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Die-Perchino-Jagd

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Erdboden, bald zum Himmel hinauf, dessen schwere<br />

graue Wolken mit Regen drohten.<br />

Endlich war der große Weg zwischen 2 Inseln<br />

auf Nataljinka erreicht und die Gespanne hielten vor<br />

der schon in Erwartung stehenden Großfürstlichen<br />

<strong>Jagd</strong>. Hell bliesen die Hörner ,,Willkommen“ und die<br />

Barsois zerrten freudig an ihren Koppeln, da sie es<br />

wohl fühlten: jetzt fängt sofort das Treiben an. - <strong>Die</strong><br />

Parforcemeute auf eine Stelle zusammengetrieben,<br />

frei ohne Halsbänder wie immer, wedelten mit den<br />

Schwänzen und bitten um Arbeit. <strong>Die</strong> Hunde der<br />

Gäste stehen abwärts, alle eilen zu ihren Koppeln<br />

und setzen sich auf ihre Pferde. Der Großfürst nimmt<br />

zwei Hunde an seine Koppel und begibt sich auf seinen<br />

ständigen Posten. Alle Gäste, die ihre Posten<br />

ebenfalls kennen, reiten auf die linke Seite der Insel,<br />

um sie zu umkreisen, und wir anderen mit den <strong>Perchino</strong>koppeln<br />

reiten nach rechts. - An meiner Koppel<br />

führte ich zwei Rüden, den einjährigen „Urywai“<br />

ihn in das Feld zurück. Wie ein Viergespann jagten<br />

sie ihm nach, und als er versuchte, der Schlucht zuzuflüchten,<br />

ergriff ihn ,,Naljot“ der von dieser Seite<br />

aus lief. Unterdessen arbeitete die Parforcemeute<br />

schon auf der Insel und die prächtig klingenden<br />

Stimmen der gelbscheckigen Meute belebten mit<br />

einem Male den schläfrigen grauen Herbstmorgen<br />

und brachten Leben in die ganze schweigende Umgebung.<br />

Von meinem Posten aus, den ich eiligst<br />

eingenommen hatte, konnte icn nicht viel überblicken,<br />

aber nach den Stimmen der Parforcehunde<br />

erriet ich, wohin die Meute trieb und hörte aus der<br />

Entfernung die die Hunde aufmunternden Ausrufe<br />

der treibenden Jäger: ,,Packe ihn - u - ach!“<br />

Auf der ersten Insel Nataljinka, welche dicht<br />

neben dem Dorfe desselben Namens liegt, sind immer<br />

wenig Hasen und bald ertönte das Horn: ,,abtreten“.<br />

- Als ich mich eben anschickte, meinen Posten<br />

zu verlassen, erblickte ich vor mir ein Treiben. Drei<br />

und den zweijährigen „Naljot“, mein Jäger hinter<br />

mir, führte den dreijährigen ,,Diwni“ und den einjährigen<br />

„Melkai“. Alle diese Hunde treiben vorzüglich<br />

und verstärken den Ruhm ihrer Vorfahren, der<br />

Rüden „Kidni“, „Tscharodjei“ und ,,Serdjetschny I“.<br />

Eben war ich zu dem Winkel der Insel gelangt,<br />

den ich umreiten musste, um auf den engen Feldstreifen<br />

zu kommen, welcher die Insel von der parallel<br />

mit ihr gehenden Schlucht trennt, als sich vom Felde<br />

ein Hase, den die Parforcemeute aufgeschreckt<br />

hatte, erhob und vor meinen Hunden großen Vorsprung<br />

gewinnend, sich der Insel zuwandte. Meine<br />

Rüden schnitten ihm aber den Weg ab und trieben<br />

schwarzbraune Hunde, die Koppel von J. I. Golowin<br />

jagte einem Hasen nach, der den Hügel hinauf<br />

rannte. Das Treiben ging über das Saatfeld und die<br />

Hunde glitschten auf dem klebrigen Boden aus und<br />

konnten den Hasen nicht festnehmen, sondern jagten<br />

hinter ihm den Hügel hinauf. Da ich wusste, dass<br />

der Hase unbedingt auf die Insel kommen würde, so<br />

ritt ich vor und begegnete ihn, als er schon allein, die<br />

Hunde im Gesträuche zurücklassend, auf meinem<br />

Feldstreifen erschien: Wie eine Kugel flog ,,Urywai“<br />

und trieb den Hasen ,,Naljot“ zu, so dass ihn beide<br />

Rüden gleichzeitig fassten. Es war recht angenehm,<br />

einen so prächtigen Hasen, den zwei flinke Rüden<br />

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