EYECOM 01|24
DIE EYEWEAR-COMMUNITY
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ukrainischen Unternehmen, in der neuen Situation<br />
zu Beginn des Krieges zu überleben, bis sie<br />
ihre Geschäfte wieder eröffnen konnten.<br />
Die aktuelle Situation der Augenoptik ist<br />
in verschiedenen Regionen der Ukraine sehr<br />
unterschiedlich. Einige Teile des Landes wurden<br />
durch den Krieg viel stärker beschädigt als<br />
andere. Gleich nach Kriegsbeginn zogen viele<br />
Menschen in den westlichen Teil der Ukraine;<br />
viele Firmen verlegten auch ihre Büros dorthin.<br />
Von diesem Moment an<br />
schien das Leben in einer<br />
Minute festzustecken,<br />
die ewig zu dauern schien.<br />
Es ist fast ein Wunder,<br />
dass immer noch Geschäfte<br />
geöffnet sind.<br />
Weil die allgemeine Situation unserer<br />
Augenoptiker-Branche derzeit sehr kompliziert<br />
ist, ist es fast ein Wunder, dass immer noch Geschäfte<br />
geöffnet sind und dass es Firmen gibt,<br />
die augenoptische Produkte importieren. Einige<br />
Unternehmen führen sogar neue Marken<br />
ein, eröffnen neue Geschäfte oder erweitern<br />
vorhandene. Einige reisen auch zu Fachmessen<br />
im Ausland. Zum Beispiel die Mitarbeiter<br />
des „Lviv Megaoptika Vision Center“, das auf<br />
der MIDO 2023 mit dem „Bestore Innovation<br />
Award 2023“ ausgezeichnet wurde. Oder das<br />
Team der Firma Acropolis, das auf der Pariser<br />
SILMO seine in der Ukraine hergestellten Brillenetuis<br />
präsentierte.<br />
Die Warenauswahl in den Geschäften ist<br />
kriegs bedingt natürlich eingeschränkt. Die ukrainischen<br />
Endverbraucher haben ihre Ansprüche<br />
schon in der Covod-Zeit zurückgeschraubt<br />
und eher einfache, aber zuverlässige, lang -<br />
le bige Brillenmodelle zu bezahlbaren Preisen<br />
gekauft. Für Luxus ist gerade nicht viel Platz,<br />
auch wenn die Nachfrage nach besseren Produkten<br />
gerade wieder steigt.<br />
Auch die Augenkliniken in den Kriegs gebieten<br />
mussten zu Beginn des Krieges ihre<br />
Arbeit einstellen. Die meisten von ihnen nahmen<br />
ihre Arbeit jedoch schon bald wieder auf;<br />
teilweise unter sehr improvisierten Bedingungen.<br />
Die große Nachfrage nach augenärztlicher<br />
Hilfe und chirurgischen Eingriffen ließ einfach<br />
nichts anderes zu.<br />
Dieser Krieg hat unsere Vorstellung verändert,<br />
dass ein Geschäft vor allem dazu da ist, Gewinne<br />
zu erzielen. Viele ukrainische Augenoptiker<br />
haben eine unglaubliche Großzügigkeit gezeigt,<br />
indem sie nicht nur der Armee und Flüchtlingen,<br />
sondern sogar Konkurrenten helfen. Denn jedes<br />
Optikunternehmen hat mindestens einen Mitarbeiter<br />
oder Bekannten in der Armee.<br />
Wie freundlich und großzügig unsere Optiker<br />
sind, habe ich auch persönlich erlebt: Der<br />
Besitzer eines Optikgeschäfts in Dnjepr hat<br />
einer Freundin von mir, die ihren Job verloren<br />
und deshalb nicht viel Geld hatte, ihre neue<br />
Brille einfach geschenkt.<br />
Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher als das<br />
Ende dieses Krieges und eine Rückkehr zu einer<br />
Normalität, wie wir sie von früher kennen.<br />
Mitarbeiter des des „Lviv Megaoptika Vision<br />
Center“ bei der Verleihung des „Bestore Innovation<br />
Award 2023“ auf der MIDO 2023 durch<br />
MIDO-Präsident Giovanni Vitaloni (rechts).<br />
Anna Nikolenko ist seit 2003 Redakteurin und Miteigentümerin<br />
des ukrainischen Optikmagazins „OK.U.“ Es wird<br />
seit Beginn des Jahres 2020 nicht mehr gedruckt, sondern<br />
erscheint nur noch online. Außerdem unterrichtet sie seit<br />
2002 an der Universität Chinesisch.<br />
Kontakt: anna@okumagazine.com.ua<br />
Das Team der Firma Acropolis, das auf der<br />
Pariser SILMO seine in der Ukraine hergestellten<br />
Brillenetuis präsentierte.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
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