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Melange No29

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POLITIK, ENGAGEMENT UND IDEEN<br />

Täglich um 20 Uhr zeigen ehrenamtliche<br />

Mitglieder einen Film<br />

Ferner Matinéen, Freiluftkino, Kooperationen<br />

Das kleine, feine Kino wird seit 1997 vom Verein<br />

„Kino in Kochel e.V.“ betrieben.<br />

Gefördert durch den FilmFernsehFonds (FFF) Bayern<br />

Abwechslungsreiches Angebot aus deutschen,<br />

bayrischen und internationalen Produktionen<br />

Kino in Kochel e.V. in der Heimatbühne<br />

Mittenwalderstraße 14, 82431 Kochel am See<br />

www.kinoinkochel.de<br />

EIN KINDERHEIM IN INDIEN<br />

Schon 1993 hatte Leo Brigitte Holzbauer kennengelernt. Zusammen mit ihr<br />

und ihrer kleinen Tochter reiste er im folgenden Jahr nach Indien, wo die<br />

Begegnung mit dem indischen Sozialarbeiter A.P. Joseph dazu führte, dass<br />

Leo und Brigitte sich für dessen Idee – die Gründung eines Kinderheims in<br />

Pondicherry, einer Stadt an der Südostküste Indiens – begeisterten. „Baby<br />

Sarahʼ s Home“, benannt nach Brigittes ältester Tochter, wurde ein Herzensprojekt,<br />

für das sie sich seit vielen Jahren einsetzen. Es ist ein Heim für behinderte<br />

Kinder und Waisen. Seit 2000 sorgt der Verein Kinderlachen für<br />

die Finanzierung und den Erhalt des Heims. Auf der Website des Vereins<br />

findet man sogar noch ein Foto von Brigitte und Leo aus den 1990er Jahren.<br />

1996 wurde geheiratet. Und das wurde an einem Ort gefeiert, der Leo in den<br />

kommenden Jahren nicht mehr loslassen sollte: der Westtorhalle.<br />

DIE HALLE<br />

Zwischen 2000 und 2012 engagierte sich Leo leidenschaftlich für die Kulturarbeit<br />

in seiner Region. Die Westtorhalle in Seehausen, am Rande der<br />

früheren Kemmelkaserne, wurde für ihn zum zweiten Wohnzimmer. Hier<br />

stellte er zusammen mit dem Hallenteam ein vielfältiges Kunst- und Kulturprogramm<br />

auf die Beine: Musik und alles, was Spaß macht und ein wenig<br />

nach Subkultur riecht. Einer der Höhepunkte für ihn war der Auftritt von<br />

Jamie Cullum, „als er noch nicht bekannt war.“ Oft war es Leo, der nach einer<br />

Veranstaltung noch die Aschenbecher leerte und fegte. Als die Gemeinde<br />

Seehausen mit dem Gedanken spielte, die Halle mit einer Sperrstunde „auszutrocknen“,<br />

ging er mit Gleichgesinnten „auf die Barrikaden“. Für die Halle<br />

setzt man sich eben ein. 2012 verließ Leo dann den Vorstand der Westtorhalle<br />

und ging auf eine Reise auf der Donau, bevor er sich der nächsten<br />

Etappe, dem gemeinschaftlichen Wohnprojekt zuwandte. Aber auch heute<br />

noch schaut er in der Halle vorbei, wenn er in der Gegend ist. Im vergangenen<br />

Jahr feierte er seinen sechzigsten Geburtstag dort. Denn das Feiern<br />

mit Freunden und der Familie – auch wenn es in diesem Bericht vielleicht<br />

zu kurz gekommen ist – gehört zu Leo Frühschütz. Ob er Murnau auch<br />

manchmal vermisst, wenn er in seinem kleinen Dorf im Allgäu ist, habe ich<br />

ihn nicht gefragt. Aber er betonte, dass es nur anderthalb Stunden seien und<br />

er mehrmals im Jahr in die alte Heimat fahre.<br />

Autor + Fotos: Heribert Riesenhuber<br />

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