familie&co 02/2024
Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO.
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familie&erziehung<br />
Freund,<br />
Konkurrent,<br />
Verbündeter<br />
Die Beziehung zu unseren<br />
Geschwistern verläuft typischerweise<br />
von der Kindheit bis zum<br />
Alter in drei Phasen<br />
Kindheit: Geschwister sind sehr<br />
stark aufeinander bezogen. Solange<br />
auch das ältere Kind noch nicht in<br />
Kita oder Schule geht, sind sie ständig<br />
zusammen und spielen meist<br />
auch sehr viel miteinander. Häufig<br />
sind sie aber auch wie „Hund und<br />
Katze“: Sie streiten und kämpfen<br />
um ihre Stellung in der Familie. Das<br />
kann gerade in den Vorschul- und<br />
Grundschuljahren eskalieren. In der<br />
Pubertät verbünden sich Geschwister<br />
dagegen oft gemeinsam gegen<br />
die Eltern.<br />
Frühes Erwachsenenalter: Wenn<br />
die Geschwister das Elternhaus<br />
verlassen, spielen sie füreinander<br />
häufig keine so große Rolle mehr.<br />
Zwischen 25 und 40 Jahren gründen<br />
viele eine eigene Familie und widmen<br />
sich ihrer Karriere. Es gibt mit<br />
den Geschwistern häufig nur noch<br />
ritualisierte Treffen etwa zu Geburtstagen<br />
und Jubiläen.<br />
Späteres Erwachsenenalter: Ist die<br />
eigene Familiengründung mehr oder<br />
weniger abgeschlossen, suchen<br />
Geschwister häufig wieder mehr die<br />
Nähe zueinander. Schließlich teilt<br />
man mit Geschwistern Erinnerungen<br />
an die Kindheit. Familiäre Gemeinsamkeiten<br />
bekommen wieder eine<br />
größere Bedeutung. Möglicherweise<br />
brechen aber auch schlummernde<br />
Rivalitäten im späteren Erwachsenenalter<br />
wieder hervor.<br />
nenlernen, sich in Geduld und Verzicht<br />
üben – all dies tun Geschwister zwischen<br />
Lego und Puppenhäusern miteinander.<br />
Geschwister bewerten, vergleichen und<br />
kritisieren einander. Sie lernen, sich<br />
anzupassen, und wollen dabei doch<br />
ganz anders sein als der andere. „Diese<br />
Rivalität wirkt als Entwicklungsmotor.<br />
Eifersucht ist sozusagen Mörtel für die<br />
eigene Identität“, sagt der Psychologe<br />
Hartmut Kasten, der seit vielen Jahren<br />
über die Beziehung von Geschwis tern<br />
forscht. „Sie spornt zu Leistungen an<br />
und hilft, sich abzugrenzen“, so der<br />
ehemalige Experte vom Münchner<br />
Staatsinstitut für Frühpädagogik. Kinder<br />
mit Geschwistern lernen häufig<br />
eher, sich zu positionieren und ihr eigenes<br />
Ich zu erkennen.<br />
Eine Beziehung fürs Leben<br />
Schulkameraden und manche Freunde<br />
verlieren wir aus den Augen, von<br />
Partnern kann man sich trennen – die<br />
Beziehung zu unseren Geschwistern<br />
aber ist etwas Unauflösliches. Selbst<br />
nach dem ärgsten Streit hören sie nicht<br />
auf, Bruder oder Schwester zu sein.<br />
„Die Geschwisterbeziehung ist eine<br />
der wenigen Horizontalbeziehungen,<br />
auf die Menschen heute dauerhaft aufbauen<br />
können“, sagt Hartmut Kasten.<br />
Geschwis ter sind einander beständige<br />
Begleiter und können unter Umständen<br />
stabiler Halt in den Stürmen des<br />
Lebens sein. Ob die Beziehung tatsächlich<br />
gut ist und auch bleibt, haben die<br />
Eltern nicht allein in der Hand. Doch<br />
sie können einiges tun, um sie zu fördern.<br />
Was dabei unter anderem hilft:<br />
Familienrituale: Gemeinsames Wandern,<br />
Feiern oder Vorlesen stärkt das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
Vorbild sein: Wenn die Eltern ein liebevolles<br />
Verhältnis zueinander und zu<br />
ihren Geschwistern pflegen, färbt das<br />
oft – zumindest langfristig – auf die<br />
Kinder ab.<br />
Gemeinsame Projekte und Ziele:<br />
Wenn Geschwister zusammen Erfolgserlebnisse<br />
haben, erzeugt das eine<br />
enorme „Tiefenbindung“.<br />
Fairness: Gerechtigkeit walten lassen<br />
ohne gleichzumachen – das mindert<br />
übermäßige Rivalität.<br />
Nischen schaffen: Indem Eltern die<br />
Talente aller Kinder erkennen und fördern,<br />
ermöglichen sie ihnen, konkurrenzlos<br />
zu glänzen.<br />
Offenheit: Ein Kind ist vielleicht extrovertierter<br />
als das andere. Trotzdem ist<br />
es nicht sinnvoll, die Geschwister in<br />
Schubladen zu stecken, sondern stets<br />
offen gegenüber ihrer Entwicklung zu<br />
bleiben.<br />
Neid gehört dazu – und hilft<br />
Weihnachten war bei uns herrlich und<br />
schaurig zugleich. Da gab es den geschmückten<br />
Baum, das gute Essen und<br />
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