Die-Perchino-Jagd

Barsoikoppeln zur Jagd in das Gouvernement Tamboff
eingeladen. Nachdem die Treiben in Tamboff
beendet waren, zog die großfürstliche Jagd nach
Perchino, wo sie die Herbsttreiben fortsetzte und nach
Beendigung derselben ständig Wohnsitz in Perchino
nahm) und der Genuss, den mir die Perchinojagden
jedesmal bereiteten, konnten vielleicht auf mich
einwirken und daher meine Ansicht darüber parteiisch
gestalten. Dieses Letztere befürchtend, habe ich
mich bemüht, frei von allen persönlichen Empfindungen
und ohne jegliche Verschönerung alles mit
der Trockenheit
eines Chronisten
zu beschreiben.
Wie weit mir dieses
gelungen
ist, überlasse ich
dem Leser zu beurteilen.
Aber damit
dieses Urteil
kein allzu strenges
wird, will ich
hier eine kurze
Beschreibung der
Perchinojagd des
berühmten Barsoijägers
Wladimir
Dmitrijewitsch
Sonzeff anführen,
der durch nichts
mit der Perchinojagd
verbunden,
dieselbe erst seit
1910 zur Zeit der
Frühjahrsprobejagden
kennen
lernte und sie
darauf in einem
sehr interessanten,
von ihm
selbst herausgegebenen
Buche
unter dem Titel
„Perchinotreiben
1910“, beschrieben
hat. Es heißt
darin: „Mein Bericht
würde lange
kein ausführlicher
sein, wenn ich mit meinen Jagdkameraden nicht den
tiefen Eindruck teilen wollte, den auf mich die Hunde
der Perchinojagd Seiner Kaiserlichen Hoheit des
Großfürsten Nikolai Nikolaijewitsch gemacht haben.
Dank der liebenswürdigen Gastfreundschaft des Erlauchten
Wirtes hatten wir Barsoijäger die Möglichkeit,
bis in die kleinsten Details mit dem Bestände
und der Art der Perchinojagd bekannt zu werden. Alle
Barsois wurden zuerst an der Koppel im großen Hundehofe
vorgeführt, darauf wurden uns die Parforcemeuten
in zwei kompletten Jagden mit Reitern, Barsoiführern,
Aufsehern usw. geordnet, gezeigt, und
zuletzt am Abend konnten wir die Barsois einzeln im
kleinen Klubsaal des Perchinoschlosses besichtigen.
Es scheint auf den ersten Blick, dass bei viermaliger
Besichtigung der Hunde an einem Tage dieses vollkommen
genügt, um sie im Detail kennen zu lernen,
aber in Wirklichkeit, wenn man die Quantität berücksichtigt
(über 120 Koppeln) und den überwältigenden
Eindruck, den diese Menge unendlich rassiger Tiere
auf einen macht,
wird man zu dem
Beschlusse kommen,
dass, um
diese einzig in der
Welt dastehende
Jagd zu beschreiben,
man ihr eine
geraume Zeit
widmen müsste.
Die Jäger,
welche 1910 auf
den Probejagden
in Perchino
waren, hatten
die Möglichkeit,
die Hunde nicht
nur während ihrer
Vorführung,
sondern auch
auf dem Felde
während ihrer
Arbeit zu sehen,
und der unvergessliche
Eindruck,
den ihre
außergewöhnliche
Schnelligkeit,
wie ihre anderen
Jagdleistungen
machten, verstärkte
noch die
hohe Anerkennung,
welche sie
durch ihre Schönheit
und ihr rassiges
Exterieur gewonnen
hatten.
Die Probejagden in Perchino haben auf mich einen
überwältigenden Eindruck gemacht, und ich bin überzeugt
davon, daß derjenige, welcher den Perchinowindhund
in seinem prächtigen Wellhaar gesehen,
wenn er mit Riesensprüngen an dem wie eine Kugel
fliegenden Engländer vorüberjagt und ungeachtet
seiner neunzehn Werschok Höhe mit Leichtigkeit den
flinken Hasen fasst, dieses Bild für immer in seinem
Gedächtnis behalten wird, und wenn er solch einen
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