Die-Perchino-Jagd
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Jetzt reitet auch der Großfürst nach rechts, der<br />
Füchsin folgend und ihre Richtung kreuzend spornt<br />
er seinen Kabardiner zur Karriere an und zeigt den<br />
freigelassenen Hunden das Wild. Man sieht, wie<br />
heißblütig die Hunde sich losreißen und sie fliegen,<br />
endlich von der fesselnden Koppel befreit, hinter der<br />
verhassten Gevatterin her. Nur einmal gelingt es ihr,<br />
sich den Hunden zu entwinden, indem sie den bauschigen<br />
Schwanz wendet, aber schon haben sie die<br />
flinken Hunde erreicht. - <strong>Die</strong> Meute haben inzwischen<br />
die Reiter zum Stehen gebracht und noch einmal<br />
zum Sumpfe zurückgetrieben, aber in demselben<br />
war bereits alles leer, als würde er mit einem Besen<br />
ausgefegt sein. - Nach dem Sumpfe wurden noch<br />
zwei Felder vor dem Soboleffschen Walde umkreist<br />
und noch einige Hasen gefangen. Damit war dieser<br />
gelungene <strong>Jagd</strong>tag beendet, und nachdem man die<br />
Parforcehündin, welche als erste hinter dem Hasen<br />
auf das Feld gekommen war, so eifrig den Barsois<br />
im Treiben half, dass sie auf einer Wendung den<br />
Hasen selbst erwischte. An diesem einen <strong>Jagd</strong>tage<br />
wurden 2 Füchse, 29 braune und 7 weiße Hasen gefangen.<br />
Wahrend der ganzen <strong>Jagd</strong>periode vom 15.<br />
September bis 10. Oktober, wo der erste starke Frost<br />
anbrach und der Großfürst nach Petersburg zurückkehren<br />
musste, wurden 57 Füchse, 361 braune und<br />
165 weiße Hasen erlegt.<br />
Schlusswort<br />
Koppeln den Jägern übergeben hatte, ging es über<br />
die Wiesen in leichtem Trabe nach <strong>Perchino</strong> zurück,<br />
welches vor unseren Blicken hinter der silberschimmernden<br />
Upa prangte.<br />
Ein Beispiel von der Kraft und Standhaftigkeit<br />
der Parforcemeute will ich noch von dieser letzten<br />
<strong>Jagd</strong> erzählen. Nachdem das Treiben auf gefrorenem<br />
Boden einen ganzen Tag hindurch angedauert<br />
hatte, wobei die Meute ohne auszuruhen arbeitete,<br />
wurde zuletzt noch ein Hase aus der Schlucht aufgescheucht<br />
und von den Parforcehunden in das<br />
Feld getrieben, wo Frau M. A. Boldarjeff ihre Koppel<br />
auf den Hasen hetzte, wobei die gelbscheckige<br />
Ich weiß nicht, ob es mir mit diesem Werke<br />
gelungen ist, meine Aufgabe zu lösen, d. h. den<br />
Leser mit der Einrichtung und den Gebräuchen der<br />
<strong>Perchino</strong>jagd, ihren Hunderassen und Treibjagden<br />
bekannt zu machen. Ich habe mir redliche Mühe gegeben,<br />
mich kurz zu fassen und dabei doch ein wahrheitsgetreues<br />
Bild von alledem zu entwerfen, was in<br />
dieser <strong>Jagd</strong> den echten Barsoijäger und Liebhaber<br />
dieser Rasse interessieren kann.<br />
Meine zwanzigjährige ständige Mitwirkung<br />
in dieser <strong>Jagd</strong>, welche mir seit ihrem Einzugstag in<br />
<strong>Perchino</strong> bekannt ist (1887 wurde ich von Seiner<br />
Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten mit meinen 5<br />
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