Mein Rotes Kreuz 01/2024- Ausgabe Niederösterreich

mein MAGAZIN
FÜR HILFE UND MENSCHLICHKEIT
Niederösterreich Nr. 1c A März 2024
Österreichische Post AG MZ 02Z031122M; Österreichisches Rotes Kreuz, Wiedner Hauptstr. 32, 1040 Wien | Retouren an Postfach 555, 1008 Wien
Unser Zeichen
Geschützt, um zu schützen
© IKRK/Boris Foto: Adobe HegerStock
Regeln für den Krieg
Humanitäres Völkerrecht
Stammzellspende
Heilung von Blutkrebs
Notarzt online
Das Projekt Telenotarzt

IMMER INFORMIERT.
MEIN ROTES KREUZ - ZUM HÖREN
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3
EDITORIAL
Fotos: IFRC, ÖRK/Kellner, Fotos: ÖRK/LV NÖ/M. Hechenberger
INHALT
01
2024
4 Meldungen
18
14
6 Schwerpunkt: Neutral und unparteilich
Ein besonderes Zeichen, eine besondere Rolle und der
Einsatz für das humanitäre Völkerrecht.
9 Interview: Martina Schloffer und Bernhard Schneider über
die Rolle des Roten Kreuzes im Krieg.
10 Engagement: Blutkrebs – mit Stammzellspenden kann
Patienten geholfen werden.
Drei Fragen an Herbert Prohaska.
11 Meine Rettung: „Unschlagbare Kosten-Nutzen-Rechnung“
12 Thema: Im Rahmen einer ao. Generalversammlung wurde
Hans Ebner zum Präsidenten des Roten Kreuzes in
Niederösterreich gewählt.
14 Gesundheit: Mithilfe einer App sind registrierte Ersthelfer
schneller am Unfallort.
15 Wenn der Notarzt online geht
16 Im Einsatz: Seit zwei Jahren engagiert sich das Rote Kreuz
in der Ukraine für Menschen in Not.
17 Kinder sind unsere Zukunft; Hilfe vom Roten Kreuz.
18 Partner: Spendenbereitschaft von Unternehmen,
Building Bridges, Rotkreuz-Gewinnspiel
19 Sudoku | Kontakt
12
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Vielleicht ist es Ihnen beim
Betrachten des Magazin-Covers
aufgefallen: Der Schwerpunkt dieser
Ausgabe liegt auf einem
internationalen Thema, dem
bewaffneten Konflikt im Nahen
Osten, der Rolle der Rotkreuz-
Organisationen, der Bedeutung des
Schutzzeichens und des humanitären
Völkerrechts. Warum dieses Thema?
Um Antworten zu liefern auf Fragen,
die bei den oft verstörenden
Nachrichten der vergangenen
Monate häufig gestellt werden. Wir
beleuchten, warum wir stets neutral
und unparteiisch sind. Wie ein
simples Zeichen – ein rotes Kreuz –
Hilfe für Menschen ermöglicht, die
von Tod und Zerstörung betroffen
sind. Wie wir darauf drängen, bei
Konflikten Regeln einzuhalten. Das
Rote Kreuz steht für Menschlichkeit.
In Österreich, im Nahen Osten, auf
der ganzen Welt. Lesen Sie hier die
Hintergründe zu unserer besonderen
Rolle in schwierigen Situationen.
Viel Freude bei der Lektüre.
Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer
Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes
OFFENLEGUNG
Verleger: ÖRK Einkauf und Service GmbH. Herausgeber, Medieninhaber: Österreichisches Rotes Kreuz. Beide: Wiedner Hauptstraße 32, 1041 Wien.
www.roteskreuz.at. ZVR-Zahl: 432857691. Verlagsort: Wien. Mitglieder der Geschäftsleitung: Mag. Michael Opriesnig, Dipl.-Ing. Peter Kaiser, Mag.
Gerry Foitik. Vereinszweck: Das Rote Kreuz bezweckt, menschliches Leid zu verhüten und zu lindern. Es ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des
Menschen Achtung zu verschaffen. Es fördert gegenseitiges Verständnis und einen dauerhaften Frieden gemäß den Grundsätzen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.
Mein Rotes Kreuz ist ein ÖRK-Magazin unter Mitarbeit der Landesverbände. Es informiert Mitglieder, Gönner und Mitarbeiter neben gesellschaftlich relevanten Themen
über Aktivitäten und Hintergründe des Roten Kreuzes und erscheint vier Mal jährlich. Gesamtleitung: Margit Draxl. Chefredaktion: Gerald Richter. CvD: Ursula Fraisl. Telefon:
01/589 00-153, E-Mail: redaktion@roteskreuz.at. Schlussredaktion: Michael Achleitner, Gerald Richter. Fotos: ÖRK, ÖRK/LV NÖ. Für die Landesverbände: Manuel Komosny (B),
Melanie Reiter, Gernot Pommer (K), Sonja Kellner, Andreas Zenker (NÖ), Christian Hartl (OÖ), Valentin Krause, Teresa Monsberger (Stmk.), Heidemarie Netzer (V), Doris Abichou,
Sophia Blank, Alina Veith (W). Produktion: Info-Media GmbH, 1010 Wien, Tel.: 01/523 69 49. Grafik: Andrea Chadt. Lektorat: Katharina Schindl, Sabine
Wawerda. Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl. Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier.
Genderhinweis: Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personen begriffe
oder die Schreibweise mit Gender-Gap verzichtet und die weibliche, alternativ die männliche, Nominalform angeführt. Gemeint und angesprochen
sind aber alle Geschlechter, sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten. Erhalten Sie „MEIN ROTES KREUZ“ mehrfach? Rufen Sie die Service-
Nummer: 08000 80144. Datenschutzhinweis: Das Österreichische Rote Kreuz, Landesverband Niederösterreich, verarbeitet Ihre personenbezogenen
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MELDUNGEN
Im stressigen
Sanitäter-Alltag
hilft ein gelegentliches Bussi.
Celine und Fabian teilen
nicht nur die Liebe
zueinander, sondern auch
ihre Leidenschaft, anderen
zu helfen.
ÖRK/Rotes Kreuz Innsbruck
Mehr als
110 Millionen
ÖRK
Menschen sind weltweit auf der Flucht – noch nie war
die Zahl so hoch wie jetzt. Konflikte und Verfolgung
zwingen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.
BLUTSPENDEN RETTET LEBEN!
Kranke und verletzte Menschen
in Österreichs Spitälern sind auf Ihre
lebensrettende Blutspende angewiesen.
Geben Sie jetzt Ihr Bestes!
Weitere Informationen zur
Blutspende und zu Terminen
gibt es unter www.gibdeinbestes.at
und 0800 190 190.
JUGENDPREIS FÜR
„PSYCHISCHE ERSTE HILFE“
Der Österreichische Jugendpreis
zeichnet innovative Projekte der
außerschulischen Jugendarbeit
aus. Wir freuen uns sehr über die
Auszeichnung des JRK-Projekts
„Psychische Erste Hilfe“, welche Ende
2023 von Jugendstaatssekretärin
Claudia Plakolm (l.) verliehen wurde.
EIN SYRISCHER ABEND
Am 6. Oktober 2023 fand der
„Lange Tag der Flucht“ statt. Zu diesem
Anlass lud crosstalk in Zusammenarbeit
mit dem Wiener Roten
Kreuz und UNHCR zu einem syrischen
Abend ein. Zu Beginn nahm
Tammam Kekhia, Freiwilliger, Dolmetscher
und Mitarbeiter bei den
Wiener Linien, die Besucher mit seiner
Präsentation auf eine Reise nach
Syrien und in dessen Geschichte mit.
Banan Sakbani, die Gewinnerin des
mehrsprachigen Redewettbewerbes
„Sag’s Multi“, las aus ihrem Buch
„Meine Flucht und ihre Begleiterinnen.
Life is a Story – story.one“ vor.
Das Publikum konnte spüren, was
es bedeutet, seine Heimat verlassen
zu müssen, aber auch, wie wichtig
es ist, den Mut nicht zu verlieren.
mein Rotes Kreuz | März 2024

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CRM/A. Fattah
Einsatz in Marokko
Anfang September 2023 erschütterte ein Erdbeben
Marokko. Die Folgen: 3.000 Tote, zahlreiche Verletzte und
50.000 zerstörte Häuser.
Rotkreuz-Freiwilliger Dominic Janisch
war gemeinsam mit zahlreichen
anderen Helfern in der Provinz
Taroudant im südlichen Atlasgebirge,
um zu helfen. Ihre Aufgabe: in den
Bereichen Wasser, Sanitär und Hygiene
zu unterstützen und beim Aufbau
mit anzupacken.
Sanitäranlagen
Gemeinsam mit dem Schwedischen,
dem Britischen und dem Spanischen
Roten Kreuz war das Österreichische
Rote Kreuz beispielsweise für den
Aufbau von Sanitäranlagen zuständig.
Ein Team kümmerte sich außerdem
um die Reparatur von Wasser-
systemen. Dazu kam, dass der
Wintereinbruch im Atlasgebirge bevorstand,
umso wichtiger war es, die
Notunterkünfte – meist einfache Zelte
– auch winterfest zu machen. Viele
der Betroffenen waren vor Ort und
packten mit an, waren aber gleichzeitig
auch über die Hilfe sehr froh.
Sie müssen nun ihre Dörfer und
Siedlungen wieder aufbauen. B
Fotos: ÖRK/LV NÖ/D. Janisch
ERBEN UND VERERBEN
Das Rote Kreuz bietet Informationsabende
zum Thema. Das Verfassen eines Testaments gehört zu
den persönlichen Vorsorgemaßnahmen, die nicht nur für
das eigene Wohlergehen, sondern auch für die Zukunft
anderer von großer Bedeutung sind. Durch ein Testament
kann man sicherstellen, dass der Nachlass gemäß
den eigenen Wünschen aufgeteilt wird, und eventuell
auch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Seit kurzer Zeit bietet das Rote Kreuz Niederösterreich
Interessierten die Möglichkeit, sich aus erster Hand über
das Thema „Erben und Vererben“ zu informieren. Bei
einem Infoabend mit einem Notar bzw. einem Rechtsanwalt
erhalten die Teilnehmenden wertvolle Informationen
über das Thema Testament, gesetzliche
Erbfolge sowie gesetzlicher
Pflichtteil.
Diese Veranstaltung
bietet die Gelegenheit,
offene Fragen
zu klären und eine
fundierte Entscheidung
zu treffen.
Informationen zum Testament gibt es
bei eigenen Infoabenden.
Infos unter testament@n.roteskreuz.at oder
www.roteskreuz.at/noe
M. Kalchhauser/NÖN
WERTVOLLE GESCHENKE
Anlässlich ihres 50. Geburtstags lud Landesrätin
Christiane Teschl-Hofmeister zu einer speziellen Aktion:
Statt eines Geschenks wünschte sie sich Spenden
für vier Projekte in Niederösterreich, darunter auch die
Kinderburg Rappottenstein. „Teschl-Hofmeister lebt ihre
Funktion als Kinderburg-Botschafterin in jeder Hinsicht.
Dafür und für die Spende möchte ich mich ganz herzlich
bedanken“, sagte der Vizepräsident des Rotes Kreuzes
Niederösterreich, Werner Kraut, bei der Geburtstags-
feier. „Familien
mit schwer oder
chronisch kranken
Kindern sowie Eltern
und Familien, die
einen Todesfall in
ihrer Familie verarbeiten,
können
bei einem betreuten
Erholungsaufenthalt
auf der Kinderburg
Rappottenstein Kraft
und Energie für den
weiteren Weg schöpfen
– hier ist jede
Unterstützung unglaublich
wertvoll.“
Vizepräsident Werner Kraut, Landesrätin
Christiane Teschl-Hofmeister,
Hannes Buxbaum, Landesdirektor
Gesundheits- und Soziale Dienste und
Mitglied der Geschäftsführung, Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner
und Kinderburg-Leiterin Cornelia
Seper.
Caritas/Gleiss
mein Rotes Kreuz | März 2024

6
SCHWERPUNKT
Gaza-Konflikt: Übergabe eines Gefangenen an das Rote Kreuz.
Fotos: ALI SAWAFTA/REUTERS/picturedesk.com, ICRC/SHERKHAN Ibrahim, ÖJRK
Neutral und unparteilich
Ein besonderes Zeichen, eine besondere Rolle und
der Einsatz für das humanitäre Völkerrecht.
Wer hat Anspruch auf
welches Land? Wer hat
mit dem Töten angefangen?
Fragen, auf
die es beim bewaffneten Konflikt
im Nahen Osten keine eindeutige
Antwort gibt. Tatsache ist: Seit Jahrzehnten
tobt zwischen Israel und den
Palästinensern eine Auseinandersetzung,
die bereits Tausenden Menschen
das Leben gekostet hat.
Was ist erlaubt?
Der Konflikt wirft weitere Fragen
auf: Was ist im Kampf erlaubt? Wie
muss mit der Zivilbevölkerung umgegangen
werden, wer ist für ihren
Schutz, ihre Versorgung zuständig?
Wer überwacht die Einhaltung der
Regeln? Einige dieser Aspekte sind
genau definiert, wobei das Rote
Kreuz eine besondere Rolle spielt.
Zu den „rechtlichen Rahmenbedingungen“
erklärt Bernhard Schneider,
Bereichsleiter für Recht und Migration
beim Österreichischen Roten
Kreuz: „In bewaffneten Konflikten
gilt das humanitäre Völkerrecht. Es
gilt für alle beteiligten Konfliktparteien
unabhängig davon, wer die
Auseinandersetzung begonnen hat.“
Im humanitären Völkerrecht ist der
Schutz von Zivilpersonen festgelegt.
Schneider: „Die Konfliktparteien
müssen jederzeit zwischen Zivilbevölkerung
und Kämpfern unterscheiden.
Angriffe dürfen nur auf Kämpfer
und militärische Ziele gerichtet
sein. Personen, die nicht an den
Kampfhandlungen teilnehmen, sind
zu schützen und mit Menschlichkeit
zu behandeln.“
Die Rolle des Roten Kreuzes
Auch der Umgang mit Verwundeten
und Kranken ist geregelt. Schneider
dazu: „Verwundete und Kranke sind
von der Seite zu bergen und zu pflegen,
die sie in ihrer Gewalt hat. Sanitätspersonal,
Transportmittel und
Einrichtungen wie insbesondere
Krankenhäuser sind zu schonen.“
Über den Umgang mit Gefangenen
erklärt Schneider: „Ob verwundeter
Kämpfer, Kriegsgefangener oder Zivilist:
Sie haben Anspruch auf Achtung
des Lebens, ihrer Würde, ihrer
persönlichen Rechte. Politische und
religiösen Überzeugungen sind zu
respektieren. Gewalt gegen Gefangene
ist nicht erlaubt, ebenso jede
Form von Repressalien. Es muss ihnen
erlaubt sein, mit ihren Familien
Kontakt aufzunehmen und Hilfsgüter
zu erhalten.“
Nicht nur der Umgang mit Einzelpersonen
ist geregelt. „Es gibt generell
keine uneingeschränkte Freiheit
bei der Wahl der zur Kriegsführung
mein Rotes Kreuz | März 2024

7
Das rote Kreuz als Zeichen ist der
einzige Schutz, den die Helfer in
Kriegsgebieten haben. Deshalb ist die
Verwendung dieses Schutzzeichens
genau geregelt, Missbrauch ist
untersagt.
Wir beteiligen uns nicht
an Kämpfen, sondern helfen
Menschen in Not.
MARTINA SCHLOFFER
eingesetzten Mittel und Methoden.
Der Einsatz von Waffen und Kampfmitteln,
die unnötige Verletzungen
und übermäßiges Leiden bewirken,
ist ebenso untersagt“, so Schneider.
Wer aber überprüft die Einhaltung
der Regeln? Hier kommt das Rote
Kreuz ins Spiel – konkret das Internationale
Komitee vom Roten Kreuz.
„Das Rote Kreuz, der Rote Halbmond
und der Rote Kristall sind international
anerkannte Schutzzeichen. Niemand,
der diese Zeichen trägt, darf
attackiert und in seiner Arbeit behindert
werden“, erklärt Martina Schloffer,
stellvertretende Bereichsleiterin
Einsatz und Internationale Zusammenarbeit.
„Das ist im humanitären
Völkerrecht geregelt, es verleiht uns
bei Konflikten einen einzigartigen
Status.“
Neutral und unparteiisch
Durch die strikte Neutralität und Unparteilichkeit
steht das Rote Kreuz
(bzw. der Rote Halbmond sowie der
Rote Kristall) nie auf der Seite nur
einer Konfliktpartei. „Wir beteiligen
uns nicht an Kämpfen, sondern helfen
Menschen in Not. Dadurch wird
die Organisation zumeist von allen
Seiten respektiert und hat einen speziellen
Zugang zu den Parteien“, so
Schloffer.
Das zeigte sich im Nahen Osten
auch durch die Rolle, die das Rote
Kreuz beim Geiselaustausch spielte.
Schloffer führt aus: „Durch das Vertrauen
beider Seiten konnte das Internationale
Komitee vom Roten
Kreuz die Freilassung von Hunderten
Geiseln und deren Austausch zwischen
Israel und der Hamas maßgeblich
unterstützen.“
Mit der Verwendung der Schutzzeichen
– Rotes Kreuz, Roter Halbmond,
Roter Kristall – gehen bei bewaffneten
Konflikten auch Verpflichtungen
einher. Die Verwendung
ist nur Sanitätsdiensten
der Streitkräfte und den
Rotkreuz-Gesellschaften
erlaubt. Ebenso anderen
Hilfsorganisationen und
Einrichtungen wie zum
Beispiel Krankenhäusern,
die zum Schutz der Zivilbevölkerung
tätig sind.
Schloffer: „Es ist von zentraler Bedeutung,
dass diese Zeichen nicht
missbräuchlich verwendet werden.
Denn dann würde sich die Schutzwirkung
reduzieren und wir würden
das Vertrauen verlieren, das in unsere
Organisation gesetzt wird. Ohne
dieses Vertrauen können wir die Zivilbevölkerung
nicht erreichen und
nicht versorgen, nicht zwischen Konfliktparteien
vermitteln. Außerdem
ist das Emblem der einzige Schutz,
den die Helfer in bewaffneten Konflikten
besitzen.“ B
Genfer Abkommen
Die heute geltenden vier Genfer
Abkommen von 1949 und die beiden
Zusatzprotokolle von 1977 sind das
Kernstück des humanitären Völkerrechts
(HVR). Sie schützen Menschen
vor Grausamkeit und Unmenschlichkeit
in Kriegssituationen. Dies gilt
insbesondere für Personen, die nicht
oder nicht mehr an bewaffneten
Auseinandersetzungen teilnehmen:
verletzte, kranke oder schiffbrüchige
Kombattanten sowie Zivilpersonen.
196 Staaten haben die Genfer
Abkommen bis zum Jahr 2023
ratifiziert – sie gelten mittlerweile als
„Völkergewohnheitsrecht“ für alle
Staaten der Welt. Doch dies ist leider
nicht genug, wie gerade die jüngsten
bewaffneten Konflikte in der Ukraine
und in Israel zeigen. Der Respekt für
das HVR muss dringend gestärkt
werden. Die Internationale Rotkreuzund
Rothalbmondbewegung muss
weiterhin weltweit danach streben, die
Umsetzung und Einhaltung des HVR
unter allen Umständen einzufordern.
Denn sie hat sich dazu verpflichtet, den
Opfern von Kriegen beizustehen und
zu Recht und Schutz zu verhelfen.
mein Rotes Kreuz | März 2024

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SCHWERPUNKT
Schutz vor Missbrauch
Das rote Kreuz – weit mehr
als nur ein Logo.
Für das Rote Kreuz ist es extrem
wichtig, dass die Zeichen rotes
Kreuz, roter Halbmond und
roter Kristall geschützt werden. Das
gilt nicht nur für Kriegs- und Krisengebiete,
sondern auch in Österreich.
Einfach formuliert: Wo das Rote
Kreuz draufsteht, darf nur das Rote
Kreuz drinnen sein – und nichts anderes.
„In Österreich kommt es nur ganz
selten vor, dass Arztpraxen, Apotheken
oder andere medizinische Einrichtungen
mit dem Schutzzeichen
beschildert sind“, erklärt Martina
Schloffer, stellvertretende Bereichsleiterin
Einsatz und Internationale
Zusammenarbeit. „Das geschieht
meist aufgrund von Unwissenheit
und ohne schlechte Absicht. In friedlichen
Ländern geht von solchen
Wenn das Schutzzeichen missbräuchlich
verwendet wird, so geschieht dies meist aufgrund
von Unwissenheit und ohne böse Absicht.
Missbräuchen auch keine unmittelbare
Gefahr aus. Trotzdem ist es ein
Missbrauch des Schutzzeichens, den
wir nicht akzeptieren können, weil
dadurch langfristig die Bedeutung
der Zeichen verändert und ihre
Schutz- und Kennzeichnungswirkung
untergraben werden könnte.“
Freepik
Denn – man kennt das ja aus
vielen anderen Bereichen des
Alltags – ist der Bann ersteinmal
gebrochen, sinkt die
Hemmschwelle. Das rote Kreuz
findet man immer wieder auf
Kinderspielzeug, auf Fantasie-
Uniformen – und sogar bei
öffentlichen Veranstaltungenwird
das Zeichen missbräuchlich
verwendet. Dabei wird der
Missbrauch als völlig harmlos
gesehen, viele Menschen sind
sich der Bedeutung der Zeichen
und der Konsequenzen
schlicht nicht bewusst.
„Wenn das Schutzzeichen
durch Missbrauch seine Bedeutung
verliert, wird das Helfen in
Konflikten für uns unmöglich“, so
Schloffer. „Deshalb achten wir auch
in einem friedlichen Land wie Österreich
darauf, dass keine missbräuchliche
Verwendung stattfindet.“ B
Fotos: ÖRK/Gerhard Roza
Wenn der Terminator Realität wird
Das Rote Kreuz fordert Regeln für Waffensysteme mit künstlicher Intelligenz.
Eine intelligente Maschine, die nur
zu einem Zweck programmiert
wurde – zum Töten. Viele Menschen
haben dazu ein Bild aus dem Kino
vor Augen: den „Terminator“. Aus
dem Killer-Roboter könnte bald Realität
werden, warnt Bernhard Schneider,
Bereichsleiter für Recht und Migration
beim Österreichischen Roten
Kreuz.
Autonome Waffen
„Wir sehen in der Ukraine, wie sowohl
ferngesteuerte als auch autonom
operierende Kamikaze-Drohnen gegen
militärische und zivile Einrichtungen
eingesetzt werden. Viele
Staaten arbeiten an der Entwicklung
von autonomen Waffen, die mit
künstlicher Intelligenz ausgestattet
werden und ohne menschliches Zutun
oder Kontrolle entscheiden, wer
lebt und wer stirbt“, so Schneider.
„Regulierungen für solche Waffensysteme
gibt es nicht.“
Eine nationale oder
internationale Ächtung
autonomer Waffen
zeichnet sich nicht
ab. Schneider erklärt:
„Seit zehn Jahren gibt
es Bemühungen, doch
kein einziges Land hat
bisher ein Verbot beschlossen.
Auch Österreich
nicht, obwohl
das Österreichische xxxxxxxx
Rote Kreuz gemeinsam
mit anderen Zivilgesellschaftsorganisationen
bereits vor
Längerem einen Entwurf
für ein Verbotsgesetz erstellt
hat.“
Roboter als Killer: Die Realität ist den Science-Fiction-
Filmen schon gefährlich nahegekommen.
Entwicklung stoppen
Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer
mahnt: „Wie die künstliche Intelligenz
entwickelt sich auch die damit
ausgestattete Waffentechnologie exponenziell.
Wir müssen diese Entwicklungen
stoppen, oder uns drohen
Kriege, die in ihrer Brutalität
und Menschenverachtung alles Gekannte
in den Schatten stellen.“
Ob und wann entsprechende Regeln
gesetzt werden, bleibt jedoch
weiter offen.
B
Freepik
mein Rotes Kreuz | März 2024

INTERVIEW
9
Martina Schloffer und Bernhard Schneider mit Podcast-Moderatorin Isabella Richtar (l.).
ÖRK/Nick Steinhagen
„Die Regeln haben Sinn!“
Martina Schloffer und Bernhard Schneider über die Rolle des Roten Kreuzes im Krieg.
Was ist das humanitäre Völkerrecht
und wofür steht es?
Bernhard Schneider: Das humanitäre
Völkerrecht wurde 1949 geschaffen
und 1977 inhaltlich an die moderne
Kriegsführung angepasst. Im Wesentlichen
definiert es die Regeln
zum Schutz der Zivilbevölkerung bei
bewaffneten Konflikten zwischen
Staaten.
Welche Rolle spielt es für die Arbeit
des Roten Kreuzes in Konfliktgebieten?
Martina Schloffer: Es gibt unseren
Mitarbeitern Sicherheit. Das Rote
Kreuz ist als Schutzzeichen im humanitären
Völkerrecht verankert. Damit
gekennzeichnete Personen dürfen
nicht angegriffen werden. Das ermöglicht
unsere tägliche Arbeit im Rahmen
genauer Regeln.
Wie sehen diese Regeln aus?
Schneider: Wir sind neutral und unparteiisch.
So sichern wir uns das
Vertrauen aller Konfliktparteien. Die
Neutralität ist ein Mittel, Zugang zu
bekommen, der Zivilbevölkerung
helfen zu können. Es ist jedoch
manchmal schwer, nicht Partei zu ergreifen.
Schloffer: Es ist wie bei der Rettung.
Bei einem Verkehrsunfall helfen wir
nach dem Maß der Not, erst später
wird die Schuldfrage geklärt. Dafür
gibt es dann andere Instanzen. Wir
schauen auf die Not der Menschen.
Auch bei Geiselfreilassungen im
Nahen Osten spielte das Rote Kreuz
eine wichtige Rolle. Wieso das Rote
Kreuz und keine andere Institution?
Schloffer: Auch das liegt an der Neutralität.
Wir werden bei Verhandlungen
über Freilassungen oft hinzugezogen.
Es zeigt das Vertrauen, das in
das Rote Kreuz gesetzt wird. Was wir
für eine Seite tun, bieten wir auch
der anderen an. Auch bei der Überprüfung
der Situation von Personen,
die im Zusammenhang mit einem bewaffneten
Konflikt gefangen genommen
worden sind, ist die Neutralität
wichtig.
Inwiefern?
Schloffer: Wir fordern Zugang zu
allen Gefangenen und prüfen, ob
ihre Versorgung gewährleistet ist.
Kriegsgefangene haben Rechte, die
einzuhalten sind. Wir überprüfen
das, besuchen und registrieren sie,
ermöglichen ihnen Kontakt zu ihren
Nächsten durch Rotkreuz-Nachrichten
und fordern auf allen Seiten
Mindeststandards ein.
Schneider: Das motiviert alle Beteiligten,
sich an die Regeln zu halten.
Jede Seite will, dass auch die eigenen
Gefangenen besucht werden.
Wie sieht die Zukunft des humanitären
Völkerrechts aus?
Schneider: Leider haben wir den Eindruck,
dass die Bereitschaft, sich an
die Regeln zu halten, stetig sinkt. Wir
benötigen eine überstaatliche Instanz,
die sich um die Einhaltung
kümmert.
Schloffer: Man könnte denken: „Es
passieren Morde. Aber wenn Morde
passieren, brauchen wir kein Gesetz,
sie zu verbieten.“ Die Regeln haben
jedoch Sinn, sie sind wichtig. Jeder
Mensch mehr, dem wir dank des humanitären
Völkerrechts helfen können,
ist ein Hoffnungsschimmer. B
Link zur Petition zum humanitären
Völkerrecht:
https://wir.roteskreuz.at/
Hier erfahren Sie mehr
www.roteskreuz.at/
podcast/hvr
Langversion des Interviews: www.roteskreuz.at/magazin
mein Rotes Kreuz | März 2024

10
ENGAGEMENT
FRAGEN
AN
FotobyHofer
Herbert Prohaska
Fußball-Legende, TV-Experte,
Kolumnist und leidenschaftlicher Freizeit-
Musiker – mit Witz und Charme wurde
Herbert Prohaska zu einer rot-weiß-roten
Ikone. Hier drei Fragen an „Schneckerl“:
Wie wird Österreich bei der Europameisterschaft
abschneiden? Und
wer wird Europameister?
Ich glaube, dass unser Nationalteam
das Achtelfinale erreichen kann.
Persönlich wünsche ich mir den
Einzug ins Viertelfinale. Den
EM-Titel wird England holen.
Sie sind für Ihre natürliche und
positive Art bekannt und beliebt. Ist
das eine natürliche Gabe oder muss
man sich auch aktiv bemühen, ein
positiver Mensch zu sein?
Ich wurde einfach von meinen
Eltern so erzogen. Später hat meine
Frau das fortgesetzt, man sieht jetzt
einfach das Ergebnis dieser Erziehung.
Sie gelten als ausgesprochen fit und
aktiv. Wie lautet Ihr Tipp für lebenslange
Fitness?
Leider bin ich lange nicht so fit, wie
ich gerne sein möchte. Aber woran
es nie mangelt, ist die Lebenslust.
Christine K. hat im Dezember 2021 Stammzellen gespendet. In knapp
drei Jahren könnte sie erfahren, wer sie empfangen hat.
Blutkrebs: Chance
auf Heilung
Mit Stammzellspenden
kann Patientinnen und
Patienten geholfen werden.
Es ist eine Diagnose, die den Betroffenen
den Boden unter den
Füßen wegzieht – Blutkrebs.
Jeden Tag erhalten drei Menschen in
Österreich diesen schwerwiegenden
Befund, für sie ist damit nichts mehr,
wie es früher war. Der Kampf um das
Überleben beginnt.
Dank moderner medizinischer Methoden
gibt es eine gute Behandlungsmethode
gegen die heimtückische
Krankheit: Mittels Stammzellspenden
kann den betroffenen Patientinnen
und Patienten geholfen werden, eine
reelle Chance auf Heilung ist vorhanden.
Das Problem: Wie findet man
den richtigen Spender? Die Chance,
dass zwei Menschen zueinander passende
Merkmale haben, liegt bei
1:500.000.
Mit Registrierung
zum Lebensretter
Dr. Ursula Kreil, Transfusionsmedizinerin
und stellvertretende Leiterin
der Rotkreuz-Blutspendezentrale für
Wien, Niederösterreich und das Burgenland,
erklärt: „Zum Lebensretter
kann man ganz einfach werden, eine
Registrierung ist der erste Schritt
dazu. Dazu ist lediglich ein Wangenabstrich
notwendig. Das Österreichische
Rote Kreuz führt eine Spenderdatei,
in der man sich im Alter von
Transfusionsmedizinerin Dr. Ursula Kreil
ÖRK/Thomas Holly Kellner
ÖRK/Helmut Mitter
mein Rotes Kreuz | März 2024

Der vierjährige Michael
kann wieder lachen.
18 bis 35 Jahren registrieren lassen
kann, am einfachsten unter www.
stammzelle.at.“
Zwar können alle Altersgruppen
von Blutkrebs betroffen sein, doch
auf der Spenderseite gilt: Je jünger
die Spender sind, desto schneller
stellt sich der Behandlungserfolg ein.
Die Spenderdatei des Österreichischen
Roten Kreuzes ist Teil eines
internationalen Netzwerks, aktuell
sind mehr als 41 Millionen Spendenwillige
im weltweiten Stammzellspender-Register
erfasst. „Je mehr
Menschen sich als potenzielle
Stammzellspender registrieren lassen,
desto mehr Patienten können mit
dem oft lebensrettenden Stammzelltransplantat
versorgt werden“, stellt
Kreil klar. „In der Spenderdatei der
Im Jahr 2014 erhält Paulina die
Diagnose Blutkrebs. Ein Jahr nach
ihrer Diagnose bekommt sie eine
lebensrettende Stammzelltransplantation.
Dabei werden blutbildende
Stammzellen eines gesunden Spenders
auf die erkrankte Person übertragen.
Paulina erinnert sich: „Meine
Blutwerte haben sich innerhalb kurzer
Zeit wesentlich verbessert, das
war ein großer Erfolg für mich und
meine Familie.“
Die Chance, dass zwei Personen
zueinander passende Gewebemerkmale
haben und eine Stammzellspende
durchführbar ist, beträgt
1:500.000. Das ist nicht viel, für jede
zehnte betroffene Person wird aktuell
keine passende Spende gefunden.
Paulina ist es ein großes Anliegen,
auf die Stammzellspende aufmerksam
zu machen, die ihr Leben gerettet
hat. Im Jahr 2018 nahm sie am
Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich
und das Burgenland
wurden beim Österreichischen Roten
Kreuz in den vergangenen fünf Jahren
60.000 potenzielle Spender registriert,
mehr als 100 Stammzelltransplantationen
konnten so
ermöglicht werden.“
Vierjähriger besiegt Krebs
Was eine Stammzellspende bewirken
kann, zeigt das Schicksal des kleinen
Michael. Der heute Vierjährige erkrankte
als Baby an Leukämie. Für
Michael wurde ein passender Spender
gefunden, nach der Behandlung
im St.-Anna-Kinderspital gilt er als
geheilt. Sein Vater Stefan berichtet:
„Als er sechs Monate alt war, haben
wir gemerkt, dass etwas nicht stimmt.
MEINE RETTUNG
„Unschlagbare
Kosten-Nutzen-Rechnung“
Stammzellen gegen Blutkrebs
NÖ Frauenlauf
Nach einem Marathon von Untersuchungen
hat uns die Diagnose AML
– akute myeloische Leukämie – schwer
getroffen.“ Michael absolvierte tapfer
Chemotherapien und Intensivstations-Aufenthalte
und konnte dank
der Therapie mit der Stammzellspende
den Krebs besiegen.
Wessen Spende Michael sein Leben
verdankt, weiß die Familie nicht. Es
ist jemand aus Deutschland, so viel
ist bekannt. Die Stammzellspende
läuft anonym ab, erst nach fünf Jahren
ist ein persönliches Treffen möglich,
wenn beide Seiten dies wünschen.
B
Stammzellspende
Einfach auf www.stammzelle.at
registrieren, Ihnen wird ein
Registrierungs-Set zum Wangenabstrich
per Post zugeschickt. Der Abstrich nimmt
nur wenige Minuten in Anspruch, ebenso
das Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens.
Danach einfach bei der Post
abgeben – fertig.
Sollten Sie als Spender
infrage kommen,
werden Sie von einem
Mitarbeiter des Roten
Kreuzes kontaktiert.
Die Spende findet in den
meisten Fällen über eine
Blutentnahme statt.
Stammzellen –
das unsichtbare
Wunder (Video)
Im Jahr 2018 nahm Paulina am NÖ
Frauenlauf in St. Pölten teil und trug
dabei ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Ich
lebe dank Stammzellspende“.
Niederösterreichischen Frauenlauf in
St. Pölten teil und trug dabei ein T-
Shirt mit der Aufschrift: „Ich lebe
dank Stammzellspende“. Das erregte
die Aufmerksamkeit von Daniela.
Sie ließ sich gleich im Anschluss an
den Lauf als Stammzellspenderin
registrieren und wurde im Frühling
2023 tatsächlich als Spenderin ausgewählt.
Paulina durfte Daniela bei
einem emotionalen Treffen persönlich
kennenlernen. Für beide ist die
Botschaft klar: „Der Aufwand, sich
als Spenderin oder Spender registrieren
zu lassen, ist wirklich gering
und kann Leben retten!“
Weitere Informationen:
www.stammzelle.at
11
mein Rotes Kreuz | März 2024

12
THEMA
KOMMENTAR
ÖRK/LV Niederösterreich/Markus Hechenberger
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Ich freue mich und fühle mich
geehrt, die Aufgabe als Präsident
des Roten Kreuzes in Niederösterreich
übernehmen zu dürfen. An
erster Stelle möchte ich mich bei
Josef Schmoll bedanken, der als
Präsident lange Zeit unser Rotes
Kreuz Niederösterreich vorbildlich
geführt, geleitet und im Sinne unserer
Aufgabe „Wir sind da, um zu helfen“
weiterentwickelt hat.
Für die nächsten Monate sehe ich die
Schwerpunkte darin, den Rettungsdienst
auf eine solide finanzielle Basis
zu stellen und das Telenotarztsystem
des Roten Kreuzes NÖ weiter
voranzutreiben, aber vor allem auch
das Ehrenamt weiterhin zu stärken
und auszubauen.
Aufgrund des demografischen
Wandels sind wir aber zudem auch
alle gefordert, die Angebote der
Gesundheits- und Sozialen Dienste
weiter zu forcieren, die Armut aktiv
zu bekämpfen, Lernförderangebote
zu stellen, aber auch für die ältere
Generation die richtigen Leistungen
zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig
gilt es, die Jugendarbeit weiter zu
stärken und unsere Bezirksstellen
krisenfit zu machen. Unsere Gebäude
gehören zur kritischen Infrastruktur,
d. h., es ist wichtig für uns, uns
unabhängig von fossiler Energie zu
machen – hier setzen wir auf den
Ausbau erneuerbarer Energie.
Mit einem starken Team freue ich
mich als Präsident die Zukunft des
Roten Kreuzes und den Umgang mit
Herausforderungen in der Gesellschaft
ein Stück weit mitgestalten zu
dürfen. Ihr
Hans Ebner
Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich
Fotos: ÖRK/LV NÖ/M. Hechenberger
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gratuliert dem neuen Führungsteam
des Roten Kreuzes Niederösterreich: Vizepräsident Werner Kraut,
Präsident Hans Ebner und Vizepräsident Werner Schlögl.
Neuer Präsident
Im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung
wurde Vizepräsident Hans Ebner zum Präsidenten
des Roten Kreuzes in Niederösterreich gewählt,
Josef Schmoll wurde Ehrenpräsident.
Im Beisein hochrangigster Ehrengäste
kam es am 30. Jänner 2024
zur Wahl des Präsidenten des Österreichischen
Roten Kreuzes, Landesverband
Niederösterreich. Mit einer
überwältigenden Mehrheit von
88,3 Prozent wurde der bisherige
Vizepräsident Hans Ebner zum neuen
Rotkreuz-Präsidenten gewählt,
Werner Schlögel erhielt für die Funktion
als Vizepräsident knapp 93 Prozent
der Stimmen, während Werner
Kraut in seiner Funktion als Vizepräsident
bleibt. Der bisherige Präsident
Josef Schmoll übergab somit die
Führung des Roten Kreuzes NÖ nach
knapp acht Jahren an seinen Nachfolger
Hans Ebner.
Als Ehrengäste konnte das Rote
Kreuz Niederösterreich im Rahmen
der außerordentlichen Generalversammlung
u. a. Landeshauptfrau Johanna
Mikl-Leitner, Landesrat Christoph
Luisser, den Präsidenten des NÖ
Gemeindebundes Johannes Pressl,
den interimistischen Militärkommandanten
Oberst Michael Lippert, Landesbranddirektor
Dietmar Fahrafellner,
ÖRK-Präsident Gerald Schöpfer,
den Ukrainischen Botschafter Vasyl
Khymynets sowie eine Delegation
des Roten Kreuzes in der Ukraine begrüßen.
Ein Blick zurück
Josef Schmoll gestaltete mit seinem
Team knapp acht Jahre lang als Präsident
die Zukunft des Roten Kreuzes.
Dabei war es ihm wichtig, Säulen
für die Zukunft aufzubauen, die
nachhaltig sind und die Organisation
fit zur Bewältigung der wachsenden
Herausforderungen machen. Ob Finanzierung
des Rettungsdienstsystems
oder der Neubauten der Bezirksstellen,
wichtige Projekte wie
RD Med oder Telenotarzt, die Errichtung
der Logistikzentren in Münchendorf
und Tulln – immer war der
Fokus darauf gerichtet, dass das Rote
Kreuz den Menschen in Niederösterreich
nach besten Kräften helfen
kann.
Die Weiterentwicklung der Angebote
der Gesundheits- und Sozialen
Dienste beispielsweise durch die Forcierung
der Lernförderangebote, der
Ausbau der Team Österreich Tafel
und der Henry Läden, die Implementierung
der Psychischen Ersten Hilfe
mein Rotes Kreuz | März 2024

13
Im Rahmen der außerordentlichen
Generalversammlung
wurde das neue
Präsidium gewählt.
oder die Einführung der modernen
Rufhilfeuhr entsprechen dem Puls
der Zeit.
Besonders wichtig aber war Josef
Schmoll immer die Jugendarbeit,
denn – so sein Credo – jungen Menschen
die Freude an Gemeinschaft
und Hilfeleistung weiterzugeben ist
eine besonders schöne Aufgabe und
trägt wesentlich zum Aufbau der Ehrenamtlichkeit
der Zukunft bei.
Im Anschluss an die Wahl selbst
wurde Josef Schmoll – in Anerkennung
seiner Verdienste und seiner
fast achtjährigen Präsidentschaft –
zum Ehrenpräsidenten des Österreichischen
Roten Kreuzes, Landesverband
Niederösterreich, ernannt.
Hans Ebner im Porträt
Hans Ebner ist bereits seit 1988 als
ehrenamtlicher Mitarbeiter im Österreichischen
Roten Kreuz, Landesverband
Niederösterreich, im Einsatz.
Von 1996 bis 2021 leitete er die Bezirksstelle
Langenlois, im Jahr 2005
übernahm er zusätzlich die Funktion
des Viertelsvertreters Waldviertel
und war damit auch Mitglied des
Arbeitsausschusses.
Seit 2021 prägt er als Vizepräsident
den Weg des Roten Kreuzes in
Josef Schmoll wurde vom neuen Präsidium des Roten Kreuzes Niederösterreich
die Ehrenurkunde überreicht.
die Zukunft wesentlich mit. Er erhielt
für seine umfangreiche Tätigkeit bereits
mehrere Auszeichnungen, darunter
das Bundesehrenzeichen für
Gemeinwesen, das Goldene Ehrenzeichen
für Verdienste um das Bundesland
NÖ, das Große Goldene Ehrenzeichen
des Österreichischen
Roten Kreuzes, Landesverband Niederösterreich,
und die Verdienstmedaille
Gold des Österreichischen Roten
Kreuzes.
Der in Langenlois beheimatete
Hans Ebner ist verheiratet und Vater
zweier Kinder. Beruflich ist er nach
seiner umfangreichen Tätigkeit als
leitender Beamter bei der Österreichischen
Post bereits in Pension. Privat
widmet er sich dem biologischen
Weinbau.
B
mein Rotes Kreuz | März 2024

14
GESUNDHEIT
TIPPS
VOM CHEFARZT
Haben Sie Mut zur
Wiederbelebung!
Wussten Sie, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen
die häufigste Todesursache
in Österreich sind? Die gute
Nachricht: Jeder von uns kann im
Falle eines Atem-Kreislauf-Stillstandes
ein Leben retten. Wenn eine
solche Situation eintritt und Sie
eine reglose Person, die nicht mehr
normal atmet, vorfinden, rufen Sie
sofort den Notruf 144 und beginnen
Sie mit der Reanimation. Also
30-mal drücken, zweimal beatmen
– und das so lange, bis der Betroffene
wieder normal atmet oder
professionelle Hilfe eintrifft. Ist ein
Defi in der Nähe, setzen Sie diesen
bei der Wiederbelebung ein.
Wenn es um den Herzschlag geht,
zählt jeder Augenblick. Aber ich darf
Sie beruhigen: Es kommt bei lebensrettenden
Sofortmaßnahmen
weniger darauf an, jeden Handgriff
wie im Lehrbuch durchzuführen.
Man kann eigentlich nur eines
falsch machen: nicht zu helfen. Die
regelmäßige Auffrischung in
Erste-Hilfe-Kursen gibt jedenfalls
Sicherheit. Ihnen und Ihren Liebsten
– denn oft geht es um jemanden,
den Sie kennen oder lieben.
Ihr
Dr. Wolfgang Schreiber
Quiz auf jetzt.erstehilfe.at
www.roteskreuz.at/erste-hilfe-videos
Mit einem Klick
Leben retten
Mithilfe einer App sind registrierte Ersthelfer
schneller am Unfallort.
Bei manchen Notfällen zählt
jede Minute. Jedes Jahr erleiden
10.000 Menschen einen
Atem-Kreislauf-Stillstand außerhalb
eines Krankenhauses – Erste Hilfe
rettet dann Leben. Oft ist Hilfe
nur wenige Meter entfernt. Doch
wie bringt man Menschen, die Hilfe
brauchen, mit jenen zusammen,
die Hilfe leisten können, noch bevor
die Rettungskräfte eintreffen?
„Team Österreich“-Lebensretter
Das Österreichische Rote Kreuz und
Hitradio Ö3 starteten mit Unterstützung
der Österreichischen Gesundheitskasse
mit einem außergewöhnlichen
Ziel ins neue Jahr: jeden Tag
fünf Menschen in Österreich das Leben
zu retten – mit der Initiative
„Team Österreich“-Lebensretter. Wird
ein Notruf abgesetzt, werden über
die „Team Österreich Lebensretter“-
App registrierte freiwillige Ersthelfer
alarmiert, wenn es in ihrer unmittelbaren
Nähe zu einem Atem-Kreislauf-Stillstand
gekommen ist. So sind
sie innerhalb weniger Minuten vor
Ort und können noch vor Eintreffen
der Rettungskräfte mit der Herzdruckmassage
beginnen.
Es gibt rund 7.000 „Team Österreich“-Lebensretter
in Wien, im Burgendland,
in Niederösterreich, Oberösterreich,
Salzburg, Tirol und
Vorarlberg. „2023 gab es in diesen
Bundesländern 6.865 Alarmierungen
mit Verdacht auf Kreislaufstillstand“,
weiß Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant
des Österreichischen Roten
Kreuzes. „Bei 1.413 dieser Einsätze
kamen auch ‚Team Österreich‘-Lebensretter
zum Einsatz. Das entspricht
knapp fünf Einsätzen pro Tag.“
Vielseitige Funktionen
Die Funktion „Team Österreich Lebensretter“
ist über die „Team Öster-
Fotos: Freepik
mein Rotes Kreuz | März 2024

Wenn
SIND SIE SICHER?
der
Notarzt
Achtung, Sturzgefahr!
Kabel, Türschwellen und lose Teppiche sind gefährliche Stolperfallen im Alltag.
online geht
Durch die eigenen vier Wände bewegen wir uns
wie auf Autopilot – alles ist uns vertraut, sogar im
Dunkeln findet man den Weg in die Küche oder ins
Das Bad. vom Doch Roten Vorsicht! Kreuz In jeder Wohnung befinden
Nieder
sich viele
österreich
Stolperfallen,
initiierte
die zu gefährlichen
Projekt
Situationen
führen können. Mit zunehmendem Alter
Telenotarzt steigt auch die entwickelt Gefahr für sich Stürze. sehr So können Sie
das Sturzrisiko senken:
erfolgreich.
Der Telenotarzt unterstützt, wenn kurzfristig eine zusätzliche
Rotes B Passen Kreuz, Sie Ihre Arbeiter-Samariter-
Wohnumgebung an! Beseitigen fachliche Expertise gebraucht wird.
Bund, Sie lose Johanniter-Unfallhilfe
Kabel und nicht befestigte Teppiche,
und sorgen SMD Sie – für alle eine Rettungsorganisationen
gute Beleuchtung kann in den dieses System in der Zeit bis zusätzliche Ressource können die ge-
Räumen. in Niederösterreich sind zum Eintreffen des nachgeforderten schulten Sanitäter – das sind bereits
beim Projekt Telenotarzt bereits an Notarztes oder während eines Transportes
unterstützen.
18 und 6 Uhr zugreifen. Die Sanitäter
mehr als 1.380 Personen – zwischen
B Montieren Sie, wenn notwendig, Haltegriffe in
Bord. Der Telenotarzt wird vor allem
Bad und WC. Auch rutschfeste Matten vor
dann zur Beratung der Sanitäter am
können sich vor Ort über Smartphone
Dusche und Badewanne sind empfehlenswert.
Einsatzort hinzugezogen, wenn es Nächster Schritt
oder Tablet mit dem Telenotarzt verbinden,
um B Patienten Achten Sie geht, auf Ihre deren Gesundheit! Gesundheitszustand
Sie sich nicht ausgewogen, kritisch ist. trinken Aber Sie ausreichend derösterreich den nächsten Schritt
Ernähren Im Jänner setzte das Rote Kreuz Nienizieren,
der dann mit ihnen kommu-
auf die notwendigen Daten
auch, wenn Flüssigkeit sich und der Zustand machen Sie eines im Alltag und viel stellte einen kontinuierlichen zugreifen und bei der Befundung
Patienten Bewegung, plötzlich um die verschlechtert, Muskelkraft zu erhalten. Nachtdienst auf die Beine. Auf diese unterstützen kann. B
15
ÖRK/LV NÖ/F. Schodritz
reich“-App abrufbar. Die App ist,
abseits dieser lebensrettenden Funktion,
eine Drehscheibe für (Nachbarschafts-)Hilfe
und eine Informationsquelle
im Krisenfall: Sie bietet
Funktionen wie gezielte Warnungen
im Katastrophenfall, einen interaktiven
Vorbereitungsguide und die
Möglichkeit, online zu helfen. B
6 Nötige Dokumente und Nachweise
Die Funktion fotografieren „Team Österreich und hochladen Lebensretter“
ist über die App „Team Österreich“
abrufbar.
Weitere Infos
zur App und
Download
ÖRK/LV NÖ/L. Hürner
ÖRK/Kellner
Bei manchen Notfällen zählt jede
Sekunde. Wer schnell Erste Hilfe leistet,
kann Leben retten.
Registrierung
Um mit Ihrem Smartphone Leben retten zu können, befolgen Sie diese Schritte:
1 „Team Österreich“ App aus dem Store laden
2 Registrierung abschließen
3 Bei „Helfen“ Lebensretter anklicken
4 „Team Österreich Lebensretter“-App downloaden
5 Aktivierungslink im erhaltenen E-Mail anklicken und Apps mit einenander
verbinden
mein Rotes Kreuz | März 2024

16
IM EINSATZ
Seit Beginn des Konflikts werden die
Menschen in der Ukraine mit wichtigen
Hilfsgütern wie Decken versorgt.
IFRC
„Die Situation ist
unvergleichlich hart“
Seit zwei Jahren ist das Rote Kreuz in der Ukraine
für Menschen in Not im Einsatz.
Für 43 Millionen Menschen in der
Ukraine änderte sich am 24. Februar
2022 durch den Einmarsch
russischer Truppen schlagartig
das Leben. Viele von ihnen
waren gezwungen zu fliehen. Einige
blieben – vor allem jene, die zu alt
oder krank für die Flucht waren.
Veränderte Hilfe
Seit zwei Jahren ist das Österreichische
Rote Kreuz (ÖRK), das seit vielen
Jahren Partner der Ukrainischen
Rotkreuzgesellschaft ist, vor Ort. Der
Schwerpunkt der Hilfe in der Ukraine
ändert sich ständig.
Hatten zunächst die
Bereitstellung von Notunterkünften
und die
Verteilung von Hilfsgütern
oberste Priorität,
war es später die Winterhilfe.
Heute erlebt
das krisengebeutelte
Land das Ende des zweiten
Kriegswinters mit
Temperaturen im zweistelligen
Minusbereich.
„Diese Kälte kombiniert mit anderen
Gefahren macht die Situation der
Angelika Forsström leitet
die Delegation des Österreichischen
Roten Kreuzes
in der Ukraine.
Menschen unvergleichlich hart“,
schildert Angelika Forsström. Im
Sommer 2023 hat sie die Leitung der
Ukraine-Delegation des ÖRK übernommen.
Hilfsbedarf bleibt groß
Die mobilen Gesundheitsdienste
stellen in entlegenen Gebieten die
medizinische Versorgung sicher.
Notunterkünfte stehen bereit, um
Geflüchtete aufzunehmen. Nach Angriffen
hilft das Rote Kreuz mit mobilen
„Heizpunkten“, in denen die
Menschen bei Stromausfällen oder
Schäden an ihren Häusern Schutz
vor der Kälte finden. Auch Erste Hilfe
kann dort geleistet werden. Sechs
der 43 Heizpunkte werden vom ÖRK
gefördert. „Dadurch bringt das Rote
Kreuz seine Hilfe direkt zu den Menschen,
die sie am meisten benötigen“,
so Forsström. Auch Bargeldunterstützung
hat sich zu einem wichtigen
Hilfsmittel entwickelt – für jene,
die sich Güter des täglichen Bedarfs
oder Brennmaterial nicht
mehr leisten können.
So lange wie nötig
Seit März 2022 sind Delegierte
des ÖRK vor Ort.
Medizinische Hilfe, Unterkünfte,
Krankenwagen,
Lebensmittel und
vieles mehr konnten bereitgestellt
werden. Laut
Schätzungen der UN
bleibt der Bedarf an Unterstützung
enorm –
knapp 15 Millionen Menschen werden
2024 humanitäre Hilfe
benötigen. Wie lange der bewaffnete
Konflikt noch dauern wird, kann niemand
einschätzen. „Das Rote Kreuz
wird vor Ort sein, solange Menschen
humanitäre Hilfe benötigen“, weiß
Angelika Fors ström. B
URCS
Medizinische Versorgung durch
mobile Gesundheitsdienste.
MEINE SPENDE
Mit Ihrer Unterstützung können wir
weiterhin Hilfe leisten.
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
„Ukraine“
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mein Rotes Kreuz | März 2024

ÖRK/LV NÖ/M. Hechenberger
Helfen Sie uns
zu helfen
Viele Menschen schämen
sich, um Hilfe zu bitten.
E-MAIL AUS
MEINE SPENDE
Kinder sind unsere Zukunft
Seit etlichen Monaten verzeichnet
die Individuelle Spontanhilfe des
Roten Kreuzes einen besonders hohen
Anstieg an Beratungsanfragen.
Aufgrund der Teuerungen können
viele Menschen ihre Energie- und
Heizkosten nicht mehr bezahlen. Waren
es vor einigen Jahren hauptsächlich
die Jahresabrechnungen, die den
Menschen große finanzielle Probleme
bescherten, gegen sind Kinderarmut.
mittlerweile
Schritte
schon die Teilbeträge nicht mehr zu
In stemmen. Österreich ist laut Statistik Austria
auch fast jedes für Frau fünfte M. Kind Drei armuts- Jahre
So
lang oder lebte sie ausgrenzungsgefährdet,
in einer kalten Wohnung.
dazu Drei Jahre, bricht in jeder denen zehnte sie sich Ju-
noch
gendliche immer weiter die Ausbildung zurückzog, vor weil einem sie
erfolgreichen sich für ihre Situation Abschluss schämte. ab. Die Bildungsschermer
mehr Energierechnungen klafft immer weiter sam-
aus-
Imeinandermelten
sich die an, steigenden der Schuldenberg Lebenskosten
wurde tun größer das Übrige. und größer.
Bleibt die Wohnung kalt, hat das
enorme Auswirkungen auf den Alltag.
Die Menschen haben keine Kraft
mehr, sich um andere Dinge zu kümmern.
Soziale und gesellschaftliche
Teilhabe am Leben funktionieren
Dem nicht Roten mehr. Kreuz Die Menschen ist es daher leiden ein auf besonderes
vielfältige Anliegen, Art und Weise, die Zukunftschancemen,
bekommen für junge Menschen gesundheitliche, zu ver-
vereinsabessern.
körperliche, „Hier seelische legen Probleme wir durch und
unsere verlieren Lernförderangebote ihre Perspektiven. wichtige
Grundsteine, parallel dazu kümmern
wir Individuelle uns aber Spontanhilfe
auch um die Versorgung
Die Individuelle unserer Jüngsten. Spontanhilfe Mit des dem Österreichischen
Projekt ‚Junior Roten Kreuzes Tafel‘ wollen hilft
neuen
Menschen in sozialen Notlagen und
unterstützt Betroffene unter ande-
Das Rote Kreuz Niederösterreich setzt wichtige
Hilfe vom Roten Kreuz
RUANDA
wir speziell eine gesunde und kindgerechte
Ernährung unterstützen“,
erklärt Landesdirektor Hannes Buxbaum,
Rotes Kreuz Niederösterreich.
rem durch rasche und individuelle
Armutsprävention
Beratung, Information über gesetzliche
der Ansprüche, Junior Tafel Vernetzung als Teil der mit Team an-
Ziel
Österreich deren Betreuungseinrichtungen Tafel ist es, regionale und
Partner einmalige zu finanzielle finden, die und mit materielle gesunden
und Überbrückungshilfen.
speziell für Kinder geeigneten
Nahrungsmitteln So konnte auch unterstützen. Frau M. geholfen Abgesehen
werden, nachdem von der Versorgung sie sich im mit Dezember
vergangenen des täglichen Jahres Lebens ein Herz ist aber ge-
den
Dingen
auch fasst Bildung und den ein Mitarbeitenden wesentlicher Faktor der
der Individuellen Armutsprävention Spontanhilfe und ihre wirkt Situation
mehrere geschildert Generationen. hatte. Gemeinsam B
über
wurden entsprechende Maßnahmen
erarbeitet LernLesepate und in die Wege werden geleitet,
um In Abstimmung Frau M. nach mit drei der Bildungsdirektion
Weihnachtsfest bieten das Rote Kreuz in einer NÖ warmen und
langen Jahren
ein
Wohnung das Jugendrotkreuz zu ermöglichen. allen LernLesepaten,
Mit Ihrer die an Spende Schulen unterstützen aktiv sind oder Sie
die es werden Individuelle möchten, Spontanhilfe Informationen, des Österreichischen
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Roten Kreuzes. Helfen
Sie sowie uns Vernetzung helfen! an. Zusätzlich B
bekommen diese Personen im
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gali.
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anderen ermöglicht
des Ruanda
Personen
Red
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tig
akuten
soll
oder
das
chronischen
Einsatzgebiet
Erkrankungen
des Ruandischen
Gründen nicht mehr möglich ist, zu kochen, können Sie sich mit individuelle Pflege und Betreuung im eigenen Zuhause.
dem von Ihnen selbst ausgewählten Essen verwöhnen
Cross
lassen.
(RRC) führten
Das
wir
multiprofessionelle
Gespräche
Team der
Roten
Hauskrankenpflege
Kreuzes erweitert,
pflegt
die
mit der Präsidentin und betreut ihren Mitarbeitenden.
Sie informierten die Menschlichkeit uns über immer großgeschrieben In Cyimpindu besuchten wird. wir eine
die betroffenen Dichte Menschen an Fahrzeugen fachgerecht, erhöht wobei werden.
059 144 8200 + Ihre PLZ
Projekte wie das Emergency Medical Kooperative, in der 60 Frauen leben
Service (EMS). Dabei geht 059 es um 144 den 8290 + und Ihre arbeiten. PLZ Die Gemeinschaft wurde
zu Beginn vom Ruandischen Ro-
SENIORENTREFF/BESUCHSDIENST Auf- und Ausbau des Rettungsdienstes.
Auch Die wenn Ausbildungsunterlagen für ten Kreuz finanziert, verwaltet sich
Viele Menschen fürchten Einsamkeit und Isolation.
Angehörige zur Seite stehen, sind soziale Kontakte die nach Sanitätsausbildung außen
PFLEGEBEHELFE
wurden mit allerdings selbst. Großteils leben die
sehr wichtig. Der Besuchsdienst und der Seniorentreff
dem Österreichischen
bieten
Roten Kreuz Menschen von der Landwirtschaft.
allen Interessierten diese Unterbrechung des Alltags.
Das Kreuz unterstützt Betroffene, pflegende Angehörige
erarbeitet. Da die Ausbildungsqualität
gut ist und stetig Pflegebehelfen, steigt, wurden die rasch, nen unbürokratisch diverse Früchte und bedarfsorientiert mehrmals im
und Betreuungsorganisationen Wegen durch des Bereitstellen günstigen von Klimas kön-
059 144 8291 + Ihre PLZ
Teile des Rettungsdienstes zur Verfügung von gestellt der und Jahr vermietet geerntet werden werden. – zur optimalen Das Modell Pflege
Regierung an das RRC
für
übergeben.
den kranken Menschen.
sieht vor, sofern nötig, Mitgliedern
Ruanda wird das Land der tausend Darlehen zu geben, die über den Verkauf
der Ernte-Erträge zurückge-
HILFE AUF KNOPFDRUCK
059 144 8250 + Ihre PLZ
Hügel genannt. Das birgt Schwierigkeiten
im Rettungsdienst, da die zahlt werden können. Eine Mutter
Mit der Rufhilfe – Hilfe auf Knopfdruck – des Roten Kreuzes
Ikönnen hilfsbedürftige und alleinstehende Menschen im Notfall
per m Knopfdruck Dezember Hilfe 2023 rufen. besuchte Ein kleiner ich Knopf kann Straßen oft schlecht MEIN sind, die KONTAKT Rettungsteams
weite Strecken www.zuhauseessen.at
zurück-
ernähren und in die Schule schicken
erzählte, dass sie so ihre fünf Kinder
also Projekte Leben retten. des Österreichischen und
des Ruandischen Roten Kreuzes. Die legen müssen. Daher ist
www.roteskreuz.at/noe/pflege-betreuung
der Bedarf kann. Das Rote Kreuz steht dem Dorf
Reise 0820 begann 820 in 144 der Hauptstadt Ki- an Einsatzfahrzeugen hoch. Zukünf-
weiter beratend zur Seite.
B
mein Rotes Kreuz | März 2024
17

18
IFRC
PARTNER
Das Rote Kreuz unterstützt Menschen in Not.
SOLIDARITÄT IN AKTION
Rotkreuz-Partnerschaften im Rückund
Ausblick. Das vergangene Jahr war
geprägt von weltweiten Herausforderungen:
Erdbeben, Überschwemmungen,
bewaffnete Konflikte und Fluchtbewegungen.
Gleichzeitig kämpft Österreich
mit Teuerung, Pflegenotstand und
sozialen Missständen. In dieser Zeit war
und ist das Rote Kreuz an vorderster
Front, um Menschen in den ersten
Stunden nach einer Katastrophe sowie
langfristig beim Wiederaufbau zu helfen.
Hilfe durch Partner
Unsere Hilfe im vergangenen Jahr wäre
ohne die großzügige Spendenbereitschaft
von Unternehmen jedoch nicht
möglich gewesen. Millionen an Hilfsgütern
konnten verschickt, Notunterkünfte
errichtet, Nahrung und medizinische
Versorgung bereitgestellt werden – alles
dank der Unterstützung durch unsere
Partner. Das Rote Kreuz bleibt weiterhin
an der Seite derer, die Hilfe benötigen
– lokal und global. Unser Blick in die
Zukunft ist geprägt von Entschlossenheit
und dem festen Willen, gemeinsam
mit starken Partnern positive Veränderungen
herbeizuführen.
ROTKREUZ
GEWINNSPIEL
2024
ÖRK
BUILDING BRIDGES
Atil Kutoglu und Kathi Nehammer machten
auf Menschen, die an Demenz erkrankt sind,
aufmerksam.
Am 20. Oktober 2023 traf sich im Wiener Palais
Berg das Who-is-Who der Modeszene. Nicht nur um
die neue Kollektion von Atil Kutoglu zu bestaunen
– auch die Arbeit des Roten Kreuzes für ältere
Menschen und deren Angehörige wurde in den
Vordergrund gerückt. Den Ehrenschutz dieses
Events übernahm Kanzler-Gattin Kathi Nehammer.
Dank der engagierten Sponsoren, wie der UniCredit
Bank Austria AG, und der Gäste wurde der Abend
ein großer Erfolg. Beinahe 30.000 Euro konnten für
den guten Zweck eingenommen werden. Wir sagen
Danke für das großartige Engagement und den
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2. Mai 2024 per Postkarte an
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Hauptstraße 32, 1041 Wien,
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Der Hauptpreis sind ein
Messerblock und ein Messerset
(Brot- und Buttermesser).
Weitere 20 Gewinner erhalten ein
Erste-Hilfe-Set. Die Ziehung erfolgt
unter Ausschluss des Rechtsweges.
Über dieses Preisrätsel kann kein
Schriftverkehr geführt und Preise
können nicht bar abgelöst werden.
8 5 4
1 9 5
7 3 2 1 6
1 9
2 6
6 8 7
3 6 7 2
7 4 3 1 8
Wir erheben nur die für das Gewinnspiel
notwendigen Daten. Mit der
Teilnahme stimmen Sie der Veröffentlichung
von Namen (Vorname und
abgekürzter Nachname) und
6 5 4
Postleitzahl zu. Die Gewinner werden per E-Mail oder Brief verständigt und die Daten nach der
Preisübergabe gelöscht und nicht an Dritte weitergegeben. Bei Online-Eingabe erhalten Sie nach
noch maliger E-Mail-Bestätigung und mit dem Recht auf Widerruf Rotkreuz-Informationen per E-Mail.
Weitere Infos: www.roteskreuz.at/datenschutz
Gewinner der letzten Ausgabe:
Lösung: 925674183. Der erste Preis, eine Thermosflasche und ein Kräuterbücher-Set,
geht an Margareta K., 3970. Einen Regenschirm gewinnen: Erika R., 3430; Johann S., 8720;
Kordula G., 9062; Walter R., 4560; Franz W., 7221; Gabriele E., 5273; Maria S., 2869;
Sabine W., 6866; Sylvia H., 8700; Norbert M., 3931; Othmar B., 6723; Alois B., 4770;
Friederike L., 9020; Sylvia P., 8041; Gerhard P., 3413; Anna R., 4371; Konrad S., 8435;
Sabine F., 1100; Reinhard Z., 6822; Anna H., 3710.
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Franz-Zant-Allee 3-5
3430 Tulln an der Donau
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Graf Carello bietet die ideale Lösung!
Mit den führerscheinfreien und zulassungsfreien Fahrzeugen der bereits seit über 40 Jahren bestehenden österreichischen
Firma Graf Carello muss Unabhängigkeit und Selbständigkeit kein Wunschtraum mehr bleiben! Unsere Fahrzeuge
sind auf allen öffentlichen Straßen zu benützen (außer Autobahn und Schnellstraßen) und können auch mit
nur einer Hand bedient werden! Bleiben Sie mobil in jedem Alter und bei jedem Wetter und nützen Sie die schönen
Tage für Spazierfahrten oder um Einkäufe, Arztbesuche u.v.m. wieder selbständig zu tätigen! Testen Sie unsere
Fahrzeuge gratis und unverbindlich bei Ihnen zu Hause. Wir bieten österreichweiten Kundendienst
und Service für alle Marken, direkt bei Ihnen zuhause. Infotelefon: 03385/8282-0
Jetzt GRATIS-PROSPEKT anfordern!
Graf Carello, Nestelbach 77, A-8262
Telefon: 03385/8282-0
Endlich wieder sicher baden
Badehilfen von Graf Carello ermöglichen ein Vollbad ohne fremde Hilfe!
Die Handbedienung ermöglicht sanftes
Auf- und Absenken des Badekissens.
Ganz einfach und bequem in die Badewanne ein- und aussteigen.
Genießen Sie ein entspanntes Vollbad
direkt am Wannenboden.
Für Senioren, ältere und bewegungseingeschränkte Menschen ist das Baden bzw. der Ein- und Ausstieg aus der
Wanne oft sehr beschwerlich und gefährlich! Die seit über 40 Jahren bestehende österreichische Firma Graf Carello
bietet in diesem Bereich kompetente Erfahrung und Beratung. Im Badezimmer gibt es viele Möglichkeiten, Komfort
und Sicherheit zu erhöhen. Verschaffen Sie sich mit der richtigen Badehilfe wieder ein neues, sicheres und bequemes
Badevergnügen. Unsere Badehilfen passen in jede Badewanne, sind TÜV-geprüft und lassen sich bis zum
Wannenboden absenken. Umbau- und Montagearbeiten sind nicht erforderlich!
Testen Sie die verschiedensten Badehilfen unverbindlich bei Ihnen zu Hause! Infotelefon: 03385/8282-0
Jetzt GRATIS-PROSPEKT anfordern!
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Graf Carello, Nestelbach 77, A-8262
Graf Carello, Nestelbach 77, A-8262
Telefon: 03385/8282-0