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KREISLAUFWIRTSCHAFT BEI BAU UND ELEKTRONIK<br />
Fühlt sich gebraucht und<br />
wird noch gebraucht!<br />
Re-Use rettet Gebrauchtes, AT&S hält Kupfer im Kreislauf, und BauKarussell nutzt Abbruchhäuser<br />
als Rohstoff-Minen: Wie unterschiedliche Strategien zur Ressourcenschonung beitragen.<br />
Friedrich Ruhm und Harald Koisser<br />
Verhilft<br />
Re-Use-<br />
Betrieben zu einem<br />
professionellen<br />
Online-Shop: Irene<br />
Schanda.<br />
Re-Use bringt Gebrauchtes ins digitale Zeitalter<br />
„Wir wollen ein gutes Leben für alle mit geringstmöglichem<br />
Ressourceneinsatz“, sagt Irene Schanda von<br />
Re-Use Austria, einem Verein, der sich als Interessensvertretung<br />
der sozialwirtschaftlichen Re-Use-Betriebe<br />
in Österreich versteht. Die Halleiner Arbeitsinitiative,<br />
gabarage und auch die Carla der Caritas sind unter den<br />
44 Mitgliedern des Vereins, der 2004 gegründet wurde<br />
und Anfang 2023 seinen Namen geändert hat – von<br />
RepaNet zu Re-Use Austria. Denn der Name soll die<br />
zentrale Idee abbilden – das Anliegen der Wiederverwendung.<br />
Dinge sollen möglichst lange in Verwendung<br />
bleiben und erst entsorgt werden, wenn alle anderen<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Vieles kann repariert<br />
und wiederverwendet werden – so wird Kreislaufwirtschaft<br />
zur Realität.<br />
Das drückt sich auch in der neu geschaffenen Online-Plattform<br />
widado.com und deren programmatischer<br />
Ansage aus: „Alles, was Du brauchst, gibt’s gebraucht“.<br />
Da findet man das gefragte Lilienporzellan, Nähmaschinen,<br />
Stofftiere und Tausende andere nützliche<br />
Dinge und Accessoires. Diese Produkte und Angebote<br />
werden von vielen Betrieben in ganz Österreich auf die<br />
Plattform geladen. Da sind kleinere Betriebe mit nur<br />
einem Shop-Standort ebenso vertreten wie die Caritas<br />
Steiermark mit über 30 Re-Use-Shops.<br />
Der Verein Re-Use Austria stellt die Plattform zur<br />
Verfügung. Und auch eine Menge Know-how. Damit<br />
die Produktfotos möglichst einheitlich ausschauen, hat<br />
Re-Use Austria die Betriebe mit gleichem Equipment<br />
ausgestattet. Alle haben ein Mobiltelefon zum Fotografieren,<br />
Leuchtzelt, Lampen und neutrale Hintergründe<br />
bekommen und zusätzlich eine Einschulung, wie man<br />
gute Produktfotos macht.<br />
„Wir haben viele feine, regionale Re-Use-Shops, die über<br />
die Region hinaus zu wenig bekannt sind und deren Sortiment<br />
für einen eigenen Online-Shop auch zu klein ist“,<br />
sagt Irene Schanda. Also ist in der Covidpandemie die<br />
Idee aufgekommen, etwas flächendeckend gemeinsam<br />
zu machen. Ein Förderprojekt des Sozialministeriums<br />
hat bei der Überwindung einer Hürde geholfen, die für<br />
jeden einzelnen Betrieb zu hoch gewesen wäre. „Wir von<br />
Re-Use Austria haben die Software programmiert und sie<br />
kann jetzt genau das, was unsere Mitgliedsbetriebe sich<br />
gewünscht haben“, freut sich Schanda.<br />
Wenn über die Online-Plattform bestellt wird, geht eine<br />
Benachrichtigung direkt an den jeweiligen Betrieb. Dann<br />
wird das Produkt versandt, kann aber auch via Click-and-<br />
Collect abgeholt werden. Woher die Produkte kommen?<br />
Es sind alles Dinge, die Leute aus verschiedenen Gründen<br />
nicht mehr brauchen und loswerden wollen. „Das<br />
Konsumverhalten geht in Richtung Online-Handel“, sagt<br />
Schanda, „deshalb unterstützen wir mit widado die so<br />
vielfältigen und engagierten Re-Use-Betriebe, damit sie<br />
professionell im Internet vertreten sein können.“ Dabei<br />
werden Transitarbeitskräfte eingesetzt, die etwa für<br />
Fotografie oder Beschreibung der Artikel zuständig sind<br />
und so im Bereich E-Commerce Erfahrungen sammeln<br />
können.<br />
AT&S hält Kupfer im Kreislauf<br />
3.000 Tonnen – so viel Kupfer verarbeitet alleine<br />
das Unternehmen AT&S als führender Anbieter von<br />
High-End-Leiterplatten und IC-Substraten, die für die<br />
Elektronikindustrie unverzichtbar sind. Der wichtigste<br />
Rohstoff, der an Produktionsstandorten in Österreich<br />
sowie Werken in Indien, China, Korea und seit heuer<br />
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