Big Green Egg Katalog 2024

Text Inge van der Helm | Fotos Josh Meister
50 Jahre Big Green Egg
Die Geschichte von The Evergreen
In den vergangenen 50 Jahren hat sich
Big Green Egg zu einer weltweit beliebten
Marke entwickelt. Das hätte sich Ed
Fisher, der Gründer von Big Green Egg
Inc., in den 1970er Jahren nicht träumen
lassen, als er den Keramikgrill in der
westlichen Welt einführte und das
Kochgerät bis ins Detail perfektionierte.
Entdecke hier die außergewöhnliche
Geschichte von The Evergreen.
Zwar schloss Europa erst Anfang des 21.
Jahrhunderts Bekanntschaft mit dem
Big Green Egg, seine Geschichte reicht
jedoch viel weiter zurück. Sein entfernter
Vorgänger war der holzbefeuerte Tandur, ein
Keramiktopf ohne Deckel. Der Tandur wurde
bereits vor etwa 5.000 Jahren als eine Art
Ofen zum Backen von Brot und zum Garen
von Fleisch verwendet. Dieser asiatische
Ur-Keramikgrill war der Vorläufer des späteren
Mushi-Keramikgrills, eines Reiskochers, der
vor gut 100 Jahren einen Deckel erhielt. Damit
ließ sich die Wärme speichern und das Feuer
kontrollieren, was diesen Mushi-Keramikgrill
zu einem besonderen Kochgerät machte. Die
eigentliche Geschichte beginnt vor 50 Jahren,
im Jahr 1974, als man in den USA dank
Ed Fisher diesen asiatischen Keramikgrill
kennenlernte.
Pachinko House
Ed Fisher, der nach seiner Dienstzeit bei der
Marine nach Japan reiste, entdeckte den
Keramikgrill im Land der aufgehenden Sonne.
Nach seiner Rückkehr in die USA lernte er
andere Soldaten kennen, die ein oder zwei
Keramikgrills mitgenommen hatten, um zu
Hause darauf zu kochen. Ed folgte ihrem
Beispiel mit der Idee, die Keramikgrills zu
verkaufen. Wenig später eröffnete er 1974
einen kleinen Laden in der Clairmont Road
in Atlanta, das Pachinko House. Ed: „Mein
Hauptgeschäft war der Import und Verkauf
von japanischen Pachinko-Maschinen,
einem damals sehr beliebten Arcade-Spiel.
Außerdem hatte ich 20 oder 30 Keramikgrills
importiert. Die Pachinko-Maschinen waren
ein Saison-Produkt, mit dem Verkauf von
Keramikgrills wollte ich die ruhigen Monate
nutzen.“
Schmackhaft und saftig
„Ein ‚Kamado‘, was Ofen oder Herd bedeutet,
war damals in den USA praktisch unbekannt“,
fährt Ed fort. „Die amerikanische Barbecue-
Szene kochte auf Kugelgrills. Nur einige
Soldaten, die ebenfalls in Japan stationiert
waren, hatten dieses Kochgerät mit in die
Heimat genommen. Sie statteten den
Keramikgrill mit einem Rost aus und
nutzten ihn zum Räuchern und Grillen. Ich
erinnere mich an mein erstes Kochen auf so
einem Keramikgrill, und das Ergebnis war
erstaunlich saftig und lecker! Zuerst dachte
ich noch, dass es Zufall sei, weil ich Hunger
hatte, aber jedes Mal danach schmeckte es
genauso gut.“
Eds Hähnchenflügel
Um die Neugier von Kunden und Passanten
zu wecken und ihnen das schmackhafte und
saftige Ergebnis vorzustellen, stellt Ed Fisher
einen Keramikgrill vor seinen Laden. Er
bereitet Hähnchenflügel darauf zu, und die
Betriebsamkeit und der köstliche Geruch
sorgten für Aufsehen. Ed: „Weil mein Budget
beschränkt war, nahm ich preiswerte
Hähnchenflügel. Die Leute, die vorbeikamen,
waren vom Geschmack total begeistert. Ich
erinnere mich noch, dass ich gerade eröffnet
hatte und jemand einen Hähnchenflügel
probierte. Eine halbe Stunde später hatte ich
schon meinen ersten Keramikgrill verkauft.
In diesem Moment dachte ich, wow, daraus
könnte etwas werden. Aber ich hätte nie
gedacht, dass es einen solchen Höhenflug
nehmen würde.“
Vorteile eines Keramikgrills
Von da an sind die Menschen durch ihre
eigenen Erfahrungen vom Mehrwert dieses
speziellen Kochgeräts überzeugt und seine
Beliebtheit – auch dank Mund-zu-Mund-
Werbung – wächst schnell. „Die Leute
entdeckten die Vorteile eines Keramikgrills“,
erzählt Ed. „Denn abgesehen von dem
herrlichen Resultat verbraucht er auch
weniger Brennstoff als ein Kugelgrill. Die
neuen Besitzer der Keramikgrills kochten für
Familie und Freunde, die sich ebenfalls dafür
begeisterten. Nach einigen Jahren ging der
Verkauf von Pachinko-Maschinen wegen der
neuen elektronischen Videospiele zurück, und
ich konzentrierte mich ganz auf den Verkauf
und die Entwicklung der Keramikgrills. Zu
dieser Zeit importierte Ed Fisher noch
Keramikgrills aus Japan, die in verschiedenen
Farben lackiert waren. Doch schon bald
beschloss Ed, dass jeder Keramikgrill von nun
an grün sein sollte, und er nannte sie nicht
mehr Kamado, sondern Big Green Egg. Denn
bei genauer Betrachtung ähnelten sie einem
großen Ei!
Die Besten der Welt
Mit zunehmender Beliebtheit kam das
Unternehmen dem Bedarf nach mehreren
Modellen nach, und somit wurden die Größen
Mini, Small und Medium eingeführt. Auf der
Grundlage des Feedbacks seiner Kunden und
seiner eigenen Erfahrungen hat Ed Fisher die
Keramikgrills kontinuierlich perfektioniert.
In diesem Rahmen wird das Gerät unter
anderem mit einem Kuppelthermometer
ausgestattet, gefolgt von der Empfehlung,
nicht mit Briketts, sondern mit Naturholzkohle
zu heizen. Das Ergebnis ist eine bessere
Temperaturkontrolle und die Vermeidung
unerwünschter Aromen, die mitunter von den
Briketts verursacht wurden. Ed: „Meine
Kochkünste hatten sich ebenfalls verbessert,
und ich war mit der Qualität und den
thermischen Eigenschaften der aus Ton
hergestellten Keramikgrills aus Asien noch
nicht zufrieden. Sie waren zerbrechlich, was
zu häufigen Brüchen während des Transports
und schnellen Temperaturschwankungen bei
der Verwendung führte. Die Keramik musste
stärker, haltbarer und leichter sein, aber auch
bessere wärmeisolierende Eigenschaften
haben. Ich wollte den besten Keramikgrill der
Welt entwickeln.“
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