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Foto: ecop<br />

Das ecop-Team bietet Zukunftstechnik für die Industrie: Die neu entwickelte Rotations-Wärmepumpe<br />

nutzt die Zentrifugalkraft, um Wärme bis zu 200 Grad zu erzeugen.<br />

Foto: Interspot-Film-GmbH<br />

Erfolgreich als „Aufwandsminimiererin“: Dachgold-Unternehmerin Cornelia<br />

Daniel auf dem Dach der PV-Anlage Nummer 1001 - Ziel erreicht.<br />

Prozessen entfallen auf Wärme. Und sie wird zum überwiegenden<br />

Teil noch mit fossilen Brennstoffen erzeugt.<br />

„Das wollen wir ändern“, sagt Lothar Stadler von ecop,<br />

einem Start-up, das eine Rotations-Wärmepumpe entwickelt<br />

hat, die für Wärme zwischen 100 und 200 Grad<br />

geeignet ist. Genau hier liegt der größte Bedarf für die<br />

mittelständische Industrie wie Brauereien, Molkereien,<br />

Holzverarbeitungsbetriebe und Wäschereien. Hier wird<br />

Wärme für Dampf, Trocknungsprozesse, Destillation und<br />

Pasteurisation benötigt.<br />

Für Wärme unter 100 Grad gibt es bereits herkömmliche<br />

Wärmepumpen, wie man sie auch aus dem Eigenheim<br />

kennt. Über 200 Grad kann Biomasse oder Wasserstoff<br />

verwendet werden. Aber genau in diesem großen<br />

Bereich der mittleren Temperaturen gab es bislang keine<br />

umweltfreundliche Lösung.<br />

Die Rotations-Wärmepumpe beruht dabei auf einem<br />

völlig neuen technischen Ansatz: Eine Welle rotiert mit<br />

bis zu 1.600 Umdrehungen pro Minute, das Gas wird<br />

in einem Rohrsystem nach außen gedrückt, dadurch<br />

verdichtet und erwärmt. An der Außenwand sitzen<br />

die Wärmetauscher, die den Übergang der Wärme auf<br />

Wasser durchführen. Damit die Pumpe auch wirklich<br />

umweltfreundlich ist, wird als Arbeitsmedium ein Gas<br />

verwendet, das aus unbedenklichen Edelgasen besteht.<br />

Es ist nicht giftig und nicht explosionsgefährdet. Damit<br />

müssen keine Brandschutzvorschriften beachtet werden.<br />

„Wir können mit der ecop-Pumpe auch auf 30 Grad<br />

herunterkühlen“, sagt Stadler, „da läuft gerade ein<br />

Projekt, wo wir eine Serverfarm kühlen. Insbesondere<br />

für typische Industriewärme bei 130 bis 150 Grad gibt es<br />

einige Anwendungen. Auch die Dampferzeugung bzw.<br />

die Dampfkesselvorwärmung funktioniert.“<br />

Bernhard Adler, Student an der TU Wien, hatte sich vor<br />

zehn Jahren in den Kopf gesetzt, eine Wärmepumpe für<br />

die mittelständische Industrie zu entwickeln. Gemeinsam<br />

mit Professoren der TU wurden Pläne gemacht –<br />

die InnoEnergy, der OÖ Hightechfonds, FSP Ventures<br />

(Familie Scheuch Privatstiftung), die Fill Holding und<br />

andere Investoren glaubten an das Projekt und so konnte<br />

der erste Prototyp im Jahr 2017 fertiggestellt werden.<br />

Eine Anlage im Biomasse Fernheizwerk Bucklige Welt<br />

ist bereits in Betrieb, eine zweite Anlage wird 2023<br />

ausgeliefert.<br />

Jetzt soll die Serienproduktion starten. Das Interesse in<br />

der Industrie ist, nicht zuletzt dank der Fördermittel aus<br />

der staatlichen Dekarbonisierungsoffensive, sehr hoch,<br />

die Ansprüche der jungen Firma ebenfalls: „Wir wollen<br />

Markt- und Technologieführer in der CO 2<br />

-neutralen<br />

industriellen Wärmerückgewinnung in Europa werden“,<br />

sagt Lothar Stadler. Die innovative Rotations-Wärmepumpe<br />

erregt auf Fachkongressen bereits hohe Aufmerksamkeit<br />

und gewinnt wichtige Awards. So hat die renommier-<br />

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