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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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86<br />

Walter Barton, Staatliche Büchereiarbeit im Lande <strong>Oldenburg</strong>, <strong>Landesbibliothek</strong> und<br />

Volksbüchereistelle 1934 – 1949, <strong>in</strong>:<br />

Egbert Koolmann (Hrsg.), EX BIBLIOTHECA OLDENBURGIS, <strong>Oldenburg</strong> 1992<br />

87<br />

NLA OL, Rep. 410, Akz. 82 Nr. 211.<br />

88<br />

Vermutlich Ernst Aulenbaucher, im Adressbuch <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong> 1940 aufgeführt als:<br />

E. Aulenbacher, Bibliotheks-Inspektor, Ernst Aulenbacher, Gerichtsreferendar,<br />

beide Damm 9. Vgl. auch NLA OL Rep 740 Best. 170-1 Nr. 19 (1907-1938).<br />

Ernst Aulenbacher war von 1946 bis zu se<strong>in</strong>em Tod 1965 <strong>in</strong> <strong>Oldenburg</strong> als Anwalt tätig.<br />

89<br />

Kunsthandlung und Antiquariat Moritz Landsberg, zusammen mit se<strong>in</strong>en Söhnen Otto<br />

Landsberg und Walter Landsberg.<br />

Als Erwerber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur aufgeführt: Kunsthandlung He<strong>in</strong>rich F. Jördens, Bremen,<br />

11.07.1937. Jan-Pieter Barbian, Literaturpolitik im NS-Staat dtv 1993/95.<br />

90<br />

Ausschluß aus den Berufsverbänden im Herbst 1935. Jan-Pieter Barbian a.a.O.<br />

91<br />

Verhaftung <strong>der</strong> Familie Otto und Martha Landsberg am 10.11.1938 <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Reichsprogromnacht, Rettung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> Hans und Ursula Landsberg am 01.12.1938 durch<br />

e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>transport nach England, die Eltern konnten noch unmittelbar vor Kriegsausbruch<br />

am 24.08.1939 ebenfalls nach England ausreisen.<br />

Vater Moritz Landsberg 13.02.1856 – 22.11.1940 (Suizid).<br />

Walter Landsberg 13.09.1892 – Todesdatum unbekannt (Auschwitz).<br />

Quelle: Er<strong>in</strong>nerungsbuch für die jüdischen NS-Opfer aus <strong>Oldenburg</strong> / onl<strong>in</strong>e-Projekt<br />

92<br />

Dr. Hermann Lübb<strong>in</strong>g, 06.02.1901 – 10.04.1968 (Oldb. Hauskalen<strong>der</strong> v. 1979), Stadtarchiv.<br />

93<br />

Aus e<strong>in</strong>em Brief von WGF an se<strong>in</strong>e Frau, 21.11.1946:<br />

Lübb<strong>in</strong>g erzählte mir, dass er e<strong>in</strong>en Bericht geschrieben habe betr. se<strong>in</strong>e Archivfragen, wor<strong>in</strong><br />

er um Entlastung von <strong>der</strong> Bibliothek gebeten habe, charakteristischerweise hat er ihn mir<br />

aber nicht zu lesen gegeben. Ich muß dieser Tage mal wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s M<strong>in</strong>isterium krebsen gehen<br />

(auch dafür war ke<strong>in</strong>e Zeit gewesen), um zu hören und vielleicht diesen Schrieb auch zu<br />

sehen und zu besprechen. Ich habe auch nix mehr von <strong>der</strong> großen Beamtenschöpfung<br />

gehört und ob sie noch durchgegangen ist, ehe die Sperrbestimmung aus Hannover da war,<br />

<strong>der</strong>zeit können nämlich ke<strong>in</strong>e Neue<strong>in</strong>stellungen passieren. Kästner ist kaum zu erwischen,<br />

auch Heise hat ihn nicht gesprochen, aber noch wird unentwegt die <strong>Oldenburg</strong>er Fahne<br />

geführt – ob sie sie wirklich erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Silvesternacht streichen wollen, was mich doch sehr<br />

amüsieren möchte – ich werde Kästner e<strong>in</strong>en solemnen Grog vorschlagen, damit es am<br />

nächsten Tag e<strong>in</strong>en echten Kater gäbe.<br />

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