Die-Perchino-Jagd
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gezeichneten Rüden „Tscharodjei“ zu kaufen. <strong>Die</strong>ser<br />
Hund lief nicht besonders, war aber sehr scharf, hatte<br />
kurzen, stark gebogenen Rücken, war groß, trocken,<br />
im Bau rassig und elegant. Sehr gut waren seine<br />
kleinen, feinen, festanliegenden Ohren, so dass<br />
der Großfürst scherzend sagte: „Ich habe 1000 Rubel<br />
für jedes Ohr bezahlt“, da er gerade diese Ohren<br />
am meisten am Hunde schätzte. „Tscharodjei“ wurde<br />
im März 1895 gekauft, wo nach und nach alle zu ihm<br />
passenden <strong>Perchino</strong>-Hündinnen von ihm gedeckt<br />
wurden.<br />
Aber nicht alles auf Erden geschieht<br />
nach einem vorher zusammengestellten<br />
Programm, manchmal bringt einem das<br />
Schicksal selbst Glück und Erfolg, wo man<br />
es am wenigsten erwartet. Bei mir befand<br />
sich zu Gast Oseroff mit seiner grauscheckigen<br />
Hündin „Golubka“ aus unserer Zucht,<br />
ich sage „unsere“ und spreche hiermit von<br />
einem kleinen Kreis von Jägern, welche zusammen<br />
züchteten und deren Zuchtideal<br />
auch der frühere russische Windhund bildete.<br />
In diesem Jägerkreise waren außer<br />
mir noch N. A. Boldyrjeff, J. P. Sokoloff und<br />
S. W. Oseroff und wir hatten bereits auf den<br />
Moskauer Ausstellungen die äußeren Werte<br />
unserer Hunde bewiesen, auch waren<br />
diese Hunde auf den Versammlungsjagden<br />
in den Gouvernements Rjasan und Tula<br />
schon durch ihre guten Feldeigenschaften<br />
bekannt.<br />
Um das Jahr nicht zu verlieren, äußerte<br />
der Großfürst den Wunsch, einen<br />
Wurf von „Golubka“ und .,Tscharodjei“ zu<br />
züchten. <strong>Die</strong>se Verbindung gab folgende<br />
Hunde: den rotscheckigen „Golub“, die<br />
gelbscheckigen „Gordetz“ und „Grubian“<br />
und die weißen „Grosny“ und „Grosa“.<br />
Alle diese Hunde waren tadellos gebaut,<br />
stark in den Knochen, reich im Haar und<br />
zeichneten sich durch Schnelligkeit auf<br />
den Barsoijagden in <strong>Perchino</strong> aus, bei<br />
denen sie alle ihre Gegner gleichen Alters<br />
schlugen (den zweiten Wurf vom<br />
Durasoffschen „Utjeschai“ und „Slawna“).<br />
<strong>Die</strong>ses bestätigte noch einmal die<br />
Richtigkeit der Ansicht des Großfürsten<br />
in Bezug der Zucht, d. h. wenn man<br />
schon eine Rekordschnelligkeit in seinen<br />
<strong>Jagd</strong>hunden besitzt, man nicht in Gefahr<br />
läuft, wenn man auch einen weniger guten<br />
Läufer als Zuchthund hinzunimmt,<br />
wenn der Hund nur rassig ist, scharf und<br />
nach seinen Formen wie im Typ zur Hündin<br />
passt.<br />
Im Jahre 1897 beschloss der<br />
Großfürst, die Kinder von „Tscharodjei“,<br />
Züchter Fürst Wassiltschikoff, mit den<br />
Hunden von .,Serdetschny“ und „Chochlik“<br />
beide aus der <strong>Jagd</strong> Durasoffs, zu paaren. Nach<br />
ihren Müttern „Wjuga“ und .,Golubka“ stammten sie<br />
aus demselben Blute, aber zu ihren Vätern standen<br />
sie in keiner Blutsverwandtschaft, trotzdem bei<br />
„Tscharodjei“ in einer Linie auch das Blut der ihnen<br />
allen verwandten Matschewarianoffschen Hunde<br />
floss. <strong>Die</strong>se vom Großfürsten gewählte Zuchtverbindung<br />
gab glänzende Resultate.<br />
Alle Hunde dieser Verbindung trugen einen<br />
ausgeprägten Typ, einige Exemplare waren<br />
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