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Die-Perchino-Jagd

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unserer Mitte stand Golowin, rechts von ihm ich und<br />

links Koscheleff.<br />

Endlich zeigten sich an dem Rande hinter der<br />

Schlucht drei Wölfe, einer von denselben lief in der<br />

Richtung zu den Jägerschlitten, zwei Wölfe kehrten<br />

um und liefen zu der Schlucht herunter. Ich bemerkte<br />

mit Vergnügen, dass die gelbscheckige Koppel, mit<br />

welcher ich im Herbst gejagt hatte, aus dem Schlitten<br />

des Barsoijägers Trifon sich auf den Wolf stürzte und<br />

ihn sofort niederzwang. Der gelbscheckigen Koppel<br />

kam die Koppel des zweiten Jägers zu Hilfe und beide<br />

Jäger knebelten den am Boden liegenden Wolf. <strong>Die</strong><br />

andern beiden Wölfe hatten sich in die Schlucht geflüchtet,<br />

aber nach einigen Sekunden sah ich hinter<br />

Koppel eingeholt, - und fünfzig Schritte vor dem Walde<br />

haben sie ihn niedergeworfen und ihn auch nicht<br />

mehr aufstehen lassen - und als noch „Sawladei“<br />

hinzukam, da hielten sie ihn so fest, dass Fadin und<br />

ich ihn mühelos knebelten. Schauen Sie ihn nur an,<br />

was für ein Prachtkerl. Und wirklich im Schlitten lag<br />

ein riesiger Wolf, welcher die Ohren fest an den Kopf<br />

presste und mit seinen grünlich schillernden Augen<br />

boshaft nach den seine breite Stirn streichelnden<br />

Händen blickte. Der fest zwischen seinen Zähnen<br />

befestigte Knebel und seine gefesselten Pfoten gestatteten<br />

ihm nicht, seinen Hass anders auszudrücken.<br />

Am 17. Dezember 1907 befanden sich J. I. Golowin,<br />

N. I. Koscheleff und ich mit sieben Schlitten<br />

zwanzig Werst von <strong>Perchino</strong> entfernt auf den großen<br />

lnseln des Gutes Odojewsky (Besitzer A. I. Mosoloft)<br />

zur Wolfsjagd. Früh am Morgen wurde uns von den<br />

Treibern gemeldet, dass sich drei Wölfe auf den lnseln<br />

befanden. Wir besetzten mit drei Schlitten und<br />

den herrschaftlichen Koppeln den hohen Hügel vor<br />

der lnsel, auf welcher die Wölfe waren, hinter uns auf<br />

hundert Saschen Entfernung befand sich die Waldkante<br />

der anderen lnseln, wohin sich, wie wir vermuteten,<br />

das Wild flüchten würde. Vor uns lag eine<br />

tiefe Schlucht, und die Insel, auf der sich die Wölfe<br />

befanden, zog sich von dieser Schlucht aufwärts.<br />

Hinter der Schlucht war wieder ein Feld, wohin sich<br />

unsere vier Barsoijäger mit ihren Schlitten begeben<br />

hatten. Lange streiften die Treiber auf der großen<br />

lnsel umber, die klare Winterluft mit den gellenden<br />

Lauten ihrer Hörner erfüllend. Der Schnee lag hoch<br />

und die Schlitten kamen nur langsam vorwärts. In<br />

dem Hügel noch einen Wolf auf mich zukommen. <strong>Die</strong><br />

gelbliche Farbe seines Felles und der hoch getragene<br />

Kopf ließen mich sofort den alten einheimischen<br />

Wolf erkennen. Da ich hinter mir den Abhang hatte,<br />

fürchtete ich, den Wolf zu nahe heran zu lassen und<br />

eilte ihm mit den Hunden entgegen. lch führte drei<br />

Rüden aus der „eigenen Meute“, unter denselben<br />

den prächtigen „Armawir“.<br />

Als der Wolf die ihm entgegeneilenden Hunde<br />

bemerkte, kehrte er nadi links um, sodass ihn dieselben<br />

durch den tiefen Schnee auf eine hübsche<br />

Distanz einholen mussten. Alle drei Rüden stürzten<br />

sich gemeinschaftlich auf den Wolf und warfen<br />

ihn nieder, noch hatte ich nicht die Möglichkeit,<br />

heranzufahren, da hatte sich der Wolf losgerissen<br />

und stürzte dem Abhange zu, wo ihn die Hunde<br />

Golowins fassten, die meiner Koppel zu Hilfe gekommen<br />

waren. Sechs Hunde drückten den Wolf in den<br />

Schnee, ihn sternartig umgebend. Ich war nur noch<br />

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