Melange No29
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TRIFFT AUF HERZLICHKEIT<br />
Bevor der Inhaber Michael Spicker die Firma für medizinischen Bedarf 2016 übernommen hat, prägten zahlreiche andere<br />
Stationen seinen Weg: „Ich habe LKW-Mechaniker bei MAN in Garmisch gelernt und ab 1982 ehrenamtlich beim<br />
Bayerischen Roten Kreuz (BRK) geholfen, bevor ich dort zwei Jahre später meinen Zivildienst absolvierte. Mein Ziel war<br />
es immer als Rettungsassistent zu arbeiten. Ich war dann bis 1993 beim BRK-Rettungsdienst beschäftigt.“<br />
Über die Kontakte in die Medizinbranche wird Michael Spicker auf betaMed aufmerksam und arbeitet fünf Jahre im<br />
Kundendienst. „Die Firma hatte ihren Sitz in Garmisch und war damals noch kleiner. Ich habe mich auch um technische<br />
Probleme und um das Lager gekümmert.“<br />
Rettungswege<br />
Spicker, der sich gerne für andere Menschen einsetzt, entscheidet sich 1998 schließlich wieder im Rettungsdienst zu arbeiten und kann<br />
heute auf eine beeindruckende Zeit beim BRK zurückblicken. „Ich habe sehr viel erlebt, war 16 Jahre lang ehrenamtliche Führungskraft,<br />
Ausbilder und Einsatzleiter. Während meiner Zeit als Dienststellenleiter in der Rettungswache Oberammergau baute ich dort die Tafel-Ausgabestelle<br />
mit auf, um bedürftigen Menschen zu helfen, außerdem begleitete ich Hilfstransporte ins Ausland.“ In der Region waren Spicker und<br />
sein Team bei vielen Großschadensereignissen, wie z.B. Hochwassern helfend vor Ort. „Im Sanitätsdienst der Passionsspiele wirkte ich vier<br />
Mal mit, beim G7-Gipfel 2015 oblag mir die Koordination des Personals für den Rettungs-, bzw. Sanitätsdienst“, erzählt Michael Spicker. „Ich<br />
als Landei wurde sogar mehrmals als Sanitäter auf der Wies‘n und in der Allianz Arena eingesetzt“, ergänzt er schmunzelnd.<br />
Schweres Gerät<br />
Wer Michael Spicker kennt, der weiß, dass er stets umtriebig und voller neuer Ideen ist. So verwundert es nicht, dass er sich während<br />
seiner Zeit im Schichtdienst ein zusätzliches Standbein aufgebaut hat. „Ich bin hobbymäßig LKW gefahren und habe nebenbei meine<br />
Transportunternehmerprüfung abgelegt. Ende 2001 kaufte ich mir meinen ersten eigenen Sattelzug. Bald waren es drei. Allerdings war es<br />
schwierig, drei Sattelzüge bei uns im Dorf unterzubringen, deswegen erwarb ich ein Grundstück. Meine Fahrer meinten, es wäre gut, eine<br />
Waschmöglichkeit für die LKWs zu haben – jedoch gibt es hierfür bestimmte Vorgaben.“ Der sympathische Unterammergauer löst das<br />
Problem ganz einfach selbst und eröffnet 2005 seine eigene öffentliche Waschanlage „Fahrzeugpflege Ammertal“, die auch heute noch in<br />
Betrieb ist. Außerdem ist in dem angrenzenden Gebäude eine Bäckerei mit Café untergebracht, und im 1. Stock befindet sich ein Bereitschaftszimmer<br />
für diensthabende Notärzte.<br />
Neue Ufer<br />
Die Verbindung zu betaMed besteht all die Jahre weiter, aber als Michael Spicker 2014 das erste Mal gefragt wird, ob er die Firma selbst<br />
übernehmen möchte, lehnt er ab. „Ich war Anfang 50 und habe mir gedacht, dass ich mir in dem Alter nichts mehr Neues antue“, grinst<br />
er. „Ein Jahr später fragten die damaligen Besitzer erneut. Jetzt hatte mich diese Möglichkeit doch so gereizt, dass ich zusagte. Aus diesem<br />
Grund beendete ich am 30.09.2015 das Beschäftigungsverhältnis im Rettungsdienst und übernahm Anfang 2016 betaMed. Die Räumlichkeiten<br />
in Garmisch waren allerdings bald zu klein, sodass wir in Unterammergau gebaut und seit Oktober 2017 hier unseren Firmensitz haben.“<br />
betaMed beschäftigt mittlerweile 23 Personen, drei Viertel aller Mitarbeitenden kommen aus der Region. 1974 gegründet, feiert die Firma<br />
dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. „Wir führen ein breites Sortiment an medizinischen Bedarfsartikeln für Arztpraxen, Krankenhäuser,<br />
die Pflege und andere Unternehmen.“<br />
Rundum zufrieden<br />
Unsere Wundberaterinnen und Wundberater sind im gesamten Oberland unterwegs. Außerdem bieten wir einen zusätzlichen Service für<br />
Arztpraxen an: Wir kümmern uns auch um alltägliche Dinge wie Schreibwaren, Kopierpapier oder Kaffeevorräte. Das hat sich zufällig ergeben<br />
und gefällt den Kunden, da es eine Vereinfachung für deren Alltag ist. Wir überprüfen auch Verbandskästen für Industrie und Handwerk,<br />
kümmern uns um die Prüfung der Feuerlöscher und überwachen die Funktion von Defibrillatoren in Gemeinden und Betrieben.<br />
‚Geht nicht – gibt’s nicht‘, ist unser Motto. Wir fahren überall selbst hin, um unsere Kunden zu beliefern.“<br />
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