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Die-Perchino-Jagd

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Schluchten und Gräben. Dabei verstehen es diese<br />

Leute, das Wild zu stellen, sie verhindern dessen<br />

Zurückweichen oder auf die Seite fliehen. <strong>Die</strong><br />

kühnen Halbblutpferde tragen die Reiter durch jedes<br />

Schneegestöber und wenn es vorkommt, dass ein<br />

Pferd in einem Graben versinkt, so springt der Jäger<br />

ab und wartet bis sich das Pferd aus der Grube<br />

herausarbeitet, dann springt er sofort wieder in den<br />

Sattel und erreicht noch rechtzeitig seinen Platz. Es<br />

kommen Fälle vor, bei denen der Treiber, wenn das<br />

Wild zurückgetrieben wird, schneller den Wolf erreicht<br />

als der Barsoijäger im Schlitten. Man lässt dem<br />

<strong>Perchino</strong>jagdpersonal nur Gerechtigkeit widerfahren,<br />

wenn man behauptet, dass alle Angestellten leidenschaftliche<br />

Jäger und tadellose Reiter sind.<br />

<strong>Perchino</strong> Wolfstreiben<br />

Nachdem der Leser mit der Einrichtung der<br />

<strong>Jagd</strong>, dem Treiben und den Regeln der Reitkunst<br />

bekannt geworden ist, will ich hier noch von einigen<br />

Wolfsjagden erzählen, die sich für immer in mein Jägergedächtnis<br />

eingeprägt haben. Am 2. September<br />

1899 hatte die <strong>Perchino</strong>jagd im Zuge auf der Station<br />

„Dworiki“, 4 Werst von dem Bärenwalde des Grafen<br />

Bobrinsky entfernt, übernachtet und zog von dort um<br />

10 Uhr morgens, zu einer langen Kolonne geordnet,<br />

Koppel nach Koppel, hinter sich die Parforcemeute,<br />

über die Felder reitend, dem <strong>Jagd</strong>reviere zu.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Jagd</strong> ging zu einer Kolonne geordnet, weil<br />

es verboten ist, vor der Insel, auf der sich Wölfe befinden,<br />

anderes Wild zu treiben, da dasselbe auf die lnsel<br />

flüchten kann, dabei Geräusch verursacht und die<br />

Wölfe verscheucht. <strong>Die</strong> Insel, auf welche wir uns begaben,<br />

bildete ein Rechteck mit kurzer östlicher und<br />

westlicher Seite, und längeren Nord- und Südseiten.<br />

Mit der Ostseite grenzte die Insel an eine tiefe Querschlucht,<br />

hinter welcher sich nach Westen hin eine<br />

schmale Strecke jung angepflanzten Fichten- und Eichenwaldes<br />

hinzog. Einige Saschen vor der Schlucht<br />

blieb die <strong>Jagd</strong> stehen, die Koppeln formten sich zu 2<br />

Kolonnen und besetzten die Nord- und Südseite der<br />

Insel, wobei die letzten Koppeln an jene, die westlich<br />

aufgestellt waren, anschlossen. Vor der waldlosen<br />

Schlucht, gegenüber dem östlichen Waldrande, wurde<br />

eine Reihe von Leuten aufgestellt, damit das Wild<br />

sich nicht in die Schlucht flüchten konnte. <strong>Die</strong> Parforcemeute<br />

blieb neben den Leuten an der Schlucht<br />

stehen, um abzuwarten, bis die Koppeln ihre Posten<br />

einnahmen.<br />

Der Großfürst, welcher seine beiden Leib-<br />

Jäger hinter sich stehen hatte, nahm den Posten<br />

gegenüber dem nordwestlichen Winkel der Insel ein,<br />

ich stellte mich auf eine Linie mit dem Großfürsten,<br />

gegenüber dem südwestlichen Winkel, zwischen uns<br />

stellte sich J. I. Golowin; auf der Nordseite stand<br />

die Hälfte der Barsoikoppeln der <strong>Perchino</strong>jagd, außer<br />

ihnen noch 2 Koppeln von D. D. Osipowsky und 2<br />

Koppeln der Fürsten W. A. und L. A. Schachowskoi,<br />

die schon an die Koppel des Großfürsten anschlossen.<br />

Auf der Südseite der Insel stand die andere Hälfte<br />

der <strong>Perchino</strong>koppeln, außer diesen 2 Koppeln von<br />

N. I. Sorochtin und 2 Koppeln von A. A. Strogonoff,<br />

welche an die meinige anschlossen. Es war ein stiller,<br />

grauer Herbsttag, auf einigen Feldern standen<br />

die noch nicht weggeführten Schober abgemähten<br />

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