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DER WEG ZUM BUCH - Die Landesbibliothek Oldenburg in der Ofenerstraße

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung. Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg. Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

Das klassizistische Bibliotheksgebäude am Damm in Oldenburg war im II. Weltkrieg zerstört worden, die geretteten Bücher fanden schließlich einen neuen Platz in dem ehemaligen Arsenalgebäude an der Ofenerstraße. In einem sehr zähen Umbauprozeß über mehr als ein Jahrzehnt erwuchs dieses zu einem Juwel der Fünfziger Jahre Architektur und einer beispielhaften Verbindung von Buch und Gestaltung.
Das damals intendierte Konzept wies über die reine "Buchbewahrung" hinaus zu der Bibliothek als Anker in einem Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher und Bildungsinstitutionen, der erste Schritt hierzu war die Einrichtung einer "Wärmestube für geistige Arbeiter" und bis in den späten Abend und das Wochenende verlängerte Öffnungszeiten, bereits kurz nach dem Krieg.

Das hier vorliegende "Bilderbuch" zu diesem Bau fußt primär auf einer Fotosession kurz vor dem neuerlichen Umzug der Bibliothek in den späten Achtziger Jahren, umfaßt aber auch darüber hinaus greifende Recherchen und Dokumente.

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›Jugendfilmstunde‹ Kle<strong>in</strong>er Exkurs zu e<strong>in</strong>em Nebenschauplatz<br />

Ludwig Fischer<br />

WGF war <strong>in</strong> Personalunion Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Volkshochschule <strong>in</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong> und auch Vorsitzen<strong>der</strong> des Filmclubs. In <strong>der</strong> ›Brücke<br />

<strong>der</strong> Nationen‹, <strong>in</strong> <strong>der</strong> es e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Veranstaltungssaal (130<br />

Plätze) mit Le<strong>in</strong>wand und e<strong>in</strong>en Projektionsraum gab, wurden »ab<br />

1953 an drei Tagen Vorführungen ausgesuchter Filme«<br />

veranstaltet. Zunächst »betrieb Karl Born (›Ziegelhof-Lichtspiele‹)<br />

das K<strong>in</strong>o unter dem Namen ›Studio für Filmkunst‹. Ab etwa 1957<br />

veranstaltete die Stadt <strong>Oldenburg</strong> als Inhaber<strong>in</strong> mit wechselnden<br />

Geschäftsführern die Filmvorführungen unter dem Namen<br />

›Filmstudio <strong>Oldenburg</strong>‹«. 1 <strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Filmclubs besuchten<br />

— soweit ich mich er<strong>in</strong>nern kann – ausgewählte Filme aus diesem<br />

Programm.<br />

<strong>Die</strong> ›Brücke‹, wie das Gebäude <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gartenstraße 5 kurz<br />

genannt wurde, hatten die britischen Besatzungsmächte als e<strong>in</strong>es<br />

<strong>der</strong> vielen ›British Information Centres‹ gleich nach dem Krieg als<br />

E<strong>in</strong>richtung für die ›Kulturarbeit‹, die zum alliierten ›Erziehungsauftrag‹<br />

nach <strong>der</strong> faschistischen Ära gehörte, und als<br />

<strong>in</strong>ternationale Begegnungsstätte e<strong>in</strong>gerichtet. Sie beherbergte die<br />

Stadtbücherei (die ehemalige städtische Volksbücherei) – vor<br />

allem auch während <strong>der</strong> zwölf Jahre verbotene und verfemte<br />

Literatur sollte zugänglich gemacht werden – und bot e<strong>in</strong><br />

vergleichsweise anspruchsvolles Veranstaltungsprogramm an.<br />

Bald nach Gründung <strong>der</strong> Bundesrepublik wurde das Haus, mit<br />

britischer und auch amerikanischer Unterstützung, <strong>in</strong> kommunaler<br />

Regie betrieben. Vater stand <strong>in</strong> engem Kontakt mit dem<br />

langjährigen Leiter Dr. Herda.<br />

Ich durfte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gymnasiastenzeit Vater immer wie<strong>der</strong> zu den<br />

Filmvorführungen begleiten. In <strong>der</strong> ›Brücke‹ habe ich e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Teil me<strong>in</strong>er filmischen Sozialisation erfahren, viele<br />

K<strong>in</strong>oerlebnisse mit berühmten Filmen haben sich mir tief<br />

e<strong>in</strong>geprägt. Und natürlich nahm ich gewissermaßen nebenbei<br />

wahr, wie me<strong>in</strong> Vater se<strong>in</strong>e Arbeit als ›Kulturvermittler‹ <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

damals noch ziemlich verschlafenen Prov<strong>in</strong>z verstand.<br />

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