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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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zu den meisten an<strong>der</strong>en Jugendfilmclubs anspruchsvolle<br />

Programm <strong>der</strong> Jugendfilmstunde muss se<strong>in</strong>esgleichen suchen.« 5<br />

Ich wurde 1957 <strong>in</strong> den Vorstand <strong>der</strong> ›Jugendfilmstunde‹ gewählt,<br />

als Vertreter <strong>der</strong> Schüler des Alten Gymnasiums. Ich übernahm<br />

dann bald die Schriftleitung des Mitteilungsblatts ›die le<strong>in</strong>wand‹,<br />

das es seit 1955 gab. Ich hatte Ambitionen. Ich schrieb die<br />

meisten Beiträge selbst, wählte die zitierten Filmkritiken für die<br />

Ankündigungen aus, und zusammen mit me<strong>in</strong>em Klassenkameraden<br />

Bernd Damke – er zeichnete schon während des<br />

Unterrichts immer wie<strong>der</strong>, malte zuhause, studierte dann Malerei<br />

und Grafik an <strong>der</strong> HfbK Berl<strong>in</strong> und wurde später Professor für<br />

Grafik Design an <strong>der</strong> FH Münster – gestaltete ich die Hefte neu.<br />

<strong>Die</strong> erhaltenen Exemplare können als Zeugnisse e<strong>in</strong>es<br />

bemerkenswerten jugendlichen Engagements gelten. Der<br />

Vorsitzende <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft erklärte, das Mitteilungsblatt<br />

stehe »<strong>in</strong> <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>sten Reihe dessen, was überhaupt von<br />

Jugendlichen redigiert wird.« 6<br />

Ich durfte als Vertreter <strong>der</strong> ›Jugendfilmstunde‹ 1958 sogar e<strong>in</strong>en<br />

filmhistorischen und filmanalytischen Kurs bei dem berühmten<br />

Fotografen und Leiter <strong>der</strong> Landesbildstelle <strong>in</strong> Hamburg, Fritz<br />

Kempe, besuchen. Mit sachlich richtigen, allerd<strong>in</strong>gs vorwitzigen<br />

Bemerkungen zu ›Panzerkreuzer Potemk<strong>in</strong>‹ erhielt ich e<strong>in</strong>e<br />

harsche Abfuhr von Kempe und den älteren Herrschaften, ließ<br />

mich aber dadurch nicht wirklich e<strong>in</strong>schüchtern.<br />

Für me<strong>in</strong>e eigenen fotografischen Ambitionen, die ich <strong>in</strong> den<br />

Studienjahren und noch bis <strong>in</strong> die Berl<strong>in</strong>er Assistentenzeit<br />

vorantrieb, hatte ich durch die Avantgarde-Filme <strong>der</strong> klassischen<br />

Ära und die ›Kunstfilme‹ <strong>der</strong> Fünfziger Jahre starke Antriebe<br />

erhalten. Mit Bernd Damke und zwei weiteren Klassenkameraden<br />

– <strong>Die</strong>ter Schimmelpfennig konnte über se<strong>in</strong>en Vater immer wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Bolex 16 mm-Kamera ausleihen – entwarf und drehte ich<br />

dann <strong>in</strong> <strong>der</strong> zwölften Klasse e<strong>in</strong>en eigenen, kle<strong>in</strong>en ›Spielfilm‹, <strong>der</strong><br />

sich an <strong>der</strong> Ästhetik Antonionis, an Ottomar Domnicks ›Jonas‹,<br />

Herbert Veselys ›Nicht mehr fliehen‹ orientierte. Wir bekamen<br />

sogar För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> vom Kultusm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong> Hannover. Und wir<br />

erhielten auf <strong>der</strong> ›photok<strong>in</strong>a‹ 1959 e<strong>in</strong>en dritten Preis, den uns, wie<br />

Bernd mir versicherte, Man Ray überreichte ...<br />

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