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Chor im Gespräch FOLGE 26

Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet

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13 CHOR IM GESPRÄCH<br />

PARADOXON<br />

wieder unterbesetzt, daran haben die <strong>Chor</strong>leiterinnen<br />

und <strong>Chor</strong>leiter mehr oder weniger gewöhnt und ver-<br />

Tenöre und Bässe einmal in sich gehen und aus der<br />

Not eine Tugend machen. Mit anderen Worten: Es<br />

leuchtend eigentlich nicht ein, dass das vom Geschlecht<br />

abhängt. Es gehört einfach mit zum Gemeinsinn,<br />

dass man zusammen singt und damit einer<br />

Obertönigkeit entgeht. Man sollte die st<strong>im</strong>mliche Ge-<br />

Fotos: privat - A-cappella-<strong>Chor</strong> „Cosi fun tutti” Bonn<br />

(Ltg: Mark Rosenthal)<br />

Es klingt irgendwie paradox, dass viele Gemischte<br />

Chöre und <strong>Chor</strong>gemeinschaften an Rhein und Sieg<br />

händeringend nach Männerst<strong>im</strong>men suchen. Dass<br />

sich die traditionsreichen Chöre in puncto Sängerinnen<br />

und Sängern mit dem Nachwuchsmangel plagen<br />

müssen und zudem in den Männerst<strong>im</strong>men <strong>im</strong>mer<br />

zichten notgedrungen auf ausgesuchte <strong>Chor</strong>literatur,<br />

obwohl das gewiss nicht der Weisheit letzter Schluss<br />

sein dürfte! Doch ein Paradoxon scheint es doch zu<br />

sein, dass sich neue und personell jüngere <strong>Chor</strong>ensembles<br />

ebenfalls mit der Unterbesetzung von Männerst<strong>im</strong>men<br />

konfrontiert sehen. Es ist wohl sicherlich<br />

zu verstehen, dass die weiblichen Singst<strong>im</strong>men <strong>im</strong>mer<br />

wieder in der Überzahl sind. Da sollten sich die<br />

A -appella-<strong>Chor</strong> „Klangfarben“ Eitorf (Ltg: Ruslan<br />

Aliyev)<br />

schlossenheit nicht unterschätzen und sollte daher<br />

keine Eintagsfliege sein und bleiben! Vor allem bei Piano-<br />

und Forte-Passagen wird das st<strong>im</strong>mliche Manko<br />

<strong>im</strong>mer wieder offenkundig und trübt mehr oder weniger<br />

den geschmeidigen und st<strong>im</strong>mbewussten <strong>Chor</strong>klang.<br />

Daran führt kein Weg vorbei. Ob man es nun<br />

wahrhaben will oder auch nicht.<br />

Walter Dohr

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