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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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Anmerkungen + Fußnoten zum nebenstehenden Geleitwort [Zitatausschnitte wikipedia]:<br />

Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> heutigen <strong>Landesbibliothek</strong> <strong>Oldenburg</strong>:<br />

Peter I. Friedrich Ludwig von <strong>Oldenburg</strong> (* 17. Januar 1755 <strong>in</strong> Riesenburg; † 21. Mai 1829 <strong>in</strong><br />

Wiesbaden) war langjähriger Regent und schließlich selbst Großherzog des Landes<br />

<strong>Oldenburg</strong> aus dem Hause <strong>der</strong> Gottorfschen <strong>Oldenburg</strong>er. [...] Er wuchs zunächst am Hofe<br />

se<strong>in</strong>es Onkels, des Fürstbischofs von Lübeck Friedrich August, später dann bei se<strong>in</strong>er<br />

Cous<strong>in</strong>e, <strong>der</strong> Zar<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a II. („die Große“), auf.<br />

[...] Im November 1785 starb se<strong>in</strong>e Frau im Alter von 20 Jahren <strong>in</strong> Eut<strong>in</strong>, drei Wochen nach<br />

<strong>der</strong> Totgeburt ihres dritten Sohnes. Der Herzog ließ sie 1791 von Eut<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neugebautes<br />

Mausoleum auf dem Gertrudenfriedhof überführen [...] Der Mausoleumsbau ist das erste<br />

klassizistische Gebäude <strong>Oldenburg</strong>s; ihm folgten weitere Bauten im gleichen Stil, die das<br />

Gesicht <strong>der</strong> Stadt bis heute prägen.<br />

Ergänzung des Verfassers:<br />

Das o. a. Mausoleum auf dem Gertrudenfriedhof <strong>in</strong> <strong>Oldenburg</strong> gilt als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigen<br />

Monumente <strong>der</strong> sogenannten „Revolutionsarchitektur“, e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch Étienne-<br />

Louis Boullée <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Französischen Revolution bee<strong>in</strong>flussten radikalen Stilrichtung<br />

mit nur wenigen realisierten Bauten.<br />

Étienne-Louis Boullée (* 12. Februar 1728 <strong>in</strong> Paris; † 6. Februar 1799 <strong>in</strong> Paris) war e<strong>in</strong><br />

klassizistischer französischer Architekt. Neben Claude-Nicolas Ledoux ist Boullée als<br />

Hauptvertreter <strong>der</strong> französischen Revolutionsarchitektur bekannt geworden. <strong>Die</strong>se Strömung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Architektur brach mit <strong>der</strong> barocken Tradition und propagierte e<strong>in</strong>en kargen, monumentalen<br />

Klassizismus, <strong>der</strong> den imperialen Herrschaftsanspruch anzeigte. Dabei zeigt sich<br />

e<strong>in</strong>e Bee<strong>in</strong>flussung durch den Geist <strong>der</strong> Aufklärung. Er entwarf zahlreiche meist öffentliche<br />

Bauten, die wegen ihrer übersteigerten Dimensionen nicht zu realisieren waren. [...]<br />

Als frühe Realisierung und damit sozusagen „Gründungsbau“ gilt die Petersburger Börse:<br />

Thomas de Thomon, um das Jahr 1800 aus Paris nach Petersburg gekommen, erarbeitete<br />

bis 1804 unter Beteiligung von Andrejan Dmitrijewitsch Sacharow die städtebauliche Lösung<br />

für dieses zentrale, bis 1810 fertiggestellte Architekturensemble. [...] s. Anhang 6<br />

Paul Friedrich August von <strong>Oldenburg</strong> (* 13. Juli 1783 <strong>in</strong> Rastede; † 27. Februar 1853 <strong>in</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong>) war von 1829 bis 1853 als August I. Großherzog von <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Er wurde als Sohn des Herzogs Peter Friedrich Ludwig und <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Frie<strong>der</strong>ike von<br />

Württemberg geboren, besuchte von 1803 bis 1805 die Universität Leipzig, g<strong>in</strong>g nach <strong>der</strong><br />

Besetzung <strong>Oldenburg</strong>s durch die Franzosen 1811 mit se<strong>in</strong>em Vater nach Russland bis 1813<br />

<strong>in</strong>s Exil und nahm am Befreiungskrieg teil.<br />

In den Jahren 1811 bis 1816 war er Gouverneur von Estland und leitete die Vorbereitungen<br />

zur Aufhebung <strong>der</strong> Leibeigenschaft. Nachdem er an den Kriegen von 1812 bis 1814<br />

teilgenommen hatte, kehrte er zunächst nach Russland und 1816 wie<strong>der</strong> nach <strong>Oldenburg</strong><br />

zurück [...]<br />

1846 wurde unter se<strong>in</strong>er Regentschaft das Bibliotheksgebäude am Damm bezogen, genau<br />

100 Jahre vor dem neuerlichen Umzug <strong>in</strong> das alte Zeughaus an <strong>der</strong> Ofener Straße (WGF).<br />

Laurenz Mart<strong>in</strong> Hannibal Christian Fischer (* 7. April 1784 <strong>in</strong> Hildburghausen; † 8. August<br />

1868 <strong>in</strong> Rödelheim) war e<strong>in</strong> deutscher Politiker und von 1831 bis 1848 Regierungspräsident<br />

des zum Großherzogtum <strong>Oldenburg</strong> gehörenden Fürstentums Birkenfeld [...] wurde Ende<br />

1830 <strong>in</strong> den oldenburgischen Staatsdienst aufgenommen und mit den <strong>in</strong>ternen Vorarbeiten<br />

für e<strong>in</strong>e Verfassung betraut,<br />

Trotz se<strong>in</strong>er unbestreitbaren Verdienste löste se<strong>in</strong> autokratisch-patriarchalischer<br />

Regierungsstil seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> 1840er Jahre zunehmend Kritik und Wi<strong>der</strong>stand aus. Nach<br />

dem Ausbruch <strong>der</strong> Deutschen Revolution von 1848 blieb er mit se<strong>in</strong>en Vorschlägen für e<strong>in</strong><br />

hartes, militärisches Vorgehen völlig isoliert und musste unter Zwang im April 1848 das Land<br />

verlassen. [...]. Er veröffentlichte <strong>in</strong> diesen Jahren e<strong>in</strong>e Reihe von politischen Schriften, <strong>in</strong><br />

denen er se<strong>in</strong>e reaktionären Ansichten verteidigte und scharf gegen die liberalen Ideen<br />

polemisierte. [...]<br />

Nachlass im Staatsarchiv <strong>Oldenburg</strong>, danach u.a. Vorfahr von Willa Thorade (vgl. „Leser“).<br />

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