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CSR_2024_WEB

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STRATEGIE VON UNTERNEHMEN<br />

Wer es ernst meint, der beginnt<br />

ganz weit hinter der Kulisse<br />

Wie es euch gefällt: Flexible Bühnenbilder, Kinderbetreuung, gesundes Essen: Bei der Nachhaltigkeit<br />

setzen Schauspielhaus Graz, Sonnentor und Fronius unterschiedliche Schwerpunkte.<br />

Susanne Kowatsch<br />

Intendantin<br />

Andrea Vilter<br />

im Fundus:<br />

Zerleg barkeit und<br />

Wiederverwertung<br />

von Bühenbildern<br />

stehen auch auf dem<br />

Spielplan des<br />

Schauspielhauses<br />

Graz.<br />

Schauspielhaus Graz bringt das Umweltzeichen<br />

glaubhaft auf die Bühne<br />

Auch wenn Kunst und Kultur zu den zentralen Elementen<br />

der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung<br />

gehören: Das Thema Nachhaltigkeit ist im Kulturbetrieb<br />

erst jetzt so richtig angekommen. Ein Vorreiter dabei ist<br />

das Schauspielhaus Graz. Anfang September 2023 wurde<br />

ihm als erstem Theater das Österreichische Umweltzeichen<br />

verliehen, zudem wurde es für den Trigos 2023<br />

nominiert.<br />

Initiator des im Herbst 2020 gestarteten Projekts „Das<br />

grüne Theater“ war Frank Holldack, der damalige<br />

Ausstattungsleiter des Schauspielhauses Graz, unter der<br />

Intendanz von Iris Laufenberg. Nachhaltigkeitsthemen<br />

sollten nicht mehr bloß am Spielplan stehen, sondern<br />

auch direkt im Theaterbetrieb gelebt werden. In der Kollegenschaft<br />

traf das Projekt auf große Resonanz, und so<br />

wurden in Arbeitsgruppen gemeinsam Ideen entwickelt.<br />

Diesen folgten Analysen und Datenerhebungen, die zu<br />

realisierbaren Umsetzungsmöglichkeiten führten. Die<br />

Spanne erstreckte sich vom Thema Energie, Abfallmanagement,<br />

Gebäudetechnologie, über Mobilität bis hin zu<br />

Prozessen in sämtlichen Abteilungen des Theaters.<br />

In erstaunlich kurzer Zeit wurde vieles realisiert: „Der<br />

Einbau einer Grauwasseranlage wurde Anfang der<br />

Spielzeit 2023/24 erfolgreich beendet, und auch die<br />

Umstellung der Beleuchtung auf LED konnte abgeschlossen<br />

werden“, schildert die aktuelle Schauspielhaus-Intendantin<br />

Andrea Vilter. Ein Ozon-Schrank für<br />

die chemikalienfreie Kleiderreinigung, energieeffiziente<br />

Belüftung, Wasserspender statt Mineralwasserflaschen,<br />

die Anschaffung von E-Bus und E-Lastenrädern als<br />

Firmenfahrzeuge, eine Fassadenbegrünung sowie eine<br />

Tauschbörse für die Mitarbeitenden wurden schon zuvor<br />

realisiert, ebenso wie neue, ökologische Richtlinien<br />

für die hauseigene Schneiderei sowie ein verstärktes<br />

Augenmerk auf Zerlegbarkeit und Wiederverwertbarkeit<br />

des Bühnenbilds.<br />

„Das grüne Theater“ läuft unter Andrea Vilter, die<br />

das Haus zur Spielzeit 2023/24 frisch übernommen<br />

hat, nahtlos weiter: „Für mich ist es ein regelrechtes<br />

Geschenk, da ich mich in meinem letzten Arbeitszusammenhang<br />

als Professorin an der Kunsthochschule Berlin<br />

auch schon intensiv mit Nachhaltigkeit im Theater<br />

beschäftigt habe. Dass am Schauspielhaus Graz schon so<br />

viel erreicht wurde, ist beeindruckend“, so Vilter.<br />

Graz ist kein Einzelkämpfer, sondern Teil eines Netzwerks.<br />

„Auch das Salzburger Landestheater hat eine<br />

Vorreiterrolle gespielt, und auch unser Schwesterbetrieb,<br />

das Grazer Kinder- und Jugendtheater Next Liberty, hat<br />

kurz nach uns ebenfalls das Umweltzeichen erhalten“,<br />

schildert Vilter.<br />

Kooperation spielt auch eine wichtige Rolle in einem<br />

Projekt, das als Nächstes auf der Agenda steht: ein<br />

Bühnenbildlager. Schon jetzt würden Bühnenbilder des<br />

Schauspielhauses immer öfter von kleinen Theatern<br />

weiterverwendet. Jedoch, so Vilter: „Unsere Vision ist<br />

größer – wir streben die Einrichtung eines nationalen<br />

Bühnenbildlagers an, das Platz für Bühnenbilder<br />

verschiedener Theater bietet und eine nachhaltige<br />

Wiederverwendung ermöglicht.“<br />

SIGI verbindet bei Sonnentor alle<br />

Während derzeit selbst Tech-Unternehmen über Fachkräftemangel<br />

klagen, bringt es ein Betrieb im kleinen<br />

Sprögnitz im Waldviertel, der mit Bio-Kräutern, -Gewürzen,<br />

Bio-Tee und Bio-Kaffee handelt, auf rund 2.000<br />

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