägt!«) und diesen samt Hort gezwungenermaßen<br />

dem Riesen Fafner überlassen hat, geht es nun<br />

um Wotans vergeblichen Befreiungsschlag. Er selbst<br />

darf seinen Vertrag mit Fafner nicht brechen. Um den<br />

Ring zurückzugewinnen, braucht er einen freien, von<br />

ihm unabhängigen Helden. Dafür hat er in fremder<br />

Gestalt mit einer menschlichen Mutter das Zwillingspaar<br />

Siegmund und Sieglinde gezeugt. Sieg-<br />

mund, so der Plan (von dem dieser nichts weiß), soll<br />

Wotans Macht mithilfe eines ihm von diesem zugedachten<br />

Schwertes retten. Um sich gegen einen Angriff<br />

seines Widersachers Alberich zu wappnen, lässt<br />

der Gott außerdem von den kriegerischen Walküren<br />

ein Heer aus gefallenen Soldaten zusammenstellen.<br />

Seine Lieblingswalküre und -tochter ist Brünnhilde.<br />

Auf sie bezieht sich der Titel der Oper: »Die Walküre.«<br />

Eine eindrucksvolle Gewittermusik eröffnet das<br />

Werk. Siegmund ist auf der Flucht vor feindlichen<br />

Verfolgern und sucht Schutz im Haus des finsteren<br />

Hunding. In dessen Frau erkennt er seine eigene<br />

Schwester Sieglinde. Beide fühlen sich leidenschaftlich<br />

zueinander hingezogen und zeugen im Inzest<br />

ein Kind. <strong>Das</strong> erregt den Zorn von Fricka, der Hüterin<br />

der Ehe. Sie durchschaut Siegmund als unfreien<br />

Handlanger ihres Gatten und fordert von Wotan<br />

dessen Tod im Kampf mit Hunding. Wotan muss sich<br />

ihrem Willen beugen und trägt seiner Tochter Brünnhilde<br />

auf, Siegmund sterben zu lassen. Die Walküre<br />

stellt sich dennoch auf Siegmunds Seite. Doch dessen<br />

Schwert zerschellt an Wotans Speer. Siegmund<br />

stirbt von Hundings Hand, Sieglinde wird gerettet<br />

(deren noch ungeborenem Kind gibt Brünnhilde den<br />

Namen Siegfried). Als Strafe für ihren Ungehorsam<br />

will Wotan Brünnhilde dem ersten Mann preisgeben,<br />

der sie erweckt. Er versetzt sie in Schlaf, schützt sie<br />

aber durch einen Feuerkreis, den nur zu durschreiten<br />

vermag, wer seinen vertragswahrenden Speer nicht<br />

fürchtet. <strong>Das</strong> wird dann im dritten Teil der Geschichte<br />

Siegfried sein (der den Ring gewinnt, Wotans Macht<br />

bricht, Brünnhilde liebt, diese verrät und von ihr<br />

verraten wird).<br />

Die »Walküre« enthält eine ganze Reihe musikalischer<br />

Höhepunkte wie Siegmunds inniges Arioso<br />

»Winterstürme wichen dem Wonnemond«, Brünnhildes<br />

eindringliche Todesverkündigung, den martialischen<br />

Ritt der Walküren, Wotans ergreifenden<br />

Abschied und den stimmungsvollen Feuerzauber.<br />

Eingebettet in den Sog der ganzen Erzählung sind<br />

sie freilich weit mehr als bloße Wunschkonzertnummern.<br />

Zudem wird die Auseinandersetzung aller


Christiane Libor<br />

Beteiligten mit einem möglichst originalen Klangbild (Instrumentarium,<br />

Spielweise, Stimmung, Diktion) selbst scheinbar Bekanntes in<br />

ein mitunter unerhörtes Tongewand kleiden.<br />

Unter den Sängerinnen und Sängern findet sich einmal mehr das<br />

Who's who im Wagnerfach: Der Bassbariton Derek Welton (er war<br />

bereits als Wotan im ersten »Rheingold« dieses Projekts zu erleben)<br />

verkörpert nun den mächtigen Wotan der Walküre. Für die beherzte<br />

Titelrolle konnte die Sopranistin Christiane Libor gewonnen werden,<br />

die zu den gefeierten und erfahrensten Brünnhilden weltweit zählt.<br />

Ric Furman, Rising Star unter den Heldentenören, wurde gerade erst<br />

am Theater Basel als Siegmund bejubelt und wird diese Partie nun<br />

auch in Köln gestalten. Als dessen Zwillingsschwester Sieglinde, die<br />

vielleicht innigst liebende Figur im ganzen Ring, gilt Sarah Wegener<br />

mit ihrem strahlend warmen Sopran geradezu als Idealbesetzung.<br />

Oliver Binder<br />

Konzerttermin<br />

Sonntag, <strong>24</strong>.03.20<strong>24</strong>, 17:00<br />

Derek Welton Bassbariton (Wotan)<br />

Ric Furman Tenor (Siegmund)<br />

Sarah Wegener Sopran (Sieglinde)<br />

Christiane Libor Sopran (Brünnhilde)<br />

Patrick Zielke Bass (Hunding)<br />

Claude Eichenberger Mezzosopran (Fricka)<br />

Natalie Karl Sopran (Helmwige)<br />

Chelsea Zurflüh Sopran (Gerhilde)<br />

Karola Sophia Schmid Sopran (Ortlinde)<br />

Ulrike Malotta Alt (Waltraute)<br />

Marie Luise Dreßen Mezzosopran (Roßweiße)<br />

Eva Vogel Mezzosopran (Grimgerde)<br />

Jasmin Etminan Alt (Schwertleite)<br />

Dresdner Festspielorchester<br />

Concerto Köln<br />

Kent Nagano Dirigent<br />

Richard Wagner Die Walküre WWV 86B Oper in drei Aufzügen.<br />

Erster Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« WWV 86<br />

RINGE DUO<br />

Gold mit Farbedelsteinen<br />

Von GEORG SPRENG<br />

®<br />

Di - Fr<br />

Sa<br />

10.00 - 18.00 Uhr<br />

10.00 - 16.00 Uhr


ensemble unterwegs<br />

Wiebke Lehmkuhl<br />

Mit singenden<br />

Wanderschuhen<br />

Familienworkshop A und B<br />

mit anschließendem Konzert<br />

Also sprach<br />

Zarathustra<br />

Wiebke Lehmkuhl, Bundesjugendorchester<br />

und Elias Grandy<br />

Ein Rhythmus geht in die Beine, eine Melodie wandert auf und<br />

ab, Töne huschen, flitzen, eilen und ein »Walking Bass« schreitet<br />

beschwingt voran. Musik bleibt einfach nicht stehen, ist Bewegung<br />

und nimmt die Zuhörenden – egal welchen Alters – mit<br />

auf eine Reise. <strong>Das</strong> ensemble unterwegs wird für das Publikum<br />

die Wanderschuhe schnüren, eine Horde »Baby Elephants« durch<br />

die Philharmonie ziehen lassen, mit Müllerslust Richtung Bayern<br />

spazieren und zwischendurch zur Erholung entspannte Pausen<br />

einlegen.<br />

Vor dem Konzert kann man an verschiedenen Workshop-Stationen<br />

musikalisch durch das Foyer wandern. km<br />

Konzerttermin<br />

Samstag, 02.03.20<strong>24</strong>, 10:00<br />

A 10:00 bis 11:00 Uhr: Workshop an verschiedenen Stationen im Foyer<br />

A 11:00 bis 12:00 Uhr: Konzert<br />

B 11:00 bis 12:00 Uhr: Workshop an verschiedenen Stationen im Foyer<br />

B 12:00 bis 13:00 Uhr: Konzert<br />

ensemble unterwegs<br />

Barbara Schachtner Sopran<br />

Johanna Risse Violine<br />

Friederike Imhorst Viola<br />

Anna Betzl-Reitmeier Violoncello<br />

Edvard Grieg Arietta op. 12,1 für Klavier aus: Lyriske småstykker<br />

(Lyrische Stücke) op. 12<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy Abschied vom Walde op. 59,3 für vier<br />

Singstimmen aus: Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59 für vier Singstimmen<br />

Franz Schubert <strong>Das</strong> Wandern für Singstimme und Klavier aus:<br />

Die schöne Müllerin op. 25 D 795 für Singstimme und Klavier<br />

Federico Aluffi Entchentango<br />

Volksmusik »Kein schöner Land«<br />

»Aufs Tanzn bin i ganga«<br />

»I leg alls in dei Hand«<br />

Gefördert durch JaBe-Stiftung für Kinder und Jugendliche<br />

Die Komponisten der Spätromantik mochten es monumental, sowohl<br />

was die Länge ihrer Werke anging als auch die Orchesterbesetzung.<br />

<strong>Das</strong> gilt für Wagners Mammutoper »Tristan und Isolde«<br />

ebenso wie für Strauss’ prächtige Tondichtung »Also sprach Zarathustra«.<br />

Deren Beginn mit den majestätischen Paukenschlägen, strahlenden<br />

Trompeten und einem grandiosen Orchestertutti gehört<br />

zu den bekanntesten Werken der klassischen Musik überhaupt<br />

und diente schon Stanley Kubrick als Soundtrack für seinen<br />

Monumental-Streifen »2001: Odyssee im Weltraum«. Und auch<br />

Wagners Vorspiel zu »Tristan und Isolde« wurde wegen seiner so<br />

eigentümlichen und intensiven Emotionalität nicht selten als cineastische<br />

Klangkulisse verwendet, zum Beispiel in der bildgewaltigen<br />

Eröffnungssequenz von Lars von Triers »Melancholia«<br />

mit Kirsten Dunst. Eingerahmt von diesen beiden Titanen sind<br />

sieben Lieder von Mahlers Frau Alma, arrangiert für großes Orchester<br />

von Colin und David Matthews – auch die »kleine« Form<br />

bekommt hier also ein »großes« Gewand. km<br />

Konzerttermin<br />

Freitag, 05.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Wiebke Lehmkuhl Alt<br />

Bundesjugendorchester<br />

Elias Grandy Dirigent<br />

Richard Wagner Vorspiel aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />

Handlung in drei Akten. Libretto vom Komponisten<br />

Isoldes Liebestod aus: Tristan und Isolde WWV 90<br />

Alma Mahler / Colin Matthews / David Matthews<br />

Sieben Lieder für mittlere Stimme und Orchester<br />

Richard Strauss Also sprach Zarathustra op. 30 TrV 176<br />

Tondichtung für großes Orchester<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

55


Hamilton<br />

Konzerttermin<br />

Samstag, 20.04.20<strong>24</strong>, 20:00<br />

Hamilton de Holanda Trio<br />

Hamilton de Holanda mandolin<br />

Salomão Soares piano<br />

Big Rabello drums<br />

»Jobim«<br />

56 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


de Holanda<br />

Die Bossa Nova à la Jobim intensiv erlebbar in der<br />

Bearbeitung durch Hamilton de Holanda<br />

Hamilton de Holanda ist, was das Bandolim<br />

und seine Modernisierung angeht, der Jacob<br />

Pick Bittencourt der Moderne; jener musikalische<br />

Vorfahre trug, weil er automatisch damit<br />

identifiziert wurde, sein Instrument später<br />

sogar in seinem Künstlernamen. In Brasilien<br />

heißt das hiesige Instrument des Jahres 2023,<br />

die Mandoline, »Bandolim«. <strong>Das</strong> hat der in Rio<br />

de Janeiro lebende Spieler und Komponist<br />

Jacob do Bandolim damals vorangebracht<br />

wie kein Zweiter. Mit dem luzide klingenden<br />

Instrument ist der »Choro«, diese urbrasilianische<br />

Populärmusik, eine Art Jazzvorläufer,<br />

stark verbunden und wurde durch Jacob do<br />

Bandolim um neue Instrumente wie Akkordeon<br />

und Vibrafon erweitert.<br />

Der ebenfalls aus Rio stammende Hamilton<br />

de Holanda greift das Erbe seines großen Vorbildes<br />

auf und führt es auf seine Weise fort.<br />

Für den sympathischen, groß gewachsenen<br />

Lockenkopf mit stets markanter, farbenfroher<br />

Brille ging es ganz früh, da war er knapp<br />

ein Jahr alt, von Rio, der historischen Heimstatt<br />

von Samba und Choro, in die kulturell<br />

weitschweifige Retortenhauptstadt Brasilia.<br />

Als Jugendlicher spielte er in einer Rockband<br />

und war zudem ein früher Bossa-Nova-<br />

Aficionado. Bereits hier deutet sich an: <strong>Das</strong><br />

musikalische Leben des Bandolimisten halbwegs<br />

einzufangen, ist zweifellos ein gewagtes<br />

Unterfangen. Der spiel- und vor allem improvisationsfreudige<br />

»Jimi Hendrix der Mandoline«,<br />

wie er mitunter nicht ganz unangemessen<br />

genannt wird, hat ein denkbar großes Output:<br />

Um die 45 durchweg gelungene, geschmackssichere<br />

Alben hat er in nur 25 Jahren eingespielt.<br />

»Mein erstes Bandolim war ein<br />

Weihnachtsgeschenk meines Großvaters«, so<br />

der heute 48-Jährige, »da war ich fünf. In der<br />

Musikschule in Brasilia gab es keine Mandolinenlehrer.<br />

Da das Bandolim die gleiche Stim-<br />

mung hat wie die Geige, lernte ich halt die.<br />

Unter der Woche Geigenunterricht und am<br />

Wochenende ging’s zum Choro, um mit den<br />

Leuten zu spielen, neue Musiker und Musiken<br />

kennenzulernen. Mein musikalisches Leben<br />

war also von jeher mit der akademischen<br />

Lehre wie mit der Populärmusik verbunden.«<br />

Doch Hamilton de Holanda wollte das damals<br />

noch achtsaitige Bandolim herausholen aus<br />

seiner üblichen Rolle innerhalb der Choro-<br />

Ensembles, dort zuständig vor allem für das<br />

Spielen der Themen und der Improvisationen<br />

innerhalb eines Stücks. Er wollte es auch solo<br />

und in ganz anderen Kontexten als Protagonist<br />

agieren lassen. »Ich hatte das Bedürfnis,<br />

mit Polyphonie zu arbeiten, die drei Elemente<br />

der Musik gleichzeitig zu spielen: Melodie,<br />

Harmonie und die Rhythmen. Zehn Saiten<br />

sollten es fortan schon sein.« Kaum ein musikalisches<br />

Territorium, das der Bandolimist<br />

seitdem über alle E- und U-Musikgrenzen<br />

hinweg mittlerweile nicht betreten hätte. <strong>Das</strong><br />

kreative, wagemutige Spiel von Hamilton<br />

de Holanda atmet den aus Jazz und Avantgarde<br />

schöpfenden Improvisationsgeist,<br />

gespeist aus der Liebe zu den heimischen<br />

vitalen Volksmusiktraditionen, versehen mit<br />

einer nicht unangenehmen Dosis an Strenge<br />

und technischer Virtuosität eines klassischen<br />

Musikers. Seinem Landsmann Antônio<br />

Carlos Jobim, Komponist zahlreicher Bossa-<br />

Nova-Klassiker, hat Hamilton de Holanda<br />

sein neues Programm gewidmet. Für ihn ist<br />

Jobim eine Konstante, eine Dauerinspiration<br />

im eigenen Tun. Als Universalisten mit Liebe<br />

zur eigenen kulturellen »Materia prima« sind<br />

die zwei durchaus Seelenverwandte. Jobim<br />

stammt auch aus dem an Stilen und Rhythmen<br />

reichen Rio de Janeiro. Selten lässt sich<br />

die Bossa Nova à la Jobim wohl intensiver erleben<br />

als in der Bearbeitung durch Hamilton<br />

de Holanda. Tom Fuchs


Kirill Gerstein und John Storgårds präsentieren<br />

Busonis monumentales Klavierkonzert<br />

Groß den<br />

Kirill Gerstein<br />

»Die ungeheure Vibration, mit der die zweihundert Instrumente die<br />

Luft erfüllten, erschütterte jeden Nerv«, es entwickelt sich »ein Getöse,<br />

wie von einer einstürzenden Mauer«. In seinem Roman »Der<br />

Tunnel« schildert Bernhard Kellermann 1913 ein Konzert von gigantischem<br />

Ausmaß. Die Schwelle zum 20. Jahrhundert ist eine Zeit,<br />

in der Monumentalität großgeschrieben ist. Beispiele sind Gustav<br />

Mahlers »Sinfonie der Tausend«, seine Achte, und das Klavierkonzert<br />

von Ferruccio Busoni – mit Männerchor: fünf Sätze und rund<br />

eineinviertel Stunden lang. Allein der dritte Satz dauert so lange<br />

wie eine frühe Mozart- oder Haydn-Sinfonie. <strong>Das</strong> Orchester: üppig<br />

besetzt. Der Charakter: viel Pathos, und, als reiche das nicht aus, im<br />

Finale mit einem unsichtbaren Männerchor als Steigerung.<br />

Selten ist dieses Werk im Konzertsaal zu erleben. Daher möchte<br />

man den vertrackten Solopart auch nicht irgendjemandem anvertrauen,<br />

sondern einem Pianisten, der sich im Notendickicht<br />

solch anspruchsvoller Werke zu Hause fühlt. Kirill Gerstein ist so<br />

jemand. Er hat das Werk bereits vor einigen Jahren mit dem Boston<br />

Symphony Orchestra aufgenommen und gezeigt, wie – so eine<br />

2019 erschienene Kritik – »einerseits hochemotional und packend,<br />

andererseits kompositionstechnisch absolut brillant und durchgefeilt«<br />

diese Musik klingen kann. »Ich fühle mich zu Busoni hingezogen,<br />

seit ich 10 oder 11 war«, gestand der Pianist im selben<br />

Jahr in einem Interview: »Ich bekam von meinem Klavierlehrer in<br />

der Sowjetunion ein wunderbares Buch geschenkt, zu einer Zeit,<br />

als es kaum Literatur über ihn gab. Ich erinnere mich, dass ich von<br />

dieser Persönlichkeit völlig erfasst wurde, und ich glaube, dieses<br />

Gefühl ist mir seitdem erhalten geblieben.« Schon immer habe er<br />

dieses Kolossal-Konzert lernen wollen, auch wenn »mir klar war,<br />

dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass ich das Stück überhaupt<br />

eines Tages würde spielen können.« Gerstein sieht in diesem<br />

Werk »eine Sinfonie mit obligatem Klavier« – in Fortführung<br />

einer Tradition, die Johannes Brahms bereits in seinem zweiten<br />

Klavierkonzert vorangetrieben hatte. »Man braucht vor allem einen<br />

sinfonischen Dirigenten, denn es ist kein Konzert, das vom Klavier<br />

gesteuert wird«<br />

Diesen Dirigenten findet Gerstein in John Storgårds, der das SWR<br />

Symphonieorchester leiten wird. Der gebürtige Finne hat bereits<br />

hinreichend Erfahrung mit groß besetzten orchestralen Werken.<br />

58 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Konzerttermin<br />

Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong>, 18:00<br />

Kirill Gerstein Klavier<br />

Chorwerk Ruhr<br />

Zürcher Sing-Akademie<br />

SWR Symphonieorchester<br />

John Storgårds Dirigent<br />

Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 in einem Satz<br />

Ferruccio Busoni Konzert für Klavier und Orchester op. XXXIX BV <strong>24</strong>7<br />

mit Männerchor im Finalsatz<br />

p u r e p a s s i o n<br />

p u r e p a s s i o n<br />

ken<br />

Mit dem BBC Philharonic etwa hat er bereits etliches von Schostakowitsch,<br />

außerdem Sinfoniker wie Carl Nielsen oder George<br />

Antheil erschlossen. Storgårds ist ein Mann mit Näschen für Werke,<br />

die nicht in der ersten Reihe stehen, aber auf jeden Fall eine<br />

intensivere Betrachtung wert sind. »Ich habe meine eigene ‚Liste‘<br />

wichtiger Komponisten, die meiner Meinung nach echte Aufmerksamkeit<br />

verdienen, von denen jeder eine starke und individuelle<br />

Stimme hat, sei es historisch oder heute.« Dazu zählt Storgårds<br />

nicht nur Komponisten wie die Finnen Einojuhani Rautavaara und<br />

Kalevi Aho oder den Schweden Anders Hillborg, die längst kein<br />

Geheimtipp mehr sind, sondern auch Namen wie Erkki Melartin,<br />

der bis heute im Schatten von Sibelius steht, oder Ernst Mielck. Insofern<br />

haben sich mit Gerstein und Storgårds zwei Musiker gefunden,<br />

die den Mut zur Entdeckung in sich tragen, die beim Publikum<br />

Neugierde wecken möchten und ausreichend Überzeugungskraft<br />

besitzen für Werke wie Busonis Klavierkonzert, das etwas mehr<br />

als hundert Jahre nach seiner Entstehung immer noch ein unterschätzter<br />

Koloss ist – und zugleich ein Kind seiner Zeit, als man der<br />

musikalischen Monumentalität gefrönt hat.<br />

Christoph Vratz<br />

ERGREIFENDER KANN KLASSIK KAUM SEIN –<br />

ERGREIFENDER KANN KLASSIK KAUM SEIN MITREISSENDE ERGREIFENDER CHÖRE, KANN KLASSIK SOLISTEN MITREISSENDE CHÖRE, SOLISTEN KAUM UND UND SEIN TANZ<br />

TANZ –<br />

MITREISSENDE TREFFEN IN TREFFEN IN CHÖRE, DIESEM KONZERTFORMAT<br />

DIESEM KONZERTFORMAT<br />

SOLISTEN UND TANZ<br />

TREFFEN DER EXTRAKLASSE DER EXTRAKLASSE IN DIESEM KONZERTFORMAT<br />

AUFEINANDER.<br />

AUFEINANDER.<br />

DER EXTRAKLASSE AUFEINANDER.<br />

» 28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE «<br />

28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE » 28 MIO YOUTUBE-AUFRUFE «<br />

DO, DO,<br />

2. 2.<br />

MAI MAI<br />

<strong>24</strong><br />

<strong>24</strong><br />

20 UHR | KÖLNER PHILHARMONIE<br />

20 UHR KÖLNER PHILHARMONIE<br />

20 UHR | KÖLNER PHILHARMONIE<br />

TICKETS: 01806 - 3344 5501<br />

TICKETS: (0,201806 €/Anruf inkl. - MwSt.) 3344 5501<br />

(0,20 €/Anruf inkl. MwSt.)<br />

(0,20<br />

kkphil.at/k<br />

€/Anruf inkl. MwSt.)<br />

kkphil.at/k<br />

kkphil.at/k<br />

94 128094 128094


Konzerttermin<br />

Sonntag 21.04.20<strong>24</strong>, 16:00<br />

Simon Höfele Trompete<br />

Elisabeth Brauß Klavier<br />

Württembergisches Kammerorchester Heilbronn<br />

Emmanuel Tjeknavorian Dirigent<br />

Nino Rota Konzert für Streicher<br />

Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1<br />

c-Moll op. 35<br />

André Jolivet Concertino für Trompete, Streichorchester und Klavier<br />

Benjamin Britten Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10 für Streichorchester<br />

Als Dmitrij Schostakowitsch sein erstes Klavierkonzert komponierte,<br />

das eigentlich ein Doppelkonzert für Klavier und Trompete ist,<br />

konnte er noch nicht an Elisabeth Brauß und Simon Höfele gedacht<br />

haben – sie waren ja noch lange nicht geboren. <strong>Das</strong> Werk, das gespickt<br />

ist mit witzigen Anspielungen und Parodien auf die Meister<br />

der Wiener Klassik, Haydn und Beethoven, entstand im Jahr 1933.<br />

Tatsächlich hat der Komponist den Klavierpart bei der Uraufführung<br />

selbst bestritten. Doch das Konzert passt so verblüffend gut zu dem<br />

Duo Brauß-Höfele, dass es wie für die außergewöhnlichen jungen<br />

Musiker gemacht scheint.<br />

»Simon und ich haben uns auf einer Treppe im Backstage-Bereich<br />

im Royal Opera House in London kennengelernt, durch Zufall, weil<br />

ich dort jemanden vertreten habe in einem Konzert«, berichtet Elisabeth<br />

Brauß, die zu den größten Begabungen der jungen Pianistengeneration<br />

gehört. Simon Höfele, OPUS-Klassik-Preisträger und<br />

Trompetentausendsassa, hörte Elisabeth Brauß im Konzert, war begeistert<br />

und sprach sie an, ob sie mit ihm Duos spielen würde. »Ich<br />

dachte mir, fragen kann man ja, mehr als nein sagen kann sie nicht«,<br />

so Simon Höfele. Elisabeth Brauß hat nicht nein gesagt. »Ich habe<br />

mir Gedanken gemacht, was wohl alles auf mich zukommt, ob ich<br />

vielleicht noch einmal trainieren gehen muss und richtig Muskeln<br />

aufbaue, damit ich gegen so einen Trompeter ankomme«, gesteht<br />

Elisabeth Brauß lachend. »Es stellte sich heraus, dass das alles überhaupt<br />

nicht so war, wie ich mir das vorher gedacht habe. Mit Simon<br />

geht es einfach wirklich ums Musikmachen und sonst um nichts.«<br />

Schon die erste gemeinsame Probe war vielversprechend, und es<br />

stellte sich heraus, dass beide ähnliche Schwerpunkte setzen. »Man<br />

kann schnell und hoch auf der Trompete spielen, trotzdem reizt mich<br />

eher das andere Spektrum, also das leise Spielen, das Innige, das,<br />

was man der Trompete vielleicht gar nicht richtig zutrauen möchte«,<br />

sagt Simon Höfele. Bald nahmen die beiden zusammen ein Album<br />

auf und musizieren regelmäßig gemeinsam.<br />

Simon Höfele<br />

Bei ihrem Auftritt in der Kölner Philharmonie steht neben dem Konzert<br />

von Schostakowitsch noch ein weiteres Stück für die aparte<br />

Besetzung Trompete und Klavier auf dem Programm: André Jolivet,<br />

der als Professor für Komposition am Pariser Conservatoire<br />

wirkte, schrieb 1948 ein unterhaltsames Concertino für die beiden<br />

Instrumente. Begleitet werden Elisabeth Brauß und Simon Höfele<br />

von dem exzellenten Württembergischen Kammerorchester Heilbronn<br />

unter der Leitung von Emmanuel Tjeknavorian. Der junge armenisch-österreichische<br />

Dirigent begann seine Musikerkarriere als<br />

hervorragender Geiger und ist dank seiner Mehrfachbegabung ein<br />

besonders einfühlsamer und spontan agierender Dirigent, dessen<br />

Zugang in der eigenen Musikzierpraxis wurzelt. Mit dieser Herangehensweise<br />

ist er ungemein erfolgreich und erobert gerade die großen<br />

Konzertsäle im Sturm. »Idealerweise sollte man Musiker dann<br />

werden, wenn man ein bisschen verrückt ist. Im positiven Sinne«,<br />

meint Emmanuel Tjeknavorian. »Es kommt bei meinen Kollegen und<br />

mir immer wieder mal vor, dass wir an einer Passage, die im Konzert<br />

nicht mal eine Sekunde dauert, zwölf Stunden arbeiten und üben.<br />

<strong>Das</strong> muss man sich vorstellen: zwölf Stunden für eine einzige Sekunde.<br />

Aber wenn diese eine Passage dann wirklich gelingt im Konzert,<br />

ist das so ein Glücksgefühl, von dem man lebt.«<br />

Dorle Ellmers<br />

60 <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


Zwölf Stunden<br />

für eine<br />

einzige Sekunde<br />

Elisabeth Brauß und Simon Höfele mit dem<br />

Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter<br />

Emmanuel Tjeknavorian<br />

Elisabeth Brauß<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

61


T<br />

KARTENKAUF<br />

GUT ZU WISSEN<br />

IMPRESSUM<br />

koelner-philharmonie.de<br />

Onlinekartenkauf im Webshop der Kölner Philharmonie.<br />

Philharmonie-Hotline: 0221 280 280<br />

Vorverkaufsstelle<br />

Konzertkasse<br />

Kurt-Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

gegenüber der Kölner Philharmonie<br />

Montag – Samstag 12:00-20:00 Uhr<br />

und jeweils zwei Stunden vor Konzertbeginn<br />

Danke!<br />

Wir tun alles, um Programm-, Besetzungs- oder<br />

Terminänderungen zu vermeiden. Trotzdem lassen<br />

sie sich manchmal nicht umgehen. Beachten Sie<br />

deshalb bitte unsere Mitteilungen in der Tagespresse<br />

und im Internet (koelner-philharmonie.de). Grundsätzlich<br />

berechtigen Besetzungs- und Programmänderungen<br />

nicht zur Rückgabe bereits erworbener<br />

Eintrittskarten oder Abonnements.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

ist die Zeitschrift der Kölner Philharmonie und erscheint<br />

alle zwei Monate.<br />

<strong>Das</strong> Heft ist im Abonnement für € 16,– im Postversand zu<br />

beziehen und liegt in ausgesuchten Verteilstellen aus.<br />

Abonnentinnen und Abonnenten genießen besondere<br />

Vorteile.<br />

Herausgeber<br />

Kölner Philharmonie, KölnMusik GmbH,<br />

Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln<br />

Bitte beachten Sie, dass in der Konzertkasse nur<br />

Kartenzahlung möglich ist.<br />

Akzeptiert werden alle Giro- und Kreditkarten sowie<br />

Apple Pay und Google Pay.<br />

Der Weg von der Kölner Philharmonie bis zur Konzertund<br />

Tageskasse ist barrierefrei.<br />

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Konzertkasse<br />

Kurt Hackenberg-Platz / Ecke Bechergasse, 50667 Köln<br />

Tel.: 0221 204 08 204<br />

abo@koelnmusik.de<br />

Kartenpreise<br />

Alle Preise sind Endpreise, inklusive aller Gebühren.<br />

Tages- / Abendkasse<br />

Die Konzertkasse am Kurt-Hackenberg-Platz /Ecke<br />

Bechergasse öffnet 2 Stunden vor Konzertbeginn, dort<br />

können Sie noch Tickets im Vorverkauf erwerben. Stehplatzkarten<br />

sind ab 2 Stunden vor Konzertbeginn erhältlich,<br />

auch online auf koelner-philharmonie.de.<br />

Ermäßigungen<br />

Bei Konzerten der KölnMusik erhalten Schüler,<br />

Studierende (unter 29 Jahre), Auszubildende,<br />

Schwer behinderte und Köln-Pass-Inhaber in der Regel<br />

25 Prozent Rabatt. Bitte beachten Sie: Es kann nur<br />

jeweils eine Preisermäßigung beansprucht werden.<br />

Der Ermäßigungsnachweis ist beim Kauf der Karte<br />

und Einlass in den Saal unaufgefordert vorzuzeigen.<br />

Fahrausweise<br />

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte im<br />

Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Die Hinfahrt darf frühestens<br />

vier Stunden vor Beginn der Veranstaltung angetreten<br />

werden. Die Rückfahrt muss spätestens um 10<br />

Uhr des Folgetages abgeschlossen sein, wenn am<br />

Abend keine Züge mehr verkehren. Im Hinblick auf die<br />

Gültigkeitsdauer der Fahrscheinberechtigung vor und<br />

nach der Veranstaltung gelten die Bestimmungen des<br />

jeweiligen Verkehrsverbunds bzw. Verkehrsunternehmens.<br />

Die Eintrittskarte ist nach Veranstaltungsbesuch<br />

nicht auf andere Personen übertragbar, auch nicht als<br />

Fahrausweis.<br />

Datenschutz<br />

Wir nehmen den Datenschutz ernst und informieren<br />

Sie auf der Internet-Seite koelner-philharmonie.de/<br />

datenschutz/, wie wir Ihre Daten verarbeiten und<br />

welche Ansprüche und Rechte Ihnen nach den<br />

datenschutzrechtlichen Regelungen zustehen. In der<br />

Konzertkasse händigen wir Ihnen die Datenschutzerklärung<br />

gerne auch in gedruckter Form zum<br />

Mitnehmen aus.<br />

R<br />

I<br />

G<br />

KONZERTSAAL<br />

Adresse<br />

Unseren Konzertsaal finden Sie in der Bischofsgartenstraße<br />

1, 50667 Köln im Schatten des Kölner<br />

Doms.<br />

Plätze<br />

Besucher in den Blöcken C und F kommen schneller<br />

ins Foyer, wenn sie die oberen Ausgänge benutzen!<br />

Gehbehinderte brauchen für die X- und Y-Balkone<br />

jeweils nur neun Stufen zu überwinden. Die Plätze in<br />

Block Z erreichen Sie mit einem Aufzug. Bitte halten<br />

Sie den auf Ihrer Eintrittskarte vermerkten Platz ein.<br />

I<br />

II<br />

B E<br />

A C D F<br />

K<br />

H<br />

A<br />

U<br />

L<br />

C<br />

III G H L M N Q auch Seitenplätze A * D *<br />

IV I K O P<br />

V T * º Y * º<br />

VI U * º X * º<br />

B<br />

Z<br />

Y<br />

X<br />

E<br />

F<br />

Q<br />

N<br />

auch Reihe 32 und 33 LQ<br />

D<br />

P<br />

auch Seitenplätze GM<br />

Reihe 29 und 30 IKOP<br />

Balkone<br />

Z Chorempore mit Rollstuhlplätzen<br />

(Reihe 4 º )<br />

R S<br />

Stehplätze und Rollstuhlplätze<br />

* In diesen Blöcken kann es Sichtbehinderungen geben.<br />

º Diese Plätze werden nicht bei allen Konzerten angeboten.<br />

M<br />

O<br />

S<br />

V.i.S.d.P.<br />

Louwrens Langevoort, Intendant<br />

Redaktion<br />

Susanne Göllner, mit Beiträgen von Oliver Binder,<br />

Helge Birkelbach, Stefan Drees, Dorle Ellmers, Guido<br />

Fischer, Tom Fuchs, Philipp Möller, Anne-Kathrin Reif,<br />

Christoph Vratz, Bjørn Woll, Anke Wildhusen (wil)<br />

Gestaltung und Layout<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />

www.mwk-koeln.de<br />

Druck<br />

Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbH, Bochum<br />

Anzeigen<br />

MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Köln<br />

Ute Singer, Ralf Zimmermann<br />

Fon: 0221 - 12 34 35 · Fax: 0221 - 82 00 925<br />

Neumarkt 1c, 50667 Köln<br />

Mediaunterlagen auf Anfrage oder unter<br />

www.mwk-koeln.de<br />

Partner<br />

Bildnachweis<br />

Seite<br />

Rechteinhaber (Motiv)<br />

Titel: Ben Dauchez<br />

S. 3: KölnMusik/Matthias Baus<br />

S. 4: Philippe Matsas<br />

Hans van der Woerd<br />

Christoph Koestlin<br />

Egidio Santos (v.o.n.u.)<br />

S. 5: Oliver Helbig (o.l.)<br />

Marco Borggreve (o.r. u. u.l.)<br />

Dani Gurgel (u.r.)<br />

S. 7: Deutsche Grammophon/<br />

Julien Benhamou<br />

S. 9: Philippe Matsas<br />

S. 10: Musacchio & Ianniello<br />

S. 11: Marco Borggreve<br />

S. 12: Simon Fowler<br />

S. 13: Marco Giannavola<br />

S. 14/15: Christian Palm<br />

S. 16: Rex Lott<br />

S. 17: Marco Borggreve<br />

S. 18: Marco Borggreve<br />

S. 19: Julian Hargreaves<br />

S. 20: Hans van der Woerd<br />

S. 21: Hans van der Woerd<br />

Letzte Aktualisierung<br />

15. Februar 20<strong>24</strong><br />

S. 22: Camilla Greenwell (u.)<br />

S. 22/23: Christoph Koestlin<br />

S. 25: Marco Borggreve<br />

S. 26: Egidio Santos<br />

S. 28: Matthias Baus (Foto)<br />

S. 37: Nedim Nazerali<br />

S. 38: Kenton Thatcher<br />

S. 40/41: Michel Schnater<br />

S. 42: Künstleragentur<br />

S. 45: KölnMusik/Stefanie Kuppert<br />

S. 46: Marco Borggreve<br />

S. 48: Clay Patrick McBride<br />

S. 50: KölnMusik/Matthias Baus (o.)<br />

Marco Borggreve (u.)<br />

S. 52: Antoine Saito<br />

S. 54: Künstleragentur<br />

S. 55: Klaus Betzl (l.)<br />

Sound & Picture Design (r.)<br />

S. 56: Dani Gurgel<br />

S. 58: Marco Borggreve<br />

S. 60: Marco Borggreve<br />

S. 61: Simon Höfele


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Wohnen.<br />

Militärringstraße<br />

Bachemer Str.<br />

34 Baugrundstücke<br />

in Köln-Lindenthal<br />

qhl-baugrundstuecke.de<br />

0221 937793-300

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