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Festschrift 150 Jahre FF Bad Ischl

Es war ein dramatischer Hintergrund, der zur Gründung der Feuerwehr Ischl führte. Am 21. Juli 1865 vernichtete ein verheerender Brand 21 Häuser des Marktes. Dabei verloren viele Ischler ihr gesamtes Hab und Gut. Im Banne dieses Ereignisses haben daher am 28. August 1865 verantwortungsbewusste Bürger der Marktgemeinde unter Bürgermeister Seeauer beschlossen, den zerstörerischen Elementen ein organisiertes Feuerwehrwesen entgegenzustellen. So kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ischl. Es war dies die Gründung der ersten Feuerwehr im Bezirk Gmunden, sowie der dritten Wehr des Landes Oberösterreich. Binnen kurzer Zeit stellten sich damals rund 200 Mann freiwillig und unentgeltlich in den Dienst der guten Sache, denn es war eine Ehre, ein Feuerwehrmitglied zu sein. In den 150 Jahren des Bestandes der Feuerwehr Bad Ischl sind aus der damaligen Stammfeuerwehr weitere 4 Feuerwehren und 5 externe Feuerwachen, zum selbstlosen Schutze der Bevölkerung, hervorgegangen. Zum 150-jährigen Bestandsjubiläum wurde von den Kameraden der Hauptfeuerwache Bad Ischl, E-HBI Gerhard Kößler und HBM Josef Stadler, eine detailliert ausgearbeitete Festschrift entworfen. In digitaler Form kann dieses Meisterwerk der Ischler Feuerwehrgeschichte nachfolgend betrachtet werden. Bei Interesse an einem Originalexemplar kann dieses bei der Hauptfeuerwache Bad Ischl gegen eine freiwillige Spende erstanden werden.

Es war ein dramatischer Hintergrund, der zur Gründung der Feuerwehr Ischl führte. Am 21. Juli 1865 vernichtete ein verheerender Brand 21 Häuser des Marktes. Dabei verloren viele Ischler ihr gesamtes Hab und Gut. Im Banne dieses Ereignisses haben daher am 28. August 1865 verantwortungsbewusste Bürger der Marktgemeinde unter Bürgermeister Seeauer beschlossen, den zerstörerischen Elementen ein organisiertes Feuerwehrwesen entgegenzustellen. So kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ischl. Es war dies die Gründung der ersten Feuerwehr im Bezirk Gmunden, sowie der dritten Wehr des Landes Oberösterreich.

Binnen kurzer Zeit stellten sich damals rund 200 Mann freiwillig und unentgeltlich in den Dienst der guten Sache, denn es war eine Ehre, ein Feuerwehrmitglied zu sein. In den 150 Jahren des Bestandes der Feuerwehr Bad Ischl sind aus der damaligen Stammfeuerwehr weitere 4 Feuerwehren und 5 externe Feuerwachen, zum selbstlosen Schutze der Bevölkerung, hervorgegangen.

Zum 150-jährigen Bestandsjubiläum wurde von den Kameraden der Hauptfeuerwache Bad Ischl, E-HBI Gerhard Kößler und HBM Josef Stadler, eine detailliert ausgearbeitete Festschrift entworfen. In digitaler Form kann dieses Meisterwerk der Ischler Feuerwehrgeschichte nachfolgend betrachtet werden.

Bei Interesse an einem Originalexemplar kann dieses bei der Hauptfeuerwache Bad Ischl gegen eine freiwillige Spende erstanden werden.

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<strong>Ischl</strong>er Nachtwächterruf<br />

„Alle meine Herren lasst euch sagen,<br />

Der Hammer, der wird neun Uhr schlagen.<br />

Gebt acht aufs Feuer und aufs Licht<br />

Damit euch kein Unglück gschiecht!<br />

Bitt' für uns heiliger Florian!<br />

Daß uns das Feuer nicht schaden kann.<br />

Weil nun die Nacht vorhanden ist,<br />

Schlafts nun in Gottes Namen!<br />

Wird neun Uhr schlagen“<br />

Beim anbrechenden Morgen sang er:<br />

“Alle meine Herren lasst euch sagen,<br />

Der Hammer der wird vier Uhr schlagen!<br />

Alle meine Herren seids munter und wach,<br />

Der Tag vertreibt die finstre Nacht.<br />

Drum loben wir Gott und heilige Jungfrau Maria.<br />

Gelobt sei Jesus Christus!<br />

Weil nun der Tag vorhanden ist,<br />

Wacht nun in Gottes Namen!<br />

Wird vier Uhr schlagen!”<br />

Bild 1. Umschlagseite: „Brand im Ortsteil Gries am 13.Juni 1709“ Votivbild im Heimatmuseum<br />

Bild 2. Umschlagseite: Graffito des hl. Florians, geschaffen 1974 von FW-Kamerad Mathias Loidl


<strong>Festschrift</strong><br />

der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

aus Anlass des <strong>150</strong>jährigen Bestandsfestes<br />

1865 2015<br />

3


Festablauf<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Samstag, 12. September 2015<br />

16:30 Uhr Abmarsch vom Zeughaus der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> HFW zur Defilierung am Schröpferplatz.<br />

Anschließend Fahrzeugweihe und Fahnenbandübergabe, Ansprachen und<br />

Ehrungen im Kurpark.<br />

18:30 Uhr Empfang der Ehrengäste durch den Bürgermeister von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in den Arkaden<br />

des Kongress- u. Theaterhauses;<br />

gleichzeitig Verabreichung eines kleinen Imbisses im Kurpark an die übrigen<br />

Festteilnehmer durch das Team der Feldküche der <strong>FF</strong> Strobl.<br />

20:00 Uhr Festabend im großen Saal des Kongress- u. Theaterhauses mit gemütlichem<br />

Festausklang<br />

Bei Schlechtwetter entfällt die Defilierung. Die übrigen Programmpunkte des Festes<br />

werden in die Räumlichkeiten des Kongress- u. Theaterhauses verlegt und der Empfang<br />

der Ehrengäste sowie der Festabend um eine Stunde nach vorne verschoben.<br />

4


Herzliche Gratulation und aufrichtigen Dank<br />

für die unermüdlichen Einsätze!<br />

Wenn eine Feuerwehr ihr <strong>150</strong>-jähriges Bestandsjubiläum feiert, so verdeutlicht<br />

das die hohe, dauerhafte und verlässliche Einsatzbereitschaft<br />

der Kameraden. Denn in den Reihen der Feuerwehren stehen Menschen,<br />

die jederzeit bereit sind, ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit<br />

für das Allgemeinwohl aufs Spiel zu setzen. Auf Grund der umfassenden<br />

Aufgabenstellung sind unsere Feuerwehren nicht nur ein Garant<br />

für die allgemeine Sicherheit, sondern auch ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

des öffentlichen Lebens.<br />

Der Anlass für die Gründung der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> war tragisch. Noch<br />

ganz im Bann des großen Brandes vom Juli 1865 meldeten sich zwei<br />

Monate später bereits 200 Mann zum Feuerwehrdienst.<br />

Rund 280 Feuerwehrleute mit etwa 250 Einsätzen im Jahr bilden heute<br />

die Basis für die Sicherheit in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>. Die Einsätze, die Menschen<br />

bei der Freiwilligen Feuerwehr für die Allgemeinheit erbringen, sind<br />

unbezahlbar und können nicht oft genug lobend erwähnt werden.<br />

Anlässlich des Jubiläumsfestes möchte ich allen Mitgliedern für ihre verlässliche Einsatzbereitschaft meinen<br />

aufrichtigen Dank aussprechen. Mein Dank richtet sich auch an die Familienangehörigen, die viel<br />

Verständnis aufbringen.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum stolzen Bestandsjubiläum! Viel Kraft für die neuen Herausforderungen der<br />

Zukunft und stets unfallfreie Einsätze wünscht<br />

Ihr<br />

Landeshauptmann<br />

Dr. Josef Pühringer<br />

5


Grußworte des Landesfeuerwehrkommandanten<br />

Die Bevölkerung von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> kann im Jahr 2015 mit besonderem Stolz auf<br />

die Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> blicken – es sind nun <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> vergangen,<br />

seit sich nach einem großen Marktbrand am 21. Juli 1865 einige beherzte<br />

Menschen zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr entschlossen haben.<br />

Die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> gehört als drittälteste Feuerwehr in Oberösterreich zu den<br />

Gründungsmitgliedern des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes. Neben der<br />

Hauptfeuerwache <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> sorgen die 5 Feuerwachen Ahorn-Kaltenbach,<br />

Perneck, Reiterndorf, Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein, Sulzbach für die Sicherheit<br />

der Stadt.<br />

Seit 15 Jahrzehnten setzen ihre Mitglieder nun die Idee des Helfens in die Tat<br />

um. Seit den Gründungstagen hat sich unsere Gesellschaft enorm verändert –<br />

hat eigentlich schon mehrere technische Revolutionen erlebt und steht heute<br />

im Spannungsfeld von Information und Kommunikation – nutzt sie und leidet<br />

auch darunter.<br />

Dieser Wandel in unserer Gesellschaft hat natürlich auch unser Feuerwehrsystem<br />

beeinflusst, seine Ideale aber nicht verändert. Menschen, in gleicher Weise<br />

traditionsverbunden und zukunftsorientiert, tragen die Idee des Helfens, der<br />

Kameradschaft und des gegenseitigen Vertrauens weiter und bewahren damit<br />

nicht nur die Ideale voriger Generationen, sondern verstärken noch ihre Bemühungen für die Mitmenschen.<br />

Damit die Hilfe für die <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er Bevölkerung rasch und effizient erfolgen kann, müssen auch die Rahmenbedingungen<br />

stimmen. Die Ausbildung der Mannschaft und ihre Ausrüstung müssen den heutigen Anforderungen entsprechen,<br />

um das Grundgerüst für erfolgreiche Hilfeleistung zu sichern.<br />

Ich bedanke mich beim Kommando und allen Kameraden der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, die das Sicherheitskonzept Feuerwehr<br />

mittragen und weiterentwickeln. Sie geben den Menschen ihrer Heimatgemeinde Zeit und Hilfe – als Mitglieder einer<br />

der eindrucksvollsten Einrichtungen unseres Landes – als Mitglieder einer oberösterreichischen Feuerwehr.<br />

Zum <strong>150</strong>jährigen Jubiläum meine besten Glückwünsche<br />

Euer<br />

Landes-Feuerwehrkommandant<br />

LBD Dr. Wolfgang Kronsteiner<br />

6


<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Grußworte<br />

Zu allererst gratuliere ich der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> zum <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>-Jubiläum.<br />

Ein derartiger „Runder Geburtstag“ ist besonders dazu geeignet, auf die großen<br />

Leistungen in der Vergangenheit zurückzublicken, die gegenwärtige Situation<br />

zu würdigen und einen Blick in die Zukunft zu wagen.<br />

Die Feuerwehren sind ein unersetzbarer Bestandteil für die Sicherheit unserer<br />

Region. Sie geben den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl beschützt zu sein<br />

und leisten im Falle des Falles professionelle Hilfe. Die Feuerwehren sind im<br />

Bewusstsein der Bevölkerung breit verankert und geschätzt. Das darf allerdings<br />

nicht dazu führen, dass sich die Menschen von ihrer Eigenverantwortung<br />

völlig zurückziehen.<br />

Die Feuerwehr als Organisation mit vielen ehrenamtlichen Kameradinnen<br />

und Kameraden ist ein Vorbild dafür, was der Einzelne oder die Einzelne für<br />

andere im Sinne der Gemeinschaft tun kann. Es gibt sicher noch einige andere<br />

gesellschaftliche Themen und Anforderungen, bei denen das Beispiel der<br />

Feuerwehren auch umgesetzt werden können.<br />

Ich danke allen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> für ihren selbstlosen Einsatz<br />

im Dienste der Mitmenschen. Ich wünsche für die Feierlichkeiten am Jubiläumswochenende ein gutes Gelingen und<br />

für die Zukunft viel Kraft, viel Freude und auch das nötige Glück, um vor Schäden bewahrt zu werden.<br />

Euer<br />

Alois Lanz<br />

Bezirkshauptmann von Gmunden<br />

7


<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> bedeutet <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> im Dienste der<br />

Bevölkerung von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, im Kampf gegen Feuer, Naturkatastrophen wie<br />

Schnee und Wasser und bei technischen Einsätzen.<br />

Ein Jubiläum dieser Art ist immer ein besonders schöner Anlass zu feiern und<br />

ein außerordentliches Fest für eine Freiwillige Feuerwehr. Durch meine jahrelange<br />

Tätigkeit als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pfandl und die<br />

dadurch entstandene enge Zusammenarbeit und Freundschaft mit der Stadtfeuerwehr<br />

ist es mir eine besonders große Freude der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> zu diesem großartigen Jubiläum zu gratulieren.<br />

Es bedarf immer wieder engagierter Männer mit großem Einsatz und Tatendrang,<br />

um die Maschinerie einer freiwilligen Einsatzorganisation am Laufen<br />

zu halten. Den Feuerwehrmännern wird bei jedem Einsatz Großes abverlangt<br />

– sie begeben sich oft in gefährliche Situationen und müssen dafür perfekt ausgebildet<br />

sein. Dieses Engagement und die zeitlichen Ressourcen dafür sind zu<br />

100 % freiwillig und werden in der Freizeit aufgebracht. Die Freiwillige Feuerwehr<br />

beweist nunmehr seit <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n eine perfekte Organisation und einwandfreies<br />

Funktionieren.<br />

Ich gratuliere dazu sehr herzlich und wünsche für die weitere Zukunft nach wie vor so viel Einsatz, Freude und<br />

Kraft.<br />

OBR Stefan Schiendorfer<br />

Bezirksfeuerwehrkommandant<br />

8


<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> im Einsatz<br />

für die <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>erinnen und <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er!<br />

Dass vor <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n engagierte <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er aktiv geworden sind und "unsere"<br />

Feuerwehr gegründet haben, ist unbestritten ein historisches Ereignis und wir<br />

können respektvoll und dankbar von einer Pionierleistung sprechen. Bis heute<br />

spielt die Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> eine große und bedeutete Rolle als<br />

Einsatzorganisation für die Sicherheit unserer Bevölkerung und als gelebte<br />

Nachbarschaftshilfe.<br />

Vieles hat sich in dieser Zeit verändert, vor allem die technische Entwicklung<br />

war rasant. Und so versehen unsere Feuerwehren nicht nur mit Gerätschaften<br />

und Fahrzeugen Dienst, die für die Gründerväter unseres Feuerwehrwesens<br />

wohl unvorstellbar waren. Auch die Art der Einsätze und die täglichen Herausforderungen<br />

für unsere Feuerwehrkameraden haben sich verändert, sind<br />

größer geworden und erfordern viele fachliches Wissen und professionelle<br />

Kompetenz.<br />

Was aber heute, <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> später gleich geblieben ist: Die Menschen, die bereit<br />

sind, sich in den Dienst der Allgemeinheit ehrenamtlich und freiwillig zu<br />

stellen, sind die Grundsäule unseres Feuerwehrwesens!<br />

Damals wie heute gibt es Helfer, die sich in den Dienst der guten Sache stellen,<br />

die bereit sind, ihre Zeit für professionelle Ausbildung genauso wie für<br />

verantwortungsvolle, ja gefährliche Tätigkeiten im Rahmen ihrer Einsätze zur Verfügung zu stellen.<br />

Die <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>erinnen und <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er wissen, dass die Feuerwehren und Feuerwachen im Pflichtbereich <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

den hohen Anforderungen, die an sie gestellt werden, aufs höchste entsprechen. Unsere Feuerwehrkameraden sind<br />

auf ihre vielfältigen Aufgaben bestens vorbereitet.<br />

Gerade die Großeinsätze in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n haben gezeigt, auf welch hohem Ausbildungs- und Ausrüstungsstand<br />

sich die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> befindet. Bei Hochwassereinsätzen, Waldbränden, Sturmschäden oder Schneedruck<br />

konnten dies unsere Kameraden der Feuerwehr immer aufs Neue eindrucksvoll unter Beweis stellen.<br />

Als Bürgermeister, der weiß, dass die Qualität des Feuerwehrwesens in unserer Heimatstadt ein hoher Wert ist, gratuliere<br />

ich der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> zu ihrem <strong>150</strong>jährigen Bestandsjubiläum, verbunden mit den Dank<br />

für ihre Einsatzbereitschaft an alle Kameraden, die in dieser Wehr ihren freiwilligen Dienst engagiert und kompetent<br />

tun!<br />

Hannes HEIDE<br />

Bürgermeister<br />

9


<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> –<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Kameradschaft und Freiwilligkeit<br />

Zum Jubiläumsjahr „<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>“ wurde ich<br />

ersucht für die <strong>Festschrift</strong> ein Vorwort zu schreiben. Für den Referenten kann<br />

das ja keine Schwierigkeit bedeuten. Tut es aber trotzdem. Zuviel verbindet<br />

mich nach 20 <strong>Jahre</strong>n politischer Zuständigkeit mit den Kameraden der Hauptfeuerwache<br />

und der Feuerwachen. Meine Gedanken sind bei Persönlichkeiten<br />

die wesentliches zum Funktionieren des Feuerwehrwesens in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> beigetragen<br />

haben. Unzählige Einsätze durfte ich beobachten, auch gesellige Stunden<br />

kamen sicher nicht zu kurz, auch mit Kameraden die heute leider nicht<br />

mehr unter uns sind.<br />

Als ich 1995 zum Referenten gewählt wurde, hat mich der damalige Pflichtbereichskommandant<br />

Ernst Struber in das Feuerwehrwesen eingeführt. Im Vordergrund<br />

stand bei ihm immer das Funktionieren der Feuerwehr und nicht etwa<br />

persönliche Interessen und schon gar nicht eine politische Partei. Selbstverständlich<br />

wurde auch nie an der Freiwilligkeit gezweifelt, es war für Ernst<br />

Struber und den Feuerwehrkameraden gar keine Frage sich ohne Selbstzweck<br />

zu engagieren, das war im Einsatz so und auch bei den großen Umbaumaßnahmen,<br />

welche in der Hauptfeuerwache durchgeführt wurden.<br />

Diese Einstellung wird auch beim amtierenden Pflichtbereichskommandanten Franz Hochdaninger so weitergeführt.<br />

Er und seine Kommandomitglieder sind es, die es verstehen, die Feuerwehrkameraden zu motivieren, damit auch in<br />

Zukunft ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet ist. Dabei ist es oft sicher nicht einfach, die Zeichen der Zeit zu<br />

erkennen, den Modernisierungsschub mitzumachen bzw. notwendige Schulungen auch durchzuführen und abzuhalten.<br />

Viele Zuständigkeiten und Notwendigkeiten sind dabei in Betracht zu ziehen. Das dabei eine gute Gesprächsbasis<br />

zwischen Politik und Feuerwehr gewährleistet ist, steht auch zum Großteil in der Verantwortung der Kameraden.<br />

Diese Einstellung leben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> seit nunmehr <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n. Ging es damals<br />

hauptsächlich um den „Roten Hahn“ so geht es heute auch um ein Funktionieren der Sicherheit, bei all den<br />

Änderungen in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben. Nur eines hat sich nicht geändert in diesen <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Die unentgeltlichen Leistungen die unsere Kameraden tagtäglich erbringen. Sei es bei Schulungen, Einsätzen, notwendige<br />

Baumaßnahmen und auch gesellschaftspolitischen Einsätzen, auf die Kameraden der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> können<br />

wir uns immer verlassen. Dafür darf ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bedanken.<br />

Josef Reisenbichler<br />

Vzbgm. und Feuerwehrreferent<br />

10


Haltet den Geist der Gründerzeit lebendig!<br />

Nach dem katastrophalen Brand im <strong>Jahre</strong> 1865 sind beherzte und tatkräftige<br />

Bürger in idealistischer Weise dem Aufruf des Bürgermeisters Wilhelm Seeauer<br />

und der Gemeindevertretung gefolgt und haben unsere Feuerwehr unter dem<br />

Motto „Einer für alle – alle für einen“ gegründet.<br />

Bedingt durch die Vorbildfunktion der Gründungsmitglieder erfreute sich die<br />

Feuerwehr eines regen Zuspruches durch die Bevölkerung, von denen jeder einen<br />

Ehrendienst in der Feuerwehr leisten wollte. So wuchs diese mit den <strong>Jahre</strong>n<br />

zu einer stattlichen Organisation heran.<br />

Mit dieser historischen <strong>Festschrift</strong> wird versucht, über die verdienstvolle Arbeit<br />

der Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in den <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n ihres Bestandes zu berichten und zu<br />

zeigen, was ein selbstloser Dienst für den Nächsten zu leisten imstande ist.<br />

Heute, <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> nach der Gründung unserer Wehr, stellt sich die Frage; warum<br />

diese auch schlechte Zeiten unbeschädigt überstanden hat und jetzt noch<br />

immer junge Bürger und auch Bürgerinnen bereit sind, sich um Gottes Lohn<br />

einer umfangreichen Ausbildung zu Feuerwehrmitgliedern zu unterziehen.<br />

Die Antwort darauf wurde bereits vor <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n in der Gründungsschrift unserer<br />

Feuerwehr festgeschrieben und von den Gründungsvätern und später von<br />

den Führungskräften der Feuerwehr penibel eingehalten. Sie besteht aus drei unverzichtbaren Säulen:<br />

• Freiwilligkeit ohne finanziellen Gewinn – Sie ist ein Ehrenamt und wird heute als Tätigkeit bezeichnet, die freiwillig<br />

ohne finanziellen Gewinn zugunsten der menschlichen Gemeinschaft geleistet wird.<br />

• Politikfreiheit – Die Feuerwehr ist eine politisch neutrale Vereinigung, in der jeder unbescholtene Bürger unabhängig<br />

von seiner Weltanschauung willkommen ist. Die parteipolitische Einflussnahme in das interne Geschehen der Feuerwehren<br />

ist hier streng verpönt!<br />

• Religionsfreiheit – Diese besteht vor allem in der Freiheit eines Menschen, sein weltanschauliches Bekenntnis frei zu<br />

bekennen oder keiner bestimmten Religion angehören zu müssen.<br />

Noch ein weiterer, ganz wesentlicher Aspekt der zwischenmenschlichen Beziehung kommt in der Feuerwehr zum<br />

Tragen. Hier sind wir alle Kameraden, Gleiche unter Gleichen, ohne Rücksicht auf Stand und Herkunft. Unsere<br />

Vorgesetzten sind von uns gewählte Feuerwehrmitglieder, denen wir unser Vertrauen schenken und die von uns in<br />

freier Wahl, aufwärts bis zum Landesfeuerwehrkommandanten, gewählt werden. Diesbezüglich von „außen“ angeklungenen<br />

Änderungswünschen können wir nur eine strikte Absage erteilen!<br />

Wenngleich auch zur zweiten Säule bereits überörtliche Begehrlichkeiten festgestellt wurden, so hoffe ich, dass uns<br />

die hehren Motive der Gründungsväter in den nächsten Jahrzehnten erfolgreich begleiten werden.<br />

Mit kameradschaftlichem Gruß!<br />

Franz Hochdaninger<br />

Pflichtbereichskommandant und Kommandant der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

11


Unseren verstorbenen Kameraden<br />

zum Gedenken<br />

Durch ihren selbstlosen Einsatz hinterließen<br />

sie uns ein Erbe, das wir in ihrem Sinne weiterführen<br />

wollen. Ihre Kameradschaft und<br />

Treue seien uns ein Vorbild.<br />

12


<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Ein Gott schuf dieses Land in guter Laune,<br />

Das schlicht wir Kammergut zu nennen pflegen,<br />

Ein wundersames Land voll Pracht und Schönheit.<br />

Gleich einem bunten Teppich ziehen Matten,<br />

Von Blumen hell geschmückt, sich hin die Täler,<br />

Aufleuchtend wie Smaragd an sanften Hängen —<br />

Der dunkle Wald, er strebt hinauf zur Höhe,<br />

Wo Fels und Firn den blanken Himmel grüßen.<br />

Von weiter Hochwacht trutzig wilder Berge<br />

Schweift sinnend hin das schönheitstrunkene Auge –<br />

Und schaut die Heimat. — Wortlos sind die Lippen.<br />

Nur heißer Dank flammt auf in stillen Herzen<br />

Dem Schöpfer, der das Schöne hat gespendet.<br />

Die klaren Bäche kommen ursprungnehmend<br />

Aus dunklen Höhlen an das Licht des Tages.<br />

In ungehemmter Lust, der Jugend gleichend,<br />

Enteilen hoffnungsfroh sie trauter Heimat.<br />

Der Seen dunkles Auge blickt den Himmel<br />

Und finsterer Tann und wildes Felsgeschröffe<br />

Beschauen sich in spiegelglatter Fläche. —<br />

Inmitten all der wundersamen Schönheit<br />

Liegt still des holden Kammergutes Herrin<br />

In Märchenpracht — <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> — selbst ein Märchen.<br />

Gleich einer Wunderfee weist sie die Wege<br />

Nach Nord und Süd — nach Osten und nach Westen.<br />

Die schönste unter allen — und umgeben<br />

Von Köstlichkeiten — kaum zu Überbieten. —<br />

Nicht Funkelgold und kostbar edle Steine<br />

Verbirgt die braune Erde! Nein! — das höchste,<br />

Was Menschen nur besitzen und ersehnen.<br />

Gesundheit — schenkt ein reicher, kühler Brunnen<br />

Den Siechen und den Kranken. Er verleiht<br />

Den wegemüden Pilgern neues Hoffen,<br />

Den Abgehetzten Mut zu frohem Schaffen.<br />

Der reiche Fremde kommt, genießt die Schönheit,<br />

Die unser Land in Gastfreundschaft ihm bietet,<br />

Beneidet die Bewohner dieses Landes.<br />

Mit Recht! — Ein Kammergut sein Eigen nennen,<br />

Des rühmt sich nicht ein zweites Volk der Erde.<br />

Franz Nöbauer 1<br />

13


<strong>Ischl</strong>s Feuerschutz in alter Zeit<br />

Die Feuersgefahr war in früheren Zeiten viel größer als<br />

heute 2 . Die Häuser des Marktes standen größtenteils<br />

ebenso dicht wie jetzt, aber nur größere Bürgerhäuser<br />

waren aus Stein und Ziegeln erbaut. Zum Teil hatten<br />

auch sie noch einen Aufbau aus Holz. Die übrige, weitaus<br />

größere Zahl der Häuser war bis zu den Grundmauern<br />

in Holz aufgeführt. Daher war auch die Angst<br />

vor den Bränden und die Sorge, sie zu verhüten, sehr<br />

groß.<br />

Zu den wichtigsten Feuerschutzmaßnahmen gehörten<br />

die Feuerbeschauen, die jährlich viermal vorgenommen<br />

wurde. Das Marktgebiet war in vier Viertel geteilt:<br />

Marktviertel<br />

(Auböckplatz, Pfarrgasse, Esplanade);<br />

Eglmoosviertel (Salzburger Straße, untere Leitenbergerstraße,<br />

untere Stiegengasse, Herrengasse).<br />

Kreuzviertel<br />

(Kreuzplatz, Götzstraße, Kaiser Franz-<br />

Josef-Straße, Bahnhofstraße)<br />

Viertel enthalb der Traun (Gries);<br />

Bis zur Errichtung der Saline (1571) und des Verwesamtes<br />

(Berg-, Salinen- und Forstverwaltung) nahmen je ein<br />

Ratsbürger und ein Vertreter der Inwohnerschaft (Viertelmann)<br />

diese Feuerbeschau vor. Später entsandte das<br />

Verwesamt zwei bis drei Vertreter, meist den Hofmaurer-<br />

und den Hofzimmermeister und einen Beamten<br />

(Verweser, Fuderzahler oder Zuseher). Als <strong>Ischl</strong> um<br />

1735 einen Rauchfangkehrer bekam, nahm auch dieser<br />

an der Feuerbeschau teil 3 .<br />

Die zur Feuerbeschau Verordneten hatten nachzuschauen,<br />

ob der Rauchfang gekehrt und von Pech gereinigt<br />

sei, ob kein Holz beim oder auf dem Ofen liege,<br />

der Rauchfang nicht zu eng wäre, ob die Herdstelle in<br />

Ordnung oder der etwa vorhandene Zimmerofen nicht<br />

schadhaft sei. Bis weit ins 18. Jahrhundert gab es in den<br />

Küchen nur offene Herde.<br />

Selbstverständlich sorgte auch das Verwesamt 4 für<br />

Brandbekämpfung, denn das riesige Feuer unter der<br />

Sudpfanne war an sich schon feuergefährlich, besonders<br />

bei Wind. Bei Kanzler (Chronik des Marktes und<br />

Curortes <strong>Ischl</strong>, 1881) lesen wir Seite 257, daß „den<br />

Nachtwächtern und Türmern der Kammergutsorte vom<br />

Ärar im <strong>Jahre</strong> 1656 ein Gnaden oder Hilfsgeld bewilligt<br />

wurde, wofür dieselben auch beim Pfannhaus nachsehen,<br />

das Feuer beachten und durch Glockenstreich<br />

lautbar machen sollten". Wiederholt beschwerten sich<br />

die Umwohner wegen unvorsichtigen Hantierens mit<br />

Glut und Asche. Die sogenannte Feuerhütte der Saline<br />

stand in der Gegend des Ostflügels der Trinkhalle. Sie<br />

enthielt die Löschgeräte 5 .<br />

Zur Bekämpfung der Feuersgefahr<br />

hatte das Salzamt<br />

1796 für die Verwesämter<br />

vom Wiener Kupferschmied<br />

Anton Schauer je<br />

eine „Buttenspritze“ angekauft<br />

Der Salzamtmann in Gmunden legte bei seinen jährlichen<br />

Visitationen dem jeweiligen Marktrichter die sorgsame<br />

Durchführung der Feuerbeschau sehr nahe. Nach<br />

dem Brand im Gries (13. Juni 1709) wurde vom<br />

Salzoberamt in Gmunden eine eigene, streng durchzuführende<br />

Feuerbeschau angeordnet, die folgende Ergebnisse<br />

brachte (hier auszugsweise wiedergegeben):<br />

14


„Am 23. Juni 1709 hat sich eine ganz unverhoffte Feuerbeschau<br />

ereignet, zu besserer Sicherstellung des Gemeinen<br />

Markts. Das kaiserliche Marktgericht hat folgende<br />

Personen dazu verordnet:<br />

Herrn Franz Kreuzberger, Herrn Johann Georg Seeauer,<br />

Herrn Georg Sarsteiner, alle des Rats. Balthasar<br />

Lang, Tischler, Gottlieb Rettenbacher, Bschlager (Viertelleute).<br />

Im Eggerhaus ist große Gefahr wegen der Scheiter in<br />

der Kuchl und oben beim Rauchfang und andere unzulässige<br />

Sachen.<br />

Beim Hans Spangl ist das "hölzerne" Brett abzutun<br />

und durch Eisen zu ersetzen.<br />

Beim Paul Strubegger sind die Bretter auf dem Backofen<br />

samt den umliegenden Scheitern abzutun,<br />

Tobias Preissens Bretter auf dem Backofen sind wegzutun.<br />

Simon Weiß soll in der herunteren Kuchl kehren lassen.<br />

Bei Herrn Johann Sarsteiner (heute Hotel Kreuz) ist<br />

das eingemauerte hülzerne Brettl abzutun.<br />

Beim Lorenz das Tobaksaufen (=Tabakrauchen)<br />

abzutun.<br />

Herr Zaller hat bei seinem Rauchfang besser nachzusehen.<br />

Frau Marie Seeauer hat die Scheiter beim<br />

Rauchfang wegzutun.<br />

Herr Winkler hat das beim Rauchfang aufgezeinte<br />

buchene Holz wegzutun.<br />

Herr Adam Seeauer hat die Sechtlkuchl (Waschküche)<br />

zu verbessern und die Nachbarn vor Schaden<br />

zu bewahren.<br />

Herr Achaz Lidl hat die Feuerstatt mit einem Zieglmäuerl<br />

zu verbessern und sich unterm Dach des gefährlichen<br />

Tobaksaufens zu enthalten.<br />

Bei Herrn Christoph Tembl, Lebzelten, ist das Kuchlgewölb,<br />

so ganz zerkloben, zu verbessern und das<br />

Holz wegzutun.<br />

Herr Tasch hat im neuen Gebäude den zum Schaden<br />

eingeführten Herd wegzutun.<br />

Frau Spielrueber hat zu kehren.<br />

Beim Schulhaus ist alles ungekehrt.<br />

Bei Jakob Neblinger ist der Rauchfang zu ändern;<br />

seine Mutter soll die Scheiter wegtun.<br />

Bei Gottfried Gabanzer, beim Seidlschuster, item beim<br />

Rinntaller und Edlmoser ist zu kehren.<br />

Christoph Strubreiter hat statt des hölzernen ein eisernes<br />

Ofentürl zu machen.<br />

Jakob Pupelle, Bräu auf der Leiten (Kaltenbachstr. 8)<br />

soll ein eisernes Ofentürl machen lassen.<br />

Lorenz Wallner soll die Bretter in der Kuchl weggeben<br />

und die Kuchltür besser verwahren.<br />

Balthasar Weiß u. Elisabeth Baumgartner haben<br />

hohe Ursache zu kehren.<br />

Josef Baumgartner soll unverzüglich kehren und<br />

die Mauer erheben.<br />

Gottlieb Ramsauer hat die Kuchl besser zu versehen.<br />

Bei Georg Rettenbacher sind Bretter beim Rauchfang.<br />

Bei Martin Hasenknopf ist in der Kuchl ein eingemauerter<br />

Baum.<br />

Bei Georg Wasner ist ein zerrissener Rauchfang.<br />

Hans Ahorner hat keinen züglichen Rauchfang.<br />

Balthasar Finster hat den aus Stein aufgeführten<br />

Rauchfang besser auszuführen und<br />

die Scheiter wegzutun.<br />

Josef Neideggen, Seilermeister, hat den Backofen besser<br />

zu versehen oder gar abzutun und das um den<br />

Rauchfang liegende Werg wegzutun.<br />

Beim Rechenmeister gehet das Kehren ab.<br />

Hans Grattwohl hat die völlige Feuerstatt zu erneuern.<br />

Hans Voglhuber hat die hülzernen Teile im Rauchfang<br />

zu erneuern. Philipp Weinberl hat den Ring abzubrechen<br />

und alles in einen Rauchfang zu legen.<br />

Philipp Pichler observant (=gehorsam ) gefunden.<br />

Balthasar Lang hat ein Mäuerl zur Sicherheit zu setzen.<br />

Bei Steger, Pfannhauser‘s sel. Witwe, sind die<br />

um den Rauchfang liegenden Scheiter wegztun.<br />

15


Außer diesen Feuerbeschauen traf man noch andere<br />

Maßnahmen, um bei Feuersgefahr einigermaßen Abhilfe<br />

zu schaffen. So musste jeder neu aufgenommene<br />

Bürger einen ledernen Wassereimer zum Marktgericht<br />

stellen, der im Rathaus aufbewahrt wurde.<br />

Bei einem Brand reichte<br />

man die gefüllten Eimer<br />

in langer Kette von der<br />

Wasserstelle bis zur<br />

Brandstätte. Ein Weitergreifen<br />

des Brandes<br />

suchte man auch durch<br />

das Abreißen der Schindeln<br />

von den Dächern<br />

der gefährdeten Nachbarhäuser<br />

zu verhindern.<br />

Brunnen gab es im<br />

Marktgebiet nur wenige.<br />

Im 17. Jahrhundert wird<br />

der Marktbrunnen<br />

(Pfarrgasse) errichtet,<br />

ebenso um 1720 ein<br />

Brunnen im Eglmoos (Berggasse). Als älteste Brunnen<br />

werden erwähnt: der Ploderbrunn auf der Leiten (Kaltenbachstraße<br />

12), der Poigerbrunn im Gries und der<br />

Königsbrunn (Salzburger Straße 30). Nach dem großen<br />

Brand im <strong>Jahre</strong> 1777 erbat der Markt die Erlaubnis 6 bei<br />

künftigen Bränden den ärarischen Sulzstren (Soleleitung)<br />

anzapfen zu dürfen. Dies wurde vom Salzamt<br />

auch gewährt.<br />

Nur ganz wenige Bürgerhäuser hatten einen Hausbrunnen,<br />

und so dürfte sich die Löscharbeit bei Brandkatastrophen<br />

sehr schwierig gestaltet haben. Wie wenig erfolgreich<br />

die Bekämpfung eines bereits ausgebrochenen<br />

Brandes in alter Zeit gewesen ist, beweist eine Eintragung<br />

in das Urbar von Wildenstein im <strong>Jahre</strong> 1551, welche<br />

von einem Häusl berichtet, „so auf der Pruggen gestanden<br />

und abgebrunnen ist".<br />

Viele Häuser hatten an ihren Giebelwänden<br />

ein Votivbild mit dem Hl. Florian angebracht,<br />

um damit einen „himmlischen“ Feuerschutz<br />

für Ihre Häuser zu erflehen.<br />

Diese (neu restaurierte) Votivtafel war am<br />

Haus Tänzelgasse 4, der ehemaligen Brauerei<br />

von Max Pott, nachfolgend Weinkellerei Lauko,<br />

angebracht und befindet sich jetzt im Museum<br />

der <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

16


Ausführlich erfahren wir aus<br />

den Kammeramtsrechnungen<br />

des Marktes <strong>Ischl</strong> über<br />

die Beschaffung neuer<br />

Löschgeräte nach dem großen<br />

Brand vom 22. April<br />

1777. Hier folgt ein kurzer<br />

Auszug:<br />

1777 für 13 neue Feueramper<br />

á 2 Gulden<br />

20 Kreuzer.<br />

Von den Wachtern,<br />

die durch vier Monate<br />

bei den abgebrannten<br />

Häusern<br />

Wache hielten, an<br />

Unschlitt und Kerzen<br />

gebraucht 5<br />

Gulden 12 Kreuzer.<br />

1778 dem Binder für zwei<br />

neue Wasserbodingen<br />

ins Rathaus 9<br />

Gulden 50 Kreuzer<br />

(Wasserbehälter am<br />

Dachboden).<br />

dem Sattler für 9<br />

Gulden neue Feueramper<br />

ins Rathaus.<br />

1779 Dem Hans Stadler,<br />

Marktzimmermann,<br />

für Machung der<br />

Feuerspritzen u. a. 4<br />

Gulden 30 Kreuzer.<br />

Dem Waldforstner<br />

(Förster) Josef Loidl<br />

zu Ebensee für eine<br />

neue Feuerspritze 11<br />

Gulden 17 Kreuzer.<br />

Auszug aus der Feuerbewahr- und Lösch- Ordnung für<br />

den Markt <strong>Ischl</strong> aus dem Jahr 1783<br />

Laut Protokollauszug und<br />

Ratschluß sind den hiesigen<br />

1777 verunglückten Abbrändlern<br />

auf deren Anhalten,<br />

wie in mehr anderen Orten<br />

üblich, welche dergleichen<br />

Unglück getroffen, zu<br />

einiger Aushilf, weil die<br />

Sammlung schlecht ausgefallen,<br />

die Fürsten- und Wachtsteuer<br />

auf drei <strong>Jahre</strong> nachgesehen<br />

worden.<br />

1782 dem Marktzimmermeister<br />

wird jährlich<br />

für das Reinigen der Feuerrequisiten<br />

ein Entgelt<br />

ausgesetzt.<br />

1782 dem Binder für<br />

Ausbesserungen der Feuerrequisiten<br />

und für eine<br />

neue Wanne für eine<br />

Feuerspritze 4 Gulden.<br />

Dem Ignaz Weinberger<br />

für eine neue Wasserspritze<br />

4 Gulden.<br />

Dem Schlossermeister Julius<br />

Pichler, um die Spritze<br />

inwendig mit Messing<br />

zu beschlagen, 19 Gulden.<br />

1783 dem Glasermeister<br />

Moser für zwei große<br />

und zwei kleine Laternen<br />

zu den Feuerrequisiten,<br />

dem Drechslermeister<br />

Georg Ybbser für drei einfache<br />

und fünf doppelte<br />

Feuerspritzen á 30 Kreuzer<br />

und 1 Gulden 30<br />

Kreuzer.<br />

17


1784 Die Unkosten auf Erbauung der zwei Hütten<br />

zu den Feuerrequisiten in der <strong>Ischl</strong>leiten (nahe<br />

der ehemaligen Wagnermühle, Salzburger<br />

Straße 14) und enthalb der Traun im Griebl<br />

(Gries) an Zimmerarbeit, Holz und Material,<br />

für Herbeischaffung verschiedener Feuerrequisiten,<br />

der Schlossermeisterswitwe Pichler für<br />

zwei Schlösser samt Zubehör für die Hütten auf<br />

der <strong>Ischl</strong>leiten und enthalb der Traun 3 Gulden<br />

57 Kreuzer, dem Amtsschmiedemeister für<br />

Feuerhaken u. a., Beschlagung der Wasserschaffel<br />

(20 Stück) mit eisenen Reifen 33 Gulden<br />

9 Kreuzer, wiederum dem Schlossermeister<br />

für 6 Paar hochstellige Fußeisen 5 Gulden, dem<br />

Bindermeister Joh. Wimmer für 34 neue Wasserfässer<br />

und 10 Schöpfsechterl, 6 Schöpfsechter<br />

und Ausbesserung 7 Gulden 30 Kreuzer.<br />

Dem Sattler für 10 lederne<br />

Wasseramper 23 Gulden 20 Kreuzer. (Diese 10<br />

Amper sind laut Oberamtsverordnung dem<br />

Markt Lauffen für die zu hiesigem Markt Beihilf<br />

anno 1777 gewesenen leidigen Brunst abgebenen<br />

16 übergeben worden). Dem Glaser<br />

Moser für 8 große Laternen 6 Gulden 30 Kreuzer.<br />

Dem Seilermeister für Einhängleinl und 5<br />

Büschel Schnüre zu den Fußeisen 5 Gulden 30<br />

Kreuzer.<br />

1785 für 7 neue Feuerleitern, die Wasserbodingen an<br />

allen Orten nachzufüllen u. a. 2 Gulden 36<br />

Kreuzer.<br />

1788 Wiederherstellung der durch die Wassergüß<br />

gänzlich ruinierten Feuerhütten im Griebl<br />

(Gries), Ausbesserung der Requisiten.<br />

Bis zur Gründung der Feuerwehr im <strong>Jahre</strong> 1865 enthalten<br />

die Marktrechnungen nichts wesentlich Neues 7<br />

Links im Bild:<br />

Die Laterne des letzten Nachtwächters<br />

von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

Sie befindet sich im Museum der <strong>FF</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Rechts im Bild:<br />

Hölzerne Feuerlöschspritze.<br />

Ausgestellt im Stadtmuseum <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Bildmitte:<br />

Krückenspritze, Vorläufer der<br />

Kübelspritzen.<br />

Ausgestellt im Museum<br />

der <strong>FF</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

18


Die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> verfügt über ein kleines,<br />

jedoch mit höchst interessanten Exponaten<br />

versehenem Museum.<br />

Dieses Museum<br />

wird von unserem<br />

Archivar,<br />

Kamerad HBM<br />

Josef Stadler mit<br />

viel Liebe mustergültig<br />

betreut.<br />

19


Große Brände in <strong>Ischl</strong><br />

(Auszugsweise - Übersicht)<br />

1490 um das Jahr 1490 brannte der ganze Markt und<br />

auch die Kirche ab.<br />

1593 brannte am 24. August die Burg Wildenstein<br />

erstmals ab.<br />

1709 im Ortsteil Gries brannten am 13. Juli die Häuser<br />

des Grübl-Wirtes (Grazer Straße 13), des<br />

Grübl-Bäckers (Grazer Straße 11) und des<br />

Grübl-Schmiedes (Grazer Straße 9) ab. Ein Votivbild<br />

dieses Brandes befindet sich im Stadtmuseum<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> und ein Foto davon auf der<br />

Umschlagseite dieser <strong>Festschrift</strong>.<br />

1715 brannte die Burg Wildenstein zum zweiten<br />

Mal ab und wurde anschließend dem Verfall<br />

preisgegeben.<br />

1777 vernichtete am 22. April ein katastrophaler<br />

Marktbrand 31 Häuser (Nordseite der Pfarrgasse<br />

und Esplanade).<br />

1857 brannten am 4. September 3 Häuser in der Gegend<br />

des Franz-Karl-Brunnens ab.<br />

1865 vernichtete am 21. Juli wiederum ein großer<br />

Marktbrand 21 Häuser (Pfarrgasse und Esplanade)-><br />

siehe detaillierte Berichte über dieses Ereignis<br />

auch am Ende des Abschnittes „Große Brände“<br />

Im Banne dieses großen Brandes beschließt die<br />

Marktgemeinde <strong>Ischl</strong> die Gründung einer Feuerwehr.<br />

1882 am 2. Mai wurde die<br />

Redlich Brauerei in der Salzburger<br />

Straße 32 sowie 3 Nachbarhäuser<br />

(Hinteregger, Sarsteiner,<br />

Simmer) ein Raub der Flammen.<br />

1908 am 1./2. November<br />

brannte das Wagnergut in Reiterndorf<br />

Nr. 43 ab.<br />

1912 Brand am 13. Februar<br />

beim Bachwirt-Gasthaus in der<br />

Grazer Straße Nr. 70.<br />

Aufruf der Gemeinde, in dem<br />

die Bevölkerung vom Bürgermeister<br />

aufgerufen wird, sich<br />

bei der, im Banne des Marktbrandes<br />

1865 neu gegründeten<br />

Feuerwehr, anzumelden.<br />

20


Bild rechts:<br />

Am 5.September 1931<br />

brannte die „Teufelmühle“<br />

(später Bäckerei Vogtenhuber)<br />

in der Maxquellgasse<br />

bis auf die Grundmauern<br />

nieder.<br />

1921 brannte am 10. Dezember<br />

der Zeugstadl<br />

der Saline an der<br />

Traun ab.<br />

1925 am 12. April Brand<br />

beim Hubbauer / Reiterndorf<br />

Nr. 41 (Voglhuber)<br />

im August brannte das<br />

Lüftenegger-Gütl, Reiterndorf<br />

Nr. 7 ab.<br />

1926 am 19. Juli brannte<br />

erstmals der "Münchnerhof", Kaltenbachstraße<br />

17<br />

(Internat der HBLA – Margaretenhof).<br />

1927 Brand beim Zopf-Woferl in Ahorn am<br />

Pfingstmontag.<br />

1928 am 14. November brannte das „Alte<br />

Bräuhaus“ in Lauffen Nr. 42 ab.<br />

1931 gab es einen Waldbrand im Bereich der Zimnitz,<br />

am 5. September brannte die „Teufelmühle“,<br />

Maxquellgasse 1 und<br />

am 17. September brannte es in Reiterndorf Nr.<br />

39, beim Hütter.<br />

1941 brannte es am 10. September bei Franz Kranabitl<br />

in Perneck und<br />

am 26. Oktober in Obereck Nr. 11 bei Leopold<br />

Schiendorfer<br />

1945 am 31. Jänner brannte das alte Gemeindegebäude<br />

am Auböckplatz Nr. 10 (ehemaliger<br />

Wochenmarktplatz) ab und wurde nicht wieder<br />

aufgebaut<br />

am 22. Juni brannte es in der Tischlerei Koller<br />

in der Salzburger Straße Nr.32.<br />

70 Personen verlieren bei diesem Brand ihre<br />

Wohnungen.<br />

Brand im Hotel Münchnerhof am 13. Dezember<br />

in der Kaltenbachstraße 17.<br />

1949 brannte am 17. Dezember die historische<br />

Schießstätte in Rettenbach ab.<br />

1954 am 30. Jänner Brand beim Mannberger-<br />

Schlosser in der Herrengasse 11 und<br />

am 18. Oktober Brand der Eisenhandlung<br />

Artweger in der Pfarrgasse Nr. 4<br />

1961 brannte das Textil-Geschäft "Wiesauer" an der<br />

Esplanade.<br />

21


1965 90 <strong>Jahre</strong> nach der Errichtung des Kurhauses<br />

wurde es bei Renovierungsarbeiten am 25.<br />

Februar ein Raub der Flammen.<br />

Im 100. Jahr nach Gründung der Feuerwehr, an einem<br />

sehr kalten Wintertag zerstörte ein Großbrand<br />

das Kurhaus.<br />

Sämtliche eingesetzte Feuerwehren konnten trotz heroischem Einsatz das <strong>Ischl</strong>er Traditionsgebäude nicht retten. Als der Brand<br />

in den frühen Morgenstunden entdeckt wurde, war es für eine wirksame Brandbekämpfung bereits zu spät. Außerdem war es<br />

derart kalt, dass Pumpen und Schläuche während der Löscharbeiten ständig eingefroren sind.<br />

22


Das blieb vom „Ballsaal“ übrig, in dem sich die <strong>Ischl</strong>er und einst Kaiser<br />

und Könige, sowie der Hochadel von ganz Europa vergnügten.<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> beschloss noch am selben Tag den Wiederaufbau.<br />

23


Bilder links:<br />

Brand eines Paketwagens der legendären Salzkammergut –<br />

Lokalbahn im Mai 1955<br />

Bilder rechts:<br />

Brand des Dachsstuhles der Hotel-Pension Sonnhof am<br />

Wolfshügel am 1. März 1979<br />

24


Bilder links:<br />

Brand der zum Großteil aus Holz errichteten<br />

Villa Waldeck im Jahr 1989<br />

1969 in diesem Jahr gab es mehrere Großbrände zu<br />

bewältigen. Es brannte beim Jodlerbauer in<br />

Reiterndorf und bei der Familie Unterberger<br />

(Rechermann) in der Kreutererstraße.<br />

1974 Brand nach Blitzschlag in der sogenannten<br />

"Dichtlmühle" in Haiden.<br />

1976 vom 2. bis 5 Juli bekämpften 723 Mann der<br />

FuB- Bereitschaften I, II und III einen Waldbrand<br />

auf der Zimnitz. Insgesamt leisteten sie<br />

8.506 Einsatzstunden.<br />

Kurz darauf brannte es beim Landwirt<br />

Matthias Müllegger, vulgo Heißlbauer.<br />

1977 am 6. März Brand im Bauernhaus Haiden 52,<br />

Schenner Walter (Sueß)<br />

am 7. Dezember steht ein Lagerschuppen der<br />

Spedition Bruckschlögl am Traunkai in Flammen.<br />

1979 am 1. März vernichtet ein Brand den Dachstuhl<br />

der Hotel Pension Sonnhof am Wolfshügel<br />

in der Bahnhofstraße.<br />

1980 Brand des Bauernhauses Hütterweg 11, Höhfurtner,<br />

am 5. September<br />

1981 am 1. Juni ereignete sich durch eine defekte<br />

Gasleitung eine Gasexplosion in der Brennerstraße<br />

19, wo leider zwei Tote Hausbewohner<br />

zu beklagen waren.<br />

1982 am 25. November brannte der Dachstuhl der<br />

Szilany Villa in der Sulzbachfelderstraße12.<br />

1983 brannte das Bauernhaus von Edmund Komaz<br />

im Köhlerweg und<br />

am 28. August entstand auf der Katrin ein<br />

Brand nach einem Blitzschlag.<br />

25


Bild links oben:<br />

Brand am 10. August 1992 im landwirtschaftlichen<br />

Anwesen der Familie Zierler in Jainzen. Bei der Ankunft<br />

der Feuerwehren stand das Haus bereits im<br />

Vollbrand.<br />

Bilder Mitte:<br />

Brand am 25. Mai 1996 in der Frauengasse im Haus von<br />

Dr. Thomas Huemer.<br />

Die Brandbekämpfung war sehr schwierig und aufwändig,<br />

da erst das heiße Blechdach aufgeschnitten werden musste<br />

um an den Brandherd zu gelangen.<br />

1985 brannte es im "Club 41" in der Kreutererstraße<br />

und<br />

am 30. April brannte der Dachstuhl bei der Fa.<br />

Panzl in der Götzstraße Nr. 5<br />

am 7. Juni wurde wiederum ein Dachstuhlbrand<br />

am Schröpferplatz Nr. 5 (Palmers) bekämpft.<br />

1989 Brand in der Villa Waldeck in Kaltenbach.<br />

1992 am 10. August brannte es im landwirtschaftlichen<br />

Anwesen der Familie Zierler in Jainzen.<br />

1994 gab es am 11. März einen gefährlichen Brand<br />

bei Familie Neff, Zimnitzbachweg, bei dem<br />

leider ein Todesopfer (Hausbewohner) zu beklagen<br />

war.<br />

1996 am 16. Mai brannte das Gasthaus in der Rettenbachalm<br />

ab und<br />

9 Tage später brannte es bei Dr. Thomas Huemer<br />

in der Frauengasse.<br />

Am 6. September brannte der Dachstuhl beim<br />

Haus Grazer Straße 20 (Winkler's Einkehr).<br />

26


Bilder oben:<br />

Wenige Tage nach dem Brand in der Frauengasse<br />

stand am 6. September 1996 der Dachstuhl bei<br />

„Winkler´s Einkehr“ in Flammen.<br />

Bild links:<br />

Am 13. Dezember 2000 brannte das Vereinsheim<br />

des <strong>Ischl</strong>er Faschingvereines<br />

1999 brannte es im Gebiet der Hohen Schrott (5. bis<br />

6. Juli).<br />

2000 Brand im Objekt Kaltenbachstraße 25 b am 28.<br />

Oktober und<br />

am 13. Dezember brannte das Vereinsheim des<br />

<strong>Ischl</strong>er Faschingvereines in der Lindaustraße.<br />

2001 ein Großbrand am 20. Jänner äscherte das bekannte<br />

Gasthaus "Zum Molkensieder" ein.<br />

Großes Glück hatten die Einsatzkräfte, denn<br />

bei der Explosion einer 33 kg Gasflasche wurde<br />

gottlob niemand verletzt.<br />

Am 19. April brannte es im Objekt Kreuzplatz<br />

19 (Heimatwerk).<br />

2002 brannte es im Objekt Brennerstraße 50. Am 2.<br />

Juni musste Alarmstufe II ausgelöst werden,<br />

als im Objekt Erlenweg 5 brannte und knapp 3<br />

Wochen später, am 23. Juni, kam es im Objekt<br />

Auböckplatz 7 zu einem Brand.<br />

2003 Alarmstufe II musste am 21. März ausgelöst<br />

werden als ein Nebengebäude in der Perneckerstraße<br />

einem Brand zum Opfer fiel und total<br />

eingeäschert wurde<br />

27


Waldbrand auf der hohen Schrott vom 5. bis 6. Juli<br />

1999. Die Brandbekämpfung wurde mittels Hubschrauberunterstützung<br />

seitens des österreichischen<br />

Bundesheeres durchgeführt.<br />

2004 ein Brand in der Müllumladestation der Firma<br />

AVE am 30. April und ein Brand im Hotel<br />

Schenner in der Schulgasse am 24. Juni machten<br />

innerhalb von nur 2 Monaten die Auslösung<br />

der Alarmstufe II notwendig. Durch das<br />

rasche Eingreifen der Feuerwehren konnten<br />

größere Schäden verhindert werden.<br />

2005 am 15. Oktober brannte es in der Jainzendorfstraße<br />

15. Es musste Pflichtbereichsalarm ausgelöst<br />

werden. Das Gebäude stand beim Eintreffen<br />

der Feuerwehreinsatzkräfte bereits in<br />

Vollbrand und wurde völlig zerstört.<br />

2006 am 31. Mai brannte es in einem Geschäftslokal<br />

am Leharkai 2.<br />

Ende Juli unterstützte man die Einsatzkräfte in<br />

Ebensee bei einem groß ausgedehnten Waldbrand<br />

im Bereich "Brombergalm"<br />

28


Auszug aus dem Einsatzbericht der <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> vom 20.1.2001:<br />

Großbrand in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>. Zu einem Brand wurde die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> am Samstag, 20. Jänner 2001<br />

um 00.26 Uhr durch die Brandmeldestelle <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> alarmiert. Als Einsatzadresse wurde der<br />

Gasthof „Zur Molken“, Mastaliergasse 4 gemeldet.<br />

Als erstes Einsatzfahrzeug traf um 00.35 Uhr das RLF-A 2000 der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> am Einsatzort<br />

ein. Aufgrund des bereits fortgeschrittenen und in Vollbrand stehenden Gastlokales ordnete der<br />

Gruppenkommandant, HBM Manfred Zeppezauer, die Auslösung der Alarmstufe II des Pflichtbereiches<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> an. Beim Erkunden der Schadenslage ereignete sich eine Explosion, die so heftig<br />

war, dass durch die Druckwelle eine Mauer auf der anderen Gebäudeseite einstürzte......<br />

HBM Manfred Zeppezauer wurde durch die Druckwelle erfasst<br />

und mehrere Meter nach rückwärts zu Boden geschleudert.<br />

Unmittelbar danach raste über ihn eine Flammenwalze hinweg.<br />

Dass er diese Explosion unverletzt überstand, hat er seiner<br />

Schutzausrüstung und der tatkräftigen Mithilfe unseres<br />

Schutzpatrons St. Florian zu verdanken.<br />

Die Explosion wurde durch eine 33 kg Propangasflasche verursacht,<br />

die sich im Gebäude befand und in der Brandhitze geborsten<br />

ist.<br />

(Die Reste der Gasflasche sind im Bild mitte-rechts zu sehen).<br />

Dies war einer der gefährlichsten Einsätze der letzten <strong>Jahre</strong> und<br />

dass dabei niemand zu Schaden kam, muss man als Wunder<br />

bezeichnen.<br />

29


2007 ein Vollbrand zerstörte ein neu renoviertes<br />

Wohngebäude am 27. Juni im Traxleckerweg.<br />

6 Feuerwehren bzw. Feuerwachen waren bei<br />

diesem Brand im Einsatz.<br />

Ein ausgedehnter Waldbrand im Bereich „Brombergalm“<br />

im Gemeindegebiet von Ebensee.<br />

Im Zuge eines überörtlichen FuB- Einsatzes (Feuer<br />

u. Bergebereitschaft) war auch die <strong>FF</strong>- <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

vom 25. bis 28. Juli 2006 zur Waldbrandbekämpfung<br />

eingesetzt.<br />

Anmerkung:<br />

Die Feuerwehren, bzw. Teile davon sind in überörtlichen<br />

Einheiten, jeweils auf Bezirksebene zusammengefasst<br />

und können im Bedarfsfall z.B. bei Katastrohen<br />

unmittelbar zu einer Einsatzleistung<br />

alarmiert werden.<br />

30


Bild oben links:<br />

Brand in der Müllumladestation der Fa. AVE am<br />

30. April 2004<br />

Bilder links unten und rechts oben:<br />

Brand am 15. Oktober 2005 in der Jainzendorfstrasse<br />

15. Das Gebäude stand beim Eintreffen<br />

der Feuerwehreinsatzkräfte bereits in Vollbrand und<br />

wurde völlig zerstört.<br />

2008 Alarmstufe II musste nach einem Blitzschlag in<br />

Sulzbach 185 am 26. Juni nach einem Blitzschlag<br />

ausgelöst werden<br />

am 4.12. wurden wir zu einer Hilfeleistung bei<br />

einem Wohnungsbrand in Ebensee gerufen.<br />

2009 am 1.Mai. brannte eine Almhütte auf der<br />

Schüttalm ab.<br />

In der Egelmoosgasse 4 musste am 15. Oktober<br />

ein Saunabrand gelöscht werden<br />

2012 am 24. Jänner brannte eine Tischlerei in Mitterweißenbach<br />

22<br />

am 19.Juni wurden wir zu einem Hotelbrand<br />

in Traunkirchen (Annerlhof) zu Hilfe gerufen.<br />

31


Der Waldbrand vom 3.<br />

bis 4. August 2013 im<br />

Höllbachgraben im<br />

Weissenbachtal verlangte<br />

den eingesetzten<br />

Mannschaften das<br />

Letzte ab.<br />

Bei größter Hitze wurden<br />

die Löschgeräte zur<br />

Einsatzstelle gebracht.<br />

Mittels Pendelverkehrs<br />

der Tankwagen wurde<br />

das Löschwasser soweit<br />

als möglich transportiert<br />

und dann mit dem<br />

Bekämpfen des Brandes<br />

begonnen.<br />

Mit zusätzlicher Hilfe<br />

eines Löschhubschraubers<br />

des Bundesheeres<br />

wurde am folgenden<br />

Tag der Brand endgültig<br />

gelöscht.<br />

32


Vom großen Pech verfolgt wird die Familie Höhfurter im<br />

Hütterweg 11.<br />

Das Bauernhaus brannte bereits im September 1980. Am<br />

2. Dezember 2013 entstand abermals ein Brand, der einen<br />

riesigen Schaden verursachte.<br />

2013 am 3. August entstand ein Waldbrand im Höllbachgraben.<br />

Die äußerst schwierige Brandbekämpfung<br />

dauerte bis zum 4. August an.<br />

- am 10. August musste wiederum ein durch<br />

Blitzschlag verursachter Waldbrand in der<br />

Wirtsgrabenstraße gelöscht werden<br />

- Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens<br />

am 2. Dezember im Hütterweg 11<br />

Im anschließenden Abschnitt wird über den für <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> so<br />

verhängnisvollen Stadtbrand im <strong>Jahre</strong> 1865 genauer berichtet,<br />

der zur Gründung der Feuerwehr <strong>Ischl</strong> führte. In weiterer<br />

Folge werden chronologische Daten der Feuerwehr angeführt.<br />

33


Der Brand von <strong>Ischl</strong> 1865<br />

Über dieses „große Unglück erschien in Nr.168 der "Linzer Tagespost“ vom 25.7.1865 ein ausführlicher<br />

Artikel eines Augenzeugen. In gekürzter Form wird der Aufsatz hier wiedergegeben: 8<br />

Ich befand mich auf einen Spaziergang an der Salzburgerstrasse,<br />

als die dumpfen Töne der Feuersignale ertönten.<br />

und gleichzeitig eine hohe Rauchsäule aufwirbelte.<br />

Ich eilte zum Brandplatz, hatte aber die Schulgasse<br />

noch nicht erreicht, als auch schon ein Teil der Pfarrgasse<br />

in hellen Flammen stand. Das Haus des Tapezierers<br />

Hillmann (heute Lackner) bildete eine riesige<br />

Flammensäule und bedrohte den hart angebauten<br />

Pfarrhof. Da der aber bedeutend höher gebaut war, außerdem<br />

an der dem Brand zugekehrten Seite keine<br />

Fenster, dazu noch eine Feuermauer hatte, blieb er verschont.<br />

Wohl hatte der Pfarrhof rückwärts zweimal<br />

34


Feuer gefangen, aber die Flammen konnten jedes Mal<br />

unterdrückt werden. Dadurch war eine große Gefahr für<br />

das Mastalier-Kurhaus (heute Sparkasse), für die Kirche,<br />

das Hotel Post und das Theater abgewendet worden.<br />

Das Feuer hatte sich inzwischen über die ganze<br />

Pfarrgasse bis in die Wirerstraße ausgebreitet. Dort<br />

standen bereits vier Häuser in Flammen. Die Salinenspritze,<br />

die dort aufgestellt war, vollbrachte Wunder<br />

von Energie und aufopfernder Tätigkeit. Es gelang das<br />

Feuer von der Villa Graf Dietrichstein (anm.:bis vor wenigen<br />

<strong>Jahre</strong>n Forstamt) und vom Salinenhaus abzuwenden.<br />

Die Marktspritze stand an der Traunbrücke, um<br />

das Übergreifen des Feuers auf die Häuser der Esplanade<br />

zu verhindern. Bei der (alten) Gemeinde stand eine<br />

dritte Spritze, um das Feuer auch hier zu lokalisieren.<br />

So war der Feuerherd um 9 Uhr abend so ziemlich abgegrenzt.<br />

Im Artikel der Tagespost lesen wir allerdings nicht,<br />

wann der Brand ausbrach. Aber Prochaska schreibt in<br />

seiner "Geschichte des <strong>Bad</strong>eortes <strong>Ischl</strong>", dass der Brand<br />

um 1/2 6 Uhr entdeckt worden war. Schon um 1/2 10<br />

Uhr erschienen von Gmunden drei Feuerspritzen und<br />

eine aus Ebensee. Der Artikelschreiber erklärt nicht,<br />

wieso die fremden Feuerwehren so schnell in <strong>Ischl</strong> waren.<br />

Wahrscheinlich waren sie telegraphisch alarmiert<br />

worden; es gab ja in <strong>Ischl</strong> schon seit 1855 ein Telegraphenamt<br />

und die Sonnsteinstraße (Ebensee - Traunkirchen)<br />

war auch schon 1856 erbaut worden.<br />

Die Stallungen, Remisen und hölzernen Gebäude, die<br />

hinter den Häusern der Pfarrgasse lagen, brannten lichterloh<br />

und bedrohten das Schulhaus und das Hotel Post<br />

von rückwärts her. Die Hausleute des Hotels überschütteten<br />

das bedrohte Objekt mit Salzsole. Große Sorge<br />

machte das Hotel Elisabeth. Es hielt ziemlich lange<br />

stand, da es hoch gebaut und mit Blech gedeckt war.<br />

Aber das Dachgesims war nicht aus Ziegel, sondern aus<br />

Holz. Dadurch gelang es der Gluthitze und den Flammenzungen,<br />

die Gesimse zu entzünden. Bald war das<br />

mächtige Gebäude von einem Flammenkranz umgeben<br />

der dann den Dachstuhl in Brand setzte. Da es in <strong>Ischl</strong><br />

nicht Sitte zu sein schien, die Dippelböden<br />

zu beschottern, so kam das<br />

Feuer rasch von oben bis in die unteren<br />

Räume. Unter donnerähnlichem<br />

Gekrache stürzten die Zimmerböden<br />

ein, das Hotel war in seinen inneren<br />

Räumen vollkommen ausgebrannt.<br />

Den Sommergästen waren große Werte<br />

verbrannt, vielen blieb nur, was sie<br />

am Leibe trugen. Auch die Verluste.<br />

der <strong>Ischl</strong>er an Hab und Gut waren<br />

sehr beträchtlich; es war den wenigsten<br />

gelungen, etwas zu retten, da das<br />

Feuer mit beispielloser Heftigkeit um<br />

sich gegriffen hatte. (Dem Brand war<br />

eine Reihe heißer Sommertage vorausgegangen<br />

die die Dächer und alle<br />

hölzernen Gebäude stark ausgetrocknet<br />

hatten, und außerdem herrschte<br />

zur Zeit des Feuers ein starker Wind,<br />

35


Bild links:<br />

Blick auf die Brandruinen am<br />

Schröpferplatz.<br />

Rechts im Bild die Überreste des<br />

1844 eröffneten Hotels Tallachini<br />

(später Hotel „Kaiserin Elisabeth“)<br />

in dem Kaiser und Könige zu Gast<br />

waren.<br />

Bild unten:<br />

Die unversehrt gebliebene hölzerne<br />

Hauptbrücke über die Traun.<br />

Dahinter das Hotel Tallachini<br />

Bild vorige Seite:<br />

Das Zentrum von <strong>Ischl</strong> besteht nur<br />

mehr aus 21 Brandruinen<br />

schreibt der <strong>Ischl</strong>er Chronist Riedler,<br />

der den Brand erlebt hatte).<br />

Dem Kaufmann Stöger verbrannten<br />

alle seine Warenvorräte, dem<br />

Buchhändler Hülverding die Bücher,<br />

dem Juwelier Pollak ein<br />

namhafter Teil seiner Goldwaren.<br />

Ein Wiener Modegeschäft verlor<br />

das Warenlager und die ganze<br />

Garderobe. Von einigen Häusern<br />

blieben nur die Hauptmauern stehen.<br />

Insgesamt waren 21 Häuser<br />

samt Nebengebäuden und 2 Magazine<br />

dem Feuer zum Opfer gefallen.<br />

Dieser verheerende Brand war in<br />

einer Remise des Gasthauses zum<br />

"Türkischen Kaiser" (heute „Trachten<br />

Schauer“) wahrscheinlich durch<br />

einen betrunkenen Fiakerknecht<br />

entstanden.<br />

36


Bild Links:<br />

Das Hilfs-Comité für die Brandopfer<br />

unter dem Vorsitzenden<br />

Otto Graf Fünfkirchen ersucht in<br />

einem Spendenaufruf um Hilfe für<br />

die Brandopfer.<br />

Bild unten:<br />

Das Faksimile eines Spendenbriefes<br />

für die Brandopfer<br />

37


Ein weiterer Augenzeugenbericht vom Marktbrand 1865 9<br />

Diese Schilderung greift das Schicksal des Hauses<br />

Pfarrgasse Nr. 3 (heute Reithofer ) heraus, in dem sich<br />

seinerzeit das blühende Spezereigeschäft Buschgiasi,<br />

genannt „zum Wallischen“ befunden hatte. Der Vater<br />

der Franziska Seeauer war ein altösterreichischer<br />

Kaufmann, der in <strong>Ischl</strong> sesshaft geworden war. Ihre<br />

Mutter eine geborene Seitner aus Goisern. Franziska<br />

hatte den Hallstätter Salzfertiger und Gastwirt Franz<br />

Pius Seeauer (Bräuhaus) geheiratet, war aber bereits mit<br />

39 <strong>Jahre</strong>n verwitwet. Von 8 Kindern blieben zwei am<br />

Leben: Franz Karl und Anna. Als ihr Sohn im <strong>Jahre</strong><br />

1851 geheiratet hatte, und nicht lange darauf ihre ledig<br />

gebliebenen Schwestern, die Jungfern Nanni u. Kathi<br />

gestorben waren, zog Franziska Seeauer wieder ins Vaterhaus<br />

nach <strong>Ischl</strong> zurück und führte nun selbst das<br />

Spezereigeschäft weiter. Ihr zur Seite stand ihre Tochter<br />

Anna, die einen Fellerer aus Frankenmarkt geheiratet<br />

hatte.<br />

In <strong>Ischl</strong> musste Frau Franziska noch den großen Brand<br />

erleben. Es war am 21. Juli 1865, als die 14jährige Kathi<br />

Lidl, ein Nachbarskind, zu ihr kam und sagte: "Frau<br />

Nachbarin, mir ist so übel, bitt schön, geben Sie mir<br />

doch geschwind von ihrer, Guten Magentropfen!“<br />

Frau Franziska willfahrte freundlich der Bitte und sagte<br />

noch:" Wenn dir schlecht ist, Kathi, leg dich doch bei<br />

mir ein bisserl aufs Sofa“.<br />

"Nein", meint das Mädel, "nein, nein, - ich muss gleich<br />

wieder heim, denn es brennt bei uns im Stall" und es<br />

enteilte, gestärkt durch Frau Franziskas Medikament.<br />

Die aber war blass geworden, doch war sie gleich wieder<br />

gefasst. "Mein Gott“, rief sie, „man hört ja nichts!<br />

kommen denn keine Leut zu Hilf?"<br />

Sie war allein im Geschäftslokal. Sie ging zur Gewölbetür.<br />

Das Haus der Lidl von Lidlsheim, das Gasthaus<br />

„Zum türkischen Kaiser“ stand ihrem Haus schräg gegenüber.<br />

Da sah sie schon die Flammen über das ganze<br />

Dach springen und über die Gasse her auf ihr eigenes<br />

Haus und die anderen Häuser zu.<br />

„Mein Gott ! Mein Gott“ der Ruf war jetzt Gebet.<br />

Franziska schloss geistesgegenwärtig die eisernen Flügeltüren<br />

vor ihrem Geschäft. Dann ging sie schnell<br />

durch das ganze lange Gewölbe zurück und sperrte dort<br />

auch zwei eiserne Türen und einen Fensterbalken zu. In<br />

<strong>Ischl</strong> war damals noch keine Feuerwehr und die sommerliche<br />

Trockenheit hatte für das Feuer alles gut vorbereitet.<br />

Franziska eilte nach dem rückwärtigen Keller. Dort hatte<br />

sie den erlaubten Schießpulvervorrat, Öl- und Spiritusfässer.<br />

Auch da mussten die eisernen Türen sorgsam<br />

geschlossen werden. Mit dem frommen Spruch „In Gottes<br />

Namen“ war die alte Frau gerade dabei, als noch<br />

ihre Tochter Anna mit einem Arm voll schöner Kleider<br />

daherkam, die sie schnell in das schützende Gewölbe<br />

warf.<br />

Dann verriegelten die Frauen auch diese Tür. Durch<br />

diese Besonnenheit haben sie beide <strong>Ischl</strong> vor einer Explosion<br />

bewahrt.<br />

Das Feuer griff so rasch um sich, dass niemand schnell<br />

genug sein konnte, die Nachbarn davon zu benachrichtigen.<br />

Als Frau Anna Fellerer zum zweiten mal in die<br />

oberen Stockwerke hinaufwollte, um Schmuck und das<br />

alte Griesengeld zu retten, trieb ihr schon so viel, Rauch<br />

und Qualm entgegen, dass sie zurück musste und alle<br />

die schönen, gediegenen Sachen verbrannten. Nur eine<br />

Garnitur der alten Möbel konnte gerettet werden. Ein<br />

wunderschöner eingelegter Kasten, worauf Figuren zu<br />

sehen waren, "Manderln, die sogar Augenbrauen hatten“,<br />

wurde zu Asche.<br />

38


Feuersglut und Hitze wüteten<br />

dämonisch. Zu dem<br />

furchtbaren Brand kamen<br />

auch die Goiserer. Anton<br />

Rosenbauer schreibt in<br />

einem Artikel „Am 29.<br />

Juli 1865 wanderten<br />

abermals 55 Goiserer nach<br />

Amerika aus. Diesen letzten<br />

Auswanderern, welche<br />

auf Salzschiffen Traun<br />

abwärts fuhren, bot sich<br />

vor dem Verlassen der<br />

Heimat noch ein schreckliches<br />

Bild dar. Als sie gegen<br />

<strong>Ischl</strong> kamen, stand<br />

nämlich gerade der Markt<br />

in hellen Flammen. Auch<br />

die an den Ufern stehenden<br />

Holzstöße waren riesige<br />

Flammenherde geworden,<br />

die durch ihre<br />

sengende Glut ein Durchfahren<br />

unmöglich machten. Die Auswanderer landeten<br />

und fuhren erst nach der Dämpfung des Feuers weiter“.<br />

Es brannte die ganze Nacht. Das Feuer war im Gasthaus<br />

der Lidl v. Lidlsheim ausgebrochen und zwar soll<br />

es durch einen Knecht, der mit der brennenden Pfeife<br />

im Heu geschlafen hat, verursacht worden sein. Dem<br />

Brand fiel auch Frau Katharina v. Lidl zum Opfer.<br />

Das Buschgiasi-Haus brannte bis auf das gewölbte Erdgeschoß<br />

nieder. Als Franz Karl Seeauer, der die Nachricht<br />

erst spät erhalten, am anderen Morgen an der Unglücksstätte<br />

eintraf, fand er Mutter und Schwester im<br />

rauchgeschwärzten Garten.<br />

"Ich habe geweihte Ostereier in die Flamm geworfen“,<br />

sagte die alte Frau, „und da hat´s Feuer doch wenigstens<br />

das stehn lassen“.<br />

Blick in die Pfarrgasse nach dem Brand<br />

Als man im Buschgiasi-Haus das Kellergewölbe öffnete,<br />

war alles Gefährliche: Öl, Spiritus und Pulver wohl verschont<br />

geblieben, aber von den hineingeworfenen<br />

Staatskleidern, darunter auch das Schwarzseidene, das<br />

über und über mit goldenen Sternlein bestickt war, war<br />

vieles unbrauchbar geworden, denn die Salamiwürste,<br />

die reihenweise über ihnen vom Gewölbe niederhingen,<br />

waren in der Hitze soweit geschmolzen, dass sie ihr Fett<br />

tropfenweise fast ganz von sich gegeben hatten.<br />

<strong>Ischl</strong> erholte sich bald wieder von diesem Schlag. Auch<br />

Frau Franziska baute wieder auf und arbeitet sich aufs<br />

Neue empor. Nach einigen <strong>Jahre</strong>n aber übergab sie das<br />

<strong>Ischl</strong>er Geschäft doch ganz ihrer Tochter, Frau Anna<br />

Fellerer. Sie selbst zog nach Hallstatt zu ihrem Sohn<br />

Karl. Sie wurde 85 <strong>Jahre</strong> alt. Am Nachmittag eines Februartages<br />

1877, nachdem sie noch mit Appetit ihre Jause<br />

gegessen hatte, entschlief sie plötzlich friedlich.<br />

39


Die Gründungsgeschichte der <strong>Ischl</strong>er Feuerwehr<br />

Diesen Bericht über die Gründungsgeschichte der <strong>Ischl</strong>er<br />

Feuerwehr, verdanken wir der Chronistin Franziska<br />

Krupitz geb. Lidl v. Lidlsheim, der Tochter des ersten<br />

Kommandanten 10 :<br />

Nach dem großen Brand in <strong>Ischl</strong> vom 21. Juli 1865,<br />

welcher die ganze Pfarrgasse, Hotel „Elisabeth“, einen<br />

Teil des Kaiser-Ferdinand-Platzes (heute Auböckplatz)<br />

und der Wirerstraße einäscherte, sah man auch hier die<br />

Notwendigkeit ein, baldmöglichst eine regelrechte Feuerwehr<br />

zu gründen.<br />

Nun galt es, den richtigen Mann zu finden, dem das<br />

Kommando über die erst einzuschulende Korporation<br />

anvertraut werden konnte. Da dachte man daran, dass<br />

während des Brandes Herr Ferdinand Lidl sen. unerschrocken<br />

und der eigenen Gefahr nicht achtend die<br />

noch möglichen Rettungsarbeiten geleitet hat, im Verein<br />

mit den ihm blind gehorchenden freiwilligen Helfern.<br />

Auf diese Weise blieb der furchtbare Brandherd<br />

wenigstens begrenzt.<br />

Gleich nach dem großen Brande<br />

hatte sich ein Hilfskomitee gebildet,<br />

welches eifrig bemüht<br />

war, die reichlich einlaufenden<br />

Spenden an die Abgebrannten<br />

zu verteilen. Dieses Komitee bestand<br />

aus Pfarrer Ferdinand<br />

Auböck, Dr. Josef Brenner,<br />

Hermann Freiherr von Diller-<br />

Heß, Franz Graf Fünfkirchen als<br />

Obmann, Dr. Moritz Fürstenberg,<br />

Franz Graf Montecuccoli,<br />

General Schweigen von Dürnstein<br />

und Bürgermeister Wilhelm<br />

Seeauer. Im August beantragte<br />

Graf Fünfkirchen, im<br />

Namen des Hilfskomitees Herrn<br />

von Lidl zu ersuchen, die Stelle<br />

des Kommandanten bei der Feuerwehr zu übernehmen.<br />

Dieser dankte für das Vertrauen und erklärte sich bereit,<br />

die Ausbildung des jungen Korps zu überwachen, die<br />

auch sofort in Angriff genommen wurde. Ein geprüfter<br />

Fachmann aus Innsbruck leitete den Unterricht, welcher<br />

durch den Eifer und die Geschicklichkeit der jungen<br />

Leute sehr erleichtert, in kurzer Zeit für beendet erklärt<br />

wurde.<br />

Bald wollte Alt und Jung Mitglied der Feuerwehr werden.<br />

Täglich kamen neue Anmeldungen zum Eintritt,<br />

und in kurzer Zeit war das erste kleine Häuflein zur ansehnlichen<br />

Korporation angewachsen.<br />

Der Herren, die seit der Gründung der Feuerwehr angehören<br />

und getreu dem Spruch ,Gott zur Ehr, dem<br />

Nächsten zur Wehr' ihre Kräfte dem schönen Zweck<br />

weihten, sei hier gedacht: Herr Carl Brandhuber, Benedikt<br />

Dogmeier, Franz Edlinger, Benedikt Fellfinger, Johann<br />

Größwang, Engelbert Gruber, Hermann Hillmann,<br />

Josef Huber, Josef Kaiser, Ferdinand Kogler,<br />

Ferdinand von Lidl, Theodor von Lidl, Johann Neu-<br />

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öck, Josef Neuböck, Josef Schneeweiß,<br />

Karl Schweitzer, Christian Stadler,<br />

Franz Weinberger, Josef Weinberger,<br />

Josef Wimmer, Michael<br />

Wimmer.<br />

Der erste Brand, bei dem die neugegründete<br />

Feuerwehr antrat, war am 7.<br />

Oktober 1865, 8 Uhr abends, signalisiert<br />

durch das Anschlagen der großen<br />

Glocke. Es brannte der Ziegelstadel in<br />

Kaltenbach. Trotz der noch mangelhaften<br />

Löschgeräte gelang es in kurzer<br />

Zeit, des Feuers Herr zu werden.<br />

Am 2. November d. J. wurde vor Seiner<br />

kaiserlichen Hoheit, Erzherzog<br />

Franz Carl, im Hof des Hotels zur<br />

Post eine Probeübung vorgenommen.<br />

Für die kurze Zeit der Schulung waren die Leistungen<br />

des erst im Entstehen begriffenen Verbandes wirklich<br />

staunenswert. Die Pumpenspritzen und Leitern wurden<br />

prompt und sicher gehandhabt, alles war rasch am richtigen<br />

Platze aufgestellt, und die Aktion konnte beginnen.<br />

Die Steiger kletterten mit höchstem Mut und Verwegenheit<br />

auf dem drei Stöcke hohen Dache herum,<br />

Bild mitte:<br />

Zu den größten Gönnern und Förderern<br />

der Feuerwehr von <strong>Ischl</strong> gehörte<br />

Seine k. k. Hoheit Erzherzog Franz<br />

Carl. Zur Gründung der Feuerwehr<br />

spendete er 1000 fl (Florin=Gulden)<br />

Bild unten links:<br />

Die Kaiserin Elisabeth (im Bild mit<br />

ihrem Gatten Kaiser Franz Josef)<br />

spendete ebenfalls 1000 Gulden und<br />

die Königin Elisabeth von Preußen<br />

500 Gulden.<br />

Die Ölgemälde befinden sich im<br />

Stadtmuseum <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

sich durch ihre Unerschrockenheit<br />

den Beifall des zahlreichen Publikums erwerbend.<br />

Schon wurde Retraite geblasen, als einer der Steiger,<br />

Engelbert Gruber, auf dem nassen Dach mit dem Standrohr<br />

ausglitt und abrutschte. Ein Schreckensschrei ertönte<br />

aus der Menge. Schon schien der Brave rettungslos<br />

verloren, als es ihm gelang im Fall den Spross der<br />

Leiter zu ergreifen und mit jugendlicher Elastizität den<br />

Körper vollends auf die Leiter zu schwingen.<br />

Ein vielstimmiges Bravo erschallte und alles gratulierte<br />

dem jungen Mann, dessen Leben schon verloren gegeben<br />

war. Auch Seine kaiserliche Hoheit sprach sich sowohl<br />

über die Geistesgegenwart des Gruber als auch<br />

über die ganze Übung sehr lobend aus und spendete 20<br />

Dukaten zur Verteilung an die aktiven Mitglieder.<br />

Die Kasse ist gewöhnlich ein wunder Punkt bei der<br />

Gründung eines Unternehmens, nicht so in diesem Falle.<br />

Durch Spenden des allerhöchsten Hofes, des Kurpublikums<br />

und der opferwilligen Einwohner von <strong>Ischl</strong><br />

sowie durch Dilettantenvorstellungen und Konzerte<br />

war in kurzer Zeit eine Summe beisammen, die die nötigen<br />

Anschaffungen ermöglichte. Der Kommandant<br />

41


Bild links:<br />

Im Beisein von Seiner kaiserlichen<br />

Hoheit, Erzherzog<br />

Franz Carl wurde die erste<br />

Großübung vorgenommen.<br />

Dabei kam es, wie im nebenstehenden<br />

Bild ersichtlich,<br />

fast zu einem Unfall. Im letzten<br />

Moment konnte der Steiger<br />

Engelbert Gruber eine<br />

Sprosse der Leiter ergreifen<br />

und einen Absturz verhindern.<br />

Bild unten rechts:<br />

Frachtbrief für die aus Innsbruck<br />

angekauften Feuerlösch-<br />

Gerätschaften<br />

reiste nach Wien und besorgte sich im Verein<br />

mit Männern vom Fach zeitgemäße<br />

Löschrequisiten und die übliche Adjustierung<br />

für die Mitglieder. Am 11. März 1866,<br />

dem 400 jährigen Gründungsfest des Marktes<br />

<strong>Ischl</strong>, marschierte im Festzug die Feuerwehr<br />

in der neuen Ausrüstung mit.<br />

Nach einigen <strong>Jahre</strong>n legte Herr von Lidl die<br />

Vertrauensstellung, deren gewissenhafte<br />

Ausübung ihm bei zunehmendem Alter zu<br />

beschwerlich wurde, zurück. Doch blieb er<br />

zeitlebens der Feuerwehr ein getreuer<br />

Freund, was er übers Grab hinaus durch ein<br />

Legat von 400 Kronen bewies.<br />

42


Er wohnte jedem ihrer Feste<br />

bei, besuchte ihre Bälle auf<br />

eine Stunde und marschierte<br />

noch im Alter von 84 <strong>Jahre</strong>n<br />

am Florianitag stramm im<br />

Zug zum Festgottesdienst in<br />

die Kirche mit. Dafür brachte<br />

auch jeder dem ersten<br />

Kommandanten Liebe und<br />

Achtung entgegen. Im September<br />

1888 ernannte man<br />

ihn einstimmig zum Ehrenmitglied<br />

und erfreute ihn<br />

durch Überreichung eines<br />

reich ausgestalteten Diploms.<br />

Am 14. September<br />

1890 besuchte er noch das<br />

Feuerwehrfest in Pfandl. Es<br />

sollte sein letztes sein. Für<br />

die am 25. September 1890<br />

stattfindende 25 jährige<br />

Gründungsfeier der <strong>Ischl</strong>er<br />

Freiwilligen Feuerwehr, an<br />

der sich Wehren von nah<br />

und fern in großer Zahl beteiligten,<br />

war eine Ovation<br />

für Herrn von Lidl geplant.<br />

Leider sollte er sie nicht<br />

mehr erleben. Als am Vorabend<br />

der Fackelzug an seinem<br />

Hause (Esplanade 6)<br />

vorüberzog, lag droben seit<br />

wenig Stunden ein stiller<br />

Mann, dem es nicht mehr gegönnt war, den Ehrentag<br />

des schönen Unternehmens, zu dessen Gründung und<br />

Emporblühen er so eifrig beigetragen hatte, mitzufeiern.<br />

Die zahlreichen Musikbanden unterbrachen ihr klingendes<br />

Spiel, sämtliche Fahnen senkten sich und brachten<br />

dem ersten Feuerwehrkommandanten von <strong>Ischl</strong> die<br />

letzte Ehrenbezeigung dar.<br />

Hatten sich die Fahnen vor diesem hochverdienten ersten<br />

Kommandanten auch gesenkt, immer waren bis auf<br />

den heutigen Ehrentag tapfere Hände bereit, die Fahne<br />

der <strong>Ischl</strong>er Feuerwehr durch die Jahrzehnte zu tragen,<br />

bis sich die ersten <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> des Bestandes erfüllten.<br />

Möge es auch weiterhin so bleiben!<br />

43


Die Kommandanten<br />

der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> seit der Gründung am 28. August 1865<br />

1865 – 1867 Ferdinand von Lidl 1941 – 1945 Florian Jäger<br />

1867 – 1868 Matthias Ramsauer 1945 – 1947 Josef Dallinger<br />

1868 – 1872 Friedrich Büchl 1947 Josef Reithofer<br />

1872 – 1879 Friedrich KARL 1947 – 1950 Alois Stadler<br />

1879 – 1885 Josef Huber 1950 – 1965 Franz Hocker<br />

1885 Adolf Krupitz 1965 – 1968 Leopold Sams<br />

1885 – 1901 Karl Rehagen 1968 – 1978 Johann Zeppetzauer<br />

1901 - 1907 Leopold Sams 1978 - 1992 Ernst Zeppetzauer<br />

1907 – 1922 Peter Bandzauner 1992 - 2003 Ernst Struber<br />

1922 – 1937 Alois Stadler seit 2003 Franz Hochdaninger<br />

1937 – 1941 Albin Roth<br />

Die ersten 3 Kommandanten wurden von der Gemeindevertretung gewählt<br />

Karl Rehagen war auch der erste Obmann des am 15.12.1889 gegr. Bezirksfeuerwehrverbandes<br />

44


Die Entwicklung des Feuerwehrwesens<br />

im Gemeindegebiet von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 11<br />

Bedingt durch die überwiegende Holz-Bauweise mit<br />

Ausnahme einiger Bürgerhäuser, gab es immer wieder<br />

große Brände in <strong>Ischl</strong>. Um die Feuersgefahr zu minimieren,<br />

wurden bereits, lange vor Gründung der Feuerwehr,<br />

zahlreiche Vorsorgen getroffen. So musste jeder<br />

Gemeindebürger einen ledernen Löscheimer im Rathaus<br />

deponieren, mit denen im Brandfall eine Eimer-<br />

Löschkette zur Wasserversorgung gebildet wurde. Auf<br />

den Dachböden einiger Häuser (u.a. Rathaus) wurden<br />

vorsorglich Wasserbottiche aufgestellt. Des Weiteren<br />

wurde an verschiedenen Stellen des Ortes „Feuerlöschhütten“<br />

errichtet, in denen die verschiedensten Feuerlösch-Requisiten<br />

deponiert wurden. Ein Nachtwächter<br />

sorgte dafür, dass die Bevölkerung ohne Angst vor einem<br />

Schaden-Feuer ruhig schlafen konnte. Auch das<br />

Verwesamt steuerte etliche Feuerlöschgeräte bei, da von<br />

ihrer Sudpfanne eine immense Feuergefahr ausging.<br />

Bereits im <strong>Jahre</strong> 1783 wurde eine umfangreiche „Feuerbewahr<br />

- und Lösch - Ordnung für den Markt <strong>Ischl</strong>“ seitens<br />

der Gemeinde erlassen. Außerdem wurde mittels<br />

Feuerbeschau in den Häusern ein vorsorgender Brandschutz<br />

betrieben.<br />

Was allerdings fehlte, war eine ausgebildete Feuerlöschmannschaft.<br />

Im Brandfall standen vor allem Arbeiter<br />

der Saline und sonstige tatkräftige Bürger zur Verfügung.<br />

Nach dem Brand von 1865 haben verantwortungsbewusste<br />

Männer beschlossen, den zerstörerischen Elementen<br />

ein organisiertes Feuerwehrwesen entgegenzustellen.<br />

So kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr<br />

<strong>Ischl</strong>.<br />

Bald nach Gründung der Feuerwehr <strong>Ischl</strong> erkannte<br />

man, dass aufgrund der Größe des Gemeindegebietes<br />

(Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 19,6 km, von West<br />

nach Ost 17,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 163,06 km²),<br />

sowie wegen der schwierigen topografischen Verhältnisse,<br />

vor allem im Winter, wo entlegene Ortsteile oft nicht<br />

erreichbar waren, weitere Feuerwehren unbedingt notwendig<br />

sind. Diese wurden zuerst als Filialfeuerwehren<br />

oder Löschrotten der Stammfeuerwehr <strong>Ischl</strong> gegründet.<br />

Später wurden auf eigenem Wunsch einige davon als<br />

selbständige Feuerwehren in das O.Ö. Feuerwehrbuch<br />

eingetragen, die übrigen Einheiten verblieben als externe<br />

Feuerwachen im Verband der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

Heute sind diese externen taktischen Einheiten nicht<br />

mehr wegzudenken. Sie erledigen bestimmte, in der<br />

Alarmierungsordnung festgelegte Einsätze in Eigenverantwortlichkeit<br />

und sind bei Großereignissen eine wertvolle<br />

Ergänzung und Hilfe bei der Einsatzabwicklung.<br />

Die Bekämpfung von Waldbränden, bei uns meist im<br />

hochalpinen Gelände, Hochwassereinsätze und sonstige<br />

Katastropheneinsätze (z. B. Schneechaos 2006) wären<br />

nur mit der Mannschaft der Hauptfeuerwache allein<br />

unmöglich zu bewältigen. So aber können binnen Minuten<br />

bis zu ca. <strong>150</strong> zusätzliche Einsatzkräfte (je nach<br />

Tageszeit) mobilisiert werden.<br />

Außerdem haben diese externen Feuerwachen und örtlichen<br />

Feuerwehren in der Zwischenzeit eine heute äußerst<br />

wichtige gesellschaftspolitische Funktion übernommen.<br />

Sie fungieren nicht nur als Feuerwehr, sondern sind<br />

auch ein soziales Zentrum ihres Ortsteiles mit dem sich<br />

die gesamte Bevölkerung identifiziert.<br />

Und dies fast alles zum „Nulltarif“, da sich diese Einheiten<br />

mit Eigenleistungen und diversen Aktionen (Zeltfeste,<br />

Garten- u. Straßenfeste u.a.m.) fast selbst finanzieren.<br />

Eine von „außen“ verfügte Änderung dieses Zustandes<br />

würde daher nur zu einer generellen Schwächung<br />

der Schlagkraft der Feuerwehren führen.<br />

45


Die Gründungsdaten der <strong>Ischl</strong>er Feuerwehren<br />

Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Ischl</strong> mit ihren Feuerwachen:<br />

1865 Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> – Hauptfeuerwache<br />

(ehemals Stammfeuerwehr <strong>Ischl</strong>)<br />

1891 Feuerwache Reiterndorf<br />

1894 Feuerwache Perneck<br />

1902 Feuerwache Rettenbach – Steinfeld – Hinterstein<br />

1906 Feuerwache Ahorn – Kaltenbach<br />

1926 Feuerwache Sulzbach<br />

1931 Feuerwache Eck – der örtliche Wirkungsbereich wurde 1983<br />

nach Auflösung der Feuerwache auf die Feuerwachen Perneck,<br />

Reiterndorf und Sulzbach aufgeteilt.<br />

Weitere Feuerwehren des Gemeindegebietes <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>:<br />

1889 Freiwillige Feuerwehr Pfandl<br />

1891 Freiwillige Feuerwehr Lauffen<br />

1896 Freiwillige Feuerwehr Jainzen<br />

1897 Freiwillige Feuerwehr Mitterweißenbach<br />

46


Geschichtliches über die Errichtung des neuen<br />

Feuerlösch - Requisiten Depots!<br />

Über Darstellung der dringenden Notwendigkeit von<br />

Seiten des Feuerwehrkommandos an die löbliche Gemeindevertretung<br />

wurde in der Plenarsitzung im Monat<br />

Februar 1873 2000 Gulden zur Erbauung eines Depots<br />

präliminiert.<br />

Auf schriftliches Ersuchen des Kommandos hat dann<br />

im Monat März 1873 das Gemeindebaukomitee, unter<br />

Deputation der Feuerwehrvertretung ein Lokalaugenschein<br />

zur Eruierung eines hierzu geeigneten Platzes<br />

vorgenommen, dessen Resultat die Überlassung eines<br />

Teiles, des zum neuen Kurhaus angekauften Gemeindekomplexes<br />

war.<br />

Nach Zustimmung derselben wurden sogleich durch<br />

Kommandant Friedrich Karl die nötigen Pläne zur Vorlage<br />

an die löbliche Gemeindevertretung angefertigt und<br />

eingebracht, sodass man baldigst mit dem Bau beginnen<br />

könne.<br />

Mittlerweile kaufte Herr Karl Herzfeld Besitzer des<br />

Hauses 311 in der Neustrasse einen Bauplatz von Herrn<br />

Franz Aigner Haus Nr. 81 in der Absicht dort ein Gebäude<br />

zum jetzigen Bazar zu errichten. Für dieses Projekt<br />

war es für Herrn Karl Herzfeld wünschenswert, einen<br />

Weg oder Straße in den Kurhauspark zu erlangen,<br />

dem aber der vorgesehene Baugrund für das Depot entgegenstand.<br />

Herr Karl Herzfeld setzte sich bezüglich der Erwerbung<br />

dieses Grundes mit Mitgliedern der Gemeindevertretung,<br />

hauptsächlich mit Herrn Franz Koch, Besitzer des<br />

Hotels Elisabeth, ins Einvernehmen. Im Einverständnis<br />

mit den übrigen Vertretern und dem Feuerwehrkommando<br />

brachte Herr Franz Koch endlich die Sache so<br />

zum Austrag, dass Herr Karl Herzfeld auf die gestellten<br />

Bedingungen, einen entsprechenden Grundteil von seinem<br />

angekauften Grund, an der Stelle des jetzigen Depot<br />

abzulassen, und den ganzen Bau auf eigene Kosten<br />

herzustellen.<br />

Über dieses glänzende Resultat waren alle aufrichtigen<br />

Anhänger der Feuerwehr und Vertreter der Gemeinde<br />

höchst erfreut und alle erfühlten nun den herzlichen<br />

Wunsch, recht bald den Bau desselben, aus dem mit<br />

künstlichem Pfahlrost verbesserten Grundbau, emporwachsen<br />

zu sehen.<br />

Mit Anfang Juni 1873 begonnen, wurde bis 19. Oktober<br />

1874 dieser Bau vollendet und das man noch am selben<br />

Tage zur allseitigen größten Zufriedenheit nach der<br />

durchgeführten Hauptübung der Hauptfeuerwehr, frei<br />

mit allen Geräten bezog.<br />

Eine Deputation mehrerer Kommandomitglieder, unter<br />

der Führung des Herrn Kommandanten begaben sich<br />

Tags vorher zum Herrn Karl Herzfeld, dankten für dessen<br />

humanes Wirken und den schönen Besitz in feierlichsten<br />

Worten und stellten schließlich die Bitte, der<br />

hochherzige Spender möge der Hauptübung beiwohnen.<br />

Herr Karl Herzfeld beehrte die Feuerwehr durch seine<br />

Gegenwart bei dieser Hauptübung. Er äußerte sich über<br />

die gelungene Übung sehr beifällig, und verordnete<br />

schließlich auf eigene Kosten, dass die gesamte Mannschaft<br />

nach Einrückung ins neue Depot 3 Eimer Bier<br />

aus der Pottischen Brauerei zum Vertilgen herbeischaffen<br />

soll.<br />

Diesen Eimern folgten von anderen Spendern noch einige,<br />

und so floss das Nass des Gerstensaftes in Strömen.<br />

Es folgten Toasts auf die edlen Spender, Herrn Karl<br />

Herzfeld und die löbliche Gemeindevertretung, die<br />

Mitglieder des Kommandos, wie doch auch auf die gesamte<br />

Feuerwehr.<br />

47


Die Entstehungsgeschichte unseres neuen Depots<br />

schloss somit mit dem so nassen Akte. Es möge dieser<br />

schöne Bau sich lange so erhalten!<br />

Für die Richtigkeit aus dem Protokollbuch 1871--1877<br />

Der Archivar.<br />

Bild links:<br />

Das vom Karl Herzfeld erbaute<br />

Zeughaus in der Tänzelgasse 14 im<br />

60. Jubiläumsjahr 1925.<br />

Es blieb 100 <strong>Jahre</strong>, bis 1974, die<br />

Heimstätte der <strong>Ischl</strong>er Feuerwehr.<br />

Bereits im <strong>Jahre</strong> 1923 erhielt die<br />

Feuerwehr ihr erstes Auto.<br />

Dieses Einsatzfahrzeug war ein<br />

Austro-Fiat mit Spritzenanhänger.<br />

Die Feuerwehr war auch für den Rettungsdienst<br />

zuständig und gründete im <strong>Jahre</strong><br />

1907 dafür eine eigene Rettungsabteilung.<br />

Corpsarzt Dr. Adolf Höchsmann bildete<br />

dazu die Mannschaft aus.<br />

Am Anfang war man noch mit einem<br />

Pferdebespannten Rettungswagen, einer<br />

Räderbahre und Rettungsschlitten unterwegs.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1925 wurde dann das nebenstehend<br />

abgebildete erste Rettungsauto<br />

angeschafft.<br />

1910 übersiedelt die Rettungsabteilung in<br />

ihre neue Heimstätte in der Herrengasse 32.<br />

Im Jahr 1938 wurde diese Abteilung aus<br />

der <strong>FF</strong> ausgegliedert und vom Roten<br />

Kreuz übernommen.<br />

48


Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

1865 Am 28. August beschließt die Marktgemeinde<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> unter Bürgermeister Wilhelm Seeauer<br />

- als erste Gemeinde des Bezirkes Gmunden -<br />

die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.<br />

Noch steht alles im Banne des Brandes vom 21.<br />

Juli und so meldeten sich in kurzer Zeit 200<br />

Mann zum Feuerwehrdienst.<br />

Der erste Kommandant war Ferdinand Lidl<br />

und wurde von der Gemeindevertretung gewählt.<br />

1874 Carl v. Herzfeld erbaut für die Feuerwehr ein<br />

Depot (Tänzlgasse 14).<br />

1875 wird eine Feuerwehr-Apotheke eingerichtet.<br />

1877 am 17. Juni wurde die erste Fahne, gespendet<br />

von Anna Herzfeld geweiht.<br />

1882 Einführung einer Feuerwache im Theater.<br />

1887 Beschaffung einer Dampfspritze. Die Finanzierung<br />

dieser Maschine erfolgte durch ein Parkfest,<br />

sowie durch großmütige Spenden, worunter<br />

in erster Linie die Sparkasse <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> dazu<br />

beitrug, dass die Finanzierung über 3.878 Gulden<br />

sichergestellt werden konnte.<br />

1889 Bildung eines Bezirksverbandes der Feuerwehren<br />

des inneren Salzkammergutes.<br />

1894 Errichtung der neuen gusseisernen Wildenstein-<br />

Hochquellen-Leitung. Im Zuge des Austausches<br />

der bis dahin bestehenden hölzernen<br />

Rohrleitungen in Gusseisenleitungen wurden<br />

auch die ersten Hydranten errichtet und im<br />

Kurpark bei der Herbstübung der Feuerwehr<br />

Am 4. September1887 wurde die<br />

lang ersehnte „Dampffeuerspritze“,<br />

hergestellt von der Firma Knaust in<br />

Wien, im Zuge eines eigens zur Finanzierung<br />

dieser Maschine veranstalteten<br />

Parkfestes erstmals der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt, an dem auch<br />

die hohe Gönnerin <strong>Ischl</strong>´s, Frau<br />

Erzh. Marie Valerie teilnahm.<br />

Bei diesem Fest wurde im Kurpark<br />

die Spritze vor den Ehrengästen<br />

und zahlreichen Besuchern in Betrieb<br />

gesetzt.<br />

Wie das <strong>Ischl</strong>er Wochenblatt berichtet,<br />

dauerte es nur 12 Minuten<br />

von der Feuerung bis zur Wirkung<br />

der Dampfkraft, mit der das Wasser<br />

in zwei mächtigen Strahlen über<br />

den Kurpark geworfen wurde.<br />

49


der Bevölkerung vorgeführt,<br />

wobei sie infolge der erstaunlichen<br />

Leistungsfähigkeit bei den<br />

Zuschauern ungeteilte Anerkennung<br />

fanden.<br />

Bild links:<br />

Oberflur-Hydrant aus dem<br />

<strong>Jahre</strong> 1894<br />

(Museum der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>)<br />

<strong>Ischl</strong> war eine der ersten Gemeinden,<br />

die ein leistungsfähiges<br />

Hydrantennetz hatte.<br />

Derzeit (2015) sind ca. 200<br />

Hydranten in Betrieb<br />

1896 Ankauf einer Magirusleiter (915 Gulden), Ausbau<br />

des Hydrantennetzes.<br />

1899 Gründung einer Wasserwehrabteilung anlässlich<br />

der Hochwasserjahre 1897/99.<br />

Das Gemeindegebiet von <strong>Ischl</strong> wurde regelmäßig<br />

von Hochwässern der Traun und des <strong>Ischl</strong>-<br />

Flusses heimgesucht.<br />

Daher entschloss man sich, zur besseren Bewältigung<br />

der Hochwasserschäden dazu eine eigene<br />

Abteilung innerhalb der Feuerwehr einzurichten<br />

(siehe auch Bildbericht über die Hochwässer)<br />

1901 Dr. Adolf Höchstmann wird nach Dr. Pfost<br />

Corpsarzt der Feuerwehr.<br />

1905 Anschaffung eines Rettungswagens für Pferdezug<br />

Bild links:<br />

Am 23.April 1888<br />

erhielt die Feuerwehr<br />

von Aussee ebenfalls<br />

eine Dampfspritze.<br />

Die Maschinisten<br />

der Ausseer Spritze<br />

wurden zuvor von<br />

den Kameraden aus<br />

<strong>Ischl</strong> eingeschult.<br />

50


Bild links:<br />

Hydrophor, besser bekannt unter Wasserzubringer. Diese Saugund<br />

Druckspritze war die erste Feuerwehrspritze, die mit einem<br />

Saugwerk ausgestattet war und konnte damit das Löschwasser<br />

selbst ansaugen. Sie war mit einem doppelt wirksamen Zylinder<br />

ausgestattet. Es gab auch kleine tragbare Modelle. In der Regel<br />

wurden sie für Handzug oder Pferdezug erzeugt.<br />

Das abgebildete Modell, das sich im Museum der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

befindet, stammt von der Feuerwehrgerätefabrik Justus Christian<br />

Braun in Nürnberg und wurde ca. 1890 – 1900 erzeugt<br />

Bild unten:<br />

Die neue Eichhornleiter mit Pferdezug und das1928 neu in<br />

Dienst gestellte Löschfahrzeug Type Austro Fiat<br />

51


52<br />

Traun-Hochwasser am 30./31. 7.1897<br />

Bild links oben:<br />

Die hölzerne Hauptbrücke wird von der Traun weggerissen.<br />

Bildmitte links:<br />

Nur der Brückenpfeiler in der Mitte des Flusses hielt den Wassermassen<br />

stand.<br />

Bild links unten:<br />

Die Traun überflutet auch die Grazer-Straße beim Casino.<br />

Bild rechts:<br />

Die Esplanade steht ebenfalls unter Wasser.


Links: Das alte Gemeindeamt und das Gisela <strong>Bad</strong> (1897)<br />

Rechts: Die Holzbrücke über die Traun gibt es nicht mehr.<br />

Bilder links u. unten, sowie nächste Seite li u. re oben:<br />

Die Jahrhundertflut im <strong>Jahre</strong> 1920.<br />

Die Wassermenge die vom Hallstättersee durch das Trauntal<br />

herunterstürzte übertraf alles bisher Dagewesene und setzte fast<br />

ganz <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> unter Wasser und hinterließ eine Spur der Verwüstung.<br />

Gries, Schröpferplatz, Esplanade, Pfarrgasse und<br />

Auböckplatz standen, nebst anderen Ortsteilen, zur Gänze unter<br />

Wasser.<br />

Nur die neu errichtete, eiserne Traunbrücke hielt den Fluten<br />

Stand.<br />

Anm: Am 2. Juni 2013 wurde die zweithöchste Hochwasserdurchflußmenge<br />

der vergangenen hundert <strong>Jahre</strong> registriert! Dank<br />

Traunabsenkung keine gravierenden Schäden im Stadtzentrum.<br />

53


Links Mitte:<br />

Hochwasser 1954 in der Götzstraße<br />

Links unten:<br />

Hochwasser 1959 im Gries<br />

Briefmarkenserie anlässlich des,<br />

Hochwassers 1920<br />

Bild unten:<br />

Zukunftszenario – Einsätze als Folge des Klimawandels!<br />

Totale Vermurung und Verklausung der ÖBB-Strecke<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> - Ebensee nach Starkregen am 5.7.2010<br />

Lokalaugenschein des ORF mit Kdt Hochdaninger<br />

54


1907 Errichtung einer eigenen Rettungsabteilung.<br />

Innerhalb der freiwilligen Feuerwehr bildete<br />

sich eine eigene Rettungsabteilung, welche die<br />

Aufgaben der Ersten Hilfe und der ärztlichen<br />

Notversorgung flächendeckend ausübte.<br />

1910 die Rettungsabteilung erhält ihre Heimstätte,<br />

Herrengasse 32 (Hausankauf durch die Gemeinde).<br />

1922 Ankauf des ersten Rettungsautos.<br />

1923 Ein Löschfahrzeug und eine Motorspritze<br />

(40.000.000 Gulden) werden von der Gemeinde<br />

für die Stammfeuerwehr (Hauptfeuerwache)<br />

beschafft.<br />

1925 60jähriges Gründungsfest;<br />

Ankauf einer Sirene.<br />

1928 Ankauf eines weiteren Löschfahrzeuges Type<br />

Austro-Fiat.<br />

1929. Eine fahrbare Leiter für den Pferdezug von der<br />

Fa. Eichhorn wird neu angeschafft.<br />

1938 Nach der Eingliederung Österreichs in das<br />

Deutsche Reich wurde durch das Inkrafttreten<br />

reichsdeutscher Gesetze der organisatorische<br />

Aufbau der Feuerwehren geändert. Die freiwilligen<br />

Feuerwehren wurden als Vereine bzw.<br />

Körperschaften öffentlichen Rechts aufgelöst<br />

und zu einer Einrichtung der Gemeinde ohne<br />

Rechtspersönlichkeit umgewandelt. Die Organisation<br />

in Feuerwehrverbänden wurde beseitigt<br />

und dem allgemeinen reichsdeutschen<br />

Verwaltungssystem angepasst. Diese nunmehrige<br />

Gemeindefeuerwehr wird Teil der Polizei<br />

und untersteht dem Bürgermeister.<br />

Der Rettungsdienst, bisher zweites Standbein<br />

der Feuerwehr, wurde ausgegliedert und alleine<br />

dem Deutschen Roten Kreuz übertragen 12 .<br />

1945 Ein LKW, Steyr <strong>150</strong>0 A, wird vom ehemaligen<br />

Wehrmachtsbestand übernommen, provisorisch<br />

in Dienst gestellt und 1947 zu einem<br />

Tanklöschfahrzeug umgebaut.<br />

Die Rechtsvorschriften für die Feuerwehren<br />

nach dem Stand der Gesetzgebung vom 13. 3.<br />

1938 treten wieder in Geltung.<br />

Bild linkes:<br />

Das erste 1923 angeschaffte Feuerwehrauto der <strong>FF</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Bild rechts:<br />

Das 1928 angekaufte Einsatzfahrzeug.<br />

Beide Einsatzfahrzeuge wurden auf Austro-Fiat Fahrgestellen<br />

aufgebaut<br />

55


Bild links oben und Mitte:<br />

Steyr <strong>150</strong>0A mit Allradantrieb, 8 Zylinder V-Motor, Luftgekühlt<br />

90 PS, die landläufige Bezeichnung war<br />

„Afrika Steyr“ wurde in Eigenregie zu einem Tanklöschfahrzeug<br />

mit 1000 Lt. Tank umgebaut.<br />

Bild rechts:<br />

Schweres Löschfahrzeug LF 15 Type Mercedes Benz<br />

Baujahr 1942<br />

Bild links unten:<br />

Ehemaliges Wehrmachtsfahrzeug Steyr 640 (G-Wagen)<br />

Bj. 1941 wurde 1946 in Eigenbau zu einem Löschfahrzeug<br />

mit Tragkraftspritze umgebaut<br />

1946 Ein schweres Löschfahrzeug, LF 15, wird aus<br />

Wehrmachtsbeständen übernommen und in<br />

Dienst gestellt.<br />

1947 Ein geländegängiger Rüstwagen, Steyr 640,<br />

wird ebenfalls aus Wehrmachtsbeständen übernommen<br />

und zu einem Feuerwehrfahrzeug<br />

umgebaut und in Dienst gestellt.<br />

56


Landesrat u. LFKdt Hartl – Ansprache u. Kranzniederlegung<br />

Schlagen der Ehrennägel durch die Fahnenmütter<br />

Viktoria u. Maria Brandhuber<br />

Aufstellung vor dem Kriegerdenkmal<br />

Diese Fahne befindet sich jetzt<br />

im Museum der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

57


1952 Am 3. Mai 1952, am Festtag des Heiligen Florians<br />

fand neben der Florianifeier und Fahnenweihe<br />

auch der O.Ö. Landesfeuerwehrwettbewerb<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> statt. 117 Feuerwehrmänner<br />

erwarben bei dieser praktischen Leistungsprüfung<br />

das Abzeichen in Bronze.<br />

Von insgesamt 35 Feuerwehren nahm auch aus <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

eine Leistungsgruppe am Wettbewerb teil.<br />

Bild unten: Die Gruppe beim Angriffsbefehl<br />

Bild rechts oben: Endaufstellung nach erfolgreichem Aufbau<br />

der Löschleitungen<br />

Bild rechts Mitte: Defilierung der Feuerwehren im Kurpark.<br />

Bild unten: Eine Löschgruppe der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> zur<br />

Ausbildung in der Landes- Feuerwehrschule.<br />

Bild unten: Feuerwehr- Schauübung am Auböckplatz<br />

58


1953 Errichtung eines Löschteiches in<br />

Perneck. Erster Hydrant und Sirene<br />

in Lauffen.<br />

1954 Die Stadtgemeinde bestellt über Ersuchen<br />

des Kommandos zur Instandhaltung<br />

der Geräte einen<br />

hauptamtlichen Zeugwart. Die<br />

Feuerwehrzeugstätte wird renoviert<br />

und bekommt neue Kipptore.<br />

1955 Das 90jährige Gründungsfest wurde<br />

vom 7. bis 8. Mai gefeiert. Die<br />

Wehr erhält ein neues Tanklöschfahrzeug,<br />

aufgebaut auf „Opel Blitz“.<br />

1963 Eine mechanische Kraftdrehleiter<br />

(Magirus) aufgebaut auf Steyr-<br />

Fahrgestell wird angekauft.<br />

1964 Zwei Puch-Haflinger Geländefahrzeuge werden<br />

angekauft und als Bergland-Löschfahrzeuge<br />

(BLF) ausgerüstet.<br />

1965 Anschaffung von Sprechfunkgeräten und eines<br />

Rüstfahrzeuges Marke „Land Rover“, mit Vorbaupumpe<br />

anlässlich des 100jährigen Bestandsjubiläums.<br />

Bild links:<br />

Tanklöschfahrzeug „Opel Blitz“<br />

Bild rechts oben:<br />

Eine gebrauchte Drehleiter der BF Wien wurde generalüberholt<br />

und auf ein ebenfalls gebrauchtes Steyr Fahrgestell aufgebaut.<br />

Bild rechts unten:<br />

Ein „Pumpen-Haflinger“ (Bild) und ein „Schlauch-Haflinger“<br />

bilden eine Löschgruppe und haben sich im alpinen Gelände bestens<br />

bewährt. Sie befinden sich derzeit als Leihgabe im Technik-<br />

Museum <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

59


1968 Ankauf der ersten Umluft unabhängigen Pressluftatmer<br />

als Ersatz für die bisher verwendeten<br />

Sauerstoffgeräte.<br />

Ankauf einer Tragkraftspritze RK35<br />

1970 Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges, Mercedes<br />

1115.<br />

Herr Alfred u. Frau Gertrude Mayr spenden eine<br />

neue Fahne für die <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

1972 Baubeginn für eine neue Zeugstätte und<br />

Ankauf der im Kurzwellenbereich (40 MHz)<br />

arbeitenden Personenrufanlage ERICALL.<br />

Die Mannschaft der Hauptfeuerwache der <strong>FF</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> ist eine der ersten Feuerwehren<br />

Österreichs die mit Meldeempfänger ausgerüstet<br />

wurde. In der Folge wurde die Alarmierung<br />

der Mannschaft auf eine „Stille Alarmierung“<br />

mittels Pager umgestellt. Die Sirenen werden<br />

nur mehr ab Alarmstufe 2 ausgelöst.<br />

Der Schlaf der Bevölkerung und der Kurgäste<br />

wird daher nur mehr selten durch Sirenengeheul<br />

gestört.<br />

1974 Übersiedlung in die neue Zeugstätte am<br />

Adalbert Stifterkai.<br />

Die Feuerwachen Lauffen und Mitterweissenbach<br />

werden auf eigenen Wunsch selbständige<br />

Feuerwehren und in das OÖ Feuerwehrbuch<br />

eingetragen.<br />

1975 Ankauf eines VW Busses und Umrüstung zu<br />

einem Kommandofahrzeug.<br />

1976 Übergabe eines Kleinrüstfahrzeuges (KRF-E)<br />

aus Mittel des OÖ Katastrophenhilfsdienstes.<br />

1978 Kauf eines Tanklöschfahrzeuges TLF 2000<br />

Trupp, Steyr 590.<br />

1980 Nachdem sich die AM-Modulierten Meldeempfänger<br />

(Pager) mit der Zeit als sehr störungsanfällig<br />

und wartungsintensiv zeigten,<br />

wurde die Personenrufanlage gegen eine neue<br />

Generation der Meldeempfänger (Frequenzmoduliert<br />

im 2 Meter-Band) von ELIN<br />

/SWISSPHONE ausgetauscht. Gleichzeitig<br />

wurde die neue Brandmeldestelle / Notrufstelle<br />

122 bei der Ortsstelle <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> des Österreichischen<br />

Roten Kreuzes errichtet.<br />

1981 Ankauf und Montage einer Funksirenensteuerungsanlage<br />

mit der alle 15 Sirenen des Pflichtbereiches<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> über Funk gezielt ausgelöst<br />

werden können.<br />

Anschaffung eines Atemluftkompressors für<br />

den Pflichtbereich <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> zur Füllung der<br />

Atemschutzflaschen.<br />

1983 Ankauf einer Drehleiter mit Korb, Magirus DL-<br />

K 23-12/30<br />

60


Das neue Alarmierungskonzept wurde von Technikern der <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> entworfen und größtenteils in Eigenregie, gemeinsam<br />

mit der Fa. ELIN, errichtet.<br />

Mittels der neuen Pageranlage und der Funksirenensteuerung war es erstmals möglich, die Feuerwehren und Feuerwachen von<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> selektiv zu alarmieren. Je nach Art und Umfang des Ereignisses wurden gezielt nur jene Taktischen Einheiten von der<br />

Notrufstelle bzw. Hauptfeuerwache alarmiert, die für den Einsatz benötigt wurden. Dies war eine bahnbrechende Neuerung im<br />

Alarmierungswesen.<br />

1983 Die Mannschaft bekommt eine neue<br />

und sicherere Einsatzbekleidung<br />

(Sicherheitsstiefel, feuerhemmende<br />

Overalls und graue Schutzjacken).<br />

1986 Ein neu angekaufter VW-Bus mit<br />

Allradantrieb wird durch Eigenleistungen<br />

zu einem Kommandofahrzeug<br />

adaptiert.<br />

1988 Beschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges<br />

LFB-A mit hydraulischer<br />

Bergeausrüstung und Tragkraftspritze<br />

TS FOX.<br />

Neuaufstellung der Jugendgruppe<br />

mit 12 Burschen.<br />

Auszug aus dem Blockschaltplan der Pager- u. Sirenenalarmierung 1980<br />

61


1989 Kauf eines Gasspürgerätes.<br />

Feier des 100jährigen Bestandsjubiläums des<br />

"Bezirksfeuerwehrverbandes Nr. 5 - inneres<br />

Salzkammergut", der am 15. Dezember 1889 in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> gegründet worden war.<br />

1990 Erweiterung der Personenrufanlage und Anschaffung<br />

einer Computeranlage.<br />

1991 Ankauf eines Rüstlöschfahrzeuges (RLF-A 2000)<br />

1994 Indienststellung eines schweren Rüstfahrzeuges<br />

(SRF) auf Steyr-Fahrgestell mit neu entwickelter<br />

Bergomatic zur rascheren Vornahme der<br />

hydraulischen Rettungsgeräte.<br />

Beschaffung eines dringend benötigten Kleinlasters<br />

(Mercedes 410 D).<br />

Für Gefahrenguteinsätze übergibt uns die ÖBB<br />

3 Vollschutzanzüge.<br />

1996 Installierung einer neuen Telefonanlage und<br />

Erweiterung der Computeranlage.<br />

1997 Ein neues Kommandofahrzeug, VW Bus mit<br />

Allradantrieb, wird angekauft und in Eigenleistungen<br />

mit den für die Einsatzlenkung erforderlichen<br />

Einrichtungen umgerüstet.<br />

1998 Vom O.Ö Katastrophenhilfsdienst werden 3 St.<br />

Langzeitatemschutzgeräte nach <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> verlagert.<br />

2000 Feier des 135jährigen Bestandsjubiläums der<br />

<strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in kleinem Rahmen.<br />

Anschaffung einer Digitalkamera zur schnelleren<br />

Einsatzberichterstattung.<br />

Erstellung der unter www.ff-badischl.at erreichbaren<br />

Homepage.<br />

Das Rote Kreuz teilt der <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> mit, dass<br />

die Ortsstelle <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> des RK aufgrund einer<br />

internen Organisationsänderung für den Feuerwehrnotruf,<br />

sowie für die Alarmierung der<br />

<strong>Ischl</strong>er Feuerwehren ab 2002 nicht mehr zur<br />

Verfügung stehen wird.<br />

2001 Bedingt durch die beengten Verhältnisse in den<br />

Technik- u. Verwaltungsräumen der Feuerwehr,<br />

sowie durch die bevorstehende komplette<br />

Neuorganisation des Alarmierungswesens mit<br />

zusätzlichem Platzbedarf wird ein Zubau an die<br />

bestehende Zeugstätte beschlossen. dieser Zubau<br />

enthält die dringend benötigte neue Einsatzzentrale,<br />

sowie Räumlichkeiten für die<br />

Technik, Katastrophenleitstelle, Notstromversorgung,<br />

Lastenaufzug und Verwaltung der<br />

Feuerwehr. Die Planungsentwürfe für den<br />

Hochbau und für die technische Ausrüstung,<br />

sowie ein großer Anteil deren Realisierung erfolgt<br />

durch Eigenleistungen.<br />

62


Bilder der neuen Einsatzzentrale<br />

Die Gesamtkonzeption vom Hochbau bis zur technischen Ausstattung<br />

wurde von Technikern der <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> entworfen.<br />

Der Zubau beinhaltet neben der Einsatzzentrale einen eigenen Technik-Raum,<br />

Info-Raum, Besprechungsraum für das Kommando oder<br />

Einsatzleitung bzw. Katastrophenstab, Kommandoraum, Raum für<br />

die Feuerwehrverwaltung (Schriftführer, Kassenführer, Öffentlichkeitsarbeit).<br />

Im Keller ist ein Maschinenraum untergebracht in dem<br />

eine vollautomatische Notstromanlage mit einer Leistung von 80KVA<br />

untergebracht ist. Dadurch ist die <strong>FF</strong> bei Stromausfall unabhängig<br />

vom öffentlichen Netz. Zusätzlich befinden sich im Maschinenraum<br />

noch ein 300 Bar-Kompressor zum Befüllen der Atemschutzflaschen<br />

und ein Werksattkompressor. Auch eine Schlauchwerkstätte befindet<br />

sich im Keller. Ein Lastenaufzug wurde ebenfalls eingebaut.<br />

63


2002 Im Mai 2002 erfolgte die Verlegung des Feuerwehr-Notrufes<br />

von der Ortstelle <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> des<br />

Roten Kreuzes zur OÖ Landeswarnzentrale,<br />

die beim OÖ Landesfeuerwehrkommando in<br />

Linz eingerichtet ist.<br />

Die Alarmierung der Einsatzkräfte für <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

erfolgt jetzt auch seitens der Landeswarnstelle<br />

erstmals selektiv und Objektbezogen, d.<br />

h., dass nur jene taktische Einheiten alarmiert<br />

werden, die für den jeweiligen Einsatzfall benötigt<br />

werden.<br />

Das technische Konzept für diese Alarmierungsart,<br />

sowie die dafür erforderliche Datenbank<br />

wurde ebenfalls seitens der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

erarbeitet. Durch die Erbringung unzähliger<br />

freiwilliger Arbeitsstunden seitens der Feuerwehrmannschaft<br />

wurde das Projekt gemeinsam<br />

mit der Fa. Zehetner-Elektronik realisiert.<br />

Anlässlich der provisorischen Inbetriebnahme<br />

der neuen Einsatzzentrale führte der für Funk<br />

und Alarmierung zuständige Techniker, Kamerad<br />

Gerhard Kößler unter anderem aus:<br />

„….Voll Stolz kann ich daher heute berichten, dass<br />

durch unsere umsichtige und kostenbewußte Vorgangsweise<br />

und vor allem durch unsere umfangreichen<br />

Eigenleistungen bei der Planung und bei der<br />

Realisierung das vorgesehene Budget nicht nur eingehalten,<br />

sondern erheblich unterschritten wurde.<br />

Ich möchte mich daher an dieser Stelle bei allen, die<br />

bei der Errichtung unserer neuen Einsatzzentrale<br />

mitgeholfen haben, für ihren Arbeitseinsatz auf das<br />

herzlichste bedanken.<br />

Wenn sie mir erlauben, so möchte ich 2 Freunde und<br />

Kameraden, die sich um die Errichtung unserer Einsatzzentrale<br />

ganz besondere Verdienste erworben haben,<br />

stellvertretend für alle anderen Kameraden,<br />

die ebenfalls mit großem Fleiß und Eifer bei der Sache<br />

waren, ganz besonders hervorheben. Es sind dies:<br />

Kamerad Harald Leimer,<br />

der nicht nur den elektronischen Alarmplan (Objektdatenbank)<br />

für den gesamten Pflichtbereich erstellte,<br />

sowie auch die gesamte EDV-Anlage und die Telefonanlage<br />

fast im Alleingang in unzähligen Tag- u.<br />

Nachtschichten installiert und konfiguriert hat. Er<br />

war mir auch in allen anderen technischen Belangen<br />

meine wertvollste Stütze und Berater.<br />

Kamerad Ernst Struber,<br />

ohne dessen Organisationsfähigkeiten, Umsichtigkeit<br />

und Hartnäckigkeit wäre der Bau noch lange nicht<br />

vollendet. Er war als Bauaufsicht schlechthin der<br />

„Kümmerer vom Dienst“. Alle Anliegen die an ihn<br />

herangetragen wurden, wurden von ihm promptest<br />

organisiert oder von ihm selbst erledigt. Lieber Ernst,<br />

ohne deine „Praxistricks“ hätten wir auch beim Kabelziehen<br />

nur die Hälfte der Kabel in die Installationsrohre<br />

hineingebracht…..“.<br />

Dieses von uns entwickelte selektive Alarmierungskonzept<br />

hat sich bestens bewährt und<br />

wurde später in das neue Warn-u. Alarmsystem<br />

für ganz O.Ö. übernommen.<br />

2003 Am 28. Februar 2003 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme<br />

der neuen Einsatzleitzentrale der<br />

Hauptfeuerwache im Beisein hochrangiger Politiker<br />

und zahlreicher Feuerwehrfunktionäre.<br />

Der Kommandant der<br />

Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>,<br />

Abschnittsbrandinspektor<br />

Ernst Struber,<br />

der uns leider allzu<br />

früh verlassen hat, hält<br />

hier voll Stolz die Eröffnungsrede<br />

anlässlich<br />

der offiziellen Inbetriebnahme<br />

der neuen<br />

Einsatzzentrale.<br />

64


2003 Im Zuge der Umbauarbeiten, welche für die Errichtung<br />

der Einsatzzentrale und der Technikräume<br />

durchgeführt wurden, ist unter anderem<br />

auch die Atemschutzwerkstätte auf den neuesten<br />

Stand gebracht worden.<br />

Nach der Zusage entsprechender Finanzmittel<br />

wurden zunächst die Planungsarbeiten –- nachstehenden<br />

Raumbedarf berücksichtigend – bis<br />

Ende des Frühjahrs bewerkstelligt.<br />

Neben einem Raum für die Aufbewahrung der<br />

Reserve- und Spezialausrüstung, sowie der<br />

Füllstelle, waren auch einer für die Wartungsund<br />

Reparaturarbeiten, sowie einer für die<br />

Durchführung administrativer Tätigkeiten erforderlich.<br />

Weiters musste so viel Platz vorhanden sein,<br />

dass nach größeren Übungen und Einsätzen,<br />

sowie in Katastrophenfällen das gleichzeitige<br />

Arbeiten der Atemschutzwarte des Pflichtbereichs<br />

möglich ist.<br />

Nach der Errichtung eines Provisoriums – der<br />

Betrieb musste möglichst störungsfrei weiterlaufen<br />

– wurde am 27. Mai mit den Arbeiten<br />

begonnen.<br />

Sämtliche Planungsarbeiten sowie die Errichtung der neuen,<br />

modernst ausgestatteten Atemschutzwerkstätte wurde<br />

von unserem Atemschutz-Team unter Atemschutzwart<br />

Feuerwehrtechniker Ing. Schummel Helmut als Eigenleistung<br />

erbracht.<br />

Bild links:<br />

Planung<br />

Übersicht über die Räumlichkeiten und<br />

Großteil des Inventars<br />

Bild rechts:<br />

Vorraum<br />

Füllstelle für Atemschutzflaschen.<br />

Es können 200 Bar als auch 300 Bar Flaschen<br />

mit Atemluft befüllt werden.<br />

Zusätzlich Lagerbereich für Reserve und<br />

Spezialausrüstung.<br />

65


Bild links:<br />

Arbeitsraum 1 – Nasszeile mit Waschbecken, Ultraschall Reinigungswanne und Trockenschränke<br />

Bild rechts:<br />

Arbeitsraum 2 – Wartungs und Reparaturbereich<br />

Im Anschluss an die Anpassung der Raumaufteilung<br />

und der Erneuerung der Unterputzhaustechnik<br />

konnten die Räumlichkeiten - wie für<br />

Nass- bzw. Hygienebereiche erforderlich - bis<br />

Mitte Juli verfliest werden.<br />

Es folgten die Aufputzinstallationen, die Montage<br />

der Einrichtung, sowie der technischen<br />

Ausrüstung.<br />

Am 20. Dezember war es dann soweit, die neue<br />

Atemschutzwerkstätte konnte nach einer Unzahl<br />

von Arbeitsstunden - allesamt in Eigenleistung<br />

erbracht - ihren Betrieb aufnehmen.<br />

An dieser Stelle sei nochmals all jenen Kameraden<br />

gedankt, die zum Gelingen dieses Projekts<br />

beigetragen haben.<br />

2003 Am 2. April wurde der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> durch<br />

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und<br />

Landesfeuerwehrkommandant LBD Johann<br />

Huber das neue, für Tunneleinsätze ausgerüstete<br />

Tanklöschfahrzeug 4000 übergeben, welches<br />

als Stützpunktfahrzeug nach <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> verlagert<br />

wurde.<br />

2004 Der Ö3-Verkehrsaward wird durch Innenminister<br />

Dr. iur. Ernst Strasser an die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

verliehen. Im November erfolgte die Umstellung<br />

der Sirenensteuerung auf das neue OÖ<br />

Warn- und Alarmsystem, welches im Krisenfall<br />

die Bevölkerung mit den Zivilschutzsirenensignalen<br />

warnt.<br />

2005 Auf Anregung von Kameraden der Hauptfeuerwache<br />

der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, sowie dank der guten<br />

Zusammenarbeit mit dem Amt der OÖ<br />

Landesregierung wurden im November vom<br />

Hydrographische Dienst 2 Pegelmessstellen für<br />

Traun und <strong>Ischl</strong> installiert. Somit wurde die<br />

Hochwasserwarnung für <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> entscheidend<br />

verbessert.<br />

66


2006 Das Schneechaos<br />

Zwischen 8. u. 17. Februar kam es infolge katastrophaler<br />

Schneefälle zum größten Hilfseinsatz<br />

der je in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> geleistet wurde. Zum Einsatz<br />

kamen 156 Freiwillige Feuerwehren, 5 Feuerwachen,<br />

1 Berufsfeuerwehr sowie 3 Betriebsfeuerwehren.<br />

Zusätzlich leistete die Bergrettung<br />

168 Manntage Sicherungsarbeiten, Das Rote<br />

Kreuz 69 Mann/Frauentage Verpflegungstätigkeit<br />

sowie das Österr. Bundesheer 2015 Einsatztage.<br />

Bereits im Dezember 2005 setzten in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

heftige Schneefälle ein. Das darauffolgende übliche<br />

Tauwetter ist ausgeblieben, und die<br />

Schneehöhen wuchsen und wuchsen und wurden<br />

zu einem massiven Problem.<br />

Die Schneehöhen erreichten beängstigende Ausmaße<br />

Anfang Jänner waren erst einzelne Objekte von<br />

einer Einsturzgefahr infolge des hohen Schneedruckes<br />

betroffen. Diese Einsätze konnten von<br />

den <strong>Ischl</strong>er Feuerwehren vorerst selbständig erledigt<br />

werden. Als aber Anfang Februar die<br />

Schneefälle immer intensiver wurden, und der<br />

verdichtete Schnee am 7. Februar auf den Objekten<br />

Höhen bis zu 2 Meter erreichte, stand<br />

fest, dass die vorhandenen Kräfte die Einsatzflut<br />

nicht mehr bewältigen konnten, da allein in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> ca. 7500 Gebäude davon betroffen<br />

waren.<br />

Die sich abzeichnende, katastrophale Lage<br />

wurde rechtzeitig erkannt und Maßnahmen für<br />

einen Großeinsatz getroffen.<br />

67


Einrichtung eines Katastophenabwehrstabes<br />

> Anforderung zusätzlicher Feuerwehreinsatzkräfte<br />

> Anforderung des Österreichischen Bundesheeres<br />

> Anforderung des Roten Kreuzes (Feldküche)<br />

Da wird einem warm ums Herz, wenn 160 Feuerwehren<br />

aus Oberösterreich auf unseren Hilferuf antworten: „WIR<br />

KOMMEN“. So etwas nennt man tätige Nächstenliebe.<br />

Wir wussten, dass wir uns auf unsere Feuerwehrkameraden<br />

in der Stunde der Gefahr verlassen können!<br />

Eine schier endlose Kolonne von Feuerwehrfahrzeugen fährt<br />

Richtung <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> – bereit zur Hilfeleistung.<br />

Eine logistische<br />

Meisterleistung<br />

war dann die Aufteilung<br />

der anrückenden<br />

Einsatzkräfte<br />

auf die einzelnen<br />

Objekte<br />

unter Berücksichtigung<br />

der Dringlichkeit<br />

bezüglich<br />

deren Einsturzgefahr.<br />

Hier wurde<br />

eine perfekte Organisationsarbeit<br />

geleistet.<br />

Obwohl Großereignisse nicht realitätsnah geübt werden<br />

können, konnte in weiterer Folge das Einsatzgeschehen<br />

„bilderbuchmäßig“ abgewickelt werden. Die perfekte<br />

Zusammenarbeit der <strong>Ischl</strong>er Feuerwehreinheiten, der<br />

anrückenden überörtlichen Fu.B-Feuerwehreinheiten,<br />

Rotes Kreuz, Bergrettung, Bundespolizei, Bundesheer,<br />

Statiker, Bezirkshauptmannschaft Gmunden und Stadtgemeinde<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> mitsamt städtischem Bauhof garantierten<br />

schlussendlich den Einsatzerfolg.<br />

(Fortsetzung auf Seite 73)<br />

68


Die auf den Dächern arbeitenden Einsatzkräfte mussten gegen Absturz gesichert werden. Dazu leisteten<br />

die ebenfalls herbeigeeilten Bergrettungsmänner wertvolle Hilfe und sicherten, ebenso wie die<br />

ausgebildeten Höhenretter der Feuerwehr, die Einsatzmannschaften. Auch mittels Autokränen und<br />

Drehleitern wurden die Einsatzkräfte gegen einen Absturz gesichert.<br />

69


Zuerst mussten die Objekte mit Flachdächern abgeschaufelt werden,<br />

da diese ihre statische Belastungsgrenze schon bei weitem<br />

überschritten hatten.<br />

Hochbetrieb hatte auch die Einsatzzentrale (Bild links). Hier wurden<br />

die Hilfeanforderungen entgegengenommen und die Einsatzkräfte<br />

per Funk koordiniert.<br />

Der Katastrophenstab KAST (Bild unten) tagte ebenfalls in Permanenz.<br />

Hier wurde u.a. die Dringlichkeit der Hilfebegehren in<br />

Absprache mit den vor Ort befindlichen Statikern festgelegt.<br />

70


71


Bild links oben: Das Bundesheer hat ebenfalls eine provisorische<br />

Einsatzleitstelle im Feuerwehrhaus eingerichtet.<br />

Bild links Mitte: Mobile Verpflegung der Mannschaften.<br />

Bild links unten: Der Landesfeuerwehr-Kdt. LBD Johann<br />

Huber überzeugt sich vor Ort über den Einsatzablauf.<br />

Bild rechts oben: Verteidigungsminister Günther Platter<br />

besucht seine Soldaten und den von BGM Helmut Haas<br />

geleiteten Katastrophenstab im Feuerwehrhaus.<br />

Bild rechts unten: Ein Reporterteam des ORF war während<br />

der kritischen Tage ständig anwesend und berichtete<br />

täglich mehrmals live im Fernsehen. Im Bild ein Interview<br />

mit dem Haupteinsatzleiter ABI Franz Hochdaninger.<br />

72


Während der gesamten Einsatztage wurden sämtliche eingesetzten<br />

Helfer, einschließlich der Soldaten des Bundesheeres<br />

von den Feldküchen der Rotkreuzteams aus Ebensee<br />

und Vöcklabruck unter der bewährten Führung von<br />

Gerhard Wolferseder, sowie von freiwillige Helferinnen,<br />

die sich spontan in den Dienst der guten Sache stellten, als<br />

auch vom bewährten Küchenteam der Hauptfeuerwache<br />

unter Franz Schusterbauer, Josef Pilstl u. Karl Ecker<br />

verpflegt.<br />

Es wurden täglich mehrere hundert Portionen warme<br />

Mahlzeiten, sowie Kaltverpflegung, warmer Tee und andere<br />

Getränke verabreicht.<br />

Das Ganze war eine logistische Meisterleistung des gesamten<br />

Küchenteams und deren verantwortlichen Teamleiter.<br />

(Fortsetzung von Seite 68)<br />

Lediglich bei 3 alten, unbewohnten Objekten kam es zu<br />

größerem Schaden. Alle übrigen gefährdeten Objekte<br />

und das waren fast alle in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, konnten rechtzeitig<br />

von der Schneelast befreit werden.<br />

Bestens bewährt hat sich auch die im Jahr 2002 errichtete<br />

Einsatzleitzentrale. Bei diesen Einsatztagen hat sie<br />

ihre „Feuertaufe“ bestanden. Nur dank der weitsichtigen<br />

Planung und Realisierung der hierfür erforderlichen<br />

Infrastruktur konnten die anfallenden Kommunikations-u.<br />

Koordinationsaufgaben bestens bewältigt werden.<br />

Alle kritischen Stimmen, die eine derartige Einrichtung<br />

für unnötig, sowie deren Ausstattung für überzogen<br />

bekrittelten, wurden anhand der Situation eines<br />

Besseren belehrt.<br />

Aufgrund der vom Einsatzleiter ABI Franz Hochdaninger<br />

rechtzeitig getroffenen Entscheidungen konnte ein<br />

größeres Schadensausmaß verhindert werden.<br />

Von den <strong>Ischl</strong>er Feuerwehreinheiten wurden in den 10<br />

Einsatztagen 9.323 Stunden bzw. von den FuB-<br />

Einheiten in 8 Einsatztagen 17.176 Stunden freiwillig<br />

und unentgeltlich zum Wohle unserer Bevölkerung ge-<br />

73


leistet. Das entspricht einer Gesamtsumme von 26.499<br />

Feuerwehreinsatzstunden.<br />

Dazu kommen noch 574 geleistete Stunden der Bergrettung,<br />

781 Stunden vom Roten Kreuz und das Österr.<br />

Bundesheer leistete ebenfalls 21.865 Stunden.<br />

Das sind insgesamt 49.719 Stunden, die für die Bevölkerung<br />

von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> geleistet wurden!<br />

2013 Traunhochwasser<br />

Am 2. Juni wurde an der Traun die zweitgrößte<br />

Durchflußmenge bei einem Traun-Hochwasser<br />

seit 113 <strong>Jahre</strong>n gemessen. Unsere Stadt<br />

schrammte dabei nur knapp an einer weiteren<br />

Jahrhundert-Katastrophe vorbei.<br />

Wäre nicht wenige <strong>Jahre</strong> zuvor die Flusssohle<br />

der Traun, entgegen den Widerstand von so<br />

manchem Bürger, stark abgesenkt worden, so<br />

wäre das Stadtzentrum von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, so wie<br />

z. B. in den <strong>Jahre</strong>n 1920 und 1959 im wahrsten<br />

Sinne des Wortes wiederum „baden gegangen“.<br />

So aber hielt sich der Schaden, auch dank tausender<br />

Sandsäcke die von den Feuerwehrmännern<br />

gefüllt und ausgebracht wurden, in Grenzen.<br />

Seitens des Hydrographischen Dienstes des<br />

Landes O.Ö. wurden seit 1901 insgesamt 198<br />

Traunhochwasser, unterschiedlicher Intensität<br />

registriert. Diese Daten wurden uns in dankenswerter<br />

Weise zur Verfügung gestellt.<br />

Die Durchflußmengen beziehen sich auf die<br />

Messstelle: Traun-Maxquelle.<br />

Leider besitzen wir keine Werte bezüglich des<br />

Hochwassers im <strong>Jahre</strong> 1897. Es ist aber zweifellos<br />

eines der größten der vergangenen Jahrhunderte<br />

und war Anlass, dass seitens der Feuerwehr<br />

eine eigene Wasserwehr-Abteilung gegründet<br />

wurde.<br />

Nachfolgend die größten Traunhochwässer<br />

seit 1901<br />

Datum<br />

Q m³/s<br />

07.09.1920 930,00<br />

02.06.2013 582,00<br />

13.08.2002 501,00<br />

13.08.1959 496,00<br />

03.08.1991 449,00<br />

03.06.2010 376,00<br />

13.12.1961 365,00<br />

20.07.1997 365,00<br />

24.06.2009 365,00<br />

21.03.2002 360,00<br />

05.07.2010 357,00<br />

02.07.1975 351,00<br />

20.07.1981 344,00<br />

05.07.1918 342,00<br />

07.08.1985 340,00<br />

01.08.1977 333,00<br />

11.07.2005 330,00<br />

22.10.1996 324,00<br />

08.08.2006 323,00<br />

08.07.1997 312,00<br />

16.08.1949 310,00<br />

07.09.2007 309,00<br />

23.11.1992 308,00<br />

23.12.1991 295,00<br />

26.06.1995 291,00<br />

09.07.1914 290,00<br />

23.05.1949 290,00<br />

20.10.1941 283,00<br />

74


Unsere Jugend in der Feuerwehr<br />

Seit 22. Juni 1988 gibt es bei der Hauptfeuerwache der<br />

Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> eine Jugendgruppe.<br />

Sie umfasst derzeit 8 Jungfeuerwehrmänner. Gemäß<br />

den Bestimmungen können Mädchen u. Burschen, die<br />

sich für den Feuerwehrdienst interessieren, ab dem 10<br />

Lebensjahr der Feuerwehr beitreten. In der Zeit bis zur<br />

Vollendung des 16. Lebensjahres erfolgt die feuerwehrtechnische<br />

Ausbildung. Diese umfasst: Gerätekunde,<br />

Löschgruppenausbildung, Knotenlehre, Handhabung<br />

der Funkgeräte. Vorbereitung für Jugendleistungswettbewerbe<br />

und Wissenstests. Auch sportliche und gesellschaftliche<br />

Veranstaltungen werden besucht, hier ist vor<br />

Die Ausbildungsziele<br />

sind:<br />

Menschlich - charakterliche<br />

Formung<br />

Die besten Eigenschaften<br />

für die<br />

Feuerwehr wecken<br />

u. fördern.<br />

Begeisterungsfähigkeit<br />

nützen.<br />

Die Bildungsbereitschaft<br />

stärken.<br />

Soziale Kompetenzen<br />

erlernen.<br />

allem das Jugendlager zu nennen. Mit der Vollendung<br />

des 16. Lebensjahres werden die Jugendlichen in den<br />

aktiven Dienst übernommen.<br />

Bei Zusammenzählung aller Aktivitäten ist ein Jungfeuerwehrmann<br />

im Jahr 2014 insgesamt 284 Stunden im<br />

Dienst der Feuerwehr gestanden. Die Verantwortlichen<br />

der Feuerwehr, das Kommando sowie die Betreuer sind<br />

bemüht, die Jugendlichen zu richtigen Feuerwehrmännern<br />

heranzubilden, denn: "Die Jungfeuerwehrmänner<br />

von heute sind die Gruppenkommandanten und Kommandanten<br />

von morgen.“<br />

Bilder:<br />

Jugendlager<br />

Erste Löschübung<br />

Besuch im<br />

Technik-Museum<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Motive für die Feuerwehrjugend sind:<br />

Freude an der Gruppe und der Gemeinschaft.<br />

Interesse an der Technik. Der Wunsch, etwas leisten zu<br />

wollen. Kameradschaft erleben. Mit Freunden / Freundinnen<br />

auch in der Feuerwehr beisammen zu sein.<br />

75


Die Mitglieder der Hauptfeuerwache<br />

der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> im Jubiläumsjahr 2015<br />

Feuerwehrkommando<br />

Hochdaninger Franz sen, Abschnittsbrandinspektor (Kommandant)<br />

Pernecker Christian, Hauptbrandinspektor (Kommandant-Stellvertreter)<br />

Eisl Jochen, Oberbrandinspektor (1. Zugskommandant)<br />

Stibl Hannes, Brandinspektor (2. Zugskommandant)<br />

Leithner Franz, Amtswalter (Kassenwart)<br />

Dubszka Helmut, Amtswalter (Zeugwart)<br />

Pesendorfer Martin, Amtswalter (Schriftführer)<br />

Mitglieder des erweiterten Feuerwehrkommandos (Sachbearbeiter)<br />

Ing. Schummel Helmut, Feuerwehrtechniker-B (Atemschutzwart)<br />

Lindner Walter, Brandinspektor (Fahrzeug- u. Geräte Ausbildner)<br />

Leimer Harald, Brandinspektor (Sachbearbeiter für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Kranabitl Michael, Brandinspektor (Lotsen und Nachrichtenkommandant)<br />

Huber Alexander, Hauptbrandmeister (Gruppenkommandant)<br />

Keuschnig Johann, Hauptbrandmeister (Gruppenkommandant)<br />

Ing. Hochdaninger Franz jun MBA, Hauptbrandmeister (Gruppenkommandant)<br />

Schmoigl Philip, Hauptbrandmeister (Gruppenkommandant)<br />

Laimer Bernhard, Hauptbrandmeister (Jugendbetreuer)<br />

Stadler Josef, Hauptbrandmeister (Archivar)<br />

Ehrendienstgrade<br />

Kößler Gerhard, Ehren-Hauptbrandinspektor<br />

Schusterbauer Franz, Ehren-Oberbrandinspektor<br />

Glatz Ernst, Ehren-Brandinspektor<br />

Zeppezauer Manfred, Ehren-Brandinspektor<br />

Leimer Ferdinand, Ehren-Amtswalter<br />

76


Oberbrandmeister<br />

Ecker Karl Gschwandtner Christian Haas Roman<br />

Loidl Andreas<br />

Pilstl Josef<br />

Brandmeister<br />

Blohberger Hubert De Bettin Padolin Andreas Feichtinger Jürgen<br />

Mühlbacher Alexander<br />

Pernecker Rudolf<br />

Hauptlöschmeister<br />

Ehrnstorfer Markus<br />

Oberlöschmeister<br />

Rothauer Felix Wacek Christian<br />

Löschmeister<br />

Hayböck David Hofinger Stefan Müller Bernhard<br />

Robin Erik Schusterbauer Stefan Thaller Markus<br />

Hauptfeuerwehrmann<br />

Hochdaninger Laurenz Lindner Wolfgang Putz Nino Röhrenbacher Markus<br />

Stadler Christof Traschwandtner Dominik Wieder Lukas Zeppezauer Michael<br />

Oberfeuerwehrmann<br />

Eisl Christian Eisl Florian Gollowitzer Rene Langer Wolfgang<br />

Rothauer Kevin Schiendorfer Michael Schweiger Dominik<br />

Feuerwehrmann<br />

Landl Richard Stadler Kay Stadler Rainer Wieder Stefan<br />

Probefeuerwehrmann<br />

Gamsjäger Michael Hauser Reinhard Laimer Martin<br />

Reindl Alfred Rutzinger Stefan Schiffer Florian<br />

Feuerwehrjugend<br />

Ehrnstorfer Floian Hayböck Lukas Huber Josef Krupitz Matthias<br />

Lindenthaler Clemens Mayer Maximilian Mühlbacher Jakob Pernecker Felix<br />

Reseve aus Altersgründen<br />

Flegel Fritz, OBM Bgm a.D. Helmut Haas, LM Schenner Herbert, OBM Stadler Franz, OBM<br />

Vogtenhuber Max, LM Ing. Wagner Klaus, HLM Zeppezauer Franz, OBM<br />

Reserve aus sonstigen Gründen<br />

Bartl Gerhard, Huber Franz, Pesendorfer Stefan, Pilstl Josef MSc., Schmalnauer Maximilian,<br />

Mag. Stücklschwaiger Ferdinand, Wallersdorfer Harald<br />

77


Die Mannschaft der Hauptfeuerwache<br />

im Jubiläumsjahr<br />

78


Das erweiterte Kommando der<br />

Freiwilligen Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

79


Die Einsatzfahrzeuge der Hauptfeuerwache der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

vor der Kaiservilla<br />

Fahrzeugtypen (von links)<br />

Löschfahrzeug (LF-A) BJ 1987<br />

Schweres Rüstfahrzeug (SRF) BJ 1993<br />

Rüstlöschfahrzeug (RLF-A) BJ 1991<br />

Lastenfahrzeug (LAST) BJ 2004<br />

Stand Okt. 2014<br />

Kommando- u. Einsatzleitfahrzeug (KDOF) BJ 1996<br />

Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) BJ 1997<br />

Tanklöschfahrzeug Tunnel (TLF-A 4000) BJ 2002<br />

Drehleiter mit Korb (DL-K 23/12) BJ 2009<br />

80


Die Feuerwache Ahorn - Kaltenbach<br />

Im Jahr 1906 gründeten 25 entschlossene Männer eine<br />

Löschrotte. Schon im <strong>Jahre</strong> 1907 begann man mit dem<br />

Bau einer Zeugstätte. 1910 bestand die Rotte schon aus<br />

70 aktiven Feuerwehrmännern und sie waren ständig<br />

bemüht, die Gerätschaften zu erweitern und zu modernisieren.<br />

1964 wurde das jetzige Zeughaus errichtet.<br />

1966 wurde ein selbst umgebauter Jeep als erstes Einsatzfahrzeug<br />

in Betrieb genommen. Die Feuerwache hat<br />

sich stets mit viel Idealismus weiterentwickelt und ist<br />

heute bestens ausgerüstet und bereit zu helfen.<br />

81


Die Feuerwache Perneck<br />

Die Feuerwache Perneck feierte 2014 ihr 120-jähriges<br />

Bestehen mit einem Festakt und einem Jubiläumskellerfest.<br />

Das am Foto ersichtliche Zeughaus wurde 1986<br />

eingeweiht, zwei <strong>Jahre</strong> zuvor wurde der Löschzug Eck<br />

der Feuerwache Perneck angeschlossen. 1996 wurde<br />

unter Kommandant BI Franz Vockner die erste Jugendgruppe<br />

mit gleich 8 Jungfeuerwehrmännern gegründet.<br />

2013 hat nach 40 <strong>Jahre</strong>n verdienstvoller Tätigkeit BI<br />

Franz Vockner sein Amt als Kommandant der Wehr<br />

zurückgelegt. Unter seiner Führung wurde die Wehr<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Die Mannschaft besteht aktuell aus 25 aktiven Feuerwehrmännern,<br />

29 Reservisten und 7 Jungfeuerwehrmännern.<br />

Derzeit stehen 2 Einsatzfahrzeuge sowie 1 Anhänger<br />

zur Bewältigung der Einsätze zur Verfügung. Dazu<br />

kommen Spezialgeräte wie z.B. eine Materialseilbahn<br />

mit Motorsägenwinde, eine Wespeneinsatzausrüstung<br />

und erst kürzlich angeschafftes Material und Gerät für<br />

Hochwassereinsätze.<br />

Im Frühjahr 2014 wurde mit dem Zubau eines Kommandoraumes<br />

inkl. EDV- und Funkanlage im Zeughaus<br />

unter der Führung des neuen Kommandanten BI<br />

Hans-Peter Feichtinger begonnen. Neben dem eigentlichen<br />

Feuerwehrdienst organisiert die Feuerwache jährlich<br />

ein Maibaumaufstellen und das Kellerfest in Perneck,<br />

welches seit über 40 <strong>Jahre</strong>n einen wichtigen Beitrag<br />

zur Finanzierung liefert.<br />

82


Die Feuerwache Reiterndorf<br />

1891 wurde die Filialfeuerwehr Reiterndorf der Gemeindefeuerwehr<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> gegründet. Unter dem damaligen<br />

Kommandanten Franz Mannert wurde bereits<br />

ein Jahr später die neue errichtete Zeugstätte eröffnet,<br />

welche noch heute am gleichen Standort steht.<br />

Die verantwortlichen Kommandos der jeweiligen Ära<br />

waren und sind bis heute sehr bemüht, die stetig steigenden<br />

Anforderungen an die Schlagkraft der Feuerwehr<br />

gerecht zu werden. So wurde bereits 1913 eine<br />

fahrbare Schiebeleiter angekauft. Mit der Erweiterung<br />

der technischen Geräte bis 1956, wie Motorsspritze, Sirene<br />

und dem ersten Löschfahrzeug (Armeejeep), konnten<br />

die Einsatzmöglichkeiten gesteigert werden. Um die<br />

persönliche Sicherheit zu erhöhen, wurde bereits 1973<br />

ein Mobilfunkgerät und in weiterer Folge ein schwerer<br />

Atemschutz für die Einsatzkräfte angeschafft.<br />

Seit Anfang 1980 gibt es eine Jugendfeuerwehr.<br />

Heute besitzt die Feuerwache Reiterndorf eine moderne<br />

Florianifunkstation, ein Vorauslöschfahrzeug mit Anhänger<br />

und ein neues Kleinlöschfahrzeug mit modernster<br />

Zusatzausrüstung. Dieses moderne Fahrzeug wurde<br />

nach unseren Bedürfnissen angeschafft, um den heutigen<br />

Anforderungen entsprechen zu können. Die Umbauten<br />

bzw. Anschaffungen wurden Großteils in Eigenregie<br />

und mit Eigenmitteln durchgeführt. Der aktuelle<br />

Mitgliederstand besteht aus 5 Jugendfeuerwehrmänner/frauen,<br />

30 Aktiven und 2 Reservisten.<br />

BI Jochen Schnitzler Kommandant<br />

83


Die Feuerwache Rettenbach - Steinfeld - Hinterstein<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1902 wurde die Wehr gegründet. 1903 wurde<br />

mit Hilfe der Gemeinde und der Sparkasse ein eigenes<br />

Depot erbaut. Nach den beiden Weltkriegen wurde ein<br />

Kriegerdenkmal Nähe der Steinfeldbrücke errichtet,<br />

welches noch heute an die gefallenen Feuerwehrkameraden<br />

erinnert.<br />

1972 wurde ein Allradfahrzeug mit Vorbaupumpe angeschafft.<br />

Zwischen 1994 und 2002 wurde unter der Leitung<br />

von E-BI Gerhard Laimer sen. ein neues Zeughaus<br />

am jetzigen Standort errichtet, sowie der Fuhrpark modernisiert.<br />

Insgesamt wurden mehr als 22.000 Stunden ehrenamtlich<br />

von den Feuerwehrmännern in den Zeughausbau<br />

investiert.<br />

Derzeit zählt die Feuerwache Rettenbach – Steinfeld –<br />

Hinterstein 30 aktive Mitglieder.<br />

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Die Feuerwache Sulzbach<br />

Die Feuerwache Sulzbach wurde im Jahr 1919 als<br />

Löschrotte der damaligen <strong>FF</strong> Reiterndorf gegründet<br />

und wurde im Jahr 1926 eine selbständige Feuerwehr.<br />

Im Jahr 1938 erfolgte die Eingliederung in die Gemeinde-Feuerwehr<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> als Löschzug Sulzbach.<br />

1991 wurde das noch immer in Dienst stehende Kleinlöschfahrzeug<br />

(KLF) angekauft.<br />

Von 2000 bis 2001 wurde die Zeugstätte der Feuerwache<br />

Sulzbach zur Gänze umgebaut und modernisiert.<br />

Stefan Verwagner BI, Kommandant<br />

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Bilder aus dem Feuerwehralltag 13<br />

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Fahrzeugbergungen bei Hochwasser<br />

und nach Sturz in die<br />

Traun.<br />

Auch zum Schlangen einfangen<br />

werden wir gerufen.<br />

Rechts Mitte: Übung an einem<br />

Kessel Waggon der ÖBB<br />

Rechts unten: Die Feuerwehrjugend<br />

sammelt den leider<br />

achtlos weggeworfenen Müll<br />

der Erwachsenen.<br />

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Bild oben links: Übungstätigkeit – Bergung einer Verletzten<br />

Person aus einer kontaminierten Umgebung.<br />

Bild unten links: PKW Bergung<br />

Bild oben rechts: Verkehrsunfall im Kaiserparktunnel.<br />

Bild Mitte: Übernahme des Tunneleinsatzfahrzeuges<br />

durch die Hauptfeuerwache der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

Bild unten rechts: Brand eines Wohngebäudes in St.<br />

Wolfgang. Nachbarschaftshilfe durch die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

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Das Navi-Problem!<br />

Seit der Verwendung von GPS-Geräten in KFZ, kommt es immer<br />

öfter vor, dass vor allem ortsunkundige LKW Lenker, die unmöglichsten<br />

Wege befahren möchten, die sie ohne „Navi“ nie befahren<br />

würden! Dieser Umstand kommt daher, dass sie mit ungeeigneten<br />

PKW-„Navis“ zu ihrem Fahrziel kommen möchten. Bei LKW -<br />

Navis werden alle Fahrzeugdaten (Länge, Breite, Höhe, Gesamtgewicht<br />

des LKW u. ev. Hänger) ins Gerät einprogrammiert und<br />

das wird dann bei der Routenauswahl vom Gerät berücksichtigt.<br />

B. oben: Ein Personenzug rammt einen LKW, da dieser in der<br />

Kurve stecken geblieben ist (erstes Bild – Sekundenbruchteile vor<br />

dem Zusammenstoß). Im rechten Bild gerät ein LKW-Lastzug auf<br />

den Gleiskörper der ÖBB. Beide Fahrzeuge wurden von PKW-<br />

Navis „geleitet“. Die Feuerwehr musste wiederum zu Hilfe eilen.<br />

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B. oben: Bergung eins verlaufenen Rehs in der Kurhausstraße<br />

Bild unten: Brand im Hochofen des Kalkwerkes<br />

Bild oben: Bergung eines Rindes aus einer Jauchegrube (1970)<br />

Bild unten: Falsch verstandenes „Drive in“<br />

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Bild links oben: Behebung eines Chlorgasaustrittes im Parkbad.<br />

Bild links unten: Stabilisierung einer Hangrutschung.<br />

Bild rechts oben: Montage des renovierten Kreuzes am Kreuzstein<br />

in der Traun.<br />

Bild rechts unten: Bergung eines Heißluftballons im unwegsamen<br />

Gelände.<br />

92


93<br />

Feiern im Festkreis eines <strong>Jahre</strong>s<br />

Die Feuerwehren sind im Stadtgeschehen ein gesellschaftspolitischer<br />

Faktor. Sie beteiligen sich auch an den Feierlichkeiten<br />

im Festkreis eines <strong>Jahre</strong>s.<br />

Ganz besonders gefeiert wird von uns der heilige Florian. Er<br />

war ein Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber<br />

einer Einheit zur Feuerbekämpfung. Er starb am 4. Mai 304<br />

in Lorch/Enns den Märtyrertod und gilt als Schutzpatron<br />

der Feuerwehr. Seit 2004 ist er auch Landespatron von<br />

Oberösterreich.<br />

Sein Namensfest wird von uns in feierlicher Form mit gemeinsamen<br />

Kirchgang und Totengedenken begangen.<br />

An diesem Tag werden auch Auszeichnungen an verdiente<br />

Kameraden feierlich überreicht.


Die Kameradschaftspflege in der Feuerwehr<br />

Für die Bewältigung von oftmals gefährlichen Einsatzaufgaben<br />

ist eine ausgeprägte Kameradschaft und gegenseitiges<br />

blindes Vertrauen unabdingbar.<br />

Einmal im Jahr festigen wir diese Kameradschaft zusätzlich<br />

mit einem gemeinsamen Wandertag oder Ausflugsfahrt, sowie<br />

einem Grillabend mit unseren Familien. Dies soll auch<br />

ein Zeichen der Dankbarkeit sein, da unsere Angehörigen<br />

oftmals viele Stunden allein verbringen müssen, während<br />

wir für die Feuerwehr tätig sind.<br />

Auch unsere altgedienten Kameraden treffen sich einmal<br />

monatlich im Feuerwehrhaus zu einer Stammtischrunde im<br />

„Florianistüberl“, um den Kontakt zur Feuerwehr und vor<br />

allem untereinander nicht zu verlieren.<br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Für den Inhalt verantwortlich<br />

Fotos<br />

Konzept<br />

Gestaltung u. Layout<br />

Druck<br />

Freiwillige Feuerwehr <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

ABI Franz Hochdaninger, Kdt der <strong>FF</strong>-<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Archiv der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Stadtmuseum <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>,<br />

Archiv des Stadtamtes <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Ing. Gustav Heger,<br />

Leopold Wiesinger, Ing. Helmut Schummel, Christoph<br />

Lenzenweger, Dominik Traschwandtner, Hannes Rohn<br />

u. Gerhard Kößler.<br />

Josef Stadler u. Gerhard Kößler<br />

Gerhard Kößler<br />

WIGO Druck-Gesellschaft m.b.H. A-4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

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E-HBI Gerhard Kößler<br />

Nachschrift<br />

Nachdem ich einige <strong>Jahre</strong> stellvertretender Kommandant<br />

der Feuerwehr und des Pflichtbereichs von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

war und auch eines der ältesten Mitglieder der <strong>FF</strong><br />

bin, möchte ich zum Schluss, auch als Gestalter dieser<br />

<strong>Festschrift</strong>, aus der Sicht eines „altgedienten“ Kameraden<br />

mit mehr als 50 Feuerwehrdienstjahren ein paar<br />

Gedanken über die Zukunft der Feuerwehren anfügen.<br />

Vor <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n haben beherzte und verantwortungsvolle<br />

Bürger von <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> im Banne der katastrophalen<br />

Feuersbrunst unsere Feuerwehr gegründet und auch<br />

selbst in dieser neu geschaffenen Organisation freiwillig<br />

und unentgeltlich mitgearbeitet. Durch diese Vorbildfunktion<br />

der Gründer und durch den Aufruf des Bürgermeisters<br />

meldeten sich daher binnen kürzester Zeit<br />

Jung und Alt aus allen Bevölkerungsschichten, und<br />

wollten Mitglied der Feuerwehr werden. Diese „Armee<br />

der Nachbarschaftshilfe und Nächstenliebe“ wurde gerade<br />

wegen der Freiwilligkeit und Unentgeltlichkeit<br />

immer größer und es war eine Ehre, Mitglied der Feuerwehr<br />

zu sein. Im Laufe der folgenden <strong>Jahre</strong> und Jahrzehnte<br />

wurden die Feuerwehrmitglieder immer mehr,<br />

und es wurden auch, aufgrund der Größe des Ortsgebietes<br />

und der topografischen Lage dezentrale Zeughäuser<br />

zusätzlich errichtet.<br />

Bis heute ist unsere schlagkräftige Organisation im gesamten<br />

Pflichtbereich <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, einschließlich Feuerwehrjugend<br />

sowie der altgedienten Kameraden im Reservestand,<br />

auf einige Hundert Mann – und auch schon<br />

einigen Frauen – angewachsen.<br />

Leider kann man seit etlichen <strong>Jahre</strong>n feststellen, dass<br />

von den Bevölkerungsschichten, die bei der Gründung<br />

der Feuerwehr am aktivsten waren, heute immer weniger<br />

Bürger bereit sind, einen Ehrendienst in der Feuerwehr<br />

zu leisten. Vielleicht bedürfte es bei einigen nur<br />

eines Anstoßes, um die Bereitschaft zur Hilfeleistung zu<br />

wecken. Bei anderen ist diese Bereitschaft vermutlich,<br />

dem allgemeinen Trend der Zeit folgend, anderen Interessen<br />

gewichen. Wenn sich diese Tendenz auch unter<br />

den verbliebenen Kameraden fortsetzt, die jetzt noch<br />

immer hinter dem Fähnlein der Nächstenliebe hermarschieren,<br />

so kann dies für den Nachwuchs im Feuerwehrdienst<br />

in ferner Zukunft kritisch werden.<br />

Schon jetzt gibt es, trotz hohem Mitgliederstand, vereinzelt<br />

Probleme bei der Tagesbereitschaft, da viele der aktiven<br />

Feuerwehrmänner tagsüber auspendeln, beruflich<br />

unabkömmlich sind bzw. bei so manchen Kameraden<br />

ein „Ausrücken“ während der Arbeitszeit von einigen<br />

Betrieben nicht gerne gesehen wird. Hier spielt auch die<br />

Angst um den Arbeitsplatz eine große, mitunter entscheidende<br />

Rolle.<br />

Daher vermisse ich im jüngst beschlossenen Feuerwehrgesetz<br />

eine seit langem geforderte Regelung, mit der die<br />

allseits bekannte Problematik der „Ausrückungen während<br />

der Arbeitszeit“, in der sowohl die Belange der Arbeitgeber<br />

sowie die der ausrückenden Feuerwehrmänner,<br />

einer praktikablen und dauerhaften Lösung zugeführt<br />

wird.<br />

Diejenigen Mitbürger, die in eigener Verantwortung jederzeit<br />

selbst entscheiden können, ob sie tagsüber bei<br />

einer Alarmierung ausrücken, werden immer weniger<br />

und sind daher nur mehr sporadisch in der Feuerwehr<br />

vertreten!<br />

Andererseits wird es aber von der Allgemeinheit als<br />

selbstverständlich empfunden, dass im Notfall, auch<br />

tagsüber, sofort „eine Armee von Helfern“ bereit steht,<br />

um jedem Hilfebedürftigen uneingeschränkt zu helfen!<br />

Um dies auch langfristig zu gewährleisten, sollten sich<br />

auch unsere Mitbürger künftig mehr am Idealismus unserer<br />

Vorfahren orientieren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten,<br />

ein paar <strong>Jahre</strong> im Feuerwehrdienst oder in<br />

einer anderen freiwilligen Hilfsorganisation tätig sein.<br />

Oder sollen wir solange zuwarten, bis die Feuerwehr<br />

erst nach Dienstschluss löschen kommt, oder die Bergrettung<br />

ebenfalls erst nach Arbeitsende einen Verunglückten<br />

aus der Gletscherspalte birgt?<br />

Nachdem auch noch vor einiger Zeit der Versuch gestartet<br />

wurde, nach einer Prüfung durch den Landesrechnungshof,<br />

das gesamte Feuerwehrwesen des Landes mit<br />

gezielten Vorgaben von Organen, die keine Kenntnisse<br />

96


und Erfahrungen des praktischen Feuerwehrdienstes<br />

mitbringen, neu zu gestalten und dies nur dem Zweck<br />

der Kostenminimierung dienen sollte, so ist das ein herber<br />

Schlag gegen die Motivation der freiwilligen Helfer.<br />

Eine freiwillige und ohnehin unentgeltlich tätige Organisation<br />

kann man nicht, so wie heutzutage in manchen<br />

Betrieben üblich, von „betriebsfremden Managern“, ohne<br />

die Zustimmung der Betroffenen umorganisieren lassen,<br />

und man darf sich auch nicht der trügerischen<br />

Hoffnung hingeben, dass dies von allen Feuerwehrmitgliedern<br />

so hingenommen würde!<br />

Eine aufgezwungene, gegen den Willen einer freiwilligen<br />

Organisation exekutierte Umorganisation bedeutet<br />

wahrscheinlich deren Ende, denn niemand kann gezwungen<br />

werden, einen freiwilligen Dienst in einer Organisation<br />

leisten, zu der er seine Beziehung verloren<br />

hat.<br />

Wenn es auch dem O.Ö. Landesfeuerwehrverband<br />

durch sachliche, von der täglichen Praxis des Feuerwehrdienstes<br />

geprägten Argumentation gelungen ist, die<br />

aus unserer Sicht teilweise unannehmbaren Vorgaben<br />

für das neue Feuerwehrgesetz weg zu verhandeln bzw.<br />

abzumildern, so sind doch viele Kameraden nachhaltig<br />

verärgert, dass man die Feuerwehren in „Sonntagsreden“<br />

einerseits bei jeder Gelegenheit in höchsten Tönen<br />

lobt und anführt: „wir haben ein Feuerwehrwesen, um<br />

das und die ganze Welt beneidet“, um uns dann wieder<br />

im nächsten Moment als „Kostenfaktoren“, die man<br />

minimieren muss, abzutun.<br />

So etwas haben wir wahrhaftig nicht verdient!<br />

Die Feuerwehrmitglieder, haben es geschafft, das Feuerwehrwesen<br />

in den letzten <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong>n, trotz manchmal<br />

widrigster Umstände wie allgemeine Not, Kriege und<br />

Diktaturen durch Idealismus, Improvisation und unzähligen<br />

Stunden von Eigenleistungen zu modernisieren, zu<br />

vergrößern und einsatzbereit zu halten. In unseren Reihen<br />

sind auch genügend kluge, verantwortungsvolle und<br />

kostenbewusste Köpfe vorhanden, die in der Lage sind,<br />

die nötigen Schritte zu setzen, damit wir die Zukunft der<br />

Feuerwehren weitgehend selbst gestalten können!<br />

Danksagung<br />

Zum Schluss dieser <strong>Festschrift</strong> möchte ich mich bei allen,<br />

die an ihrer Entstehung mitgewirkt haben, herzlichst<br />

bedanken.<br />

Mein besonderer Dank gilt unserem Archivar, HBM Josef<br />

Stadler, der in unzähligen Stunden unser Archiv<br />

durchwühlt und das Rohmaterial beigesteuert hat. Er ist<br />

unser „lebendes Geschichtsbuch“ und war mir auch bei<br />

der Gestaltung dieser <strong>Festschrift</strong> meine wertvollste Unterstützung.<br />

Bedanken möchte ich mich auch bei allen, die durch die<br />

Beistellung von Fotos es uns ermöglichten, die <strong>Festschrift</strong><br />

etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Leider<br />

sind beim Brand der Redlich´schen Brauerei (2. Mai<br />

1882) interessante Unterlagen für die Geschichte der<br />

Feuerwehr zugrunde gegangen. Das dort befindliche<br />

Vereinslokal der Feuerwehr mit seltenen Fotographien<br />

und Diplomen wurde ebenfalls ein Raub der Flammen.<br />

Wir bitten auch zu entschuldigen, dass so manches Foto<br />

den heute angelegten Qualitäts-Maßstäben nicht mehr<br />

ganz entspricht. Einerseits handelt es sich teilweise um<br />

Bilder aus den Anfängen der Fotografie, andererseits<br />

wurden so manche Schnappschüsse unmittelbar während<br />

eines Einsatzes, ohne lange Einstellmöglichkeiten<br />

„geschossen“. Maßgeblich war für uns nur deren historischer<br />

Wert.<br />

Ein weiterer Dank gilt allen Korrektoren, die die <strong>Festschrift</strong><br />

auf Fehler überprüft haben. Es waren dies vor allem<br />

die Feuerwehrkameraden BGM a.D. Helmut Haas<br />

und RDir. Rainer Stadler.<br />

Ein Dankeschön auch Herrn Wilhelm Gollowitzer von<br />

der Fa. WIGO-Druck für seine fachliche Beratung.<br />

Ohne die großzügige Unterstützung der Sparkasse<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, wäre es uns nicht möglich gewesen,<br />

diese <strong>Festschrift</strong> in Umlauf zu bringen. Dafür<br />

ebenfalls ein herzliches „vergelt‘s Gott“<br />

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Fußnoten und Quellenangaben<br />

1 Gedicht von Franz Nöbauer (1882-1962)<br />

Lehrer u. Heimatschriftsteller<br />

Schulleiter Volksschule Mitterweißenbach (1911-1921)<br />

Quelle:O.Ö. Landesbibliothek<br />

2<br />

Beitrag von Maria Zierler in Folge 3 der „Mitteilungen des <strong>Ischl</strong>er<br />

Heimatvereines" (1955), ergänzt durch neue Forschungen<br />

und Hinweise bei Kanzler und Schraml, sowie neue Bearbeitung<br />

durch die <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> (2015)<br />

3 Schraml, Das oberösterreichische Salinenwesen, Band 11/534.<br />

Nun hatte im ganzen Kammergut allein der Rauchfangkehrermeister<br />

in Gmunden (im 18. Jahrhundert) das Gewerberecht,<br />

das nach alten Satzungen in Oberösterreich nur auf bestimmte<br />

Orte beschränkt war. Als die Untersuchungskommission die<br />

Errichtung einer Rauchfangkehrerwerkstätte in <strong>Ischl</strong> anordnete,<br />

widersetzte sich die Gesamtheit der Kaminfegermeister des<br />

Landes, und mit Erfolg, da man in Wien die alten Privilegien<br />

nicht übergehen wollte. Der vom <strong>Ischl</strong>er Verwesamt bestellte<br />

Kaminfeger Barthel Holzinger durfte nur als Geselle des<br />

Gmundner Meisters Baptist Ruzit, nicht aber als selbständiger<br />

Meister arbeiten. Von den Achtzigerjahren an nahm Franz<br />

Karl Hochenbichler diese Monopolstellung ein. Er beschäftigte<br />

drei bis fünf Gesellen, die in Ebensee, <strong>Ischl</strong> und Hallstatt<br />

wohnten und auch in den ärarischen Gebäuden die Kehrung<br />

der Rauchfänge besorgten.<br />

4 Anmerkung des Verfassers der <strong>Festschrift</strong>: Das Hofschreiberamt<br />

in Hallstatt und die Verwesämter in <strong>Ischl</strong> und Ebensee waren<br />

die Vollzugsbehörden erster Instanz im Kammergut und<br />

zuständig für die allgemeine Salzverwaltung, die Wirtschaftsverwaltung,<br />

die politische Verwaltung und die niedere Gerichtsbarkeit.<br />

Die unterschiedliche Bezeichnung ist historisch<br />

bedingt, ansonsten erfüllen sie die gleiche Funktion. 1834 kam<br />

es zu einer Neuordnung der Verwaltung im Kammergut. Die<br />

Verwesämter wurden in der Folge als "k. k. Salinenverwaltung"<br />

bezeichnet.<br />

5 Schraml, 11/533 1793 kaufte das Salzamt auch für Traunkirchen<br />

und <strong>Ischl</strong> Feuerlöschrequisiten um 481 Gulden an."<br />

6 Schraml 11/145 „Großen Schaden richtete die Feuersbrunst in<br />

<strong>Ischl</strong> im <strong>Jahre</strong> 1777 an, der mehrere Verwaltungsobjekte zum<br />

Opfer fielen: deren Wiederaufbau kostete 7145 Gulden."<br />

7 Ergänzend sei hier noch hinzugefügt, dass für die Zeit vor der<br />

Gründung der Feuerwehr eine „Feuerbewahr- und Löschordnung<br />

für den Markt und <strong>Bad</strong>eort <strong>Ischl</strong>" aufschlussreich ist.<br />

(Vergleiche Mitteilungen des <strong>Ischl</strong>er Heimatvereines, Folge 3,<br />

Seite 17), die unter Bürgermeister Wilhelm Seeauer im September<br />

1857 erschienen ist. Sie regelt die Vierteleinteilung,<br />

gibt Brandschutzmaßnahmen, eine ausführliche Feuerlöschordnung<br />

und die Einteilung der Löschenden zu den besonderen<br />

Leistungen.<br />

Aller Wahrscheinlichkeit nach sind auch beim Brand der Redlichschen<br />

Brauerei (2. Mai 1882) interessante Unterlagen für<br />

die Geschichte der Feuerwehr zugrunde gegangen, befand sich<br />

doch dort das Vereinslokal der Feuerwehr mit seltenen Photographien<br />

und Diplomen.<br />

Über die Feuerversicherung berichtet Schraml im 111. Band,<br />

Seite 4.<br />

In <strong>Ischl</strong> wurde der „Wechselseitige Brandschaden-<br />

Versicherungsverein" für <strong>Ischl</strong>, Strobl und St .Wolfgang im<br />

<strong>Jahre</strong> 1861 gegründet.<br />

8<br />

Beitrag von Leo Reiter in Folge 3 der „Mitteilungen des <strong>Ischl</strong>er<br />

Heimatvereines" (1955)<br />

9 Studienrat Dr. Hans Stögner bewahrt im 3. Band seiner handschriftlichen<br />

Aufzeichnungen „Du liebes <strong>Ischl</strong>“ (Erlebtes, Geschautes,<br />

Erlauschtes - Erinnerungen, und Skizzen aus verklungener<br />

Zeit) einen interessanten Bericht über „Franziska<br />

Seeauer und der Brand von <strong>Ischl</strong> ", erzählt von Lina-Nowak<br />

(Linzer Tagespost, Beilage „Welt und Heimat“, Nr. 39 vom<br />

26. Sept. 1942).<br />

10 Gekürzte Wiedergabe aus „Alt-<strong>Ischl</strong>", Stimmungsbilder aus<br />

der Vergangenheit des Marktes <strong>Ischl</strong>, von Franziska Krupitz,<br />

geb. Lid von Lidlsheim, Wien 1909, Seit 38-42. Diese verdienstvolle<br />

Chronistin lebte von 1841 bis 1911. Grabstätte auf<br />

dem <strong>Ischl</strong>er Friedhof.<br />

11 Beitrag von G. Kößler<br />

12 Adolf Schinnerl, ÖBV, Rechtsformen der Feuerwehren<br />

13 Die Alltagsbilder stellen nur eine unvollständige Übersicht des<br />

Einsatzgeschehens dar. Im Archiv der <strong>FF</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> befinden<br />

sich noch unzählige Fotos tragischerer Einsätze, die wir allerdings<br />

den Betrachtern dieser <strong>Festschrift</strong> nicht zumuten möchten.<br />

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