14.02.2024 Aufrufe

Mein Rotes Kreuz 01/2024- Ausgabe Wien

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

mein MAGAZIN<br />

FÜR HILFE UND MENSCHLICHKEIT<br />

<strong>Wien</strong> Nr. 1h A März <strong>2024</strong><br />

Österreichische Post AG MZ 02Z031122M; Österreichisches <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>, Wiedner Hauptstr. 32, 1040 <strong>Wien</strong> | Retouren an Postfach 555, 1008 <strong>Wien</strong><br />

Unser Zeichen<br />

Geschützt, um zu schützen<br />

© IKRK/Boris Foto: Adobe HegerStock<br />

Regeln für den Krieg<br />

Humanitäres Völkerrecht<br />

Stammzellspende<br />

Heilung von Blutkrebs<br />

Digitale Zukunft<br />

Neue Wege in der Pflege


IMMER INFORMIERT.<br />

MEIN ROTES KREUZ - ZUM HÖREN<br />

ODER LESEN DER AKTUELLSTEN<br />

BERICHTE, TIPPS, NEUIGKEITEN.<br />

BLOG PODCAST AKTUELLES<br />

NEWSLETTER<br />

WHATSAPP-<br />

KANAL<br />

Einfach QR-Code scannen und Blog lesen,<br />

Podcast hören oder News erhalten.


3<br />

EDITORIAL<br />

12<br />

Fotos: IFRC, ÖRK/Kellner, Freepik<br />

INHALT<br />

<strong>01</strong><br />

<strong>2024</strong><br />

4 Meldungen<br />

18<br />

14<br />

6 Schwerpunkt: Neutral und unparteilich<br />

Ein besonderes Zeichen, eine besondere Rolle und der<br />

Einsatz für das humanitäre Völkerrecht.<br />

8 Ein Komfortbett und die richtige Matratze.<br />

9 Interview: Martina Schloffer und Bernhard Schneider über<br />

die Rolle des Roten <strong>Kreuz</strong>es im Krieg.<br />

10 Engagement: Blutkrebs – mit Stammzellspenden kann<br />

Patienten geholfen werden.<br />

Drei Fragen an Herbert Prohaska.<br />

11 <strong>Mein</strong>e Rettung: „Unschlagbare Kosten-Nutzen-Rechnung“.<br />

12 Thema: Das Krankenhaus der Zukunft.<br />

Was freiwillige Mitarbeitende über den Besuchsdienst sagen.<br />

14 Gesundheit: Mithilfe einer App sind registrierte Ersthelfer<br />

schneller am Unfallort.<br />

15 Sind Sie sicher? Sturzgefahr<br />

16 Im Einsatz: Seit zwei Jahren engagiert sich das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

in der Ukraine für Menschen in Not.<br />

17 <strong>Mein</strong>e Spende: Wenn Rechnungen unbezahlbar werden.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Vielleicht ist es Ihnen beim<br />

Betrachten des Magazin-Covers<br />

aufgefallen: Der Schwerpunkt dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> liegt auf einem<br />

internationalen Thema, dem<br />

bewaffneten Konflikt im Nahen<br />

Osten, der Rolle der Rotkreuz-<br />

Organisationen, der Bedeutung des<br />

Schutzzeichens und des humanitären<br />

Völkerrechts. Warum dieses Thema?<br />

Um Antworten zu liefern auf Fragen,<br />

die bei den oft verstörenden<br />

Nachrichten der vergangenen<br />

Monate häufig gestellt werden. Wir<br />

beleuchten, warum wir stets neutral<br />

und unparteiisch sind. Wie ein<br />

simples Zeichen – ein rotes <strong>Kreuz</strong> –<br />

Hilfe für Menschen ermöglicht, die<br />

von Tod und Zerstörung betroffen<br />

sind. Wie wir darauf drängen, bei<br />

Konflikten Regeln einzuhalten. Das<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> steht für Menschlichkeit.<br />

In Österreich, im Nahen Osten, auf<br />

der ganzen Welt. Lesen Sie hier die<br />

Hintergründe zu unserer besonderen<br />

Rolle in schwierigen Situationen.<br />

Viel Freude bei der Lektüre.<br />

18 Partner: Spendenbereitschaft von Unternehmen,<br />

Building Bridges, Rotkreuz-Gewinnspiel<br />

19 Sudoku | Kontakt<br />

Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer<br />

Präsident des Österreichischen Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

Verleger: ÖRK Einkauf und Service GmbH. Herausgeber, Medieninhaber: Österreichisches <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>. Beide: Wiedner Hauptstraße 32, 1041 <strong>Wien</strong>.<br />

OFFENLEGUNG<br />

www.roteskreuz.at. ZVR-Zahl: 432857691. Verlagsort: <strong>Wien</strong>. Mitglieder der Geschäftsleitung: Mag. Michael Opriesnig, Dipl.-Ing. Peter Kaiser, Mag.<br />

Gerry Foitik. Vereinszweck: Das Rote <strong>Kreuz</strong> bezweckt, menschliches Leid zu verhüten und zu lindern. Es ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des<br />

Menschen Achtung zu verschaffen. Es fördert gegenseitiges Verständnis und einen dauerhaften Frieden gemäß den Grundsätzen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.<br />

<strong>Mein</strong> <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> ist ein ÖRK-Magazin unter Mitarbeit der Landesverbände. Es informiert Mitglieder, Gönner und Mitarbeiter neben gesellschaftlich relevanten Themen<br />

über Aktivitäten und Hintergründe des Roten <strong>Kreuz</strong>es und erscheint vier Mal jährlich. Gesamtleitung: Margit Draxl. Chefredaktion: Gerald Richter. CvD: Ursula Fraisl. Telefon:<br />

<strong>01</strong>/589 00-153, E-Mail: redaktion@roteskreuz.at. Schlussredaktion: Michael Achleitner. Fotos: ÖRK, ÖRK/LV <strong>Wien</strong>. Für die Landesverbände: Manuel Komosny (B), Melanie Reiter,<br />

Gernot Pommer (K), Sonja Kellner, Andreas Zenker (NÖ), Christian Hartl (OÖ), Valentin Krause, Teresa Monsberger (Stmk.), Heidemarie Netzer (V), Doris Abichou, Sophia Blank,<br />

Alina Veith (W). Produktion: Info-Media GmbH, 1<strong>01</strong>0 <strong>Wien</strong>, Tel.: <strong>01</strong>/523 69 49. Grafik: Andrea Chadt. Lektorat: Katharina Schindl, Sabine Wawerda.<br />

Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG, Bickfordstraße 21, 72<strong>01</strong> Neudörfl. Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier. Genderhinweis: Zugunsten<br />

der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personen begriffe oder die Schreibweise<br />

mit Gender-Gap verzichtet und die weibliche, alternativ die männliche, Nominalform angeführt. Gemeint und angesprochen sind aber alle Geschlechter,<br />

sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten. Erhalten Sie „MEIN ROTES KREUZ“ mehrfach? Rufen Sie die Service-Nummer: 050 144. Datenschutzhinweis:<br />

Das Österreichische Rote <strong>Kreuz</strong>, Landesverband <strong>Wien</strong> verarbeitet Ihre personenbezogenen Daten zum Zwecke der Spendenverwaltung<br />

und für die Zusendung von Informationsmaterial, Dankschreiben sowie Spendenaufrufen per Post. Rechtsgrundlagen: Vertragserfüllung und<br />

berechtigtes Interesse. Sie können der Verarbeitung Ihrer Daten für Zusendungen jederzeit per E-Mail an datenschutz@wrk.at oder per Post z. Hd. des<br />

Datenschutzbeauftragten an ÖRK, Landesverband <strong>Wien</strong>, Nottendorfer Gasse 21, 1030 <strong>Wien</strong>, widersprechen. Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.wrk.at/datenschutz. Sofern Sie für das Österreichische Rote <strong>Kreuz</strong>, Landesverband <strong>Wien</strong>, tätig sind, erhalten Sie Informationsmaterial per Post<br />

aufgrund Ihrer Tätigkeit. Rechtsgrundlagen: Vertragserfüllung und berechtigtes Interesse.


4<br />

MELDUNGEN<br />

Im stressigen<br />

Sanitäter-Alltag<br />

hilft ein gelegentliches Bussi.<br />

Celine und Fabian teilen<br />

nicht nur die Liebe<br />

zueinander, sondern auch<br />

ihre Leidenschaft, anderen<br />

zu helfen.<br />

ÖRK/<strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> Innsbruck<br />

ÖRK<br />

Mehr als<br />

110 Millionen<br />

Menschen sind weltweit auf der Flucht – noch nie war<br />

die Zahl so hoch wie jetzt. Konflikte und Verfolgung<br />

zwingen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.<br />

BLUTSPENDEN RETTET LEBEN!<br />

Kranke und verletzte Menschen<br />

in Österreichs Spitälern sind auf Ihre<br />

lebensrettende Blutspende angewiesen.<br />

Geben Sie jetzt Ihr Bestes!<br />

Weitere Informationen zur<br />

Blutspende und zu Terminen<br />

gibt es unter www.gibdeinbestes.at<br />

und 0800 190 190.<br />

JUGENDPREIS FÜR<br />

„PSYCHISCHE ERSTE HILFE“<br />

Der Österreichische Jugendpreis<br />

zeichnet innovative Projekte der<br />

außerschulischen Jugendarbeit<br />

aus. Wir freuen uns sehr über die<br />

Auszeichnung des JRK-Projekts<br />

„Psychische Erste Hilfe“, welche Ende<br />

2023 von Jugendstaatssekretärin<br />

Claudia Plakolm (l.) verliehen wurde.<br />

V. l. n. r.: Mag. Rolf Kämpf, Mag. a Katrin<br />

Werner, Robert P. Horacek<br />

FRAGEN ZUM THEMA<br />

„ERBEN UND VERERBEN“<br />

Fragen zur Vermögensweitergabe<br />

SYRISCHER und Testamentsgestaltung ABEND<br />

EIN<br />

Am erörtern 6. Oktober Mag. Rolf 2023 Kämpf fand von der<br />

„Lange der Notariatskanzlei Tag der Flucht“ Mag. statt. Pe-Ztesem Bauer Anlass und lud Robert crosstalk Horacek in Zusam-<br />

in<br />

die-<br />

einer menarbeit Informationsveranstaltung.<br />

mit dem <strong>Wien</strong>er Roten<br />

Horacek, <strong>Kreuz</strong> und Geschäftsleitungsmitglieschen<br />

des Abend <strong>Wien</strong>er ein. Roten Zu Beginn <strong>Kreuz</strong>es, nahm<br />

UNHCR zu einem syri-<br />

Tammam und Mag. a Kekhia, Katrin Freiwilliger, Werner sind Dolmetscher<br />

Ansprechpersonen und Mitarbeiter im bei <strong>Wien</strong>er den<br />

Ihre<br />

<strong>Wien</strong>er Roten <strong>Kreuz</strong> Linien, die Testamentsfragen.<br />

Besucher mit seiner<br />

Präsentation auf eine Reise nach<br />

Syrien Wann: Dienstag, und in dessen 12. März Geschichte <strong>2024</strong>, mit.<br />

Banan 14 Sakbani, bis 16 Uhr die Gewinnerin des<br />

Wo: Nottendorfer Gasse 21,<br />

mehrsprachigen Redewettbewerbes<br />

1030 <strong>Wien</strong>, U3-Station Erdberg,<br />

„Sag’s Multi“, Ausgang las Thomas-Klestil-Platz/<br />

aus ihrem Buch<br />

„<strong>Mein</strong>e Nottendorfer Flucht und ihre GasseBegleiterin-<br />

nen. Life is a Story – story.one“ vor.<br />

Die Das kostenlose Publikum konnte Teilnahme spüren, ist nur was<br />

es nach bedeutet, Anmeldung seine beim Heimat Servicetelefon<br />

zu müssen, unter aber 050 auch, 144 bis wie spä-<br />

wichtig<br />

verlassen<br />

testens ist, den 5. März Mut nicht <strong>2024</strong> zu möglich. verlieren.<br />

WRK/Hechenberger<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


1. Preis<br />

TRÄUME<br />

werden wahr<br />

50.000,– €<br />

5<br />

60. WIENER ROTKREUZLOTTERIE<br />

HELFEN BRINGT GLÜCK<br />

3.590 Preise im Gesamtwert von über 172.000,– €<br />

WIR<br />

FEIERN<br />

60 JAHRE<br />

BESTELLEN SIE IHRE LOSE NOCH HEUTE:<br />

u 0800 20 24 95 | s lotterie.wienerroteskreuz.at | r prokopp@prokopp.at<br />

Ein Komfortbett und die richtige Matratze<br />

Präventive Maßnahmen als Unterstützung für zu Hause.<br />

Die passende Matratze und ein<br />

Pflegebett bieten zahlreiche Vorteile.<br />

Ein Pflegebett ist weitaus mehr<br />

als nur ein medizinisches Hilfsmittel.<br />

Es ermöglicht eine bequeme und anpassbare<br />

Schlaf- und Ruheposition,<br />

die den Schlafkomfort erhöht und<br />

gleichzeitig die Durchblutung fördert.<br />

Dies trägt nicht nur zur Verbesserung<br />

der Schlafqualität bei, sondern<br />

kann auch Rückenschmerzen und<br />

Muskelverspannungen lindern.<br />

Älteren Menschen oder Menschen<br />

mit eingeschränkter Mobilität kann<br />

ein Pflegebett mit elektrischer Höhenverstellung<br />

und Neigungsfunktion<br />

die Selbstständigkeit bewahren.<br />

Die Möglichkeit, die Höhe des Bettes<br />

anzupassen, erleichtert das Aufstehen<br />

und Hinlegen.<br />

Richtige Matratze<br />

Die richtige Matratze ist für Menschen<br />

jeden Alters von entscheidender<br />

Bedeutung. Eine hochwertige<br />

Matratze unterstützt die Wirbelsäule<br />

Pflegebetten bieten zahlreiche Vorteile –<br />

selbst wenn man keine Pflege benötigt.<br />

und fördert die richtige Schlafposition.<br />

Dies kann dazu beitragen, Rückenproblemen<br />

vorzubeugen und die<br />

allgemeine Gesundheit zu fördern.<br />

Angehörige entlasten<br />

Selbst wenn Sie derzeit keine Pflege<br />

benötigen – die Anschaffung eines<br />

Pflegebettes und einer passenden<br />

Matratze kann die zukünftige Pflege<br />

durch Ihre Angehörigen erheblich er-<br />

ÖRK/LV <strong>Wien</strong><br />

leichtern. Es gibt Ihnen die Gewissheit,<br />

dass im Bedarfsfall die notwendige<br />

Ausstattung vorhanden ist.<br />

Die Investition in ein Pflegebett<br />

und die Wahl der richtigen Matratze<br />

sind nicht nur für Pflegebedürftige<br />

von Vorteil. Jeder Haushalt kann von<br />

den Komfort- und Gesundheitsvorteilen<br />

profitieren, die diese Ausstattung<br />

bietet. Mit diesen Hilfsmitteln<br />

investieren auch in Ihre eigene Gesundheit<br />

und die Zukunft Ihrer Familie.<br />

Denken Sie daran, dass die<br />

richtige Wahl heute dazu beitragen<br />

kann, Pflegebedürftigkeit morgen<br />

besser zu bewältigen. Bei allen Fragen,<br />

die Sie zu diesem Thema haben,<br />

sind wir gerne für Sie erreichbar und<br />

stehen Ihnen mit unserem fachkundigen<br />

Rat zur Seite. B<br />

MEIN KONTAKT<br />

(<strong>01</strong>) 934 35 36<br />

medizinprodukte@wrk.at<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


6<br />

SCHWERPUNKT<br />

Gaza-Konflikt: Übergabe eines Gefangenen an das Rote <strong>Kreuz</strong>.<br />

Fotos: ALI SAWAFTA/REUTERS/picturedesk.com, ICRC/SHERKHAN Ibrahim, ÖJRK<br />

Neutral und unparteilich<br />

Ein besonderes Zeichen, eine besondere Rolle und<br />

der Einsatz für das humanitäre Völkerrecht.<br />

Wer hat Anspruch auf<br />

welches Land? Wer hat<br />

mit dem Töten angefangen?<br />

Fragen, auf<br />

die es beim bewaffneten Konflikt<br />

im Nahen Osten keine eindeutige<br />

Antwort gibt. Tatsache ist: Seit Jahrzehnten<br />

tobt zwischen Israel und den<br />

Palästinensern eine Auseinandersetzung,<br />

die bereits Tausenden Menschen<br />

das Leben gekostet hat.<br />

Was ist erlaubt?<br />

Der Konflikt wirft weitere Fragen<br />

auf: Was ist im Kampf erlaubt? Wie<br />

muss mit der Zivilbevölkerung umgegangen<br />

werden, wer ist für ihren<br />

Schutz, ihre Versorgung zuständig?<br />

Wer überwacht die Einhaltung der<br />

Regeln? Einige dieser Aspekte sind<br />

genau definiert, wobei das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> eine besondere Rolle spielt.<br />

Zu den „rechtlichen Rahmenbedingungen“<br />

erklärt Bernhard Schneider,<br />

Bereichsleiter für Recht und Migration<br />

beim Österreichischen Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>: „In bewaffneten Konflikten<br />

gilt das humanitäre Völkerrecht. Es<br />

gilt für alle beteiligten Konfliktparteien<br />

unabhängig davon, wer die<br />

Auseinandersetzung begonnen hat.“<br />

Im humanitären Völkerrecht ist der<br />

Schutz von Zivilpersonen festgelegt.<br />

Schneider: „Die Konfliktparteien<br />

müssen jederzeit zwischen Zivilbevölkerung<br />

und Kämpfern unterscheiden.<br />

Angriffe dürfen nur auf Kämpfer<br />

und militärische Ziele gerichtet<br />

sein. Personen, die nicht an den<br />

Kampfhandlungen teilnehmen, sind<br />

zu schützen und mit Menschlichkeit<br />

zu behandeln.“<br />

Die Rolle des Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

Auch der Umgang mit Verwundeten<br />

und Kranken ist geregelt. Schneider<br />

dazu: „Verwundete und Kranke sind<br />

von der Seite zu bergen und zu pflegen,<br />

die sie in ihrer Gewalt hat. Sanitätspersonal,<br />

Transportmittel und<br />

Einrichtungen wie insbesondere<br />

Krankenhäuser sind zu schonen.“<br />

Über den Umgang mit Gefangenen<br />

erklärt Schneider: „Ob verwundeter<br />

Kämpfer, Kriegsgefangener oder Zivilist:<br />

Sie haben Anspruch auf Achtung<br />

des Lebens, ihrer Würde, ihrer<br />

persönlichen Rechte. Politische und<br />

religiösen Überzeugungen sind zu<br />

respektieren. Gewalt gegen Gefangene<br />

ist nicht erlaubt, ebenso jede<br />

Form von Repressalien. Es muss ihnen<br />

erlaubt sein, mit ihren Familien<br />

Kontakt aufzunehmen und Hilfsgüter<br />

zu erhalten.“<br />

Nicht nur der Umgang mit Einzelpersonen<br />

ist geregelt. „Es gibt generell<br />

keine uneingeschränkte Freiheit<br />

bei der Wahl der zur Kriegsführung<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


7<br />

Das rote <strong>Kreuz</strong> als Zeichen ist der<br />

einzige Schutz, den die Helfer in<br />

Kriegsgebieten haben. Deshalb ist die<br />

Verwendung dieses Schutzzeichens<br />

genau geregelt, Missbrauch ist<br />

untersagt.<br />

Wir beteiligen uns nicht<br />

an Kämpfen, sondern helfen<br />

Menschen in Not.<br />

MARTINA SCHLOFFER<br />

eingesetzten Mittel und Methoden.<br />

Der Einsatz von Waffen und Kampfmitteln,<br />

die unnötige Verletzungen<br />

und übermäßiges Leiden bewirken,<br />

ist ebenso untersagt“, so Schneider.<br />

Wer aber überprüft die Einhaltung<br />

der Regeln? Hier kommt das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> ins Spiel – konkret das Internationale<br />

Komitee vom Roten <strong>Kreuz</strong>.<br />

„Das Rote <strong>Kreuz</strong>, der Rote Halbmond<br />

und der Rote Kristall sind international<br />

anerkannte Schutzzeichen. Niemand,<br />

der diese Zeichen trägt, darf<br />

attackiert und in seiner Arbeit behindert<br />

werden“, erklärt Martina Schloffer,<br />

stellvertretende Bereichsleiterin<br />

Einsatz und Internationale Zusammenarbeit.<br />

„Das ist im humanitären<br />

Völkerrecht geregelt, es verleiht uns<br />

bei Konflikten einen einzigartigen<br />

Status.“<br />

Neutral und unparteiisch<br />

Durch die strikte Neutralität und Unparteilichkeit<br />

steht das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

(bzw. der Rote Halbmond sowie der<br />

Rote Kristall) nie auf der Seite nur<br />

einer Konfliktpartei. „Wir beteiligen<br />

uns nicht an Kämpfen, sondern helfen<br />

Menschen in Not. Dadurch wird<br />

die Organisation zumeist von allen<br />

Seiten respektiert und hat einen speziellen<br />

Zugang zu den Parteien“, so<br />

Schloffer.<br />

Das zeigte sich im Nahen Osten<br />

auch durch die Rolle, die das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> beim Geiselaustausch spielte.<br />

Schloffer führt aus: „Durch das Vertrauen<br />

beider Seiten konnte das Internationale<br />

Komitee vom Roten<br />

<strong>Kreuz</strong> die Freilassung von Hunderten<br />

Geiseln und deren Austausch zwischen<br />

Israel und der Hamas maßgeblich<br />

unterstützen.“<br />

Mit der Verwendung der Schutzzeichen<br />

– <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>, Roter Halbmond,<br />

Roter Kristall – gehen bei bewaffneten<br />

Konflikten auch Verpflichtungen<br />

einher. Die Verwendung<br />

ist nur Sanitätsdiensten<br />

der Streitkräfte und den<br />

Rotkreuz-Gesellschaften<br />

erlaubt. Ebenso anderen<br />

Hilfsorganisationen und<br />

Einrichtungen wie zum<br />

Beispiel Krankenhäusern,<br />

die zum Schutz der Zivilbevölkerung<br />

tätig sind.<br />

Schloffer: „Es ist von zentraler Bedeutung,<br />

dass diese Zeichen nicht<br />

missbräuchlich verwendet werden.<br />

Denn dann würde sich die Schutzwirkung<br />

reduzieren und wir würden<br />

das Vertrauen verlieren, das in unsere<br />

Organisation gesetzt wird. Ohne<br />

dieses Vertrauen können wir die Zivilbevölkerung<br />

nicht erreichen und<br />

nicht versorgen, nicht zwischen Konfliktparteien<br />

vermitteln. Außerdem<br />

ist das Emblem der einzige Schutz,<br />

den die Helfer in bewaffneten Konflikten<br />

besitzen.“ B<br />

Genfer Abkommen<br />

Die heute geltenden vier Genfer<br />

Abkommen von 1949 und die beiden<br />

Zusatzprotokolle von 1977 sind das<br />

Kernstück des humanitären Völkerrechts<br />

(HVR). Sie schützen Menschen<br />

vor Grausamkeit und Unmenschlichkeit<br />

in Kriegssituationen. Dies gilt<br />

insbesondere für Personen, die nicht<br />

oder nicht mehr an bewaffneten<br />

Auseinandersetzungen teilnehmen:<br />

verletzte, kranke oder schiffbrüchige<br />

Kombattanten sowie Zivilpersonen.<br />

196 Staaten haben die Genfer<br />

Abkommen bis zum Jahr 2023<br />

ratifiziert – sie gelten mittlerweile als<br />

„Völkergewohnheitsrecht“ für alle<br />

Staaten der Welt. Doch dies ist leider<br />

nicht genug, wie gerade die jüngsten<br />

bewaffneten Konflikte in der Ukraine<br />

und in Israel zeigen. Der Respekt für<br />

das HVR muss dringend gestärkt<br />

werden. Die Internationale Rotkreuzund<br />

Rothalbmondbewegung muss<br />

weiterhin weltweit danach streben, die<br />

Umsetzung und Einhaltung des HVR<br />

unter allen Umständen einzufordern.<br />

Denn sie hat sich dazu verpflichtet, den<br />

Opfern von Kriegen beizustehen und<br />

zu Recht und Schutz zu verhelfen.<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


8<br />

SCHWERPUNKT<br />

Schutz vor Missbrauch<br />

Das rote <strong>Kreuz</strong> – weit mehr<br />

als nur ein Logo.<br />

Für das Rote <strong>Kreuz</strong> ist es extrem<br />

wichtig, dass die Zeichen rotes<br />

<strong>Kreuz</strong>, roter Halbmond und<br />

roter Kristall geschützt werden. Das<br />

gilt nicht nur für Kriegs- und Krisengebiete,<br />

sondern auch in Österreich.<br />

Einfach formuliert: Wo das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> draufsteht, darf nur das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> drinnen sein – und nichts anderes.<br />

„In Österreich kommt es nur ganz<br />

selten vor, dass Arztpraxen, Apotheken<br />

oder andere medizinische Einrichtungen<br />

mit dem Schutzzeichen<br />

beschildert sind“, erklärt Martina<br />

Schloffer, stellvertretende Bereichsleiterin<br />

Einsatz und Internationale<br />

Zusammenarbeit. „Das geschieht<br />

meist aufgrund von Unwissenheit<br />

und ohne schlechte Absicht. In friedlichen<br />

Ländern geht von solchen<br />

Wenn das Schutzzeichen missbräuchlich<br />

verwendet wird, so geschieht dies meist aufgrund<br />

von Unwissenheit und ohne böse Absicht.<br />

Missbräuchen auch keine unmittelbare<br />

Gefahr aus. Trotzdem ist es ein<br />

Missbrauch des Schutzzeichens, den<br />

wir nicht akzeptieren können, weil<br />

dadurch langfristig die Bedeutung<br />

der Zeichen verändert und ihre<br />

Schutz- und Kennzeichnungswirkung<br />

untergraben werden könnte.“<br />

Freepik<br />

Denn – man kennt das ja aus<br />

vielen anderen Bereichen des<br />

Alltags – ist der Bann ersteinmal<br />

gebrochen, sinkt die<br />

Hemmschwelle. Das rote <strong>Kreuz</strong><br />

findet man immer wieder auf<br />

Kinderspielzeug, auf Fantasie-<br />

Uniformen – und sogar bei<br />

öffentlichen Veranstaltungenwird<br />

das Zeichen missbräuchlich<br />

verwendet. Dabei wird der<br />

Missbrauch als völlig harmlos<br />

gesehen, viele Menschen sind<br />

sich der Bedeutung der Zeichen<br />

und der Konsequenzen<br />

schlicht nicht bewusst.<br />

„Wenn das Schutzzeichen<br />

durch Missbrauch seine Bedeutung<br />

verliert, wird das Helfen in<br />

Konflikten für uns unmöglich“, so<br />

Schloffer. „Deshalb achten wir auch<br />

in einem friedlichen Land wie Österreich<br />

darauf, dass keine missbräuchliche<br />

Verwendung stattfindet.“ B<br />

Fotos: ÖRK/Gerhard Roza<br />

Zufluchtsorte in der kalten Jahreszeit<br />

Wenn der Terminator Realität wird<br />

Bis Das Ende Rote April <strong>Kreuz</strong> bietet fordert das Regeln <strong>Wien</strong>er für Rote Waffensysteme <strong>Kreuz</strong> zusätzliche mit künstlicher Winterangebote Intelligenz.<br />

für wohnungslose Menschen. Unsere Einrichtungen sollen Zufluchtsorte sein,<br />

die Schutz intelligente und Maschine, Hilfe bieten. die nur Eine nationale oder<br />

Eine zu einem Zweck programmiert internationale Ächtung<br />

autonomer Waf-<br />

wurde – zum Töten. Viele Menschen<br />

Unsere haben dazu ein Wohnungslosenhilfe-Einrichtungen<br />

den „Terminator“. bieten Aus ab. Schneider erklärt:<br />

wingasse gibt es eine kostenlose<br />

Bild aus dem Kino fen zeichnet sich nicht<br />

Auch in der Wärmestube Dar-<br />

vor Augen:<br />

dem Killer-Roboter im Rahmen des könnte Winterpaketlität<br />

bald Rea-<br />

„Seit zehn Jahren gibt<br />

Kleiderausgabe und die Möglichschwelligeder,<br />

werden, Unterstützung warnt Bernhard im nieder-<br />

Schnei-<br />

es Bemühungen, doch<br />

keit, Wäsche zu waschen und zu<br />

Bereichsleiter für der Recht <strong>Wien</strong>er und Migration<br />

kein einziges Land hat<br />

trocknen. Tagsüber ist die Wär-<br />

beim Österreichischen an, wenn Roten Wohnungslosenhilfe<br />

bisher ein Verbot bemestube<br />

ein Ort der Zuflucht<br />

sie <strong>Kreuz</strong>. dringend gebraucht wird. schlossen. Auch Österreich<br />

und Sicherheit für rund 55 Men-<br />

nicht, obwohl<br />

schen in Not. Die Klienten und<br />

Diese Maßnahmen sind beauftragt<br />

und gefördert Waffen vom Fonds das Österreichische xxxxxxxx Klientinnen bekommen hier ein<br />

Autonome<br />

„Wir Soziales sehen <strong>Wien</strong> in der (FSW). Ukraine, wie sowohl Rote <strong>Kreuz</strong> gemeinsam<br />

warmes Mittagessen und kön-<br />

ferngesteuerte Das Notquartier als Haus auch Baumgarten<br />

autonom<br />

mit anderen Zinen<br />

von der wöchentlichen<br />

operierende ist ganztägig Kamikaze-Drohnen geöffnet gevilgesellschaftsorga-<br />

Roboter als Killer: Die Realität Sprechstunde ist den Science-Fiction-<br />

einer Ärztin profi-<br />

und gen bietet militärische mit 71 und Schlafplätzen zivile Einrichtungen<br />

nisationen bereits vor Filmen schon gefährlich tieren. nahegekommen.<br />

vor eingesetzt der Kälte. werden. Hier steht Viele Schutz<br />

Längerem einen Ent-<br />

Um das Gesamtangebot abzunisationen<br />

Staaten den Klienten arbeiten nicht an nur der Entwicklung<br />

eine kostenlose<br />

wurf für ein Verbotsgesetz erstellt ponenziell. runden, Wir bietet müssen unser Tages- diese und Entfügung,<br />

von autonomen Kleiderausgabe Waffen, zur die Ver-mit<br />

hat.“<br />

wicklungen Beratungszentrum stoppen, oder „das uns Stern“ drowurf<br />

künstlicher sondern Intelligenz es gibt ausgestattet auch<br />

hen wohnungslosen Kriege, die in Menschen ihrer Brutalität ganzjährig<br />

Menschenverachtung ein umfassendes alles Bera-<br />

Ge-<br />

Waschmaschinen werden und ohne und menschliches Trockner Zutun<br />

Entwicklung stoppen<br />

und<br />

sowie oder Stauraum Kontrolle für entscheiden, Persönliches. wer Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer kannte tungsangebot in den Schatten zu verschiedenen<br />

stellen.“<br />

Außerdem lebt und wer gibt stirbt“, es Duschmöglichkeiten<br />

und das für Angebot solche Waffensys-<br />

einer Nicht genz nur Wärme, entwickelt auch Hoffnung sich auch bietet die die damit geln Betroffene gesetzt werden, an kalten bleibt Tagen jedoch im<br />

so Schneider. mahnt: „Wie die künstliche Intelli-<br />

Ob Anliegen. und wann Auch entsprechende hier können sich Re-<br />

„Regulierungen<br />

Wärmestube in der Darwingasse.<br />

ärztlichen teme gibt es Sprechstunde. nicht.“<br />

ausgestattete Waffentechnologie ex-<br />

weiter Innenraum offen. aufhalten.<br />

Freepik<br />

B<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


INTERVIEW<br />

9<br />

Martina Schloffer und Bernhard Schneider mit Podcast-Moderatorin Isabella Richtar (l.).<br />

ÖRK/Nick Steinhagen<br />

„Die Regeln haben Sinn!“<br />

Martina Schloffer und Bernhard Schneider über die Rolle des Roten <strong>Kreuz</strong>es im Krieg.<br />

Was ist das humanitäre Völkerrecht<br />

und wofür steht es?<br />

Bernhard Schneider: Das humanitäre<br />

Völkerrecht wurde 1949 geschaffen<br />

und 1977 inhaltlich an die moderne<br />

Kriegsführung angepasst. Im Wesentlichen<br />

definiert es die Regeln<br />

zum Schutz der Zivilbevölkerung bei<br />

bewaffneten Konflikten zwischen<br />

Staaten.<br />

Welche Rolle spielt es für die Arbeit<br />

des Roten <strong>Kreuz</strong>es in Konfliktgebieten?<br />

Martina Schloffer: Es gibt unseren<br />

Mitarbeitern Sicherheit. Das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> ist als Schutzzeichen im humanitären<br />

Völkerrecht verankert. Damit<br />

gekennzeichnete Personen dürfen<br />

nicht angegriffen werden. Das ermöglicht<br />

unsere tägliche Arbeit im Rahmen<br />

genauer Regeln.<br />

Wie sehen diese Regeln aus?<br />

Schneider: Wir sind neutral und unparteiisch.<br />

So sichern wir uns das<br />

Vertrauen aller Konfliktparteien. Die<br />

Neutralität ist ein Mittel, Zugang zu<br />

bekommen, der Zivilbevölkerung<br />

helfen zu können. Es ist jedoch<br />

manchmal schwer, nicht Partei zu ergreifen.<br />

Schloffer: Es ist wie bei der Rettung.<br />

Bei einem Verkehrsunfall helfen wir<br />

nach dem Maß der Not, erst später<br />

wird die Schuldfrage geklärt. Dafür<br />

gibt es dann andere Instanzen. Wir<br />

schauen auf die Not der Menschen.<br />

Auch bei Geiselfreilassungen im<br />

Nahen Osten spielte das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

eine wichtige Rolle. Wieso das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> und keine andere Institution?<br />

Schloffer: Auch das liegt an der Neutralität.<br />

Wir werden bei Verhandlungen<br />

über Freilassungen oft hinzugezogen.<br />

Es zeigt das Vertrauen, das in<br />

das Rote <strong>Kreuz</strong> gesetzt wird. Was wir<br />

für eine Seite tun, bieten wir auch<br />

der anderen an. Auch bei der Überprüfung<br />

der Situation von Personen,<br />

die im Zusammenhang mit einem bewaffneten<br />

Konflikt gefangen genommen<br />

worden sind, ist die Neutralität<br />

wichtig.<br />

Inwiefern?<br />

Schloffer: Wir fordern Zugang zu<br />

allen Gefangenen und prüfen, ob<br />

ihre Versorgung gewährleistet ist.<br />

Kriegsgefangene haben Rechte, die<br />

einzuhalten sind. Wir überprüfen<br />

das, besuchen und registrieren sie,<br />

ermöglichen ihnen Kontakt zu ihren<br />

Nächsten durch Rotkreuz-Nachrichten<br />

und fordern auf allen Seiten<br />

Mindeststandards ein.<br />

Schneider: Das motiviert alle Beteiligten,<br />

sich an die Regeln zu halten.<br />

Jede Seite will, dass auch die eigenen<br />

Gefangenen besucht werden.<br />

Wie sieht die Zukunft des humanitären<br />

Völkerrechts aus?<br />

Schneider: Leider haben wir den Eindruck,<br />

dass die Bereitschaft, sich an<br />

die Regeln zu halten, stetig sinkt. Wir<br />

benötigen eine überstaatliche Instanz,<br />

die sich um die Einhaltung<br />

kümmert.<br />

Schloffer: Man könnte denken: „Es<br />

passieren Morde. Aber wenn Morde<br />

passieren, brauchen wir kein Gesetz,<br />

sie zu verbieten.“ Die Regeln haben<br />

jedoch Sinn, sie sind wichtig. Jeder<br />

Mensch mehr, dem wir dank des humanitären<br />

Völkerrechts helfen können,<br />

ist ein Hoffnungsschimmer. B<br />

Link zur Petition zum humanitären<br />

Völkerrecht:<br />

https://wir.roteskreuz.at/<br />

Hier erfahren Sie mehr<br />

www.roteskreuz.at/<br />

podcast/hvr<br />

Langversion des Interviews: www.roteskreuz.at/magazin<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


10<br />

ENGAGEMENT<br />

FRAGEN<br />

AN<br />

FotobyHofer<br />

Herbert Prohaska<br />

Fußball-Legende, TV-Experte,<br />

Kolumnist und leidenschaftlicher Freizeit-<br />

Musiker – mit Witz und Charme wurde<br />

Herbert Prohaska zu einer rot-weiß-roten<br />

Ikone. Hier drei Fragen an „Schneckerl“:<br />

Wie wird Österreich bei der Europameisterschaft<br />

abschneiden? Und<br />

wer wird Europameister?<br />

Ich glaube, dass unser Nationalteam<br />

das Achtelfinale erreichen kann.<br />

Persönlich wünsche ich mir den<br />

Einzug ins Viertelfinale. Den<br />

EM-Titel wird England holen.<br />

Sie sind für Ihre natürliche und<br />

positive Art bekannt und beliebt. Ist<br />

das eine natürliche Gabe oder muss<br />

man sich auch aktiv bemühen, ein<br />

positiver Mensch zu sein?<br />

Ich wurde einfach von meinen<br />

Eltern so erzogen. Später hat meine<br />

Frau das fortgesetzt, man sieht jetzt<br />

einfach das Ergebnis dieser Erziehung.<br />

Sie gelten als ausgesprochen fit und<br />

aktiv. Wie lautet Ihr Tipp für lebenslange<br />

Fitness?<br />

Leider bin ich lange nicht so fit, wie<br />

ich gerne sein möchte. Aber woran<br />

es nie mangelt, ist die Lebenslust.<br />

Christine K. hat im Dezember 2021 Stammzellen gespendet. In knapp<br />

drei Jahren könnte sie erfahren, wer sie empfangen hat.<br />

Blutkrebs: Chance<br />

auf Heilung<br />

Mit Stammzellspenden<br />

kann Patientinnen und<br />

Patienten geholfen werden.<br />

Es ist eine Diagnose, die den Betroffenen<br />

den Boden unter den<br />

Füßen wegzieht – Blutkrebs.<br />

Jeden Tag erhalten drei Menschen in<br />

Österreich diesen schwerwiegenden<br />

Befund, für sie ist damit nichts mehr,<br />

wie es früher war. Der Kampf um das<br />

Überleben beginnt.<br />

Dank moderner medizinischer Methoden<br />

gibt es eine gute Behandlungsmethode<br />

gegen die heimtückische<br />

Krankheit: Mittels Stammzellspenden<br />

kann den betroffenen Patientinnen<br />

und Patienten geholfen werden, eine<br />

reelle Chance auf Heilung ist vorhanden.<br />

Das Problem: Wie findet man<br />

den richtigen Spender? Die Chance,<br />

dass zwei Menschen zueinander passende<br />

Merkmale haben, liegt bei<br />

1:500.000.<br />

Mit Registrierung<br />

zum Lebensretter<br />

Dr. Ursula Kreil, Transfusionsmedizinerin<br />

und stellvertretende Leiterin<br />

der Rotkreuz-Blutspendezentrale für<br />

<strong>Wien</strong>, Niederösterreich und das Burgenland,<br />

erklärt: „Zum Lebensretter<br />

kann man ganz einfach werden, eine<br />

Registrierung ist der erste Schritt<br />

dazu. Dazu ist lediglich ein Wangenabstrich<br />

notwendig. Das Österreichische<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> führt eine Spenderdatei,<br />

in der man sich im Alter von<br />

Transfusionsmedizinerin Dr. Ursula Kreil<br />

ÖRK/Thomas Holly Kellner<br />

ÖRK/Helmut Mitter<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


Der vierjährige Michael<br />

kann wieder lachen.<br />

18 bis 35 Jahren registrieren lassen<br />

kann, am einfachsten unter www.<br />

stammzelle.at.“<br />

Zwar können alle Altersgruppen<br />

von Blutkrebs betroffen sein, doch<br />

auf der Spenderseite gilt: Je jünger<br />

die Spender sind, desto schneller<br />

stellt sich der Behandlungserfolg ein.<br />

Die Spenderdatei des Österreichischen<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es ist Teil eines<br />

internationalen Netzwerks, aktuell<br />

sind mehr als 41 Millionen Spendenwillige<br />

im weltweiten Stammzellspender-Register<br />

erfasst. „Je mehr<br />

Menschen sich als potenzielle<br />

Stammzellspender registrieren lassen,<br />

desto mehr Patienten können mit<br />

dem oft lebensrettenden Stammzelltransplantat<br />

versorgt werden“, stellt<br />

Kreil klar. „In der Spenderdatei der<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>4 erhält Paulina die<br />

Diagnose Blutkrebs. Ein Jahr nach<br />

ihrer Diagnose bekommt sie eine<br />

lebensrettende Stammzelltransplantation.<br />

Dabei werden blutbildende<br />

Stammzellen eines gesunden Spenders<br />

auf die erkrankte Person übertragen.<br />

Paulina erinnert sich: „<strong>Mein</strong>e<br />

Blutwerte haben sich innerhalb kurzer<br />

Zeit wesentlich verbessert, das<br />

war ein großer Erfolg für mich und<br />

meine Familie.“<br />

Die Chance, dass zwei Personen<br />

zueinander passende Gewebemerkmale<br />

haben und eine Stammzellspende<br />

durchführbar ist, beträgt<br />

1:500.000. Das ist nicht viel, für jede<br />

zehnte betroffene Person wird aktuell<br />

keine passende Spende gefunden.<br />

Paulina ist es ein großes Anliegen,<br />

auf die Stammzellspende aufmerksam<br />

zu machen, die ihr Leben gerettet<br />

hat. Im Jahr 2<strong>01</strong>8 nahm sie am<br />

Blutspendezentrale für <strong>Wien</strong>, Niederösterreich<br />

und das Burgenland<br />

wurden beim Österreichischen Roten<br />

<strong>Kreuz</strong> in den vergangenen fünf Jahren<br />

60.000 potenzielle Spender registriert,<br />

mehr als 100 Stammzelltransplantationen<br />

konnten so<br />

ermöglicht werden.“<br />

Vierjähriger besiegt Krebs<br />

Was eine Stammzellspende bewirken<br />

kann, zeigt das Schicksal des kleinen<br />

Michael. Der heute Vierjährige erkrankte<br />

als Baby an Leukämie. Für<br />

Michael wurde ein passender Spender<br />

gefunden, nach der Behandlung<br />

im St.-Anna-Kinderspital gilt er als<br />

geheilt. Sein Vater Stefan berichtet:<br />

„Als er sechs Monate alt war, haben<br />

wir gemerkt, dass etwas nicht stimmt.<br />

MEINE RETTUNG<br />

„Unschlagbare<br />

Kosten-Nutzen-Rechnung“<br />

Stammzellen gegen Blutkrebs<br />

NÖ Frauenlauf<br />

Nach einem Marathon von Untersuchungen<br />

hat uns die Diagnose AML<br />

– akute myeloische Leukämie – schwer<br />

getroffen.“ Michael absolvierte tapfer<br />

Chemotherapien und Intensivstations-Aufenthalte<br />

und konnte dank<br />

der Therapie mit der Stammzellspende<br />

den Krebs besiegen.<br />

Wessen Spende Michael sein Leben<br />

verdankt, weiß die Familie nicht. Es<br />

ist jemand aus Deutschland, so viel<br />

ist bekannt. Die Stammzellspende<br />

läuft anonym ab, erst nach fünf Jahren<br />

ist ein persönliches Treffen möglich,<br />

wenn beide Seiten dies wünschen.<br />

B<br />

Stammzellspende<br />

Einfach auf www.stammzelle.at<br />

registrieren, Ihnen wird ein<br />

Registrierungs-Set zum Wangenabstrich<br />

per Post zugeschickt. Der Abstrich nimmt<br />

nur wenige Minuten in Anspruch, ebenso<br />

das Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens.<br />

Danach einfach bei der Post<br />

abgeben – fertig.<br />

Sollten Sie als Spender<br />

infrage kommen,<br />

werden Sie von einem<br />

Mitarbeiter des Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>es kontaktiert.<br />

Die Spende findet in den<br />

meisten Fällen über eine<br />

Blutentnahme statt.<br />

Stammzellen –<br />

das unsichtbare<br />

Wunder (Video)<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>8 nahm Paulina am NÖ<br />

Frauenlauf in St. Pölten teil und trug<br />

dabei ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Ich<br />

lebe dank Stammzellspende“.<br />

Niederösterreichischen Frauenlauf in<br />

St. Pölten teil und trug dabei ein T-<br />

Shirt mit der Aufschrift: „Ich lebe<br />

dank Stammzellspende“. Das erregte<br />

die Aufmerksamkeit von Daniela.<br />

Sie ließ sich gleich im Anschluss an<br />

den Lauf als Stammzellspenderin<br />

registrieren und wurde im Frühling<br />

2023 tatsächlich als Spenderin ausgewählt.<br />

Paulina durfte Daniela bei<br />

einem emotionalen Treffen persönlich<br />

kennenlernen. Für beide ist die<br />

Botschaft klar: „Der Aufwand, sich<br />

als Spenderin oder Spender registrieren<br />

zu lassen, ist wirklich gering<br />

und kann Leben retten!“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.stammzelle.at<br />

11<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


12<br />

THEMA<br />

Markus Hechenberger<br />

Ein wenig Zeit spenden und Personen im<br />

Krankenhaus besuchen, das machen Freiwillige<br />

vom Besuchsdienst.<br />

Das Krankenhaus<br />

der Zukunft<br />

Die wichtige Rolle der Freiwilligkeit inmitten der Digitalisierung und des Einsatzes<br />

künstlicher Intelligenz im Kranken- und Pflegebereich.<br />

Neben erforderlichen strukturellen<br />

Reformen sind<br />

auch demografische Veränderungen<br />

eine neue<br />

Herausforderung für das Gesundheitswesen.<br />

Die Menschen werden<br />

älter, aber in Summe nicht gesund<br />

älter. Auch die Bedürfnisse der Menschen<br />

haben sich in den letzten<br />

Jahren stark verändert (Stichwort:<br />

Work-Life-Balance), was wiederum<br />

struk turelle Anpassungen erfordert.<br />

Es gibt Lösungsansätze<br />

Neben veränderten Rahmenbedingungen,<br />

Migration und Primärversorgungszentren<br />

ist das Thema<br />

Digitalisierung ein wesentlicher<br />

Lösungsansatz. KI ist bereits in<br />

zahlreichen Krankenhäusern Teil des<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong><br />

Freepik<br />

Spitals alltages. Schon heute gibt es<br />

selbst nachfüllende Servicewägen<br />

oder roboterassistierte Operationssysteme,<br />

die schonende, minimalinvasive<br />

Eingriffe und dadurch<br />

verkürzte Spitalsaufenthalte ermöglichen.<br />

Die zukünftige Rolle<br />

von Freiwilligen<br />

Die oben beschriebenen Entwicklungen<br />

machen deutlich: Es braucht<br />

Menschen, die sich Zeit nehmen.<br />

Schon heute bietet das <strong>Wien</strong>er Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> in drei Krankenhäusern Besuchsdienste<br />

an und entlastet damit<br />

das Krankenhauspersonal. Somit sind<br />

unsere freiwilligen Mitarbeitenden<br />

ein wesentlicher Bestandteil des<br />

Krankenhauses der Zukunft. B


Was freiwillige Mitarbeitende über den<br />

Besuchsdienst im Krankenhaus sagen<br />

13<br />

„Ich mache das gerne, weil ich die Patientinnen und<br />

Patienten für eine (kurze) Zeitspanne von ihrer Einsamkeit<br />

im Krankenhaus ablenken kann. Es sind schöne<br />

Momente, wenn mich am Montagmorgen Hr. D. mit<br />

einem breiten Lächeln begrüßt oder ich Fr. F. mit dem<br />

frisch geernteten Lavendel glücklich machen kann.“<br />

MICHAEL SCHIERHUBER<br />

„Einerseits habe ich mich im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder auf Anhieb wohlgefühlt, andererseits ist es ein<br />

Ort, an dem ich einfach nur für jemand anderen da sein<br />

kann. Es bereitet mir auch Freude, zu spüren, dass man<br />

durch das ernst gemeinte Interesse an den Personen<br />

auch wirklich etwas in deren Leben bewegen kann.“<br />

MARIA KLATIL<br />

„Im Rahmen unseres Besuchsdiensts bei den Barmherzigen<br />

Brüdern betreuen unsere Freiwilligen einen querschnittsgelähmten<br />

Dialysepatienten, der am Anfang nur<br />

undeutliche Laute von sich geben konnte. Mittlerweile<br />

kann er dank unserer intensiven Betreuung wieder bis 20<br />

zählen und er genießt die menschliche Nähe während der<br />

Behandlungszeit. Wir haben die Besuche bei dem Herrn<br />

dauerhaft in unseren Dienstplan aufgenommen und<br />

freuen uns über seine Fortschritte!“<br />

FRIEDRICH SEIBOLD<br />

(Bezirksstellenleiter Bertha von Suttner)<br />

„Ich mag es, mit Menschen zu kommunizieren und mich<br />

mit ihnen zu beschäftigen. Das Schöne an meinen<br />

Besuchsdiensten ist, dass ich mich danach meist sehr<br />

zufrieden, glücklich und auch gebraucht fühle. Ein sehr<br />

tolles Gefühl.“<br />

ANNELISE SUMPER<br />

MEIN KONTAKT<br />

Interesse geweckt? Wir suchen noch<br />

nach engagierten Freiwilligen!<br />

Einfach Schnupperdienst<br />

vereinbaren:<br />

fsd-bbwien@wrk.at<br />

63. Generalversammlung<br />

Gemäß § 8(2) b der Satzungen des Österreichischen Roten <strong>Kreuz</strong>es, Landesverband <strong>Wien</strong>, wurden in der <strong>Ausgabe</strong><br />

4/23 des „Vorrang Menschlichkeit“ alle unterstützenden Mitglieder, die bis spätestens 31. Dezember 2023 den<br />

Förderbeitrag unterstützender Mitglieder für das Jahr 2023 entrichtet haben, eingeladen, sich als Delegierte<br />

für die am 28. Mai <strong>2024</strong> stattfindende 63. Generalversammlung zu bewerben. Für je fünftausend unterstützende<br />

Mitglieder wird je eine delegierte Person aus <strong>Wien</strong> entsandt. Entsprechend einer vom Arbeitsausschuss bestätigten<br />

Liste wurden folgende Damen und Herren als Delegierte nominiert:<br />

B Dr. Armin Bammer<br />

B KommR Herbert Bock<br />

B KommR Dr. Leopold Dercsaly<br />

B Landesdirektor Gerhard Hopfgartner, MBA<br />

B Eveline Horvath<br />

B Ing. Wolfgang Hufnagl, MBA<br />

B HR Mag. Dr. Andrea Jelinek<br />

B Dipl.-Ing. Isabella Kossina<br />

B Direktor Kurt Kreul<br />

B Dr. Ernst Porpaczy<br />

B Renate Rieger<br />

B Dr. Reinhard Ruckser<br />

B Sabine Strohmer<br />

B KommR Walter Tatzer<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


14<br />

GESUNDHEIT<br />

TIPPS<br />

VOM CHEFARZT<br />

Haben Sie Mut zur<br />

Wiederbelebung!<br />

Wussten Sie, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

die häufigste Todesursache<br />

in Österreich sind? Die gute<br />

Nachricht: Jeder von uns kann im<br />

Falle eines Atem-Kreislauf-Stillstandes<br />

ein Leben retten. Wenn eine<br />

solche Situation eintritt und Sie<br />

eine reglose Person, die nicht mehr<br />

normal atmet, vorfinden, rufen Sie<br />

sofort den Notruf 144 und beginnen<br />

Sie mit der Reanimation. Also<br />

30-mal drücken, zweimal beatmen<br />

– und das so lange, bis der Betroffene<br />

wieder normal atmet oder<br />

professionelle Hilfe eintrifft. Ist ein<br />

Defi in der Nähe, setzen Sie diesen<br />

bei der Wiederbelebung ein.<br />

Wenn es um den Herzschlag geht,<br />

zählt jeder Augenblick. Aber ich darf<br />

Sie beruhigen: Es kommt bei lebensrettenden<br />

Sofortmaßnahmen<br />

weniger darauf an, jeden Handgriff<br />

wie im Lehrbuch durchzuführen.<br />

Man kann eigentlich nur eines<br />

falsch machen: nicht zu helfen. Die<br />

regelmäßige Auffrischung in<br />

Erste-Hilfe-Kursen gibt jedenfalls<br />

Sicherheit. Ihnen und Ihren Liebsten<br />

– denn oft geht es um jemanden,<br />

den Sie kennen oder lieben.<br />

Ihr<br />

Dr. Wolfgang Schreiber<br />

Quiz auf jetzt.erstehilfe.at<br />

www.roteskreuz.at/erste-hilfe-videos<br />

Mit einem Klick<br />

Leben retten<br />

Mithilfe einer App sind registrierte Ersthelfer<br />

schneller am Unfallort.<br />

Bei manchen Notfällen zählt<br />

jede Minute. Jedes Jahr erleiden<br />

10.000 Menschen einen<br />

Atem-Kreislauf-Stillstand außerhalb<br />

eines Krankenhauses – Erste Hilfe<br />

rettet dann Leben. Oft ist Hilfe<br />

nur wenige Meter entfernt. Doch<br />

wie bringt man Menschen, die Hilfe<br />

brauchen, mit jenen zusammen,<br />

die Hilfe leisten können, noch bevor<br />

die Rettungskräfte eintreffen?<br />

„Team Österreich“-Lebensretter<br />

Das Österreichische Rote <strong>Kreuz</strong> und<br />

Hitradio Ö3 starteten mit Unterstützung<br />

der Österreichischen Gesundheitskasse<br />

mit einem außergewöhnlichen<br />

Ziel ins neue Jahr: jeden Tag<br />

fünf Menschen in Österreich das Leben<br />

zu retten – mit der Initiative<br />

„Team Österreich“-Lebensretter. Wird<br />

ein Notruf abgesetzt, werden über<br />

die „Team Österreich Lebensretter“-<br />

App registrierte freiwillige Ersthelfer<br />

alarmiert, wenn es in ihrer unmittelbaren<br />

Nähe zu einem Atem-Kreislauf-Stillstand<br />

gekommen ist. So sind<br />

sie innerhalb weniger Minuten vor<br />

Ort und können noch vor Eintreffen<br />

der Rettungskräfte mit der Herzdruckmassage<br />

beginnen.<br />

Es gibt rund 7.000 „Team Österreich“-Lebensretter<br />

in <strong>Wien</strong>, im Burgendland,<br />

in Niederösterreich, Oberösterreich,<br />

Salzburg, Tirol und<br />

Vorarlberg. „2023 gab es in diesen<br />

Bundesländern 6.865 Alarmierungen<br />

mit Verdacht auf Kreislaufstillstand“,<br />

weiß Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant<br />

des Österreichischen Roten<br />

<strong>Kreuz</strong>es. „Bei 1.413 dieser Einsätze<br />

kamen auch ‚Team Österreich‘-Lebensretter<br />

zum Einsatz. Das entspricht<br />

knapp fünf Einsätzen pro Tag.“<br />

Vielseitige Funktionen<br />

Die Funktion „Team Österreich Lebensretter“<br />

ist über die „Team Öster-<br />

Fotos: Freepik<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


SIND SIE SICHER?<br />

Achtung, Sturzgefahr!<br />

Kabel, Türschwellen und lose Teppiche sind gefährliche Stolperfallen im Alltag.<br />

15<br />

Durch die eigenen vier Wände bewegen wir uns<br />

wie auf Autopilot – alles ist uns vertraut, sogar im<br />

Dunkeln findet man den Weg in die Küche oder ins<br />

Bad. Doch Vorsicht! In jeder Wohnung befinden<br />

sich viele Stolperfallen, die zu gefährlichen Situationen<br />

führen können. Mit zunehmendem Alter<br />

steigt auch die Gefahr für Stürze. So können Sie<br />

das Sturzrisiko senken:<br />

B Passen Sie Ihre Wohnumgebung an! Beseitigen<br />

Sie lose Kabel und nicht befestigte Teppiche,<br />

sorgen Sie für eine gute Beleuchtung in den<br />

Räumen.<br />

B Montieren Sie, wenn notwendig, Haltegriffe in<br />

Bad und WC. Auch rutschfeste Matten vor<br />

Dusche und Badewanne sind empfehlenswert.<br />

B Achten Sie auf Ihre Gesundheit! Ernähren<br />

Sie sich ausgewogen, trinken Sie ausreichend<br />

Flüssigkeit und machen Sie im Alltag viel<br />

Bewegung, um die Muskelkraft zu erhalten.<br />

reich“-App abrufbar. Die App ist,<br />

abseits dieser lebensrettenden Funktion,<br />

eine Drehscheibe für (Nachbarschafts-)Hilfe<br />

und eine Informationsquelle<br />

im Krisenfall: Sie bietet<br />

Funktionen wie gezielte Warnungen<br />

im Katastrophenfall, einen interaktiven<br />

Vorbereitungsguide und die<br />

Möglichkeit, online zu helfen. B<br />

6 Nötige Dokumente und Nachweise<br />

Die Funktion fotografieren „Team Österreich und hochladen Lebensretter“<br />

ist über die App „Team Österreich“<br />

abrufbar.<br />

Weitere Infos<br />

zur App und<br />

Download<br />

ÖRK/LV NÖ/L. Hürner<br />

ÖRK/Kellner<br />

Bei manchen Notfällen zählt jede<br />

Sekunde. Wer schnell Erste Hilfe leistet,<br />

kann Leben retten.<br />

Registrierung<br />

Um mit Ihrem Smartphone Leben retten zu können, befolgen Sie diese Schritte:<br />

1 „Team Österreich“ App aus dem Store laden<br />

2 Registrierung abschließen<br />

3 Bei „Helfen“ Lebensretter anklicken<br />

4 „Team Österreich Lebensretter“-App downloaden<br />

5 Aktivierungslink im erhaltenen E-Mail anklicken und Apps mit einenander<br />

verbinden<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


16<br />

IM EINSATZ<br />

Seit Beginn des Konflikts werden die<br />

Menschen in der Ukraine mit wichtigen<br />

Hilfsgütern wie Decken versorgt.<br />

IFRC<br />

„Die Situation ist<br />

unvergleichlich hart“<br />

Seit zwei Jahren ist das Rote <strong>Kreuz</strong> in der Ukraine<br />

für Menschen in Not im Einsatz.<br />

Für 43 Millionen Menschen in der<br />

Ukraine änderte sich am 24. Februar<br />

2022 durch den Einmarsch<br />

russischer Truppen schlagartig<br />

das Leben. Viele von ihnen<br />

waren gezwungen zu fliehen. Einige<br />

blieben – vor allem jene, die zu alt<br />

oder krank für die Flucht waren.<br />

Veränderte Hilfe<br />

Seit zwei Jahren ist das Österreichische<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> (ÖRK), das seit vielen<br />

Jahren Partner der Ukrainischen<br />

Rotkreuzgesellschaft ist, vor Ort. Der<br />

Schwerpunkt der Hilfe in der Ukraine<br />

ändert sich ständig.<br />

Hatten zunächst die<br />

Bereitstellung von Notunterkünften<br />

und die<br />

Verteilung von Hilfsgütern<br />

oberste Priorität,<br />

war es später die Winterhilfe.<br />

Heute erlebt<br />

das krisengebeutelte<br />

Land das Ende des zweiten<br />

Kriegswinters mit<br />

Temperaturen im zweistelligen<br />

Minusbereich.<br />

„Diese Kälte kombiniert mit anderen<br />

Gefahren macht die Situation der<br />

Angelika Forsström leitet<br />

die Delegation des Österreichischen<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es<br />

in der Ukraine.<br />

Menschen unvergleichlich hart“,<br />

schildert Angelika Forsström. Im<br />

Sommer 2023 hat sie die Leitung der<br />

Ukraine-Delegation des ÖRK übernommen.<br />

Hilfsbedarf bleibt groß<br />

Die mobilen Gesundheitsdienste<br />

stellen in entlegenen Gebieten die<br />

medizinische Versorgung sicher.<br />

Notunterkünfte stehen bereit, um<br />

Geflüchtete aufzunehmen. Nach Angriffen<br />

hilft das Rote <strong>Kreuz</strong> mit mobilen<br />

„Heizpunkten“, in denen die<br />

Menschen bei Stromausfällen oder<br />

Schäden an ihren Häusern Schutz<br />

vor der Kälte finden. Auch Erste Hilfe<br />

kann dort geleistet werden. Sechs<br />

der 43 Heizpunkte werden vom ÖRK<br />

gefördert. „Dadurch bringt das Rote<br />

<strong>Kreuz</strong> seine Hilfe direkt zu den Menschen,<br />

die sie am meisten benötigen“,<br />

so Forsström. Auch Bargeldunterstützung<br />

hat sich zu einem wichtigen<br />

Hilfsmittel entwickelt – für jene,<br />

die sich Güter des täglichen Bedarfs<br />

oder Brennmaterial nicht<br />

mehr leisten können.<br />

So lange wie nötig<br />

Seit März 2022 sind Delegierte<br />

des ÖRK vor Ort.<br />

Medizinische Hilfe, Unterkünfte,<br />

Krankenwagen,<br />

Lebensmittel und<br />

vieles mehr konnten bereitgestellt<br />

werden. Laut<br />

Schätzungen der UN<br />

bleibt der Bedarf an Unterstützung<br />

enorm –<br />

knapp 15 Millionen Menschen werden<br />

<strong>2024</strong> humanitäre Hilfe<br />

benötigen. Wie lange der bewaffnete<br />

Konflikt noch dauern wird, kann niemand<br />

einschätzen. „Das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

wird vor Ort sein, solange Menschen<br />

humanitäre Hilfe benötigen“, weiß<br />

Angelika Fors ström. B<br />

URCS<br />

Medizinische Versorgung durch<br />

mobile Gesundheitsdienste.<br />

MEINE SPENDE<br />

Mit Ihrer Unterstützung können wir<br />

weiterhin Hilfe leisten.<br />

IBAN: AT57 2<strong>01</strong>1 1400 1440 <strong>01</strong>44<br />

„Ukraine“<br />

www.roteskreuz.at/spenden<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


17<br />

Helfen Plötzlich Sie uns<br />

zu helfen<br />

ohne<br />

Perspektive<br />

Viele Menschen schämen<br />

sich, um Hilfe zu bitten.<br />

Freepik<br />

MEINE SPENDE<br />

Seit etlichen Monaten verzeichnet<br />

Wenn<br />

die Individuelle<br />

Rechnungen<br />

Spontanhilfe des<br />

unbezahlbar Roten <strong>Kreuz</strong>es einen werden. besonders hohen<br />

Anstieg an Beratungsanfragen.<br />

LAufgrund udwig K. der ist Teuerungen 81 Jahre alt und können bewohnt<br />

Menschen mit seiner ihre pflegebedürfti-<br />

Energie- und<br />

viele<br />

gen Heizkosten Frau eine nicht einfache mehr bezahlen. Einzimmerwohnungren<br />

es vor einigen Das niedrige Jahren Einkommen hauptsäch-<br />

Wa-<br />

des lich Mannes die Jahresabrechnungen, ist alles, was das Ehepaar die den<br />

Menschen zum Leben große hat. Gemeinsam finanzielle bleiben Probleme<br />

ihnen bescherten, kaum Mittel sind Höhe mittlerweile der Mindestpension.<br />

schon die Teilbeträge Ludwig K. nicht dreht mehr jeden zu<br />

Cent stemmen. zweimal um, damit er sich gut<br />

um So seine auch Frau für kümmern Frau M. kann. Drei Jahre Er ist<br />

lang bedacht lebte und sie fürsorglich. in einer kalten Wohnung.<br />

Doch Drei auf einmal Jahre, wird in denen dem Ehepaar sie sich<br />

der immer Boden weiter unter zurückzog, den Füßen weil weggezogen:<br />

für Eine ihre Situation Energierechnung schämte. von Im-<br />

sie<br />

sich<br />

mer mehreren Tausend Energierechnungen Euro liegt sammelten<br />

sich Wegen an, der eines Schuldenberg Zählertau-<br />

im<br />

Briefkasten.<br />

wurde sches gab größer es einen und größer. Übertragungsfehler.<br />

Bleibt Infolgedessen die Wohnung schoss kalt, die hat Energierechnung<br />

enorme Auswirkungen in für das Ehepaar auf den nicht<br />

das<br />

Alltag.<br />

leistbare Die Menschen Höhen. Es haben droht keine Winter Kraft<br />

ohne mehr, Strom sich um und andere Heizung. Dinge Ludwig zu kümmern.<br />

Soziale dass er und die gesellschaftliche<br />

Situation allein<br />

K.<br />

erkennt,<br />

Teilhabe nicht stemmen am Leben kann, und funktionieren sucht sich<br />

Hilfe nicht mehr. bei einem Die Menschen Sozialarbeiter leiden des auf<br />

vielfältige <strong>Wien</strong>er Roten Art <strong>Kreuz</strong>es. und Weise, vereinsamen,<br />

Ludwig bekommen K. wird sofort gesundheitliche, unterstützt.<br />

Es körperliche, wird eine seelische Neuberechnung Probleme und der<br />

verlieren Energiekosten ihre Perspektiven. veranlasst, wodurch<br />

der zu zahlende Betrag deutlich gesenkt<br />

werden Spontanhilfe<br />

kann. Das <strong>Wien</strong>er Rote<br />

Individuelle<br />

Die <strong>Kreuz</strong> Individuelle hilft im Anschluss Spontanhilfe dabei, des die Österreichischen<br />

Kosten zu decken. Roten Ein <strong>Kreuz</strong>es Gerätetausch, hilft<br />

Menschen bei dem der in alte, sozialen viel Strom Notlagen fressende<br />

Kühlschrank Betroffene des Ehepaars unter ersetzt<br />

und<br />

unterstützt ande-<br />

wird, wird ebenfalls ermöglicht. Herr<br />

K. schafft es nun, die Energiezahlungen<br />

für die kommenden Monate aus<br />

eigenen rem durch Kräften rasche zu und bewältigen. individuelle<br />

Beratung, Dank Ihrer Information Spendenbereitschaft,<br />

über gesetzliche<br />

Ansprüche, Leserinnen und Vernetzung Leser, konnten mit an-<br />

liebe<br />

wir deren für Betreuungseinrichtungen Ludwig K. und seine Frau und<br />

wieder einmalige eine finanzielle Perspektive und schaffen. materielle<br />

Überbrückungshilfen.<br />

B<br />

So konnte auch Frau M. geholfen<br />

Individuelle<br />

werden, nachdem sie sich im Dezember<br />

vergangenen Jahres ein Herz ge-<br />

Spontanhilfe<br />

Die fasst individuelle und den Spontanhilfe Mitarbeitenden des Roten der<br />

<strong>Kreuz</strong>es Individuellen leistet Spontanhilfe rasche und unbürokratische<br />

Hilfe geschildert für Menschen hatte. in Gemeinsam Not.<br />

ihre Situation<br />

wurden Gemeinsam entsprechende erheben Maßnahmen<br />

die<br />

erarbeitet Mitarbeiter und in die die aktuelle Wege Situation geleitet,<br />

um Frau und M. die nach Gründe, drei wie langen es zur Jahren<br />

ein Weihnachtsfest Notlage kommen in konnte, einer warmen um zu<br />

Wohnung verhindern, zu ermöglichen.<br />

dass in Zukunft<br />

ähnliche Mit Ihrer Situationen Spende eintreten. unterstützen Sie<br />

Darüber die Individuelle hinaus erstellen Spontanhilfe sie gemeinsam<br />

mit den betroffenen Roten <strong>Kreuz</strong>es. Personen Helfen<br />

des Österreichischen<br />

Sie eine uns Einnahmen-<strong>Ausgabe</strong>n-Übersicht<br />

helfen! B<br />

und gewähren unter Umständen<br />

einmalig MEINE finanzielle SPENDE oder materielle<br />

Überbrückungshilfen.<br />

Kennwort: Individuelle Spontanhilfe<br />

Erste Bank<br />

IBAN:<br />

MEIN<br />

AAT57<br />

KONTAKT<br />

2<strong>01</strong>1 1400 1440 <strong>01</strong>44<br />

BIC:<br />

Die individuelle<br />

GIBAATWWXXX<br />

Spontanhilfe leistet<br />

Hilfe für Menschen in Not.<br />

www.roteskreuz.at/blog/<br />

spontanhilfe@roteskreuz.at<br />

individuelle-spontanhilfe<br />

E-MAIL AUS<br />

RUANDA<br />

In seiner Funktion als Online-Fundraiser besuchte Nikolaus Steinhagen<br />

unterschiedliche Projekte in Ruanda.<br />

Im Dezember 2023 besuchte ich<br />

Projekte des Österreichischen und<br />

des Ruandischen Roten <strong>Kreuz</strong>es. Die<br />

Reise begann in der Hauptstadt Ki-<br />

gali. Im Headquarter des Ruanda Red<br />

Cross (RRC) führten wir Gespräche<br />

mit der Präsidentin und ihren Mitarbeitenden.<br />

Sie informierten uns über<br />

Projekte wie das Emergency Medical<br />

Service (EMS). Dabei geht es um den<br />

Auf- und Ausbau des Rettungsdienstes.<br />

Die Ausbildungsunterlagen für<br />

die Sanitätsausbildung wurden mit<br />

dem Österreichischen Roten <strong>Kreuz</strong><br />

erarbeitet. Da die Ausbildungsqualität<br />

gut ist und stetig steigt, wurden<br />

Teile des Rettungsdienstes von der<br />

Regierung an das RRC übergeben.<br />

Ruanda wird das Land der tausend<br />

Hügel genannt. Das birgt Schwierigkeiten<br />

im Rettungsdienst, da die<br />

Straßen oft schlecht sind, die Rettungsteams<br />

weite Strecken zurücklegen<br />

müssen. Daher ist der Bedarf<br />

an Einsatzfahrzeugen hoch. Zukünftig<br />

soll das Einsatzgebiet des Ruandischen<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es erweitert, die<br />

Dichte an Fahrzeugen erhöht werden.<br />

In Cyimpindu besuchten wir eine<br />

Kooperative, in der 60 Frauen leben<br />

und arbeiten. Die Gemeinschaft wurde<br />

zu Beginn vom Ruandischen Roten<br />

<strong>Kreuz</strong> finanziert, verwaltet sich<br />

allerdings selbst. Großteils leben die<br />

Menschen von der Landwirtschaft.<br />

Wegen des günstigen Klimas können<br />

diverse Früchte mehrmals im<br />

Jahr geerntet werden. Das Modell<br />

sieht vor, sofern nötig, Mitgliedern<br />

Darlehen zu geben, die über den Verkauf<br />

der Ernte-Erträge zurückgezahlt<br />

werden können. Eine Mutter<br />

erzählte, dass sie so ihre fünf Kinder<br />

ernähren und in die Schule schicken<br />

kann. Das Rote <strong>Kreuz</strong> steht dem Dorf<br />

weiter beratend zur Seite. B<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


18<br />

IFRC<br />

PARTNER<br />

Das Rote <strong>Kreuz</strong> unterstützt Menschen in Not.<br />

SOLIDARITÄT IN AKTION<br />

Rotkreuz-Partnerschaften im Rückund<br />

Ausblick. Das vergangene Jahr war<br />

geprägt von weltweiten Herausforderungen:<br />

Erdbeben, Überschwemmungen,<br />

bewaffnete Konflikte und Fluchtbewegungen.<br />

Gleichzeitig kämpft Österreich<br />

mit Teuerung, Pflegenotstand und<br />

sozialen Missständen. In dieser Zeit war<br />

und ist das Rote <strong>Kreuz</strong> an vorderster<br />

Front, um Menschen in den ersten<br />

Stunden nach einer Katastrophe sowie<br />

langfristig beim Wiederaufbau zu helfen.<br />

Hilfe durch Partner<br />

Unsere Hilfe im vergangenen Jahr wäre<br />

ohne die großzügige Spendenbereitschaft<br />

von Unternehmen jedoch nicht<br />

möglich gewesen. Millionen an Hilfsgütern<br />

konnten verschickt, Notunterkünfte<br />

errichtet, Nahrung und medizinische<br />

Versorgung bereitgestellt werden – alles<br />

dank der Unterstützung durch unsere<br />

Partner. Das Rote <strong>Kreuz</strong> bleibt weiterhin<br />

an der Seite derer, die Hilfe benötigen<br />

– lokal und global. Unser Blick in die<br />

Zukunft ist geprägt von Entschlossenheit<br />

und dem festen Willen, gemeinsam<br />

mit starken Partnern positive Veränderungen<br />

herbeizuführen.<br />

ROTKREUZ<br />

GEWINNSPIEL<br />

<strong>2024</strong><br />

ÖRK<br />

BUILDING BRIDGES<br />

Atil Kutoglu und Kathi Nehammer machten<br />

auf Menschen, die an Demenz erkrankt sind,<br />

aufmerksam.<br />

Am 20. Oktober 2023 traf sich im <strong>Wien</strong>er Palais<br />

Berg das Who-is-Who der Modeszene. Nicht nur um<br />

die neue Kollektion von Atil Kutoglu zu bestaunen<br />

– auch die Arbeit des Roten <strong>Kreuz</strong>es für ältere<br />

Menschen und deren Angehörige wurde in den<br />

Vordergrund gerückt. Den Ehrenschutz dieses<br />

Events übernahm Kanzler-Gattin Kathi Nehammer.<br />

Dank der engagierten Sponsoren, wie der UniCredit<br />

Bank Austria AG, und der Gäste wurde der Abend<br />

ein großer Erfolg. Beinahe 30.000 Euro konnten für<br />

den guten Zweck eingenommen werden. Wir sagen<br />

Danke für das großartige Engagement und den<br />

Einsatz aller Beteiligten.<br />

Helfen<br />

und<br />

gewinnen!<br />

10 x € 10.000,-<br />

im Gesamtwert von € 100.000,-<br />

Mit ein bisschen Glück einen von<br />

ÜBER 34.000 PREISEN<br />

GEWINNEN!<br />

Jetzt mitmachen und gewinnen!<br />

www.rotkreuz-gewinnspiel.at<br />

2 x VW ID.4 PRO<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong><br />

RKGSP24 Inserat 90x125 mm 12_12.indd 1 13.12.23 12:23


Das große Rotkreuz-SUDOKU!<br />

Schicken Sie die Lösung bis<br />

2. Mai <strong>2024</strong> per Postkarte an<br />

„<strong>Mein</strong> <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>“, Wiedner<br />

Hauptstraße 32, 1041 <strong>Wien</strong>,<br />

oder geben Sie sie online unter<br />

www.roteskreuz.at/magazin ein.<br />

Der Hauptpreis sind ein<br />

Messerblock und ein Messerset<br />

(Brot- und Buttermesser).<br />

Weitere 20 Gewinner erhalten ein<br />

Erste-Hilfe-Set. Die Ziehung erfolgt<br />

unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />

Über dieses Preisrätsel kann kein<br />

Schriftverkehr geführt und Preise<br />

können nicht bar abgelöst werden.<br />

8 5 4<br />

1 9 5<br />

7 3 2 1 6<br />

1 9<br />

2 6<br />

6 8 7<br />

3 6 7 2<br />

7 4 3 1 8<br />

Wir erheben nur die für das Gewinnspiel<br />

notwendigen Daten. Mit der<br />

Teilnahme stimmen Sie der Veröffentlichung<br />

von Namen (Vorname und<br />

abgekürzter Nachname) und<br />

6 5 4<br />

Postleitzahl zu. Die Gewinner werden per E-Mail oder Brief verständigt und die Daten nach der<br />

Preisübergabe gelöscht und nicht an Dritte weitergegeben. Bei Online-Eingabe erhalten Sie nach<br />

noch maliger E-Mail-Bestätigung und mit dem Recht auf Widerruf Rotkreuz-Informationen per E-Mail.<br />

Weitere Infos: www.roteskreuz.at/datenschutz<br />

Gewinner der letzten <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Lösung: 925674183. Der erste Preis, eine Thermosflasche und ein Kräuterbücher-Set,<br />

geht an Margareta K., 3970. Einen Regenschirm gewinnen: Erika R., 3430; Johann S., 8720;<br />

Kordula G., 9062; Walter R., 4560; Franz W., 7221; Gabriele E., 5273; Maria S., 2869;<br />

Sabine W., 6866; Sylvia H., 8700; Norbert M., 3931; Othmar B., 6723; Alois B., 4770;<br />

Friederike L., 9020; Sylvia P., 8041; Gerhard P., 3413; Anna R., 4371; Konrad S., 8435;<br />

Sabine F., 1100; Reinhard Z., 6822; Anna H., 3710.<br />

mein<br />

<strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

So erreichen Sie uns:<br />

Österreichisches <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong><br />

Landesverband <strong>Wien</strong><br />

Nottendorfer Gasse 21<br />

1030 <strong>Wien</strong><br />

050 144<br />

service@w.roteskreuz.at<br />

www.roteskreuz.at/wien<br />

Wie gefällt Ihnen das Magazin?<br />

Über Ihr Feedback würden wir<br />

uns freuen. Schreiben Sie uns<br />

ein E-Mail an:<br />

redaktion@roteskreuz.at<br />

19<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2024</strong>


Wenn Gehen schwerfällt<br />

Graf Carello bietet die ideale Lösung!<br />

Mit den führerscheinfreien und zulassungsfreien Fahrzeugen der bereits seit über 40 Jahren bestehenden österreichischen<br />

Firma Graf Carello muss Unabhängigkeit und Selbständigkeit kein Wunschtraum mehr bleiben! Unsere Fahrzeuge<br />

sind auf allen öffentlichen Straßen zu benützen (außer Autobahn und Schnellstraßen) und können auch mit<br />

nur einer Hand bedient werden! Bleiben Sie mobil in jedem Alter und bei jedem Wetter und nützen Sie die schönen<br />

Tage für Spazierfahrten oder um Einkäufe, Arztbesuche u.v.m. wieder selbständig zu tätigen! Testen Sie unsere<br />

Fahrzeuge gratis und unverbindlich bei Ihnen zu Hause. Wir bieten österreichweiten Kundendienst<br />

und Service für alle Marken, direkt bei Ihnen zuhause. Infotelefon: 03385/8282-0<br />

Jetzt GRATIS-PROSPEKT anfordern!<br />

Graf Carello, Nestelbach 77, A-8262<br />

Telefon: 03385/8282-0<br />

Endlich wieder sicher baden<br />

Badehilfen von Graf Carello ermöglichen ein Vollbad ohne fremde Hilfe!<br />

Die Handbedienung ermöglicht sanftes<br />

Auf- und Absenken des Badekissens.<br />

Ganz einfach und bequem in die Badewanne ein- und aussteigen.<br />

Genießen Sie ein entspanntes Vollbad<br />

direkt am Wannenboden.<br />

Für Senioren, ältere und bewegungseingeschränkte Menschen ist das Baden bzw. der Ein- und Ausstieg aus der<br />

Wanne oft sehr beschwerlich und gefährlich! Die seit über 40 Jahren bestehende österreichische Firma Graf Carello<br />

bietet in diesem Bereich kompetente Erfahrung und Beratung. Im Badezimmer gibt es viele Möglichkeiten, Komfort<br />

und Sicherheit zu erhöhen. Verschaffen Sie sich mit der richtigen Badehilfe wieder ein neues, sicheres und bequemes<br />

Badevergnügen. Unsere Badehilfen passen in jede Badewanne, sind TÜV-geprüft und lassen sich bis zum<br />

Wannenboden absenken. Umbau- und Montagearbeiten sind nicht erforderlich!<br />

Testen Sie die verschiedensten Badehilfen unverbindlich bei Ihnen zu Hause! Infotelefon: 03385/8282-0<br />

Jetzt GRATIS-PROSPEKT anfordern!<br />

Jetzt GRATIS-PROSPEKT anfordern!<br />

Graf Carello, Nestelbach 77, A-8262<br />

Graf Carello, Nestelbach 77, A-8262<br />

Telefon: 03385/8282-0

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!