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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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habend, Titel tragend. Mit dem Verlust des Silberbergbaus <strong>in</strong><br />

Schneeberg, dem Nie<strong>der</strong>gang des Erzgebirges wie dieses<br />

gelandet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z, abseits, mühsam. Wahrsche<strong>in</strong>lich heimattreu,<br />

solches soll sich ja vererben, wenn man sich dagegen nicht<br />

wehrt, und noch ich habe me<strong>in</strong> Leben verschleu<strong>der</strong>t <strong>in</strong> falschen<br />

Solidaritäten.<br />

Salomon Friedrich Fischer stand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> Reichen.<br />

Aus se<strong>in</strong>em Hausstand stammen die wenigen Stücke von<br />

ererbtem Glanz. Er starb, bevor se<strong>in</strong> Sohn e<strong>in</strong> Jahr alt war.<br />

<strong>Die</strong>ser, <strong>der</strong> Vater von Curt Fischer, me<strong>in</strong>es Vaters Vater,<br />

brachte es noch zum Direktor des Gymnasiums <strong>in</strong> Scheibenberg,<br />

im h<strong>in</strong>teren Erzgebirge. Ich fürchte, die Liebe me<strong>in</strong>es Vaters zu<br />

den Bergen, die Mitgliedschaft im neugegründeten Sächsischen<br />

Alpenvere<strong>in</strong> se<strong>in</strong>es Vaters fußte auf <strong>der</strong> Achtung und Liebe zu<br />

He<strong>in</strong>rich Salomon Fischer und <strong>der</strong> beachtlichen Kulisse des<br />

heimatlichen Scheibenbergs.<br />

21<br />

Von ihm erhalten ist se<strong>in</strong>e rektorale Brandrede zum Sedanstag,<br />

wi<strong>der</strong> das welsche Volk. „Ich, <strong>der</strong> Herr de<strong>in</strong> Gott, b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> eifern<strong>der</strong> Gott, <strong>der</strong> die<br />

Missetat <strong>der</strong> Väter heimsucht an den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n bis <strong>in</strong>s 3. und 4. Glied.“ (2. Moses 20).<br />

Se<strong>in</strong> Totensche<strong>in</strong> lässt das Bemänteln des Alkoholikers vermuten,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> Dresden starb, da zu Hause nicht mehr haltbar, nehme ich<br />

an. Se<strong>in</strong> Sohn brachte es durch Fleiß und Heirat zu neuerlichem<br />

Reichtum, obwohl zunächst nur Kaufmannsgehilfe. Der Selbstmord<br />

des Schwiegervaters als Spekulant und Bankrotteur durfte<br />

auch nicht genannt werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie, wie das Ende des<br />

14

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