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Die-Perchino-Jagd

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und Fängen einer jeden Koppel hervorgehoben. Alle<br />

waren zufrieden, das Wetter hatte sich aufgeklärt, ein<br />

leichter Wind den Boden getrocknet und vor uns lag<br />

die Hoffnung, noch so manches Wild zu erjagen und<br />

unsere <strong>Jagd</strong>leidenschaft zu befriedigen.<br />

Nach dem Frühstücke nahmen die Koppeln<br />

vom Hofe des Vorwerks ihren Posten ein, wobei sie<br />

den Brussowschen Sumpf umkreisten, welcher zwischen<br />

den Wiesen am Ufer der Upa liegt. <strong>Die</strong> Felder<br />

gehen vom Sumpfe an bergauf und daher sind von<br />

jedem Posten aus alle Koppeln zu sehen. Trotzdem<br />

ist es sehr schwer, den Barsois das Wild zu zeigen,<br />

denn die Felder steigen auf steilen Hügeln empor,<br />

oder ziehen sich am Abhange hinunter. Man muss<br />

hinter dem Kamme des Hügels stehen, damit die<br />

der Pforte des Vorwerkhofes bis hinunter zum Ufer<br />

der Upa auf. Der Großfürst besetzte seinen ständigen<br />

Posten auf dem Felde, welches sich längs<br />

dem Soboleffschen Walde hinzieht. Zwischen dem<br />

Vorwerke und den Koppeln des Großfürsten nahm<br />

ich Posten, rechts vom Großfürsten zogen sich die<br />

<strong>Perchino</strong>koppeln bis zum Flussufer hinunter und<br />

dort, wo sich die Wiesen durch eine kleine Anhöhe<br />

teilen, hinter den Strohschobern, hatte Frau M.A.<br />

Boldarjeff Aufstellung genommen. An diesen Strohschobern<br />

liebte das Wild vorüberzulaufen, um sich in<br />

das Feld zu begeben.<br />

<strong>Die</strong> Parforcereiter führten die Meute vom Flusse<br />

aus zum Sumpfe hinunter, welcher dicht mit Schilf<br />

und Steppengras bewachsen ist. Sofort ging einer<br />

Barsois das Feld nicht sehen können, auf welches<br />

das Wild hinausgetrieben wird, dabei muss man<br />

aber verstehen, der Koppel, die treiben soll, das Wild<br />

rechtzeitig zu zeigen, sonst kann dasselbe wieder<br />

zurück.laufen, oder sich in die Brussowsche Schlucht<br />

flüchten.<br />

Das Feld zum Soboleffschen Walde hin ist größer<br />

und ein wenig senkrecht, fast flach gelegen, aber<br />

der ganze Boden desselben ist mit tiefen Furchen,<br />

wie die Falten einer Ziehharmonika, bedeckt. Es kamen<br />

daher FäIle vor, dass ein heißblütiger Reiter, der<br />

seinen Hunden das Wild vom Pferde aus zeigte, weil<br />

er hier auf das offene Feld rechnet, sich stark irrte<br />

und den Hasen in den Erdfurchen verlor, wobei jedoch<br />

der erfahrene Jäger vom Nachbarposten hinzueilte,<br />

dessen Koppel dann auch das Wild vor der<br />

Nase des verblüfften Reiters festnahm.<br />

Alle herrschaftlichen Koppeln stellten sich von<br />

der Parforcehunde in den Sumpf, die andern gingen<br />

nach und unter dem Donner von 40 Stirnmen schien<br />

der ganze Sumpf sich zu bewegen, drehte und<br />

schaukelte sich und aus seinen Verstecken flohen<br />

die Hasen nach allen Seiten. Auf dem Felde hinter<br />

der Brussowschen Schlucht wurde es lebendig. Eine<br />

Koppel trieb zum Sumpfe, die andere zur Schlucht,<br />

eben stellte die Koppel des Grafen Mengden einen<br />

Hasen, so dass derselbe nicht vorwärts konnte, und<br />

der Sieger der Probejagden, der rotbraune Rüde<br />

,,Poraschai“ ihn ergriff. Weiterhin strebte ein verirrter<br />

Fuchs dem Vorwerke zu, gerade an der Equipage<br />

vorüber, aus welcher die Großfürstin der <strong>Jagd</strong> zusah,<br />

und schon hatte ihn die Koppel D. D. Osipowskys<br />

gefangen. Dort befestigten die Jägergehilfen<br />

von Mjatleff einen Hasen an ihre <strong>Jagd</strong>tasche, während<br />

die Koppeln schon wieder einem Fuchse nachjagten<br />

welcher sich eben an der Schlucht gezeigt<br />

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