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EYECOM 01|24

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so unter die Lupe, wie Sie dies bei einem potenziellen Lebenspartner tun<br />

würden.“ Frau Mayer solle zum Beispiel schauen: Trägt der Kunde einen<br />

Ehering? Hält er beim Sprechen Blickkontakt? Ist er ein sportlicher Typ?<br />

Und zum ersten Mal im Gespräch muss Frau Mayer herzhaft lachen.<br />

Dieses Umdeuten hat zumindest die Gesprächssituation aufgelockert.<br />

Vielleicht denkt Frau Mayer beim nächsten Kundenbesuch tatsächlich an<br />

das Stichwort „Partnersuche“ und geht relaxter in das Gespräch. Dadurch<br />

verbessert sich ihre Ausstrahlung und damit die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

sie einen emotionalen Draht zu ihren Kunden findet und damit bessere<br />

Aufträge schreibt.<br />

Methode 3: Das Problem verschlimmern –<br />

paradoxes Arbeiten<br />

Ein weiteres Mittel, um festgefahrene Sichtweisen zu lockern, sind<br />

paradoxe Fragen und Aussagen. Also beispielsweise statt der Frage „Wie<br />

lösen wir das Problem?“ zu fragen „Wie verstärken wir das Problem?“<br />

Eine solche Intervention löst beim Gegenüber oft eine problemlösende<br />

Gegenreaktion aus. Erfahrene Eltern können ein Lied davon singen: Wer<br />

ein schreiendes Kind bittet, mit dem Schreien aufzuhören, hat meist<br />

wenig Erfolg. Wer es hingegen auffordert, lauter zu schreien, merkt in<br />

der Regel bald: Das Schreien verebbt.<br />

Überraschen Sie als Führungskraft in heiklen oder festgefahrenen<br />

Situationen Ihren Gesprächspartner also gelegentlich mit scheinbar<br />

paradoxen Fragen oder Aufforderungen. Fragen Sie zum Beispiel:<br />

„Was müssten Sie tun, damit Sie endlich einen Burnout erleiden?“<br />

„Wie erreichen Sie es todsicher, dass Ihr Kollege nicht mehr mit<br />

Ihnen spricht?“ Oder:<br />

„Wie fahren wir das Projekt endgültig an die Wand?“<br />

Methode 4: Dem „Gummibaum“ lauschen –<br />

Dissoziation zum Perspektivenwechsel<br />

Hilfreich für einen Perspektivwechsel sind auch Dissoziationen. Das<br />

heißt, sich als Person quasi von außen zu betrachten und zu fragen: „Wie<br />

sehen mich andere?“ Dadurch wird ein schärferes Bewusstsein für die<br />

eigenen Verhaltensweisen erreicht, was wiederum Reflexionsprozesse in<br />

Gang setzt. Das ist wichtig, um festgefügte Denk- und Verhaltensstrukturen<br />

aufzubrechen.<br />

Dissoziative Fragen wären zum Beispiel:<br />

„Was glauben Sie, was Ihr Kollege denkt, wenn er Sie so in Rage sieht?“<br />

„Was würde unser Chef zu diesem Problem sagen?“. Oder:<br />

„Was würde Ihnen Ihre Mutter in dieser Situation raten?“<br />

Zu dieser eher ernsten Betrachtungsweise gibt es humorvolle Alter nativen.<br />

Zum Beispiel:<br />

„Was würde mir der Gummibaum in Ihrem Büro über die Kommunikation<br />

in Ihrer Abteilung erzählen?“ Oder:<br />

„Wie würde die Kaffeetasse auf Ihrem Schreibtisch Sie beschreiben?“<br />

Mit allen genannten Methoden können Sie das Denken Ihrer<br />

Gesprächspartner oft in eine andere, zielführendere Richtung lenken.<br />

Probieren Sie es einfach aus.<br />

Sabine Prohaska ist Inhaberin des Beratungsunternehmens<br />

seminar consult prohaska in Wien sowie<br />

Coach-Ausbilderin. Sie ist unter anderem Autorin des<br />

Buchs „Lösungsorientiertes Selbstcoaching:<br />

Ihren Zielen näherkommen – Schritt für Schritt“.<br />

Kontakt: www.seminarconsult.at<br />

Hilfreich für einen<br />

Perspektivwechsel sind auch<br />

Dissoziationen. Sich also<br />

als Person von außen<br />

zu betrachten und zu fragen:<br />

„Wie sehen mich andere?“<br />

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<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024

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