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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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studierenden – selbstverständlich rauchten alle reichlich – gab es<br />

‚Bols Silber’, e<strong>in</strong>en Korn, die Flasche 2.50, zu tr<strong>in</strong>ken. Ich kriegte<br />

nicht viel davon durch die Kehle.<br />

1961 schon stellte Bernd die ersten Bil<strong>der</strong> aus, bei <strong>der</strong> ‚Großen<br />

Münchner Kunstausstellung/Junge Gruppe’ und bei ‚junge stadt<br />

sieht jugend kunst’ <strong>in</strong> Wolfsburg. Es war <strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er langen<br />

Reihe von Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland (schon<br />

1963 <strong>in</strong> den USA, dann unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> Polen, Ungarn,<br />

Norwegen, Japan, Italien, Mexiko, Ägypten). 1965 die ersten<br />

E<strong>in</strong>zelausstellungen, <strong>in</strong> Galerien <strong>in</strong> Frankfurt, Freiburg und<br />

Bochum. Es folgten mehrere Dutzend, <strong>in</strong> Museen, Kunstzentren,<br />

Galerien und bei Kunstvere<strong>in</strong>en. Heute hängen Bernds Bil<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er großen Zahl öffentlicher Sammlungen, von den Staatlichen<br />

Museen Preußischer Kulturbesitz und <strong>der</strong> Sammlung <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland über die Berl<strong>in</strong>ische Galerie und das<br />

Museum Folkwang <strong>in</strong> Essen bis zum Haus <strong>der</strong> Kunst <strong>in</strong> München<br />

und dem Museum of Contemporary Art <strong>in</strong> Nagaoka.<br />

Nach dem versprochenen Staatsexamen 1963 verd<strong>in</strong>gte sich<br />

Bernd tatsächlich als Lehrer für den Kunstunterricht an e<strong>in</strong>em<br />

Gymnasium <strong>in</strong> Reckl<strong>in</strong>ghausen. Er heiratete 1967, es hielt ihn<br />

aber nicht lange im Schuldienst. Er wurde Gründungsmitglied <strong>der</strong><br />

Künstlergruppe B1 und erhielt dann 1969 den Villa Romana Preis:<br />

Stipendienaufenthalt <strong>in</strong> Florenz. Mit Franz Rudolf Knubel und<br />

Eckart Heimendahl gründete er die Firma ‚System Design.<br />

Planungsgruppe für visuelle Leitsysteme’ – Aufträge führten ihn<br />

später bis nach Kairo: grafische und farbliche Leitsysteme im<br />

Neubau e<strong>in</strong>er Universität. Zwei Mal, 1979 und 2008, nahm Bernd<br />

Gastprofessuren <strong>in</strong> Kairo wahr; die Freundschaft mit ägyptischen<br />

Intellektuellen hält bis heute an.<br />

1972 gelang dann <strong>der</strong> Sprung <strong>in</strong> die ersehnte Verb<strong>in</strong>dung von<br />

materieller Sicherheit und künstlerischer Freiheit: Professur im<br />

Fachbereich Design <strong>der</strong> Fachhochschule Münster. Bernd nahm<br />

1973/74 noch das begehrte Stipendium <strong>in</strong> <strong>der</strong> Villa Massimo <strong>in</strong><br />

Rom wahr, zog anschließend nach Münster. <strong>Die</strong> ‚Studentenstadt’<br />

im stockkatholischen Münsterland blieb se<strong>in</strong> Lebens- und<br />

Arbeitsort bis zur Pensionierung 2004. Während <strong>der</strong> letzten fünf<br />

Jahre <strong>der</strong> Hochschullehrer-Zeit hatte er sich allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Atelier<br />

<strong>in</strong> Potsdam e<strong>in</strong>gerichtet; unverkennbar zog ihn Berl<strong>in</strong> wie<strong>der</strong> an.<br />

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