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Die-Perchino-Jagd

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sich. In 1½ Stunden waren 10 Wölfe gefangen, unter<br />

denselben 3 alte, einheimische und 4 einjährige, letztere<br />

laufen oft schneller als die alten und verteidigen<br />

sich energischer. <strong>Die</strong>se 10 Wölfe wurden von den<br />

Koppeln der <strong>Perchino</strong>jagd gefangen, ohne Mitwirkung<br />

der besonders guten Hunde aus „eigener Meute•,<br />

was die hohe Klasse aller Hunde der <strong>Perchino</strong>jagd<br />

beweist.<br />

Am 25. Februar 1904 fuhr ich und der Verwalter<br />

der <strong>Perchino</strong>jagd J. I. Golowin mit Erlaubnis des<br />

Großfürsten, welcher sich in Petersburg aufhielt, auf<br />

die Wolfsjagd im <strong>Jagd</strong>bestande von 7 Schlitten und<br />

5 Treibern zu Pferde. Wir beeilten uns, das Feld in<br />

der Mitte des negelewschen Waldes, 12 Werst von<br />

<strong>Perchino</strong> entfernt, einzunehmen. <strong>Die</strong> Wölfe, welche<br />

schon auf der Morgenfahrt umkreist worden waren,<br />

lagen auf einer Waldgrenze, welche mit ihrer Spitze<br />

auf das von unseren Schlitten besetzte Feld hinausging.<br />

Der Schnee lag flach und man konnte überall<br />

bequem durchfahren. 50 Saschen von dem Buschwerke<br />

des Zungensaumes entfernt, lag der Fahrweg,<br />

alle unsere Schlitten standen auf dem Felde hinter<br />

dem Wege, abseits vom Walde, so dass man uns<br />

vom Waldsaume aus nicht sehen konnte. Mein Schlitten<br />

stand im Zentrum und der Schlitten von Golowin<br />

auf der linken Flanke auf dem Fahrwege, so dass er<br />

auch die andere Front des Waldsaumes bewachte.<br />

Kaum ertönten die Hörner der Treiber, als auch<br />

schon die unserem Posten am nächsten liegenden<br />

Wölfe in das Feld jagten. Ich sah gerade vor mir auf<br />

dem Wege 4 Wölfe, einer derselben, ein mächtiges<br />

Exemplar, rannte von mir nach links, gerade auf den<br />

Weg, wo der Schlitten Golowins stand. 2 Wölfe liefen<br />

nach rechts zu den Schlitten Kuleschoffs und Pjeters<br />

und der vierte schien an meinem Schlitten vorüber<br />

zu wollen. lch sprang mit zwei alten Rüden „eigener“<br />

Meute, „Sokruschai“ und .Sawladai“ herunter und<br />

zeigte ihnen den gerade auf uns zueilenden Wolf.<br />

Wie groß war aber meine Verwunderung, als ich sah,<br />

dass „Sawladai“ auf zehn Schritte Entfernung am<br />

Wölfe vorüberjagte und nur „Sokruschai“ dem Wolfe,<br />

welcher die Richtung zum Schlitten Michaels eingeschlagen<br />

hatte, nachlief. Inzwischen jagte vor mir ein<br />

alter Wolf zum Walde zurück und hinter ihm die drei<br />

roten Barsoirüden Golowins. Auf diese Hetze hatte<br />

auch „Sawladai“ aufgepasst, als er, von mir freigelassen,<br />

an dem ersten Wolfe vorüberlief, um dem alten<br />

Wolfe nachzuspringen.<br />

<strong>Die</strong> Entfernung zwischen den Hunden Golowins<br />

und dem Wolfe war eine beträchtliche, mein<br />

,,Sawladai“ war noch weiter von ihm entfernt, so<br />

dass ich überzeugt von der Nutzlosigkeit dieses Treibens,<br />

mich wieder meinem Wolfe zuwandte, welchen<br />

„Sokruschai“ und die Koppel Michaels schon gefasst<br />

hatten und half jetzt Michael den Wolf knebeln.<br />

Rechts von uns knebelten Pjäter und Kuleschoff die<br />

anderen Wölfe. Als ich mit dem Knebeln des Wölfes<br />

fertig war, wandte ich mich wieder dem Waldessaume<br />

zu, und traf auf dem Wege dorthin den mir<br />

entgegenfahrenden Golowin, dessen triumphierende<br />

Miene mich verdutzt machte: „Warum freut er sich<br />

noch, nach-dem er solch einen Wolf freigelassen,<br />

dachte ich... Nun, was?“ rief ich ihm zu. ,,Hier sitzt er,<br />

unser Täuberich, - mit Fadin zusammen haben wir<br />

ihn geknebelt; - wie die Hunde ihn hielten, auch<br />

Ihr „Sawladai“ hat mitgeholfen, nachdem ihn meine<br />

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