12.02.2024 Aufrufe

Melange No29

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2<br />

0<br />

24<br />

n<br />

o29<br />

Frankls Way<br />

ODER WIE MAX VOM HOF<br />

ZUM HOFMEISTER<br />

WURDE<br />

TITEL Maximilian Frankl<br />

FOTO Anja Kozlowski<br />

das magazin<br />

Stay TRUE<br />

IM SÜDEN<br />

BAYERNS<br />

INKLUSIVER<br />

WEGBEREITER<br />

DAV WEILHEIM<br />

HÖREN UND<br />

ZUHÖREN<br />

EINE GROSSE GABE<br />

IN ANNE-MARIES<br />

HÄNDEN<br />

40 JAHRE<br />

NEUWIRTBÜHNE<br />

UND FUASSBOIFIABER<br />

PÜPPIS CHICHI<br />

MY DREAM – KEIN MAINSTREAM


Murnau • Untermarkt 3 an der Mariensäule • Tel: 08841-1511<br />

Mo - Fr: 10.oo - 18.oo Uhr & Sa: 10.oo - 13.oo Uhr, sowie nach Vereinbarung


EDITORIAL<br />

Stay TRUE to yourself!<br />

STAY TRUE<br />

Frank Sinatra,<br />

Stephanie Brandner-Windirsch,<br />

Mike Kuder,<br />

Anja Kuzlowski,<br />

Frank Pietrusiak,<br />

Dr. Andreas Sauer<br />

und Franz Windirsch<br />

Ein erfolgreiches Jahr 2024, Gesundheit und Freude am Leben,<br />

wünschen Franz Windirsch mit Familie und das Team <strong>Melange</strong><br />

3


INHALT<br />

6 IMPRESSIONEN<br />

Menschlich im Alpenhof Murnau<br />

8 MAXIMILIAN FRANKL<br />

Herzensmensch und Tierfreund<br />

12 MITEINANDER UND FÜREINANDER<br />

Soziale Verantwortung mit kje<br />

16 ANNE-MARIE GÜRA<br />

Vom Hören und Zuhören können<br />

S.8<br />

20 ENGAGEMENT MIT BISS<br />

Das Lebenswerk von Jörg Bahr<br />

24 GEMEINSAM STARK<br />

mit der Inkusions-Klettergruppe des Alpenvereins Weilheim<br />

30 HIGHTECH & MYTHOS<br />

Der Märchenkönig: Pretiosen, Wagemut und Visionen<br />

32 DU DARFST DEN TRAUM LEBEN<br />

Nadja Okons schöne Dinge<br />

S.32<br />

38 BETAMED<br />

Mit Kompetenz und Herzlichkeit<br />

42 PHARMOS NATUR & MARGOT ESSER<br />

Natur die wirkt<br />

46 BACKSTAGE<br />

Hermann Brood, der Rock`n`Roll Junkie<br />

48 KYBUN<br />

Für schmerzfreies Gehen und Stehen<br />

50 BGU MURNAU<br />

Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

S.38<br />

58 TOURIST INFORMATION<br />

Es liegt ein Zauber in der „Murnauer“ Luft<br />

60 THOMAS SCHWABE & SEIN TEAM<br />

Auf der Grünen Woche in Berlin<br />

4


INHALT<br />

62 IFB SEEHAUSEN<br />

knackt den Schulungsrekord<br />

66 SEPP DASER UND DIE NEUWIRTBÜHNE<br />

40 Jahre und kein bisschen leise<br />

72 LEO FRÜHSCHÜTZ<br />

über Abgrenzung und Gemeinschaft<br />

75 BLICK INS UNIVERSUM<br />

Das Nordlicht Aurora Borealis<br />

83 DAS NEUE GEBÄUDEENERGIEGESETZ 2024<br />

Mit Franziska und Katharina Strodtkötter<br />

S.46<br />

84 STEUERN SPAREN MIT ETFS<br />

Mit Dr. Ralf Erich Schauer – einer, der sich auskennt<br />

86 DORST TECHNOLOGIES<br />

nimmt die Herausforderungen der Zukunft an<br />

88 MARKTPLATZ<br />

Alles was das Herz begehrt!<br />

S.48<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner-Windirsch,<br />

Postgasse 4, 82418 Murnau<br />

AUTOREN: Dr. Andreas Sauer, Nina Gut, Heribert Riesenhuber, Julia Nagl, Alexandra Sichart<br />

Frank Pietrusiak, Dr. Ralf Erich Schauer, Franziska und Katherina Strodtkötter, Carola Krumbacher,<br />

Birgit Schwarzenberger, Sandra Bangerter<br />

ART DIREKTION: Anna Schusser und Claudia Becker<br />

FOTOGRAFEN: Florian Warnecke, Harry Stahl, Dr. Andreas Sauer, Anja Kozlowski<br />

Heribert Riesenhuber, Sandra Bangerter, Stephanie Brandner-Windirsch, Bela Raba,<br />

Evi Große, Ruth Meurer, Dr. Sylvia Rosenblatt, Adobe Stock<br />

LEKTORAT: Petra Taint, Wortschatz [Ideen Konzepte Texte] München<br />

BILDBEARBEITUNG: Richard Maier<br />

KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />

Franz Windirsch, 0151 12050911, f.windirsch@agentur-melange.de<br />

Stephanie Brandner-Windirsch, Franz Gastl<br />

VERTEILUNG<br />

Ammergauer Alpen, Blaues Land, Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal, Penzberg, Weilheim, Peiting,<br />

Schongau, Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald / Tirol, Groß-Kleinweil, Schlehdorf, Kochel am See<br />

S.60<br />

5


im Alpenhof<br />

Murnau


IMPRESSIONEN<br />

Tierisch MenschlICH<br />

Wir, der Alpenhof Murnau sind stolz auf unsere<br />

einzigartige Arbeitgebermarke "menschlICH". Als<br />

einer der bedeutendsten Arbeitgeber in Murnau<br />

schaffen wir herausragende Bedingungen für unser<br />

Team. Überzeuge dich doch selbst von unserer<br />

Philosophie und besuche uns unter:


HERZENSMENSCH UND TIERFREUND<br />

Frankl<br />

8


FRANKLS BERUFUNG<br />

Der Friseur<br />

mit dem<br />

besonderen,<br />

tätowierten<br />

Händchen<br />

von links: Valentina Jahrstorfer, Sandra Auras, Anna-Lena Schweiger, Leah Kirschner,<br />

Lea Pischetsrieder und Max Frankl<br />

Maximilian Frankl<br />

Maximilian Frankls (31) Hände gleiten sanft durch die Haare der Frisierpuppe.<br />

Sie ist nicht echt, und trotzdem behandelt er sie, als wäre sie eine seiner Kundinnen.<br />

Leicht hebt er die Haarsträhnen hoch und zeigt, wie man Extensions zur Verdichtung<br />

in die Haare einarbeitet. Frankls Hände sind tätowiert, er ist groß und breitschultrig,<br />

trägt Jogginghose, Sweatjacke und Sportkäppi. Aber er hat ein feinfühliges Händchen.<br />

Und das braucht er auch im Friseurhandwerk, das er seit Sommer 2021 in seinem<br />

eigenen Murnauer „Haaratelier“ in der Bahnhofstraße 4 betreibt.<br />

9


MAXIMILIAN FRANKL<br />

Der Vegetarier<br />

Das mit der Feinfühligkeit hat sich früh abgezeichnet. Max wuchs<br />

mit seinen Eltern und Geschwistern auf einem Bauernhof in Etting<br />

auf und wollte ursprünglich Bauer werden. Aber er merkte schon<br />

als Kind, dass er die Tiere zu sehr liebte, als dass er sie als Nutzvieh<br />

betrachten konnte. „Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, mit Nutztieren<br />

zu arbeiten.“ Er wurde Vegetarier und setzt sich im Beruf wie<br />

im privaten Leben mit Tierschutz auseinander.<br />

Der Kinderpfleger<br />

Nach dem Quali wollte er dann Gärtner werden, so wie Oma und<br />

Opa, die eine Gemüsegärtnerei in München betrieben. Er fand<br />

allerdings keinen Ausbildungsplatz. Deshalb wurde er Kinderpfleger<br />

und holte dabei auch seine Mittlere Reife nach. Vier Jahre<br />

lang arbeitete er in diesem Beruf. Aber er erfüllte ihn nicht. Er<br />

konnte sich nicht hervortun. Und wenn er mit Kindern Halloween-Kekse<br />

backte, dann gab’s Ärger.<br />

Der Nachtmensch<br />

Nebenbei arbeitete Frankl in Diskotheken in München und Wolfratshausen.<br />

„Das Nachtleben hat mich schwer fasziniert und tut es bis<br />

heute“, sagt der 31-Jährige. Und im Club war es auch, wo er zur<br />

Berufung fand. Ein Stammgast, selbst Friseurmeisterin, sagte zu<br />

ihm: „Du wärst ein guter Friseur.“ Gesagt, getan. Bald danach hatte<br />

er eine Ausbildungsstelle in Murnau und wurde Friseur. Das lag<br />

ihm. Schon währende der Lehre gewann er Preise. „Das hat mich<br />

gepusht.“ Es lief so gut, dass er danach seinen Meister in Weiden<br />

in der Oberpfalz machte, Salonleiter in München und danach in<br />

Murnau wurde.<br />

Der Meister<br />

Dem Friseurmeister gefällt, dass er sofort seine Arbeitsergebnisse<br />

sieht. „Man sieht, was man getan hat.“ Auch das Feedback der<br />

Kunden mag er. Das zeigt sich sowohl in Worten als auch in der<br />

Trinkgelddose. Er genießt „die Wertschätzung“. „Das habe ich beim<br />

Aufwachsen nicht so erlebt.“ Er genießt auch den Kontakt mit den<br />

Kunden, sie vertrauen ihm blind, sie kommen wieder.<br />

Der Macher<br />

Eines Tages, im zweiten Lockdown, ging Frankl mit einer Freundin<br />

durch Murnau spazieren und lief an seinem jetzigen Laden in<br />

der Bahnhofstraße vorbei, der schon lange leer stand. „Schau mal,<br />

wie hässlich das ausschaut“, sagte er zu ihr.<br />

Der Laden war zu kaufen, inzwischen weit unter Marktwert. Und<br />

auch wenn er Bammel hatte – er schlug zu. 120 Quadratmeter auf<br />

vier Teiletagen. Er ging das Risiko ein. „Im schlimmsten Fall gibt’s<br />

halt wieder mal nur eine Woche Nudelsuppe“, sagte er sich. Drei Monate<br />

lang rissen er und seine Freunde altes Zeug aus dem Objekt,<br />

entfernten zahlreiche Tapetenschichten und machten alles neu.<br />

Dann war er fertig, der Traum vom eigenen Haaratelier.<br />

Der Chef<br />

Fünf Friseure und eine Putzfrau zählt Frankl inzwischen zu seinen<br />

Mitarbeitern. Und die sind ihm wichtig. Familiär soll es bei ihm<br />

zugehen. Die „Frankl-Familie“ macht auch privat viel zusammen.<br />

Zu Weihnachten gibt’s Konzertkarten für alle – für Harry Styles<br />

oder eine Comedy-Show. Außerdem hat er ein besonderes Konzept<br />

eingeführt. Das Haaratelier hat keine festen Öffnungszeiten. Die<br />

Mitarbeiter organisieren ihren Dienstplan selbst. Und alle haben<br />

ein Mitspracherecht, wer eingestellt wird oder eben nicht.<br />

Der Kreative<br />

Frankl liebt die Kreativität in seinem Beruf. Besonders spezialisiert<br />

hat er sich auf Balayage, eine ziemlich neue Technik der<br />

Haarfärbung. Sie sorgt dafür, dass die Übergänge fließend und<br />

natürlich sind und die Farbe nicht abrupt rauswächst. Frankl zeigt<br />

Fotos auf seinem Instagram-Account. Wahre Farbwunder sind<br />

dort zu sehen. Vorher: struppige Haare mit hartem Farbübergang.<br />

Nachher: Fließende, glänzende Mähnen. „Am schönsten gelingt es<br />

mit Blondtönen“, schwärmt der Friseurmeister. In einem guten Friseur<br />

schlummert immer auch ein Künstler.<br />

Der Nachhaltige<br />

Welcher Farbton der richtige für die Kundin ist, das fühlt er. „Das<br />

hat man als Friseur, oder man hat es nicht.“ Die richtige Nuance muss<br />

er selbst anmischen. Dafür muss er sich auskennen im Farbspektrum.<br />

Sind die Haare zum Beispiel zu gelbstichig, muss er Violett<br />

untermischen. Bei den Farben hat er sich die Produkte von Kemon<br />

ausgesucht, weil sie seinen Prinzipien entgegenkommen: Das heißt<br />

vor allem, keine Tierversuche, keine überflüssige Chemie. Seit er<br />

Kemon verwendet, hat er auch keine Hautprobleme mehr.<br />

Der Aufrechte<br />

Aber nicht nur die Haare selbst sind dem 31-Jährigen wichtig,<br />

sondern auch „das Menschliche“, wie er immer wieder betont.<br />

So ein Friseurbesuch, der ist für die meisten mehr als „Waschen,<br />

10


Schneiden, Föhnen“. „Manche sind danach wie befreit“, sagt Frankl.<br />

Es gibt Kundinnen, die sparen das ganze Jahr für ihre Balayage.<br />

Manchmal gibt es auch Kunden, denen man es nicht recht machen<br />

kann. Die sollen dann zu einem anderen Friseur gehen. Denn sich<br />

verbiegen lassen, das will er nicht.<br />

Der Enkel<br />

Von dieser Haltung zeugen auch seine Tatoos auf Händen und Armen.<br />

Auf den Fingern der einen Hand steht: „Stay“, auf denen der<br />

anderen: „True“. Soll heißen: Bleib dir selbst treu; sei du selbst. Auf<br />

dem linken Unterarm sind ein Engelsflügel und mehrere Rosen<br />

tätowiert. Die erinnern ihn an seine Oma, der er immer ein Rosenstöckerl<br />

mitgebracht hat, wenn er die Ferien bei ihr verbrachte.<br />

Auf dem rechten Unterarm prangen Orchideen. Die hat ihm die<br />

Oma immer zum Geburtstag geschenkt. Die Oma, sie lebt leider<br />

nicht mehr, aber sie ist immer in seinem Herzen. Sie hat ihn immer<br />

so akzeptiert, wie er war, erzählt er. Sie hat ihn auch unterstützt,<br />

als er Friseur werden wollte. Auch als er überlegte, ob er den Laden<br />

kaufen soll, hat er ein Foto der Oma mitgenommen und mit ihr<br />

imaginäre Zwiesprache gehalten. Und sie sagte: Ja.<br />

Der Tierfreund<br />

Der Laden läuft gut. So soll es bleiben. Vielleicht will Max Frankl<br />

nebenbei wieder ein bisschen mehr im Nachtleben arbeiten. Aber<br />

einen großen Traum hat er noch. Oder besser gesagt: „Ich weiß,<br />

dass ich das machen werde.“ Er will nämlich später einen eigenen<br />

Bauernhof haben, einen Gnadenhof, auf dem Tiere nicht vom<br />

Menschen genutzt werden, sondern ein schönes Leben verbringen<br />

dürfen. Seit einem halben Jahr gibt es schon ein Tier, das bei ihm<br />

ein schönes Leben verbringt: der kleine, braune Pudel „Pablo“.<br />

„Ich habe ihn als Familienmitglied adoptiert“, sagt Frankl. Pablo darf<br />

mit in den Friseursalon und wird von Frankl verwöhnt. Ein feinfühliges<br />

Händchen hat er ja. Das Fell schneidet er ihm allerdings<br />

nicht. Dafür gehen Hund und Herrchen zum Hunde-Friseur. „Es<br />

gibt für alles Fachpersonal“, sagt er. Da spricht der wahre Profi.<br />

Autorin: Nina Gut, Fotos: Anja Kozlowski<br />

HAAR ATELIER MURNAU<br />

MAXIMILIAN FRANKL<br />

BAHNHOFSTRASSE 4<br />

82418 MURNAU<br />

TEL. 08841.799 91 95<br />

Wieder da!<br />

mit Gastro & Schänke<br />

Brauerei-Führungen auf Anfrage<br />

Brauhausstr. 23, Garmisch-Partenkirchen<br />

www.brauhausgarmisch.de<br />

11


Einrichtungsleiter Udo Peise<br />

Justin am Klavier mit Musiktherapeutin Carola Teich<br />

Daniela Dosch mit Franek und Justin beim Uno spielen<br />

Franek mit Kunsttherapeutin Barbara Krönner<br />

Anahid Klotz zur tiergestützten Therapie<br />

Pauline Beck bei der Hausaufgabenbetreuung von Musawer und Justin<br />

12


SOZIALE VERANTWORTUNG<br />

Miteinander<br />

Füreinander<br />

– so geht’s!<br />

&<br />

KINDERSEELEN STÄRKEN<br />

Zutiefst berührt verlasse ich die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT)<br />

Murnau im Dr.-August-Einsele-Ring 10. Wie gut tut es doch zu sehen,<br />

wie Kindern, denen im Alltag eine so genannte seelische Behinderung<br />

und auff älliges Verhalten diagnostiziert wurde, hier Raum gegeben<br />

wird, ein schönes und anerkennendes Miteinander zu erlernen und zu<br />

leben.<br />

Da gibt es den neunjährigen Franek, der Tiere und Pfl anzen liebt und<br />

erstaunliche Referate über Dinosaurier hält. An einer Wand hängen<br />

schon einige Bilder, auf denen er die urzeitlichen Wesen malerisch<br />

festgehalten hat. Barbara Krönner, die seit 33 Jahren als Kunsttherapeutin<br />

in verschiedenen Bereichen tätig ist, fragt vor dem Malen anhand<br />

von runden Kärtchen mit aufgemalten Gesichtern ab, wie es ihm<br />

geht. Heute hat Franek den Smiley mit den Sternen-Augen ausgewählt.<br />

Denn heute ist er besonders fröhlich.<br />

Freunde hat der aufgeweckte Junge in den wenigen Monaten, in denen<br />

er nachmittags in die Einrichtung kommt, auch schon gefunden.<br />

Wie Justin, der zehn Jahre alt ist. Im Gegensatz zu Franek spielt Justin<br />

richtig gerne Uno. Aber für zwei Runden mit ihm und der Erzieherin<br />

Daniela Dosch lässt Franek sich dann doch begeistern. Vielleicht lag es<br />

ja daran, dass er die schöne bunte Landkarte an der Wand direkt vor<br />

Augen hatte. Zu der musste er nämlich zwischendrin unbedingt hingehen,<br />

um zu zeigen, wo das Mammut herkommt. Ob Kreide- oder Eiszeit,<br />

mit urzeitlichen Tieren kennt sich der Zweitklässler richtig gut aus.<br />

GESCHÜTZTER RAHMEN<br />

Justin überraschte derweil als Naturtalent am Klavier. Unter Gitarrenbegleitung<br />

von Musiktherapeutin Carola Teich spielte er beidhändig<br />

die passenden Töne. Sein Talent konnte sich alleine hier, in<br />

dem kleinen Musikzimmer, während seiner wöchentlichen Therapiestunden<br />

entwickeln und entfalten. „Alle Klänge sind willkommen.<br />

Es gibt kein falsches Spiel“, erklärt Carola Teich, die seit zehn Jahren in<br />

der HPT und seit einem Jahr in der Musiktherapie tätig ist. Während<br />

Justin die Musik am liebsten selbst komponiert, lieben andere Kinder<br />

es, wenn ihnen einfach nur Musik vorgespielt wird oder sie Lieder erraten<br />

dürfen. Manchmal wird auch zur Musik gemalt.<br />

Die HPT Murnau ist eine teilstationäre heilpädagogisch-therapeutische<br />

Einrichtung für Kinder und Jugendliche im Schulalter aus den<br />

unterschiedlichsten Kulturen. Ziel ist unter anderem eine ganzheitliche<br />

Förderung der Kindesentwicklung und das Erlangen eines angemessenen<br />

Sozialverhaltens, das eine Integration in Familie und Gesellschaft<br />

als eigenständiges Glied ermöglicht. Justin kommt gerne in die Tagesstätte:<br />

„Mir gefällt das Spielen mit den Kindern.“ Die ansprechenden Räume<br />

und festen Bezugspersonen – Kinder wie Erzieher*innen – bieten einen<br />

sicheren Rahmen. Lernen können die Kinder sowohl vom vorbildlichen<br />

wie auch vom unangemessenen Verhalten. Wenn das Auftreten<br />

beim ein oder anderen mal aus dem Ruder gerät, werden entsprechende<br />

Grenzen gesetzt. „Manchmal muss eine Regeln neu statuiert werden“, erklärt<br />

Daniela Dosch.<br />

WIE KÖNNEN ELTERN HILFE<br />

IN ANSPRUCH NEHMEN?<br />

Der Kontakt zur Heilpädagogischen Tagesstätte erfolgt zumeist<br />

über Einrichtungen, die Kinder in ihrer Problematik (Lernbehinderung,<br />

Verhaltensstörung, Lern- und Leistungsstörungen,<br />

Erziehungsschwierigkeiten, psychosoziale und familiäre Belastungen)<br />

kennengelernt und ein kinderpsychiatrisches Gutachten<br />

erstellt haben, z.B.:<br />

- SOZIALPÄDIATRISCHES ZENTRUM GARMISCH-PARTENKIRCHEN<br />

- KINDER- UND JUGENDPRAXIS MURNAU, KOCHELERSTRASSE<br />

- KLINIK HOCHRIED<br />

Die Kostenübernahme und Aufnahme erfolgt über das zuständige<br />

Jugendamt. Der Einzugsbereich der HPT Murnau ist<br />

der nördliche Landkreis von Eschenlohe bis Uffi ng und vom Ammertal<br />

bis Großweil.<br />

MEHR INFOS:<br />

WWW.KJE-HILFE.DE/HPT-MURNAU-KJE-HORT.HTML #MURNAU<br />

13


HIER LÄSST ES SICH GUT ARBEITEN<br />

SOZIALE VERANTWORTUNG<br />

An Nachmittag um 14 Uhr werden maximal 1,25 Stunden für die<br />

Hausaufgaben angesetzt, sodass Zu Hause in der Regel keine Schulaufgaben<br />

mehr gemacht werden müssen. Außer freitags, wo statt<br />

Hausaufgaben Ausflüge gemacht werden oder unregelmäßig Anahid<br />

Klotz mit ihren Eseln zur tiergestützten Therapie kommt. Dieses Angebot<br />

wurde durch Spenden finanziert. Neben hauswirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten oder der Freizeitbegleitung unterstützt die 23-jährige Pauline<br />

Beck bei den Hausaufgaben. Sie ist im Rahmen ihrer pädagogischen<br />

Ausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik in<br />

Rottenbuch für ein Jahr als Berufspraktikantin mit an Bord und liebt<br />

den abwechslungsreichen Alltag mit den Kindern. „Kein Tag ist gleich“,<br />

meint sie. Immer wieder darf sie spontan auf unvorhergesehene Situationen<br />

reagieren – genau ihr Ding.<br />

Udo Peise, der die Sozialarbeit erst im dritten Berufsanlauf für sich<br />

entdeckt hat, ist seit 22 Jahren engagierter Leiter der HPT sowie des<br />

KJE-Hortes (Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe e.V.). 380 m² zuzüglich<br />

Außenspielfläche mit Spielgeräten und Bolzplatz stehen hier<br />

den insgesamt 66 Kindern im Haus zur Verfügung. 50 Kinder zwischen<br />

sechs und 12 Jahren gehören dabei dem KJE-Hort an. In zwei<br />

Gruppen werden sie dort nach der Schule pädagogisch betreut. In der<br />

HPT gibt es ebenfalls zwei Gruppen – hier sind es jeweils acht Kinder.<br />

Eine stabile Personalstruktur liegt Peise sehr am Herzen, damit das<br />

Team seine ureigenste Aufgabe wahrnehmen kann: „Dass die Kinder befähigt<br />

werden, wieder teilzunehmen an dem, was sie bisher nicht können, weil sie<br />

stottern, weil sie gehänselt werden oder in der Schule schlecht sind.“<br />

HIER LÄSST ES SICH GUT ARBEITEN!<br />

GESUCHT WERDEN DRINGEND<br />

- BUNDESFREIWILLIGENDIENSTLEISTENDE<br />

- EINE HEILPÄDAGOGIN FÜR EIN BIS ZWEI NACHMITTAGE<br />

- EINE PHYSIOTHERAPEUTIN FÜR EINEN NACHMITTAG<br />

Der nachmittägliche Dienst, der keine Schichtarbeit beinhaltet, beginnt<br />

mit Vorbereitungen schon am Vormittag. Solange die Kinder<br />

noch nicht da sind, werden z.B. Berichte ans Jugendamt geschrieben<br />

und ein enger Austausch mit Eltern und Lehrern erfolgt.<br />

Informationen gibt Udo Peise unter 08841 48966-120 oder<br />

hpt-murnau@kje-hilfe.de von Montag – Freitag 08.30–17.15 Uhr.<br />

Autorin + Fotos:<br />

Birgit Schwarzenberger<br />

Die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT)<br />

und der KJE-Hort in Murnau suchen zur<br />

Verstärkung (w/m/d):<br />

• Freiwillige im BFD (Bundesfreiwilligendienst)<br />

• SEJ-Praktikanten<br />

• Erzieher im Anerkennungsjahr<br />

• Pädagogische Fachkräfte<br />

Pauline Beck bei der Hausaufgabenbetreuung<br />

von Musawer und Justin<br />

Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe e.V.<br />

Dr.-August-Einsele-Ring 10 – 82418 Murnau<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Für nähere Informationen können Sie<br />

uns gerne kontaktieren.<br />

HPT Murnau: Herr Peise<br />

08841 48966 -120 oder -100 Udo.Peise@kje-hilfe.de<br />

14


PRAXIS FÜR<br />

MUND-, KIEFER- UND<br />

GESICHTSCHIRURGIE<br />

UND IMPLANTOLOGIE<br />

MURNAU<br />

UNTERMARKT 58<br />

82418 MURNAU<br />

TEL.: 08841 6724570<br />

GARMISCH-PARTENKIRCHEN<br />

VON BRUG STRASSE 13<br />

TEL.: 08821 95110<br />

WWW.OBERLAND-MKG.DE<br />

DR. DR. MICHAEL ROTHERMEL FACHARZT FÜR MUND-, KIEFER- UND GESICHTSCHIRURGIE UND ORALCHIRURGIE<br />

DR. DR. HELGE MARTENS FACHARZT FÜR MUND-, KIEFER- UND GESICHTSCHIRURGIE UND ORALCHIRURGIE<br />

15


VOM HÖREN UND ZUHÖREN KÖNNEN<br />

Hörakustik<br />

Powerfrau mir Herz –<br />

und Meisterin der Hörakustik<br />

Anne-Marie Güra ist eine Kämpfernatur. Beachtlich, was sich die zierliche energiegeladene Frau<br />

in ihrem jungen Leben schon so alles erarbeitet hat. Und dies oft unter erschwerten Bedingungen.<br />

Ohne die Unterstützung von Familie und Freunden sowie ihr Vertrauen in Gott und in sich selbst<br />

wäre dies alles nicht möglich gewesen.<br />

Seit Juli 2023 begrüßt die Hörakustikmeisterin nun lächelnd und mit strahlenden Augen<br />

ihre Kundschaft in ihrem neuen Geschäft in der Bahnhofstraße 23. Den Laden kennen viele noch<br />

aus Coronazeiten, als sich ein Teststudio darin befand. An das erinnert aber glücklicherweise<br />

gar nichts mehr.<br />

16


HÖRAKUSTIK – IN ANNE MARIE GÜRAS HÄNDEN<br />

Wer bisher den Gang zum Hörakustiker gescheut hat, ist<br />

bei Anne-Marie Güra in den besten Händen, und es macht<br />

richtig Freude, zu ihr zu kommen. Denn sie ist nicht nur ein<br />

Profi in ihrem Fach, sondern auch ein nahbarer und herzlicher<br />

Mensch, der sich ein Bein für andere ausreißt und einfach<br />

alles tut, damit man sich wohlfühlt.<br />

Das gilt vor allem auch in ihrer Arbeit. Hier nimmt sie sich für<br />

ihre Kunden alle Zeit der Welt und geht ganz individuell auf<br />

die jeweiligen Bedürfnisse ein. Da sie keinem Filialbetrieb angeschlossen<br />

ist, kann sie Abläufe vollkommen frei strukturieren.<br />

Testzeiträume können so freier gestaltet werden, und sie<br />

hat auch keine Vorgaben, was die Wahl der Hersteller angeht.<br />

Das Arbeiten ohne jeglichen Verkaufsdruck zahlt sich für alle<br />

aus: „Das entfaltet mich wiederum menschlich und in meiner<br />

Arbeit, dass ich so frei sein darf“, sagt sie fröhlich.<br />

Anne-Marie Güra – ein Profi in ihrem Fach, die alles tut, damit man sich wohlfühlt.<br />

Traumberuf seit der achten Klasse<br />

Bis dahin war ihr Weg allerdings nicht immer einfach. Sechs<br />

Wochen vor der Wende in Chemnitz – damals noch Karl-<br />

Marx-Stadt – geboren, hat Anne-Marie Güra 33 Jahre lang<br />

in einem Dorf in der Nähe gewohnt. Als Kind ist sie viel mit<br />

den Großeltern verreist und hat leistungsmäßig geturnt und<br />

getanzt. Reiten tut sie heute noch. Das Vereinsleben in dem<br />

5.000 Seelendorf wurde großgeschrieben. „Man kannte jeden,<br />

es wurde an jeder Ecke geratscht.“ Grundschule und Realschule<br />

waren die zehn Jahre ihrer Schulzeit in ein und demselben<br />

Gebäude.<br />

Nach einem zweiwöchigen Praktikum bei einem Hörakustiker<br />

in der achten Klasse war klar: „Ich brauche nichts anderes anzugucken,<br />

das mache ich!“ Mit einem guten Abschluss ging sie<br />

nach der Zehnten nahe Chemnitz in die Lehre.<br />

17


HÖRAKUSTIK - ANNE-MARIES TRAUMBERUF<br />

Doch die „doppelte Arschkarte“ hat sie nicht davon abbringen<br />

können, ihr Berufsziel zu verwirklichen. Durch einen Filialwechsel<br />

hatte sie nach einer Weile im neuen Chef genau<br />

den richtigen Lehrer gefunden, sodass sie nach zweieinhalb<br />

Jahren und dem Fortgang dieses Chefs selbst die Filialleitung<br />

übernehmen konnte.<br />

Und dies mit nur 19 Jahren und noch als Gesellin. Eine Audiologin,<br />

die bei Schulungen vor Ort ihr Potenzial erkannt<br />

hatte, schubste sie dann in Richtung Meister. Die junge Frau<br />

kündigte ihre Stelle, um 2010 für ein Jahr in Vollzeit ihre<br />

Meisterausbildung in Lübeck anzutreten.<br />

Den Stuhl weggezogen<br />

Anne-Marie Güra kent sich aus<br />

Während es für sie bis dato keine Trennung zwischen Ost und<br />

West gab, machte sie in der Berufsschule in Lübeck andere<br />

Erfahrungen: „Unser Klassenlehrer kam herein und hat gesagt:<br />

Wer hat kein Abitur? Melden! Und wer ist aus dem Osten?“<br />

Doch zwei Tage, bevor es losgehen sollte, wachte die junge<br />

Frau auf und sah auf der rechten Seite nichts mehr. Mit einem<br />

eingebluteten Auge schickte die Ärztin sie in die Augenklinik,<br />

wo ihr wenig Hoffnung gemacht wurde, ihren Vollzeitmeister<br />

in Lübeck wie geplant zu starten.<br />

„Da habe ich gedacht: Jetzt zieht dir schon wieder jemand den<br />

Stuhl weg.“ Unter der Maßgabe, sich direkt in Lübeck wieder<br />

in eine Augenklinik zu begeben, konnte sie dennoch fahren.<br />

Geknickt und mit einem Haufen Schulden und ihrer Katze<br />

im Gepäck startete sie also ihre Meisterausbildung. Mit dem<br />

NEUERÖFFNUNG<br />

Hair & Beauty Studio<br />

St.-Ulrich-Straße 11<br />

82392 Habach<br />

WWW.MARIE-ANNABERGER.DE<br />

0151 419 690 29<br />

info@marie-annaberger.de<br />

18


... HÖRT SICH GUT AN<br />

Auge wurde es dann noch schlimmer, aber es wurde erfolgreich<br />

operiert: „Ich hätte nie gedacht, dass ich so anfällig bin.<br />

Dass eine Krankheit einen so ins Ängstliche treiben kann.“ Ihre<br />

Existenz hing daran, und die Erfahrung machte sie recht demütig,<br />

auch vor dem Schicksal anderer Menschen.<br />

2014 und 2016 wurden ihre beiden Kinder Friederike und<br />

Konstantin geboren. Die nicht so leichte Ehe, in der sie das<br />

Alleinsein gewohnt war, wurde 2018 geschieden.<br />

„Dann ging der ‚Spaß‘ erst richtig los.“ Es folgten schwere<br />

Jahre als alleinerziehende Mutter, in denen es ihr körperlich<br />

immer schlechter ging und ihre Freundin Lydia eine große<br />

Hilfe war. Als diese nach Murnau zog, lernte Anne-Marie<br />

Güra den Ort durch Urlaube kennen. Mit einem Blick in die<br />

Bergsonne fällte sie am Neujahrstag 2023 die Entscheidung<br />

hierherzuziehen: „Du hast nur ein Leben!“<br />

Ins Leben gesprungen<br />

Es sollte alles klappen. Auf drei Bewerbungen hatte sie drei<br />

Zusagen und damit sofort eine neue Arbeitsstelle. Doch sie<br />

entschied sich nochmals eine Stufe weiter für sich selbst und<br />

wagte nach wenigen Wochen den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />

Der Laden in der Bahnhofstraße flog ihr dann geradewegs<br />

zu.<br />

Nun packten alle mit an: Stiefpapa Alex machte aus dem großen<br />

Einraum, in dem alles stehen und liegen gelassen wurde,<br />

in nur wenigen Wochen eine Wohlfühloase mit mehreren<br />

Zimmern. Auch den Kindern, die nach der Schule zu ihr<br />

kommen, hat der handwerkliche Allrounder schöne Räume<br />

hergerichtet. Die Mutter hat derweil für notwenige Kredite<br />

gebürgt und dafür gesorgt, dass das Familienleben weiterlaufen<br />

konnte. Der Antrieb für diesen mutigen Schritt ist das<br />

Wohlergehen ihrer kleinen Familie. Sie wollte raus aus der<br />

Spirale als Alleinerziehende, die ständig Mittel beantragen<br />

musste und am Existenzminimun lebte.<br />

„Für mich war ganz klar: Wenn ich mich nicht bewege, kann<br />

ich es nicht irgendwann besser haben. Jetzt springe ich!“ Ihr<br />

Vertrauen in ihre Selbstständigkeit und das Leben ist hoch.<br />

„Was mich auch dazu bewogen hat, war, dass ich ja mit den Kindern<br />

viel freier bin, wenn jemand krank ist oder in Ferienzeiten.<br />

Ich kann meine Öffnungszeiten selbst gestalten.“ Jetzt braucht<br />

nur noch Lebensgefährte Marcus, der in so vielem ein großer<br />

Unterstützer ist, die passende Arbeitsstelle. Dann sind alle angekommen.<br />

Autor und Foto: Dr. Andreas Sauer<br />

www.hoerakustik-guera.de<br />

Chris Tautorus<br />

Rechtsanwalt<br />

Hermann Tenhaven<br />

Steuerberater Dipl. Oec.<br />

Michael Huber<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Monika Vogt<br />

Rechtsanwältin<br />

Untermarkt 16 • 82418 Murnau<br />

Telefon 08841 62 62-0<br />

Email info@tius-kanzlei.de<br />

www.tius-kanzlei.de<br />

• Erbrecht<br />

• Nachfolgegestaltung<br />

• Testamentsvollstreckung<br />

• Betreuungsrecht<br />

• Einkommensteuer<br />

• Jahresabschlüsse<br />

• Finanz- &<br />

Lohnbuchhaltung<br />

• Erbschaft- und<br />

Schenkungssteuer<br />

• Existenzgründung<br />

• Digitale Kanzlei<br />

• Familienrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Vermögensauseinandersetzung<br />

• Immobilienrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Verkehrszivilrecht und OWI<br />

Tius_<strong>Melange</strong>_198x75,6mm_202302.indd 1 19.02.23 15:43<br />

19


FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT<br />

Jörg Bahr<br />

MIT LEIDENSCHAFT UND ENGAGEMENT<br />

20


JÖRG BAHR<br />

Lebenswerk<br />

DAS<br />

Persönlichkeit<br />

EINER AUSSERGEWÖHNLICHEN<br />

Jörg Bahr öffnet mir die Tür seines Hauses in Oberammergau. Es begrüßt<br />

mich ein stattlicher älterer Herr mit klarem Blick und bittet mich<br />

in die gute Stube herein. Die Atmosphäre ist von Beginn an vertraut<br />

und freundlich, begleitet von dem verlockenden Duft von Kaffee und<br />

frisch gebackenem Kuchen, den seine Frau Helga zubereitet hat.<br />

Wir beginnen zu plaudern, ein paar erste Gedanken auszutauschen<br />

und auch Gemeinsamkeiten zu entdecken. Jörg Bahr teilt seine bewegende<br />

Geschichte mit mir – im Jahr 1945 floh er mit Mutter, Bruder<br />

und Schwester aus Posen in den Westen, sein Vater blieb vermisst.<br />

Seitdem hat er ihn nie wieder gesehen.<br />

Als angenehmer Gesprächspartner fesselt er mich mit seiner klaren<br />

und direkten Kommunikation, die er schmunzelnd als „eben preußisch“<br />

bezeichnet. In seiner langen Karriere bei der Bundeswehr, die 1958 in<br />

Hannover begann, hat er zwölfmal mit seiner Familie den Wohnort gewechselt,<br />

bevor er sich schließlich 1996 in Oberammergau niederließ.<br />

Und er hat viel zu erzählen und ebenso viel zu vermitteln. Seinen Ausführungen<br />

über ein beeindruckendes Leben lausche ich mit Spannung<br />

und Interesse und bin dankbar für die Einblicke in eine reiche Lebensgeschichte.<br />

GESUNDHEIT UND BILDUNG –<br />

FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT<br />

Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst im Jahr 1999 verspürte<br />

er einen anhaltenden Tatendrang und den Wunsch, weiterhin sinnvoll<br />

aktiv zu sein. Dabei kam sein Pfadfindergeist wieder zum Vorschein:<br />

jeden Tag eine gute Tat, dem Leben einen Sinn verleihen und anderen<br />

Freude bereiten sowie Unterstützung bieten.<br />

Im Jahr 2002 trat er dem gerade gegründeten Verein „German Rotary<br />

Volunteer Doctors e.V.“ (GRVD) bei und markierte damit den Beginn seines<br />

Einsatzes für die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern. Er<br />

übernahm die Verantwortung für den Aufbau und die Organisation des<br />

Vereins, wobei er die Aktivitäten in Ghana (bis 2009) und Nepal (bis<br />

2018) koordinierte. Dies beinhaltete nicht nur die Errichtung von Verbindungen<br />

zu Krankenhäusern und die Entsendung ehrenamtlich arbeitender<br />

Mediziner, sondern auch die Zusammenarbeit mit den zuständigen<br />

Behörden vor Ort.<br />

Ein entscheidender Moment ereignete sich während einer Studienreise<br />

mit seiner Frau im Jahr 2002, als er auf den renommierten Arzt Prof.<br />

Ram Shrestha vom Dhulikhel Hospital in Nepal traf. Diese Begegnung<br />

führte zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit, bei der heute jährlich<br />

ca. 40 Fachärzte nach Nepal reisen, um freiwillig ihre medizinischen<br />

Fähigkeiten einzubringen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, eine<br />

angemessene medizinische Versorgung in Entwicklungsländern durch<br />

personelle und materielle Unterstützung zu ermöglichen.<br />

Die ehrenamtlichen Aktivitäten von GRVD erstrecken sich auf die kontinuierliche<br />

Unterstützung von 12 Krankenhäusern in Ghana, sieben<br />

in Nepal sowie einem in Indien. Finanziert wird dies ausschließlich<br />

durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Mit stolzen 1.250 Mitgliedern in<br />

Deutschland hat der Verein mit seiner Hilfe einen bedeutenden Beitrag<br />

zur globalen Gesundheitsversorgung geleistet. Abseits der organisatorischen<br />

Verpflichtungen bereiste er unermüdlich Rotary Clubs, Schulen<br />

und Einrichtungen, um durch Vorträge über die Projekte zu informieren<br />

und Spenden zu sammeln. Von der Position des 1. Vorsitzenden über<br />

die Koordination des GRVD in Asien bis hin zur fortwährenden Mitgliedschaft<br />

in Vorstand, Beirat und Ethikrat des Vereins – Bahr setzt sich<br />

weiterhin mit Leidenschaft für eine bessere medizinische Zukunft in Entwicklungsländern<br />

ein.<br />

„Medizin ist gut, Gesundheit ist gut, aber Bildung ist noch wichtiger“, reflektiert<br />

er über weitere Intensionen seines sozialen Engagements. Zusammen mit<br />

Paul Greineder (Geschäftsführer Pharmos Natur) hat er 2009 die „Schülerhilfe<br />

für Nepal e.V.“ gegründet und dafür die wesentliche Organisation<br />

durchgeführt. Zweck des Vereins war der Neubau und die Renovierung<br />

von Schulen inclusive der notwendigen Einrichtung, die Unterstützung<br />

bedürftiger Kinder mit Schulgeld und Lernmaterial, die Förderung<br />

von Spitzenschülern – vorwiegend Mädchen –, die Anstellung von nepalesischen<br />

Lehrern sowie die Hilfe in Notsituationen.<br />

21


WAS MENSCHSEIN<br />

„Ich bin schon stolz darauf, dies alles bisher erreicht zu haben“, sagt er fast schüchtern<br />

und zurückhaltend. Aber auf diese Leistungen kann er auch stolz<br />

sein! Fachkompetenz ist eine Sache, aber es braucht eben auch soziale<br />

Kompetenz. Ein Defizit heutzutage in vielen Führungsebenen!<br />

Das Ergebnis kann sich mittlerweile sehen lassen: 12 Schulen gebaut,<br />

über 4.000 Schüler betreut und sehr viel Material in die Schulen gebracht<br />

und entsprechend ausgestattet. Darüber hinaus entstand der Neubau<br />

einer ersten großen Gewerbeschule: Nepal Vocational Academy in<br />

Bhaktapur im April 2018. Nicht zu vergessen auch der Wiederaufbau<br />

eines durch das Erdbeben 2015 völlig zerstörten Dorfes. Im April 2023<br />

hat Bahr sich dann verabschiedet. „Mit 83 Jahren muss man doch etwas kürzer<br />

treten und an seine Gesundheit denken“, betont er. Da sich kein geeigneter<br />

Nachfolger finden ließ, wurde der Verein dann Ende 2023 aufgelöst.<br />

ENGAGEMENT MIT BISS<br />

Aber Jörg Bahr wäre nicht Jörg Bahr, wenn er nicht noch weitere Ambitionen<br />

hätte. Er ist bereits seit 2007 Mitglied im Vorstand der Bernhard und<br />

Ingeborg Scharf Stiftung (BISS) und seit November 2023 Vorsitzender<br />

dieser Stiftung. Es ist das erklärte Ziel, Familienplanung in Nepal durch<br />

Überzeugung zu fördern, junge Menschen im Bereich der sexuellen und<br />

reproduktiven Gesundheit aufzuklären und die Stellung der Frau in Entwicklungsländern<br />

zu stärken – eine wahrhaft herausfordernde Mission!<br />

In Zusammenarbeit mit Prof. Ram Shrestha, mit dem das GRVD-Projekt<br />

in Nepal begann, leitet Jörg Bahr ein wegweisendes Projekt. Vier<br />

speziell ausgebildete nepalesische Hebammen sind vor Ort in Krankenhäusern<br />

und Schulen, um jährlich rund 8.000 junge Menschen zu unterrichten<br />

und zu beraten. Die Rückkopplung schließt den Kreis: Die Geburtenrate<br />

zeigt messbare Erfolge und geht nachweislich zurück. Für die<br />

Stiftung muss er nicht mehr nach Nepal reisen. Sein Nachfolger bei den<br />

Rotary Doctors, Dr. med. Claus Kiehling aus Bad Tölz, übernahm auch<br />

die Aufsicht der Familienplanung mit den Hebammen in Nepal und ist<br />

mit im Vorstand der Stiftung. Ein effizientes und gut organisiertes Netzwerk,<br />

das auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre aufbauen kann.<br />

22


BEDEUTET<br />

„Ask not what your country can do for you – ask what you can do<br />

for your country.“<br />

(John F. Kennedy, 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika)<br />

„Ich entschied mich 1958 als junger Mann freiwillig zur Bundeswehr zu gehen. Ich<br />

hatte seinerzeit den Eindruck, dass ich dort sehr viel für den Staat und die Gemeinschaft<br />

tun könne“, erläutert Jörg Bahr voller Überzeugung. „Geprägt hat mich<br />

bei der Bundeswehr die erforderliche Disziplin, Verantwortung zu übernehmen, zu<br />

führen und das Lernen, anderen zu helfen.“<br />

Diese Prinzipien formten nicht nur seinen Weg innerhalb der Bundeswehr,<br />

sondern wurden zu einem entscheidenden Fingerabdruck seiner<br />

Fähigkeiten. Von der Position des Bataillons-Kommandeurs in Göttingen<br />

über die Leitung des Wachbataillons in Bonn, das direkt dem Bundespräsidenten<br />

und der Verteidigung der Staatsführung dient, bis hin zu<br />

internationalen Aufgaben als Verbindungsoffizier in Georgia/USA und<br />

Gruppenleiter Führung/Ausbildung beim Heeresamt in Köln – er durchlief<br />

eine eindrucksvolle militärische Laufbahn.<br />

Das Kapitel schloss er im Jahr 1999 mit seiner Pensionierung als Oberst und<br />

stellvertretender Kommandeur der NATO-Schule in Oberammergau.<br />

Ein roter Faden zieht sich dabei durch sein Leben: Organisationstalent,<br />

Führungsqualität und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Diese Eigenschaften brachten ihm nicht nur Anerkennung von Vorgesetzten<br />

ein, sondern dienten auch als Antriebsmotor für seine herausragenden<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten.<br />

DARAUF BESINNEN, WAS MENSCHSEIN BEDEUTET<br />

Jörg Bahr äußert seine Besorgnis über den aktuellen Zustand unserer<br />

Welt, und seine Worte tragen eine wichtige Botschaft: Es sollte unser gemeinsames<br />

Ziel sein, das Leben vieler Menschen so lebenswert wie möglich<br />

zu gestalten – angefangen vom Kindergarten bis zum Hospiz. Er ruft<br />

dazu auf, sich ehrenamtlich zu engagieren, besonders für diejenigen, die<br />

auf Hilfe angewiesen sind, seien es Menschen mit Behinderungen, Benachteiligte<br />

oder die Armen. Die Botschaft ist klar: Handeln ist wichtig,<br />

anstatt nur untätig zu sitzen und zu klagen. Selbst kleine Schritte können<br />

bereits zu großen Erfolgen führen.<br />

Besonders betont er die Bedeutung von Bildung für die Fortentwicklung<br />

unserer Gesellschaft. Er ist überzeugt, dass das Verständnis für wichtige<br />

Fakten und eine korrekte Einschätzung der aktuellen Probleme der<br />

Schlüssel für positive Veränderungen sind. Er selbst kann zweifellos als<br />

Vorbild bezeichnet werden. Sein Lebenswerk ist beachtlich und außergewöhnlich.<br />

Ich habe eine Persönlichkeit kennengelernt, die mit mentaler<br />

Stärke, mit klarer Meinung, mit überzeugender Souveränität und Haltung<br />

ein soziales Engagement lebt. Der Nachmittag und das Gespräch<br />

mit ihm war eine große Bereicherung für mich.<br />

Autor: Dr. Andreas Sauer<br />

Fotos: Privat / Dr. Andreas Sauer<br />

Kontakt: bahr@grvd.de<br />

23


INKLUSION<br />

GEMEINSAM<br />

STARK IN DER WAND<br />

WIE DIE KLETTERGRUPPE<br />

DES ALPENVEREINS<br />

WEILHEIM INKLUSION<br />

ERLEBBAR MACHT<br />

„Inklusion ist anstrengend, aufreibend und sie braucht Mut. Genau deswegen<br />

wachsen wir an ihr.“(Stefanie Voss, Business Coach und Autorin)<br />

Was bedeutet eigentlich Inklusion? Im Grunde genommen geht es darum, die Vielfalt<br />

der Menschen anzuerkennen und damit umzugehen. Es erfordert den Mut, sich auf<br />

gleicher Ebene zu begegnen und dabei die eigenen Vorurteile zu überdenken.<br />

Inklusion setzt auf wahre Solidarität und Gemeinschaft, die sich durch die ernsthafte<br />

Achtung der Menschenrechte auszeichnet. Dabei ist Kreativität und Geduld gefragt,<br />

um vielfältige Wege zu finden, die für alle Menschen geeignet sind. Zentral ist die<br />

Verwirklichung von Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen. Inklusion<br />

strebt an, ihre selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilnahme und Teilhabe in<br />

der Gesellschaft zu ermöglichen. Das Streben nach einem Gefühl des Dazugehörens<br />

führt nicht nur zu einer inklusiven Umgebung, sondern fördert auch die Entstehung<br />

starker Persönlichkeiten. Diese Persönlichkeiten übernehmen Verantwortung und<br />

können dazu beitragen, sich selbst und andere in ihrer Entwicklung und Entfaltung<br />

zu unterstützen. Inklusion ist somit nicht nur ein Konzept, sondern eine lebendige<br />

Praxis, die die Vielfalt als Bereicherung begreift und aktiv fördert.<br />

„Bezweifle nie, dass eine kleine Gruppe aufmerksamer, engagierter Menschen die Welt verändern<br />

kann – in der Tat ist es nie jemand anderes gewesen.“ (Margaret Mead, US-amerikanische<br />

Anthropologin und Ethnologin)<br />

Seit 2018 eröffnet der Deutsche Alpenverein (DAV) Sektion Weilheim unter der<br />

inspirierenden Leitung von Ruth Lorbacher, einer erfahrenen Pädagogin an einer<br />

inklusiven Montessori-Schule in München, und Robert Waginger, dem Geschäftsführer<br />

des Küchenzentrums Oberland, eine Welt des inklusiven Kletterns. Ruth hat<br />

nicht nur den Klettertrainerschein C Inklusion erworben, sondern auch eine inklusive<br />

Klettergruppe sowie eine inklusiven Klettertreff ins Leben gerufen. Diese Initiative<br />

wird tatkräftig von Robert unterstützt, der nicht nur als Kletterbetreuer, sondern<br />

auch als 2. Vorstand des DAV Weilheim aktiv ist.<br />

In der inklusiven Klettergruppe spielt weder das Alter noch die Art der Behinderung<br />

eine maßgebliche Rolle. In vier Gruppen, bestehend aus maximal neun Kindern und<br />

Jugendlichen, wird gemeinsam geklettert. Jede/r Teilnehmer*in darf so hoch und so<br />

24


ERLEBBAR MACHEN<br />

viel klettern, wie er/sie sich traut. Eltern werden je nach Interesse einbezogen, um<br />

den aktiven Teilnehmern*innen einen größeren Spielraum zu bieten. Die Inklusionsklettergruppe<br />

trifft sich einmal im Monat, während der Klettertreff alle zwei<br />

Wochen stattfindet.<br />

Ruth betont voller Überzeugung, dass Klettern zahlreiche Förderaspekte bietet,<br />

die in anderen Therapien künstlich gefördert werden müssen. Im Fokus stehen die<br />

Schulung der Körperwahrnehmung, die Förderung der Koordination, die Stärkung<br />

der Muskulatur und das Durchhaltevermögen im Training. Ganz besonders<br />

wird das Selbstbewusstsein gestärkt, der Umgang mit Niederlagen und Erfolgen<br />

geschult, Vertrauen aufgebaut, Verantwortung übernommen und voneinander gelernt.<br />

Die positiven Auswirkungen auf Körper und Seele werden entdeckt, während<br />

man mit Freude und auf Augenhöhe gemeinsam das Gruppenerlebnis im<br />

Sinne der Inklusion erlebt.<br />

„Es ist durchaus anstrengend, man muss die ganze Zeit konzentriert sein und wird gefordert“,<br />

erklärt Robert, „aber dafür entschädigen dann die strahlenden Gesichter und ein schönes Lächeln.“<br />

Ruth und Robert sind durch ihre soziale Kompetenz und ihr Einfühlungsvermögen<br />

wahre Vorbilder. Ihr Engagement sollte unbedingt zum Nachahmen<br />

und Mitmachen anregen.<br />

„Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer Inklusion nicht will,<br />

findet eine Ausrede.“ (Raúl Aguayo Krauthausen, Menschenrechts-<br />

und Inklusionsaktivist)<br />

Die Sektion Weilheim des DAVs betrachtet Menschen mit<br />

Behinderung als wertvolle Mitglieder ihrer Gruppen. Dazu<br />

bedarf es vor allem einer Willkommenskultur für Menschen<br />

mit Behinderung, die Vielfalt und Heterogenität als Bestandteil<br />

unserer Gesellschaft anerkennt und als Bereicherung<br />

erlebt.<br />

Seit nunmehr zwei Jahren engagiert sich Ruth als Inklusionsreferentin<br />

beim DAV Weilheim. Ihr Einsatz erstreckt<br />

sich über den gesamten Verein mit seinen vielfältigen Angeboten,<br />

denn Inklusion soll nicht nur in einzelnen Gruppen,<br />

sondern im gesamten Vereinsleben gelebt werden. Dabei<br />

übernimmt Ruth eine beratende und unterstützende Rolle,<br />

die sich auch durch vielfältige Öffentlichkeitsarbeit manifestiert,<br />

wie beispielsweise das Host Town Projekt bei den<br />

Special Olympics.<br />

NEU<br />

NEU<br />

25


GEMEINSAM STARK<br />

Um diesen inklusiven Weg weiter zu gehen und mit Leben zu erfüllen, stehen<br />

für das laufende Jahr zahlreiche Projekte und Aktivitäten auf dem Plan.<br />

Dazu zählen unter anderem die Ausbildung eines Trainers zum Präventionswanderleiter<br />

mit dem Fokus auf „Wandern als Gesundheitsprävention“, Klettern in<br />

Zusammenarbeit mit der Offenen Behindertenarbeit, ein geselliges Wanderwochenende<br />

speziell für Menschen mit körperlichen Einschränkungen sowie<br />

ein inklusives Zeltwochenende im malerischen Lechtal.<br />

Ein zentrales Ziel bleibt die Förderung von Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung<br />

in unserer Gesellschaft. Der DAV, Sektion Weilheim, setzt sich entschlossen<br />

dafür ein, notwendige Initiativen voranzutreiben, um das Verständnis<br />

für Inklusion zu vertiefen und Barrieren abzubauen. In diesem gemeinsamen<br />

Engagement strebt der Verein eine inklusive Gemeinschaft an, in der jeder sein<br />

volles Potenzial entfalten kann.<br />

„Inklusion lässt sich nicht einfach verordnen. Sie hängt wesentlich auch von den Einstellungen,<br />

Erfahrungen und Vorurteilen ab. Es muss in den Köpfen noch viel passieren, bis wir die<br />

Andersheit von Menschen als Gleichheit erleben.“ (Barbara Fornefeld, Professorin für<br />

Rehabilitationswissenschaft an der Universität Köln)<br />

Autor + Fotos: Dr. Andreas Sauer<br />

Interesse an einem vorbildlichen Konzept?<br />

Kontakt:<br />

Ruth-Lorbacher@gmx.de<br />

robert.waginger@dav-weilheim.de<br />

JETZT REICHT ES LANGSAM<br />

mit Selberkochen.<br />

Wir sehen uns<br />

im murnauer.<br />

ZUM MURNAUER Restaurant & Eventlocation<br />

Weilheimer Straße 21 82418 Murnau a. Staffelsee<br />

info@zum-murnauer.de Tel. 0 88 41 - 48 54 10 1<br />

26


SCHON<br />

GEHÖRT?<br />

Neuer Hörakustiker<br />

in Murnau (gegenüber Rewe)<br />

Anne-Marie Güra<br />

Hörakustikmeisterin<br />

Bahnhofstraße 23<br />

82418 Murnau a. Staffelsee<br />

E-Mail: murnau@<br />

hoerakustik-guera.de<br />

08841/ 7999114<br />

HÖRAKUSTIK<br />

Anne-Marie Güra<br />

GÜRA<br />

27


Medizinservice für:<br />

Arztpraxen, Kliniken und Krankenhäuser, die Pflege,<br />

Unternehmen und Institutionen, Privatkunden.<br />

Mit<br />

Praxis- und Sprechstundenbedarf, medizinischen Verbrauchsartikeln,<br />

Verbandstoffen, Inkontinenzartikeln, Pflegebedarf und Pflegehilfsmittel.<br />

Gewerbering 3 · 82497 Unterammergau ·<br />

Telefon: +49 (0) 8822 - 922370 · Fax: +49 (0) 8822 - 9223729<br />

info@betamed.de · www.betamed.de<br />

28


Besuchen Sie uns in unserer neuen<br />

Essenzen-Manufaktur<br />

Besuchen Sie uns im neuen Verlagshaus mit<br />

Laden und Seminarraum in Murnau-Westried<br />

Mo – Do 9 – 16 Uhr<br />

Fr 9 – 15 Uhr<br />

Fachverlag für Homöopathie · Chakrablüten Essenzen Manufaktur<br />

Waldstraße 6 · 82418 Murnau-Westried · Tel. 08841-4455 · www.lage-roy.de<br />

29


HIGHTECH UND MYTHOS<br />

Wir beginnen unsere Serie über den „Märchenkönig“ im Zentrum von Murnau am Untermarkt. Hier übernachtete<br />

der König gelegentlich auf seinen Touren durch sein Bayern. Als junger Monarch auf spontanen Partien<br />

zu Pferd, nur mit Adjutant und Rossknecht, vorbei an Kochel, Murnau, Partenkirchen. Im zunehmenden Alter<br />

wurden die Ausfl üge immer penibler geplant, wenn er mit seinem Hoftross durch die malerischen Berge und<br />

Seenlandschaften Bayerns fuhr. Im Marstallmuseum in Nymphenburg sind zahlreiche Galakutschen, Prunkschlitten,<br />

Bilder, Zaumzeuge aber auch die eher bürgerlichen Kutschen Ludwig II., wie die offenen Landauer und<br />

Brougham Wägen, ausgestellt.<br />

KÖNIG<br />

LUDWIG II.<br />

VON BAYERN:<br />

HIGHTECH<br />

& MYTHOS<br />

Pretiosen<br />

1964 wurde der letzte lebende Zeitzeuge im Alter von 98 Jahren vom BR gefi lmt. Der Vorreiter Fritz Schwegler, der bis<br />

zum letzten Tag an der Seite Ludwig II. war, beschreibt den König als leutselig und gemütlich. Als mal wieder Personalnot<br />

herrschte, musste er Ludwig Forellen servieren, und es kam dem in dieser Tätigkeit unerfahren Reiter zu einem<br />

Missgeschick. Er versuchte die Fische mit seinen „Rossbollenfi ngern“ wieder in Form zu bringen, was dem Monarch<br />

nicht entging. Nach einem Tadel kam er mit seinem hohen Herrn ins Gespräch und durfte sich einige Andenken aussuchen:<br />

Ring, Krawattennadel, Uhr sowie eine Kette. Auch eine unbekannte Marotte, denn der König hatte immer<br />

Schatullen bereit voller kostbarem Schmuck, Juwelen und Andenken, die er großzügig verschenkte. Den Ring von<br />

Schwegler ist übrigens, wie vieles aus dem persönlichem Umfeld Ludwigs, erhalten.<br />

Wagemut<br />

Der ehemalige Diener kommt ins Schwärmen von den winterlichen Schlittenfahrten im Najaden-Schlitten. Diese waren<br />

nicht immer nur romantisch, sondern teilweise gefährlich, Unfälle und Verletzungen blieben nicht aus. Auf die<br />

Frage nach einer geistigen Erkrankung Ludwigs verneint er diese vehement und beschreibt die Jahre unter ihm als die<br />

schönsten seines Lebens. „A anderer werd so a Zeit nimmer erlebm, wie i beim Ludwig war. A freundlicher und gebildeter<br />

und a wirklich vollkommner Mensch.“<br />

Visionen<br />

Auf unserer Zeitreise werden wir mehr über bisher größtenteils unbekannte Facetten Ludwigs II. erfahren. In eine<br />

Epoche, als Bayern sich von einem Agrar- in ein führendes Hightechland wandelt, eine Zeit voller Erfi ndungen und<br />

neuer Träume. Aber auch eine Zeit, in der es noch unberührte Natur gab. Wir suchen mystische Orte auf und werden<br />

mit Ludwig erfahren, wie er das Leben zelebriert und verfeinert hat, werden erfahren wie fortschrittlich er in Technik<br />

und sozialen Fragen war und welche seiner Projekte nie verwirklicht wurden.<br />

Autor: Christian Böge Murnau,<br />

Quantenphysiker<br />

30


MIT UNS BEKOMMEN SIE WIEDER RICHTIG BISS!<br />

DENTALSTUDIO FRANK PIETRUSIAK<br />

Auwiese 22, 82386 Huglfing<br />

08802-9138566<br />

DENTALSTUDIO-PIETRUSIAK.DE<br />

31


32<br />

NICHT DEIN PÜPPI


IN MURNAU<br />

NADJAS<br />

SCHÖNE DINGE<br />

„Nicht dein Püppi“ bereichert Murnaus Einkaufswelt mit Mode,<br />

Möbeln und Chichi<br />

Nadja Okon (40) liebt die schönen Dinge. Das sieht man auch, wenn sie ihren<br />

Eiskaffee im Café Krönner trinkt. An ihren Ohren baumeln lila Pfeil-Ohrringe,<br />

die perfekt zu den blonden Haaren passen. Ihren Glitzer-Geldbeutel zieht sie<br />

aus einer schwarzen Bauchtasche, die in ihrer schwarzen Puffer-Tasche steckt.<br />

„Ich hatte schon immer ein unfassbar großes Interesse an schönen Dingen“,<br />

sagt die Murnauerin. Im vorigen Sommer hat sie diese Leidenschaft zu ihrem<br />

Beruf gemacht und zusammen mit ihrem Mann Namche (47) den Concept Store<br />

„Nicht dein Püppi“ am Obermarkt 11 in Murnau eröffnet.<br />

33


DU DARFST<br />

Du darfst …<br />

Schon seit sie 20 Jahre alt ist, war es Nadjas Traum, einen eigenen<br />

Laden mit schönen Dingen zu gestalten. Schon damals saß sie am<br />

Rechner und hat Marken zusammengesucht, die sie in ihr Repertoire<br />

aufnehmen würde. Dennoch hat sie sich lange selbst dafür verurteilt.<br />

Sie dachte: „Das darf man nicht, sich nur mit Dingen beschäftigen.<br />

Das ist doch das Unwichtigste auf der Welt.“ Heute weiß sie: „Das darf<br />

man. Man darf sich mit den schönen Dingen der Welt beschäftigen. Auch ohne<br />

tieferen Sinn.“<br />

… den Traum leben<br />

Lange schlummerte der Plan so vor sich hin. Nadja war Vollzeit-<br />

Mutter seit sie 18 ist. Sie hat fünf Kinder, drei brachte sie mit, die<br />

beiden jüngsten hat sie zusammen mit ihrem Mann Namche. Namche<br />

brachte auch noch ein Kind mit in die Beziehung. So sorgen bei<br />

den Okons teilweise sechs Kinder für Leben in der Bude. Die Kinderplanung<br />

ist aber „definitiv abgeschlossen“, sagt Nadja. Und Namche<br />

ist der erste Partner, der komplett hinter ihrer Idee vom eigenen<br />

Laden steht. Er kümmert sich um die ganze Bürokratie. „Das ist gar<br />

nicht mein Ding“, sagt Nadja.<br />

Deshalb war jetzt die Zeit reif, den Traum Wirklichkeit werden zu<br />

lassen.<br />

So schön …<br />

Im Concept Store, den sie auch gern „Conceptless Store“ nennt, gibt<br />

es Mode und Lifestyle. Damen- und Kindermode, Möbel, Geschirr,<br />

Papeterie, Chichi-Ware, Geschenke. Auch die Interior-Designerin<br />

Lilli Steinbrenner, eine gute Freundin, die mit Nadja den Laden<br />

eingerichtet hat, kann man buchen. Es geht um „die kleinen Dinge, die<br />

das Leben aufhübschen“, sagt Nadja Okon, während sie sich in ihrem<br />

Café-Sessel zurücklehnt. Sie weiß, wovon sie spricht. Sie hat seit 22<br />

Jahren Kinder, „das ist aufwendig und aufreibend.“ Dazu kommen so<br />

manch schwierige Lebensereignisse. „Daneben ist halt so eine schöne<br />

Tasse schon was Schönes. Ich mag das Leben gerne ausschmücken.“ Nadja<br />

Okon findet viele schöne Worte für ihre schönen Dinge.<br />

34


DEN TRAUM LEBEN<br />

… Blingbing und Bohème<br />

Eine Offenbarung war für Nadja ein französisches Lifestyle-Magazin.<br />

Das entdeckte sie auf einem Flughafen, als sie mit ihrem Mann,<br />

einem Kameramann, unterwegs war. „Ich bin ein visueller Typ. Alles,<br />

was schön ist, zieht mich magisch an.“ Sie entdeckte dort auch Marken,<br />

die es bei uns nicht gab. Und die sie für ihren eigenen Laden wollte.<br />

Seither hat sie das Magazin abonniert, obwohl sie kein Französisch<br />

spricht. Doch in den Fotostrecken des Magazins erkannte sie sich<br />

selbst wieder. Genau wie das französische Savoir-vivre: In Frankreich<br />

geht auch ein Gucci-Blazer über einem Schmuddelpulli, und<br />

die teuren Schuhe dürfen auch runtergeranzt sein. Diese Mischung<br />

ergebe den ihr so vertrauten Lifestyle. Ein bisschen Blingbling, aber<br />

gleichzeitig Bohème. Die große Freude am Schönen – und ebenso<br />

das Bewusstsein, dass es aber auch wurscht ist. Alles ist vergänglich,<br />

alles hat einen Anfang und ein Ende, aber das heißt nicht, dass<br />

es dazwischen nicht ordentlich glitzern darf (aber natürlich nicht<br />

muss). „Ich wäre auch eine gute Französin geworden“, sagt Nadja und<br />

lacht, dass die lila Pfeil-Ohrringe wackeln.<br />

Es läuft gut …<br />

Die Geschäftsfrau hatte nie Angst, dass der Laden nicht läuft. Sie ist<br />

ein zuversichtlicher Mensch. „Oder naiv“, lacht sie. Ihre größte Sorge<br />

war, dass die Kinder rebellieren. Vorher war sie als Vollzeit-Mutter<br />

zu Hause, jetzt ist sie viel unterwegs. Doch die Sorge war unbegründet.<br />

Als sie ihren fünfjährigen Sohn fragte, wie er es findet, dass die<br />

Mama nun öfter weg ist, kam eine unerwartete Antwort: „Endlich<br />

arbeitest du mal was.“ Es läuft also erbauend, erzählt sie. Sie bekommt<br />

viel familiäre Unterstützung. Ihr Team im Laden besteht aus den<br />

drei Mitarbeiterinnen Catherine, Julia und Karola. Allesamt „ein<br />

Sechser im Lotto“, sagt Nadja.<br />

… mit niemandes Püppi<br />

Auf der Suche nach einem Namen für das neue Kind dachte die<br />

40-Jährige an die vielen Wiener Concept Stores, die oft einen Satz<br />

oder eine Redewendung als Namen haben, zum Beispiel „Du liebes<br />

Bisschen“. Bei Nadja wurde es das Statement: „Nicht dein Püppi“. Auf<br />

ihrer Homepage beschreibt sie das so: „Bunt, bolt, frech. Sei gern ein<br />

35


FREI UND SELBSTBESTIMMT<br />

Püppi. Aber sei nicht jemandes Püppi.“ „Nicht dein Püppi“ heiße: sich freimachen „von Erwartungen, Rollen, Konzepten und allem Blöden. Klingt cheesy, ist<br />

aber so. Und was machen wir mit dem Raum, der übrigbleibt, wenn all das weg ist? Wir füllen ihn mit schönen Dingen!“<br />

Frei und selbstbestimmt …<br />

Der Laden am Obermarkt ist inzwischen eine Begegnungsstätte geworden. „Das Schönste an dem ganzen Geschäft ist, dass ich viele Menschen kennenlerne“,<br />

findet die 40-Jährige. Sie liebe den Umgang mit Menschen, sei ein sehr geselliger Typ. Sie habe keinen Chef über sich und könne selbst<br />

entscheiden, was wie präsentiert wird, wann sie welche Kiste ausräumt und wie lange sie sich unterhält, freut sich die Geschäftsfrau. Oder ob<br />

sie draußen vor der Tür Kaffee trinkt.<br />

36


AM RICHTIGEN ORT<br />

… am richtigen Ort<br />

Murnau ist ein guter Platz für ihren Laden, fi ndet sie. Sie hatte beobachtet,<br />

wie sich die Leute kleiden und wusste, dass viele das nicht<br />

vor Ort gefunden haben, sondern im Internet bestellen mussten. Ursprünglich<br />

hatte sie gedacht, dass sie einen Nischenladen aufmacht.<br />

Sie hatte erwartet, dass die Murnauer Hipster-Familien kommen.<br />

Aber es kam ganz anders. Der Laden spricht viel mehr an. Die Kunden<br />

kommen von einem sehr jungen bis ins hohe Alter. Sie hat auch<br />

80-jährige Kundinnen, die immer wieder schöne Kleidchen rausziehen.<br />

„Ein schönes Kompliment“, fi ndet Nadja.<br />

Schön, schöner am schönsten!<br />

Wie sagt Nadja: „Man darf sich mit den schönen Dingen der Welt beschäftigen.<br />

Auch ohne tieferen Sinn.“ Vielleicht haben sie aber doch einen<br />

tieferen Sinn. Wenn man in seinem Lieblingspulli, in dem man sich<br />

wohlfühlt, mit den Kindern auf der Couch kuschelt. Wenn einem<br />

die schöne Tasse den Morgen versüßt. Oder wenn man sich daran<br />

erfreut, dass die Kinder im Blumenkleid durch den Garten hüpfen.<br />

„Das wird es so nie wieder geben“, sagt Nadja. Sie genießt „die Freude am<br />

Moment, die kleinen Freuden des Alltags.“ Das werte das Ganze auf.<br />

Es ist eine Lebensphilosophie.<br />

„ICH VERSUCHE,<br />

IMMER DAS<br />

SCHÖNST E<br />

RAUSZUHOLEN.“<br />

Autorin: Nina Gut<br />

Fotos: Dr. Andreas Sauer<br />

www.nichtdeinpueppi.com<br />

37


FACHKOMPETENZ<br />

MICHAEL SPICKER:<br />

FACHKOMPETENZ TRIFFT AUF HERZLICHKEIT<br />

Gesundheit ist zweifellos eines der kostbarsten Güter im Leben eines jeden Menschen. In einer<br />

Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist, nehmen Unternehmen im Gesundheitssektor eine<br />

besondere Stellung ein. So auch betaMed. Hier sind Privat- und Geschäftskunden gleichermaßen<br />

in den besten Händen – seit mittlerweile 50 Jahren.<br />

38


TRIFFT AUF HERZLICHKEIT<br />

Bevor der Inhaber Michael Spicker die Firma für medizinischen Bedarf 2016 übernommen hat, prägten zahlreiche andere<br />

Stationen seinen Weg: „Ich habe LKW-Mechaniker bei MAN in Garmisch gelernt und ab 1982 ehrenamtlich beim<br />

Bayerischen Roten Kreuz (BRK) geholfen, bevor ich dort zwei Jahre später meinen Zivildienst absolvierte. Mein Ziel war<br />

es immer als Rettungsassistent zu arbeiten. Ich war dann bis 1993 beim BRK-Rettungsdienst beschäftigt.“<br />

Über die Kontakte in die Medizinbranche wird Michael Spicker auf betaMed aufmerksam und arbeitet fünf Jahre im<br />

Kundendienst. „Die Firma hatte ihren Sitz in Garmisch und war damals noch kleiner. Ich habe mich auch um technische<br />

Probleme und um das Lager gekümmert.“<br />

Rettungswege<br />

Spicker, der sich gerne für andere Menschen einsetzt, entscheidet sich 1998 schließlich wieder im Rettungsdienst zu arbeiten und kann<br />

heute auf eine beeindruckende Zeit beim BRK zurückblicken. „Ich habe sehr viel erlebt, war 16 Jahre lang ehrenamtliche Führungskraft,<br />

Ausbilder und Einsatzleiter. Während meiner Zeit als Dienststellenleiter in der Rettungswache Oberammergau baute ich dort die Tafel-Ausgabestelle<br />

mit auf, um bedürftigen Menschen zu helfen, außerdem begleitete ich Hilfstransporte ins Ausland.“ In der Region waren Spicker und<br />

sein Team bei vielen Großschadensereignissen, wie z.B. Hochwassern helfend vor Ort. „Im Sanitätsdienst der Passionsspiele wirkte ich vier<br />

Mal mit, beim G7-Gipfel 2015 oblag mir die Koordination des Personals für den Rettungs-, bzw. Sanitätsdienst“, erzählt Michael Spicker. „Ich<br />

als Landei wurde sogar mehrmals als Sanitäter auf der Wies‘n und in der Allianz Arena eingesetzt“, ergänzt er schmunzelnd.<br />

Schweres Gerät<br />

Wer Michael Spicker kennt, der weiß, dass er stets umtriebig und voller neuer Ideen ist. So verwundert es nicht, dass er sich während<br />

seiner Zeit im Schichtdienst ein zusätzliches Standbein aufgebaut hat. „Ich bin hobbymäßig LKW gefahren und habe nebenbei meine<br />

Transportunternehmerprüfung abgelegt. Ende 2001 kaufte ich mir meinen ersten eigenen Sattelzug. Bald waren es drei. Allerdings war es<br />

schwierig, drei Sattelzüge bei uns im Dorf unterzubringen, deswegen erwarb ich ein Grundstück. Meine Fahrer meinten, es wäre gut, eine<br />

Waschmöglichkeit für die LKWs zu haben – jedoch gibt es hierfür bestimmte Vorgaben.“ Der sympathische Unterammergauer löst das<br />

Problem ganz einfach selbst und eröffnet 2005 seine eigene öffentliche Waschanlage „Fahrzeugpflege Ammertal“, die auch heute noch in<br />

Betrieb ist. Außerdem ist in dem angrenzenden Gebäude eine Bäckerei mit Café untergebracht, und im 1. Stock befindet sich ein Bereitschaftszimmer<br />

für diensthabende Notärzte.<br />

Neue Ufer<br />

Die Verbindung zu betaMed besteht all die Jahre weiter, aber als Michael Spicker 2014 das erste Mal gefragt wird, ob er die Firma selbst<br />

übernehmen möchte, lehnt er ab. „Ich war Anfang 50 und habe mir gedacht, dass ich mir in dem Alter nichts mehr Neues antue“, grinst<br />

er. „Ein Jahr später fragten die damaligen Besitzer erneut. Jetzt hatte mich diese Möglichkeit doch so gereizt, dass ich zusagte. Aus diesem<br />

Grund beendete ich am 30.09.2015 das Beschäftigungsverhältnis im Rettungsdienst und übernahm Anfang 2016 betaMed. Die Räumlichkeiten<br />

in Garmisch waren allerdings bald zu klein, sodass wir in Unterammergau gebaut und seit Oktober 2017 hier unseren Firmensitz haben.“<br />

betaMed beschäftigt mittlerweile 23 Personen, drei Viertel aller Mitarbeitenden kommen aus der Region. 1974 gegründet, feiert die Firma<br />

dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. „Wir führen ein breites Sortiment an medizinischen Bedarfsartikeln für Arztpraxen, Krankenhäuser,<br />

die Pflege und andere Unternehmen.“<br />

Rundum zufrieden<br />

Unsere Wundberaterinnen und Wundberater sind im gesamten Oberland unterwegs. Außerdem bieten wir einen zusätzlichen Service für<br />

Arztpraxen an: Wir kümmern uns auch um alltägliche Dinge wie Schreibwaren, Kopierpapier oder Kaffeevorräte. Das hat sich zufällig ergeben<br />

und gefällt den Kunden, da es eine Vereinfachung für deren Alltag ist. Wir überprüfen auch Verbandskästen für Industrie und Handwerk,<br />

kümmern uns um die Prüfung der Feuerlöscher und überwachen die Funktion von Defibrillatoren in Gemeinden und Betrieben.<br />

‚Geht nicht – gibt’s nicht‘, ist unser Motto. Wir fahren überall selbst hin, um unsere Kunden zu beliefern.“<br />

39


MEDIZINISCHER BEDARF<br />

Mit im Angebot sind außerdem verschiedene Schulungen vom Ersthelferkurs bis zur IT-Sicherheit. Die Lehrgänge finden im nahe gelegenen<br />

Aura Hotel in Saulgrub statt. „Hygienefortbildungen sind ein Hauptthema, zudem bieten wir Weiterbildungen für den Praxis- und<br />

Pflegealltag an. Auf unserer Homepage befindet sich neben einem Shop auch die Möglichkeit, sich für die Kurse anzumelden.“<br />

Highlighter mit Kundenkontakt<br />

Bei betaMed können alle Kunden auch direkt im Laden am Gewerbering 3 in<br />

Unterammergau einkaufen. „Ob Fieberthermometer, Verbandmaterial, Einmalhandschuhe,<br />

Desinfektionsmittel, Inkontinenzartikel oder andere medizinische Hilfsmittel:<br />

Wir führen eine große Auswahl für Selbstzahlende, können aber auch mit vielen<br />

Krankenkassen die Rezepte der Kunden abrechnen. Neben einer umfassenden Beratung<br />

durch unser Fachpersonal liefern wir auf Wunsch die Kundenbestellungen<br />

nach Hause. Für mich ist das Ausfahren der Bestellungen zu den älteren Leuten oft<br />

ein Tageshighlight. Viele freuen sich über den Besuch, da sie sonst sehr viel allein<br />

sind. Diese Kontakte motivieren mich und bestätigen die Bedeutung unserer Arbeit.<br />

Unsere Kunden sind allgemein sehr dankbar – es gibt niemanden, zu dem ich nicht<br />

gerne gehe. Wir werden stets freundlich aufgenommen und das ist schön“, strahlt<br />

Michael Spicker.<br />

Der leidenschaftliche Geschäftsführer ist glücklich, dass er ein so gutes Team hat.<br />

„Wir sind sehr familiär und ziehen alle an einem Strang. Ich kann mich jederzeit auf<br />

meine Mitarbeitenden verlassen, und das macht richtig Spaß. Allgemein bin ich sehr<br />

dankbar für meine Familie und die Firma. Mein Weg war nicht immer leicht, aber ich<br />

40


VOM PROFI<br />

würde alles genau so wieder machen. Alles, was ich habe, habe ich<br />

mir selbst erarbeitet, sieben Tage die Woche. Langsam werde ich<br />

ruhiger – habe aber noch viele Ideen.“<br />

Familiäre Übernahme<br />

In den Startlöchern steht bereits die nächste Generation. „Meine<br />

Tochter, Bettina Reindl und ihr Mann Johannes, werden betaMed<br />

2027 übernehmen. Sie arbeiten bereits jetzt im Unternehmen. Ich<br />

persönlich freue mich darauf, dann mehr Zeit mit meinen Enkeln<br />

verbringen zu können.“<br />

Bevor es so weit ist, hat Michael Spicker auch für 2024 einiges<br />

geplant: „Zum 50. Firmenjubiläum wird es dieses Jahr verschiedene<br />

Aktionen in Form von Schulungen und weiteren Angeboten geben.<br />

Außerdem stellen wir unseren Betrieb den Besuchern der Unterammergauer<br />

Gewerbeschau am 24. und 25. April in Unterammergau<br />

vor. Zu diesem Tag der offenen Tür sind alle Kunden und Interessenten<br />

herzlich eingeladen.“<br />

Michael Spicker e.K.<br />

Gewerbering 3<br />

82497 Unterammergau<br />

Tel: + 49 (0)8822 922370<br />

E-Mail: info@betamed.de<br />

www.betamed.de<br />

Autorin: Alexandra Sichart<br />

Fotos: Anja Kozlowski<br />

„Im Herzen der Fußgängerzone“ Obermarkt 19 | 82418 Murnau www.brillen-moog.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

41


PHARMOS NATUR<br />

MARGOT<br />

ESSER<br />

Naturverbundenheit:<br />

Jahrzehntelange Erfahrung<br />

und die Essenz von<br />

Körper, Geist und Seele<br />

Natur, die wirkt –<br />

ein Buch von MARGOT ESSER<br />

„Die Perfektion der Natur mit Produkten<br />

und in Behandlungen zu erleben.<br />

Das bedeutet ,Green Luxury‘.<br />

Uns liegen die kostbaren Pflanzen und<br />

Früchte, die sich in den traditionellen<br />

Hochkulturen unserer Welt bewährt haben,<br />

sehr am Herzen.<br />

Es geht um echte Wertschätzung<br />

von Mensch und Natur.“ Margot Esser<br />

Margot Esser erlebte in den frühen 80er Jahren während einer<br />

Reise in den Süden der USA einen schweren Unfall, der zu<br />

schweren Verbrennungen im Gesicht und am Oberkörper führte.<br />

In einer naturheilkundlichen Klinik entdeckte sie erstmals die<br />

heilende Kraft der Aloe Vera, kombiniert mit anderen Heilpfl anzen.<br />

Dieses Erlebnis markierte einen Wendepunkt in ihrem Leben,<br />

ein regelrechtes Wunder.<br />

Seit 1986 widmet sie sich mit Leidenschaft ihrer Lebensaufgabe,<br />

unterstützt von ihrer Familie und ihrem Team bei Pharmos Natur:<br />

die Fülle, Schönheit und regenerative Kraft der Natur den<br />

Menschen näherzubringen. Ihr Ziel ist es, zur Ursprünglichkeit,<br />

Ganzheitlichkeit, zur Kraft der Pfl anzen und zur authentischen<br />

Wertschätzung gegenüber der Natur und allem Lebendigen zur<br />

üc k z u fi nd e n .<br />

Der Körper bringt die Sprache der Seele<br />

zum Ausdruck<br />

Die Pfl anze Aloe Vera hat nach dem Unfall einen Transformationsprozess<br />

bei ihr ausgelöst, der zwingende Fragen aufwarf: Wieso<br />

können Heil- und Verjüngungspfl anzen die Haut regenerieren<br />

und auch Heilung im Menschen bewirken?<br />

Wieso setzen sie Verjüngungsprozesse in Gang? Wieso wissen wir<br />

davon nichts? Sie erforschte, warum eine besondere Aloe Vera<br />

sogar eine Pfl anze mit Bewusstsein, Geist und Seele ist.<br />

Unter welchen Randbedingungen müssen die Pfl anzen angebaut<br />

werden, damit sie ihre Wirkung reproduzierbar entfalten?<br />

Margot Esser betont: „Heute erkenne ich, dass Körper, Geist und<br />

Seele eine untrennbare Einheit bilden, und der Körper ist das Medium,<br />

das die Sprache der Seele zum Ausdruck bringt.“<br />

Natur, die wirkt<br />

In den Ausbildungen und Seminaren der fi rmeneigenen Akademie<br />

wurde Margot Esser oft dazu ermutigt, ihre umfangreiche<br />

Erfahrung und ihr Wissen schriftlich festzuhalten, damit Interessierte<br />

es jederzeit nachlesen können. Viele Teilnehmer äußerten<br />

ihre Faszination über die spannenden und komplexen Inhalte.<br />

„Ich habe da in der Tat ein Sendungsbewusstsein, weil ich spüre,<br />

wie die Menschen sich von der Natur entfernt haben“, erklärt sie,<br />

„es treibt mich um, und es ist ein Herzensanliegen, da einen Beitrag<br />

zu leisten. Deswegen habe ich auch das Buch geschrieben.“<br />

42<br />

www.pharmos-natur.de


In ihrem Buch teilt Margot Esser nicht nur ihre fesselnde Lebensgeschichte,<br />

sondern vermittelt auch ihre Erfahrungen, Kenntnisse<br />

und die Hintergründe der Entstehung von Pharmos Natur.<br />

Die ersten 100 Seiten widmen sich besonders dem Wecken von<br />

Neugierde und einem Gefühl für die bewusste Kommunikation<br />

zwischen Mensch und Natur. Sie betont die Zusammenarbeit mit<br />

herausragenden Medizinern, die ihre Absichten qualifiziert unterstützten,<br />

und beschreibt, wie ihre Wissensbegierde und ihr Forschergeist<br />

sie zu Naturheilkundlern und Wissenschaftlern weltweit<br />

führten. In enger Zusammenarbeit mit renommierten Quantenphysikern<br />

entdeckte Margot Esser, dass in der „sacred Aloe Vera“<br />

nicht nur verschiedene Wirkstoffe vorhanden sind, sondern vor<br />

allem auch Biophotonen eine entscheidende Rolle spielen. Die<br />

Sichtbarmachung dieser Lichtquanten und die daraus resultierende<br />

kristalline Struktur im Aloe Vera Gel wurden als Qualitätskriterium<br />

für die unterschiedliche Wirkung im Menschen erkannt.<br />

Sie arbeitete intensiv mit Kliniken und ganzheitlich denkenden<br />

Ärzten zusammen, um diese Erkenntnisse weiter zu vertiefen.<br />

Die charismatische Autorin beschreibt emotional, wie alles, was<br />

sie bei dem Unfall erlebt hatte, beim Schreiben des Buches auf<br />

ein Mal wieder präsent war – die Haut brannte wieder, und sie<br />

hatte Schmerzen. Die Erinnerungen waren wieder gegenwärtig.<br />

Und ihr wurde bewusst: Zellen speichern alle Informationen und<br />

machen sie wieder verfügbar.<br />

Warum das Buch<br />

lesenswert ist<br />

Es ist eine gelungene Mischung aus<br />

Lebensgeschichte, unzähligen<br />

Erfahrungen,<br />

wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und eigener Überzeugung.<br />

Das Buch weckt Neugierde<br />

gepaart mit großer Leidenschaft<br />

zu verstehen, was die Natur bewirkt<br />

und was es mit der Wirkung der Aloe<br />

Vera auf sich hat.<br />

Man sollte loslassen von einengenden<br />

Dogmen und sich ganz vorurteilsfrei auf eine Reise zur Natur<br />

begeben und das Ganzheitliche betrachten, zumindest aber das<br />

Verständnis für diese Zusammenhänge entwickeln und auch für<br />

sich beurteilen. Essers Zeilen wecken Emotionen, regen die Nachdenklichkeit<br />

an und hinterfragen unser eigenes Verhältnis zum<br />

Umgang mit der Natur.<br />

Autor: Dr. Andreas Sauer, Foto: Pharmos Natur<br />

Die Heilpädagogische Tagesstätte<br />

und der KJE-Hort in Murnau<br />

suchen zur Verstärkung (w/m/d):<br />

• Freiwillige im BFD (Bundesfreiwilligendienst)<br />

• SEJ-Praktikanten<br />

• Erzieher im Anerkennungsjahr<br />

• Pädagogische Fachkräfte<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für nähere<br />

Informationen kontaktieren Sie uns gerne.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage telefonisch<br />

oder per Email:<br />

Herr Peise, Telefon: 08841 48966-0 oder -100<br />

Email: hpt-murnau@kje-hilfe.de<br />

Schon gewusst?<br />

Als Erzieher / Heilerziehungspfleger / Pflegefachkraft<br />

können Sie zwischen 2.931,00 € + 4.446,00 € brutto<br />

zuzüglich diverser Zulagen als Vollzeitkraft verdienen!<br />

Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe e.V.<br />

Dr.-August-Einsele-Ring 10 – 82418 Murnau<br />

www.pharmos-natur.de<br />

43


Mediterrane Köstlichkeiten<br />

im Herzen Murnaus<br />

täglich geöffnet I 11.30 - 22.00Uhr<br />

Saisonstart Ende März 2024<br />

in neuem Design!<br />

Italienische Gastfreundschaft<br />

am Ufer des Staffelsees!


schenken – schule – büro<br />

Schulranzenberatung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

·<br />

·<br />

Unsere Leistungen:<br />

- große Auswahl<br />

- 20,00 € Gutschein<br />

(für den ersten Schuleinkauf)<br />

- 1x Farbmalkasten<br />

(von FarberCastell im Wert von 12,49 €)<br />

- 4 Jahre Garantie & Service<br />

- individuelle Beratung<br />

Termin unter<br />

www.koeglmayr.com<br />

vereinbaren<br />

Köglmayr | Schenken - Schule - Büro<br />

Inh. Wolfgang Köglmayr<br />

Murnau a. Staffelsee | Obermarkt 1<br />

Herrsching a. Ammersee | Mühlfelder Str. 20<br />

info@koeglmayr.com | Tel. 08841 - 5027<br />

45


BACKSTAGE<br />

Konzert beschert ihm neue Kontakte zur Szene und dem Business.<br />

Er begleitet am Piano Legenden wie John Mayall und Van Morrison.<br />

Nach weiteren zwei, drei unbedeutenden Stopps entsteht 1976<br />

seine Band „Wild Romance“!<br />

Sein Stil entzog sich jeder kommerziellen Verwurstung und bewahrte<br />

immer seine „streetcredibility“. Und dann stampfte „Saturday Night“, von einem<br />

sticky Rockriff getragen, aus jeder Jukebox in deiner City: „Beautiful<br />

soul music jumps out the jukebox, chicks, dressed to kill ...“ Da war der pure Rock<br />

’n’ Roll, da war der schwarze Soul von Ray Charles, und der unermüdliche<br />

Brood rackerte sich auf der Bühne ab, über drei Stunden! Danach<br />

verlängerte er diesen Rausch mit Heroin und LSD, und das Business<br />

sagte lachend: danke. Durch eine Liaison mit Nina Hagen entstand der<br />

ziemlich paranoide Film „Cha Cha“, in dem er die Hauptrolle spielte.<br />

46<br />

HERMAN BROOD<br />

Rock ’n’ Roll<br />

Junkie<br />

Bei meinem spontanen Besuch in Amsterdam vor vier Wochen<br />

schien eigentlich alles so zu laufen wie immer. Schon in meiner<br />

Jugendzeit verbrachte ich die Wochenenden in meinem alten<br />

Opel Kombi, mit umgebauter Schlafgelegenheit, in dieser multikulturellen<br />

Stadt. Der Geruch von den Grachten und dem Weed<br />

begleitete mich auf meinem Fahrrad, als ich nach einer Weile vor<br />

dem Hilton Hotel stehenblieb. Ich dachte an den gleichen Mann<br />

beim Halt vor der Rockkathedrale Paradiso, wo ich ihn damals,<br />

oft schwitzend, vor seinem Piano gesehen habe … dope sucks!<br />

Jetzt sitze ich das erste Mal an seiner Hotelbar und schreibe diese<br />

Story über Hollands one and only Rock ’n’ Roller. Sie lieben ihn,<br />

wie wir Westernhagen, Grönemeyer, Nina Hagen und Co. Er<br />

ließ sie teilhaben an seinem schnellen und kaputten Leben. Ich<br />

ordere mir einen Longdrink mit Garnierung und denke an Cuby<br />

& The Blizzards, seine erste Band, mit der 1967 seine Karriere<br />

begann und wo er gleichzeitig wegen seiner Drogensucht gefeuert<br />

wurde. Dealerei mit LSD bringt ihn ins Gefängnis, und nach seiner<br />

Entlassung haut er ab nach Griechenland und Israel. Er lebt<br />

von kleinen Einbrüchen, Dealereien und gibt in drittklassigen<br />

Pornos den Hengst. Als 1974 seine alte Band „The Blizzards“ ihr<br />

Abschiedskonzert gibt, ist Herman wieder am Piano, und dieses<br />

Insgesamt produzierte Brood 15 Alben, und ab 1980 begann er seine<br />

Kreativität im Malen auszuleben. Er schuf insgesamt über 5.000 Bilder,<br />

die meistens von ihrer Unfertigkeit lebten. Seine Gemälde fielen durch<br />

grelle Farben und häufig durch Aufschriften in schwarzer Farbe auf. Er<br />

griff gerne auf Schwarz und auf Grundfarben zurück, da er farbenblind<br />

war. Sein Stil mit Spraydosen, Acryl und Schablonen begeisterte nicht<br />

nur die Experten. Oft schuf er seine Werke inmitten von Einkaufszonen.<br />

Mit freiem Oberkörper und wie er sagte, schnell wie ein Düsenjäger. Ein<br />

extra für ihn gebautes Museum in Zwolle zeigt die Exponate. Jetzt fand<br />

er auch sein persönliches Glück und wurde Vater von zwei Töchtern, die<br />

ihn immer motivierten, Entziehungskuren zu machen, aber er hatte ja<br />

einen lebenslangen Vertrag mit dem Speed unterschrieben.<br />

Ich bestelle mir beim Barmann noch ein kleines Gedeck mit Tequila<br />

und spreche ihn an, ob er Herman Brood kenne. Natürlich Mann, kam<br />

es wie aus der Pistole geschossenen, doch die ungezählten Gläser und<br />

Drogen haben aus ihm einen Dilettanten gemacht. Ja aber sein Album<br />

„Shpritsz“, da waren wir uns einig, ist in die Musikgeschichte eingegangen.<br />

Schon lange kämpft Herman Brood mit seinem ausgezehrten Körper,<br />

sagt Konzerte ab und kann nicht mehr malen. Am 7. Juli 2001 hat er<br />

einen Termin bei Madame Tussauds, um seine Wachsfigur einzuweihen<br />

und anschließend sein Album „Ciao Monkey“ vorzustellen. Der Kuscheljunkie,<br />

wie ihn seine Landsleute nennen, ist wieder da! Eine Neuinterpretation<br />

von Frank Sinatras „My Way“ bringt Herman wieder in die<br />

Charts. Ich kippe mir meinen Tequila rein, und beim Biss in die saure<br />

Zitronenschale denke ich an den verschwitzten Rock ’n’ Roll Junkie auf<br />

der Bühne, und ich bilde mir ein, ihm heute noch näher gewesen zu<br />

sein als damals. Am 11. Juli 2001 hatte Brood sein Überlebenselexier,<br />

den Humor, verloren und checkte im Hilton selber aus – wie seine Vor-


BACKSTAGE<br />

bilder Chet Baker und Sid Vicious. Er sprang hier vom Dach des Hotels<br />

in den Freitod. In seiner Tasche war ein kurzer Brief, der mit den Worten<br />

schließt: … ich habe keine Lust mehr und nun feiert mal schön!<br />

Für die „Saturday Night“-Party bestens geeignet sind die Longplayer:<br />

Shpritsz, Cha Cha (Live), Ciao Monkey, Fresh Poison und Freeze!<br />

Besucht uns auch auf unserer Seite: Facebook/backstage by <strong>Melange</strong>,<br />

wo wir wöchentlich über Neues aus der Musikbranche berichten!<br />

Autor: Frank Pietrusiak<br />

Neue Küche oder neuer Job?<br />

Kein Problem - bei uns gibts beides!<br />

Wir suchen ab sofort Unterstützung<br />

Schreiner oder Monteur<br />

(m/w/d) in Voll- oder Teilzeit<br />

Reinigungskraa<br />

(m/w/d) für ca. 5 Std./Woche<br />

Jetzt Beratungstermin ausmachen oder<br />

bewerben unter<br />

Tel. 08856-9365520<br />

www.kuechenwerkstatt-wohnen-leben.de<br />

Küchenwerkstatt wohnen & leben<br />

Grube 43 82377 Penzberg<br />

47


FÜR FÜR SCHMERZFREIES<br />

FÜR SCHMERZFREIES<br />

GEHEN GEHEN UND GEHEN UND STEHEN UND STEHEN STEHEN<br />

Kennen Sie die häufigste Ursache Kennen von Sie Fuss-, die Knie-, häufigste Hüft- Ursache und Rückenschmerzen?<br />

Das Gehen auf harten, schmerzen? flachen Das Böden. Gehen Herkömmliche auf harten, flachen Schuhe Böden. Herkömmliche Schuhe<br />

von Fuss-, Knie-, Hüft- und Rücken-<br />

Kennen Sie die häufigste Ursache von Fuss-, Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen?<br />

Das Gehen auf harten, flachen Böden. Herkömmliche Schuhe<br />

belasten Füsse und Gelenke bei belasten jedem Schritt. Füsse und Das Gelenke führt zu bei Fehl- jedem und Schritt. Das führt zu Fehl- und<br />

belasten Füsse und Gelenke bei jedem Schritt. Das führt zu Fehl- und<br />

Überbelastungen von Gelenken Überbelastungen und Muskeln. von Gelenken und Muskeln.<br />

Überbelastungen von Gelenken und Muskeln.<br />

Swiss made<br />

Swiss made<br />

Angenehmes<br />

Fussklima<br />

Swiss made<br />

Angenehmes<br />

Fussklima<br />

Angenehmes<br />

Fussklima<br />

Dämpfung im<br />

Fersenbereich<br />

Dämpfung im<br />

Elastisch-federnd<br />

Fersenbereich<br />

Dämpfung Perfekte im<br />

Druckverteilung<br />

Fersenbereich<br />

Elastisch-federnd<br />

Perfekte<br />

Druckverteilung<br />

Elastisch-federnd<br />

Perfekte<br />

Druckverteilung<br />

Heilung auf die sanfte Tour<br />

Heilung auf die sanfte Tour<br />

Die Füsse sind das Fundament Heilung unseres auf die Körpers. sanfte Die Tour Kraft, Die Beweglichkeit<br />

und Balance der Füsse Die Füsse sind elementar sind das Fundament für unsere unseres Körpers. Die Kraft, Beweg-<br />

erlebte Karl Müller III hautnah, wie wohltuend das Gehen auf<br />

Füsse sind das Fundament erlebte Karl unseres Müller III Körpers. hautnah, Die wie Kraft, wohltuend Beweg-dalichkeit Gesundheit.<br />

Balance der dem Füsse elastisch-federnden sind elementar Lehmboden für unsere Gesundheit. der Reisfelder ist. dem elastisch-federnden Lehmboden der Reisfelder ist.<br />

Gehen erlebte auf Karl Müller III hautnah, wie wohltuend das Gehen auf<br />

kybun Schuhe bringen Sie lichkeit zurück und ins natürliche Balance der Gleichgewicht. Füsse sind elementar für unsere Gesundheit. dem elastisch-federnden Lehmboden der Reisfelder ist.<br />

kybun Schuhe Die bringen Seither Sie zurück setzte ins er natürliche seine ganze Gleichgewicht. Schaffenskraft Die in die Seither setzte er seine ganze Schaffenskraft in die<br />

elastisch-federnde Luftkissen-Sohle kybun Schuhe hilft bringen Ihnen Schritt Sie zurück für ins natürliche Gleichgewicht. Die Seither setzte er seine ganze Schaffenskraft in die<br />

elastisch-federnde Schritt, sich Luftkissen-Sohle Entwicklung und hilft Verfeinerung Ihnen Schritt dieser für Technologie.<br />

Schritt, sich Entwicklung und Verfeinerung dieser Technologie.<br />

gesund fortzubewegen. Beim elastisch-federnde Gehen und Stehen Luftkissen-Sohle sinken Sie hilft Ihnen Schritt für Schritt, sich Entwicklung und Verfeinerung dieser Technologie.<br />

gesund kontrolliert fortzubewegen. Beim Gehen und Stehen sinken Sie kontrolliert<br />

in die elastisch-federnde Sohle gesund ein fortzubewegen. und spüren das Beim Abrollen Gehen und Stehen sinken Sie kontrolliert<br />

in die Ihrer elastisch-federnde Weltweit Sohle schwören ein und spüren über 2 das Millionen Abrollen Menschen Ihrer auf den Weltweit schwören über 2 Millionen Menschen auf den<br />

Füsse. kybun Schuhe unterstützen in die elastisch-federnde die natürliche, physiologisch<br />

Sohle ein und spüren das Abrollen Ihrer Weltweit schwören über 2 Millionen Menschen auf den<br />

Füsse. kybun Schuhe heilenden unterstützen Geh- die und natürliche, Stehkomfort physiologisch der High-Tech-Schuhe. heilenden Geh- und Stehkomfort der High-Tech-Schuhe.<br />

richtige Bewegung, indem Füsse. die elastische kybun Schuhe Sohle kontrollierte unterstützen die natürliche, physiologisch heilenden Geh- und Stehkomfort der High-Tech-Schuhe.<br />

richtige Bewegungen<br />

in alle Richtungen zulässt. richtige Das Bewegung, stärkt Ihre indem gesamte die elastische Sohle kontrollierte Bewegun-<br />

Auch Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportmediziner<br />

Bewegung, indem Auch Orthopäden, die elastische Physiotherapeuten Sohle kontrollierte und Bewegungen<br />

Tiefenmus-<br />

in alle Richtungen empfehlen zulässt. Das das stärkt Wirkprinzip Ihre gesamte von kybun Tiefenmus-<br />

ihren Kunden für einen empfehlen das Wirkprinzip von kybun ihren Kunden für einen<br />

Sportmediziner Auch Orthopäden, Physiotherapeuten und Sportmediziner<br />

kulatur.<br />

gen in alle Richtungen zulässt. Das stärkt Ihre gesamte Tiefenmuskulatur.<br />

gesunden, aktiven<br />

empfehlen das Wirkprinzip von kybun ihren Kunden für einen<br />

kulatur.<br />

gesunden, aktiven Bewegungsapparat.<br />

gesunden, aktiven Bewegungsapparat.<br />

Bewegungsapparat.<br />

Laufen Sie den Schmerzen davon<br />

Laufen Sie den Schmerzen davon<br />

Mit kybun Schuhen erleben Laufen Sie ein Sie unvergleichliches den Schmerzen davon Laufgefühl. Mit kybun Schuhen erleben Sie ein unvergleichliches Laufgefühl.<br />

Ähnlich wie auf einem Trampolin Mit kybun spüren Schuhen Sie beim erleben Gehen Sie ein unvergleichliches Laufgefühl.<br />

Ähnlich und Stehen wie auf einem Trampolin spüren Sie beim Gehen und Stehen<br />

eine harmonische Kombination Ähnlich aus wie Entspannung auf einem Trampolin und aktivem spüren Sie beim Gehen und Stehen<br />

eine harmonische Training. Kombination aus Entspannung und aktivem Training.<br />

Das verbessert Ihre Körperhaltung, eine harmonische Schmerzen Kombination werden aus Entspannung und aktivem Training.<br />

Das gelindert, verbessert Ihre Körperhaltung, Schmerzen werden gelindert,<br />

und längeres Stehen und Gehen Das verbessert wird wieder Ihre schmerzfrei Körperhaltung, Schmerzen werden gelindert,<br />

und möglich. längeres Sie Stehen und Gehen wird wieder schmerzfrei möglich. Sie<br />

und längeres Stehen und Gehen wird wieder schmerzfrei möglich. Operation Sie nicht.»<br />

werden begeistert sein.<br />

werden begeistert sein.<br />

werden begeistert sein.<br />

«Unsere kybun<br />

«Unsere<br />

Produkte<br />

kybun<br />

«Unsere<br />

Produkte<br />

kybun Produkte<br />

kann man ausprobieren,<br />

kann man ausprobieren,<br />

eine kann man<br />

eine<br />

ausprobieren, eine<br />

Operation nicht.»<br />

Operation nicht.»<br />

Geniale Inspiration aus Koreas Reisfeldern<br />

Geniale Inspiration aus Koreas Reisfeldern Karl Müller, Dipl. Ing. ETH,<br />

Erfunden hat die bahnbrechende Geniale kybun Inspiration Luftkissen-Technologie<br />

aus Koreas Reisfeldern<br />

Erfunden hat die bahnbrechende kybun Luftkissen-Technologie<br />

Erfinder der kybun Technologie Karl Müller, Dipl. Ing. ETH,<br />

ein Schweizer Ingenieur. Bei Erfunden einem hat längeren die bahnbrechende Aufenthalt kybun Luftkissen-Technologie<br />

Erfinder der kybun Technologie<br />

ein Schweizer Südkorea Ingenieur. Bei einem längeren Aufenthalt in Südkorea<br />

ein Schweizer Ingenieur. Bei einem längeren Aufenthalt in Südkorea<br />

Karl Müller, Dipl. Ing. ETH,<br />

Erfinder der kybun Technologie<br />

Murnau Boutique · Untermarkt 1 · 82418 Murnau<br />

Boutique · Untermarkt 1 · 82418 Murnau<br />

Murnau Boutique · Untermarkt 1 · 82418 Murnau<br />

Tel. 08841 672510 · murnau.fashion@t-online.de Tel. 08841 672510 · murnau.fashion@t-online.de<br />

Tel. 08841 672510 · murnau.fashion@t-online.de<br />

www.murnau.fashion<br />

www.murnau.fashion<br />

www.murnau.fashion


Wohn- und Einrichtungsberatung Monika Hildebrand<br />

Ein Zuhause das glücklic<br />

Wie sieht Ihr Traum von einem schönen Z<br />

Ein Zuhause das Ihnen Geborgenheit, Ru<br />

heit schenkt, in dem Möbel, Textilien, Farb<br />

Accessoires gut auf einander abgestimmt<br />

Ein Zuhause<br />

das glücklich macht<br />

Wie sieht Ihr Traum von einem schönen<br />

Zuhause aus? Ein Zuhause das Ihnen<br />

Geborgenheit, Ruhe und Gelassenheit<br />

schenkt, in dem Möbel, Textilien, Farben,<br />

Licht und Accessoires gut auf einander<br />

abgestimmt sind.<br />

Mit großer Leidenschaft entwickle ich gem<br />

ein Wohn und Einrichtungskonzept für zeit<br />

modern und / oder traditionell. Ein Einrich<br />

das zum Wohlfühlen einlädt und Ihr Zuha<br />

werden lässt.<br />

Mit großer Leidenschaft entwickle ich<br />

gemeinsam mit Ihnen ein Wohn und<br />

Einrichtungskonzept für zeitgemäßes<br />

Wohnen, modern und / oder traditionell.<br />

Ein Einrichtungskonzept, das zum<br />

Wohlfühlen einlädt und Ihr Zuhause<br />

einzigartig werden lässt.<br />

Lassen Sie Ihren Traum Realität werden u<br />

einen unverbindlichen, kostenfreien Kenn<br />

und Einrichtungsberatung<br />

Monika Hildebrand Wohn und Einrich<br />

www.monikahildebrand<br />

Lassen Sie Ihren Traum Realität werden<br />

und buchen Sie jetzt einen unverbindlichen,<br />

kostenfreien Kennlern-Termin Wohn- und<br />

Einrichtungsberatung.<br />

Monika Hildebrand · Mobil +49 173 4185 485 · info@monikahildebrand.de ·<br />

zuhause_glücklich<br />

Der Schrank, der zu mir passt.<br />

Wohnladen&Schreinerei Geiger|Dorfplatz 5 |82438 Eschenlohe|08824 8905<br />

www.cabinet-gap.de<br />

49


MUND-, KIEFER- UND GESICHTSCHIRUGIE<br />

MKG Team<br />

von links: Michelle Müller (Sekr.), Yena Choi (Zahnärztin), Dr. Rolf-Dieter Bader (Leitender Arzt), Dr. Dr. Katharina Schulze (Oberärztin), Jürgen Koller (Stationsleitung),<br />

Laura Bierschneider (Assistenzärztin), Cornelia Frey (Zahnmedizinische Fachangestellte)<br />

Dr. Rolf-Dieter<br />

Bader<br />

An der<br />

BG UNFALLKLINIK MURNAU:<br />

Seit 2015<br />

POSITION:<br />

Leitender Arzt Mund-, Kieferund<br />

Gesichtschirurgie<br />

AUSBILDUNG & WERDEGANG:<br />

1992 – 1998: Studium der Zahnmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)<br />

1998 – 2004: Studium der Humanmedizin an der LMU<br />

1999 – 2003: Koassistent / Tutor an der Anatomischen Anstalt der LMU<br />

2005 – 2014: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie /<br />

Plastische Chirurgie der Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

in folgenden Positionen: 2005-2008: Assistenzarzt,<br />

ab 01/2009 Funktionsoberarzt, 05/2009 Facharzt für MKG-Chirurgie,<br />

07/2009 Fachzahnarzt für Oralchirurgie, ab 08/2009 Oberarzt,<br />

ab 01/2010 Leitender Oberarzt, 10/2011 Zusatzbezeichnung „Plastische Operationen“,<br />

08/2012: Diplom „Taucharzt“ der GTÜM<br />

Seit 2015: Leitender Arzt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

der BG Unfallklinik Murnau<br />

50


BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

kurz<br />

MKG<br />

Bei der Gesichtschirurgie kommt häufig der Gedanke an Schönheitsoperationen wie Lidstraffung oder Lifting auf. Doch<br />

dieses ganz besondere medizinische Fachgebiet leistet weit mehr als das! Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, kurz<br />

„MKG“, befasst sich mit der Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen, Verletzungen, Hautveränderungen<br />

sowie Fehlbildungen in den Bereichen Mund, Kiefer und Gesicht. Hauptaufgabe ist es, ein beschwerdefreies Atmen, Sprechen,<br />

Kauen, Schlucken sowie Benutzung der Mimik zu ermöglichen. Aber auch die Wiederherstellung der ästhetischen<br />

Erscheinung im Gesichtsbereich, beispielsweise nach Unfällen, ist Teil der MKG-Chirurgie.<br />

Auf der Erstversorgung und sekundären Rekonstruktion von Verletzungen nach Unfällen liegt auch der Schwerpunkt der Abteilung<br />

für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der BG Unfallklinik Murnau. Ca. 60 Prozent der Patientinnen und Patienten,<br />

die dort stationär behandelt werden, sind traumatische oder posttraumatische Fälle. Es ist wichtig, dass die Betroffenen<br />

eine spezifische Behandlung erhalten, um bleibende Schäden wie Gesichtsasymmetrien oder Fehlfunktionen von Kauorganen<br />

und Kiefergelenken zu vermeiden. Um diese Fälle sowie auch um die klassische kieferorthopädische oder dentoalveoläre<br />

Chirurgie kümmern sich die Murnauer Expertinnen und Experten und bilden damit das gesamte Spektrum des Faches ab.<br />

Jährlich werden an der BG Unfallklinik Murnau durch die Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie rund 900 Patientinnen<br />

und Patienten stationär und ambulant versorgt. Durch einen Versorgungsvertrag mit den gesetzlichen Krankenkassen<br />

steht das chirurgische Leistungsspektrum auch gesetzlich versicherten Patienten zur Verfügung.<br />

<br />

<br />

BOX für Zähne – die etwas andere Zahnfee 51<br />

Ein Sturz auf dem Schulhof oder mit dem Radl und es ist rasch passiert: Ein Zahn ist ausgeschlagen. Dann ist eine<br />

schnelle Notfallversorgung besonders wichtig, um den Zahn wieder einsetzen zu können. Hierfür gibt es die Zahnrettungsbox.<br />

Sie enthält eine spezielle Zellnährlösung, die ein Austrocknen des Zahnhalteapparates verhindert. So kann<br />

der Zahn bis zu 24 Stunden am Leben gehalten und vom Arzt wieder eingesetzt werden.<br />

Zudem enthält die Box einen Indikator: Ein Farbumschlag zeigt an, ob die Nährlösung verbraucht und der Zahn in eine<br />

neue Box überführt werden muss. Wer keine Zahnrettungsbox zur Hand hat, kann den ausgeschlagenen Zahn notfalls<br />

auch in H-Milch zwischenlagern. Damit verkürzt sich die Zellüberlebenszeit jedoch auf zwei bis vier Stunden. Auf keinen<br />

Fall sollte der Zahn trocken gelagert oder mechanisch gereinigt werden.


BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Dr.<br />

Rolf-Dieter<br />

<br />

ist leitender Arzt der<br />

Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgie<br />

an der BG Unfallklinik<br />

Murnau.<br />

Im Interview spricht er über sein Spezialgebiet,<br />

High-Tech für das Gesicht und was ihn dazu brachte,<br />

zwei Studiengänge zu absolvieren.<br />

? !<br />

Mit welchen Krankheitsbildern kommen die Patientinnen und<br />

Patienten zu Ihnen nach Murnau?<br />

„Der Schwerpunkt der Abteilung liegt natürlich auf der Erstversorgung<br />

und sekundären Rekonstruktion von Verletzungen nach<br />

Unfällen. Dazu gehören die plastisch-rekonstruktive Chirurgie<br />

einschließlich mikrochirurgischer und minimalinvasiver Techniken.<br />

Daneben kümmern wir uns aber durch unseren Versorgungsvertrag<br />

mit den gesetzlichen Krankenkassen auch um die MKG-chirurgische<br />

Behandlung vor Ort, wie z. B. die chirurgische Versorgung<br />

von Kiefer- und Zahnfehlstellungen, Zysten, Entzündungen der<br />

Kiefer und vieles mehr.“<br />

Was hat Sie zu der Entscheidung gebracht, Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurg zu werden?<br />

Interview<br />

„Das ist eine längere Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Medizinern komme ich aus einer medizinfernen Familie. Daher<br />

wollte ich zunächst BWL oder Informatik studieren, hatte aber<br />

auch großes Interesse an Gentechnik. Nach dem Abitur habe ich<br />

beim Tauchen einen Biochemiker kennengelernt, dieser empfahl<br />

mir hierfür besser Medizin zu studieren. Somit musste ich dann<br />

während meines Wehrdienstes den damals noch obligatorischen<br />

„Medizinertest“ absolvieren. In den Pausen kam ich vor allem mit<br />

Zahnmedizinern in Kontakt. Diese Kombination aus Medizin und<br />

dem feinhandwerklichen Arbeiten fand ich interessant, da ich zum<br />

damaligen Zeitpunkt viel Modellbau gemacht habe. Während des<br />

Zahnmedizinstudiums hat mich dann aber vor allem die Mund-,<br />

Kiefer- und Gesichtschirurgie interessiert. Damit war für mich noch<br />

vor meinem Staatsexamen klar, dass ich MKG-Chirurgie machen<br />

will und habe direkt nach dem Zahnmedizin- das Medizinstudium<br />

begonnen – für MKG-Chirurgie braucht man ja beide Studiengänge.“<br />

Gibt es Fälle, an die Sie sich speziell erinnern, oder die Ihnen<br />

besonders nahe gingen?<br />

„Natürlich bleiben einem Patienten mit besonders schweren Verletzungen<br />

mehr im Kopf als Bagatellverletzungen. Aber jeder Patient<br />

ist wichtig, auch mit einer vermeintlich nur kleinen Verletzung.<br />

Unser Bereich ist schwer zu verdecken, schließlich ist das Gesicht<br />

das Erste, das man im wahrsten Sinne des Wortes „zu Gesicht<br />

bekommt“. Damit muss man lernen umzugehen und einen gewissen<br />

Abstand wahren, sonst ist das psychisch zu belastend. Was<br />

mir aber häufig länger im Kopf bleibt, sind Kinder mit schweren<br />

Verletzungen oder Tumorerkrankungen. An der Uni hatte ich ein<br />

Frühchen mit einem gutartigen Tumor, der die Mundhöhle verlegt<br />

hat. Obwohl die OP mehr als 10 Jahre zurückliegt, kann ich mich<br />

daran noch erinnern als wenn es gestern gewesen wäre. Aber<br />

vor allem freue ich mich über jeden Patienten, bei dem wir auch<br />

nach schweren Verletzungen das Gesicht möglichst ohne sichtbare<br />

Narben wiederhergestellt haben.“<br />

Was unterscheidet den MKG-Chirurgen vom Zahnarzt oder<br />

Kieferorthopäden?<br />

„Es gibt natürlich Überschneidungen, die MKG-Chirurgie ist ja<br />

Bestandteil der Zahnmedizin, aber letztlich kommt der MKG-<br />

Chirurg ins Spiel, sobald größere chirurgische Eingriff e an Zahn<br />

oder Kieferknochen notwendig sind, bei denen der Zahnarzt oder<br />

Kieferorthopäde an seine Grenzen stößt.<br />

Insbesondere bei Kieferfehlstellungen, sogenannten Dysgnathien,<br />

besteht hier eine enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden<br />

und MKG-Chirurgen.“<br />

Haben Sie ein Spezialgebiet?<br />

52


INTERVIEW<br />

„Mein Steckenpferd und auch Forschungsschwerpunkt an der<br />

Universität ist und war die Weiterentwicklung minimalinvasiver<br />

chirurgischer Techniken und die Überführung in die Routine. Mit<br />

meinem Eintritt an die BGU Murnau haben wir praktisch alle bekannten<br />

minimalinvasiven Techniken für Traumapatienten in die<br />

Routine überführt. Mikrochirurgische Instrumente sind bei uns<br />

Standard auf jedem Trauma-OP-Set. Es gibt wenige Kliniken, die<br />

so extensiv auf minimalinvasive Operationstechniken setzen, wie<br />

wir hier in Murnau. Auf diese Weise können wir die meisten Verletzungen<br />

so versorgen, dass so gut wie keine sichtbaren Narben<br />

zurückbleiben. Der Trick dabei ist, dass wir die Operationsnarben<br />

in Bereiche des Gesichtes verlegen, in denen sie nicht auff allen,<br />

wie die Innenseite des Unterlides, die Falten des Oberlides oder<br />

wir operieren von innen, also von der Mundhöhle aus. So ist auch<br />

bei schweren Verletzungen wie komplexen Gesichtsfrakturen<br />

kaum bis gar nicht sichtbar, wie tatsächlich bei der Operation geschnitten<br />

wurde.“<br />

Gibt es bestimmte Operationen, die Sie besonders gerne<br />

durchführen?<br />

„Ich profitiere davon, dass ich meine Facharztausbildung an einer<br />

der größten MKG-Kliniken mit alleine 38 MKG-chirurgischen Betten<br />

gemacht habe und daher ein sehr weites Spektrum an Operationen<br />

habe. Was ich sehr gerne operiere, sind skelettverlagernde<br />

Eingriff e. Wenn also durch einen Unfall oder auch angeboren<br />

Knochen nicht da sind wo sie sein sollten, können wir das operativ<br />

korrigieren. Durch eine solche „Umstellungsosteotomie“ können<br />

wir Knochen im Gesicht neu positionieren und so die Basis für<br />

das Weichgewebe des Gesichtes schaff en.<br />

Wir sorgen also dafür, dass der Knochen dort ist, wo er stehen<br />

muss, damit Zähne richtig zueinanderpassen und wir ein harmonisches<br />

Gesichtsprofil haben. Das Spannende dabei ist, dass wir im<br />

Vorfeld virtuell planen, wie das Gesicht später aussehen soll und<br />

das dann operativ umsetzen. Man hat also die geistige Herausforderung<br />

der Planung und im Anschluss die technisch-ästhetische<br />

Umsetzung bei der Operation.“<br />

3D<br />

PLANUNG<br />

Das klingt nach viel Hightech.<br />

Wie technikaffin muss man als<br />

MKG-Chirurg sein?<br />

„Das tolle ist, das ist reine Mathematik.<br />

Es gibt Normen des Schädels, wie<br />

verschiedene Punkte und Strukturen<br />

im Verhältnis zueinander liegen sollten.<br />

Hieraus ergibt sich auch, was wir<br />

als ästhetisch empfinden. Letztlich<br />

richtet man das gesamte Gesicht zur<br />

Schädelbasis aus. Die sagittale Position<br />

des Oberkiefers in der Seitansicht<br />

wird beispielsweise durch den sogenannten<br />

„SNA-Winkel“ bestimmt.<br />

Beim Mitteleuropäer liegt dieser Winkel zwischen 79 und 85 Grad.<br />

Die Transversale muss schlichtweg mittig stehen. Und die Höhe<br />

des Kiefers wird, vereinfacht ausgedrückt, durch die „Lachlinie“ bestimmt,<br />

also die Zahnbögen. Ein bisschen komplexer ist es natürlich<br />

schon, denn je nachdem, wie weit man den Oberkiefer nach vorne<br />

oder hinten setzt, gewinnt oder verliert man an Lachlinie. Gerade<br />

beim Traumapatienten kommen dann auch noch Narbenzüge<br />

hinzu, die das Ganze nochmals ein wenig schwieriger machen.<br />

Um das zu planen, sollte man keine Angst vor Technik haben.“<br />

53


INTERVIEW MIT DR. ROLF-DIETER BADER<br />

Welche Voraussetzungen benötigt ein guter MKG-Chirurg?<br />

„Eine hohe Affinität zur modernen Technik, Hang zum Perfektionismus,<br />

Feinmotorik und Sinn für Ästhetik. Im Grunde sind alle<br />

MKG-Chirurgen technikaffine Spielkinder (lacht), nicht umsonst<br />

haben sich MKG-Chirurgen schon mit 3D-Planungen beschäftigt,<br />

als diese Technik noch in den Kinderschuhen steckte.“<br />

weitere entscheidende Entwicklung sind patientenspezifische Implantate.<br />

Das heißt, wir können individuell auf den Patienten zugeschnittene<br />

Implantate von Knochen oder Knochenteilen erstellen<br />

und somit fehlende Teile rekonstruieren. Insgesamt hat der 3D-<br />

Druck verschiedenster Materialien das Fachgebiet ganz entscheidend<br />

vorangebracht.“<br />

Wie haben sich die Operationsmethoden in den letzten Jahrzehnten<br />

speziell in Ihrem Fachgebiet verändert?<br />

„Während in anderen chirurgischen Disziplinen die angesprochenen<br />

3D-Planungen noch in den Anfängen sind, sind diese in der<br />

MKG-Chirurgie schon seit vielen Jahren Standard und in der Routine<br />

etabliert. Ich weiß noch, dass wir bereits 2005 einen der ersten<br />

3D-Gesichtsscanner im Einsatz hatten – eine große Maschine,<br />

bei der der Patient mehrere Minuten stillhalten musste. Moderne<br />

Geräte machen dies heute in Millisekunden.“<br />

Wie funktioniert diese 3D-Planung?<br />

„Zunächst erstellen wir aus dem CT des Schädels einen 3D-Datensatz,<br />

der dann weiterverarbeitet werden kann. Am Computer setzen<br />

wir das Puzzle wieder zusammen und erstellen Schablonen,<br />

mit denen wir unsere Planung auf die OP übertragen können. Diese<br />

Schablonen werden dann aus einem sterilisierbaren Kunststoff<br />

gedruckt und stehen uns während der Operation zur Verfügung.<br />

Alternativ kann man diese Planung auch über eine sogenannte<br />

Navigation übertragen, bei der der Chirurg während der Operation<br />

mit einem Pointer kontrollieren kann, ob die geplante Stellung erreicht<br />

ist. Eine solche Vorbereitung ist natürlich zeitintensiv, für den<br />

Patienten aber dennoch von Vorteil, da wir die OP-Zeit und damit<br />

den operativen Stress für den Patienten verkürzen. Zudem können<br />

wir die virtuelle Planung beliebig oft wiederholen, ohne unseren<br />

Patienten zu schaden. In den letzten 20 Jahren gab es hier viele<br />

Neuerungen. Ein erster Schritt war die Visualisierung über die<br />

Computertomographie, dann die Weiterbearbeitung dieser Bilddaten<br />

über digitale Planungsprogramme, im nächsten Schritt die<br />

Übertragung über Navigationssysteme und heute sind wir in der<br />

Lage, vor einer Operation im Haus das vollständige Modell des<br />

Schädels mit sterilisierbarem Kunststoff auszudrucken. Somit haben<br />

wir am OP-Tisch eine konkrete Visualisierung vor Augen. Eine<br />

Haben Sie bestimmte Rituale, um sich auf solch eine OP vorzubereiten?<br />

„Die Beschäftigung mit der Fraktur am Computer ist eigentlich die<br />

beste Vorbereitung. Man hat die OP somit im Kopf schon x mal<br />

durchgespielt, bevor man sie tatsächlich ausführt. Rituale habe ich<br />

aber eigentlich keine. Was ich zum Operieren definitiv brauche, ist<br />

Musik. Da kann ich nicht verleugnen, dass ich während meines<br />

Studiums nebenher als DJ gearbeitet habe. Ich habe immer noch<br />

zwei Plattenspieler, Mischpult und Digitales Vinylsystem im Wohnzimmer<br />

stehen. Ab und zu juckt es mich tatsächlich, mal wieder<br />

„richtig“ aufzulegen. Ich befürchte nur, dass ich heute nicht mehr<br />

so lange durchhalten würde, wie zu Studienzeiten.“<br />

Was machen Sie ansonsten als Ausgleich zu Ihrem Beruf?<br />

„Da habe ich definitiv viel zu viele Hobbies für viel zu wenig Freizeit<br />

(lacht). Das mit den Diensten am besten zu vereinbarende<br />

Hobby ist mein Heimkino mit Surround-Anlage und großer Leinwand.<br />

Ich bin bekennender Cineast mit einer stattlichen Sammlung<br />

von Klassikern, besitze aber im Ausgleich keinen Fernseher.<br />

Außerdem fotografiere ich sehr gerne, vor allem auch klassisch<br />

silber-chemisch in schwarz-weiß, wobei ich meine Filme selbst<br />

entwickle. Bei der analogen Fotografie macht man sich viel mehr<br />

Gedanken, wann man abdrückt und wann nicht. Das bringt eine<br />

gewisse Entschleunigung mit sich und man ist intensiver bei der<br />

Sache. Auch wenn es jetzt natürlich klischeehaft klingt, ja im Sommer<br />

spiele ich Golf, habe damit jedoch schon angefangen, bevor<br />

ich meine Approbation als Zahnarzt hatte. Am liebsten spiele ich<br />

hierbei in die Dämmerung hinein, wenn der Platz leer ist. Dabei<br />

kann ich gut abschalten. Seit meiner Jugend fahre ich zudem<br />

Rennrad. Mit 17 habe ich mit dem Gerätetauchen angefangen, mit<br />

zunehmendem Alter aber nicht mehr so häufig und vorzugsweise<br />

in warmen Gewässern. Tauchen ist für mich immer entspannend.“<br />

54


BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Geschichtliche Entwicklung –<br />

von der Kriegsfront zur allgemein<br />

anerkannten Fachrichtung<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg<br />

– die längste Ausbildung<br />

in Deutschland<br />

„MKG “<br />

Der Ursprung der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

liegt in der traurigen Historie des ersten Weltkrieges begründet.<br />

Durch die Industrialisierung des Krieges kam es<br />

bei den Soldaten vermehrt zu Verletzungen des Kiefer-<br />

und Gesichtsbereiches. Durch neue Kriegswaffen nahmen<br />

Verletzungen dieser Art immer weiter zu.<br />

Feldärzte übernahmen für die Behandlung von Kieferverletzungen<br />

zahnärztliche Methoden.<br />

Nach dem ersten Weltkrieg wurde der „Facharzt für Zahn-,<br />

Mund- und Kieferkrankheiten“ geschaffen. Initial war hierfür<br />

die Doppelapprobation ausreichend.<br />

Später wurde die Facharztausbildung schrittweise auf derzeit<br />

fünf Jahre verlängert.<br />

Die deutsche wissenschaftliche Fachgesellschaft wurde<br />

bereits im April 1951 gegründet.<br />

Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

ist somit eine der ältesten unabhängigen<br />

chirurgischen Fachdisziplinen.<br />

Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stellt eine wichtige<br />

Schnittstelle zwischen der Zahn- und der Humanmedizin<br />

dar und erfordert eine hohe Spezialisierung sowie ein<br />

umfangreiches Wissen.<br />

Wer MKG-Chirurg werden möchte, absolviert sowohl das<br />

Studium der Humanmedizin, als auch das Studium der<br />

Zahnmedizin.<br />

Auf das Doppelstudium folgt eine fünfjährige Facharztausbildung,<br />

in der die chirurgischen Fertigkeiten erworben<br />

werden.<br />

Dadurch ist diese Ausbildung eine der längsten überhaupt<br />

– aber auch eine der vielseitigsten und spannendsten!<br />

KONTAKTMÖGLICHKEITEN:<br />

08841.48-2745 mkg@bgu-murnau.de<br />

Besuchen Sie unsere<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichts chirurgie<br />

auch gerne online.<br />

55


Geschenkideen<br />

zur Osterzeit!<br />

MURNAU: Konditorei & Kaffeehaus<br />

Obermarkt 8 · Tel. 08841.1272<br />

E-Mail: info@barbara-kroenner.de<br />

Mo - Sa 9:00 -18:30<br />

So u. Feiertags 10:00 -18:30<br />

www.kroenner-murnau.de<br />

MURNAU: Schokoladenmanufaktur<br />

Seidlstr. 4 · Tel.08841.6273388<br />

Di-Sa 9:00 -18:00<br />

So/Mo/Feiertags geschlossen<br />

OBERAMMERGAU: Café<br />

Dorfstraße 17a<br />

Tel. 08822.9493653<br />

Di -Sa 10:00-18:00<br />

So/Mo/Feiertags geschlossen<br />

NEU<br />

WEILHEIM: Kaffeehaus<br />

Marienplatz 23<br />

Tel. 0881.927792-99<br />

Di-Sa 9:00 -18:00<br />

So/Mo/Feiertags geschlossen<br />

56


KAFFEE<br />

GENUSS<br />

VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE ENTDECKEN<br />

Kaffeemaschinen für<br />

Haushalt und Gewerbe<br />

08821 / 730 501<br />

Kunden-Nr.: 1148145<br />

Auftrag: 6322610, Motiv: 1<br />

Soll-Farbigkeit: C,M,Y,K | Ist-Farbigkeit: C,M,Y,K<br />

Erstellt am: 06.11.2023 | Mo. 13:47<br />

Ein stilvolles Adlerhaus – Ihr eigenes Heim.<br />

höchste Qualität<br />

und maximale<br />

Fördermöglichkeiten<br />

in einem!<br />

Entdecken Sie bei Adlerhaus Ihr Traumhaus mit attraktiven Förderungen.<br />

Unsere hochwertigen Fertighäuser, in Kombination mit der<br />

Förderung „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) und dem<br />

Qualitätssiegel „Nachhaltige Gebäude“ (QNG), machen das möglich.<br />

Erfahren Sie jetzt, wie wir Ihren Wohntraum erfüllen können.<br />

Vertrauen Sie auf das Beste –<br />

Qualität auf die Sie zählen können.<br />

Zertifiziert durch das QDF-Siegel, das wichtigste Siegel der Branche,<br />

sind unsere Fertighäuser für Qualität und Zuverlässigkeit ausgezeichnet.<br />

Adlerhaus GmbH | Dürnhauser Straße 3 | 82392 Habach | Telefon 0 88 47/12 33 | www.adlerhaus.de<br />

Dieser graue Rahmen gehoert nicht zum Motiv.<br />

57


TOURIST INFORMATION MURNAU<br />

MURNAU –<br />

EIN ORT MIT<br />

GROSSER GESCHICHTE<br />

„Wenn ich doch nur wieder in Murnau sein könnte“,<br />

sagte einst der Weltliterat Ödön von Horváth.<br />

Der Künstler Wassily Kandinsky schrieb 1910 an seine Lebensgefährtin Gabriele Münter:<br />

„Schließlich können wir nach Murnau fliehen –<br />

es ist ein Glück, so einen Schlupfwinkel zu besitzen.“<br />

Sie machten 1909 bis 1914 Murnau zu ihrem Lebensmittelpunkt<br />

und gaben der Kunstgeschichte durch den Expressionismus<br />

hier die prägnante Wende.<br />

58


ES LIEGT EIN ZAUBER IN DER ‚MURNAUER‘ LUFT<br />

König Ludwig II. gefiel Murnau so gut, dass er auf der Insel Wörth im Staffelsee ein Schloss errichten wollte. Der damalige Insel-<br />

Besitzer gab diese aber nicht zum Verkauf frei, sodass Herrenchiemsee als neue Insel auserwählt wurde. Der weltberühmte Stummfilm<br />

Regisseur Friedrich Wilhelm Plumpe, welcher in den USA mit seinen Filmen wie „Nosferatu“ und „Faust“ Weltruhm erlangte, taufte sich<br />

nach einem Aufenthalt in Friedrich Wilhelm Murnau um.<br />

James Loeb, Bankier aus New York, Mäzen und Antikensammler, hätte in der ganzen Welt zu Hause sein können, doch er wählte<br />

Murnau zur neuen Heimat und fand in Hochried bei Murnau seine letzte Ruhestätte.<br />

Stararchitekt aus München, Emanuel von Seidl, tat es ihm gleich und erkor Murnau ebenfalls zu seinem Wohnsitz und lies auf<br />

seinem Grabstein auf dem Murnauer Friedhof „Uns gaben die Götter auf Erden Elysium“ eingravieren. Warum das Zitat aus einem Goethe<br />

Gedicht? Elysium – Das Paradies auf Erden. Für von Seidl war der „Seidlpark“ sein Garten Eden und auch für viele weitere Besucher, Auswanderer,<br />

Persönlichkeiten und Reisende. Caesars Spruch „Ich kam, ich sah, ich siegte“ könnte man auf Murnau umwandeln in: „Ich kam,<br />

ich sah, ich verliebte“ (mich).<br />

Warum übt Murnau eine solche Faszination auf seine Besucher aus? Ist es die Kraft, die vom Murnauer Moos ausgeht, dem größten zusammenhängenden<br />

Moosgebiet Mitteleuropas? Oder der unverwechselbare Blick auf die glitzernde Alpenkette mit dem höchsten Berg Deutschlands?<br />

Das blaue Licht, dem das Blaue Land seinen Namen zu verdanken hat? Was auch immer jeden Einzelnen fasziniert – Murnau hat<br />

mit seiner Geschichte, seinen prägenden Persönlichkeiten, der herrlichen Natur, dem künstlerischen Erbe durch die Blauen Reiter und der<br />

pulsierenden Kultur jede Menge zu bieten. Auf einer Führung durch Murnau können Sie diese Geschichten hautnah erleben. Die Tourist<br />

Information Murnau bietet eine große Auswahl an Themenführungen zu genau diesen Bereichen. Um nur einige zu nennen:<br />

Naturführungen im Murnauer Moos, Auf den Spuren der Blauen Reiter,<br />

Der Weltliterat Ödön von Horváth, Ortsführung zur Geschichte, Majestätische<br />

Ein- und Ausblicke über Berge, See und Moos, Murnau und Emanuel von Seidl.<br />

Speziell für Kinder gibt es eine Kinderführung: Große Gschichtn für kleine Entdecker.<br />

Wer die Kinderführung lieber alleine mit der Familie machen möchte, kann in der<br />

Tourist Information das druckfrische und wunderbare „Entdecker Buch“ erwerben.<br />

Es beinhaltet eine Kinderführung, viele Rätsel, Ausmalbilder und eine rote Folie,<br />

welche Geheimisse offenbart. Alle Gästeführungen können direkt auf der Homepage<br />

www.tourismus.murnau.de unter der Rubrik „Erlebnisplattform“ gebucht werden.<br />

Alternativ sind die Mitarbeiter der Tourist Information gerne bei der Auswahl der<br />

richtigen Führung für Sie behilflich. Den perfekten Tag in Murnau rundet ein Besuch<br />

im Schloßmuseum ab. Dies wurde zum 30. jährigen Jubiläum im Jahr 2023 komplett<br />

renoviert und erstrahlt nun in neuem Glanz. In den historischen Mauern kann alles<br />

Gehörte und Gesehene nochmals im Detail erlebt werden.<br />

Das Schloßmuseum ist ein Sammlungs- und Bewahrungsort der Murnauer Kunst-<br />

und Kulturgeschichte sowie das kulturelle Gedächtnis des Ortes und seiner Bewohner.<br />

Hier befindet sich auch die einzige, weltweite Dauerausstellung des Schriftstellers<br />

Ödön von Horváth und eine wundervolle Hommage an Gabriele Münter, den Expressionismus<br />

und den Blauen Reiter sowie die Neukonzeption zur Ortsgeschichte. Hier<br />

finden auf wundersame Weise Murnaus Exponate, Menschen und Geschichten unter<br />

einem Dach zueinander. Lassen auch Sie sich davon verzaubern.<br />

Tauchen Sie ein in den pittoresken Markt<br />

und finden Sie Ihre eigene Faszination<br />

von Murnau am Staffelsee.<br />

TOURIST INFORMATION MURNAU<br />

Untermarkt 13 · 82418 Murnau · Telefon: 08841.476-240 · www.tourismus.murnau.de<br />

59


THOMAS SCHWABE<br />

02.02.23 20:53<br />

Wolf Antonia, Michaela Urban, Alexander Dobrindt, Anna Urban, Annalena Sanktjohanser<br />

Michaela Kaniber und Thomas Schwabe<br />

Michaela Urban und Mario Federico President Mc Donald`s<br />

Michaela Urban, Ilse Aigner, Antonia Wolf, Anna Urban, Thomas Schwabe<br />

Goldschmiedemeister<br />

Thomas<br />

&<br />

Schwabe<br />

sein Team<br />

auf der grünen Woche in Berlin<br />

Die Goldschmiede Thomas Schwabe hatte nun schon zum dritten Mal einen<br />

Stand auf der Grünen Woche in Berlin. Die Messe dauerte zehn Tage und die<br />

schöne Bayern-Halle, war bei den 300.000 Besucher*innen ein besonderer Magnet.<br />

Erstmals fand die Grüne Woche Berlin in den Goldenen Zwanzigern, 1926 statt.<br />

2024 - fast hundert Jahre später - waren 1.400 Aussteller aus 61 Ländern vor Ort.<br />

Aus dem Werdenfelser Land war nur ein einziger Aussteller in Berlin: unser Thomas,<br />

der mit einem starken, freundlichen Team unsere Region sensationell vertrat.<br />

Die Fotos von Anna Urban, die bei uns in der Redaktion aufschlugen, wären<br />

Material für drei Seiten gewesen, mit all den lachenden und freundlichen Menschen.<br />

Das Magazin <strong>Melange</strong> bedankt sich für diese hervorragende Performance in unserer Hauptstadt.<br />

Franz Windirsch, Agentur <strong>Melange</strong>.


Die Graphitexperten<br />

aus Murnau<br />

www.tvb-gmbh.de<br />

nachhaltig, präzise, miteinander<br />

TVB GmbH | Kocheler Straße 89 | D-82418 Murnau am Staffelsee<br />

Tel.: +49 8841 905 88 | info@tvb-gmbh.de | www.tvb-gmbh.de<br />

Zieht euch was an. Aber nicht irgendwas.<br />

MODE LIFESTYLE INTERIOR<br />

Obermarkt 11 82418 Murnau<br />

www.nichtdeinpueppi.com<br />

follow us @nicht_dein_pueppi<br />

61


AUS SEEHAUSEN<br />

Betriebsräte sind<br />

… einfach wichtig!<br />

IFB AUS SEEHAUSEN KNACKT SCHULUNGSREKORD<br />

Kennen Sie einen waschechten Betriebsrat?<br />

Gleich ums Eck ist der Sitz des größten<br />

Schulungsanbieters für Interessenvertreter in<br />

Deutschland: Das Institut zur Fortbildung von<br />

Betriebsräten steuert von Seehausen aus die<br />

Schulung von rund 95.000 Menschen im Jahr.<br />

Betriebsräte, Schwerbehindertenvertreter sowie<br />

Jugend- und Auszubildendenvertreter –<br />

wer eines dieser wichtigen Ämter übernimmt,<br />

kommt ohne Wissen nicht aus.<br />

„Ganz oft werde ich gefragt, ob die Seminare alle hier in Seehausen stattfi nden“,<br />

berichtet ifb-Geschäftsführer Dr. Klaus Daniel. „Und ob wir eine Gewerkschaft<br />

sind.“ Antwort: Zwei Mal „nein“, denn um Interessenvertretern alles für<br />

ihr Ehrenamt näherzubringen, braucht es viele Partnerhotels. Die sind<br />

in ganz Deutschland verteilt und werden nach strengen Kriterien ausgewählt.<br />

Am wichtigsten für eine gute Lernatmosphäre ist der Seminarraum.<br />

Hell, freundlich und gut erreichbar. „Wir sind ein unabhängiger<br />

Seminaranbieter; unser Herzensanliegen ist es, alle Menschen in diesem wichtigen<br />

Ehrenamt zu unterstützen“, so ifb-Gründer Hans Schneider. Seit 35 Jahren<br />

leitet er das Unternehmen mit Sitz in Seehausen/Riedhausen.<br />

62<br />

www.ifb.de


KNACKT SCHULUNGSREKORD<br />

Warum eigentlich Schulungen?<br />

Fast jeder zweite Beschäftigte wird hierzulande von einem Betriebsrat<br />

vertreten. Für dieses wichtige Amt braucht es einen guten<br />

Draht zu den Kollegen – und natürlich Unterstützung bei den<br />

Rechten und Pflichten, insbesondere zu Beginn der Amtszeit.<br />

„Da steht man urplötzlich in wichtigen Verhandlungen dem Arbeitgeber<br />

gegenüber und wird im schlimmsten Fall mit Fachbegriffen überrannt“, so<br />

Klaus Daniel. „Inhaltlich und sprachlich auf solche Gespräche vorbereitet<br />

zu sein, ist ein Puzzleteil unseres Angebots.“ Denn, so viel ist klar, ein<br />

souveränes Auftreten kann jeder lernen!<br />

Und all das hat ein wichtiges Ziel: Bei der Arbeit von Betriebsräten<br />

geht es immer darum, die Interessen der Kollegen zu vertreten.<br />

Das Gremium hat das Ohr nahe an der Belegschaft und gewährleistet,<br />

dass bei wichtigen Entscheidungen auch die Mitarbeiter<br />

Gehör finden.<br />

Das sind die Aufgaben von Betriebsräten<br />

Betriebsräte sind Mittler, Vertreter, Verhandler und Sprachrohr in<br />

Personalunion. Nicht wenige engagieren sich bereits seit Jahrzehnten<br />

für die Kollegen. „Wenn man dann mitbekommt, mit welcher<br />

Freude sie Gelerntes im Unternehmen anwenden und mit welchem Erfolg –<br />

das ist einfach immer wieder schön“, freut sich Hans Schneider.<br />

Beim ifb hat sich in den letzten Jahren ebenso viel getan wie in<br />

der Betriebsratswelt: Immer wichtiger werden Seminare rund um<br />

Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz. Auch hier spielen<br />

Betriebsräte eine wichtige Rolle. Sie stellen sicher, dass Unternehmen<br />

den Anschluss nicht verlieren und die Mitarbeiter<br />

jederzeit gut informiert sind. Ein Instrument hierfür ist die<br />

Betriebsversammlung, in welcher der Betriebsrat Auskunft über<br />

seine Arbeit gibt. In den Corona-Jahren lief die oftmals über den<br />

Bildschirm, nun finden die Versammlungen wieder vor Ort und<br />

in Präsenz statt. Jeder Mitarbeiter darf und sollte teilnehmen, es<br />

gehört zur Arbeitszeit.<br />

wird nicht fündig. Ganz im Gegenteil: Die Begünstigung von<br />

Betriebsräten ist sogar strafbar!<br />

Für das Amt des Betriebsrats gibt es also kein „Extrageld“, es handelt<br />

sich um ein Ehrenamt, dem allerdings nicht in der Freizeit nachgegangen<br />

wird: Jedes Betriebsratsmitglied hat das Recht, für seine<br />

Betriebsratsarbeit freigestellt zu werden – auch für Seminare.<br />

Und das ifb?<br />

2023 war ein ganz besonderes Jahr für das ifb: Mit 35 Jahren<br />

feierte das Institut einen halbrunden Geburtstag – seit 1988 stattet<br />

das Unternehmen Interessenvertreter mit dem notwendigen<br />

Know-how aus. Und das mit Erfolg: Von der Zeitschrift „Stern“<br />

ist das Unternehmen zum zweiten Mal in Folge als bester Weiterbildungsanbieter<br />

für Betriebsräte ausgezeichnet worden. Darüber<br />

hinaus wurde im vergangenen Jahr ein neuer Schulungsrekord<br />

geknackt: Rund 95.000 Menschen kamen in den Genuss eines ifb-<br />

Seminars, von denen es mittlerweile weit über 300 verschiedene<br />

gibt. Etwa zum Betriebsverfassungs- oder Arbeitsrecht, Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutz, digitalen Wandel, zur Kommunikation<br />

und vielen anderen Themen. Eines aber haben sie alle gemein:<br />

Betriebliche Interessenvertreter in ihrer so wichtigen Tätigkeit für<br />

Millionen Arbeitnehmer in Deutschland zu unterstützen. Gute<br />

Aussichten also auch für 2024 – sowohl für die Seminarteilnehmer<br />

als auch das ifb selbst.<br />

Vergütung als Betriebsrat?<br />

Zur Arbeitszeit gehört im Grunde alles, was der Betriebsrat<br />

macht. Aber – anders als viele denken – gibt es kein Geld für<br />

den „Job“. Wer also dicke Autos und Luxusreisen im Kopf hat,<br />

www.ifb.de<br />

63


64


Sauber<br />

g’spart!<br />

Gas, Ökostrom und<br />

Wärme von<br />

Energie Südbayern.<br />

www.esb.de<br />

© Martin Bolle<br />

ESB_Anz_SauberGespart_2023_GasOekostrom_198x116mm_RZ.indd 1 28.03.23 14:34<br />

65


SEPP DASER<br />

40<br />

UND KEIN<br />

BISSCHEN<br />

LEISE<br />

Jahre<br />

&<br />

DIE KUNST,<br />

CHARAKTERE<br />

LEBENDIG<br />

ZU MACHEN<br />

66<br />

66


& DIE NEUWIRTBÜHNE<br />

40 Jahre Neuwirtbühne als bayrisches Volkstheater ist ein besonderer Anlass, der die reiche Tradition und wichtige<br />

Rolle dieses Theaters im kulturellen Erbe Bayerns feiert. Mit einer starken Verbindung zur Gemeinschaft bringt das<br />

Volkstheater Menschen zusammen und fördert den kulturellen Austausch. Die Verwendung der bayrischen Mundart<br />

verleiht den Aufführungen Authentizität und Nähe. Dieses Jubiläum bietet die Gelegenheit, die Bedeutung des<br />

Theaters für die lokale Gemeinschaft zu betonen und darüber nachzudenken, wie die Mundart als kulturelles Erbe<br />

bewahrt werden kann. Während wir die Vergangenheit feiern, sollten wir auch in die Zukunft schauen und überlegen,<br />

wie das bayrische Volkstheater weiter gedeihen und den sich wandelnden Zeiten anpassen kann. Welche neuen<br />

Geschichten können erzählt werden, um die Zuschauer weiterhin zu begeistern?<br />

EINE SCHAUSPIELERISCHE ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Rudi Schmid war die langweiligen Weihnachtsfeiern des Fußballver-<br />

eins SV Schlehdorf/Großweil leid und wollte durch Theatereinlagen<br />

wieder mehr Action und Stimmung bewirken. So begann vor 40<br />

Jahren ganz spontan eine Reise, die eine beeindruckende schauspielerische<br />

Erfolgsgeschichte startete. „Rache ist Blutwurst“ hieß das<br />

erste Stück, ein Einakter. Es war der Beginn der Entstehung der<br />

Neuwirtbühne. Inspiriert von einem Theaterbesuch bei der Iberl-<br />

Bühne in München, unter dem Intendanten Georg Maier, wagte man<br />

sich an das Stück „Erster Klasse“ von Ludwig Thoma.<br />

Charaktere formten sich, und mit der Zeit erweiterten Theaterneulinge<br />

das Ensemble, das sich zu einer festen Größe entwickelte. Heitere<br />

und hintergründige Volksstücke, Räuber- und Wildererballaden<br />

sowie Komödien und Münchner Milieustücke prägten das Repertoire.<br />

Wobei die bevorzugten Autoren Georg Maier und Gerhard Loew<br />

einen unverkennbaren Stil einbrachten.<br />

Sowohl Iberl-Bühne als auch Neuwirtbühne spielten in den ersten<br />

Jahren Stücke, die andere Theater nicht aufgeführt haben – ein gewisses<br />

Alleinstellungsmerkmal, was auch den großen Erfolg erklärt.<br />

Roswitha Leis und Peter Auer sammelten auf der Iberl-Bühne in<br />

München Erfahrung, während Dieter Bauch und Josef Daser dort<br />

durch längere Engagements ihren Beitrag leisteten. Auch Georg Büttel<br />

griff für den Kultursommer in Garmisch-Partenkirchen immer<br />

wieder auf Spieler der Neuwirtbühne zurück.<br />

WIE IM RICHTIGEN LEBEN –<br />

ANEKDOTEN UND ERINNERUNGEN<br />

Natürlich gibt es zahlreiche Anekdoten und amüsante Momente, an<br />

die sich das Ensemble der Neuwirtbühne gerne erinnert. Im Laufe von<br />

Gesprächen fügen sich die Erinnerungen nach und nach zusammen<br />

und enthüllen die skurrilen Seiten des Theaterlebens.<br />

Ein denkwürdiges Ereignis fand während der Aufführung des Theaterstücks<br />

„Wechselspiel“ statt. Hinter den Kulissen befand sich ein<br />

offenes Fenster, und eine Darstellerin schrie so laut im Rahmen<br />

ihrer Rolle, dass Passanten auf der Straße dies hörten und prompt die<br />

Polizei verständigten. Innerhalb von nur zehn Minuten war die<br />

Ordnungsmacht vor Ort, um die vermeintliche Notlage zu überprüfen.<br />

Der schwere Vorhang, der seit stolzen 40 Jahren im Einsatz ist,<br />

wird mechanisch per Hand im Dunkeln betätigt. Bei einem kuriosen<br />

Vorfall trat Sepp Daser einmal ins Leere und landete im<br />

Zuschauerraum – eine unerwartete Wendung, die für einige<br />

Lacher gesorgt hat.<br />

Eine weitere amüsante Episode ereignete sich, als ein Mitspieler<br />

seinen Auftritt und Einsatz im Theaterstück verpasste. Pragmatisch<br />

wurde er kurzerhand von einem anderen Schauspieler von hinten<br />

auf die Bühne geholt, und die Vorstellung konnte ohne größere<br />

Unterbrechungen weitergehen. Solche Geschichten sind es, die das<br />

Theaterleben der Neuwirtbühne zusätzlich mit Charme und Humor<br />

füllen. Und es gäbe noch viele andere lustige Geschichten …<br />

SEIT 40 JAHREN AUF DEN BRETTERN,<br />

DIE DIE WELT BEDEUTEN<br />

„Das Theater ist von Ursprung und Sinn her ein Spiegel des Menschlichen,<br />

ein Sinnbild des Lebens sowie eine Darstellung menschlicher Schwächen und<br />

Schichten“, so Josef Daser. „Es ist mein Ziel, das Unterhaltungsbedürfnis des<br />

Zuschauers mit diesen Eigenschaften des Volkstheaters auf dramaturgisch hohem<br />

Niveau zu erfreuen!“<br />

Josef Daser wird als äußerst vielseitiger Charakterschauspieler ge-<br />

feiert und hat seit stolzen 40 Jahren seine künstlerische Heimat<br />

auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“. Er leitet mit Hingabe die<br />

Neuwirtbühne Großweil, die es sich zur Mission gemacht hat,<br />

Theater im ländlichen, bäuerlichen und kleinbürgerlichen Umfeld<br />

mit bayrischer Lebensphilosophie dem Publikum nahezubringen.<br />

Neben der Leitung der Neuwirtbühne verbrachte er fünf Jahre als<br />

Mitglied des Ensembles der renommierten Iberl-Bühne in München.<br />

Josef Daser hat sein schauspielerisches Können in verschiedenen<br />

Produktionen, darunter „Der Bayerische Jedermann“, „Magdalena“,<br />

„Schlafes Bruder“ und „Der Meineidbauer“, neben namhaften Schauspielern<br />

im Kultursommer Garmisch-Partenkirchen unter Beweis<br />

gestellt. In Nestroys „Der Talisman“ brillierte er an der Seite des<br />

67


DAS VOLKSTHEATER<br />

Schauspielerehepaars Sebastian Bezzel und Johanna Christine Gehlen<br />

in der Rolle des Monsieur Marquis.<br />

Mit einem außergewöhnlichen Gespür für Schauspiel- und Regiearbeit<br />

präsentiert sich Josef Daser als herausragender Künstler,<br />

der sowohl als Schauspieler, Regisseur als auch Autor gleichermaßen<br />

präsent ist. Acht Theaterstücke stammen bereits aus seiner Feder:<br />

„Endstation“, „Schwuhplattler“, „Der Kutscher und sein Kini“, „Schihüttn<br />

Zuaschüttn“, „Wechselspui“, „Seppedoni“ (Erlebnistheater für Kinder),<br />

„Ostwind“ und „Fußballfieber“.<br />

Der beachtliche Erfolg seiner Werke belegt eindrucksvoll, dass sein<br />

Konzept von herzhaftem, satirischem und tiefgründigem Volkstheater<br />

beim Publikum großen Anklang findet.<br />

FUASSBOIFIABER<br />

Die Entstehungsgeschichte der Neuwirtbühne ist eng mit dem<br />

Fußball verbunden. „Und jetzt zum 40-jährgen Jubiläum bringen wir<br />

endlich ein Fußballstück auf die Bühne. Der perfekte Zeitpunkt“, betont<br />

Sepp Daser. Mit „Fußballfieber“, einer Groteske über das Spiel mit<br />

dem runden Leder aus der Feder von Sepp Daser, präsentierte die<br />

Neuwirtbühne dem begeisterten Publikum wieder eine grandiose<br />

schauspielerische Leistung in einem außergewöhnlichen Theaterstück<br />

rund um den Fußballzirkus, was mit sehr viel Szenenapplaus,<br />

tosendem Beifall und Bravorufen bei der Premiere im Oktober 2023<br />

honoriert wurde.<br />

Sepp Daser ist ein geniales und bemerkenswertes Stück mit Bezug<br />

zur Realität gelungen, das gezielt und gekonnt mit hohem Unterhaltungs-<br />

und Wiedererkennungswert hinter die Kulissen blickt und<br />

das Fußballkarrusell, das sich um Sport, Erfolg, Macht, Geld,<br />

Doping, Bestechung und ethische Werte dreht, humorvoll und<br />

dennoch kritisch vor Augen führt. Unbedingt empfehlenswert und<br />

ein Muss für jeden Theaterfreund, auch für Nicht-Fußballfans.<br />

„Wir spielen so lange, bis keiner mehr kommt“, kommentiert Sepp Daser<br />

lächelnd.<br />

„Das Theater ist für mich eine Welt, in der ich mich wirklich<br />

lebendig fühle. Es ist ein Ort, an dem ich mich entfalten<br />

kann.“ (KLAUS MARIA BRANDAUER)<br />

Autor + Fotos: Dr. Andreas Sauer<br />

NEUWIRTBÜHNE<br />

Dorfstr. 16 · 82439 Großweil<br />

Telefon: +49 8851 923 966<br />

www.neuwirtbuehne.de<br />

HAAR ATELIER MURNAU · MAXIMILIAN FRANKL · BAHNHOFSTRASSE 4 · 82418 MURNAU · TEL. 08841 799 91 95<br />

68


Lass‘ da schmecken!<br />

Wünscht Dir Chrissi<br />

und das Schlossgarten-Team<br />

follow us!<br />

Tel. 08841 487 88 38<br />

schlossgarten-murnau.de<br />

Schloßhof 5 · 82418 Murnau<br />

Direkt beim Schloßmuseum<br />

69


Suche Traumjob<br />

Murnau – München – Wir suchen<br />

für unser Team:<br />

in Vollzeit, Teilzeit<br />

oder auf<br />

520 Euro Basis<br />

KONDITOR, KOCH,<br />

BARISTA, VERKÄUFER<br />

und AUSHILFE m/w/d<br />

Steuern Murnau Sie München Sie mit mit uns uns gemeinsam<br />

■<br />

www.dr-schauer.de ■ Tel. 08841-676970<br />

in in Ihr Ihr neues Abenteuer!<br />

Murnau München<br />

■<br />

www.dr-schauer.de Tel. 08841-676970<br />

■<br />

Profitieren Sie Sie vom digitalen Fortschritt von von<br />

der Steuern Sie Sie mit mit uns uns gemeinsam<br />

einer der größten Kanzleien im im bayerischen<br />

in in Ihr Ihr neues Abenteuer!<br />

Oberland mit mit hervorragenden Benefits, die die<br />

Sie Sie garantiert nur nur bei bei uns uns erhalten! Welche<br />

dies dies sind, erfahren Sie Sie hier!<br />

hervorragenden Benefits, die die Sie Sie garantiert nur nur bei bei<br />

uns uns erhalten! Welche dies dies sind, erfahren Sie Sie hier! hier!<br />

Wir Profitieren Wir suchen Sie Sie ab vom ab vom sofort: digitalen Steuerfachangestellte,<br />

Fortschritt von von einer<br />

Steuerfachwirte, der der größten Kanzleien Steuerberater, im im bayerischen Mitarbeiter Oberland mit mit<br />

Lohn && Gehalt (m/w/d)<br />

Mitarbeiter Lohn & & Gehalt (m/w/d)<br />

Sie Sie haben das das Gefühl, Ihre Ihre Welt steht<br />

auf auf dem dem Kopf? Sie Sie sind sind auch der der Suche nach<br />

Sie neuen Sie haben Herausforderungen?<br />

das das Gefühl, Ihre Welt steht<br />

auf Dann<br />

auf dem sind sind Kopf? Sie Sie bei bei Sie uns<br />

Sie uns sind genau auf auf<br />

richtig! der der Suche<br />

nach Wir Wir suchen neuen ab ab sofort: Herausforderungen?<br />

Steuerfachangestellte,<br />

Dann Steuerfachwirte, sind Sie Sie Steuerberater, bei bei uns genau richtig!<br />

info@kroenner-murnau.de<br />

www.kroenner-murnau.de<br />

70<br />

<strong>Melange</strong>-No27_RZ.indd 93 13.07.23 14:13<br />

93


71


LEO<br />

LEO<br />

GINGE ES HIER WIE SO OFT UM DEN BERUF ODER AUCH DIE BERUFUNG, SO KÄME MAN BEIM<br />

JOURNALISTEN LEO FRÜHSCHÜTZ DOCH NICHT WEIT DAMIT. SEIT VIELEN JAHREN SCHREIBT<br />

ER ÜBER THEMEN AUS DEN BEREICHEN BIOLANDBAU, ÖKOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT FÜR<br />

DIVERSE PUBLIKATIONEN. ABER DAS IST ES NOCH NICHT, WAS IHN AUSMACHT.<br />

72


FRÜHSCHÜTZ<br />

ABGRENZUNG UND GEMEINSCHAFT<br />

An einem eher ungemütlichen Novembertag habe ich Leo Frühschütz in der Gemeinschaft<br />

Sulzbrunn bei Kempten besucht, in der er und seine Frau Brigitte seit<br />

einigen Jahren leben. „Zuerst hatten wir es in der Region um Murnau mit einem gemeinschaftlichen<br />

Wohnprojekt versucht“, erzählt Leo, „aber es war einfach nichts zu finden.“ Doch in<br />

Sulzbrunn, in der Nähe von Kempten, gab es so ein Projekt auf einem weitläufigen<br />

ehemaligen Klinikgelände. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war dies ein Kurbetrieb<br />

mit eigener Jodquelle, und etwas von dem Flair ist auch heute noch vorhanden.<br />

Man lebt hier großzügig und beengt gleichermaßen. Das Gemeinschaftsprojekt ist<br />

fast ein kleines Dorf. Zum Gelände gehören diverse Wohnhäuser, ein Seminarhaus<br />

mit Turnhalle und Speisesaal, ein Heizkraftwerk, das auch Strom produziert, Beete,<br />

Gewächshäuser und sogar ein Waldstück.<br />

Bei unserem Rundgang über das Gelände – es fing gerade zum ersten Mal in diesem<br />

Herbst an zu schneien – entdeckte Leo ein letztes Radieschen und ein paar Pilze.<br />

Über solche einfachen Dinge freuen sich Leo und Brigitte – und sie wissen auch<br />

gleich etwas damit anzufangen. Später, beim Gespräch, wurde es dann eher eng.<br />

Die Küche wurde von Mitbewohnern genutzt und Leo und Brigitte haben für sich<br />

selbst nur ein einziges Zimmer. „Man muss sich abgrenzen können“, sagt Leo, „sonst ist<br />

man in einer Gemeinschaft verloren.“ Wir können uns zum Glück abgrenzen, denn Leo,<br />

der im Vorstand des Projekts arbeitet, hat auch ein Büro.<br />

POLITIK, ENGAGEMENT UND IDEEN<br />

Was Leo Frühschütz auszeichnet, ist sein Engagement aber auch die Konsequenz,<br />

mit der er seine Ideen lebt. Bei seinem Beruf, den er auf der Journalistenschule<br />

in München gelernt hat, ist Leo geblieben. Alles andere – so scheint es – hat sich<br />

immer wieder geändert. Bereits in der Schulzeit, mit fünfzehn Jahren, begann sein<br />

politisches Engagement – bei der Jungen Union.<br />

„Ich war erblich vorbelastet, weil mein Vater ja schon ein begeisterter Kommunalpolitiker<br />

und in der CSU war. Deswegen hat meine politische Karriere tatsächlich erst einmal bei der<br />

Jungen Union angefangen.“<br />

Leos Vater, Werner Frühschütz, stammte aus Oberammergau, wo er als<br />

Kommunalbeamter tätig war. Später wurde er persönlicher Referent des<br />

Landtagsabgeordneten Max Streibl und ging mit seiner Frau und drei Kindern<br />

für einige Jahre nach München. Für Leo, den Jungen vom Land, war<br />

das nichts und er war heilfroh, als die Familie 1976 nach Murnau zog, wo<br />

Werner Frühschütz zwei Jahre später Bürgermeister wurde.<br />

Bei der Jungen Union ist Leo nicht lange geblieben. Stattdessen hat er kurz<br />

nach dem Abi mit Gleichgesinnten im Keller des elterlichen Hauses die<br />

Ortsgruppe der Grünen in Murnau gegründet. Ein „Supergau“ für Werner<br />

Frühschütz, der ja ein „Schwarzer“ war, was dafür sorgte, dass der Haussegen<br />

erst einmal schief hing. Aber Leo war es ernst und 1998, als Tessy Lödermann<br />

aus Garmisch-Partenkirchen in den Landtag gewählt wurde, ging er<br />

als Berater mit nach München.<br />

„Auch wenn wir oft nicht der gleichen Ansicht waren: Die Begeisterung meines Vaters für<br />

die Politik kann ich teilen. Sich politisch engagieren sowieso, und in der Kommunalpolitik,<br />

da bist du halt direkt dran und kannst wirklich direkt was gestalten.“<br />

Aber frisst die Politik nicht auch unendlich viel Zeit? Man muss ja diverse<br />

Termine wahrnehmen‚ zu Besprechungen und Sitzungen gehen.<br />

„Das stimmt. Ich hab’s aber ganz bewusst anders gemacht als mein Vater, von dem ich als<br />

Kind wenig gehabt habe. Anfangs war er wochenends unterwegs, um Geld zu verdienen,<br />

weil’s halt hinten und vorne nicht gereicht hat als kleiner Gemeindebeamter mit drei Kindern.<br />

Und als er dann später als persönlicher Referent für den Streibl unterwegs war, war<br />

der Lebensrhythmus ganz ein anderer. Da ist mein Vater nachts um eins heimgekommen,<br />

und wenn wir in der Früh in die Schule gegangen sind, dann hat er noch geschlafen und ist<br />

halt dann um neun wieder ins Büro. Das heißt, den haben wir oft die ganze Woche nicht<br />

gesehen. Da habe ich mir gesagt: Wenn ich eine Familie habe, mag ich das anders machen.“<br />

War das etwas, was du deinem Vater auch übelgenommen hast?<br />

„Nein, es war halt so. Für mich war das okay.“<br />

1998 war es für Leo bei den Grünen allerdings nicht mehr okay und er hat<br />

die Arbeit in der Landtagsfraktion beendet. Vier Jahre war er noch als Parteifreier<br />

Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag – dann war seine politische<br />

Phase abgeschlossen.<br />

73


POLITIK, ENGAGEMENT UND IDEEN<br />

Täglich um 20 Uhr zeigen ehrenamtliche<br />

Mitglieder einen Film<br />

Ferner Matinéen, Freiluftkino, Kooperationen<br />

Das kleine, feine Kino wird seit 1997 vom Verein<br />

„Kino in Kochel e.V.“ betrieben.<br />

Gefördert durch den FilmFernsehFonds (FFF) Bayern<br />

Abwechslungsreiches Angebot aus deutschen,<br />

bayrischen und internationalen Produktionen<br />

Kino in Kochel e.V. in der Heimatbühne<br />

Mittenwalderstraße 14, 82431 Kochel am See<br />

www.kinoinkochel.de<br />

EIN KINDERHEIM IN INDIEN<br />

Schon 1993 hatte Leo Brigitte Holzbauer kennengelernt. Zusammen mit ihr<br />

und ihrer kleinen Tochter reiste er im folgenden Jahr nach Indien, wo die<br />

Begegnung mit dem indischen Sozialarbeiter A.P. Joseph dazu führte, dass<br />

Leo und Brigitte sich für dessen Idee – die Gründung eines Kinderheims in<br />

Pondicherry, einer Stadt an der Südostküste Indiens – begeisterten. „Baby<br />

Sarahʼ s Home“, benannt nach Brigittes ältester Tochter, wurde ein Herzensprojekt,<br />

für das sie sich seit vielen Jahren einsetzen. Es ist ein Heim für behinderte<br />

Kinder und Waisen. Seit 2000 sorgt der Verein Kinderlachen für<br />

die Finanzierung und den Erhalt des Heims. Auf der Website des Vereins<br />

findet man sogar noch ein Foto von Brigitte und Leo aus den 1990er Jahren.<br />

1996 wurde geheiratet. Und das wurde an einem Ort gefeiert, der Leo in den<br />

kommenden Jahren nicht mehr loslassen sollte: der Westtorhalle.<br />

DIE HALLE<br />

Zwischen 2000 und 2012 engagierte sich Leo leidenschaftlich für die Kulturarbeit<br />

in seiner Region. Die Westtorhalle in Seehausen, am Rande der<br />

früheren Kemmelkaserne, wurde für ihn zum zweiten Wohnzimmer. Hier<br />

stellte er zusammen mit dem Hallenteam ein vielfältiges Kunst- und Kulturprogramm<br />

auf die Beine: Musik und alles, was Spaß macht und ein wenig<br />

nach Subkultur riecht. Einer der Höhepunkte für ihn war der Auftritt von<br />

Jamie Cullum, „als er noch nicht bekannt war.“ Oft war es Leo, der nach einer<br />

Veranstaltung noch die Aschenbecher leerte und fegte. Als die Gemeinde<br />

Seehausen mit dem Gedanken spielte, die Halle mit einer Sperrstunde „auszutrocknen“,<br />

ging er mit Gleichgesinnten „auf die Barrikaden“. Für die Halle<br />

setzt man sich eben ein. 2012 verließ Leo dann den Vorstand der Westtorhalle<br />

und ging auf eine Reise auf der Donau, bevor er sich der nächsten<br />

Etappe, dem gemeinschaftlichen Wohnprojekt zuwandte. Aber auch heute<br />

noch schaut er in der Halle vorbei, wenn er in der Gegend ist. Im vergangenen<br />

Jahr feierte er seinen sechzigsten Geburtstag dort. Denn das Feiern<br />

mit Freunden und der Familie – auch wenn es in diesem Bericht vielleicht<br />

zu kurz gekommen ist – gehört zu Leo Frühschütz. Ob er Murnau auch<br />

manchmal vermisst, wenn er in seinem kleinen Dorf im Allgäu ist, habe ich<br />

ihn nicht gefragt. Aber er betonte, dass es nur anderthalb Stunden seien und<br />

er mehrmals im Jahr in die alte Heimat fahre.<br />

Autor + Fotos: Heribert Riesenhuber<br />

74


C<br />

ai1697706402254_haller_anz_melange 27_230x135_191023.pdf 1 19.10.23 11:06<br />

M<br />

Y<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

10<br />

CMY<br />

K<br />

Jahre<br />

Jens Besser<br />

Kubilay Birler<br />

Leopoldine Daschner<br />

Dicu Dorel<br />

Marianne Gaisreiter<br />

Georg Bach<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

Die beiden Chefs, Christan Haller und Robert Hutter ehrten,<br />

die verdienten Jubilare, und bedanken sich für die langjährige Treue.<br />

CMY<br />

K<br />

15 Jahre<br />

Vivien Promberger<br />

Anita Gmeiner<br />

Lars Hofmann<br />

Ingried Freisl<br />

Serhat Gümüs<br />

Ali Tömek<br />

Mandy Cimander<br />

25 Jahre<br />

Josef Lautenbacher<br />

Christoph Promberger<br />

Engin Karanfil<br />

Georg Höck<br />

Matthias Ritterer<br />

75


76


GEMEINSAM<br />

ZUKUNFT<br />

GESTALTEN<br />

Karriere bei Kern Microtechnik.<br />

JETZT BEWERBEN!<br />

Kern Microtechnik GmbH | www.kern-microtechnik.com<br />

KERN Microtechnik GmbH | www.kern-microtechnik.com | Telefon +49 8824 9101-0<br />

Starten Sie durch<br />

beim Technologieführer!<br />

Sie begeistern sich für innovative<br />

Technologien und wollen gemeinsam<br />

mit uns die Zukunft gestalten?<br />

Unsere<br />

Stellenangebote<br />

DORST Technologies GmbH & Co. KG / Mittenwalder Straße 61, 82431 Kochel am See - www.dorst-technologies.com<br />

77


whiteboard<br />

Danke EUCH!<br />

Familie Mayr<br />

von links:<br />

Natascha,Bernhard,Norbert&Heike Mayr<br />

...und<br />

Yvonne Fontane<br />

in ihrem Ausstellungsund<br />

Veranstaltungsraum<br />

RAUMdurchKUNST in Sindelsdorf.<br />

Ein Familienbetrieb mit Herz,<br />

spendete für den Schüleraustausch<br />

Murnau Atwima.<br />

und Franz<br />

Franz Windirsch<br />

und Dr. Andreas Sauer<br />

(<strong>Melange</strong>) besuchten die<br />

DORST Technology Days<br />

in Kochel<br />

„ZONTA BAZAR DER SCHÖNEN DINGE“<br />

„FRÜHJAHRSPUTZ“<br />

Wir nehmen Kleidung, Taschen<br />

und hübsche Sachen für unsere<br />

Frauenprojekte!<br />

Abgabe Ihrer Sachspenden bis 15.04.2024:<br />

Auweg 23 - 82418 Seehausen<br />

Tel. 0170 - 3631300<br />

78<br />

ZONTA - CLUB MURNAU STAFFELSEE<br />

www.zonta-murnau.de - info@zonta-murnau.de


Lorem Ipsum<br />

Lorem Ipsum<br />

Lorem Ipsum<br />

Dienstleistungen<br />

Vermarktung<br />

Kaufabwicklung<br />

Bewertung<br />

Erstgespräch<br />

Ich erstelle für<br />

Sie professionelle<br />

Fotoaufnahmen,<br />

ein ausführliches<br />

und ansprechendes<br />

Expose bis hin zur<br />

Veröffentlichung auf<br />

allen großen, lokalen<br />

Immobilienportalen<br />

und Printmedien.<br />

Ich hole für Sie alle<br />

Unterlagen ein, die<br />

für den Verkaufsprozess<br />

benötigt werden.Damit<br />

wird anschließend<br />

ein Kaufvertrag<br />

vorbereitet und<br />

die Kaufabwicklung<br />

erfolgt.<br />

Ich begutachte<br />

Ihre Immobilien<br />

und recherchiere<br />

Bodenrichtwerte<br />

sowie aktuelle<br />

Vergleichsobjekte<br />

auf dem Markt.<br />

Daraus erfolgt<br />

anschließend die<br />

Preisermittlung.<br />

Gerne können<br />

Sie mich in<br />

meinem Büro<br />

besuchen oder<br />

ich komme zu<br />

Ihnen nach<br />

Hause.<br />

JD Homes Immobilien<br />

info@jd-homes.de<br />

08841/6288095<br />

www.jd-homes.de<br />

Kemmelallee 8<br />

82418 Murnau<br />

79


herzlich, ehrlich, regional<br />

Aktuelle Spezialitäten wochen<br />

• Fisch-Wochen 14.02. – 30.02.24<br />

• Feines vom Lamm an Ostern<br />

– Ostermontag geöffnet!<br />

• Kräuter- und Spargelwochen<br />

06.04. – 02.06.24 (Pfingstmontag geöffnet!)<br />

• Sonniger Augustiner-Biergarten<br />

bei schöner Witterung ganzjährig bewirtet!<br />

• Hausgem. Kuchen, Torten & Windbeutel<br />

Landgasthaus Fischerwirt Skowronek Gastro GmbH<br />

Unterauer Str. 1- 3 · 82444 Schlehdorf am Kochelsee<br />

Tel. 0 88 51-4 84 · info@fischerwirt.bayern · www.fischerwirt.bayern<br />

Montag/Dienstag Ruhetag · An allen bayerischen Feiertagen geöffnet!<br />

Durchgehend warme Küche · Betriebsurlaub vom 3.6. bis 18.6.2024<br />

Sie haben einen Fuhrpark? Wir<br />

haben die kompetente Werkstatt.<br />

Unsere geschulten Mitarbeiter und modernste Ausrüstung garantieren<br />

Ihnen hohe Qualität bei allen Arbeiten.<br />

reuaS darrotoMdnu otuA<br />

74eßartSmiehlieW | 81428 esleffatS .a uanruM<br />

T | 9161 1480 ed.reuas-ca.w w 80


BLICK INS UNIVERSUM<br />

DAS NORDLICHT<br />

AURORA<br />

BOREALIS<br />

EIN BESONDERES GESCHENK DER SONNE<br />

Das Nordlicht ist ein faszinierendes atmosphärisches Phänomen, das in den Polarregionen der Erde beobachtet werden kann. Die<br />

Nordlichter flackern und tanzen in Grün über Violett und Rosa bis hin zu Rot über den Polarhimmel. In der südlichen Hemisphäre gibt<br />

es ein ähnliches Phänomen, das als Aurora Australis oder als Südlicht bezeichnet wird.<br />

ENTSTEHUNG<br />

Die Polarlichter werden von der Sonne hervorgerufen. Allerdings nicht von ihrem Licht, sondern vom Sonnenwind. Dieser Sonnenwind ist<br />

mit einer Geschwindigkeit von 500 bis 800 km/s etwa zwei bis drei Tage zur Erdbahn unterwegs. Der Sonnenwind entsteht durch Eruptionen<br />

auf der Sonnenoberfläche. Diese „Sonnenstürme“ schicken nicht nur Licht, sondern auch Materie zur Erde: elektrisch geladene<br />

Elektronen und Protonen. Ohne das Magnetfeld der Erde wären wir einem Bombardement dieser energiereichen Partikel ausgesetzt. Das<br />

Erdmagnetfeld lenkt die geladenen Teilchen aus dem Weltraum zu den Polen hin ab. Polarlichter entstehen, wenn diese Teilchen in den<br />

oberen Schichten der Erdatmosphäre auf Sauerstoff- und Stickstoffatome treffen und diese ionisieren und in einer Höhe von 70 bis 800 km<br />

zum Leuchten bringen. Sauerstoff sendet grünes und rotes Licht, Stickstoff violettes Licht aus.<br />

WO KANN MAN NORDLICHTER SEHEN?<br />

Aurora Borealis ist typischerweise in den Polarregionen zu sehen, hauptsächlich in der Nähe des geomagnetischen Nordpols. Die besten<br />

Chancen bestehen in den dunklen Wintermonaten, wenn die Nächte länger und klar sind und der Himmel dunkel ist. Im Winter können die<br />

Sonnenstrahlen viele polnahe Gegenden überhaupt nicht erreichen – es herrscht dann monatelang Dunkelheit in der so genannten Polarnacht.<br />

Die Polarlichtsaison dauert normalerweise von September bis April. Zu den besten Orten gehören Länder wie Nordskandinavien,<br />

Nordschottland, Island, Grönland, Kanada, Alaska und Nordsibirien. Doch auch in Mitteleuropa inklusive Deutschland sind Sichtungen<br />

möglich – zuletzt bis an den Rand der Alpen. Verantwortlich dafür ist der Zyklus der Sonne, deren Aktivität sich derzeit weiter steigert und<br />

ein Maximum zwischen 2024 und 2026 erreichen wird.<br />

MYTHEN UND LEGENDEN<br />

In vielen Kulturen gibt es Mythen und Legenden über das Nordlicht. In der nordischen Mythologie beispielsweise werden die Polarlichter<br />

mit Walküren in Verbindung gebracht. Die Lichter sollen die Rüstungen der Walküren sein, die im Himmel tanzen.<br />

Die Sami, die Ureinwohner Nordeuropas, glauben, dass die Aurora die Seelen der Verstorbenen sind, die im Himmel tanzen. Sie<br />

betrachten das Phänomen als spirituelles Ereignis, das die Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten symbolisiert.<br />

Die Inuit in der Arktis glauben, dass die Lichter die Seelen der Tiere repräsentieren. Die Tänze und Farben des Nordlichts<br />

werden als die Tiergeister interpretiert, die den Jägern helfen oder sie warnen.<br />

Die Cree, ein indigenes Volk in Nordamerika, sehen die Polarlichter als Tanz der Geister ihrer Vorfahren. Die Lichter<br />

entstehen, wenn diese Geister spielen und tanzen.<br />

Autor + Foto: Dr. Andreas Sauer<br />

Ein Blick – auch ein näherer mit dem Fernglas oder Teleskop – lohnt sich!<br />

81


www.vr-werdenfels.de<br />

Wir für UNSERE Region!<br />

Echt. Bayerisch.<br />

Einzigartig.<br />

VR-Bank<br />

Werdenfels eG<br />

82


IMMOBILIEN-EXPERTEN<br />

Katharina<br />

und Franziska<br />

Strodtkötter<br />

Das neue Gebäudeenergiegesetz 2024<br />

Monatelang wurde darüber heftig gestritten – Anfang des Jahres ist es nun in Kraft getreten: das Gesetz<br />

zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Was das neue Heizungsgesetz in der Praxis bedeutet und<br />

welche Auswirkungen es für Eigentümer*innen, aber auch für alle Mieter*innen hat, das erfahren Sie in<br />

unserem heutigen Fachartikel.<br />

Erneuerbare Energien für das Klima<br />

Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Klimaschutzziele zu erfüllen, wurde das neue Heizungsgesetz<br />

ins Leben gerufen: Seit Anfang 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben<br />

werden. Diese neue Pfl icht gilt im ersten Schritt konkret für alle Neubauten (noch nicht errichtet) in Neubaugebieten, für die ab Januar<br />

2024 ein Bauantrag gestellt wird.<br />

Das neue Gebäudeenergiegesetz verlangt allerdings nicht, bestehende Heizungen auszutauschen. Diese Pfl icht kommt erst im Jahr 2045.<br />

Ab dann dürfen Gebäude nur noch klimaneutral mit erneuerbaren Energien geheizt werden. Aktuell müssen die allermeisten<br />

Hausbesitzer also nichts tun. Funktionierende Heizungen dürfen weiter betrieben werden. Das gilt auch, wenn eine Heizung kaputtgeht,<br />

aber noch repariert werden kann. Für den Fall, dass eine Gas- oder Ölheizung komplett ausgetauscht werden muss, weil sie<br />

nicht mehr repariert werden kann, gibt es mehrjährige Übergangsfristen. Bis zum Ablauf der Fristen für die Wärmeplanung dürfen<br />

weiterhin neue Öl- oder Gasheizungen eingebaut werden. Allerdings müssen diese ab 2029 einen wachsenden Anteil an erneuerbaren<br />

Energien wie Biogas oder Wasserstoff nutzen.<br />

Was Mieter*innen wissen müssen<br />

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf Bauherr*innen und Eigentümer*innen, sondern auch auf<br />

alle Mieter und Mieterinnen. Vermieter*innen dürfen die Kosten für die neue Heizungsanlage auf die Mieterinnen und Mieter umlegen<br />

und die Miete erhöhen, wenn sie alte Heizungsanlagen durch Heizungen nach GEG-Vorgaben ersetzen. Möglich ist ein Aufschlag von<br />

zehn Prozent, sofern eine staatliche Förderung in Anspruch genommen wurde, sonst bleibt es bei acht Prozent. Die Kappungsgrenze muss<br />

berücksichtigt werden.<br />

Durch den Einbau der neuen Heizungsanlage darf die monatliche Miete um maximal 0,50 Euro/m² innerhalb von sechs Jahren angepasst<br />

werden. Für eine 70 m² große Wohnung bedeutet dies eine monatliche Mieterhöhung von 35 Euro.<br />

Wenn Sie noch mehr Fragen zum neuen Gebäudeenergiegesetz oder zu weiteren Themen rund um Immobilien<br />

haben, sind wir sehr gerne für Sie in unserem Büro im Untermarkt 56 in Murnau da.<br />

www.strodtkoetter-immobilien.de<br />

83


WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

Steuern sparen<br />

bei ETFs * : mit 3 ganz<br />

einfachen Tipps klappt es<br />

mit Dr. Ralf Erich Schauer<br />

dr.schauer<br />

Wie muss ich ETFs eigentlich versteuern?<br />

Was ist die Vorabpauschale?<br />

Und wie kann ich meine Steuerlast senken<br />

oder sogar gar nichts zahlen?<br />

Geld sparen kannst man unter anderem mit dem<br />

Sparerpauschbetrag und der Günstigerprüfung.<br />

ETFs sind ein total beliebtes Einsteigerprodukt an der Börse. Denn die<br />

börsengehandelten Indexfonds sind im Vergleich zu vielen anderen Anlageprodukten<br />

günstiger und leichter zu verstehen. Aber auch bei börsengehandelten<br />

Indexfonds kommt einmal im Jahr das lästige Thema Steuern<br />

auf einen zu. Lästig ist es zwar, aber nötig und viel weniger kompliziert als<br />

gedacht, wirklich!<br />

Vorabpauschale wird ab dem Steuerjahr 2023 fällig<br />

Für das Jahr 2023 gilt erstmalig die bereits im Jahr 2018 beschlossene<br />

Vorabpauschale, die mögliche Kursgewinne vorab besteuern soll. Damit<br />

will das Bundesfinanzministerium die Steuern zwischen ausschüttenden<br />

und thesaurierenden ETFs angleichen. Vor dem Jahr 2018 waren Ausschüttungen<br />

in Fonds und ETFs sofort steuerpflichtig, thesaurierte Erträge<br />

aber erst beim Verkauf. Die Höhe der Vorabpauschale ergibt sich aus dem<br />

Wertzuwachs der Fonds oder ETFs und einem durchschnittlichen Prozentsatz<br />

festverzinslicher Wertpapiere. Seit dem Jahr 2018 gilt diese Pauschale.<br />

Bisher wurde sie jedoch nicht angewendet, weil der Zinssatz negativ war.<br />

Ab dem Steuerjahr 2023 und einem festgelegten durchschnittlichen Zinssatz<br />

in Höhe von 2,55 Prozent ändert sich das.<br />

Ganz wichtig zu wissen: Die Steuer, die man auf realisierte Gewinne<br />

aus ETFs zahlen muss, bleibt gleich. Die Vorabpauschale, die man gezahlt<br />

hat, wird bei einem späteren Verkauf eines Fonds oder ETFs angerechnet.<br />

Kapitalerträge in der Steuererklärung:<br />

Was ist die Günstigerprüfung?<br />

Die Günstigerprüfung dient dazu, die individuelle Steuerbelastung auf<br />

Kapitalerträge zu bestimmen. Sie lohnt sich, wenn man beispielsweise<br />

noch im Studium ist oder in einem Jahr wenig verdient hat.<br />

Wenn der individuelle Steuersatz unter der Kapitalertragssteuer in Höhe<br />

von 25 Prozent liegt und man die Günstigerprüfung in der Steuererklärung<br />

angegeben hast, werden die Kapitalerträge mit dem niedrigeren persönlichen<br />

Steuersatz anstelle der 25 Prozent versteuert.<br />

Das heißt konkret, dass das Finanzamt in der Steuererklärung die Differenz<br />

zwischen der Kapitalertragssteuer und dem individuellen Steuersatz<br />

erstattet. Von der Anrechnung der Vorabpauschale einmal abgesehen,<br />

lohnt sich eine jährliche Steuererklärung immer dann, wenn man sich um<br />

die Günstigerprüfung in der Steuererklärung kümmert. Bei niedrigem Einkommen<br />

kann man sich sogar mit einer Nichtveranlagungsbescheinigung<br />

komplett die Steuern sparen.<br />

Unbedingt drandenken: Freistellungsauftrag einrichten<br />

Der Sparerpauschbetrag ist ein Freibetrag für Steuern auf Kapitalerträge.<br />

Als Einzelperson sind Kapitalerträge, also Zinsen, Dividenden und alle<br />

weiteren Erträge beispielsweise aus erfolgreichen Wertpapiergeschäften,<br />

im Jahr 2023 und 2024 in Höhe von insgesamt 1.000 € steuerfrei.<br />

Liegen die gesamten Kapitalerträge aus ETFs, Fonds, Aktien, Zinsen auf<br />

Tagesgeldkonten und so weiter also beispielsweise bei 999 €, musst man mit<br />

Freistellungsauftrag auf diesen Betrag keine Steuern zahlen.<br />

Auf Kapitalerträge über 1.000 € fällt regulär die Kapitalertragssteuer in<br />

Höhe von 25 Prozent an, ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent<br />

der abzuführenden Abgeltungssteuer sowie unter Umständen eine<br />

Kirchensteuer zwischen 8 und 9 Prozent. Für Ehepaare oder eingetragene<br />

Partnerschaften liegt die Grenze beim Sparerpauschbetrag für das Steuerjahr<br />

2023 und 2024 bei 2.000 € pro Jahr.<br />

Um den Sparerpauschbetrag nutzen zu können, musst man bei seiner<br />

Bank, Sparkasse oder seinem Onlinebroker einen so genannten Freistellungsauftrag<br />

einrichten.<br />

Weitere Fragen jederzeit gerne!<br />

Einfach anrufen: Telefon: 08841-67697-0<br />

oder eine E-Mail schreiben: info@dr-schauer.de<br />

www.dr-schauer.de<br />

84<br />

* ETF (Exchange Traded Funds) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung bekannter Marktindizes eins zu eins abbildet.


GUTSCHEINE<br />

ERHÄLTLICH!<br />

Öffnungszeiten<br />

feeling<br />

Inge Neuner<br />

Mittwoch<br />

feeling<br />

Inge Neuner<br />

Am Weidenbach 17<br />

82362 Weilheim i. Ob.<br />

www.feeling-weilheim.de<br />

Donnerstag<br />

Am Weidenbach Freitag 17<br />

82362 Weilheim<br />

Samstag Terminvereinbarung<br />

Sonntag Mobil 01520 / 270 08 52<br />

www.feeling-weilheim.de<br />

E-Mail inge@feeling-weilheim.de<br />

Terminvereinbarung<br />

Mobil 01520 / 270 08 52<br />

E-Mail inge@feeling-weilheim.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

Samstag<br />

Sonntag<br />

Wellnessmassagen<br />

Entspannungsmassage<br />

Schwangerenmassage<br />

Ihr Wohlfühlort in Weilheim für Entspannungs- und Schwangerenmassagen.<br />

Raus aus dem Versteck,<br />

rein in die Altersvorsorge!<br />

Die neue Generation der Altersvorsorge:<br />

unsere Premium Rente<br />

Auch im Alter möchte man sich etwas leisten und<br />

den Ruhestand entspannt und finanziell unbeschwert<br />

genießen. Mit der gesetz lichen Rente werden Sie<br />

dieses Ziel nicht erreichen.<br />

Dafür haben wir für Sie ein neues Altersvorsorge-<br />

Produkt entwickelt. Mit der neuen Premium Rente<br />

sorgen Sie einfach, sicher und flexibel vor.<br />

Ihre Vorteile mit der neuen Premium Rente:<br />

Beitrag flexibel anpassen<br />

Geldentnahme jederzeit möglich<br />

Einstieg ab 25 Euro<br />

Vereinbaren Sie gleich einen Termin.<br />

Kundendienstbüro Sandra Pereira Dos Santos<br />

Versicherungsfachfrau<br />

Tel. 08841 4881725<br />

sandra.pereiradossantos@hukvm.de<br />

Bahnhofplatz 1, 82418 Murnau<br />

huk.de/vm/sandra.pereiradossantos<br />

Mo., Mi. 9.00–13.00 Uhr<br />

Mo., Mi. 14.00–17.00 Uhr<br />

Fr. 9.00–13.00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung<br />

Kundendienstbüro Sandra Pereira Dos Santos<br />

Tel. 08821 74221<br />

sandra.pereiradossantos2@hukvm.de<br />

Bahnhofstr. 38, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

huk.de/vm/sandra. pereiradossantos2<br />

Mo.–Do. 9.00–13.00 Uhr<br />

Mo.–Do. 14.00–17.00 Uhr<br />

sowie nach Vereinbarung


DORST TECHNOLOGIES<br />

nimmt die Herausforderungen<br />

der Zukunft an<br />

Technologie-Tage und<br />

Tag der offenen Tür<br />

in Kochel am See<br />

DORST TECHNOLOGIES, mit den Betrieben in Kochel am See und in<br />

Bad Kötzing im Bayerischen Wald sowie den Niederlassungen in Bethlehem/USA<br />

und Shanghai/China, gehört zu den führenden internationalen<br />

Anbietern von Maschinen und Technologien für die Herstellung<br />

keramischer und pulvermetallurgischer Produkte. Materialverarbeitung,<br />

Formgebung und Automation sind die Spezialgebiete des Unternehmens.<br />

Die DORST-Löcherer-Stiftung ist alleinige Gesellschafterin von DORST<br />

TECHNOLOGIES mit dem starken Blick auf Arbeitsplätze und Standorte,<br />

aber auch auf gemeinnützige Leistungen, auf das Ehrenamt und auch auf<br />

die Umwelt im Sinne möglichst nachhaltiger Entscheidungen in allen<br />

Bereichen.Vom 20. bis 24. November 2023 fanden in Kochel am See die<br />

Technologie-Tage für Kunden mit abschließendem Tag der offenen Tür für<br />

Familien und Freunde der Beschäftigten statt.<br />

Das Interesse war groß, und DORST konnte etwa 300 interessante<br />

Fachkunden aus Europa, USA und Asien empfangen, die sich vor Ort<br />

ausführlich von den Experten über die Produkte, den Stand der Technologien<br />

und den Fortschritt der Entwicklung informieren konnten.<br />

Es wurde beeindruckende und innovative Technik und Technologie im<br />

Wert von rund 20 Millionen Euro vorgestellt, die ganz neue Standards<br />

und Maßstäbe in Sachen Wirtschaftlichkeit, Output, Präzision und intelligenter<br />

Automatisierung setzen.<br />

Die anwesenden Fachkunden bekamen auch Antworten<br />

auf Fragen wie z.B.:<br />

• Welchen Beitrag leisten DORST-Lösungen zur<br />

Dekarbonisierung?<br />

• Was hat DORST mit der Bearbeitung härtester Stähle zu tun?<br />

• Wie lassen sich 500 Tonnen Presskraft auf 0.002 mm<br />

positionieren?<br />

• Wie kann man vollautomatisch hauchdünne, aber doch<br />

hochfeste Waschbecken herstellen?<br />

• Wie sehen die auf DORST-Systemen hergestellten Produkte<br />

aus, die in Brennstoffzellen, Batteriespeichern, in Smartphones<br />

etc. millionenfach eingesetzt werden?<br />

• Wie werden auf DORST-Anlagen die Materialien für unterschiedliche<br />

Anwendungsbereiche aufbereitet?<br />

• Wie sieht eine DORST 1.600 Tonnen-Presse aus, wie wird sie<br />

gesteuert und betrieben?<br />

86


TECHNOLOGIE TAGE<br />

Dabei standen natürlich auch Themen wie zukünftige Pulverkompaktierung,<br />

intuitive App-basierte Benutzerschnittstelle (HMI) sowie Industrie 4.0<br />

und Digitale Services inklusive Künstlicher Intelligenz, Augmented Reality<br />

und Predicitve Maintenance im Fokus.<br />

DORST TECHNOLOGIES als Spezialmaschinenbauer und Systemlieferant<br />

ist heute einem enormen Transmissions- und Veränderungszwang ausgesetzt.<br />

Der Fokus verschiebt sich weg von herkömmlichen Produkten hin zu neuen<br />

Märkten und Technologien, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien,<br />

Batterien, Speichersysteme, Umwelttechnik, Medizintechnik, Konsumelektronik<br />

und mehr. Diese Ausrichtung ist besonders bedeutend, da sie<br />

den Wegfall traditioneller Produkt- und Kundensegmente in der Automobilindustrie<br />

aufgrund des weltweiten Übergangs von Verbrennungsmotoren<br />

zu Elektromotoren kompensieren soll. Dies stellt zweifellos eine beachtliche<br />

Herausforderung dar und erfordert einen erheblichen Aufwand für Forschung,<br />

Entwicklung, Digitalisierung und Informationstechnologie.<br />

Mit etwa 450 Mitarbeiter*innen, wovon rund 300 in Kochel tätig sind,<br />

und etwa 75 Auszubildenden in den deutschen Werken, unterstreicht<br />

das Unternehmen die Bedeutung seiner Nachwuchspolitik. Diese<br />

Zahlen sind beeindruckend und verdeutlichen das Engagement von<br />

DORST TECHNOLOGIES für die Ausbildung und Entwicklung von<br />

Fachkräften.<br />

Die Technologie-Tage haben eindrucksvoll deutlich gemacht, dass das<br />

Unternehmen die Herausforderungen angenommen hat und aktiv an<br />

einer erfolgreichen Zukunft mit dem Blick auf Bereiche mit vielversprechenden<br />

Wachstumspotenzialen arbeitet.<br />

Autor: Dr. Andreas Sauer<br />

Foto: DORST TECHNOLOGIES<br />

www.dorst-technologies.com<br />

87


MARKTPLATZ<br />

Praxis<br />

Stimmentfaltung<br />

■ Ganzheitliche Atem-,<br />

Stimm- und Gesangstherapie<br />

■ Heilsames Singen<br />

■ Seminare,Vorträge, Beratung<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

Christa Leßmann-Fischer<br />

Telefon: 0160 975 142 83<br />

C.lessmann-f@web.de<br />

Wäscherei Iberl<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo • Di • Do • Fr<br />

7.30 Uhr – 12.00 Uhr<br />

und 13.00 Uhr – 17.00 Uhr<br />

Mittwochs geschlossen<br />

Bockbichl 1 • Murnau • 08841 - 1814<br />

88


MARKTPLATZ<br />

Schwaiganger 1<br />

82441 Schwaiganger<br />

Tel.: 08841 4874600<br />

Sommersaison<br />

April – Oktober<br />

Di – So: 10 – 22 Uhr<br />

info@landgasthof-schwaiganger.de<br />

www.landgasthof-schwaiganger.de<br />

Arbeitsbekleidung & Textilveredelung<br />

Bahnhofstraße 4, 86956 Schongau<br />

Telefon: 08861/2565278<br />

E-Mail: info@workweararena.de<br />

100 %<br />

ARABICA KAFFEE<br />

Kaffeekästchen<br />

Penzberger Str. 7 /<br />

Leitenweg 4<br />

82404 Sindelsdorf<br />

Mo – So 24 Stunden<br />

SINDELSDORFERKAFFEEMANUFAKTUR<br />

@WEB.DE<br />

89


AUSSTEIGEN<br />

OPTIONAL.<br />

Das neue CLE Coupé:<br />

Shaped by desire.<br />

Im neuen CLE Coupé wird jede Reise zum erstklassigen Komfort-<br />

Erlebnis – dank einer Vielzahl an Ausstattungen für Ihr Wohlbefinden.<br />

JETZT BEI UNS ERLEBEN.<br />

Anbieter: Mercedes-Benz AG, Mercedesstraße 120, 70372 Stuttgart<br />

Partner vor Ort: AUTOHAUS HORNUNG GmbH & Co. KG<br />

Hauptstraße 2 82467 Garmisch-Partenkirchen | Seeshaupter Str. 54 82377 Penzberg<br />

info@autohaus-hornung.com www.autohaus-hornung.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!