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Die-Perchino-Jagd

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ebenso mit Lehnen versehen, die es den jungen Hunden<br />

unmöglich machen, sich an die Steinwände anzulegen.<br />

Auf die Schlaflatten wird während der Kälte<br />

eine Menge Stroh gelegt, damit sich die Welpen in<br />

demselben eingraben können, da auch diese Zwinger<br />

nie geheizt werden. Von der Mitte jeder Außenwand<br />

des Hauses ziehen sich vier Drahtzäune hin,<br />

welche das ganze Quadrat in vier Höfe teilen. <strong>Die</strong>se<br />

Höfe werden, um den Boden zu säubern, jeden<br />

Herbst einmal gepflügt, und im Frühjahr mit Hafer besät,<br />

welcher im Sommer mehrmals grün abgemäht<br />

wird. Auf einem Platz in jedem Hofe wird ein großer<br />

Haufen Sand ausgeschüttet, damit die Welpen spielend<br />

in demselben graben können. Auch hier steht<br />

in jedem Hofe ein großer Zinktrog für Futter und ein<br />

kleiner für Wasser.<br />

Auf der Ostseite der Höfe, an dem Fahrwege,<br />

steht die Küche, in welcher für die Welpen gekocht<br />

wird. <strong>Die</strong> Küche ist ebenso gebaut, wie für die großen<br />

Hunde, ebenso wird das Futter in Kübel gegossen<br />

und in jeden Welpenhof getragen. Vier Abteilungen,<br />

die je 15 Welpen aufnehmen können, sind<br />

im Welpenzwinger deswegen eingerichtet, um die<br />

Welpen nach ihrem Alter zusammen zu legen. Ein<br />

Beisammensein von Welpen<br />

verschiedenen Alters<br />

ist äußerst schädlich für<br />

ihre Entwicklung, denn die<br />

großen Welpen belästigen<br />

die kleinen, lassen sie nicht<br />

spielen, und je weniger ein<br />

Welpe läuft, desto schlechter<br />

entwickelt er sich. Jedes<br />

Jahr im Herbst, während der<br />

Anwesenheit des Großfürsten<br />

in <strong>Perchino</strong>, wird von<br />

ihm selbst das Verzeichnis<br />

der Hunde und Hündinnen<br />

zusammengestellt, die im<br />

nächsten Frühjahr zu paaren<br />

sind. Zu Zuchtrüden werden<br />

vollkommen erwachsene,<br />

nicht jünger als zweijährige<br />

Hunde gewählt, d. h. solche,<br />

die schon im Felde gearbeitet<br />

haben. Manchmal, wenn es<br />

wünschenswert erscheint, bestimmtes<br />

Blut zu wiederholen,<br />

wird ein Wurf auch von alten<br />

Hunden genommen, welche<br />

schon nicht mehr ins Feld gehen,<br />

aber niemals werden 2<br />

alte Hunde zusammengestellt.<br />

<strong>Die</strong> Paarung geht unter<br />

der Aufsicht des <strong>Jagd</strong>verwalters<br />

vor. Jede Hündin wird zweimal,<br />

ein Tag nach dem andern,<br />

mit dem Rüden verbunden. <strong>Die</strong><br />

Hündinnen werfen im Hofe ihrer<br />

Wärter und bleiben dort solange sie nähren. Hat<br />

eine Hündin viele Welpen, so wird eine Amme meist<br />

aus der eigenen <strong>Jagd</strong> hinzugezogen, aber nur solche<br />

Hündin, welche nicht zur Zucht bestimmt ist. Sobald<br />

die Welpen von der Mutter abgenommen werden,<br />

kommen sie in den Welpenzwinger, wo sie einen so<br />

großen Raum haben, als würden sie in voller Freiheit<br />

wachsen. Am Morgen und am Abend wird jeder Welpe<br />

gekämmt und gebürstet.<br />

Bis zu drei Monaten werden die Welpen sechsmal<br />

täglich mit Weizengrütze und Milch gefüttert,<br />

von drei bis 6 Monaten erhalten sie viermal täglich<br />

ihr Futter, wobei zur Weizengrütze Hafermehl mit<br />

Bouillon und Fleisch hinzukommt. Vom sechsten Monat<br />

an fressen die Welpen dreimal täglich, wobei zu<br />

jeder Nahrung Milch hinzu gegossen wird. Welpen,<br />

die aus irgendwelchen Gründen im Wachstum zurückbleiben,<br />

erhalten Lebertran und Knochenmehl in<br />

vom Tierarzt verordneten Mengen, bis sie sich erholen<br />

und normal wachsen. Damit die Welpen ihr Gebiss<br />

entwickeln können, erhalten sie Fohlenhufe und<br />

weiche Knochen zum Nagen.<br />

Vom sechsten Monat an wird die Bewegung in<br />

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