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Selber unternehmerisch Hand anlegen – da kann man helfen! Jungen Menschen Chancen ermöglichen und helfen, soziale Ideen unternehmerisch umzusetzen – darum geht es bei Förderprogrammen von Blum und SAP. Friedrich Ruhm Foto: Blum 94 CASE-STUDIES
ENTWICKLUNGSARBEIT VON GROSSUNTERNEHMEN Zukunftschance Tischler: Blum hat für die Ausbildung im Berufsbildungszentrum in Nairobi moderne Maschinen zur Verfügung gestellt. Blum-Mitarbeiter Tobias Joseph (links) hilft bei der Inbetriebnahme. Blum „exportiert“ erfolgreiche Ausbildung Es ist eine österreichische Spezialität, die mittlerweile auch international als vielversprechender Ansatz gilt, um vor allem der Jugendarbeitslosigkeit vorzubeugen: Bei der „dualen Berufsausbildung“ wird nicht nur die Schulbank gedrückt, sondern parallel dazu bereits die Praxis in einem Betrieb erlernt. Einer der Vorreiter dabei war und ist Blum aus Höchst in Vorarlberg. Seit über 50 Jahren bildet der weltweit führende Hersteller von Möbelbeschlägen Lehrlinge aus, und jedes Jahr kommen über 100 neue Auszubildende in elf unterschiedlichen Lehrberufen dazu. Seit Kurzem geht Blum einen Schritt weiter und „exportiert“ das Modell. Den Anfang machte ein Projekt der österreichischen Entwicklungsorganisation ICEP in Kenia, auf das Blum angesprochen worden war, berichtet Simon Eberle, Regional Director für Africa und Middle East bei Blum: „Konkret geht es bei dem Projekt um den Aufbau von Ausbildungsstrukturen in Kenia mit dem Ziel, vor allem Jugendliche aktiv am Wirtschaftsleben zu beteiligen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und das Tischlern als zukunftsträchtiges Handwerk zu etablieren.“ Bis Ende 2022 wurden 42 Tischler, davon elf weibliche Lehrlinge, zu Fachkräften ausgebildet. Unterstützend hat Blum außerdem moderne Maschinen zum Bohren und zum Einbau von Beschlägen und passendes Zubehör zur Verfügung gestellt. In ihrer 18-monatigen dualen Ausbildung lernen die Teilnehmenden neben der fachlichen Expertise auch Grundkenntnisse am Computer und im Entrepreneurship. Sie erwerben außerdem Soft Skills und machen ein Praktikum. Neben Blum ist dazu auch Blums Vertriebspartner in Kenia, das internationale Unternehmen PG Bison, an dem Projekt beteiligt, das zudem vom Land Vorarlberg gefördert wird. Gemeinsam mit PG Bison bildet Blum zudem die Ausbildner aus. Eberle: „Wir bringen das Know-how für die Lehrpläne, Produkte für die Lernwerkstatt und Maschinen mit ein. Ihre Aufgabe ist die Koordination und das Projektmanagement vor Ort, damit wir kurze Wege und Reaktionszeiten haben.“ Mittlerweile hat Blum ähnliche Ausbildungsprogramme auch im Libanon, in Ägypten und in Liberia. Eberle: „Mit einer guten Ausbildung als Tischler oder Tischlerin bieten sich den Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungsprogramms neue Möglichkeiten, die sie sonst nur schwer hätten. Sie können sich eine wirtschaftliche Existenz aufbauen. Das zu sehen und zu begleiten, gibt uns und unseren mitarbeitenden Kollegen und Kolleginnen viel Energie und Motivation.“ Engagierte Menschen mit guten Ideen: Beim jährlichen Social Impact Award wird soziales Unternehmertum prämiert. SAP hält Social Impact Award am Laufen Die Software von SAP sorgt in der Regel dafür, dass Unternehmen „besser laufen“. Zumindest weiterlaufen sollte auch eine erst ein Jahr vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs gestartete Kooperation, nämlich dem ukrainischen Partner des 2009 in Wien erstmals gestarteten Social Impact Awards (SIA), der School of ME, den Start dieses Inkubatorprogramms für soziales Unternehmertum zu ermöglichen. SAP wollte bei Kriegsausbruch nicht nur „praktische Solidarität“ zeigen, berichtet Gabriele Hartmann, zum damaligen Zeitpunkt Head of Corporate Social Responsibility, Mittel- und Osteuropa der SAP SE: „Das hieß für uns neben Unterstützung für die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen auch, dass unsere gemeinnützigen ukrainischen Partner ihre Arbeit fortführen konnten.“ SIA gibt es mittlerweile in 18 Ländern und soll „junge Menschen zwischen 14 und 30 motivieren und befähigen, gesellschaftlich aktiv zu werden“, erklärt Jonas Dinger, Geschäftsführer der Social Impact Award, einer gemeinnützigen GmbH. „Entscheidend ist, dass die Idee eine soziale Wirkung hat, umsetzbar und in dem Land neu ist.“ Aus den Einreichungen wählt eine Jury zehn Projekte, die neben einem Preisgeld ein mehrwöchiges Inkubationsprogramm durchlaufen, das die Validierung des Wirkungs- und des Geschäftsmodells zum Inhalt hat. Den Abschluss bildet der SIA Summit, der neben der Vorstellung der Preisträger deren Vernetzung fördert. Die Zusammenarbeit mit SAP besteht seit 2020 und wurde inzwischen auf sechs Länder erweitert. Dinger: „Ohne das persönliche Engagement der Beteiligten bei SAP wäre das Programm, nachdem alle anderen Partner abgesprungen waren, in den letzten beiden Jahren in der Ukraine nicht umsetzbar gewesen.“ Foto: Nikolas Rode 95
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